Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 28, 1917, Image 1

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    Kleine Zlnzsige-
fli wenig Geld
jkr große efultate!
ha& bringen Me flefnen Anzeigen unter der
Xbnt Klassifizierte Anzeigen" der Täglichen
Omaha Tribiine, Machen Sie die Probe auf
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1
ZVstterberkW.
' Für Omaha und Umgegend: SchZn heut
abend und Samstag, kein wesentlicher Wechsel
,in der Temperatur.
Fiir Nebraska: Schön heute abend und
Sanistag. wärmer im Westen heute abend.
Für Iowa: Schön heute abend und SaniZ
tag, kein weseiülicher Teperaturwechsel.
34. Jahrgang.
i'
Omaha, Ncb., Freitag, den 28. Sept. 1917.
-8 Seitcn.-No. 171'.
grcßschnng
geht bald zu Ende!
Dke Uonferenzausschlisse öer beiden Häuser be
schäftigen sich mit öer Uegelnng öer
s angenommenen Uriegs-Vills.
Zwei Yauptbitts fttr den nächsten Uongrejz!
Washington, 2. Sept. Da ol. läge Bon acht Milliarden Dollar
le Aussichten vorhanden find, daß
sich der Konfcrenzausschust beider
Häuser binnen Kurzem aus die $2,.
700,000,000 Kriegssteuerbill einigen
wird, die letzten Kriegsgelder, die in
diesem Kongreß bewilligt Iverden
so ist anznnehnien, daß sich derselbe
noch, bor dem 10. Oktober vertagen
wird. Ter Konferenzausschus; bat
der .Vorlage noch $230,000,000 hin
zugefügt, indem er Steilern auf
Automobile, Vergnügungslokale,
Transportation, Patentmcdizincn, ei
ne ein Cent Steuer auf Bankchecks
erhob, für Miinitionsfabrikanten et
ne Extrasteuer von 16 Prozent der
fügte und auf Poüsachen erster
Klasse eine geringe Steuer erhob.
' Die Tringlichkeits-NachtragSvor
Das österreichische
. ZZegierungsprogramm
Tie'ttrnudlage der Politik ist und
bleibt die Irene den Verbünde
ien gegenüber.
Wien, über London. 27. Sept.
(Verspätet,) TaZ Abgeordneten.
Haus des österreichischen NeichsratcZ
trat ani Ticnstag auf'S Neue zu
sammcn. Der Ministerpräsident
Dr. von Seydler stellte die neuen
ttabinettsinitglieder vor und erläu
terte das Programm der Negierung,
welche? sich vor allem mit sozialen
und wirtschaftlichen Angelegenheiten
befassen würde. Die dringlichste die.
)'t , Angelegenheiten sei die Nab
rungZfrage. Ls feien Schritte ge
tan worden, die S!ahrung?abtcilmig
v in ein besonderes Nahrungsministe.
'"m zu verwandeln.
Nachdem er versprochen hatte,
dein Vcrfafsunasausschufz die Vor.
schlage der Regierung für Verfas
fungsrcsorm zu unterbreiten, welche
auf die Gleichheit aller Nationa
litäten auf Gnmdlage nationaler
Selbflverwaltung unter Wahrung
der Einheit abzielen, wandte sich
der Ministerpräsident der auswärts,
gen Politik zu. Er erklärte, daß
die (önmdlage dieser Politik, wie
bisher, die Treue gegenüber un
fcrcn Verbündeten sein muß." Und
er rief Denjenigen, welche glaub,
tcn, durch mäkelnde Kritik an den
Äündnisscn Foifchcn den Mittel
inächten dein Frieden zu dienen,
tuarnend zu, dasz sie nur den Feind
ermutigten und den Krieg verlern
gerten.
Auf die päpstliche FriedenSnote
anspielend, sagte er: Wir glauben,
daß Verständigungen erzielt werden
können, welche unter gehörigen Ga
rantien es ermöglichen könnten, die
Rüstungen stufenweise und gleichma
szig zu ermäßigen, unter anderem
durch die Einführung eines obliga.
torischen Schiedsgerichtes für alle in
tcrnationalcn Streitigkeiten.
