Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 01, 1917, Image 3

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    Seite 3-Tägllche Omaya Tribüne-Montag, den 1'. Oktober 1917.
Cm-
0
CElKlSiffia
AilsdcttlStNtcNclimskll
KMMWWVVW
Ans Colttinbus. Ncbr.
Till ßedmerte Kirche hat daZ An
rrbick'il von C. H. Sheldoil ange.
lloinu'. Horc Slicldon liat sieh er
' ' boten, $10,000 für den San einer
' neuen Kirche zu stiften, wenn die
vei,ieli,öe eine aleiche Summe auf
bringe. Die Gemeinde will nun
3z0,000 aufbringen, was einen
Vaufond vm: $30,000 macht. Die
lscinemoe panierte eine Newlution.
in welcher sie Herrn Shcldon ihren
Tank abstattet.
Tie Röhrciileitung der hiesigen
Wasserwerke wird i,i kurzer Zeit
einer gründlichen Reinigung unter,
zogen werden, tvozi: die nötige Ma
schincrie bereits eingelrofsen ist. Ei.
t ' nige dieser Röhren befinden sich schon
seit 25 Jahren oder noch länger un
ter der Erde, ohne jemals aereiniat
werden zu sein, und waren so sehr
mit Äodensntz angefüllt, daß der
Waiierornck gehindert wurde.
Herr ito ÜWorM und Frl. Ida
Wurdemami, Tockter von Herrn und
Frau August Würbeiiiauit in Ais.
innres Toivnship, wurden Ichten Frei
tag in der Christus Kirche von Herrn
Pastor Tenninger ehelich verbunden,
kvrau Marie E'ovliie Nono. atb.
5!lako, starb am 10. September im
Hause ihres Schwiegersohnes, Herrn
Robert Wollberg. Frau Rosso wur
de am 5. S!ove,nber 1813 in Meck
lcnburg Teutschlaud. geboren. Jh.
reu Tod betrauern (! Söhne, 2 Töch.
tcr. sowie 10 Enkel. Ihr kSattc ivar
ihr im Jahre 1802 im Tode voraus
gegangen. Taö Begräbnis ivar nrn
22. Sel'teiubei-, durch Herrn Pastor
Mieter geleitet, auf dem ztndtischen
Friedhof.
OmaSa'ö JJun Cculer,"
xan. mm., l5.Z5.5y,
bcnds, 15-25-50.75'.
Vorhang geht nach SorMwo der Parade in
iie '!i'.
epezikll für 81( Zar Sm Worfir: 9fofe ei)rO
London Bellks
P'iiififiiliWc iPiirlcf?. IMn ridillne? fintnibnt
fr'.tuif. ;"sher vi! Eur-?' cliHtiec Ule öicc
fi'OtUeiiKiiii frl-f!!. SD Pkrlmicn tu Truppe,
tu wijouoe WckdeNe. Wlalin iSglich.
?cleho
TouglaS i'JL
J-
tyOqfaxwxxs,
taS ?cstk im VaudkviNc.
gliche lvuiliiic 2ai: leocn Admd 8:15.
Kerte bkgimiknd mit Eoniitaq Mat 30. Skftt.
grüulki fioififcf n refiffotö; Baker &
rc, Mowr 'i'ontuifl,,; 5h,ing Hma or:
U'iimcuua uns ;ci!cc; Haruls &u ane;
täojtiic und Dick Rath; Orpheum Nke8ie.
Prelle: (niim, luc: Heile feine ts.
flfiiornnieit am Sa,s,aa im fctfla), LSr:
.t,. or.. t i rtr
llCm'9 .i,, fUV UttV
J,. , ; rfplr''r:(''i''i'1,'''''(it"n',,i,,l'i,,i'in!,'i'n',!r!''i.,t,tin,'t,i,,,),,,';i,(
Tjiif. . , t,;i...u.j;(.: Ju!J.;itk;i..ii,J:iij,,.',ii.jt J;ii.H!i;.;;u,..
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Aus weZt Point.
Prof. Wm. Schmidt, Lehrer der
(eineindeschule von Pastor Leimers
(eineinde, und Frl. Anna Pfliiger,
Tochter dem Herrn und Frau Fred.
