Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 19, 1917, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Der Lundeszensus zeigt,
daß im Verhältnis mehr Teutsche ihr eigenes
Heim besitzen, als Angehörige anderer Na
twnen.
Wer deshalb Grundstücke, Häuser. Läden
und Farnien zu verkaufen hat, sollte dieS in
der Tribüne anzeigen.
&rJ ifH 'ff'
ht srrfsrf iACj 0.
' i i I li
rf) n I I ' ! C
Sj P
iKV'lMlKri
MW
Off
f. 4 fl Ms
' l
V jÄ S jfi
l l jjjl
iww
IvetittberZchl.'
Kür Cinosist und Umgehend: Schön heutc
akud und Donnerstag, kuhler heute akmM
Für Ttchva&ia: Allgemein schön heute ciknd
und Donnerstag, kühler im östlichen und zeit '
ircilm Teil heute abend.
Für I'owa: veränderlich heute abend und,
Tonnert-tag. -'.
34. Jahrgang.
Omaha, Neb., Mittwoch, den 19. Sept. 1917?
-8 Seiten.-No. 163.
erenskt) reißt alle
Gwalt an sich!
Ueberninlmt 6cit Oberbefehl über alle ruZsischen
Lanb- und SeestreitKräfte und führt
strenges ZZegiment ein.
England fetzt wieder Hoffnungen auf Uufzlanö!
' Petrograd, 19. Sept. Die von
General Kornilosf angezettelte, aber
mißglückte Revolution hat zur Folge
gehabt, das; drastische Maßnahmen
zur Reorganisation bei russischen
Heeres vorgenommen werden. Mi
uisterprösident Kerenski) ist in Ae
gleitung deZ Kriegs und Marine
Ministers im MilitÜrhauPtquartier
zu Mohilev eingetroffen, und einem
Lerichterstatter gegenüber äußerte
sich Kriegsminister, Verkhovöky, daß
die neue Armee eine gewaltige SJJc
volutionsarmee" werden würde, die
bald erstarken und bis auf den letz,
ten Manir für iic Ehre u:id Sicher.
. heit des Standes kämpfen werde."
Vor allen Dingen wird eine feste
Disziplin eingeführt werden, alle
von den Soldaten eingesetzten Bera
tnngskomitees werden abgeschafft.
Tas Heer wird von allen politischen
Ereignissen im Lande auf dem Lau
senden gehalten werden, so das; die
Soldateir nicht wieder, wie rs bei
der Koniilusf Revolution der Fall
War, übertöpelt werden können.
Ministerpräsident ftcmi&fi) selbst
hat den Oberbefehl über die Land,
und Seestreitkräste übernommen: er
ist bestrebt, alle ihm feindlichen (sie-
. inente aus dem Heere auszumerzen.
Durch die britische Brille.
London, 1!). Sept. England er.
- blickt in dein Wiederauflebeir der
deutschen Friedenöbestrebungen ein
Zugeständnis, das; es ' seine Absicht
in Rußland nicht erreicht hat.
Teutschland erwartet einen Friedens.
. bschlusz, ehe die russische Armee, rc
organisiert und durch Amerikas Hil,
' je modernisiert, wieder die Lsfensive
ergreifen kann, wodurch .die Schlinge
r.m die Zentralmächte enger gezogen
wird. Ganz Teutschland ist mit
' FriedenSgedanken erfüllt, und der
Zensor mackt gar keine Anureugun.
gen, den Vorschlägen, welcher Art
sie auch immer sein mögen. Sckran.
ken zu gebieten. Tie meisten edito.
riellen Friedensbesprechungen , schei.
nen sogar von der Negierung in
spiriert zu sein. Scharfe Beobachter
der Lage sind der Ansicht, dast
TeuischlandZ Bemühungen, Rußland
zum Frieden zu veranlassen, vergeb.
lieh geweseil stno. Tentschlnno ver
ursachte eine rnppenrevolte zur
Zeit, als Arusiloffs erfolgreiche i
fensive ihren Höhepunkt erreicht hat.
te, und die Folge war, daß Riga
fiel. AI Koruilosf die Revolution
anzettelte, waren deutsche Agenten in
Rußland doppelt tätig, um einen Se.
Partsrieden lierbeizuführen. Alles
dieses aber ist mißglückt, und die
Republik Rußland wird sich zum er
neute Kampfe gegen die Eindring,
linge aufraffen.
Tie Presse Der das Kabinett.
Petrograd, über London, IS. Sep
teinber. Das neue russische .fia
binett wird von der sozialistischen
Presse im allgemeinen günstig bc
sprechen. Jsvestia", das Organ
des Vertreterrats der Arbeiter und
Soldaten, meint, die Ministerkrisiö
sei in einer Weise gelöst worden, die
den Forderungen der Temokratie
entspreche, und sügt hinzu:
Tiese Tatsache ist ein gutes Vor.
zeichen, denn sie gewährleistet nicht
nur die völlige llnterdrückung der
Kornilosfschen Revolte, sondern auch
gegen alle anderen etwaigen Versu
ehe einer Gegenrevolution."
Tas Organ der revolutionistischen
Sozialsten, Diele Naroina",
stimmt der Kabinettsbildung eben
falls bei, erläßt aber an das Kabi.
nett die Warnung, der Versuchung
zu widerstehen, in eine Diktatur aus.
zuarten.
Reservierter ist die unabhängige
Mittelklassenpresse, die meint, das
gegenwärtige Ministerium sei nur
ein Zwischenstadium, in der ministe,
riellen Krisis, und eine endgültige
Lösung sei nur möglich, wenn die
Regierung alle Klassen hinter sich
habe. -
Schutz gegen Massen
Angriffe der tt-voote!
Alliierte beraten über Bekämpfung
neuester Methode? alle ttanf
fahrcr bald bestückt.
Abfahrt von Gmahas
etient Aufgebot!
$:gcu Jlaggenschändnng.
Frevlern droht nach Akndiz,ii!g
des icncralanwall
Berhaftung.
Washington. 19. Sept. Gene,
ralanwait Gregor hat eine War.
NUN nenn bic Schändlina der 0111 C
rikanischen Flagge durch . seindlichc
Ausländer erlassen und an olle Bum
desdistriktsanwältc des Landes ist die
Auffordcning ergangen, etwaige
Flnggcnfrevlec Prompt zur Rechen.
dfit zu ziehen. Irgend ein feind
licher Ausländer, welcher die amen,
kanifchc Flagge herunterreißt. zer
stückelt, schmäht oder auf irgend eine
Weise schändet, wird als Gefahr für
den öffentlichen Frieden und die es
' sentliche Sicherheit betrachtet werden
vi'd setzt sich sofortiger Verhaftung
und Bestrafung ans." lautet die von
dem Gencralanwalt erlassene Anord.
uung.
dicker Verbindung hat Gene
Xraladjutant McEain ein Pamphlet
V dcrösfentlicht. in welchem dem Publi.
kum einig? Ratschläge über den rich
tigen Gebrauch des SternenbannerZ
egeben werden, und der Generalad.
jurcrnt empfiehlt, daß die Flagge nur
einer la!incnlage eiujanei
zt; für Tekoricrungszwccke bringt
die Verwendung von Stoffguir.
Irmben in Änrcauna. Unter keinen
Umständen sollte die Flagge an ei
nem Ort ausgehängt werden, wo sie
bcschrnudt werden kann, auch ist die
Ausbreitung des Sternenbanners
über Stühle und Bänke zu uutcrlas.
Zcn. Werden verschiedene Flaggen
ausgehängt, so sollte die Grnppic
T.rna, derartig erfolgen, daß das
Sternenbanner in der Mitte er.
scheint. Niemals sollten d,e Sterne
noch unter gekcbrt werden, rs wäre
denn alZ Signal bedürftiger Hilfe.
Alte Flaggen sollten verbrannt wer.
den.
an
er
jv
In drei Ertrazügen traten resp,
treten heute die jungen Leute
von Omaha und Touglas County,
welche siic das zweite Aufgebot ein.
gezogen waren, die Fahrt mich Camp
Fimflon bei Fort Äiley an, und
wohl noch nie hatte der Bahnhof eine
fo große Menschenmenge beherbergt,
wie diejenige, die gekommen war,
den znkunskigen Kriegern eiu letzte
Lebewohl zuzurufen. Fast 10,000
Personen tvaren es. die sich aus dic
sern Grnnde im Bahnhof angesani'
melt hatten, der so vollgcdrängt war,
daß von einem Tnrchtoiniiien keine
Rede sein konnte. Zum erste,? Male
seit Jahren mußten die großen
Stahlgitter geöffnet werden, um der
Menge das Betreten der Geleise und
Perrons zu gestatten.