Unsere Bereitnnlligkcit, zu einer
Verständigung niit unseren Feinden
auf einer solchen (Grundlage zu ge
langen, ist eine durchaus ernste u.
ilbcr allem Zweifel erhaben; sie wird
durch das Bewußtsein unserer Stär
kö inspiriert. Wenn aber unsere
Feinde nicht bereit sind, in die
dargebotene Hand einzuschlagen,
so werden wir unseren Verteidi
gungskrieg bis zum Aenstcrsten fort,
setzen.
x tv v. nu..x. 5.r. n ,.
f uini VMiumAii, tui uuitu
Oesterreich, welches die Zufrieden
heit aller Nassen sichert, die beste
Gewähr für einen dauernden Frie
den ist, sind wir bestrebt, die Ver.
fassung zu reformieren, und die Ne
: gicrung verdammt unbedingt die.
von gemisscil Parteien gehegte An
ficht, das; Oesterreichs Rettung von
Oesterreichs Feinden zu erhoffen
fä
lst vom Konfereuzausschnk noch nicht
erledigt, doch dürfte mich diese bald
aus dein Wege geräumt sein.
Die Soldaten, und Matrosen.
Bcrsicherungs Bill liegt noch im
mer im Senatskoinitee- der kom
mcndc Kongrest wird sich mit der
selben beschäftigen. Auch die Zivil
rcchtsVorlage, welche bestimmt ist,
das Eigentumsrecht der Soldaten u.
Matrosen wäbrmd ihrer Abwesenheit
an der Front, zu schützen. Ter
nächste Kongrest wird sich damit be
fassen. Das Senatstom itec ist der
Ansicht, das; die Bill unkonstitutionell
ist und wird dieselbe an das Ju
slizkomitee zurückberichteu.
Kriegösekretär Baker dringt auf
sofortige Annahme dieser Bill, u,n
den Soldaten und Matrosen die
Ueberzeugung beizubringen, das; ihre
Privatgeschäfte während ihrer Abwe
scnheit nicht gefährdet werden..
fi
S
Russischer Zerstörer in
öer Ostsee versenkt!
Alle Mann an Bord mit Ausnahme
von 11 finden in den Flu
ten ihren Tod.
Petrograd. ?8. Sept. Offiziell
wird gemeldet, daß der russische Zer
störer Okhotuika" in der Ostsee auf
eine Mine rannte und versank.
Mit -Ausnahme von 11 Mann sind
alle an Bord befindlichen Mannschaft
ten ertrunken.
Große Nicken in
öer Natisnalarmee!
Washington. 2H. Sept. Es be
steht kaum ein Zweifel darüber, daß
große Lücken vorbanden sein werden,
wenn die erste Quota der National
armec, 687,000 Mann, mobil ge
macht worden ist. Siebzehn Natio
nalgarde-Tivisionen müssen auf
Kriegsstärke gebracht und mehrere
SpezinltrupPen'Verbände a.is diesen
087,000 Manu gebildet werden,
so daß die Zahl der in den 5!an
tonnements verbleibenden a"sgcho
benen jungen Männer kaum gcnü
gen wird, um die sechzehn Tivisio
nen der Nationalgarden auf volle
Kriegsstärke zu bringen. Ob un
vollständige Tivisionek gebildet, oder
weitere Leute ausgehoben werden
fallen, war in Washington noch nicht
in Erfabrung zu bringen.
Die Kriegsstarke e,ncr neuen Ti
Vision ist jetzt auf 27,000 Manu
festgesetzt worden. Die 17 Miliz
Divisionen werden auf dieser Grund
läge 137.500 Mann sta.k fein- Die
zum Bmidesdienst herangezogenen
Milizverbandc werden voraussichtlich
nicht mehr als .300,000 Mann, viel
leicht sogar weniger zahlen. Dein
nach müßten mindestens 137.000
Man der Nalionalarmce herange
zogen werden, um die Lücken auszn.
nille; weitere 100,000 Mann der
Natioimlarmee 'erden im Flugdienst
uud sicherlich ebenso viele in aiide
ren Tpezialtnippen Benvendniig fin.
den, so daß nicbt mehr als 200,000
Mann übrig bleiben würden, um
die 10 Natioiialarmee.Livisionen zn
bilden, welche eine Kriegsstärke von
ungefähr 4!W,000 Mann haben
sollten.