Pflüger, wurden am 27. September
von Herrn Pastor Leiiner ehelich ver.
bunden.
Den Eheleuten Julius Soll wurde
lehteit Mittwoch liachmiltag ein
Söhnchen geboren, welches jedoch
schon am Abend aus dieser Welt ab.
berufen wurde.
Herr und Frau Louis Heide, die
sich hier bei den Familien A,n. und
Karl Lorenzen auf Besuch befanden,
find wieder in ihre Heimat, Tenison,
Joiva, zurückgetehrt.
Herr und Frau Hermann Schulz,
kump sind wieder ziiriick von ihrer
fünfmöchentlicheu Neise nach der Pa
cificlnfte. Ter öffentliche Abschied, verastal
tet zu Ehren der 5( Soldaten die
nach Fort Nilci) abkominaiidiert inur.
den, war eine der grössten Patriotin
schen z'luudgebuugen i,i hiesiger (k
geud. Es hatten sich tauseude von
Personen cingefundcn, welche de
jungen Baterlandsverteidigern noch
einen letzten Schcidegrusz widnieten.
Frau August Bloedarn feierte
Samstag letzter Woche im 'Kreise
ihrer Familie und vieler Freunde
das 75. Wiegenfest,
Nichter A. N. leson's lutoino
bil wurde Tieiibtag letzter Woche
durch Feuer gerstört, als derselbe sich
auf dem Wege von Äeemer nach hier
befand.
Frau Anna Walter, geb. Voder
Heide, starb am 20- Sept. nach ei
nem nur kurzen Uranlcnlager, und
inurde auf dem hiesigen St. Michaels
(Gottesacker begraben.
44Mt&M4r&1WMWWWVW4MWMV
(okal-Nachrichten
aus Fremont, Nebr.!
70 weitere junge ?.'tämicr von
Todge Eounty lucrdcn mn l!. Otto
bcr zu deir Fahnen berufen werden.
Ter Nebraka Eouncil of Tefeiise
schlagt vor, die Schulkinder für die
Kornernte heranzuziehen.
Nach Angabe des Chicago Ci.
niiners, weilen gegenioärtig in den
Ver- Staaten 10,000 Engländer,
welche die Interessen ihres Landes
hier versorgen. Es find darunter
(trafen und Barone und viele klei
nere Lichter, wie die betreffende Zei
tun sich auszudrucken beliebt.
.Ncub Newman's Automobil wurde
gestern abend von der Ecke der G.
und Park Aveuue gestohlen. In dem
Gefährt war eine Neisetasche init Ue
berzieher und einem Scheck für die
Sunime von $200. Herr Ncwman ist
ein ehemaliger Frcmontcr, der jetzt
in Omaha wohnt.
Herbert Tevrieö reiste beute nach
Fort Tcming, wo er als Clerk An
slellung erkalten tuird.
Richard Bash, ein ehemaliger Fre.
monier, der auf einer Homcstead in
Colorado war, hat sich in die Marine
einreihen lassen und befindet sich jetzt
auf Mare Jokund.
Frank Richards, ein junger Mann,
der in der Fremont Cannina Co.
arbeitete, wurde heute verhaftet, ineil!
er gesagt haben soll, daß die Sol
daten zum Teufel gehen würden.
Gestern abend exerzierten die nett,
cn Heinigarden zum erstenmal in
der Fremont Armory.
Tie Canniug Co. wird voraus
sichtlich in der nächsten Woche ihre
diesjährigen Arbeiten beenden. ES
werden dadurch ungefähr 130 Leute
aus der Arbeit entlassen.
Tan TtephciiZ ist von Washington
angekommen-
Am nächsten Tienstag wird der
Fremont Add Club den zmu Militär
gezogenen jungen Leuten ein Tincr
geben.
Aus cwösay, Nebr.!
Bei der Jahresversaminlung der
Farmers' Co-operative Association
wurden die folgenden Direktoren er
wählt: Charles Schacher, Henry
Lutkenhaus, Peter Wagner, Chris.
Christensen, L. P. Hansen, Fred. B.
