Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 08, 1917, Image 1

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. Nleln 'aber wlrKsam
sind die Klassifiziorten Anzei
gen der Täglichen Omaha
Tribüne. Lesen Sie sie um
des Gewinnes willen!
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ZVstterb'erM.
Für, Omaha imb Umgegend: Teilweise Bf
wölkt und anhaltend kühl haite abend und
Sonntag.
Für M'raska: Teilweise bcwLM Ernte
4i (& rtmirtT
UVillu un vwiui!
Für Iowa: Teilweise dewölZt uttd cmhallsnd
kühl heute abend und Sonntag.
4. Jahrgang.
Omaha, Neb., Samstag, den 8. September 1917.
-8 Seiten.-No. 154
K
aiser muß gehen,
sonst kein Friede!
Diese Uunöe kommt heute halboffkziett aus der
Bundeshauptstadt, wird jedoch angeblich
von höchster Autorität verbürgt.
Selbstbestimmungsrecht flir unterjochte Völker!
Washington. 8. Sept. (Von
Robert I. Sender, Korrespondent
der Umtcd Prch. Copyright 1917.)
Unoeschränkts Wahlrecht für ganz
Deutschland, Llbsrhung der Hohcnzol.
lern Dynastie, das Rechts der Be
kölkerung streitigen Gebiets ihre Zu
kunst selbst zu bestimmen und Wie.
derherstelluiig und Entschädigung
für jene Länder, die während des
Krieges unterdrückt wurden, bedeu.
tat den Frieden. Nichts anderes kann
!en Krieg beenden.
Um den Wirrwarr, der durch die
kürzliche Erklärung des Staats,
departcments. die offenbar im Ge.
gensatz zu der Antwort des Präsi
denten Wilson an den Vatikan steht,
zu lösen, hat die United Prcs; heute
eine halbosfizielle Erklärung über
die Stellung der Vundcbregierung
erlangt, eine Erklärung, die von
höchster Autorität als richtig wieder
gegeben wird. .
Die Alliierten können sich mit den
Hobenzollern auf keine Fricdensver
Handlungen einlassen das ist die
Meinung der kegierungöbeamten.
Tas deutsche Volk sollte sich beeilen,
die Hohenzollern Dynastie und die
militärische Negierung zu stürzen,
soll der Krieg nicht bis ins Unend
liche fortgesetzt werden.
Blusf".Resorm, wie z, B. den
Reichskanzler einfach dem Willen
des Reichstags gefügig zu machen,
genügt nicht. Die Alliierten haben
doll und ganz erkannt, daß die dcut
schen Gewalthaber dem Volke gegen
Über für alles " verantwortlich sein
müssen.
Die Annahme von Deutschlands
inneren Reformen wird nicht von
der Entscheidung der Vcr. Staaten,
oder England, oder Frankreich ab.
hängen, sondern dieselben müssen so
beschaffen sein, dafz auch die übn
gen Völker der Welt sich mit den
N-voot-Erfolge
im Alonat August!
Laut Kapitän von .slühlwcttcr hnbcn
die Tanchboote im Augnst ,
750,000 Tonnen versenkt.
Kopenhagen. 8. Sept. Üapitän
don Kühlwetter. der Marine-Sach.
verständige des Berliner Lokalanzei
gers. hat ausgerechnet, das; im Mo
nat Äugelst 750,000 Tonnen Schiffs
räum von den Unterseebooten ver
senkt wurden.
v. Kühlwcttcr gibt an, daß nach
amtlichen Zahlen der für Englands
Versorgung zur Verfügung stehende
Schiffsraum am 1. Juli auf sieben
Millionen zusammengeschrumpft war.
Hierin find die in der Zwischenzeit
in England und im Ausland für
englische Schiffahrtsgesellschaften ge
bauten Schiffe miteinbegriffen. Die
amtliche Bekanntgabe, das; über sechs
Millionen Tonnen Schiffsraum vcr.
senkt wurden, zeigt, dah England
nur noch 6.500,000 Tonnen Schiffs
räum zur Verfügung stehen. Nach
Angabe der Admiralität mus; Eng.
land mindestens sechs bis sieben Mil
lionen Tonnen Schiffsraum haben,
um seine notwendigen Bedürfnisse zu
decken.
Daher," so sagt Kapitän von
Kühlmann, ist jetzt der kritische Au
genblick für England gekommen. Die
eingebeiniste Ernte gibt ilmr noch
eine Gnadenfrist von drei Monaten:
wenn es gut geht, halten sie es auch
noch bis zum Ende des Jahres aus."
China lehnt Wunsch
der Entente ab!
Will mit den beschlagnahmtcn deut
schen Dampfern nicht heraus
rücken.
Peking. 8. Sept. Das Angebot
bit Entente-Reaierungen, die von
kr chinesischen Regierung beim Ab
fcnich der diplomatischen Beziehun
gen mit Teutschland beschlagnahm,
ten deutschen Schiffe zu kaufen oder
zu chartern, ist von der chinesischen
Kegienmg abgelehnt worden. Die
fraglichen Skiffe werden vielmehr
einem chinesischen Syndikat über
wiesen, tun so die eigene Handels
i!s!e zu erhöhen-
selben einverstanden erklären und sie
annehmen."
Gerade dieser Punkt ist der wich
tigste in der Antwort des Präsiden,
ten auf die päpstliche Note. Er be
deutet tatsächlich, das; die Ententen
mächte und der Nest der übrigen
Welt als Richter über die in Teutsch,
land eingeführten Reformen sitzen
sollen. Die Ver. Staaten werden
sich in dieser Hinsicht vor allen Din
gen von solchen Nationen leiten las.
sen, die mit Deutschland die meiste
Erfahruug genwcht haben Frank
reich z. B. Frankreich glaubt, es
würde Tollheit sein, sich auf Frie.
dcnsverhandlungen mit dem ernt,
schen Kaiser einzulassen. Derselben
Meinung sind auch die Ver. Staa.
ten.
Wenn Präs. Wilson sagt: Frie
de beruht auf Rechten der Völker
groß und klein nicht auf Regie
rungen. so meinte er es im wahren
Sinne des Wortes, und dieser Punkt
gilt auch von seinen Aeußerungen
über die allgemeine Abrüstung.
Es wird gesagt, daß Elsaß-Loth.
ringen, Bosnien und die Herzego
wina, sogar SchleSwigHolstein,
'welch letzteres Dänemark im Jahre
18GG entrissen wnrde. keinen Teil
des Körpers und der Seele Teutsch,
lands und Oesterreich.Ungarns bil
den. Bosnien und die Herzegowina
tvurden von OesterrcichUngarn im
Jahre 1908 annektiert. Elsaß-Loth-ringen
war ein Teil der deutschen
Beute nach dem Kriege. 187071.
Die Rcgiening ist der Ansicht,
daß diesen Ländern das Recht gege
den werden soll, zu erklären, ob sie
unter der Militärgcwalt der deut
schen Mächte bleiben wollen oder in
den Schaf; ihrer Mutterländer,
Frankreich, Dänemark und Serbien
zurückkehren wollen, oder Selbst
regierung vorziehen.
Es heißt, das; Bosnien und die
Herzegowina jenem neu zu bildenden
Staat vertreten wollen dem flam
sehen Südreichc. dessen Kern Ser
bien und Montenegro sind. Talma
tien. Fiume, Jstrien. