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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Sept. 10, 1917)
& W&1WMllV-' Scito 2-TägIicho Omaha Tribttno-Montag, den 10. Soptcmbcr '1917. U ?t- C1 !f tm aglichc Omaha Tribüne TRIBUNE FL13USHIJNU CU.J V AU J. t'.lJK, reaiaeni. 1311 Howard Str. Telephon: TYLER 340. 0maha. Kebraaln. Preis des Tageblatts: Trch den Träger, per Woa,( 10c; durch die tost, pn Jahr $5.00; einzelne Nnmmeru 2c Preis des Wochen ilatti: Bei (triftet Vorantbezahlung, per Iah, $1.50. Eotered as lecond-clasa matter Maren 14, 1912, at the poetoffice of Omaha, Nebraeka, nnder the act of Consress, March 8, 1879. Cmaljti, tii.t aJiWtislg, den 10. September 1917. Zur Petersburger Stadtwahl. Die legten Depeschen aus Petersburg berichten den Ausfcill der tadtwabl. einen Ausfall, der sehr zu denken gibt und einen ziemlich sicheren Aufschluß erteilt über die gegenwärtige in Rußland herrschende Stimmung des Volkes. Tie Stadtwalil ergab einen unzweifelha'ten cm de radikalen Elementes, indem die Sozialrevolutionäre 182,000, die Bolschewiki. Partei 174.000, die Zonstiriitionellen Demokraten dageaen nur 101,000 Stimmen erhielten. Somit erwählten die Sozialrevolntionäre 73 Stadträte, die wnifvmf! 70 i?nJ hie konstitutionellen Demokraten . nur 41. -Ta die w r, r . ..i ' .. .. - V; f .ti-ln. Wi s( i -mi i t beiden ersteren Parteien gegen die letzte, die die Nea,ening ..Keren:-k' ''vertritt, vorläufig fest zusainiuenhalken, o ist die Niederlage zterensky deutlich dokumentiert. ,timir . Nun könnte zwar eine? einwenden-. Petersburg t nicht Rußland, Man darf nickt von einer einzelnen Stadt, und selbst wenn es die Haupt stadt wäre, auf das stanze Land schließen. Tas ist unter normalen Zu ständen wohl richtig. Aber der Ausfall der Petersburger Stadtmahl zeugt Gerade erst recht von der Mis''tinunung des russischen Volkes gegen das Regiment Kerenbkys. Tenn wenn es direkt unter den Augen des Tikta tors möglich war, ilrnt eine solche Niederlage zu bereiten, dann sieht es un Lande selbst noch viel schlimmer aus. wohin der direkte Einilich Üerenskyö nickt reickt. freilich werden wir hier vorderhand von den wirklichen Zustanden in Ruszland wenig oder garnichts erfahren, Nur soviel wissen wir, dasz die Sozialrevolutionäre unter allen Umständen einen baldigen Frieden erstreben. Sie haben die meisten Stimmen gezogen. Von den Volschewiki erinnem wir uns einer Depesche, die damals bei der ?iiickreise Elihu Noots durch Sibirien meldet, das; Anhänger dieser Partei der sucht hätten, den Vahnzug Noots in Brand zu stecken. Tie konstitutionelle Demokratie ist die Partei Kerensklis. die mit der Washingtoner Regierung in engster Fühlung steht und unter allen Umständen mit den Alliierten bis zum Ende, das heißt bis zur Vernichtung des militaristischen" Teutsch lands, durchhalten will. Es stehen also durch dies Wahlresultat den 41 Miiertenfreunden 113 Friedensfreunde im Petersburger Stadtrat gegen über. Wir brauchen dem Telegramm der Associated Preß" keinen wei teren Kommentar hinzuzufügen. Unsere einsichtigen Leser wissen seliw, was dieser Sieg der Radikalen bedeutet. Das Verhalten der Truppen an der Front, der Fall von Riga, nach dem Wortlaut der Petersburger Depeschen selbst, bringen den nötigen .Kommentar zu der iigenblicklich herrschenden Stimmung in Rußland. Als Kerensky vor etlichen Wochen zum ersten Male feine Blut und Eisen".Politik proklamierte, wußten wir. daß seine Tage gezählt sind. Und schon am anderen Tage meldeten die Depeschen, daß er bei einer Truppenbesichtigung einen Schuß in den Arm erhalten habe. Er legte dann seinen Posten nieder, nahm ihn aber