Nelson und Frank Schacher. Tie
Direktoren organisierten sich, wie
folgt: L. Hansen, Präsident: Fred.
Nelson, Sekretär: Henrn Luctken.
haus. Schatziueisier,' . M. Varg
mener von Holrellö, Manager.
Frau Matbew Iasper starb im
Hause ihres Sohnes Joe im Alter
voii "i Jahren. Sie ivar hier eine
der ältesten Ansirdlerimien und hin.
tcrläst drei Söhne und eine Tochter.
Richter Leeder, S. Tl. Sniith und
Nich. Ncgan waren in Lindsav, um
eine Kollekte zu erheben für den Sei
daten-Bibliotdefsfond.
Besucht Otto Vorsatz.
?ln seinem rieiien Sok.il 314 Süd
11. Straf-.e. Begehrenswerteste allo.
holsreie Getränke und feiner Lunch.
Beruft Euch bei Einkaufen aus
dlö .T
Lieb Oaterland
Roman don Rudolf Ctralz.
chchchchchchHch-H4'schch4
as. ortfebuna.)
V rtrni(siv misf I ffTMn ffslf
H.UI UillUllVfcV l A
hier nicht so schwer unL bieder wie nebenan leer. Karl eddersen weilte
eit tret agtu tn ruijci zur ,ji'
iflen die Vogel. Sie war allein,
t TaS Schlafzimmer ihres Mannes
bei Euch. Ich amüsiere mich könig
lich, Papa .... Paris ist doch eine
himmlische Stadt .... Gesteh' eS
nur 'mal selbst...
.Und das soll immer so weiter
gehen?"
Ja, wenigstens solang' man noch
jung und hübsch ist."
Na, viel öliick, mein gutes Mi
bell" sagte der General. Aber ich
.ate Dir doch: suche Deinen Mann!
Du bist allein hier in fremdem Land.
Du hast niemanden als ihn!"
Nun er laust mir ja auch nicht
davon!" versetzte Margarete leichthin,
griff nach einem silbernen Döschen
lind zündete sich eine Zigarette an,
mit der Ruhe einer Frau, die ihres
Vesitzes völlig sicher ist. Sie wußt?,
wie verliebt ihr Mann immer noch
in sie war. Der alle Herr schüttelte
den Kops.
Zwischen Mama und mir hat's,
wie wir jung waren, so manches
Donnerwetter gegeben, Grete! Das
war notwendig, tuniit wir den Weg
zueinander t fanden. Wir haben
manche Not und Sorge zusammen
durchgemacht! Wir haben Ee,ch sech!
Bälge großgezogen. Deine Mutter
bat's oft nicht leicht gehabt! Aber
sie hat sich auf mich stützenkönnen.
Das war meine Pflicht .T.. Der
Mann soll in der Ehe der reunö
sein .... der Führer .... Vergiß
las nicht, mein ötind!"
Der General , hatte sich erhoben.
Seine Tochter saß. die Hanöe im
Schoß, und schaute verblüfft zu ihm
auf. Bisher hatte sie leichthin g?--plaudert,
in der Hoffnung, so hui
Gespräch, in dem wieder die Nüch
ternheit des Elternhauses, die Lan
geweile ihrer Mödchenjahre nach
!!ang, mit guter Miene lozuwer
den. Jetzt fühlte sie sich auf einmal
ängstlich und unsicher. Ter Vater
sah so besorgt darein! Was wa:
5enn passiert? Nichts! Gar nichts!
.... Es konnte auch nichts geschehen'
Man gönnte ihr nur wieder einmal
ihre Freiheit nicht .... Das war
wieder ein Hauch von einst .... von
drüben, wo es als ein Verdienst galt,
sich und andern immer die Hälfte
aller Dinge im Leben abzuknapfei
und darauf stolz zu sein, daß man
auch mit dem Nest noch sein Vegnü
een fand. Die bloße Erinnerung
machte sie ungeduldig. Sie unter
drückte einen nervösen Aerger.
Jetzt kann man noch nicht mit
Dir darüber reden!" fuhr ihr Vater
fort. Jetzt tanzest Du noch wie di;
Mücke im Sonnenschein. Aber es
gibt auch andere Tage! Das geht
doch nicht für eivig, sich Paris um
die Ohren schlagen, bei einem halb
wegs ernsthaften Menschen "
Ja. Ihr denkt immer, alle Welt
soll ernsthast sein...."