Zum großen Teil waren es An
gehörige der Eingezogenen, die an
wcsend waren, dann aber auch
Freunde, und schließlich Leute, die in
ihrem Patriotismus die Gelegenheit
nicht vorübergehen lassen wollten,
der Abfahrt der Vaterlandsvertei
digcr beizuwohnen. Auch vor dein
Bahnhof war das Gedränge unbc
schreibbar.
Ter erste Zug verließ m:i 8:50
unter den Mäiigen des -Sternenban.
uerliedes den Union Bahnhof. Er
enthielt die Leute von den -1. und 5.
Distrikten. Eine Viertelstunde spä
ter folgte oer zweite Zug mit Rclru.
ten des 3. Tistriktcs, während der
dritte Zug mit den 1., 2. und (i.
Distrikten um 10.05 heute abend aus
dem Bahnhof abdampfen wird. Die
se Leute machen 4(J Prozent der für
die erste Nationalarmee gezogene
Leute von Omaha und Douglas
Eonnty aus.
Bereits uin 0 Uhr sammelten
sich die Rekruten vor dein Gerichtsge
bäudc, um nach' dein Bahnhof zu
marschieren. Unter den hellte ringe,
zogencn Soldaten befindet fick, auch
Ervine I. L. Ärandeis, Besitzer dcö
größten Warenhauses Omahas, I. L.
Brandeis u. Co.
, Dienstag abend wnrdz den zn
künstigen ilriegcrn vom Comrncrcial
Club eine große Abschiedsfeicr vcran.
staltet, bei denen patriotische Reden
gehalten wurden und ein schönes mm
sikalisches Programm zur Turchfiih.
ruiig gelangte.
Washington, 19. Sept. Eine
Reihe wichtiger Konferenzen sind
hier, in London und Paris im Gan
ge die den Zweck haben, jlainpfinit.
id gegen die neueste deutsche Tauch.
bootMethode zu finden, gegen die
Angriffe in Massenformation".
Marincsekrctär Daniels teilte Heu
te mit, daß lange Berichte von Ad.
iniral Sims, dem Kommandanten
der amerikanischen Marincstrcitkräfte
in europäischen Gewässern, cingctros.
fen seien, die sich auf seine Vcrhaud.
lungcu mit den alliierten Flotten,
führern über die einzuschlagenden
Taktiken beziehen. Vom Inhalt der
Besprechungen verlautet natürlich
nichts.
Tie Massenangrifse deutscher
Tauchboote sind der Ansicht hiesiger
Marinebeamieil zufolge cigeiitlich ei
ne Tefcnsivmaßregel Deutschlands.
Tie Vervollkoininung der Bcwasf.
ung amerikanischer und britischer
Handelsschiffe und die größere Lei.
stungssähigkeit der Gcschützinann
schnften, die Umgebung der in Ge
schwadern fahrende,! Handelsschiffe
mit dichten Scharen von Begleitschif.
fen nnd die Vergrößerung der Zahl
amerikanischer meist kleiner und gc.
gen Tauchboote erfolgreichster
!riegZfahrzege werden als die Ur
sacheil der ueucit deutschen Taktik
angegeben.
Offizielle Zahlen, die dem Ma
rine.Tepartenteiit zngegaiigcn sind,
zeigen, daß weniger als cinhalb
Prozent der unter Bedeckung sah.
renden Schiffe von Tauchbooten zer
stört worden sind. Nicht' ein cinzi.
ges amerikanisches Schiff, heißt es,
ist versenkt worden, das unter Ae
dcckung fuhr.
Soweit hier bekannt ist, haben die
Beratungen über die Bekämpfung
der in Massen eingreifenden Tauch,
boote guten Fortschritt gemacht.
Im Flotten.Tepartemcnt wurde
nutgctcilt, daß die amerikanischen
Kansfahrcr bald IM Prozent bc
stückt sein werden. Vor vier Mona,
teil waren amerikanische Kauffahrer
im atlantischen Handel nur 50 Pro
zcnt und vor zwei Monatcn 75 Pro
zcnt bestückt.