dann wieder an. doch die Tage seines unwiderstehlichen Einflusses waren vorüber. Vorgestern meldeten die Depeschen, daß Kerensky bei einer Ansprache an die Truppen, um ihnen Mut einzuflößen, mit Pfeifen begrüßt worden sei. Am 5. Sevtem der meldeten Depeschen aus Petersburg, daß die Regierung die beiden roßrürstm Paul und Michael wegen Verschwörung" vcrbaitet habe. Das sind alles Zeichen, die jeder einsichtige Leser zu deutm weiß. Daß ein solches Riescnreich mit solch dielen Nationalitäten keine Revolution ohne die dabei üblichen Geburtswehen" überstehen kann, weiß jeder, der die Weltgeschichte nur einigermaßen kennt. Man denke an die französische Revolution. Und man vergleiche dabei den geistig hochstehenden, kultivierten Franzosen mit dem russischen Muschik. Tann weid man genug. - - r?m ftpnmtfft sann r uns ßiifncMta leid tun. Er ist ein schwärme. riicker Patriot, dem wir keine Bestechung wie sie vom Großfürsten bis Mi7?4ii? Wimpr in Nttklmid üblich war zutrauen. Uebnaens soll er sei'" mehrfacher Millionär sein. Seine selbstlose Uneigennützigkeit i.si n-nnrlnrmk Ak1 hfi icTTIPr TÄrhPrltlflPn Schwäche, die ihm ein 'IV Vfcli UUWUHM -.VW.. . ' ' ' . frühes Ende prophezeit, ist er nicht der Mann, ein solch Riesenrelch wieder zur Vernunft zu bringen. Denen aber, die jene Revolution ins Leben riefen wir denken hier an den britischen Botschafter Vuchanan (nach dessen eigenem Eingeständnis) und seine Helfershelfer mag es beule zu Mute fein wie dem Goethefchen Zauberlehrling: Die ich rief, die Ge,. jter, werd' ich nun nicht los." Litte Uartoffelpräserve. Weder unser Ackerbaudepartement. noch unser neuer Lebenöinittel. Verwalter, der allmächtige Herr Herbert Hoover, habe bisher darauf hingewiesen, wie Kartoffeln zu konfervieren sind. Nun scheint dies aller. l , 5 rr. .-,4-.-,-i4- vcmr-Sirr Srt St CnnsIfiitTiuJf'ti" omas TtlCCI ül ll'lt TUnXWCWJVA i-tuuji öu wuiftii vu. "i"'' ., . -s k fc . einer Ernte sich hält, bis die nächste Ernte eingeheimst wird. Immerhin! O't fcilbrte er ich Per,onNch weiter, mag es Jahre des Üeberflusses geben, dem Jahre von Mißernten folgen holte, awnieü rn wchtarwt das !"" . v, . " . c t . , .i mtiu.t .'tiiiiiiim hes i'ntnm du'tt linn rlk. 9?irtm fthoi tmnnpr TPslpnTsllls NllvIS. IÜU II UU tUl Ä'ltuc uii ' . 'AUltil, WJLV .v.;v-i. wj- 1 ' ikcrii und zugleich Stellvertreter des Reichskanzlers. , Ter jetzige Staatssekretär des Aeußern Dr. Richard von jiiihlmann ivnrde in Uonstantinopel gebe reu. Sein Vater war Güneraldirek ter der Anatolischen Eisenbahnen. Er ist von Hause ans und durch feine Ehe mit Margarete von Stumm, die ihm vor kurzem durch den Tod ent rissen wurde, ein schwer reicher i'AVnit. oit noch sehr jugendlichem Alter lenkte er als Gejchaftsträger in Tanger zur Zeit der ersten ina rolkanischen öirise bereits die Auf. inerksamkeit ,auf sich. Er hat st'ä ter. feit dein Jahre 1906. als erster Botschaftsrat der deutschen Botschaft in London biL zum Aiu-bnich des Weltkrieaes anaetiört und hier unter drei iJ3otiivnfcrn die politischen 0)c säiaste nart oeemslusit. Walireno öes ttriegez ist er erü in Stockholm und tonstantinopel tätig gewcsen, wurde 1LI5 ziim Gesandten im Haag er nannt und verließ diesen Posten im vorigen Herbst, um die durch den Rückirut des (trafen 'etternich frei getvordene Stellung des deutschen Botschafters in Uoiislaiuinopel einzu. nehmen. Staatöfekretär Mar Wallraf, ge. boren 1S5U, entstammt einer anen Kölner Familie. Von lil'5 bis Ib'JH war er Land rat des Kreises ct. Goar. von VM) bis 1000 Re. aierung?rat beim Lberpräsidium der Rheinprovinz in Koblenz. Im Iah. re 1900 wlirde er zunl Polizeiprä. fidenteil in