Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 20, 1917, Image 4
.4 Seite '4 Tägliche Omaha Tribüne Donnerstag, den 20. Scptcnber 1917. (w " rL ä gliche Wmaha Tribüne TRIBUNE PUBLI3ULNG C0. TAU J. PETER, President. 1311 Howard Str. Telephon t TYLER 310. Omha, Nebraakt. Des Moines, la, ßranch Office: 4Ü7--6th Are. Preis bc Tageblatts: Durch den Träger, per SBortji 10c; durch die Tsst, pcr Jshr $3.00; einzelne Nummeru 2c Preis des Wochen vam: Bei strikter Voraudbezablnnst, per Jahr $1.50. Entered &a econd-class matter March 14, 1912, at the postofSc of Omaha, Nebraska, nndcr the act of ConjjTess, March 3, 1879. Omalja, 5Ic6., Tonnertag, den 20. September 1917. ttnser tägliches Brot. er Abacorbucte Seatinq ton Colorado Hat vor einigen Tagen im Nongrch auf den Untcrschicd in den Vrotpreisen Hier und drüben aufmerk jam gemacht und nachgewiesen, da die Preise liier bedeutend Höher sind als in den krieg führenden Ländern Europa?. In England ist dnZ Brot um sechzig bis achtzig Prozent billiger als in den Ber. Staaten. Für zwei unddreifiig Unzen Brot bezahlt man dort elf Cent. In Frankreich kosten fünsunddreißig Unzen neun, in ,i.ilim gar nur acht Cent, und in Belgien erhält man fünfunddreisiig Unzen für elf Cent, während man hierzulande vierzelm Unzen mit zehn Cent bezahlen muß. Alle diese Länder leben zum grofzen Teil den amerikanischem Weizen und amerikanischem Mehl, und wenn der Abgeordnete Keating sein Er. staunen darüber ausspricht, das; Brot, an? amerikanischem Weizen gebacken, fünftausend Meilen von dein Acker, auf welchem dieser Weizen gewachsen ist, billiger ist als hierzulande, dann kann man diesem Erstaunen die Berechtigung unmöglich absprechen. Die Eründs dürften verschiedener Art sein. Ter Hauptgrund ist wohl, dah der Weizen, ans welchem man in den kriegsübrenden Ländern hatte Brot backt, bier schon in g rosten Mengen ausgekauft wurde, als die Preise noch auf mäßiger Höhe hielten. Tadiirch sind die hiesigen Borräte stark aufgebraucht worden, und was übrig geblieben ist. baben die Farnier in Erwartung höherer Preise feilgehalten. In dieser Erwartung baben sie sich ja auch nicht getäuscht gesehen: der von der Bundesregierung fest gesetzte Preis sichert ihnen Erträge von ihren: Boden, von denen sie sich vor einigen Iahren noch nichts haben träumen lassen. ' Aber der Abgeordnete Keatng bat jedenfalls nicht 'Unrecht, wenn er meint, die IahrungSmittelkontrolle sei nicht bloß zu dem Zwecke ciiiae führt worden, den Farmern höbe Weizenpreise zu sichern, fondern auch zu dem nicht minder wichtigen Zweck, die Brotpreise herunterzubringen, So hat wenigstens die Bevölkerung die Einrichtung aufgefaßt. Sie ist der Ansicht gewesen, das; durch die önihrungsmittelkontrolle vor allein der ungesunden Getreidespekulation ein Ende gemacht werden solle, von der man gebort hatte, das; sie hauptsächlich für die Verteuerung des Brotes verantwortlich sei. Ten Spekulanten ist das Handwerk denn auch gelegt worden, aber die hohen Brotpreiie sind geblieben Nun ist aber gerade in der gegenwärtigen Zeit billiges Brot von der llergronten Bedeutung für die Bolksgelundheit. Fleuch it so teuer e worden, dah Familien, die auf ein bescheidenes Einkommen angewiesen sind, den Verbrauch aufs finsterste einschränken müssen, lind nicht wenige müssen vollends verzichten. Ta mus; Brot das Fleisch ersehen, aber diese Benimmung kann nur billiges Brot erfüllen. Für kinderreiche Fami lien ist billiges Brot gegenwärtig geradezu eine Eriitenzftage. Ter Wann soll arbeiten und muß arbeiten, schwer arbeiten. Vielleicht muß auch die Butter arbeiten, und öas seht kräftige Ernährung voraus. Was bei der llgemeinen