Neben deit üblichen Patrols von
Torpcdojögern und Convoys haben
sich die Geschühmannschaft, Schnei,
ligkeit und Rauchfchirme als die beste
Verteidigung von Kanflahrern bis
lang erwiesen. Jeder britische Kauf
fahrcr von über 1(00 Tonnen ist be
stückt und steht unter Befehle der
Admiralität.
lvilfons Proklamation
an die Schulkinder!
Dieselben sollen sich der Junior
Abteilung des Roten Kreuzes
anschließen.
Aekruten beziehen
ihre Uantonements!
Zwischen 275,000 nd 350,000
Mann befinden sich auf
dem Marsch.
,
Washinatoit, 10. Sept. Heute
i begann im ganzen Lande die Beför
derung eines heiles der zur Na
tionalarinee gehörenden Truppen
nach ihren Uebungslagern, und in
nerhalb der nächsten fünf oder sechs
Tage werden diese Rekruten, zwischen
275.000 und 35, Manu, in
ihren resp. Kantoneinents unterge.
bracht sein. Mit den Felddienst.
Übungen u!rd sofort begonneir wer.
den? ein Stamm ausgebildeter Sol.
date,l befindet -sich bereits in den
Uebungslagern, lind unter deren Lei.
tung werden die Uebnngen vor sich
gehen. Vor allen Dingen werden
die Rekruteil Marschiibungen machen,
dann wird ihnen das Aufwerfen von
Schanzen und die Herstellung von
Schützengräben beigebracht werden,
worauf sie im Bombenwerfen, Aajo.
nett, und Messerfechten unterrichtet
iverdeii. Die Rekruten werden je
denfalls bis zum nächsten Frühjahr
in den Uebungslagern verweilen, um
dann zwecks weiterer Alisbildung
nach Frankreich gesandt zu werden,
wo sie hinter der Front ihre weitere
Ausbildung erhalten.
Allem Anschein nach werden, ehe
man zur zweiten Aushebung schrei,
tet, weitere Rekruten eingestellt wer.
den müssen, um die aus diese oder
die andere Weise entstandenen Lücken
auszufüllen und das erste Kontin.
gent auf Kriegsstärke zu bringen.
Washington. 10. Sept. Präs,,
deut Wilson hat gestern eine Prok.
lamation erlassen, in welcher er die
Schulkinder des Landes auffordert,
ihren Teil in dem Krieg zu leisten,
indem sie der Junior-Abteilung des
Roten Kreuzes beitreten und das
Hilfswerk der Se,iiorOrgänisatioii
damit fördern.
Bedienen Sie sich der Klassi.
fizierten Anzeigen der Tribüne! Der
Erfolg ist überraschend die llii
kosten nur winzig
Argentinien erkennt
Republik Auszland an!
Buenos Aires. 19. Sept. Die
argentinische Regierung hat die Re
publik Rußland anerkannt. Präsi
dent Trigopen hat ein diesbeziigli.
ches Dekret unterzeichnet.
Selbstverstümmelung,
um frei zu kommen!
I'ndepence, Ja.. 19. Sept. Um
vom Militärdienst loszukommen,
stellte Floyd O'Brien. der heute
eingezogen werden sollte, seinen rech,
ten Fuß auf eine Schiene und ließ
sich ' von den Rädern eines Zuges
den Fuß zermalmen.
Costa Nica bricht
mit Deutschland!
Sail Jose. Costa Rica, 19. Sept.
Die Beziehungen zwischen
Deutschland und Costa Rica wer.
den als abgebrochen erachtet, nach,
dem General Tinoco, der Präsident
der Republik die Entdeckung gc.
macht hat. daß deutsche Staatsan
gehörige, die in Costa Rica ansäs.
sig sind, sich mit dein ehemaligen
Präsidenten Gonzales verschworen
baben, die gegenwärtige Regier,
nng zu stürzen. Drei von den ein
flußreichstcn Teutschen des Landes,
Kumpel. Altschul und Orlich sind
verkästet worden. Alle in den Ha
fensrädteu des Landes ansässigen
Teutschen wurden interniert. Eine
Spezialsthung des Kongresses ist
einberufe worden, in der Präsident
Tinoco dem Kongreß die Angelegen
heit unterbreiten will.
(General Tinoco ist nach dem
Sturz der Gonzales Regierung im
Januar 101 ms Amt eingesetzt
worden. Gonzales appellierte an
die amerikanische Regierung, die
aber seine Schritte in seinem J,iter
esse unternahm. In der Aprilwahl
wurde Tinoco zum Präsidenten gc.
wählt.).
Absolutes Embargo
auf cebensmittel!
Ausfuhr von Munition und Mctal
Jen verboten, ausser sie sind gc
gen Teutschland bestimmt.
Teutscher Arzt verhaftet.
Los Angeles, Cal.. 19. Sept.
Dr. Max, Kampman, ein, junger
deutscher Arzt, wurde in feiner
Wohnung wegen Verletzung des
Spionage (Gesetzes in Haft gcnoin.
inen. Dr. .Kampman sollte, wie die
Aundcsbchördcn bekannt geben,
schon früher interniert werden, hatte
sich jedoch derselben entzogen. Er
soll vor Beginn des Krieges nach
den Vereinigten Staaten gekommen
sein. Vor mehreren Monaten war
er von Salt Lake City hierher ver
zogen.
Enorme Gosolinprcise anf Knba.
Havana, 19. Sept. Die hiess,
gen 5tleinhändlcr in Gasolin haben
die Preise von 47c pro Gallone auf
ljil ii. stellenweise gar auf $1.20 er.
höht, infolgedessen über tausend Au.
toinobile Veit ihren Besitzern nicht
benutzt werden. Man drobt, gegen
die Händler vorgehen zu wollen.
Mexiko City. 19. Sept. Hier
heißt es. daß eine der neuen Bes:i,n
mnngcu der neuen nicxikanifchcn
Verfassung anoläudischeu Priestern
den Aufenthalt iu Mexiko verbietet,
es sei denn, sie würden ihre Profcs.
jion wechseln.
Sticrpreisc auf $17 gestiegen.
Kansas City, Mo., 19. Sept.
Hier brachten gestern 51 Stiere
$17.00 per hundert, Psund. den
höchsten Preis, der je dafür tuest,
lich des Mississippi gezahlt wurde.
Tie Tiere wogen durchschnittlich
1,117 Pfund.
Unsichtbare Periskope
Ein atlantischer Hafen. 19. Sept.
Wie Offiziere eines soeben in ei.
nein atlantischen Hafen angekomme.
nen amerikanischen Dampfers mit.
teilen, bringen die Teutschen jetzt
ein neues Mittel in Anwendung,
nm die Periskope der Tauchboote
möglichst unsichtbar zu machen. Tas
Mittel besteht darin, daß die Peri
skopc versilbert sind, wodilrch sie
von den Wogeiikäinmcn des Meeres
fait nicht unterschieden werden kön
nen.
Washington, 19. Sept. Die ad.
ministrative Export.Kommission kün
digte an, das ' Ausfuhrverbot auf
Kriegsmaterial und Nahrungsmittel
n absolut Eine lanae Liste van
Artikel il wurde bekannt gemacht, die
nur inner Licenz ausgeführt weroen
dürfen. Die Licenz wird bewilligt,
wenn die Artikel zu Kriegszwecken
Wider den Feind bestimmt sind, oder
iu gewissen außerordentlichen Fäl
Icn, wenn diese Ausfuhr direkt zur
sofortigen Erzeugung von wichtigen
Artikeln, die in den Ver. Staaten
gebraucht werden, dienen. Oder, in
gewissen Fällen, tvenil eine beschränk,
te Ailöfilhr der Artikel ohne Nach,
teil für die Vereinigten Staaten ge
schchen samt. Artikel darunter, falls
für rein medizinische oder Pharma.
zeutische Zwecke gebraucht, dürfen .in
beschränkter Anzahl mtsgcsührt wer
den.
Die Kominission kennzcichitet die
Liste wie folgt:
Eine Liste von Artikeln, deren
Erhaltmtg angesichts ihres beschränk,
teil Vorrats notwendig ist, und derer
die Vereinigten Staaten zur Krieg,
führung bedürfen. Daher hat die
Kommissioit die Ausfuhr dieser Ar
tikel fo iit wie verboten."
Die in dder Liste uamhast gc.
machten Nahrungsmittel sind Weizen
und Weizenmehl: Metalle und die
zur Muilitiousbcreitung notwendigen
Cbemikalieu vervollständigen die
Liste.
