Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 27, 1917, Image 5
1 Seite 5 Tägliche Omcch'a Tribune Donnerstag, den 27. Sept. 1917. Deutsche TauchKreuzer in der Nähe der Azoren! Mnriiikdcpartcmknt erwartet eine ganze Flutte solcher i amrrik. bewässern. Wnshiiiton, 27. Sept. i Veamten des Departements - Hohe santen lJwait (wie in der Tribii,ir fura cineldet), dnb in Bälde nicht nur die i.'Teutschland", sondern eine ganze Flotte don Tauchbooten dnn dersel. den Grösze an der nordattaiitisckcn Küste zu erwarten sei. Xk ..Teutschlaiid" unÜ ihre Schwcsterschiffo sind mit den schwer stcn Gesckiitzen bestückt, die jemals ouf Tauchbooten Verwendung fern den. Ihr Kaliber ranaiert zwischen 4.7 bis 6 Zoll. Angriffe dieser gro fei Unterseeboote auf die von New Sork auLfahrcnden Schiffe als ein möglicher Plan der deutschen Admi. ralität zwecks strategischer Absenkung wird sür nicht unmöglich gehalten. TefinitibeAnformatiuncn von Euro pa unterstlltzrn diese Ansicht. : Einem Besuch der Flotte von n pcr'Tauchbootcn in mucrikanischen Gewässern Unrd noch vor Eintritt der kalten Witterung entgegen gesehen. Das. Flottcndeparti'meiit hat die jkommandenre der Patrouillenboote von dein erwarteten Besuche verstän digt und gibt sich der Hoffnung bin, das; der, Feind einen warmen Gnu Hfaug sinden wird wenn er kommt. Es wird sogar für nicht ausge schlössen gehalten, das; die Ungetüme sich nicht mit der Zerstounig von jlausfahrern bcguügon, sondern ihre scchözölligen Kaiwnen auch gegen innerikanifche 5iüslcnstädte richten werden. Es ist bekannt, das; die neuen Sceungclzcucr kürzlich An griffe auf englische üüskenstädte im iernonmicn haben. . Die Azoren, wo die Deutschland" gegenwärtig operiert, liegen etiun HUM Meilen önlich von ?ie,v ?Jorf. -ue leutzchiano' w,ir nnchr scheinlich der erste der neuen Unter sce-Urcnzcr, der niit ftbmerein, Ge schut bestückt ans See geschickt wurde. :- feste winde kurz vor Ausbruch d iineges Zwilchen den Bcr. Staate,! lind Deutschland in einen Kreuzer vertvanoelr. Nach wrer zlueitvn Niick kehr von Amerika wurde sie in Brc incrhafeii wieder geladen, die La duug aber wieder gelöscht und zwecks Umwandlung in einen ftreuicr nack Sficl geschickt, wie der amerikanische (Generalkonsul in Haiubnrg dem Staatsdepartement damals mitteilte. Das Marinedepartcment ist von authentischer Seite davon unterrichtet worden, das; Deutschland noch andere Untcrsee,.reuzcr auf hoher See hat. Sprcngstiicke von beschossen, welche i kürzlich auf Kauffahrcc abgefeuert ,'mröen, vewenen es. r" Tasz Tauchboote vom Typ der Deutschland" viohl imstande sind. wen emsernt von ihrer Va,is in arnc ruaniichcn Gcwaiient zu operieren, hat die Deutschland" durch ihre bei. den epochemachenden Amerikafahrten selbst uinviderlcglich bewiesen. Der Kamps gegen Pazifisten im Gange! Washington. 27. Sept. Die Aufgabe, welche der Nation dusch den Krikg auferlegt wird, soll dem Noike.onm) cme uver ans ganze Land sich erstreckende Kampagne klargelcgt werden, an die viele Or ganisntionen teilnehmen werden, um ,e Pazifisten zu vewmpscn. Arthur E. -Bester, Präsident der Chantaiiaua Institutionen, wurde zum Direktor der Kampagne et nannt. Der Zweck der Kampagne wird sein, deut Volke die vollsie Jnfonnation zu erteilen nd je dein Bürger Gelegenheit und Auf muiitcnmg zu geben, sein Teil zu diesem groszcn Kriege beizutragen. Montreal. 2. Sept. .Die Pa zifisteii in den Wer. Staaten rc flektieren nicht die nationale Mei nuna dortselbst, sagte heilte Wm. H. Taft, der sich hier befindet. Leute, wie Senator LaFollctte sollten auf den Grund hin bestraft werden, dajj deren aktive Tätigkeit verräterisch und deren Reden ans reizender Art seien," sagte Herr Taft. Ipeltgetreiöeernte größer als 1916! Waihmgtan, 27. Sept. Laut dein vom Ackerbmsdepartemcnt bcr. ernüchtert Bericht des Internatio i'aien nnnur nit Agriluimr in No!n beträgt die diesjährige Wei zencrnte in den sür Wcizenbau hauptsächlich in Betracht kommenden Ländern der Erde, einschließlich die ,Ver. Staaten, 1,605,189,000 Vu Zhel, um 3.3 Prozent mehr als im LXahre 1316. Die Gerstenernte ist 461,289,000 Pushcl, eine Zunahme von 2.4 Pro zent. Die Roggenernte 89.950.00 Ättshel, cm Plus von 10.7 Prozent, Die Hasercrnte 1,005,501,000 Bu shcl, eine Zrnahme von 19.9 Pro Zenr, und d,e Maisernte 3.273.006,. 000 Bushkl, -am 25.3 Prozent mehr als im Voriahre. SilWl-tPtt in& sdl4n 0,, yp ; VM-VtVH, 4lfl JVUJI.', Ä.'UV it reii Bericht einsandte, weift folgende Produktion auf: Weizen 29,715,000 Lushel, ein Mehr von 1.9 Prozent: Hafer 18,946,000 Bushel, ein Mehr von 4-1.2 Prozent: Gersie 33,208,. 000 Bushel, eine Slbnahme von 7.7 Prozent. Deutfchsprechende Ult Zlrmee elttckt! i ' ) ' Washington, 27. Sept. Teilt 5che werden für die amerikanischen Armeen im Auslande gesucht. Das l'-cifci deutsch sprechende eder deutsch verstehende Amerikaner ,die in'.stande find, von den Funken Stationen iin Felde ansgefangene deutsche Telegramme schnell zu .übersehen. Lcmten, die sich für die. son Timst eignen, wird sofortige LerwmdM'.g in Frankreich zugesi chert. Während die französischen und britischen Heere ganze Abteilungen von Mannschaften, die deutsche FunkeN'Telegramme abfangen und iil-crvt:en können, bei jedem Trup. pezikörper haben, fehlt es don amerilanischeil Soldaten in Frank U'ich ganz und gar daran. Es bleibt beim Nlonats-ZZläschchen! Himtington, W. Ba,. 27. Sept. Der Staat West Virginia hat ein Gesetz, daö jeder Person gestattet, ein Ouart Whiskey oder andere stärkere Getränke im Monat ein. zuführen, Gegen dieses (öesrtz ist von den Prohibitionisten Sturm gelaufen worden mit der Begrün dung, das; es gegen die Bundes. knochrntrockene Akte" verstoße, aber ein hiesiger Vmidcsrikl)ter, der den ebenso deutschen wie anheimelnden Rainen Keller führf, hat heute ent schieden, das; das (iin Quart im Monat,Ms" zu Recht besteht. Daö Anndesstatnt verbietet zwar den zwischen staatlichen Handel mit Schnnvsen, nber es siiide keine An ivcndung nif den zinischensiaatli. chen Tranbporr' von Getrniiken, die dem persönlichen Gebrauch dienen Tistrittönnwalt McCulloiigh will gegen die Entscheidung an das Biiiidesobcrgcricht