Ein trübes Bilö über
rnssische Zustände:
Der Kampfmnt der Russen gcbro
cyen wem ornilofs bc,,tzt
grosirn Anhang.
Stockholm, 28. Sept. Ein
Amerikaner, der zehn Jahre in cu
ropäischen Hanptstädten zugebracht
und scharfe Beobachtungen geinacht
yar, i,t vier nach scchswocbentlichem
Aufentbalt in Petrograd eingetrof
fen. Ueber die Lage in Rußland
emwirst er cm trauriges Bild, fa
gcnd:
Außer unter den Kosaken und
Kankasiern gibt es in Rnßland kei
nen Kanipfgcist niehr, und auch uu
ter ihnen ist derselbe im Schwinden
begriffen. Ein kaukasischer Oberst
teilte mir mit, daß es in Nußland
keine wirklichen Kämpfer mehr ge
be, außer den Kaukasiern, aber die
se sind keine Russen, sondern 5tau
kasier und Mohammedaner.
Die Städte iin Innern des ruf
fischen Reiches sind nüt Truppen
angefüllt, welche sich weigern, nir
oie ,ront zu gehen. Junge Ruf-,
ien ocr beeren Klafle suchen die
Straßen Petrograds nach geeigneten
Männern für den Offizicrsstand ab.
Da aber die Ermordung von Offi.
zieren durch die Mannfchaften eine
tägliche Begebenheit bilden, geben
sich mir die glühendsten Patrioten
dazu her, Offizicrspatente nnzunch,
nien.
Zahllos sind die Berichte über
meuternde Truppen an der Front
und sich dort täglich vollziehende
Gewalttätigkeiten.
Die Zeitungen in Helsingfors,
der Hauptstadt Finnlands, sind mit
Berichten über Mord und Raub
täte,: der Soldaten angefüllt. Al
les, was die Regierung in diesen
Angelegenheiten zu tun wagt, ist,
die Ankündigung zu erlassen, daß
die Vorfälle untersucht werden wär
den.
Die Bolschewik! gewinnen in Pe
trograd die Oberhand und mich in
Moskau wird deren Anhang im
mer stärker: ick tonne an Jirliniili.
ten. dost sie demmickil nNV Wnrfrf i Süd-Aiiicrifa
an sich reißen werden,
Ich weiß, daß dieses die vvllftan.
dige Ausschaltung Rußlands als
Faktor im Kriege bildet und Ame
rua neue Lasten auferlegt werden.
IV S. Artillerie wirö
in England ausgebildet
' Jrgendioo in England, 28. Sept.
Mehrere tausend amerikanische
Artilleriesoldaten werden hier für
den Krieg ausgebildet. Sie gehören
zumeist dem Bundesheere an und
ihre Offiziere juid in der Mehrzahl
Westvointer.
Lleyd George klagbar
wege,l Verleumdung!
London, 2. Sept. Preuiier
Llovd George tvird Klagen gegen
verschiedene Zeitungen nnstrengen,
weil sie berichten, daß er anläßlich
des Luftangriffes auf London am
Montag die Stadt verlassen und sich
nach seinem Wolmsitz- in Walton
Heattö begeben habe. Tatsache fei,
daß er letzte Nacht die Fatzrt nauz
Frankreich angetreten habe.
Zttitchells Nomination
wird beanstandet!
Neiv Aork, 2. Sept, Die
tiiiimenzähluiig hat ergeben, daß
Tip 1nisfnrriir-ro .r-sntntrf.t- X
.w vvuiiwim. Ä-fiuuuuji yii
Regierung wird am- besten durch
folgenden Vorgang beiviesen: Eine
Anzahl Regierungsfeiiide waren zur
Verbannung verurteilt worden, und
der Zug der Verbannten hatte Vi
borg erreicht. Tort wurden die
Verbannten von Bolschewikis vom
Zuge geholt und schickten sie wieder
nach Petrograd zurück. Die Regie
ruug wagte nicht, darauf zu beste.
hen, das der Verbannungsbefehl au?
geführt wurde. '
Als der Fall Riga? in Petra
grad bekannt nmrde, hielten die
Bolfchewiki vor dem Gebäude des
Kriegsministeriums eine Jubelfeier
ab, nnd die Regierung tat nichts
zur Unterdrückung derselben.