Aachen ernannt, wurde aber schon im Avril 1UU3 von dem verstorbenen Lberpräfideiäen der Rheinproviiiz Tr. v. Rasse wieder zur obersten Verwaltung der Rhein Provinz cli Ober-Prasiöiali'at nach Koblenz berufen. Im Juli 1 107 wurde Wallraf von der Kölner Stadtverordnelenversamnilung ein stimmig zum Lberbürgerineiüer von Köln gcwäklt. In seiner Tätigkeit als Oberbürgermeister hat Wallraf den Ruf, der ihm von feinen frühe, ren Stellungen aus als hervorra gender Verwaltungöbetimter voran ging, bestärkt. Eine große Reihe inoöerner Einrichtungen auf Zozia. lern, hygienischem und vcrkehrstech. nischen: Gebiet wurde während der Zeit der Leitung des Kölner Magi. suats durch ihn durchgeführt. Seit Äegi'.in des Krieges war er boson. ders auf eine ausreichende Lebens mütelverwrauna der Stadt Köln bedacht und erwarb sich hier bedeu tende Verdienste. Ter neue Staatssekretär des In nern Tr. Rudolf Schwand er ist zu Eolmar am 23. Dezember 18G8 ae boren, besuchte dort die Volksschule rind trat mit fünfzehn Jahren als Anwärter in den Dienst beim dorti gen Vürgcrmeistcralirt. , Tc? junge Mann erfuhiNän? gründliche Aus biidung und wurde, da der General sekretär feine Befähigung erkannte, zu jelbüardigen Arbeiten herangezo gen. Als ld!)2 die Eolmarcr Ar lnenverivaltung als criie in Elsaß. Lothringen unter Tr,'RuIands Füh rung niodern auegestattet wurde, slichte dieser einen gewandten Be antten, der fväter als Armenjekrctär die Durchführung besorgen sollte, und die Wahl fiel auf den jungen Schwander, der damit in die sozial politische Betaligung eingeführt vur dc. Neben feiner amttichen Tätig k:, nhcir ffirfiWhipntniT hirmrtnirfpn wird. tfVVilJVAWtttwuy w,v Mt.vv.-..n ' s, Das Heimatland der Kartoffel ist bekanntlich das Kordillerengebiet Südamerikas. Aus der Fachzeitung .Prometheus" nun. die auf einen entsprechenden Bericht Dr. Pfannenschmidts hinweist, ergibt stch folgendes Bild von dem Verfahren: Die Indianer jenes Gebiets lassen, was be, den häufigen Nachtfrösten in jenen Gegenden sich in bestimmten Abstanden immer wieder ermöglichen läßt, die rohen katoffeln eine Zeitlang kräftig durchkrieren. Danach manschen sie die gefrorenen Knollen mit den Fußen zu sprödem Brei und trocknen diesen an der Sonne, um dann durch cm zweites Austreten mit den Füßen' die Schalen vollends vom übrigen Brn befreien Die gesamte Behandlung soll zwei bis drei Wochen ?n Änzpruch nehmen Dem fertigen Produkt. Chnno genannt, wird eine unbegrenzte aSarkeit zuqeZchrieben; jedenfalls darf sie aber auf einige Jahre ange. Kt-t werden. Der Chuno ist gewissermaßen das Brot. de wichtigste und rerbreitetste Nahrung der Indianer. . Offen gestanden: Die Befchreibnng des Venaluer,:- wirkst niclst gerade oppetitreizend. Aber wir Weißen sind, wenn auch vielleicht nicht be'iere, ,,, eiMteri Mensckin. Was die Indianer in Südamerika mit ihren vwu '"- .. : ... .n.rj.: . r;, ... Füßen wn, weroen wir mu lauoeren Äazaiinen bemelststellige!! können. chischeil sowie der Mathematik' nach und eignete sich neben der französi schen Sprachkenntnis auch die des Englischen an. Tr. Ruland verhaif ihm 1897 zum bestich der Straßburger Uni versilat, die auch reifere tänner ohne die sonsl geforderten Schul Zeugnisse zu regelrechtem Studium zulaßt. Als selbständige Arbeit konnte er damals neben einer Schrift über den Einfluß der sozialpol iki schen Gesetzgebung auf die Armen, pstege die erste mustergültige Stati Ztik über Tie Leistungen der öffent lichen Armenpflege in Elsaß Loth, ringeii" vorlegen. Während feiner Studienzeit schrieb er eine Schrift über das Armenrecht in Elsaß -ot ringen, m Jahre liül promo rnfifr Ttt W .elden. die vom Kriege dienst bereit werden? vtte er m oer ,taars,v,,ienzazastu, wollen, besteht auö jungen Ehekrüppeln. Ich bn verheiratet." lautet, chcn Abteilung der puristischen a. iuvuuif . - . i i . . . ...... .