Preislage mit reichlickem Brotgenuß gleichbedeutend ist. Wir venennen ourazaus man cie mwienglenen, mit weichen oie Äahr'.ingsmittclverwaltung zu rechnen hat. Aber Schwierigkeiten find ja dazu da, daß sie überwunden werden. Tie große Aufgabe ist, dafür m sorgen, daß das amerikanische Volk den Krieg ohne Schaden für feine oenmoheir uverttcyr, oannr es naz nach oem Kriege wicoer nm frischen Grasten den Arbeiten des Friedens widmen kann. Es wäre ein Unglück für das Land, wenn weite Kreise der Bevölkerung den Brotverbrauch fo ein Ichranken miißten, daß mit der Gefahr einer die Volkswirtschaft schwer belastden Nnterornähnmg gerechnet werden müßte. a muß verhütet .sät, und zu den mangebenocn stellen darf man das Vertrauen haben hvi sie Mittel und Wege finden werden, es zu verhüten. Wo fo viel auuf ;näe teht, darf man sich Arbeit und Muhe nicht vcrdnczcn lassen. mn Wtt allgemeinen Wahlen in Uanaöa. ?lnse? Nachbarstaat im Norden bereitet sich auf die kommenden ollge . ntelncn Parlamentswahlen vor. Tiefe Wahlen vollziehen sich auf einer , ganz anderen Basis als alle früheren. Sie sollen die Frage der Militär Pflicht entscheiden, die das gegenwärtige Parlainent bereits bejahend bc antwortet hat welche Antwort aber des nötigen Rückhalts ermangelt, wenn nicht das Volk darüber befragt wird. Tie Regierung wäre den Wahlen wohl gern noch länger aus dem Wege gegangen, aber vielerlei Gründe lassen das nicht angebracht erscheinen. Tie Wahlen vollziehen sich auf einer anderen Basis als frühere W snmmungen, sagten wir. Denn mehrere Hunderttausend 5lanadier stehen in Frmckreich. Sie sollen samt und fonders stimmen. Ferner geht man mit dem Plane um, mich den Frauen, den Müttern und Schwestern der Ssldaten das Stimmrccht zuzugestehen. Nicht allen Frauen also. Es wird ferner der Versuch gemacht werden, den naturalisierten Bürgern, die aus feindlichen Landern kamen und weniger als 15 Jahre im Lande wci. len, das Stimmrecht bei dieser Wahl zu nehmen. Tie Oppositionspartcl wird diesem Beginnen der Wahlrcchtscntzie. hung wahrscheinlich kräftig entgegentreten, da die davon Betroffenen mei nens zur liberalen Partei hielten. Sir John Willison, der kanadische Kor respondent der London Times", sagt mit Bezug hierauf, daß Gefahr be. stehe, es könnte die Wahlmaichincrie geschädigt werden, um Wählet deut scher oder österreichischer Abkunft von der Urne fernzuhalten. Auch die Maßregel, die auf Erteilung des Stimmrcchts an Soldatenfrauen und Soldatenmüttcr hinzielt, anderen Frauen aber jenes Recht nicht geben will, bat nach der angeführten Quelle den Zweck, die Stimmkraft der grein- den herabzumindern und die voliriMze Macht der englisch sprechenden Elemente zu vergrößern". Tie weitaus größte Zahl der Soldaten find tVt I flvvy! Hilt t ! i . -i'vumuy tuyufiytt. vivumiu wer verrichtet öie ifhur Ifvfmli pV-V In seinen: Buche Der Amerika müde" sprach Kürnbcrger seiner Zeit von dem in ökononuscher und poli tischcr Beziehung allcinseligmachcn. den Nationalstolz" Und gewiß. ei ne Nation, in deren Volk ein gewis scr Stolz nicht wohiit. wird zu rückblciben im Wettbewerb der Sta tionen, bis dieser Stolz erwacht. Und Nationalstolz steht sicher auch dem Amerikaner schön an. Taß er jetzt mehr erwacht ist als je zu vor, ist eines der wenigen guten Tinge. die der Krieg mit sich ge. bracht hat. Toch der echte, der wahre Na. tionalsiolz, sagt der Germania. Herold, ist sebc zn unterscheiden von bornierter Selbstüberhebung. Nie malö wird er in nativistische Eitel, leit ausarten gegenüber denjenigen, oereri '.'irvcit mnerim zu oem ge macht hat, waS es beule ist: Tie größte N'ation insofern, als die Landwirtschaft und