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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Sept. 12, 1917)
ZagllHt Omaha' Tr!bSe rrm 1 , , , , ,. , , .,., ' f ; z0000 ' '"v . . . !, . .', - . I ; f , . ' 1 .. . . ' . , , f ' I ., ' - ' - . . p . i . , y v J - --.'s s- v .tfi. . - - . 4 . " - ', , s ' . . - 5 . . " VltL V , U ' f's . . . . ' . . . tu ' ? r - i f f f ' ' . . , i . v 1 , i ; . s H ?.v ' ' . . r' ! . 4 I .'. V' ... ii - , z " .' w -V L - - v z h i" ") f , . v V', 61 ' ' - - ' . j i " - w, v- n i ,.-. ki aj f-jv I , ', I i , ' V ? ff i 1 st I I V ' --. ' w . , ' ' '1 . AJ ' ' i -r ' ?- -.r' , - n f ,v , p'":' ' lffV ' I-lJ ' - I 14! ' ' r . ' 4 "if - , I ' ! ' I yf f - r ' . -.' ' z : . iA , , . : , ' -i .. . 'f:',..,V. i ; l-Tr -c - V " t 1 ' x. . , v"-, - .. ' ja ' '' " v . ' V'P ! . 5 .7, '.. ' ' ' ri 1 I - - s t t ,r irfv ? , i j ii l, x V . .7 :' iMIi ;XV ' L . V .A.- jl . - f-.t 'i.v.v .--.-r-r, IVK-X 4r,KftfbX-V- VI . r - " v J t v ' r - - i . i , - , !; ''l l . '; , ' ' f'. v . ;v ' '-M V,- V lf fjZu1 d ' ' ,k ' , . 7 ' w. , . , ' i!t f. , "'- - . ss , u iv """ v ' ' , H U i iV " .', 1 ' , C ' LV : 1 ' f ' v ? o V 7 ' f-'fA i j "'rTr ."r. ' 'wv V Jt js" r - V -y . " ,ix -i' . t , " ' f. IV f w - y Jf ! i. r.4 ' j " :,a4 K '!- 1 V " - "ML. " U ; v f ' " . I J J 1J' , . -v l r- '' ...i N-f f 1 v -. .- . . ' ' v r v,t - , w tj-TfV)t'- J ' V A v.; WM als fsmeri!!. M hl kaum icrnali zuvor hat sich die Ürobstadtbevölle rur.g ss intknsio mit ssra gcn dcr Landwirtschaft vcjchastigt wie in diesem Jahre. Bisher wurde es alZ etwat Selbstverständliches betrachtet, daß auf dem Markte Obst und Gemüse vorhan den taat. Wie es entstand, ivelche Ar beit ti dem Landwirt verursachte, welche Unkosten ihm durch die Anzucht. Pflege und Ernte erwuchsen, das war dem Städter ein Buch mit st,bcn Siegeln. Als in diesem ffrühjahr die Kleingar lenBeVkgung einsetzte und viele Tau sende sich zum ersten Male damit be (chastigten, ihr Gemüse selbst zu ziehen, a merkten sie erst, wie viel Nenntniffe , ihnen abgingen. Besonders waren es die Frauen und Madchen, die mit Lust und Liebe sich der neuen Beschäftigung hingegeben hatten und nun sehen muh ten, daß der gute Wille allein nicht hin reichend ist, ein Ackerfeld ergiebig zu be stellen. Aber wie in andern wissen chaftlichen Fächcrn auch, suchten die Klugen unter ihn?n die Lücken ihres Wissen? und ihrer Erfahrung durch inen Kursus im Ackerbau auszufüllen. D verschiedenen Zfarmschulen konnten kaum die Menge der Applikantinnen aufnehmen, und diele mußten zuriic? gewiesen werden, die erst im nächsten Jahre in die Reihen der Schüler ous genommen werden können. Unter den FarmeretteI" sind verschiedene Frauen, die selbst einen häuslien Farmbetrieb haben und auf diese Weise die gründ liche organisatorische Führung erlernen 'wollen, andere Madchen sehen in dcr Landwirtschaft einen Beruf, der ihnen , besser zusagt, als ein wissenschaftlicher oder kaufmännischer. Tie Einziehung der jungen Männer zum Militär macht viele Stellen frei. Tie ssarmer, die in früheren Jahren gegen weibliche Hilf kräfte berechtigtes Mißtrauen haben, haben sich längst von deren Brauchbar kcit überzeugt und zahlen den weiblichen Angestellten die gleichen Löhne wie den männlichen 5tollecien. In den Schulen leinen die Mädchen alles, was zum rationellen Feld und Gartenbau gehört, vor allem Gemüse und Obstpflcge, und außerdem die Kon scrvierung