Margarete schwieg. Ihre Stirne
war kraus. Der General zog seine
Tochter zu sich empor und küßte sie.
Suche Deinen Mann, Grete!
Such' ihn beizeiten! Glaube mir,
cs kommt die Zeit für jede Frau,
wo sie ihn braucht! .... Weh', wenn
es dann zu spät ist .... So! Und
nun ... ." Er wurde ganz der Alt?.
Er fuhr ihr liebkosend mit der Hand
über den Scheitel. ?ttmm mir die
Standpauke nicht übel! Ich hab'
mein Herz einmal erleichtern müssen!
Ich bin doch solch ein alter Pflichten
niensch!"
Aber ich bitte Dich. Papa! Ich
bin Dir ja nur dankbar!" Marga
rete Fsddersen sagte eö mechanisch
und zerstreut. Sie war such,, daß
die Geschichte vorüber war. Sie
haßte Szenen. Daheim hatte es
twig welche gegeben. Strafpredigt
teil von der Backfischzeit an. Man
machte es den Eltern ja nie recht.
Auch jetzt noch nicht. Sie lenkte
weitläufig ob:
.Im Herbst, wenn Charley nach
Macewnien muß, dann besuch' ich
Euch. Papa! Auf einmal steh' ich
eines schönen Abends in der Tür!"
Der alte Herr nickte. Borläufig
war er froh, selber von Paris weg
zukommen. Am nächsten Mittag
reiste er mit seiner. Frau ab. Mar.
garete stand auf dem Bahnhof unter
dem Fenster seines Abteils. Sie
stellte sich auf die Fußspitzen und
reichte den Eltern die Hände und
ah noch einmal die lieben alten Ge
ichter. wählend der Zug sich lang
am in Bewegung setzte. Ihre Au
gen waren ein wenig feucht, als sie
dem Ausganz zuschritt. Aber da
draußen, vor dem düsteren Gewölbe
des Ostbahnhofs, lag das Sonnen
old des Frühlingstages, da grünten
'lie Bäume, da lachte Paris...,
10.
Es war zu Anfang Juli Som
merglut, weißer Staub auf den
Bäumen der Avenue du Bois d:
Boulogne schwüle Nächte, man
schlief schlecht, trotz der offenen Jen
stcr Margarete Feddersen lag
lange mit offenen Augen da. Es
a?ar noch ganz früh. Draußen sanI
nanzierung seines großen Valkan
Projekts. Den üopf voll Zahlen,
eine dicke Mappe unter dem Arm.
war er mit einem flüchtigen Kuß
abgereist.
Der Pförtner machte große Au
gen, als er Madame um sechs Uhr
morgens zu Fuß das Haus verlas
sen sah. Er schaute der schlanken
Gestalt nach, die in dem lichten
Sommerkleid dem nahen Gehölz zu
schritt. Margarete hatte auf einmal
tilie Sehnsucht nach Luft, nach Wal
desgrün, nach Stille. Es war hier
alles so anders wie sonst .... die
gewohnten Gesichter fehlten .... nir
cends hing, in der Lust verloren,
tcr durchdringende Vcnzln'eruch dec
Automobile .... keine j'.indermuo
chen mit ihren Pfleglingen auf den
'lZänken .... keine Spaziergänger.
Selbst das Schnauben der Pseide
auf den Neitwezcn kl.mg nur in lan
c.en Zivischenräumen. Tie junge
Frau fühlte sich allein. Und nicht
nur diesen Morgen, übnhaupt in
Paris. Fast niemand von ihren
Aelannten war da. Man war auf
Im Lande, an der See. Tie Ely.