Industrie aus gleicher Höbe stehen und immer mehr zur selben Zeit nebeneinander aufblühen. Ten Gedanken, daß der Natidi? mus gerade jct't nicht von neuem wieder sich breit mache und der Be. pvlkeruiig die Köpfe verdrehe, legt ein erst kürzlich (in der englischen Sprache unter dem Titel Arbeit!" Verhältnisse in den Vereinigten Staaten") erschienenes Buch nahe, Tiescs Buch, dessen Verfasser W. Feit Lauck und Edgar Sydcnsiricker sind, bietet eine gar große Fälle lehrreichen statistischen Materials dar, aus welchem nur einiges weni ge bier hervorgehoben sein möge. Von der Bevölkerung der Vereinig ten Staaten sind kaum 15 Prozent im Auslande geboren, aber mebr als drei unter je fünf onc-lmi-schen Arbeitern sind von mu-Kiiidi-scher Geburt, das heißt von den inounrieuen Arbeitern. Mindestens 5S Prozent der im Schweiße ihres Angesichtes arbeitenden Männern Amerikas sind von jenseits des Weltinecres gekominen. Tazu koin men noch 17 Prozent der zweiten Generation der Einwanderer, von den übrigen Generationen gar nicht zu fprechen. Unter geborenen Amerikanern, welche in Bergwerken, Fabriken usw- arbeiten, sind ein Fünftel, clso 20 Prozent, Neger. Tie eiiigeborcnen Weißen Aincrika. ner find meistens in der Zigarren und Tabak.Jndiistrie, in der Her stellung von fragen und Manschet, ten. Glaswaren, Handschuhen und Tchuhen tätig. Die eingeborenen Ne ger haben ihre stärkste Vertretung in der Zigarren, und Tabak Fabri kation, in den Wcichkohlen.Vergwer. km, der Vm:arbcit im Süden, u. in den Schlachthäusern. Toch stellen auch in diesen Industrien die Ginge, borenen weiße und farbige noch lange kein genügendes Arbeitsheer. Nicht weniger als 56 Nassen sind unter den amcrikaiiischen Lolmarbei. tern vertreten I Fast die Hälfte der Einwanderer in der neueren Zeit ist aus dem südlichen und östlichen Europa gekommen, hauptsächlich aus Oesterreich-Ungarn, Italien, ' Nuß land und den Valkanländcrn. An dcre Hauptrassen find Teutsche, Schweden (und andere Skandinavi er), Polen, Jrländer, Engländer u. Französischlanadier. Lohnverdiencr aus Oesterreich-Ungarn machen schon allein 15 Prozent der Gcsaintzahl aus- die meisten derselben sind in PUBLIC LETTER BOX LETTER OF APPRECIATIOli! OMAHA PUBLIC LIBRARY MUSEUM. James C. Dalilraan, Msz-or, AND September 14, 1917. Mr. Val. Peter, Omaha Daily and Weekly Tribune, 1300-11 Howard St., Omaha, Neb. My dear Mr. Peter: The Douglas County Ecglstraüon Committee wishes to express its most cordial appreciation to you, r.ot only for your valuable fpace, but kor your willing suggestions and hearty co operation. AVe keel that without this help the result-seeminently Enüsfac tory would have been far le.ss eo. Will you, through your column kindly extetid tho cratitude of the Committee to its splendid wovkers in every line workers who by their enthusiasm and aid showcd the President that the women ot Douglas County are ready. Very truly youvs, Edith Tobitt, Mrs. Talmer Fhiky, Mrs. 11. T. Fcii, Douglas County Con;.Tiittce on Registration. der Fabrizierung von Schieß was. ien und allem Zubebör. Auch be herrscken sie großenteils das Holz warengebiet. Nach dem Krieg mögen au nian. chen Gebieten Lrr'chiebungen ein treten, aber schwerlich w.ientiiche. Volltreffer Ein Voll: zur Sparsamkeit erziehen. Die Befürchtung, der Great White Way" möchte durch den Greater War gegen die, Fmnerms unterkegen, seine blendenden elektrischen dichter uno Nettamchilder entfernen muen, nun wo es gilt, mit Kohlen zu sparen, Kohle nur für die Notwendigkeiten einer ernst gewordenen Na. tion, nicht aber als Wegweiser für deren Johnnies zu gebrauchen, wird das große Publikum kalt lassen. Heute denkt man ernster. Und weiße, allmzmds Schilder, cmch der Reklame, werden an ihre Stelle treten: Lerzrt sparen, werst nichts weg. das im Ernährungsprozeß der Massen irgendwie Verwendung finden könnte. Sei unser Amerika noch so reich, wir brauchen alleZ, alles haben nichts in die Müllkannen zu werfen, die ohnehin mehr aufnehmen, als von rechtswcgcn dort hingehört. Lernt sparen! 