Diese Tatsachen, verbunden mit
dem häufigen Wechsel des Perso
nals, der Form und Politik der
Regierung, beweisen den Ernst der
Sachlage-
Zur Zeit, als Korniloff an die
Regierung sein Ultimatum erließ,
wurde ihm von dein größten Teil
der Bevölkerung zugejubelt: sogar
Regierungsmitglieder sprachen mir
gegenüber die Hoffnung aus. daß
Uorniloss nach Petrograd kommen
möchte. Die Preßkommentare ame
kkkfe:'Wambnßk'kkkeAnga eb tnoin
rikanischer und englischer Zeitungen,
in welcher Freude über das Miß
lingen der Komiken Revolution
Ausdruck gegeben wird, hat in Pe.
trograd Erstaunen erregt. Gewiss
,e evotieruttgoeiememc naven in
der Erhebung Korniloffs eine Ret
tung Rußlands erblickt."
ZZoosevelt malmt zur
steten Vereitschaft!
Amerika soll niemals luirdcr unvor
bereitet gefunden werden zi
tirrt eneziikla-Anare.
Chicago. Jll., 28, Sept. Gott,
Jungens I Wie ich wünsche, mit Euch
gehen zu können I" Dies war Roose
velts Aeußerungen in einer Rede,
die er vor den Soldaten in dem
AusbildungSlager von Fort Sheri
dan niachte. Er sagten.,: Wir,
denen das hohe Recht verweigert
ist, das Eilch getuährt wurde, nuis
sen Alles in unseren Kräften Sie
hende tun, den: känipsenden Man
ncrtiini au der Front zu helfen
und den nationalen Geist mit Euch
auf derselben Höhe zu halten. Wenn
Ihr zurückkoninit, lasset Jeden von
Euch unter das Volk hinausziehen
als Missionär und demselben zu ver
stehen geben, daß wir niemals hilf
los erwischt werde, dürfen, uns zn
verteidigen gegeit den Starken, der
uns feindlich uahezutrete,: versucht."
Roosevelt sprach auch vor 10,000
Marinesoldaten und Matrosen auf
ders großen Marine Auöbildungs
Station- Am Abend sprach er ii:
Racine, Wisc., und dann reiste er
nach Minneapolis, wo er heute rc
den wird.
Zitiert Deutschland 2cnezi!cla Kon
trovrrsc.
Chicago. Jll., 28. Sept. Col.
Roosevelt gab heute feine eigene
Version zum Beste über die gc
Heime Konftrenz, . die er in 1J12
mit dem deutschen Gesandten hatte,
bezugnehmend auf die Vesitzcrgrei
fuug von Venezuela durch Deutsch
land, ein Zwischenfall, welcher ei
nen Krieg zwischen Deutschland und
Amerika herbeizuführen drohte. Roo
sevelt fagte hierüber: Es war vor
etwa ein Jahr nachdem ich das Amt
als Präsident der Ver. Staaten an
genommen batte. Teiüschland war
damals schon, wie seit vielen Iah-
ren bestrebt, , die errichast über
die ganze Welt zu erringen, und
batte verschiedene Stellungen in!
ausgewählt. Dies
war es auch warum Deutschland
zum schlimmsten Fnd? der Monroe
Toktrine wurde. Es hatte versucht,
Südamerika zu einem Anhängsel
Deutschlands zu machen- Ich war
entschlossen, zu verhindern, daß Ve
nezucla in Deutschlands Besitz über,
gehe und habe John Hay angewie
se, eine , Anzahl Noten zn schrn
ben und nahm dann die achc
schließlich leibst in die Hände. Zu
jeuer Zeit wurde Deutschland von
England unterstützt, doch kümmerte
ich mich wenig um Englands Ich
verlangte von Deutschland eine Er
klärung bqiiglich der Anwesenheit
eines Geschwaders von Kriegöschif
fen nahe Venezuela. Schließlich er
klärte ich. daß die Sache binnen
zehn Tagen geschlichtet werden müs
se durch Arbitration oder ich inür
de Dewciz hinnnterschicken. Dies
hat gewirkt und Deutschland hat
bcigegcben."