Mit diesem Erlaß macht die 9fc
gierung ihren Standpunkt nicht nur
den Neiltralen, sondern auch den
Alliierten klar: Japan sucht von uns
Metalle, Schweden und Norwegen
wollen von uns Nahrungsmittel ha.
ben. Japaü ivird nachweisen 'uiiis.
fen, daß die Metalle au Kriegszwecken
dienen. Selbst Großbritannien und
Frankreich, aber besonders Italien
nnd Rußland müssen positiv nachtuet
fen, daß das verlangte Material auch
zum Krieg gegen Deutschland ver.
wendet wird. ,
Kanada auch strikter behandelt.
Die neue Order bedeutet auch eine
Verschärfung Kanada gegenüber. Die
Ausfuhr dorthin von Rohstoffen für
Mnnitionscrzcilgnng und Nahrungs.
Mitteln war schon seit einiger Zeit
der Liccnzicrung Untertan, jetzt ist
aber die Licenz für die ganze Liste
notwendig. Doch tritt diese Verfü.
gliiig. soweit sie Kanada betrifft, erst
mit dem 20. d. M. in Kraft, um
nicht mit Sendungen, die noch im
Transport begriffen sind, ins Gehe
gc zu kommen.
Japan und die skandinavischen
Neutralen haben sich beschwert, daß
ihnen. Artikel vorenthalten werden,
welche an andere Neutrale oder AI;
liierte frei ausgeführt werden. Die!
ser Beschwerde wird durch das Heu.
tige Embargo der Boden entzogen.
Tie Emvargo.Listc.
Nachstehend die Lrste der Artikel,
deren Ausfuhr nur gegen Licenz
statthast ist:
' Aectone, Alkohol, Aluminium.
AmonniakSalze und Nitrate,was.
serfrcjes Amonniak, Blei, und Soda
Arsenate, Bauinwollint, Butter, Blei,
Chromuickelstahl, drahtlose Appara
te. Kcsselröhren (Eisen und Stahl),
blausaurcs Sodiuin, Ferroinangan,
Ferrosilikon, Fcrrovauadiurn. Flachs.
Glycerin. Eisen und Stahlplatten,
Ouecksilbersalze, Sodaivitrat, Salpe
tersänre. Phosphor und Phospbor
säure. Kali und Chlorkalk, altes Me
tall. Scheinwerfer und Generatoren,
Spiegelciscn, Stearin und Stearin,
säure, Stahlstangeu. Röhren usw..
Schtucfcl und Schivcselsäurc. Su
perphospbate, , Toluol, Tnngsten,
Weizen, Weizenmehl. Wolle (Lum
pen), Zucker.
Uieuc
riebe scheint in
eine aer!
Der Vatikan, das Nutzlose seiner Bestrebungen
einsehend, wird fernerhin keine weiteren
Vorschläge mehr machen.
Der Krieg mag noch zwei bis drei Jahre dauern!
Washington, 19. Sept. Hier
heute eingetrofseneil Kabeldepeschen
zufolge wird Papst Beuedikt keine
weiteren Friedensvorschläge mehr
machen. Im Vatikan glaubt man
jetzt, daß der Krieg noch zwei bis
drei Jahre sortgesetzt werden müsse,
bis sich die ganze ungeheure Macht
Amerikas wirksaul entfaltet und sich
fühlbar gemacht hat und die Alliier
ten eilten Sieg zl verzeichnen haben,
oder der Kampf wie bisher unent
schieden bleibt.
Die United Preß wurde heute von
höchster Autorität in Kenntnis gesetzt,
der Vatikan sehe ein, daß ein Friede
oder Friedensverhandlungen zur
Jetztzeit ausgeschlossen sind. Die Ab
lehnung der päpstlichen Friedensvor
schlüge seitens des Präsidenten Wil
son worin er von den Alliierten
voil Herzen unterstützt wurde hat
dem Vatikan die Ueberzeugung bei.
gebracht, daß die Alliierten keinen
Frieden wollen, welcher die Zentral,
mächte unter der Regierung ihrer
gegenwärtigen Herrscher beläßt. Kein
Friede ist möglich wie die United
Preß kürzlich halboffiziell meldete
, der ans gegenseitige Zngcständ.
nisse basiert ist, wie sie vom Papst
vorgeschlagen worden sind.