5!ahrung sparen! Denn Nahrungsmittel gewinnen den .Krieg." So wird es dem amerikanischen Volke, das feit Jahrzehnten im Lcberfluß des ,,Plc:üy", in den Tag hinein, gelebt, im guten Glauben, nie werde der Tag kommen, da man die Kartoffel dünner schälen, den Lai' Brot bis zum letzten Krlrmckicn aufessen müsse, in weißem Licht von seinen Poftgebäudcn, seinen öffentlichen Häusern, von Schule von den Wänden und Dächern teufender Privatgebäude gepredigt werden: Nahrungsmittel gewurnot den Krieg. Lernt, sie sparen. Tie Erziehung des Volkes für diese Tugend, notwendig für ein jedes, noch fo reiches, Volk, hätte nienials im Frieden auch nur unternonr n:en werden können. Heute nimmt sie jedermann als etwas selbstvcrständ. liches auf. Begriißt der Weitschende sie als eine Gelegenheit, nicht nur den Krim zu gewinnen, der allerdings zum mindesten ebenso durch die Nah. ningsmütel als durch das Schwert entschieden werden wird, eute hat d.r5 amerikanische Volk bereits begriffen, was Haushalten in Nahrungs- Unmut citst) tut i'imcrua coernet. Hat es an den abschreckenden Bei. ?r":el?n eines drei Jahre langen jkriezes, der jenseits des Meeres jedwedes ibtk in die Mitleidenschaft des Tarbens gezogen hat, gelernt. Auch :nm?a, das reiche, hatte diese Lehre nötig. Bcöiettcn Sie sich dcr Klassifizierten Anzoi cicn der Tribüne! Der Erfolg ist überraschenö it,.!'.,;. L , V l C 4 i i 1 1 iJJlX l SIU l W.l HZ verhältnismäßig neuer Zeit einge. wandert. Natürlich kommest die Kriegsjahre nur in sehr geringem Maße für die Einwanderung in Be tracht, bis jetzt wenigstens; was nachher kommt, darüber sind die Erwartungen noch sehr verschieden. Wenn man die Arbeitskräfte in den einzelnen Industrien der wichtigsten Klassen betrachtet, so wird der Pro zentsatz der Ausländer wenn man auch nur die geborenen Ausländer rechnet vielfach erst recht auffal. lend. So sind 85 Prozent der Arbeiter in den Zuckersiedereien ge borene Ausländer, 75 Prozent in der Seidenfärberei, 67 Prozent in den Oelraffinerien, desgleichen in der Ledermanusakwr, (i3 in den Werkzeug-Fabriken, 60 in Woll- u. Sjnckgarn-Fabrikation, 65 Prozent in der Kupfer-Vergwerkerei und den Hüttenwerken, 62 Prozent in der Weichkohlen-Förderung, 61 Prozent in den Schlachthäusern. Tiefe Liste ließe sich noch k deutend vermehren. Wie noch, mals betont sei, stellen diese Pro zentsätze nur die direkten Fremdge borenen dar, nicht ihre Söhne u. Töchter. Und das was der amerika. nische Landbcm ohne die Eingewan derten wäre, braucht schon lange nicht mehr hervorgehoben zu wer den. Tie deutschen industriellen Arbeiter find am meisten beschäftigt in der Herstellung von Ackerbau, u. Fahrgeräten, in Stiefel, und Schuh. Fabriken, in Kleider, Glas.. Hand, fchuh, Seidenwaren, und Lederin dustrim, in Schlachthäusern, in den Eisen und Stahlwerken, im Wag. gonbauen, im Lokomotiven-Geschäft, in Maschienemnerkstiitten und Gieße reien, in dcr Anfertigung clektris6er Auch Eincinnati! Tie Stadt, von der man, wie einst von Milwankee, zu sagen pflegte: lieberm Nbein inird anch etwas anders als Teutsch gesprochen." Tie Zahl der Kinder, deren Eltern dem Wunsch Ausdruck gavcn, ociz; ne u,c!:t'ch lernen, nt von 14,000 auf 8,000 zurückgegan gen. Und die 5tinder deutscher El tern sind es zuerst, die Karten in die Schule brachten Nir Teutsch! Im letzten Jahre wurden in Portland im Staate Maine 6,159 Verhaftungen vorgenommen. TaS ergiebt sich aus der Polizeistatistik. In 4,833 Fällen waren die Vcrhaf. teten Betrunkene, die ihrer eigenen Sicherheit wegen oder wegen cffent. lichen Aergernisses in Geivabrsam genommen werden mußten, Maine ist Prohibitionsstaat, und das ist er schon ziemlich lange. Allein daS Alter bat ihn nicht besser gemacht- Von Jahr zn Jahr wird die Zahl der Verhaftungen wegen Trunken heit und der damit ursächlich im Zu sammenhange stehenden Vergehen u. Verbrechen größer, und der Versall der öffentlichen Moral allgemeiner. Wenn es für die Bevölkerung von ho eines abschreckenden Beispieles bedürfen sollte, um sie davon abzu. halten, im Noveurber eine Tunim heit zu begehen der alte Prohi bitionsstaat Maine ist dafür ganz vorzüglich geeignet. Kerensky hat die russische Nepu blik erklärt. Tamit sind die letzten Fäden, die 'eine dürftige Verbinduna mit dcr Vergangenheit noch aufrcc.7. erhielten, abgerissen worden. Als erster Präsident der Republik zeich net Kercnsky und er wird auch ihre nächste Zukunft bestimmen. Be gründet wird dieser Schritt mit der von liornilow angezettelten Revol te und den schweren Gefahren, in welchen das Land sich sortgeseht be nnde. Als die Kornilow'sche Ncvol, te zusamnienznbrcchen begann, wur de Kcrenökn von den Führern der konstituionellen Temokraten geraten. Maßnahmen zu treffen, daß sie sich nicht wiederhole, die Gründe zu be. fertigen, die zur Revolte geführt hatten. Tie Proklamation dcr Re publik ist jedenfalls als eine dieser Maßnahmen gedacht. In erster Li. nie wohl als ein Mittel, die ra. dikalcn Elemente, die in jüngster Zeit an Stärke bedeutend gewonnen haben und die immer weiter von Ke rensky abrückten, zu versöhnen. WiQveit das gelingen wird, muß abgewartet werden. Tie russisckie Revolution ist immer noch nicht abgeschlossen und auch die Prokla micrung der Rchublik wird sie schwerlich zum Abschluß bringen. Sie ist ein Markstein in der Flucht dcr Erscheinungen, die die revolutio näre Bewegung in Rußland cusge löst hat, aber als Schlußstein wird man sie kaum beachten können. X Vfcimüiai vtö Apparate nd küio m sein. Bedienen Tie sich der 5tlam fizicrtcn Anzeigen der Tribüne! Ter Erfolg ist überraschend die Un kosten nur winzig. In Rußland scheint jede Nevolu tion dcr Anfang einer neuen Nero. Rcichöstriikrn. Pkstnnben Im Mittclaltkr oft Ticnftlclfluiigen. In einer Zeit ausschließlicher Na turalwirtschast. wie das frilhere Mit telalter, war eS unmöglich, königliche Beamte anders zu entlohnen, als daß man ihnen neben der Nutznießung von Lrund und Boden, neben Ein kiinften aus Zöllen und Marktabga den. auch allerhand Ansprüche auf per sönliche Dienstleistungen ihrer Unter gebenen zuwies. Besonders lehrreich ijt die Art und Weise dieser Bcsteue runz in den aufblühenden Städten des 11. und 12. Jahrhunderts, weil hier eine verschiedenartige reich geglie ocrte Erwerbslätigkcit vorhanden war. ganz im Unterschied zum platten Lan oc, wo ausschließlich Landwirischakt zcjricbcn wurde. Dank den schweren Äampsen, wel che die städtischen Burzerschasten al lerorts mit ihren Bischöfen, den lii nizlichcn Nczicrungsbeamten, führten, trat seit dem 2. Jahrhundert das Be oürfniZ nach fchrijtlicher Fixierung der bestehenden Rechtsvcrhällnisse ein. Bei diesen ältesten Stadtrcchtcn han delte es sich in erster Linie um genaue Umgrenzung der bischöflichen An ipriiche und der bürgerlichen Pflich ien. Tie Stadtherren waren überall zcncigt, zu viel zu verlaiigcn, ihre Ansprüche als königliche Beamte in eigentliche Landcshohhcit umzuwan dein, die Bürger aber