Reichstag vertagt sich
bis zum 3. Gktober!
Die verschiedenen Ausschüsse aber
werden ihre Arbeit fort
setzen.
Amsterdam, 28. Sept. Der
deutsche Reichstag erörterte in fei
ner gestrigen Plenarsitzmig die Ta
gesordnung, vertagte sich jedoch bald,
bis zunr 3. Oktober. Alsdann wird
die Vorlage zwecks Neuschaffung der
deutschen Handelsflotte in ziveiter
Lesung erörtert werden? ferner soll
da? Ergänzungsbildget zur Erör
tcrung kommen-
Mittlerweile werden die verschie
denen Ausschüsse ihre Arbeit fort
setzen.
Mail hofft, daß die jetzige Sessi
on des Reichstages bis zum 10.
Oktober hin zum Abschlilß gebracht
sein kann.
Wie es heißt, werden große An
strenguugen in Teuischland ge
macht, eine offene Debatte im
Reichstag über den Frieden und
über Deutfchlands Erwiderung auf
päpstliche Friedensnote zu der
meiden, da man befürchtet, solche
Debatten könnten die Regierung in
Verlegenheit bringen und die Mei
MlkigLverschiedenhcitcn zwischen den
Neichstngsparteien verschärfen, wcl
che in der, an: Sonntag augenom
inciien Resolution der Nationallibe
ralen so stark hervorgetreten wa
ren. I
Kanzler wird morgen sprechen.
London, 28. Sept. Einer De
pcsche an die Central News zu
folge wird der Reichskanzler mor
gen vor dem Hmiptausschuß des
Reichstages eine Rede halten, in
welcher es sich um die elsaß-Iothrin
gische Frage handeln wird.
Schlacht in Flöndem
niillmt ihren Fortgang?
Deutsche erobern verlorenes Gelände zurück; Brl
ten wollen 1614 Gefangene, darunter
48 Gssiziere, gemacht haben.
Die Italiener beanspruchen weitere Erfolget
Berlin, über London, 28. Sept.
Das deutsche Kriegsamt meldete
zusätzlich zu seinem gestrigen Mor
genvericht:
Westlicher Kriegsschauplatz, Armee
front Kronprinz Rupprecht von Bay
crn: Seit gestern an der flandrischen
chlachtfront wieder stark belebte Ar.
tillerietätigleit. Am Morgen erober
tcn unsere Truppen nördlich der
Straße Meni.?)pern in kräftigem
Anlauf einen Teil des Gebiets zu
rück, das wir am Tonnersiag verlo.
ren hatten.
Zwischen Langemarck und Holle
bcke wird an einer Front von 13 Ki
lomctern noch immer getanipft. Dem
Feinde gelangt es, an einigen Punk
ten unserer Kampfliuie bis zu 1
Kilometer Tiefe einzudringen: es ist
dort noch ein verzweifeltes Ringen
im Gange.
Bei engster Konzcntrierung ihres
Artilleriefeucrs und Verwendung
großer Truppenmasseu verZuchten die
Briten, uns durch viermal wieder
abermals von See und Land aus be
schössen. Nach starkem Feuer wäh
rcnd der Nacht schwoll die Artilleri
tätigkeit zwischen dem Houtholstwald
und deni I)pernComieskanal ge
stern zum Trommelfeuer an. So
dann begannen an dem größeren
Teil dieser Front britische J'nfante
rieangriffe. Die Schlacht ist in vol
lem Gange. - -
Im Artois und beiderseits St.
Qucntin wiederholt gesteigerte Artil
lerietätigkeit " Am Abend griffen die
Briten bei Gonnelicu an und dran
gen vorübergehend in unsere Schon
zcn ein. , Gegenangriffe trieben den
Feind zurück.