derselben, uns den Absah dcr geerntcten Erzeugnisse. In mehreren Schulen ist auch Hühnerzucht und Mol lereibctrieb mit der Ausbildung verbun den und selbst solche Kenntnisse, wie sparsame? Kochen und Haushalten er lernen die Mädchen dort. Tie Lehre rinnen sind meist vom Staat geprüfte Frauen, und daß Zucht und Ordnung in solchen Betrieben herrscht, bedarf kaum einer besonderen Erwähnung. In vielen Jugendlichen wird die Tugend der Ordnungsliebe, der Sorgsamkeit und Pflichttreue geweckt und gefordert. Be f ? v . T V "ff lIWW'M-l;41frre.ft y I ' S" ' , ' ;. - .1 ' . I ' ' ' 1 ' ' .TT." ' '"5,- ' W . I ..r i J . ,, , . ..... (Vj"-.- Zaia? 149 iiiiiiii min , ,, ,,, ,,,, ,, chk im ,, MW? . f . '. ' ' - " -r2-,i ' x- , , -p 4 -Sew. TiStK R Virt-v 1 rr , 4 V ., Jkf ? . 1 vsfr - , , jft i t ' . s srTi.r ! f I v.. v A . t . ' !. .. r ZZl''rr' ryl ;-J; t :-: r- ki ; .rHvr- l N. . ." . . 1 - . - ' - - 71-. ;' kv .'Tw. I I W ' I ' , ' w- ! (Pv- '--"- 4 ' z f f : ---.y t ' V " T, I 1 V- Nwf , " , , , i y . , 9 5 llf ., - - ' i I - ' ' , v 1 f Ä . - r' I - . ' ,. lj f x.,- ' ' t, j ' f ' '. v, " ' ! ! ,' ' ' : . ''ffj " ' jr- ' , ' ' ! A " ,. , . . ' . ws'l , -4' , ' . ' h 1 -J " V ' lV , ' ; 5 y, V j j ' - .v , " ' , "Vi fS'Z''z ' ' .' ' -1 ' . v V ' V ' r rv-" . ''jr, t sv ..,. , ... ....j.. . - r ,. rm pnnanMifjBipja v ' o,!!! )itpnMWui ' , 4 r,rxfA . . . ' . ..z. "- i'i M7 -f'-tl:rifel -V.. .j ' ";rl.y ,'''7 -l .f'.-.1 & Ar. r." 1", f -.;-"' .r-. . - - ! i.j . !i t?;-v 4-1 , . - ' j ' i i H ' -v t 5 " - - ' . , v l, t - A 1 v v -M'; J ? ' 7 " ' ' X ' ,5 ' X ' i ? , 4 t f V f 1 , M ' f ' , - , . . i. ' ? ' , y ,i , , 'S''' v ?, -Vl";r,f -S V'Hf' i W.f " F- C r f ! kAit!t .A.atjMtMate, ,1, ding! doch die Arbeit im Garten und Feld ein innigeres Aneinanderschließen und Pflege froher Kameradschaft. Man braucht nur unsere Bilder zu betrachten, die auf der B.'dford Hill Farm", N. A., genommen sind, um die Ueberzeugung zu gewinnen, daß solch ein Lcbcn tau sendmal köstlicher ist als ein Getriebe ge räuschvoller Maschinen hinter hohen Mauern, wo Geist und Körperkräfte in- stetiger Abnutzung welken. Ans den bleichsüchtigen Städterinnen werden g? sunde frische Mädcls, denn was die gute Kost nicht zuwege bringt, das macht die frische Luft und die Bewegung. Und sollten einige der Skeptischen dcr Ansicht sein, daß solch ländlicher Betrieb unbe dingt zur ,Berüiierung" führen müsse, so sei ihnen gesagt,, daß hier auch für geistige Pflege und Unterhaltung aufs Beste gesorgt wird' und Musik und Tanz, kleine Gesellschaftsabende. Au?, flüge per Auto etc., Zerstreuung in Hüll: uns Fülle bringen. Apropos Auto! Um die abseits liegenden Felder zu er reichen, geht man nicht mehr auf Schu sters Rappen, sondern kurbelt schnell den Selbstfahrer an, und in wenigen Minuten ist alles zur Stelle? Personal und Gerätschaften, wobei eine der Fcrr Oben: Eine Gruppe munterer Far Oben: Ein Johride" nach getaner Arbeit. merettes" vor ihrem Zeltlager. Mitte: Te Kucheninnniifchaft mit Borbercitung dcS Essens bcschnf tigt. Unten: Ter Aufmarsch zur Arbeit." merettes den Chauffeur macht. Der Maschinenbetrieb auf solchen Farmen, Pflügen. Saen, Mahm. Dreschen, ist überhaupt hoch entwickelt und die Hand habung desselben bildet einen Teil deS Unterrichts. Zmangslos in Bluse und Overalls" gekleidet gehen sie ihren Pflichten nach, m dem Bewußtsein, daß ihre Leistungen nicht zu den geringsten zahlen, die Frauen