mußten im In tcresse von Handel und Gewerbe dar iuf bedacht sein, sich möglichst allen Tienstleistungcn un? ötaluralabzaben zu entziehen. Ehe man aber zur Gcldirtschast überging, war das rein unmöglich, und das Slrc,ßüurger Stadtrecht aus dem Anfang des"l2. Jahrhunderts zeigt wohl am deutlichen die für uns Heutigen etwais seltsame Art mit telalterlicher Besicuerung uno Stcu erzatzlunz. Wir hören da. daß sämtliche Bür ge? Straßvurzs verpzlichlkt sind, dem Bischof, als toniglichen Nczierunzsbe amtcn, 5 llagc im Jahre Frondiensie zu leisten. Ausgenommen aber sind ü'di Münzer, 12 Kürschner, 4 crn schuhmacher. 4 Ääckcr, 8 Schuster, alle Sattler, Schmiede, Zimmerlcute, Flei scher und Böiicher. Tie Wünzer, meist Tienstleute des Bischofs, sind ausgenommen, weil sie sowieso im öffentlichen und bischöf lichen Interesse tätig sind. Die 12 Kürschner, 4 Handschuhmacher, 4 Bäcker, 8 Schuster sind vielleicht die Vorsteher dieser Handwerker, aber ständige Lieferanten des bischöflichen Haushalts. Solche Handwerker und die Kaufleute, die von dem oll gemeinen Otägigcn Fron ausgenom men sind, aber auch andere, haben be sondere berufliche Dienste zu leisten. So müssen z. B. die Kaufleute dcr Stadt aus ihrer Zeit 24 Gesandte zu Botschaften des Äischofs on seine Mannen inerhalb des Bistums 3mal jährlich auf Kosten des Bischofs fiel len; jeder Schmied muß für die Rom reise des Bischofs 4, für die Hofreise 2 Hufeisen und die dazu gehörigen Nägel lieferm Die 8 Schuster haben die Futterale für die Leuchter, Becken und Becher des Bischofs zu liefern, wenn er an den Hcf des Kaisers oder mit ihm über die Alpen zieht, die 4 Handschuhmacher liefern, was von weißem Leder dabei nötig ist. Die Sattler gaben .dem Bischof für die Hofreise 2 Saumsättel, für den Rom zug 4. Tie Schwerifegcr setzen in beiden Fällen die Schwerter .Helme des ganzen Gefolges und oller täg lichen und nötigen Diener des Li schoss in Stand. Die Lecherer nia chen die Becher, die dann nötig wer den, auf Kosten des Bischofs, ober ihr Meister liefert das Holz. Die Böttcher liefern für die Hosreise Ge fäße für das Bad und die Küche. Dasfelbe liefern die Schenken auf Kosten des Bischofs für Kaiser und Kaiserin bei ihrer Anwesenheit in der Stadt. Der Meister gibt das Holz, der Kellerer des Bischofs Reifen und Bänder. Die Pferde des Kaisers oder Königs müssen überall beherbergt werden, während der Bischof daZ nicht verlangen darf. Wir sehen, nur in seiner Eigen schaft als Reichsbeamter durfte der Bischof Forderungen an die Bürger schaft stellen, nur bei seinem omt, lichen Reifen sind die verschiedenen Handwerker zu Leistungen verpflich tet, ihre Leistungen sind eben Reichs steuern. Dahin gehört es auch, wenn die Schmiede verpflichtet sind, Schlös ser und Ketten für die Stadttore her zustellen, denn die Stadt als Burg ist Reichsfestunz. Deshalb müssen auch ' die Schmiede dem Bischof bei Bela gerung MO Pfeile liefern. Alle Lei stungen finden wir im 12, Jahrhun dert schon fest normiert, und sichtbar ist die Tendenz vorhanden, die Art der Leistung de einzelnen Berufs arten anzupassen. (3 war nur ine Frage der Zeit, bis man diefe Leistungen mit Geldsummen ablöste. , Halbtrauer. Junge Bit we: .borgen will ich mit der Halb trauer beginnen. . . Tie eine Herz iammn stünde also wieder zur. Ber 'Lunz...1 lo Caso of Co! IYcsident Wilson s 6hort tirnc ag;o sent to the Senate the narnes of a nurnher es officers for consirmation to appointments in the higher pradea of the ar my. The list included the ramc of Col. Carl Rcichmann for pro motion to the rank of Irigadier general. At the instance of Senator Poindextcr, Col. Rcijchmann's no mina'tion was