Armecfront des . deutschen Krön
Prinzen: In mehreren Abschnitten
entlang der Aisne und in der Cham
pagne wurde ein lebhaftes Feuer auf
unsere Stellungen und Batterien gc
richtet, die den Kampf energisch cmf
nahmen., Aufklärungsgefechte ende
ten zu unseren Gunsten.
Bor Verdun entwickelte sich die Ar
Uölnische Volkszeitung
stellt Vergleiche an!
Maßnahmen gegen hiesige deutsche
Zcitnngcn schlliiiinrr als Prcn
jzens Politik. .
vritengeneral
schwer verwundet!
London, 28- Sept. General'
loiitnant G, T. Bridgcs, ein Mit
glicd der Battonr Kommission, wcl
che levtcn Soniiner die Ver. Staa
ten besuchte, hat, wie die Times
meldet, in einem Gefecht ein Bein
verloren. Hanptmann K. K. Law,
Sohn des britischen Finanzministcrs
Bonar Law, wird vermißt. Er
stand bei dem britischen Flieger
corps und in ans dem Gefecht mit
deutschen Fliegern nicht znrückge.-kehrt.
bis jetzt 439 Stimmen voraus ist.
Mitchcl wird fomit schwerlich ein
Nominationszertisikat ausgestellt er
Halten. Seine Freunde wollen ihn
dazu bewegcu, unabhängig zu lau
fen,"
lZrieöensbestrebung
vom Papst fortgesetzt!
Zürich, 28. Sept. Ein hoher
österreichischer Regierungobeamtcr
hat dem Vertreter einer hiesigen
Leitung mitgeteilt, daß' der Papst
seine Bestrebungen, dein unheilvollen
Kriege ein Ende zu machen,ort
setzen wird, auch wenn die Älliimen
es unterlassen sollten, seine Frie
densnote zu beantworten. Der Va
tikan wird demnächst einen weiteren
ter Gegenkandidat Mitchcls diesem Friedensappell erlasscr
Der ll-vootkrieg gegen
Italien u. Frankreich!
Paris, 27. Sept. (Verspätet.)
Die französische Admiralität ver
kündete:
In der Loche, welche mit dem
23. Septemver ablief, wurden 7
französische Schisse von über 1,000
Tonnengehalt zerstört, darunter 2
schon früher, ö Schiffe unter 1,
000 Tonnen, darunter zwei schon
früher. Drei Dampfer wurden von
Tauchbooten erfolglos angegriffen
Keine Fischerboote gingen verloren.
Rom, 2,!. Sept. Verspätet.)
Ein Dampfer von mehr als 1,500
Tonnen und C Segelschiffe voii we
niger als 100 Tonnen wurden in
der verflossenen VA'ckjc durch Tauch
boote oder Minen versenkt, wie die
italienische Admiralität berichtet.
Der Dampfer wurde außerbalb der
italienischen Territorialgewäiser ver
senkt. Ein kampier und ein Se
grlschiff wurde beschädigt, sonn
ten jedoch den. Hafen erreichen.
Berlin, über London, 28- Sept.
Die Kölnische Bolkszeitung sagt, be
znglich der m Ver. Staaten Kon
gttß angenommenen Vorlage, wel
che verlaugt, daß in deutscher oder
anderer fremden Sprachen erschei
nende Zeitungen Kommentare über
Handlungen oder die Politik der
Regierung auch in englischer Ueber
setzung bringen müssen: Von nun
an wird es in den Ver. Staaten
Bürger erster niid zweiter Klasse
geben. Die Angelsachsen werden
die herrschende Rasse und die Deut
schen ihre Diener sein, Wohl die
schärfsten Verurteilungen der Po
leripolitik der preußischen Regierung
sind in dein so christlichen und
freien Amerika ausgesprochen wor
den. Es muß aber billig zugege
den werden, daß die preußische Re
gierung nie soweit ging als die
Negierung Wilsuns in ihrem Kamp
se gegen eine anstößige Sprache zu
gehen beabsichtigt."
holte Gegenangriffe zurückzudrängen.! tillerieschlacht zeitweilig östlich der
Der Feind wurde abgeschlagen, und ' Maas zu großer Heftigkeit. Süd
der zwischen dem Palygonwald uud ' lich Veaumont . unternahmen - die
der Hauptstraße wiedergewonnene Franzosen einen deraeblicken &rmrm
Boden von mis behauptet. Außer
ihren blutigen Einbußen verloren die
Briten über 250 Gefangene.