-.-. I. .,.-.,,. sh ;,. .! Xiti'-:t iiimntn fiirn Innhc ,11, N i.ct, re Entschuldigung. Tie nno ai o nunr von oem vu, v.i a . , u fciuiuiuwia'. . ; . !. .... . ... .ir..-s.,,4 I t,tr ,!, Jvm?iTfiit. hns nrnn.i s 111' nigsteus nur einer, sein jetziger Vor. ganger ini Reich, Tr. Helijt'rich, auf. nieisen konnte. Jin gleichen Javre trat er ala Generalsekretär des Ar nieurais in die Straßburger Per inaltung ein und wurde iurolgenden Jahre, zum beigeordneten gewählt und l'JUG ziiin Bürgermeister, toei 11c Amtsführung zeichnete sich durch soziales Einpfinden und hervvrra gende organisatorische Begabung aus, die er ganz besonders auch bei der Löfung der der Stadtoerival tiing während des Krieges gestellten Aufgaben entfaltete. .& iinu)i.tvia"... ... i- , . t , !...ia Knf1s.S K km. Tiniim srironnnicrctt null l'lll CstrUiT lOllillil eme Ikyen jüuuuuc vun uui unutu ..i...uv.vv.. u . Xtr, Eine sprach: Wie weh mir wird, mich schinerzt meine alle Wittibe! Der Andere sprach: Das Lied ist aus. ich inöcht am liebsten sterben. u.och hab' ich Weib und Kind zu Haus, die ohne mich verderben. Was sdjmi mich Weib, ms scheert mich Kind! Ich hab' ein hoher Verlangen, .a sie betteln gehen, wenn sie hungrig sind! Ter Kaiser, der Kaiser gesangcn!" D!e neuen Männer Deutschland: . Der 'Wechsel im Reichskanzlcramt hat in Deutschland eine große An zzhl von Persönlichkeiten in den Vordergrund des Interesses gebracht, von denen man bisher nur wenig in der Oeffentlichkeit gehört hat. Auch der Reichskanzler selbst ist ja vor der l'.l-ernahme der höchsten Beamten stelle im Deutschen Reiche und im .migreich Preuhen wenig im puliti Zä,cn Leben hervorgetreteu. Eine längere politische Karriere von Be c.".-tung hatte nur Tr. Helfferich ':'.iet sich, ebe rr seine jetzige der telluna kinnalim. Ä.KMÄ.Wge im Jahre 1872 in der Pfalz als Sohil eines Fabrikbesitzers geboren: mit iirhptiimbuusliuia Jahren ist er Vrivatdozent und in knapp dreißig Jahren außerordentlicher Professor gleichzeitig auch ?chon :i,esereni iur wirtschaftliche Angelegenheiten in der skolonialabteüung des Auswärtigen Amtes und l'JU;; dorr vortragender Rat. Im Jabre VJUl lehnte er einen Ruf als ordentlicher Professor her l?tastsmsiensckait an der Uni- versität Bonn ab und inird 1!;0G Ti- reltor der A!iatol,,chen Eiienvann. zwei Jalire st'äter Direktor der Deut schen Bank. Im Jahre :.mi de er zum Direktor des Reichsichayant. tcs benifen. Schon im folgenden Jahre verließ er das ?ü.'ichs!ckcchaint unZi tsurds SstaalMsc Brfncht Otto Vorsatz. In seinem neuen Lokal 314 Süd 14. Straße. Begehrenswerteste alko holfreie Getränke und feiner Lunch. Tiefer Hochverräter. Suchomli !. .!, ist das nickt derselbe Su cLoinlinow. Kriegsniinistcr. der ge ieisscn hiesigen Zeitungen seinerzeit die wunderbaren Ziege-derichtc" ZiN' ouj ejtAunz liejuteL Wahlrecht in prenszen! Mit der Cinfühnmg des gleichen Wahlrechts in Preußen wird end lich erreicht, um was länger als ein halbes Jahrhundert von den freien Geistern in Preußen und im Reich unablässig und heftig gerungen wurde. Damit verschwindet das nach BismarZ elendeste aller Wahl systeme". das Dreiklassenwahlrecht, in der Versenkung auf Ninimenuie derkchr. Auch manch andere reak tionäre Einwirkung des preußischen Obrigkeitsstaates, die sich bis in un fere Zeit mit unglaublicher Zäl,ig keit erhalten hat. wird fallen müssen, wenn dem heißen Verlangen weite sier Volkskrcise nach einem freieren, vertrauensvolleren