held up, and the Senate ordered an investipation of the charges against Rcich mann that he expressed sym pathy with Germany. (The re ult of .this investigation was that, aecording to recent dis patches, the subcommittee of the Senate, with two votes against one, recommended to consirm Col. Rcichmann's pro motion. Ed.) It should be noted that Rcich mann is the only Gcrman-Amer- ican in the list of nominations and the only one whose con sirmation is hcld up. He is rat cd one oi the most efficient of ficers in the army list, as at Icsted by the fact that he was our military attachö durstig the Boer war and again in the Rus-sian-japanese war, when he was accrcditcd to the czar's army in Manchuria. lle has also been miütary instrnctor at "West Point, is a graduate of the Ca valry and Infantry School,. and aecording to a Washington dis patch to the New York Times, "bis record for efsiciency is of the best." Ilis only offense is that he is a German-American. By exM sion of the logical proecss by which Senator Poindextcr ar rives at the conclusion that Reichmann is unfit to be a briga dier general in the army, every American of German descent or afsiliation automatically is ex cluded frora serving in any ca pacity save as a private. It he Ehould, by efsiciency and per sonal distinction in the service, merk promotion, he would find the Senate Standing in his way of consirmation to a place of command. With the decision reached in the Reichmann case the Status of German-Americans will be officially determined whether they are citizens in fact or only in narae, and whether they are entitled to the denen of American citizenship or only 5t to dear the responsibilities which attach to the designation. The Charge against Reichmann is not that he is inefficient, but that he has entertamed con icientious tympatbies. We question the higher mot ives of Senator: Poindextcr in seeking" to justify, the sight tgainst Reidimana onapatriotic motive. JNot to do so would be ;o impugn the patriotism of the President, who has undoubtedly leted on the best advicel and tnows whether Reichmann is to te trusted with a command, fthatever the sentimental work- ings of his heart and mind may have been. .We are quali äed to judge from Washington reports that such views as have been attributed to Reichmann tiave been entertained and shar ed by other officers of the Unit ed States army and navy not of German birth or descent. .The animus against Reich mann on the ground of his Ger man birth gocs back many years before the war. Col. Reichmann has been in the Public eye be fore in a similar predicament The New York Times, in its is suc of November 17, 1906 cleven years before we engaged in the war printcd the. follow ing: Refused admissioa as a member of the General Staff of the United States Army, as he alleges, because he was born in Germany, Captain Carl Reichmann, who until re cently was a military instruct or at West Point and a mili tary attach6 representing this country in Manchuria and South Africa during theRus sian and Boer wars, haswrit ten to a friend in this city re lating a scries of suspicions entertained by brother of ücers against him. The letter anI its öutcome may lead to an investigation in the General Staff. A move ment has already been start-i ed, to bring the attention of the President to Captain Reichmann'i case. He has: friend s with potent inflaence at Washington, and many German-Americans art inter ested in the reason he gives for the alleged efforts to keep him cut Pf the General StafÜJ Rcichmann. and, with' öthers who are American born, are arranging; for a protest to the