appellieren. Für Uiefen-Vock im Brester Hafen! Brest, 27. Sept. Der Gene ralNat des Departements Finis tcrre hat der Zeitung Heure" gc. inäsz C55.000 Francö uls Beitrag zum Bait eines VetonDockS im Handelshasen. voil Brest, welches Tainpfcr von der Größe des deut Zchen Dampfers Vaterland" ans nehmen kann, bewilligt. (Die ,,!La tcrlaiid" ist 050 Fuß lang und ein Schiff von 51,00 Tonnen.) Zier Soldaten getötet. Chicago, All., 27. Sept. Bier Soldaten Ücä 45. Bundes-Jnfante. ricreginients, welches in ZZort Shcri dan slniioiiiert ist, Imirdeu letzte Nacht im Highland Park von einer elektrischen Interurban (5ar getroffen und getötet.' Dieselben sind : Francis M. French, 21 Nichnrond, Ba.z Jarnes Ball, 20, Irwin, 5ly.z Ehe ster Gill'crt, 10. Toorway. &tn.; Ad. dison Tcharr. 20. Telndrop, SU). Die Soldaten befanden sich aus Urlaub und warteten aus den Bahnwagcn, um nach Chicago zu fahren. Der öenloNratische russische Nsngretz! Ncgierungsmitglikder zwingen Ke rensly, demselbcu ebeafalls beizuwohnen. In Ct. Paul droht Straszcnliaizn. Streik. ' St. Paul, Minn,, 27. Sept. Die Weigerung der Straszenbahnge sellschast von hier und Mnrneapolis, die neue Union, der Schasfncr und Motarleute nzuerkennen und eine Lohnerhöhung zu bewilligen, niog p einem Streik säintlicher Strasjen bahnnngestelltcn führen, :iud den Berkchr der beiden Städte blockieren, Die Angestellten werden heute über den Streik Beschluß fassen. Streik uf Maniichöfcn zu Ende. Norfolk, Slcbr-, 27. Sept. Nach einer beute morgen sinttge fundenen Konferenz der Union Führer wurde die Bekanntmachung erlassen, dasz die am Streik sich befindlichen 3,500 Männer der Norfolk Marttio Bauhöfe, heute zur Arbeit zurückkehren werden, nachdem ein Nebcrcinkommcn mit denr Marinc.Dcpartcmcnt erzielt wurde. Regierung wird GasolinPrcise her odsctzcn. Washington, D. C., 27. Sept. Die Nahrungsmittcl-Kontrollvorlage hat der Aegicrung das Recht erteilt, auch die Preise von Gasolin und Brennöl zu regulieren und sie wird eine Reduktion wahrscheinlich bor nehmen. Ob diese Preisennakigung durch Arbitration oder durch ein Ueberemkom'.ncn mit den Händlern erfolgen wird, ist noch nickt ciitschie- den worden. Die Produktionökostck VJN Gasolin belaufen sich von 11 bis 20 Cents die Gallone, und don Brennöl 90 Cents bis $2.00. gemach eines Berichtes der HandeUkommis. Zion an den Präsidenten. Petrograd, 27. Sept. Der ans heute hier zufanunenberufena demo kratische Kongresz wird nach dem ge genwärtigen Programm aus 1500 Mitgliedern bestehen, doch kommen iinmcr noch Forderungen für Vetci ligung politischer Organisationen aus allen LandcLteilen, und die end gültige Zusannueusehung des SXm grcsses ist noch nkcht entschieden. Der Organisntionsciusschns; hat beschlos scn, eine kleine Anzahl Sie den Vertretern professioneller und indu. strieller Bereinigungen zuzugestehen und demnach werden die Mittel und besitzenden Klassen nicht volkständig ausgeschlossen sein. Die überwälti gende Melirheit der Dclegaten jedoch ioird die Bauernschaft des Landes rc. präsentieren. Kcrcnsky wollte sich drücken. Der inzwischen von der ront zu rückgelehrte Ministerpräsident See rensN) weigerte sich anfänglich stanö haft, dem Uongresz bcizuwohneir' die übrigen Mitglieder der Regierung aber haben ihn zu beeinflussen ge wust, das; er seine Meinung in die. ser Hinsicht änderte. Er wird gc nieinsanr mit dein Kriegsminister Berkhoröky den 5kongrcß besuchen. Kercnöfys Ansicht nach brarrcht die Negierung den demokratischen Kon gres; und die Beschlüsse desselben nicht anzuerkennen. Die Meldung, das? Lenine. der Führer der Radikalen, von Helsing. sors, Finnland, i,i der Hauptstadt eingetroffen ist, um eis Wortführer der Bolschewiki zu snngicren, hat in Ncgierungskreifen große Aufregung hervorgerufen. In Moskau und an. vl?rcn aupisiaoreil ocs anoes ge winnen die Bolschewili, nuc-gespro chene nriedenöfreiuidc. immer uielu an Nnhang und sind angeblich stark genug, um auf dc,n Konvent ihre jiele durchzusehen. Ihr Programm lauiet: Ausgleich der Konnioff-Lie rensky Affaire: Abschaffung der To Kn-rt-rtfi. :K.r.....ri.sr'.. JttlUH., WMCUCUJCCIlCUIlNfl ocs Iriedcns; baldniögliche Einberufung einer konstitutionellen .sionvention,' Ävlchairuna des Tmna Reickisrats? Aufteilung aller Ländcrcien ern die iticrnvauern: runiirnna dar Null rungsnlittelkontrolle durch den Staat: Cmsnhrung deö achtstündigen ArveitcnagL,- öurchgrcisende Acnde rungcn in den ttrmeekommaudos. Das Gerücht, das, der Miniit des Auslvärtigeii, Tercstfchenko, re signiert habe, wird offiziell in Sstre de gestellt. , Kcrcnsky legt etliche Acmtcr uicdcr. Petrograd. L7. Sebt. Miniiler. Präsident SicxcnMt) hat als Mitglied ocr ,icntraioehoröe des Soldaten, und Arbeiterbureaus rciinniert.- nucki als Mitglied anderer ähnlicher Kör ,,,.M,u,... "... i- - - vtiujuan ii tt guruageireiezi. Lmprefz Theater. Unter den Nummern de? nnumt Programmes dieses beliebten Nirtec haltungöhau,cö nehmen wohl die Leistungen der Gebrüder Retter, die sich als vorzügliche Akrobaten crwei im, die erste Stelle eis,., 'Dc Neyer rnrd Danie werden mit ihrem Sing, spiel At the Wistaria Jnn" gleich, falls allgemeinen Beifall finden. Jves und Farnsioorth werden die Awnesenden durch ihre humoristischen Borträge unterhalten. Als vorzüg licho 5iünstler müssen aiich die musi kalischen Jäger bezeichnet werden, welche den Traum eines Jägers" vorteilhaft zu Gehör bringen werden. In der Engelfabrik" ist der. Titl des wunderbaren WandesbildcS, in welchem der bekannte Biihnenfteru Antonie Morene die Hauptrolle inue hat. Im Lranöeis Theater! Im eleganten Arsndcis Theater präsentieren diese Woche Selnnm und seine Künstlortruppe den neue sten Lacherfolg Fair cnid Warmer". Dieses reizende Lustspiel ist das Werk von Ävcry Hapgovd und be handelt die auf unbegründete Aer dächtigung berubende Berftiurmung Zivischen einem Ehepaar, von dem jeder Teil glaubt, daß er vom cmde. ren hiiücrganzen worden sei. Die lustigsten und packendsten Szenen er geben sich aus der Handlung, die schließlich zeigt, dasz sich beide geirrt haben. Die folgenden Künstler ba tat die Hauptrollen inne: Edna Hib. bard, Maud Aiidrcm, lorencc! Sryer fun, John