als Onkel Sams Reservearmee übernommen haben. Jordemngen der Zeit. wehr denn je sind wir heute tJlJ I gezwungen, unser Haupt w intcrcsse der wirtschaft Qw liehen Lage zuzuwenden. Jede Tageszeitung widmet ihr endlose Spalten, voll von behördlichen und pri baten Ratschlägen zum sparsamen Ge brauch unserer Lcbensmittel. Es kann darin garnicht genug der Belehrung ge tan werden, und zuni Lob unserer Be völkcrung soll es gesagt fein, daß alle diese wertvollen Ermahnungen auf sruchtbarcn Boden gefallen sind. Fast in jedem Haushalt herrscht der starke Wille, die Schwierigkeiten, welche die Verteuerung dcr wichtigsten Rährpro dukte uns bietet, mit aller Kraft aus dem Mge zu räumen. Dazu gehört vorerst die Vereinfachung des täglichen Küchenzettels, die Herstellung billigerer und doch schmackhafter Speisen, ferner die Verwendung von Ersahmiticln für btsonders kostspielige Waren und endlich die Ausnutzung alles dessen, waZ da wächst und gedeiht im Bereich der Natur. Mit aufrichtigem Lergnügen darf ich berichten, daß während dieses Sommers eine ganz enorme Anzahl Rezepte zur Konservierung von Gemüsen und Früch ten jeglicher Art für den Hausgebrauch von mir verlangt worden sind und noch täglich begehrt werden. Ich schreibe diese ersreuliche Tatsache nicht etwa einer überreichen Ernte zu, sondern entnehme daraus, wie eifrig man bemüht ist, auch das Kleinste und Geringste sorgfältigst zu verwerten, auf daß um nach dem Aibclwort zu reden nichts umkomme. Und es scheint mir beinahe, als ob unsere Frauen sich auch in der Kunst des Konservierens eine größere Fertigkeit angeeignet hätten, denn kaum eine ein zige Klage über daZ ?!ißlingen von irgend etwas Eingemachtem" hat mich bi! jetzt erreicht. Oder sollte man klu gerweise mir alle die leichten Versehen, welche bei dieser mühevollen und doch so dankbaren Arbeit so häufig unterlaufen und oft großen Schaden anrichten, be harrlich verschweigen wollen? Das wäre aber ganz gegen die Regel, nach der meine lieben Leserinnen mich von jedem kleinen Fehlschlag, der sie heimsucht, un verzüglich und mit bekümmertem Herzen in Kenntnis fetzen. Hoffen will ich. daß sie nicht noch nachträglich derartige schmerzliche" Entdeckungen erleben müssen! Wenn nun auch der Preis für das Haupterfordernis beim Konservieren von Obst, den Zucker, eine schwindelnde Höhe erklommen hat, so dürfen wir doch nicht vergessen, daß das, was wir jetzt mit schwerem Gelde bezahlen müssen, uns später doppelt und dreifach zugute kom men wird. Unsere Keller sind leer und wir trachten danach, sie zu füllen. Wir haben in den langen Wintermonaten mit überzeugender Wahrheit gesehen, welche große Wohltat wir unsern Pflegebefvh lenen mit der Darreichung fachgemäß eingelegter Früchte in den verschiedensten Formen erwiesen und dürfen überzeugt sein, daß der Genuß derselben durchaus kein Luzus. sondern eine Notwendigkeit ist. Unser Körper benötigt zu seinem Wohlbefinden neben den Wärmcbildern Eiweiß und Fett noch der ungemein wichtigen Mineralsalze, des Schiveftl-, Natron und Eisengehalts, ohne die der Organismus nicht wirtschaften kann. Noch nötiger haben wir die Gemüse, die wegen ihres großen Reichtums an Koh lcnhydraten sehr geschätzt werden. Und da sie im Winter recht teuer sind, wollen wir uns die Zeit, in der wir sie preis wert und reichlich erhalten können, wohl zunutze machen. Zu ihnen zähle ich die Kohlarten, die Wurzeln, die Getreide orten und die Hülsenfrüchfe. Als