President against the prejudice againstj him said to exist in the etaff, Captain Rcichmann's letter, is a strong protest on his own part. The friend through whom indircctly it becam puLIic ycslerday, said tha the Captain bad never intend-i ed that it should reach the newspapers, but his friend? thought diffcrcntly about it; In tlie letter .Captain Reich mann says: - "I almost wish I couldhave died without knowing that I was not trusted by my Super iors. In nearly twenty-siva years of service I have done my duty without looking to the right or lest, yet I am not trusted., I do not want any scandal, and the last thing 1 want to do is to involve the General Staff in a scandal, for even though they refuse ms admi?sion, my duty as an of sicer inipels and compcls me to asist them in their work in so far as lies within my' province and my power. ISly heart is broken. I shall al ways feel that I am undc suspicion, tliat I cannot even go and visit my old mothci without arousing suspicion oj my di.,:ioya!ty in the mind 5 oi the General Staff." Ile gocs on to hlnt thal discords which have arisen be tween the United States and Germany and "our friends, the English," have evidently aided in his cxclusion from the staff. A watch fob' pres cnlcd to him by his .College fraternity in Germany, he 5ays, created suspicion. "I was cross-examined on that watch fob and on my College fraternity by more than one oflicer on the Gen eral Staff, and nonc of them scemed particularly pleased. "If people insist on not let ting ine te an American, na matter how hard I want to be one, it becomes important for nie to know whether the Government also insists in looking upon me as a German instead of an American. In the Course of a fcw years, if I live and pass the examinations, 1 shall be a ficld officer, anc, the higher I rise in the mili tary hierarchy the more the) Government will be cornpelli ed to show me trust or mis-' trust. I have grown old and poor in the service of the United States, or rather, I have ro more money aftey serving the United States than I had before I entered the service. Much cf thö money paid me as salary I have expendedi in the Service, of the Government." : Captain Rcichmann says ho married an American womarj aftcr he became naturalizedj and is now raising an Amen ican family of children. Ini his three visits to Germany,! where his mother and sistera live, he declares he has ex pressed himself with all of thd love and respect and devotiom to America that any, other; American would. I "If the General Staff." lusj letter says, "would openly 'declare that forcign-b'orn of ficers would not be admitted, the matter would be yery simple, but to brand me in advance as a Eenedict Arnold! because a German-born officer; has betrayedthe confidence! reposed in him is, in my! mind, rather far fetched, and! if it is true I cannot but re-i gard it as ä great injustice toi ' ,, ' me. To his New York frien'dsj Captain Reichmann confidesi that durin ? his service in the, army he put in all his time in) Btady instead of in attempt-i ing to khine in society or toi secure social advantages. II' says that this kept him awayj from his "brother officers to ai great extent, necessarily, and! thus he may bc himself part-, ly to blame for the mistrustj against him which he feels ure exists in tlie General Staff. lle admtts that he has frequently critici?ed .present, army methods, buk he de' klares that his criticisms wer Ihe result of his love for hii adopted country and because he eonsidered it his 'duty to d all in his power in making her secure from ä military, point of view. jtlss.ues and Eyen'(s.5