Arthur, William H. Sul. livan, Chestcr Aord, John Morris und Ralph Simone. Alle diese Künstler haben seit ihrem hiesigen Engagement bewiesen, daß sie Äor treffliches leisten und werden auch in diesem neuen Stück dem Publikum einen angenehmen Abend bereiten. Eine böse Meldung für Leisetreter kommt aus Chicago. Tcr Leiter ci neö dortigen Schuhladen hat er Närt, wenn der KrieLnoch ein Jahr dauere, würden wir olle .fWifrfmiu- - ,nfl txazzn mullen. Sann man es tragen? SkiM von Hermann Wagner. E3 war ein Morgen im Mai. Die Schwester hatte im Speise zimmer die Stores an den Fenstern zurückgezogen. Nun drang die Son ne in breiten Wellen herein und legte sich warm auf den weis) ge deckten Frühstückstisch. Der Blinde, der beim Kaffee a suhlte die Wärme. Er richtete die ausdruckslosen Au gen auf die Stelle, an der er die Fenster wußte, und er fragte: Schwester, wie ist heute daö Wet ter?" Sonnig und warm, Herr Dos tor", antwortete die Schwester. Der Blinde lächelte. Ich sehe daZ zwar nicht, aber ich spüre zy sagte, er. Eigentlich sehe ich k ' sogar. Inwendig nämlich. , trage das Bild von schönen Früh lingstagcn noch von früher in mir. Nun, wenn es Ihnen recht ist, wol len 'wir dann einen Spaziergang durch den Carlen unten niachen." Die Schwester gab dein Blinden den Arm. Mit langsamen und oft mit tastenden Schritten gingen sie über den Sand der schinalen 'Gar tenwege. Unter einem blühenden Apfelbaum gab es eine Bank. Hier fetzten sie sich nieder. Der Blinde sagte: TaS hätte ich mir nicht träumen lassen, dasz mich eininal cm Fremder hier nn Garten meines Hanfes würde führen müs jcn. Und das Zoll nun jo bleiben, für den ölest meines Lebens. Sa gen Sie, wäre es nicht besser gcwe seil, eine Kugel hätte mich an einer anderen Stelle getroffen?" Üern", sagte die Schwester. Der Blinde lachte spöttisch. Das verneint man so. Leider stimmt es nicht. Es ist schon besser,' tot als blind zu sein. . , Sagen Sie ehrlich, Schwester, und geben Sie das zu. Was. bleibt einem Blinden vom Le bcn?" Viel. Viel mehr als deii meisten andere, die ihr Augenlicht haben. Tas innere Sehen." .Woher wollen Sie das kennen?" Jeder kennt es, der einen großen Schmerz erlebt hat. Denn jeder große Schmerz bewirkt, dad die Welt um uns finster wird. Dafür aber wird es dann rn unseren Her zen um so heller. Wir sehen, und horchen in uns selbst hinein und entdecken, daß das wahre Leben gar nicht außerhalb unser liegt... So sührt jeder große Schmerz wieder zu einem tiefen Frieden. Der Blinde tauchte seine Ilugen in die große Leere vor sich. .Sie reden von einein Schmerz. Ist Ihnen der widerfahren? Wodurch? Wollen Sie das nicht Zagen? Die Schwester brach eine Blüte vom Apfelbauin und zerzupfte sie. Sie sagte: Ich will es Ihnen erzählen. Aber ein mderes Mal, mcht heute. Der Blinde schien eine Weile in sich selbst versunken. .Sonderbar", sagte er dann, dass ich mir so gut darstellen kann, wie Sie aussehen, Lchweiler. Auch wirken ie gar nicht fremd aus mich. Mir ist, als kennten wir uns schon viele Jahre. hst es nicht ei Glück, daß ich Sie gefunden