Volks Nahrungsmittel kommen letztere Haupt sächlich in Betracht, und wenn sie auch kaum wirklich raffinierte Gerichte für den Schlemmer liefern, ergeben sie, etwas aufmerksam zubereitet, doch manchen schätzenswerten Gang. Tan kcn wir der gütigen Natur für sölche Gaben! SiV legt sie in unsere Hände wie ein Pfund, mit dem wir wuchern sollen, wir müssen nur ernstüch wollen! Wie eS dos natürliche Bedürfnis aller Gefunden ausweist, ist die Abwechslung zwischen Tier und Pflanzenkost dem menschlichen Körper am zuträglichsten, während eine einseitige Nahrung ihm meist zum Nachteil gericht. Aber bei diesen Fleischpreiscn Gott sei's ge klagt wird man sich doch mehr an vegetabilische und Seeprodukte halten müssen. Die AusnützungsmSglichkeit des Fisches und der Muscheltiere ist ja so groß, daß man sie in allen erdenklickien Zubeitungsartcn genießen kann. Da das Rindfleisch jetzt billiger als Schweine fleisch ist, wendet man sich naturgemäß mehr dem ersteren zu, und was man aus ihm alles bereiten kann, ist sattsam be kannt. Auch das geduldige Lamm läßt sich vielseitig verwenden, weniger das Kälblcin mit seinem kcmtiqen Gebein. Mit Eiern, Butter und ÄNilch sollen wir haushälterisch umgehen, da sie für die nächste Zukunft im Preise noch steigen werden, dagegen ist frisches Obst, roh oder gelocht und für wenige Cents erhalt bar. ein sehr empfehlenswertes Genuß mittel. Die Verhältnisse bedingen einmal, daß man alle Nahrungsmittel, welcher Art sie auch seien, vor dem Verderben schützen und für die kommenden Tage brauchbar machen m u ß. Darum dürfen wir nickt zögern, uns zu präparieren. Tenn es ist besonders wichtig, den 5törper gerade jetzt möglichst richtig zu ernähren d ihn für alle an ihn gestellten Ansarde rungcn leistungsfähig zu machen, damit nicht Unterernährung. Abspannung und Nervosität eintrete. Um über die Gegen wart leichter hinwegzukommen, ist auch ein guter" Humor vonnöten, und, um sich diesen zu erhalten, ein wohlschmeckendes, kräftiges Essen. Das gehört zu den For derungen der bösen Kriegszeit, der ein baldiger Friede folgen möge! ht unbekannter Dürer in deutschen, Vesitz. Vor einiger Zeit hat durch die Ver mittlung eines Berliner Kunsthändlers ein Berliner Sammler den ersten Türer erworben, der sich überhaupt bis jetzt in deutschem Privatbcsitz befindet. Es handelt sich um eine bisher unbekannte Heilige Familie", die den Weg aus ei ner spanischm Privatsammlung nach Berlin in dieser kriegerischen Zeit nicht ohne Sorgen und Gefahr unternahm. Dafür soll auch der Preis kein geringer sein, man spricht von einer halben Mil lion Mark. Die auf Lindenholz gemalte Tasel hat sich gut erhalten, wenn auch Zeit und Nachlässigkeit ibr nicht jeden Schaden ersparten. AuZ Dürers weißer Kreidegrundierung wächst der braune Gesamtion des 2üerkes mit der seiner Arbeit eigentümlichen Solidität heraus. Ihr Zusammenwirken fuhrt zu zemr lie bevollen Durchführung des Haares, die das Wahrzeichen dcr Türerschcn Mal kunst überhaupt ist. Die Signatur des Werte lautet: Albertus Duerer Xorimbergensi faciebat post .Vir ginis partum 1500. Das Werk ist also drei Jahre nach Türers venezianischem Aufenthalt ent standen, jener Zeit, ans der er schwär mend an Pinkhcimer schrieb: Wie wird mir daheim nach der Sonne frieren! Dort bin ich ein Knecht, hier bin ich ein Herr !" Es entstand somit hinter jenem Wendepunkt der Türerschcn Mal kunst, die für sie eine große sachlich! Er Weiterung