fäischcn Felder hinunter zeigten die
Häuser geschlossene Lädcnreihcn. Auf
den .inneren Boulevards hörte nian
mehr Teutsch und Englisch als
Französisch, Tie Stadt gehörte den
Fremden und der Provinz. Älczan
vre Feddersen und seine Frau saßen
längst mit einem ersten Schub aus
New wrk gelandeter amerikanischer
Baumwollvettvaiidier in der Eleganz
von Pau gestern Ivar- auch Ma
dame Lisa Campbell, die Teutsch
Nufsin eigentlich die einzige
Freundin, die Margarete hier besaß,
mit ihrem Mann und ihren Kinder.,
nach Biarritz abgereist. Nur das
Ehepaar Karl Feddersen hatte ble
ben müssen, um im Dienst der Fir.
ma das Vierteljahr Hochzeitsreise
vom Jahr zuvor nachzuholen, Mar
garetes Gatte war viel zu sehr Ge
schäftöinann, um das nicht völlig
selbst in der Ordnung zu sinden.
So wa? seine Frau auf einmal
auf sich gestellt, dem Wirbel entrückt.
Seltsam: sie vermißte den geschäftig
gen Müßiggang nicht; sie merkte
nachträglich, daß er sie doch erschöpft
hatte. Sie hatte in der letzten Zeit
vieles nur mitgemacht, um eS ebe.i
niitznmachen, aus Gewohnheit. Nun
tat ihr die Nuhc wohl. Und doch
tag etwas Bedrückendes in diesem
Wehen der Einsamkeit um sie, al
sie längs des blauen Spiegels der
Seine dahinging, blauen Himmel
über sich, Tauglanz auf den Wiesen
um sie, aus den Büschen und Bäu
inen. Wie war das alles verflogen!
Es hinterließ keinen Nest. Nur
Leere. ...
Zum erstenmal, seitdem Margarete
Feddersen in Baris weilte, war sie
traurig. Warum nur? Sie blieb
stehen. Sie spürte einen Aerger ge
gen sich, daß sie sich selber wieder
solche Überraschungen bereitete. Sie
hatte doch allen Anlaß, zufrieden zu
sein, wollte es auch sein und es der
Welt zeigen. Was war denn das
nur für eine alte Unruhe? Darüber
sollte, sie nun doch wirklich hinaus
sein ....
Sie setzte ihren Weg fort. Ab
und zu begegneten ihr IIenschen.
Sie hörte französische Laute. Sie
fühlte neugierige Blicke. Man er
kannte an ihrem hohen Wuchs, ihrer
straffen Haltung die Ausländerin.
Zum ersten Male hatte sie selbst das
Bewußtsein, daß sie in der Fremde
war. Allein. Was sie hieß und
war. was sie besaß und bedeutete,
rerdaukte sie einem anderen, , ver
dankte sie ihrem Mann ..... Die
Stimme ihres Aaters klang in ihr:
Geh! Suche Deinen Mann!..
Sonderbar: Auf einmal hatte sie
Sehnsucht nach ihm. Ein Bangen
vor ' dem Alleinsein. Eine Neue.
Sie hatte bisher alle seine Gaben
und Wohltaten als etwas Selbstver
ständliches hingenommen, nicht ein
mal Tanke! dazu gesagt. Und er
war doch so mild und rücksichtsvoll,
Er hatte sich noch nie beklagt, daß
sie auch für ihn nur die kühle Lie
benswürdigkeit übrig halte, die sie
allen Menschen gegenüber besaß. Sie
hatte sich selbst darüber gewundert,
wohin bei ihr eigentlich das Tempe
cament ihrer Mäöchenjahre verslogen
war. Sie hatte das wohl überschätzt.
Aber nun l'jrn da etwas .... leise.
aus einem gepreßten Herzen .... so.
cli ob sie träume .... so wie vor
einem großen Wunder: Sie suhlt:
die erste erwachende Liebe zu ihrem
Mann .....
Und dabei waren sie schon so lang:
Mann und Frau. Sie wurde sich
nachträglich einer schweren Schuld
bewußt. Einer Wandlung. Es war
gut, daß nun ein neuer Lebensab
chnitt begann. Es war hohe Zeit,
Wie hatte sie bisher die Tage vcr-
bracht, alles von ihm genommen
und ohne Liebe .... Er hatte sie das
nie fühlen lassen. Er hatte ruhig
gewartet. Er kannte sie besser als
sie selbst. Er wußte: die Stund,
kam ... .