habe?, Gott, wie duftet der Baum über unsl Sagen Sie, Schwester, lvie sind seine Blüten?" Es war Abend. Die Schwester hatte dem Blinden einem Buche vorgelesen. Sie jasien beide auf dem Aalkon des Hauses. i5s war still und dunkel um sie. Aus dem ,Garten unten stieg der Duft des chlühenden Flieders zu chnm herauf. Wie alt sind Sie, Schivester?" fragte der Blinde nach einein langen Schweigen. Sechsundzwanzig Jahre", ant wertete die Schwester, .Und Sie haben keine Anver wandten, keine Eltern?," v .Nein." Und. . . Sie haben nie daran ge dacht, sich zu verheiraten?" Es schien, als zögere die Schwe. ster. Aber dann antwortete sie ru hig: .Ich war verheiratet." Der Blinde machte eine Geste gro tzex Ueberraschung. Sie waren ?" .Ja", sagte die Schwester. .Ich war es genau drei Monate, Tann starb rneiil Mann." Er starb? Woran? Er fiel. In einer Schlacht ge gen die Nusfcii. Ich habe ihn nicht mehr gesehen." Es Nitsiand ein langes Schwel gen, eine jener Pausen, in denen echtes Mitgefühl keine Worte findet. .Also auch Sie", Zagte endlich der Blinde. .Sie Ärmel Wer warum haben Sie Ihr Unglück nie erwähnt? Freilich, Su tragen es ja tapfer. Biel tapferer als ich das meine. Und doch. . . sagen Sie, Schwester. . . sagen Sie cs aufrichtig!... Sind Sie in manchen Stunden nicht ts verzweifelt, crbitterj, " j . Nein Nein? Sie sagen daö Zo ruhig, daß eö mich fast erschreckt. Kann man es wirklich Zo tragen? Wie?," In der Stimme der Schwester lag eine verhaltene Bewegung. Hat niein Mann eZ nicht auch getragen? Er tat es, indem er in den Tod ging. Ich tue cs, indem ich am Le ben bleibe. Mit frohem Herzen. Um meine Pflicht zu tun." .Was ist unsere Pflicht, Schwe ster?" . . . . . .Das Gute tun. . . Der Blinde Zeugte unö schwieg. Tann sagte er: .Sie sind ein Zchi guter Mensch, Schwester. Sehr giil und sehr tapfer. Es tut einem wohl, mit Ihnen zu reden. Und ich bin Ihnen Zehr zu Tan! verpflich tct... Wissen Sie, was niein Wunsch wäre?" Der Blinde machte eine Pause. Mein Wunsch wäre, Sie immer um mich haben zu können." Es lag etwas wie eine Frage in Diesen letzten Worten. Die Schwe $ sah init starren Augen in die Dunkelheit. Und schwieg. Die Tage glitten laiitlos dahin, stille Pilger, die die Ewigkeit aus nahin, um sie nie wieder Herzuge ben. Ueber daö Gemüt des Blinden war nach und nach ein tiefer Frie den gekommen, ein Gefühl der Ver innerlichung, das er früher, nie ge konnt hatte. Die Einsamkeit, die ihn umgab, war wie ein dlinkler Vorhang, durch den ein gütiges Schicksal alles Laute und Aufdring. liche des rohen Lebens von ihm fernhielt. Ganz allmählich entstanü entstand eine neue Welt in seinen, Herzen, eine Welt voller Sanftheit und Milde und Nachdenklichkeit. Eines TageZ sagte er zu seiner Hüterin: Schwester, ich habe an Sie eine Frage. Erschrecke Sie nicht. Und geben Sie mir eine unzweideutige Antwort." Reden Sie", sagte die Schwester, Sie wissen, dasz Sie mir unent behrlich geworden find. Ost denkc ich bei mir: wie soll eö werden, wenn sie einmal nilt mehr da ist. Denn, nicht wahr, eö sann doch je den Tag geschehen, dasz