Am Abend steigerte sich die Feuer
starke entlang der Küste und von der
Iser bis zum Lys. Ostende wurde
Amerikanisches Uriegs
Schiff gestrandet!
Ein atlantischer Hafen, 28. Sept.
Hiesige Marinebehörden fagen, daß
ein Kriegsfchiff an der atlantifchen
Küste auf den Strand gelaufen ist.
Ter Name des Schiffes wird aus
militärischen Gründen nicht angege
ben. Mau hofft, dasselbe bald wie
der flott zu machen.
Deutschland und Belgien.
London, 28. Sept. Die deuische
Neichsregierung hat dem päpstlichen
Runtius in München als Anhang zu
ihrer Äntivort auf die Friedenst'unö
gebmig des. Papstes, laut Nachricht
aus Bern, mündlich die Mitteilung
durch den Minist des AmAoartia-en,
.Uichiienmim, machen lassen, daß
Deutschland bereit sei, Belgien zu
räumen, unter gewissem Vorbehalt,
daß Deutschland sich ferner das ,'liecht
der freien wirtschaftlichen Entwick
liing in Belgien und namentlich in
Antwerpen vorbehalte.
Tentschlaiid erklärt sich bereit,
eine,, Teil der Kosten des Wiederauf.
bans von Belgien beizusteuern, ver
langt aber Garantien, daß die bel
gische Regierung sich nicht wieder in
erbindiingen einlasse, wie im Jahre
1014. Ferner wird die Bedingung
gestellt, das; für die. vlämischen und
die wallonischen Teile des Landes die
getrennte Verwaltung fortgeführt
wird, die Teutschland dort eingeführt
Kai und den Wünschen der Mehrheit
deL Volkes entspricht.
Das glücklichste Städtchen im Lan'
de muß heuer Pittöburg in Maine
sei: sein Arzt, fein Apotheker, fein
Hnlnieraugeudoktor nnd sein Suffra !
getten.Oiäuserich sind fämtlich zur !
Ausfuhr von Gold
wesentlich beschränkt!
Ansfuhr von gemünztem tteld oder
Papiergeld wird scharf be
wacht.
Washington, 28. Sept. Die
Bundesreservebebörde in Washing
ton hat am Ticnstag Bestimmun,
über die Ausfuhr von Gold. Sil
bcr uiid Papiergeld erlassen, aus
denen zu ersehen ist, daß die Re.
gierung entschlossen ist, diese Aus
fuhr auf das Mindestmaß zu be
gen über die Ausfuhr von Gold, Sil.
wo die Handelsbilanz auf andere
Weife nicht ausgeglichen werden
kann. Im allgemeinen, so kündigt
die Behörde an, wird die Ausfuhr
von Gold nicht gestattet werden, es
fei denn, daß der Beweis erbracht
wird, daß eine entsprechende Menge
Waren eingeführt werden, die im
Lande verbraucht werden. Auf
jeden Fall", so heißt es in der Be
ftimmung. wird die Erlaubnis nur
da gestattet werden, wo die AuS
fuhr von Gold als Zahlung für
solche Waren sich mit dem öffent
lichen Interesse ' vetträgt."
Ausfuhr von gemünztem Geld
oder Papiergeld ist verboten, wo
der Verdacht besteht, daß sie auf
Rechnung eines Feindes oder zum
Besten eines Feindes geschieht." Die
Ausfuhr von kanadischem Silber
gcld oder Papiergeld ist bis auf
weiteres in unbeschränktem Maße
gestattet. .
Der Beirag an Gold, welche Per
sonen mitnehmen dunen, die außer
Landes gehen, ist auf !j;200 für je
den Erwachsenen festgesetzt worden
Außerdem dürfen $5000 u Papier
geld und $200 in Silbergeld oder
Zertifikaten mitgenommen werden,
ohne daß dazu eine besondere Li
zcuz nötig ist.