bedeutete, mochten damit auch die eigentlichen Ziele der altdeutschen Malerei wieder aus dem Auge verloren werden. Dürers Kunst hat begonnen, das rein Malerische zu sehen und zu wollen, hat ein neues bewundertes Vor bild gewonnen: Giovanni Bellini. Auf ihn geht die Komposition dieser Längs tasel von 31 Zentimeter Höhe und 91) Zentimeter Breite vollkommen zurück. Wie bei Bellmischen Taseln ist der hei lige Josef als die dunkle Farbenkom ponente links mit der Maria als helle Farbenkomponente rcchiS kontrastiert, und zwischen ihnen blickt vom unteren Tasclrande der vertrauensvolle 'Kraus köpf deö heiligen KindeS als farbige Ver mittlung zu den Eltern empor. Die in Brustbildern gehaltene Gruppe hat die volle Frische des noch nicht verblaßten italienischen FarbenempfindenS das prachtvolle Not in der Kleidung des hei ligen Josef links der kräftige Mann Josef, braun, rechts die helle iiberauS liebliche und ganz italienisch zarte und weiche Frau mit gesenkten Augenlidern, zwischen ihnen daS völlig venezianisch gc sehene Kind. 'Ob daS Werk tatsächlich von Dürer nach Antwerpen mitgenommen wurde und von dort wie der heilige Hicronh mus" nach .Spanien gelangte, ist wahr scheinlich, ober kaum zu beweisen. Für die Einordnung in DürerS Werk ist es interessant, daß die Madonna dieses Bildes in den nächsten drei Jahren noch zweimal wiederkehrt: 1510 als Titelblatt des .Marienlcbens", 1512 auf dem der Wiener Galerie gehörigen Madonna mit der Birne" benannten Bilde. Ju den drei Jahren wird der Typ der Frau ständig herber, deutscher, ihre Haartracht verändert sich bis zu der typisch deut s,ben Haartracht mit den Halslocken des Madonna von 1312. Vielleicht ist es der Fachwissenschaft möglich, vermittels der Handzeichnungen festzustellen, auf wen diese bei Dürer nickt häufige An hänglichkeit an das gleiche Modell zu rückgcht. Bci Betrachtung eincr Gemme. Ein Bild! Dcr seltenen Kameen eine! Von Meisterhand in Chalzedon geritzt, Nein, besser noch, von Gottes Hand ge schnitzt Aus einem dicscr warmgeslammten Steine. DaZ Haar zwar modisch, wie es Ja pans Frauen, Kunstvoll in Wellen aufgelräusclt, schmückt. Doch hell und rein, dem Tagesdunst entrückt Erglänzt die Stirn, hellenisch anzu schauen. Der Augen Farbe will zwar nicht ver raten Dcr stumme Stein; doch ist einmal zu traun Dem inn'ren Blick: sie leuchten sammct braun Und durch dcn Ernst lacht auch dcr Schalk in Gnaden. Gut, klug und freundlich, tief Ivie Alpsee-Bläue Und voll van Sonne, die auf Höhen ruht. Und cdelsroh und stolz und hochgemut Und überströmend von des Herzens Treue. Den Glückwunsch dem, dem dieser Siein zu eigen! Denn Zauberkraft verleiht ihm der . Besitz. Und eineS noch der Mund verrät auch Witz Und diese Lippen können köstlich schwci gen. Jetzt käme nur ein Hauch von Gott in Gnaden, Daß sich z, Fleisch und Blut der Karneol Beleb' und sich am köstlichen Idol Ein Bruderherz in warmem Glück könnt' baden! Aphorismen. Eiiie Antiskepsis wäre für unser geisti ge Wohl so ersprießlich, wie für daZ leibliche die Antisepsis. Wenn ein Mann sich ärgert, findet er oft keine Worte; das kommt bci den Frauen nicht leicht vor. Den Mitmenschen Freude zn machen ist doch das Beste, was man auf der Welt tun kann. Die AöMller. Der Name Obstbultek (Jam) Ist ou.S dem Englisti'en übernommen und hat sich in der Mikmäßigen Herstellung von Obstlativergeu, die ZU jeder Zeit der ge suchteste Ersatz für Butter als Aufstrcich Mittel des Bestes