Sie fort ge hen von mir" Die Schwester schwieg. ' ' Deshalb, will ich Sie jetzt kurz und bündig fragen: wollen Sie für immer bei niir bleiben?, ,Als meine, Führer in?" Die Stimme des Blinden hatte an Sicherheit eingebüßt und war inS Zittern gekommen. Trotzdem fuhr er fort: Schwe. ster, ich bin mir dessen bewußt, wie viel ich von Ihnen verlange. Und ich täte es nicht, wenn ich nicht wüßte, daß auch Sie eins Werwun dcte sind. Wiz haben beide viel verloren. Aber wäre es nicht mög lich, daß, wir das, was uns geblie ben ist, zlisammentun? So würde vielleicht wieder ein Ganzes daraus,, ein Glück..." Die Hand des Vliiiden streckte sich zaghaft tastend vor, , - Schwester, wie V Es fügte sich, daß die eine Hand die andere fand. , Ja", sagte die Schwester. ! In einer stillen Stunde, als er mit sich und seinen Gedanken allein war, sprach der Blinde zu sich selbst. Ey ist sonderbar, um wie vieles stärker Unglück als Glück ancinan der kettet. Liebe ich sie? Ja. Wird sie mich jemals lieben? Vielleicht..'. Legt sich doch die Zeit um das Grelle ller vergangenen Begebenhei tcn wie ein dämpfender ?!ebel..." Frech. Heda Sie, Ihr Hund hat mich in die Wade gebis scn!" . Na, Sie mit Ihren zwei Metent werden doch nicht etwa verlangen, daß Ihnen mein Zwergdackel an die Kehle springt!" Drei Spareinlagen. Bäuerin (die frisch gewonnene Milch niit drei kräftigen Wasserstrahlen taufend): TöS is für'n Frantzel beim Militär! Dös is für die Zensi ihre Aussteuer, und dös is j mcin'm seidenen Kirchwcihkleid!" Im Hopfenkranz. Das Restaurant Zum Hopfen kränz" ist recht stilvoll eingerichtet." Ja, selbst die weibliche Bedie nuug ist stilgerecht. Wieso?" .Na lauter Hopfenstangen!" Na also. .Was haben Sie mir denn für einen Wein vorgesetzt, Herr Wirt?" Garantiert echten Laubacher, mein Herr." Na ja, lau ,it er, und nach dem Bache schmeckt er auch." Protest. Tourist: Was ha be ich für meine Mansarden-Stube zu zahlen?" Wirt: Fünf Mark." Nun, nun ich bin In der Nacht schon genug geschröpft wor den?" Aufrichtig. Mutter: Nun. Eise, hast du gar keine Freude an deinem neuen Schwesterchen? Else: Nein. Mama. e,ne Puppe, die schreien kamt wäre mir lieber gcwcsenil " Tas Heim der großen Doppel Vorstellung. sNIMUpW mKiiniSM m OMAHÄ'S POPULÄR W ! Tfcjsrr md--imim THEATER Von Celf bis Elf. .Sioiitr.it zu nnciid einer Zeit! Musikalische Jäger Der Traum des Jiigcrs. De Noyer St DazUe At Wisteria ssotiagc", ein Lustspiel. Ives Leahy und aruswsrtb Wir, die wir singen. Gebrüder ZZetter Berso, der Mann, der mit sich selbst ringt. lZrosmrtlge Akrobatcn, Pathe Wanbelbild. Autonia Msrens in Die Engel fabnk". 1 C Eintritt Reservierte Sil'e 10c ex.tra Eintritt Itf IOC Telephon Douglas 99. kOv, MM. Omaha Alusik-verein! 17. und Cass Strasse Sonntag, den 30. September 1917 Abends 8:30 Uhr Grosser Tanz des , UC9 ... Omaha Musik-Vereins Sie und Ihre Familie sind frenndliG i eingeladen! Reparaturen nd Lsrrltte Ikr Öden, Heizer, Furnaccs und Dampfkessel Prompt licnft 2Häfjte Preise. Wassers' d WaI!uhklzigs.Viichigk. 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