Gegen Mittag lief sie daheim an
daö Telephon und ließ sich mit Brüs
sel verbinden. Karl Feddersen wa
fast erschrocken, als er die Stimim
seine: Frau im Apparat vernahin
Er fürchtete, es sei etwaö passiert.
Was gibt's denn, um Gottes wil
lcn, Margot?"
Nichts Besonderes, Charley! Ick
wollte Dir nur rasch sagen: Ich hab
Dich so lieb!"
Er hob erstaunt die Augenbrauen
Wie. Daisy?"
Ich hab' Dich so furchtbar lieb,
Charley!"
Er mußte lachen, das Hörrohr in
der, Linken, ein Bündel Offerten fü?
Schienenlieferungen der Adriabahn
in der rechten Hand. Er hörte tret
icr: Laß doch Deine dummen Ge
Ichäste! Koiiiin recht bald nach Pa
tts zurück! Zu mir! Hörst Du?"
So rasch ich kann!"
Wann denn? Ich sehne mich so
nach Dir!"
!liun war er wirklich gerührt und
geschmeichelt. Das war ihm gan
neu. Er überlegte:
Morgen abend um sieben, Daisy!
Ist's Dir recht?"
Ja, ja, ich hol' Dich ob."
Er glaubte zu hören, wie sie be
glückt aufatmete. Sie stand auf dem
Bahnhof, als der Zug einlief. Das
war der erste ersreuliche Eindruck
für 5larl Feddersen. Und wie sie
reizend und blühend aussah! Sie
hatie sich ihm zu Ehren schön ge
macht. Sie war noch eleganter wie
gewöhnlich, weil sie wußte, daß ec
das liebte. Sie eilte ihm zärtlich,
mit ofseiien Armen entgegen. Es
schickte sich eigentlich nicht, daß man
sich so leidenschaftlich begrüßte. Aber
er war froh. Er fah die Blicke dee
Umstehenden und fühlte einen Stolz,
Er nahm ihren Arm und geleitete sie
zum Automobil und merkie, daß sie
sich enger als sonst an ihn schmiegte,
Er begrifs das alles noch nicht. Aber
ix war zufrieden. Er saß behaglich
and gemütlich neben Margarete in
dem offenen Gefährt und hielt ihre
Hand in der seinen, und sie lächelte
hn aus ihren schönen, dunklen Au
gen an. So fuhren sie zusammen
in die Dämmerung hinein und nach
Hause....
Was hast Du nur?" fragte Kar!
Feddersen acht Tage später, halb
vergnügt, halb verwundert seine
Frau. Seit ich aus Brüssel zurück
bin. bist Du wie ausgewechselt."
Sie antwortete nicht gleich, son
dern lachte und schnellte ihm über
den Tisch hin ein paar Brotkrümchen
ins Gesicht. Laß Du mich nur
vergnügt sein!" sagte sie. Sei Du's
auch! Sei froh, daß ich so i-!n!"
Na ja .... Aber Ideen hast Dn
. . . ." Er blickte sich in komischer Wer
zweifluiig in der Weinlaube des
ländlichen Gasthaufes um, in der sie
beim Essen saßen. Da verschleppst
Du einen stundenweit von Paru
binaus in die Einöde, wo man keineg
Menschen sieht...."
Bist Tu kein Mensch?"
Mich hast Tu doch überall!"
Nein! Hier hab' ich Dich. Ganz
sür mich. Das will ich!" Sie
streckte die Hände aus und. nahm
spielend feine große, schwere Rechte,
an der der breite Ehering funkelte,
zwischen ihre fchmalcn Finger. Du
bist mein Mann! .... Alles andere
ist langweilig .... Hörst Du? ....
Ich bin überhaupt viel zu gut zu
Dir .... Aber ich muß. Ich bin
jetzt in so einer Stimmung ...."
Er lächelte geschmeichelt und er
freut. Er wußte nur nicht recht, was
er ihr erwidern sollte. Diese Weich
heit war ihm bei Margarete ganz
neu. Sie erinnerte wirtlich an ein
deutsches Gretchcn. Sie saß iräu
mensch da. Durch die Nebenblät
ter lugte neugierig der Sonnenschein
und malte goldne Lichter auf ihrem
dunklen Haar, ihren zarten Zügen,
Ihr weißes Kleid leuchtete in def
Schattendämmerung. Es war Kar!