waren, eingebürgert. Es will mir scheinen .daß die Herstellung dieser Obstbutter im eigenen Hauehalte heute ganz besondere Beachtung ver dient. Sie ist so einfach und stellt an die Hilfsmittel zur Aufbewahrung so geringe Ansprüche, daß sie uns außer gewöhnlich willkommen erscheinen muß. Die erste Obstbutter wurde jedenfalls au dem Fruchtfleisch des Steinobstes, namentlich der Mirabellen und Reine clauden, die wir auch besser iin,Bolks munde Königspflaumcn nennen sollten, hergestellt. So habe ich sie selbst vor rund sllnfundzwanzig Jahren im Gro ßen bereitet, und ich muß gestehen, diese Art der Obstverwertung war mir immer eine der angenehmsten, weil schnellsten, und saubersten. ?!cucrlich hat man eS dahin gebracht, fast aus allen Früchten Obstbutter bereiten zu können, und hat aus den ländlichen Haushaltungen auch die Art des Streckens der Obstbutter übernommen. Man streckt heute das Produkt mit dem Safte der Zuckerrüben, auch wohl der Runkeln, mit dem Frucht fleisch der Kürbisfrüchte und mit W6l) renbrei, gewinnt dadurch an Masse und macht die Obstbutter lockerer, angcneh mer, feimiger. Stellt man z. B. Obst butter aus Pflaumen, Mirabellen oder Zwetschen her, so werden die Früchte, die stets Vollreife haben sollen, in einem Kessel, dessen Boden gerade mit Wasser bedeckt ist, weichgedämpft, dann durch einen Durchschlag getrieben. Die Steine und etwa nicht völlig weich gewordene Haute werden so abgesondert. Gleich zcitig werden Mohrrüben, etwa dreimal so viel als Pflaumen, bei gelindem Feuer so weich gekocht, daß sie sich zer drücken lassen. Bedient man sich hier bei der größeren Sorten, so werden sie vorteilhaft vorher geschnitten. Nachdem die Mohrrüben abgegossen sind, kommen sie in einen Prcßbeutel, eine kleine Kcl ter, oder werden sonst auf bequeme Weise ausgepreßt. Der Sast dieser Mohr rüben wird nun zusammen mit dem Fruchtsaft in einem Einkochtopf, etwa einem Kupfer oder Messingkessel, unter beständigem Bodenouirlen zu einem dicken Brei eingekocht, der sofort in Steintopfe oder kleine Holzfässer gefüllt wird. Mit Papier zugebunden, hält sich diese Obstbutter reichlich zwei ahre rm Keller unverändert. Damit sind eigen: lich die Grundzüqe der Obstbutterberei tung gegeben: ein Most, oder, in Er mangelung dessen, ein Rllbenfaft, wird zu gleichen Teilen mit einem Frucht mark bis zur Geschmeidigkeit weicher Sommerbutter eingedickt. Hieraus er geben sich eine ganze Reihe Bereitungs Möglichkeiten. Wird z. B. ein Birnen most, wie er zur Herstellung von Birnen wein auf kaltem Wege ausgepreßt ist, mit einem Viertel seines Volumens Zwetschenmark versetzt, das in der vor geschilderten Weise durch Kochen uns Durchschlagen gewonnen wurde, fo gibt dies gleichfalls durch Eindicken eine sehr flute und baltbare Obstbutter. Bei den Aepseln stellt sich das Verhältnis etwas anders: Most aus nur sugen Äepsein it sowohl für die Wein als Buttcrberei tung deshalb wenig 'Mignet, weil ihm die erforderliche Gerbsäure fehlt. Es wird ja auch auS reifen süßen Aepfeln kein Gelee gewonnen, sondern absichle lich das unreife Fallobst, oder doch F& äpfel so gemischt, daß herbe und süße Sorten im richtigen Verhältnis stchen. Soll also aus reifen Aefeln der zur Herstellung von Obstbutter erforderliche Most berütet werden, so setzt man ihm einige Hand voll Wildapfcl oder Zier äpfel beim Keltern zu. Der gewonnene Most wird dann möglichst bald aufs Feuer gebracht, damit keine Gärung ein