Der Vatikan sieht ein, daß die AI
liierten mit der Unterstützung der
riesigen Hilfsquellen Amerikas jetzt
die Oberhand haben und den Zcn
tralmächten eilten Frieden abgewin.
ucn können, der der Demokratie an
nchmbar ist. Alle weiteren Ver
suche des Papstes, dem Frieden die
Wege zu bahnen, müssen von vorn
herein als ein Fehlfchlag bezeichnet
Geringe Erhöhung der
Zeitungs-postraten!
Ticscllie ist bedeutend kleiner, als
ursprünglich vom Rcpräscn
tantcnhanse angenommen.
Keine Salonsoldatcn geduldet.
Feldlager Grant. Rocksord. Itl..
19. Sept. Ter Befehlshaber des
Feldlagers. General Barry. hat es
untersagt, daß gewöhnliche Sold,
ten im Lager Reitstöcke, Reithosen,
lederne Gamaschen und kurze Ueber
ziehcr tragen. Dieses sei nur ein
Vorrecht der Ossiziere.
Schwedens Premier
Minister resigniert!
Stockholm, 19. Sept. Hier
heißt es, daß der schwedische Mini,
stcrpräside.it Schiuartz zurücktreten
und Admiral Lindmann fein Nach,
folgcr lvcrdcn wird. Auch soll das
Ministerium des Auswärtigen und
das Jiistizmiuisteramt anderweitig
besetzt werden. Die übrigen Kabi
ncttsmitgliedcr werden im Amte
bleiben.
Sozialist ins Arbeitohnus.
Minneapolis, Mimt., 19. Sept.
Allen S. Brome, ein Sozialist aus
St. Paul, der nach einer Rede auf
offener Straße, in welcher er die
Regierung angriff, arretiert worden
war. ist zu neunzig Tagen Arbeits.
tauZ verurteilt worden.
Washington, 18. Sept. Die Kon
fercnzmitglieder des Senats und des
Nevräscntaiiteiihaliscs einigten sich
gestern bei der Wicdcrberatung der
Kriegssteuer-Vorlage auf ein Korn
proiuiß betreffs der Erhöhung der
Zeitungsraten. Bekanntlich hatte
das Haus eine staffelweise Erhö
kiuna anaenoinincn, welche die Zei
tungsbcfördcrungsratcn ganz enorm
hiiiallfschraubtc. wahrend der (se
nat diesen Zusatz völlig fallen go
lassen hatte.
Tas Koinpromin bedeutet cme
staffclwcise Erhöhung des Zeitungs.
Portos iil gemäßigter Weise. So
soll das Porto, das bisher durch.
tvcgS sür alle Entfernungen 1c per
Pfund betrug für die erste Zone
1 lfic betragen, für die zweite und
dritte Zone 1 l3e, und dann eine
Erhöhung von i-3c für jede weitere
Zone.
Dieses Kompromiß wurde' durch
Vermittelung des Generalpostnlei.
sterö Burlesou erreicht, da Rcpräscn
taut Kitchin gedroht hatte, die Kon.
fercnzvcrhandlungen bis auf unbc.
stimmte Dauer hinziehen zu wollen,
weiln man sich nicht auf eine Raten
erhöhung einigen würde. Tie gro
ßen Geschäftsinteressen und die Zei
tiliigcn' haben uns in den Krieg
hineingebracht", sagte Kitchin, und
ich werde nicht die Besteuerung der
Masse des Volkes zugeben, solange
die Postsachen zweiter Klasse ein
Teiizit von über 80,000,00 pro
Jahr verursachen.
Protest der Zcltnngövcrlegcr.
New ?)ork, 19. Sept. Tie Ame
rican Newspapcr Publishcrs Associer
tion", zu dcrcil Mitgliedern die
Tageszeitungen aus allen Teilen des
Landes zählen, hat durch ihr Post
komitce einen energischen Protest an
den Bllndcsscnat in Washington gc
richtet, um gcgeu die zu hohe Be
stelicrung der Zeitungen zu protestic
ren. oder den Versuch, den Post
dienst als Mittel znr Besteuerung zu
verwenden.