Fahne einberufen worden.
Die AriegsKosten
Gestcrreich-ttttgarns!
Amsterdam. 28. Sept. Wie
ner' Nachrichten zufolge hat der
österreichische Finanzminister das
1917-18 Budget im österreichischen
Unterhause unterbreitet. Die Aus
gaben werden auf 22,100,000,000
Kronen und die Einnahmen auf 3,
800,000,000 Kronen veranschlagt.
Um dem Defizit begegnen zn kön
nen, ersucht die Regierung mn ei
nen Kredit von 18,000,000,000
Kronen. Die GesamtkriegSauSgabcn
Oesterreich-Ungarns während der
ersten drei Jahre beliefern sich auf
27,803,000,000 Kronen. Die Aus.
gaben für das vierte Kriegsjabr
werden aus 1,000,000,000 Kro
- jtim veranschlagt.
auf die kürzlich von uns eroberten
stellttngen. , ' .
Was die Briten den.
London, 28. . Sept. General
Haig ' hat nur einen kurzen' Bericht
über die Kämpfe in Flandern eingc
sandt. Er meldet, daß das Gefecht
seinen Fortgang nimmt. Tags zu
vor berichtete er, daß fleben feindliche
Angriffs abgeschlagen wurden und
daß 1014 Deutsche, danmicr 48 C.
stZiere, in Gefangenschaft -'üTtata;
sind. . ,
Italiener beanspruchen Erfolge.
Washington. 2$. tgzpt. Die
hiesige italienische Gesandtschaft Hot
Nachricht erhalten, daß italienische
Streitkräfte die ganze Bainsizza
Hochfläche besetzt haben. .
Angriff auf russische Flotte erwartet.
London, 28. Sept. Aus den
deutschen Operationen zur See läßt
sich erkennen, daß sie die Absicht ha.
ben, die russische Flotte in der Ostsee
anzugreifen.
Kampfe in Ostafrika.
London, 28. Sept. Ueber die
Kämpfe in Ostafrika wird aemeldet:
xer Feind blieb am Anfang Sep
tember in drei Hauptgruppen ge. '
trennt im Felde: Die erste in der
Gegend des Mbemburu-Tales, die
zweite im Tale von Lukuledi und
südwestlich von Linde: die dritte
schließlich hatte ihre Basis am Ma
hcnge.
Am 19. September wurde der
britische Vormarsch in der Richtung
auf Milwa wieder aufgenommen und
der Feind nördlich der Hauptpäfse
über den Fluß Mbemburu getrieben
Er räumte Mihanrba und zog sich,
auf Mpiugo zurück. Gleichzeitig
ßnften wir eine große deutsche Abtei,
lung in Ndesfa cm und zwangen sie.
oen Ort zu räumen. Auf dem Rück.
Zlig traf er südlich von Ndesfa auf
unsere MigeriawJnfanterie. Nach
bestigcm Kampfe, in welchem öer
lyemd schwere Verluste erlitt, wurde
er m kleine Abteilungen zersprengt.
,,m westlichen Gebiet verwickelten
wir den Feind bei Mpondas und den
Hügeln von Ligambo, dreißig B!ei.
Ien südwestlich von Büzhcnge, in Ge
fechte, während sich die belgischen '
Truppen von Norden auf Mahena? '
zu bewegen." , .
Argentinien wird
neutral bleiben!
- Buenos Aires, 23. Sept. Prä.
sident Jrigoycn betrachtet den Lux.
bürg Zwischcnfall für geschlossen u.
wird sein Bestes tun, um Argenti
rncn aus dem großen Kriege fern
zu halten. Dieser Kur läuft ol
lerdings den 2'aßzialmien im Se.
nat und der Teputicnenkammer
stracks zuwider, doch besitzt der Prä
sident die volle Vetogewalt, er will
keinen Krieg.
In der Streiklage ist keine Ambe,'
ning eingetreten. Die Postzüge
imd die einzigen, welche in Bewe.
öung gehalten werden.