Feddersen wider den Strich, daß
sie sich so einfach, in Strohhut, Bluf:
und kurzen Rock, angezogen hatte.
Er wollte eine elegante Frau. Aber
sie hatte ihn nun einmal zu diesec
Fußwanderung querfeldein genötigt.
. ... So als ob sie die ersten besten
Spießbürger seien. Seine Nespekta
bilität litt schwer.
-' (Fortsetzung folgt,)
Halbtrauer. Junge Wit
we: Morgen will ich mit der Halb,
traucr beginnen... Tie eine Herz,
kammcr sliinde also wieder zur Ber
fügunz. .."
Trost. Student: DaZ Flie
gen kommt immer mehr und mehr
in Aufnahme, gestern im Exa
nieu bin ich auch schon wieder
geflogen!
Die streif ende Pum
p e. Knecht: Herr Inspektor, die
Pumpe gibt kein Wasser."
Donnerwetter, und dabei fehlen
uns für die Stadtlieferung noch
mindestens fünfzehn Liter Milch!"
Doch etwas. Also seitden.
Du verheiratet bist, existiert Wein,
Weib und Gesang" nicht mehr für
Tich?"
O, erlaub' mal singen läßt
mich meine Alte, so viel ich will!"'
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TU n. U H
Adsl
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Berlangt Weiblich.
Verlangt: Tüchtiges Mädchen;
fein Waschen; Familie tviucht aus
3 Personen. 102 N. S5. Ave. Tel.
H. frl). 10 347
verlangt: Mädcken zur Hilfe
bei Hausarbeiten. 350c California.
Tel. Harmm 3021.
10-3-17
Berlangt: Mädchen sür Haus,
arbeit; gutes Heim, nicht viel zu t
chen; guter Lohn. 2202 Fowler
Aue., Col. 1314. 10-1-17
Berlangt: Teutsche? Mädchen
sür allgemeine Hausarbeit. Dauern,
de Stelle und guter Lohn. Empfeh.
lnngen verlaugt, Erfahrung nicht ab.
solut nötig. Frau C. I. Claassen,
11525 südl. 35. Straße. Tel. Har
rnl 2l)l)5. 10.447
Verlangt: Deutscher Witwer
mit gutem Geschäft und eiiu, sucht
tüchtige öauöholteriu. Box F. W
Qualm Tribüne. 10-547
Berlangt Männlich.
Verlangt: Junger Meint zur
Erlernimg eines Handmerkö. Wäh
rend der Lebrzeit wird Lobn gezahlt,
Adresse: 51 S. 20. Str. 10-3-17
Ein tüchtiger Junge im Alter
von über 10 Jahren in der Omaha
Tribüne, binter Loh, dnnernde
Stellung. Man wende sich an Jos.
Wrofi, Zirkttlntivn Departement,
Tribüne.
Verlangt: Für ein erstklassiges
Cngros Kaffee, und Tee-Geschäft
wird ein gebikdeter Teutscher als
Reifender für den Staat Nebraska
und , einer für den Staat Kansas
gesucht. Osferte unter: Box S.,!
Lmaba Tribüne, 104 47
versehen, die große Preise kosteten, i
von Teutschen bewohnten Gegenden.
Auch habe ich etliche L bis 10 Acker,
au die Stadt grenzend, mit guten
Gebäuden, oder in der Stadt; auch -habe
ich westlich Nebraöka und öst
licheS Colorado Land. Vitts schrei
ben Sie, tvas Sie wünschen, ehe Sie?
kaufen, denn ich kann Ihnen vielleicht
Geld sparen. Schreiben Sie Teutsch
oder Englisch.
Frank Schmale, Helvey, Nebr.
104-17
' Busch k vralioff.
Telephon Douglas 3319.
Grundbesitz.. Lebens, firanfin-, Un f
soll- und Feuk-Aersicherunk, ebenso .
Geschäfts.Vermitte'lung.
Zimmer 70 World-Herald -i'Ibg.,
15. und Famam Straße.
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