tritt, und nun zulslwa ein Viertel sei nes Gewichtes mit Apfelschnitten, wie man sie zum Kuchenbacken verwendet, versetzt. Sind diese Schnitten weichge kocht, so werden sie mit dem Schaum lässet hcrausgcnommcn und können noch zu Apfelbrer verwendet werden. Es tritt also hier der Fall ein, daß das eigentliche zugesetzte Obstmark wieder entfernt wird. Nur die ausgekochten Säfte werden verwcndct. Die nun durch Eindicken gcwonnene Obstbutter hat den Vorzug besonderer Schmackhaftigkeit; sie wird auch, ebenso wie die vorige, aus Birnen gewonnene, gern zur Füllung von Pfannkuchen (Krapfen, Kreppeln) verarbeitet. Auch aus Traubenmost wird eine sehr schmackhafte Obstbutter gewonnen. Der Most wird auf Siedehitze gebracht und genau zu Beginn des Kochens unter leb bafteM Rühren so viel Grieß langsam durch Einlaufenlassen zugesetzt, daß der Most Honigdicke zeigt. Die Masse wird ' dann sofort vom Feuer genommen. Es ist diese Art Obstbutter, wenn sie richtig und genügend schnell bereitet wurde, so goldgelb und rein wie guter Bienen Honig. Sie ähnelt diesem auch im Ge schmack. Im allgemeinen ist also im mer daran festzuhalten, daß die Süße und Gelierung durch den Most kommt, die lockere, breiige, bulterar-tige Veschaf fenheit, also die Geschmeidigkeit, durch den Zusatz von Obstmark. Selbstverständlich geHort ein klein we nig Uebung dazu, die richtige Zeit der Unterbrechung des Kochens zu erkennen. Gewöhnlich ist dieser Augenblick gekom men, wenn die geschmeidige Masse im Kessel die ersten Blasen wirft. Sollte indes eine Obstbutter wider Erwarten nach dem Erkalten zu dick geworden fein, so ist sie leicht durck Zusatz von heißem Wasser, unter Umständen sogar von kaltem Wasser auf die erforderliche Geschmeidigkeit zrückzubringen. Natür lich wird die sorgsame Hausfrau da! GesamterqebniS so wegstellen, wie eS aus dem Kessel kommt und nur daS jedes malige Tages und WowenOuantum mit Wasser vcrsetzen. Die kalte Pressung von Obst hat mancherlei Ujjide iin Gefolge, na mcntlich dann, wenn e sich um kleinere Mengen handelt. In solchen Fällen kann natürlich der Saft, eigentlich Most, auch durch Nochen uiid die sogenannte Warmpresse unter Zuhilfenahme des LeiiiknbeutelS gewonnen werden. Der Most ist dann gleich pasteurisiert und triit nicht so leicht in die Gärung ein. Er kann auch noch am nächsten Tage verarbeitet werden. Indessen hat die Kaltpresse auch mancherlei Vorteile, be sonders im Wohlgeschmack der fertigen Obstbutter. Rüben und Mohrrllbenmoste werden immer durch daS Kochen ausgezogen. Sollen diese Moste mit dem Fruchtfleisch von Kürbis verarbeitet werden, so ist c von Vorteil, außer dem Kürbismark noch etwas Obstmark zuzugeben, daS Fruchtaroma ist dann ein besseres. So bieten sich ungezählte Möglichkei ien, die Früchte des GartenS, deS Wal des und der Berge nutzbringend zu ver werten und die namentlich in einer Zeit, da eine gesunde Ernährung unserer Kleinen von größtem Nutzen ist. Je mehr Obst und Gemüse wir den Kin dein geben, um so mehr Freude werden wir an ihrem Gedeihen haben. Es ist ganz auffallend, wie bei dem vermehr ten Obst und Gemllscgenuß daS Ler langen nach Flcischnahrung sinkt. Wir quälen die armen Kleinen mit Leberiran, mit Krafteztrakten, die ihr armer, schwacher Körper nicht einmal verarbeiten kann. Ich kenne heute Män ner, die solche armen Würmer von Kin der waren, deren Körper nur durch reichlichen Obstgenuß in jeder Form gc fundet ist. Sie stchen in