iind unbefange. neren Verkehr zwischen Volk und Staatsleitung entsprochen werden soll- Es handelt sich nicht nur um die demokratische Ausgestaltung des Wahlrechts, sondern das Volk for dert einen freiheitlichen Ausbau des gesamten Ctaatslebens, eine ver mehrte und Verantwortliche Mitwir fung bei den Regiernngsgeschäften, Tas Volk will nickt nur mehr re giert werden, sondern es will selbst initrcgieren. Alte, eingehende Fes seln aus der Zeit antvlratischer Staatsformen sollen gesprengt wer den: dem Tüchtigen wird freie Bahn geschaffen, und da? ganze öf fentlich? Leben, soll eine Auffrisch, ung erfahren. Se 1888 hat in Preußen das Treiklassenwahlrecht durch gewisse Abänderungen der Bestinununaen und Befteuerungsgrnndsätze in fei ner Kraßheit einigerinaßen Ab fchwächungcn erfahren: aber es blieb eine derartige Absurdität, daß eine Statistik vor Jahren darauf deuten konnte: 18 Millionen in 18U Wahlbezirken wählten 307. die anderen 18 Millionen in 05 Wahl, bezirken nur 130 Abgeordnete, also noch nicht die Hälfte der ersteren. Tas Treiklassenwahlrecht hat nickt nur die Landesteile, sondern auch die Gesellfchaftsschichten sebr un gleichmäßig behandelt, die mittleren, und noch mehr die unteren benach tätigend zu Gunsten der oberen. Nicht nur die auf den Grad des ma tericllcn Besitzes gegründete !llas scneinteilung brachte dies mit sich, sondern das Ganze des Wahlsystems, vor allem auch die Oeffentlichkeit der Wahl, welche die Massen von Unselb ständigen zur Wahlenthaltung be wegen mußte. Demgemäß war auch die Wahlbeteiligung nicht einmal halb so stark, wie bei den Reichstags wählen, wo sie 70 bis 80 Prozent beträgt.' Tie Statistik der Landtags Wahlen von 1Ö0S belegte, daß von du? gesamten Wählerschaft des preu ßijchcn Staates damals nur 3,82 Prozent auf die erste Wählerklasse, diejenige der Bestsituierten, entfie len, 13.87 Prozent aus die zweite, dagegen 82.32 Prozent auf die drit te Klasse. Aber die rund 18 Pro zent der ersten und zweiten Ab teilung wogen mit dem (Gewicht ih rcS Stimmrcchtes die 82 Prozent der dritten aus! Tabei waren nach diesem Wahlrecht" die für ZMvei ung in die einzelnen Klassen maß gebenden Steucrbeträge, um den Wirrwar vollständig zu machen, so verschieden, daß im einen Wahlbe zirl ein sehr Halblicher der dritten Klasse angehörte, in einem andern eine geringere Tteuerleistung noch in die oberen Klassen versetzte. Ab surdität des Grundsatzes. Steiger ung der Absurdität durch die Auö führung dieser Wahlordnung! Tie volksreichen Teile Preußens waren durch die bisherige Regelung schwer benachteiligt gegenüber ge ringbevölkcrten, so daß der ziffcrge mäße Vertretmigsiocrt des einen Abgeordneten bis zum Zehnfachen betragen konnte von demjenigen ei neö andern. Tas war so lange feit gelegtes Wahlrecht in dem Staate, dessen Versassung rund und nett den Satz enthält: Alle Personen sind vor dem Gesetze gleich." Im Jahre 1006 hat das (besetz über die Zu fanuncnfetzung des preußischen Ab gcordnetenbauies einige Abänderung erfahren durch Teilung größter Wahlbezirke, was die Abgeordne tenziffer um 10 (auf 113) erhöhte, auch wurden einige Vereinfaäungen am Wahlverfahrcn vorgenommen. Im Januar VMS kündete eine Thronrede eine organische Fort enttvistlung" des preußischen Wahl rechtes an und im Februar ging eine bezügliche Vorlage dem Landtag zu: aber das Werk scheiterte auch in bescheidenster Gestalt an dein Wider stand der Konservadiven und des Zentrums im . Abgeordnetenhaus und demjenigen des Herrenhauses im Bunde mit den Konsequenzen, ivelche die Regierung daraus gerne zog. Tie Erregung im Volke hatte nch übrigens bereits rn recht leb haften Masfeiikundgcbungen entla dem. Ein Ant der Fortschritt, lichen Volkspartei auf Einführung des Reicizstagswahlrechtes für die preußischen Abgeordnetenwahlen wurde am 27. Juni 1011 vom Ab geordnetenhaus mit großer Mehr, hcit abgelehnt. Tas Jabr 1011 brachte eine Er klärung des neuen Ministers des ntt ääkÄ?5 6fteil9 ttobs Zahl Selbstmorde ' in pershmgs Zlrmee! Von zwölf vkrstorbrncn Soldaten kndctcn dlrr durch eigene Hand; Ursachen dafür unerklärlich. Washington, 10. Sept. Amt liche Meldung über einen ungcwöhn. lich großen Prozentsatz von Todes sällen dnrch Selbstmord in der Ar mee Goncral Pershing's find im Kriegs-Tepartement eingetroffen. Von zwölf Todesfällen, die sich soweit in der Erpeditions-Armee er eigneten, sind vier auf Selbstmord zurückzuführen. Im August waren drei Todesfälle, sämtlich infolge von Selbstmord, zu verzeichnen. Im September wurde bis heute der Of fice des General-Adjutanten nur ein Todesfall, und zinar wiederum ein Selbstmord, gemeldet. In jedem Falle erschoß sich der betrcsfende Soldat. Selbstmorde zur Höbe von 33t, Prozent der gesamten Sterblichkeits rate werden von Offizieren der Ar mee als etwas noch nie Dagewesenes bezeichnet. Sie können sich den Grund nicht denken. In den kur zen kabelineldimgen vom Haupt anartier Pershings über die Todes fälle wird nur die Zahl und die To desursache angegeben. Die Annahme, daß die Selbst morde amerikanischer Soldaten in Frankreich auf Heimweh zurückzu führen find, wird vom 5iriegs.De partement als nicht stichhaltig zu rückgewiesen. Tie Veamten erklä ren, daß sie, bis nicht nähere Ein zelheiten vorliegen, nicht einmal Mutmaßungen über die Ursachen der Selbstmorde fassen können. AIs eine merkwürdige Tatsache betrach tet man es indessen, daß drei der vier Männer, die sich das Leben nah. mcn. erst seit verhältnismäßig kur zer Zeit dem Heere angehörten. Tie Theorie, daß ein Selbst mord den anderen nach sich zieht, wird vom kriegsTepartement ebenfalls verworfen, da sich die ein zelnen Fälle in Regimentern er eigneten, die mehr oder tnenigcr weit entfernt von einander lagen. Wie in der Offize des Gcneral.Adjutan ten erklärt wurde, ist nicht anzuueb nien, daß irgend einer der unglück lichen Soldaten von den Selbsunor den in anderen Verbänden der Ex peditions.Arniee Kenntnis hatte. Tie physischen Verhältnisse, unter ivelchcii die Mannfchaften von Per shings Armee in Frankreich lebm, find nach den Berichten an das Kriegs-Tepartement ' außerordentlich angenehme. Tie amtlichen Berichte besagen, daß, im ganzen genommen, die Mannfchaften sich der besten Zei ten zu erfreuen scheinen. Hiesige Angehörige der Armee sagten heute, an die Selbstmorde unter amerikanischen Soldaten auf den Philippinen erinnernd, daß die für jene Erfcheinuug akzeptierten Erklärungen tropische Hitze und Ein samkeit, für den hoben Prozentsatz der Selbstmorde in Frankreich nicht in Rechnung zu ziehen seien. Die beste Erklärung, an welche man heu te in der Osfize des GeneralAdju tauten zu denken vermochte, war geistige Entgleisung, die aller Wahr scheinlichkeit nach auf das Brüten über Privat-Angelegenheiten zn rückzuführen ist. liner WahlreformVorlage, das die Regierung im Jahre 1008 gegeben habe, fei 1010 eingelöst worden; der Versuch sei damals gescheitert und angesichts der Verhältnisse im Abgeordnetenhaus beabsichtige die Regierung einen weiteren Versuch zu machen. Im Jahre .1016 eröff nete der König den Landtag mit einer Tronrede. in der es hieß: In dem ungeheuren Erleben dieses Krieges wird ein neues Gechlccht groß. Tie ganze waffenfähige Äanuschaft. geeint durch kamerad schaftliche Treue bis in den Tod, schirmt Staat und Volk. Ter Geist gegenfeitigen Verstehens und Ver trauens vird auch im Frieden fort wirken in der gemeinsamen Arbeit des ganzen Volkes am Staate. Er wird uniere önentlichcn Einrichtun gen durchdringen und lebendig Aus druck finden in unserer Verwaltung, unserer Gesetzgebung und in der Gestalt der Grundlagen für die Ver- tretung des Volkes in den gesetzge bcndeu Körperschalten. Tie seitherige Entwicklung der Tinge ist in aller Erinnerung. Ein kräftiger Vorstoß im günstigen Mo ment für die Erlaffung des Ernstes dcr alten Forderung hat nun den Entscheid gebracht- Tie so lange und so zäh dem Fortschritt Widerstreben den werden sich in ihn schicken müssen. Sache des preußischen Vol kes ist eS. ihn in klugem, großein und fruchtbarein Sinn in tatsächli cher Entwicklung und Neugestaltung umzusetzen. vekämpft Euren Uheumatköinus mit der richtigen Munition! Nehmt jeden Äortcil über diesen er darmungslosc tfcuio wahr. Die Bckämbfuna von Krankheiten ist der wichtigste Kampf, den die Kcenschbcit kennt, da wir alle den selben ausgesetzt sind. Einer unser aewöhnlichslcil Fein de ist der Rheumatismus, der durch seine erbarmungslosen Angriffe sein Opfer bausig völlig Haftes zurück läßt. Rheumatismus tragt so oft den Sieg davon, da die gegen ihn angewandte Munition absolut wert los ist. Zu viele Menschen begehen den sirt OrnXrtY ittUltl, UUli IC U9 UUt)l.lt (WLU'lll bcbandcln, aber das Grundübel gänzlich unbeachtet lassen. Sie sind dermaßen in der Eile, ihre Schincr. zen los zu werden, daß sie sich durch ätmu.tiMiuu ton ütiiimentcn lind Laib He Iug erhoNlk, Kai übet gänzlich auegelchlui teil ist. !lfeiimatl?tmi wird durch Millionen wini. (in im bcriiorncniffn, welae lich Im int ppvMdiijnt und bt'iiftt durch äulicrlnsif liinm inmueit ick, bcUii'ununen ist. ieUui inuf (fii bitelt im utlut selbst miHtiififlt und an stpsjrtfic un durch tu HeUmiNei aus dem ieliik dnlrikbcn werden, i. S, S, wird Mreiti feit über lürtWa ?iil)r 14 das derlähli.tifi 8iliilietiiiflmif)mil tfl uileUuimt. iaiuit iuefl lll fci" flellcn, U'eMie c absolut reinigt und nfle ueime dm dfiifclficii beclrcidt. rif ili die rnliuge y.'iuniltUH flic iilüniiimüiämii und wur fcf luTPit in tutilcndcn rtiiütit mit höchst zu frldcn(tei(endn Öieiulial-n beiiichi. &t könne S. S, ?, in ledrr Avoike kiunc,,, äictimt fein ü tlcitnililei. öchreidt un Ififiii mohlniiifchfii iircflur wen' Rnlschin r in Cibi'fm fificnoit öalif. Wd-Hi-tt orl fielst eiH'iiftc So,. IM T. Swift todoralotl), Wilanln, du. Deutschland schließt Vertrag Mlt Schweiz: Reurs Handelsabkommen zwischen Deutschland und Eidgenossen schnst ratifiziert. Bern, über Paris, 10. Sept. Tos wiicken der Sckwm und Teutschland geschlossme wirtjchaftli cke Abkoinmeil ist nun Von beiden Regierungen ratifiziert worden und bleibt bis Ende 101 in Kraft, doch flirrn rci nnrli weimonatlicker .Vliin- digung auch vorher gelöst werden. Temschlano gestaltet oie Aussuur von 200,000 Tonnen Kohlen und 10,000 Tonnen Stahl und Eisen pro Monat und erhält dafür einen, mo natlicken Kredit von 20 Millionen Francs, der von einer Schweizer ,inanzgrul,ve gegen von einer ern klassiäcn deutschen Bank indossierte Wechsel geliefert wird. Außerdem erhält die Schweiz eine bedeutende Menge künstlichem Tün ger lind eine bestiminte Ouantität Zucker, sowie Saatfrucht, Benzin und 5'.ink. Als Geaenleiituna dafür versieht die Schweiz Deutschland mit Milchprooulten und gestattet oie Ausfuhr von 10,001) istuct Ninövieh. Zur Verhütung der Ztinderlähmung. Lincoln, Neb.. 10. Sept. Van den Behörden find die folgenden Re geln zur Vorbeugung der Kinderläh mung erlassen worden: In Orten, wo die Krankheit bereits auögebro chen. soll man seinen Kindern den Besuch von WandelbiIderTheotern oder das Spielen mit anderen Kin dem untersagen, Kinder, von de nen man befürchtet, daß sie die Kin derlähmung haben, sollen nicht mit den übrigen Familiengliedern in demselben Hause belassen werden. Nahrungsmittel sollen stets zugedeckt sein. Man soll sich an keinen un erfahrenen Arzt wenden, falls das Kind Symptome der Krankheit zeigt, sondern einen guten Arzt rufen, und den Fall sofort den staatlichen Sani tätsbehörden melden. Die Haupt fache ist, daß die 5linder gebadet und rein gehalten werden, reine Kleidung tragen, richtige, gesunde Nahrung er halten und viel schlafen. Teutsche Flotte naht. Stockholm., 10. Sept. Das Twenska Tagbladet" bringt die Meldung, daß deutsche Scestreitkräf te in großer Zahl in der Ostsee er schienen und einen nördlichen Knrs einschlüge::, Unterseeboote, Torpedo boote und Kreuzer. Gemildert. Amsterdam, 10. Sept. Einer Depesche der Wiener Freim Presse" zufolge hat Kaiser Karl das Todes urteil Dr. Friedrich Adlers in 18 Jabre Zuchthaus umgeivandclt. Adler ermordete letzten Oktober den Premierminister Stürgkh. Kaiser verschnupft? Zürich. 10. Sept. Nach Mel düng des Neuesten Wiener Journal ist Albert Ballin, Generaldirektor der Hapag-Linie, der seit längerer Zeit in besonderer Gunst des Kai jers stand, in Ungnade gefallen, weil er an der Politik der Regierung ab. fällte Kritik übte. Der Kaiser ließ keinen Geburtstag Les Herrn Baum voriiberaeben. obne ihm seine Gratu lation darzubringen, doch diesmal blieb der Geburtstagsglückwunsch aus. ttaiser dankt der Arinee, die Uiga nahm! Berlin. 10. Sept.. über London. Anläßlich der glänzenden Erfolge, die die deutschen Truppen in Riga erzielten, hielt der Kaiser an die Armee folgende Ansprache: .Riga ist frei! Als diese Kunde durch die deutschen Lande drang, Krack allacmeiner 5,'ubcl los. Bon der Hütte iin Innern des Landes bis iuinl vordersten Schützengraben war der Enthusiasinns gleich groß und gleich echt. Die alte Stadt, von der deut schen Hanseatenvereinigung gegrün det. mit ihrer deutschen Geschichte. hat schwere Zeiten durchgemacht. Doch die taptere deutsche Armee hat sie aus der Sklaverei befreit und ihre Ketten zerrissen. Die Befreiung Rigas ist daS herrliche Werk der 8. Armee und ihres unvergleichlichen Führers, des Prinzen Leopold von Bayern. Sie haben dein deutsthen Lorbeerkranze ein neues Blatt hinzugefügt und sich unvergeßlichen Ruhm geschaffen. ch bringe Der . Armee meinen und des Vaterlandes onfrichtigm Tank dar. Das Volk steht hoff nungssreudig hinter der Front und rührt fleiistg die .vande, oamit es feiiiern an Brot fiilc. Tie Ernte wird jetzt eingebracht und ist eine gesegnete. Ter Herr ist mit uns und eryort unsere Gebete." yugo vilz ist wieder im Geschäft! Ten vielen Freunden des Hern: Hugo Vilz hiermit zur Nachricht, daß Wiiitfip mt der 1fi und GMifornia - Straße wieder ein Geschäft eröffnet f' hat. Er führt alle Arten nicht be. V. rauschender Getränke, Zigarren und K. Tabak, auch Chokolade und andere Bonbons, sowie einen ausgezeichne ten Lunch. Wer hnngrig oder dur stig ist, kann sich bei ihm laben und das zu einein ganz geringeren Ka stenpreis. Sein Lokal ist reinlich und hübsch eingerichtet und bietet einen angenehmen Aufenthaltsort. Herr Bilz ladet alle seine alten und neuen Frniiide, und besonders auch die Teutschen zu einem Besuche ein. Sein Lokal befindet sich im California Hotel. llft ' h ' Man muß mit ollem rechnen," sagt Petrograd wenn man mit gar nichts rechnen kann. mmammMm ORTMAN'S NEW ENGLAND BAKERY und RESTAURANT 214-1lAord16. SU Tel. 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