Tie Verleger sind ercit, Stcu
cru jeder Art zu tragen, und pro
testieren nur gegen den Versuch, ih
neu Steuern ausznbürdcii, die lei
nem anderen Geschäft auferlegt wer
den-"
werden, ebenso wie der erste vom
Papst gemachte Friedensvorjchlag.
.Heutige offizielle Kabeldepeschen
besagen, man sei im Vatikan davon
unterrichtet, daß zwischen England
und Ftalien ein Uedereinkornnlen be.
stehe, laut ivelchem keiu vom Vatikan
unterbreiteter Friedens . Vorschlag
ernstlich berücksichtigt werden soll und
daß, sobald Friedeitsverhandlungen
beginnen, die Kirche in denselben sei
ne Vertretung haben soll. Ja, es
wird sogar angedeutet, daß Jtalieti,
ehe es in den Krieg eintrat, dieses
zur Bedingung gemacht habe. Die
ses ist von den Alliierten niemals in
Abrede gestellt worden.
Es wird erwartet, daß Teutsch
land noch vor Eintritt des Winters
mit einem Friedensvorschlag zu Ta
ae treten wird. Dieses will man.
aus deutschen Friedensbedingungen,
die vor 'etwa drei Wochen in Wash
iilgton kursierten, erkennen. ES soll
dieses ein Fühler gewesen sein. Ta
denselben hier aber wenig oder gar
keine Beachtung geschenkt wurde, be
eilte sich das deutsche Ministerium
des Aeußern, alle Verantwortlichkeit
dasür in Abrede zu stellen.
Hiesige Diplomaten, welche Füh
luug mit der internationalen Lage
haben, find der Ansicht, daß Deutsch,
land die einleitenden Schritte tun
wird, den Krieg noch vor 1918 zum
Abschluß zu bringen. ' , - ,
Vermehrung der
spanischen Armee!
Tie Feld und Fesknngsartillerie solt
erheblich verstärkt werden.
Madrid. 19. Sept. In einer
gestern abend abgehaltenen Kabinett
sitzung wurde beschlossen, die Armee
um zwei Regimenter Feldartillerie,
sieben Bataillone Festnngsartillerie
und mehrere Bataillone schwere 'Ar
tillerie zu verstärken. Außerdem,
wurde der Beschlnß gefaßt, ein Spe
zialkornitee zu ernennen. daZ einen
Plan sür eine industrielle Mobilisa
tiou vom militärischen Standpunkt
aus ausarbeiten soll. -
Eduardo Dato, der Premier, er
klärte, daß diese Reformen nicht in
irgendwelcher militärischen Absicht
unternommen würden. Sie seien,
wie er sagte, nur ein Teil des Planes
der Reorganisation der Armee, wel
che einer der Hauptpunkte in der Ne
sormpolitik der Regierung sei.
,
Alliierte sagen, '
sie sind obenauf!
London, 19. Sept. General
Haig meldete heute, daß Fork und
Laucastcr Regimenter fict Jvernei;
Copse einen erfolgreichen Angriff
gegen deutsche Stellungen aussühr
ten. Teutsche Gegcnangrisfe wurden
abgeschlagen. Die Artillerictätigkeit
an der Westfront dauert an: auch
kommt es zu zahlreichen Luftkänl
Pst-'".
All der Aisncfront griffen die
Truppen des deutschen Kronprinzen
wiederholt an, vermochten jedoch wc
nig cillszurichten. Nahe dem Mictte.
Fluß, an der Ncuschatel Landstraße,
drangen deutsche Stoßtruppcu bis au
die französische Verteidigungslinie
vor. mußten aber dann wieder zu
rück. '
Die Italiener melden, daß sie bei:
Angriffen der Oestcrrcichcr an der
Jsonzo-Front erfolgreich Widerstand
leisten.
(Weder gestern noch bis heute
mittag ist ein offizieller deutscher
Bericht über Ereignisse auf den der
schiedcnen Kriegsschauplätzen cinge
troffen.)
Ex-Uönig der Griechen
bleibt in der Schweiz!
London, i. Sept. (Postbcricht.)
Ex-König Konstantin von Grie
chenland mag seinen Thron verloren
haben, mittellos aber ist er nicht inZ
Exil gegangen, denn er hat zu Zu
viel), in der Schweiz, cne möblierte
Villa gemietet, wosür er znonatlich
$1,200 zahlt, ' -