der Vollkraft der Jahre und im Vollbesitz ihrer Kraft, essen und trinken, was ihnen behagt, und sagen oft lächelnd: ich habe mich an Obst gesund gegessen! Das Obst ist keine Nascheret, sondern ein wirkliches Wolksgenußmittel, und un fere Hausfrauen müssen es auf die dil ligste und bekömmlichste Weise den Mit gliedern des Haushaltes zuführen. Die : Bereitung von Obstbutter ist eineS der allerbilligsten Hilfsmittel, das Obst in einen guten Dauerzustand überzuführen. Dabei fällt besonders ins Gewicht, daß die Obstbutter keines ZuckcrzusaijeS be darf und die teueren Einmachgefäße (Büchsen und Gläser mit Gummiringen) in Wegfall kommen. Aus aller Welt. Der Erfolg einer Gewerkschaftlichen Franenzcitung. . Die jctzt im zweiten Jahre nschei nende 1 deutsche Gewerkschaftliche Frauenzeitung" kann in ihrer neuesten Nummer die Mitteilung machen, daß ihre Auflag die Zahl 100,0) erreicht hat. , Union für FrauenbcstnVungen in dcr Schweiz. Planvoll und ausdauernd tragt die Union zum Ausbau - und Weitcrvau ihrer Aufgaben Anregung und praktische Ergebnisse zusammen: der Bericht des abgelaufenen Arbeitsjahres 191617 wendet sich an alle, die sich für die Mil arbeit der Frauen in gegenwärtigen und künftigen Aufgaben interessieren. Er geht von der Auffassung aus, daß die Regelung vieler Lebensoerhältnisse, die Produktion, das Einteilen und Sparen von Lebensmitteln und Materialien, die Frauen in gleichem Maße wie den Mann interessieren müsse, und daß die Frauen, auf denen nun ein Großteil der Verantwortung ruht, viel mehr als bis her aus ihrer Reserve heraustreten soll ten. Die Union suchte im vergangenen Jahre diesem Zweck zu dienen durch Diskussionsrefcrate über die freiwillige Bllrgerinnenprüfung, über die politische Neutralität ihrer Bereinigung und durch Vorträge über die zllrck)erischcn politi schen Parteien. Dann befchLftigte sich. dcr Verein mit den Erneuerungswahlen der städtischen Schulpflege, der Ersatz Wahl der Kreisschulpflege und ,mit dc, Abstimmung über den Wirtschaftsschluß. Um ein Zusammenarbeiten mit den Männerorganisatimen zu erreichen, der anlaßte die Union, mit dem Frauen stimmrechtsverein Winterkhur . gemein, sam eine Eingabe an die großen bürger lichen Parteien mit dem Begehren, ge maß den Anregungen eineS demokrat! schen und eines freisinnigen KreisvercinS auch die Aufnahme von Frauen als Mitglieder in die Organisation vorzu sehen. Bestimmte Antworten liegen der ' Union noch nicht vor. Die in dcr Gegenwart lebhaft bc fprochencn Probleme dcr Staalsangehö rigkeit der verheirateten Frau und bei Grundlagen eines dauerhaften Friedens finden in der Union tätkräftige Förde rung. An der Gründung der Zürcher Fraucnzentrale beteiligte sie sich mit leb baftem Interesse und üe kckenkte ibr d? eigene Bibliothek? Nicht minder findet die Arbeit dcS Schweizerischen Stimm rechtsverbandes, wie die des Bundes schweizerischer Frauenvereine Entgegen kommen, wie sie auch mit andern iirckx rischcn Frauenvereinigungen gute Bezie yungen unterhalt. Sich in Vergangenes liebend zu Versen kcn. Mit klarem Geist die Gegenwart durch denken, Auf Nötigste die Willenskraft be icyranien. Die Zukunft sorgenlos Gott anver, traun Heißt heiterschön sein Lebcn aufckbauii. Wer knechten will die ?eit din ! sie selber knechten. Wer sie gewähre,' läßt, dem wird sie Rosen slechtcn. NicktZ kann so sAtrifr ins erw.;- fallen wie das Unwägbare. 9 . Die kluge SelMumt sinket ibr. Ct. lösung in der Seils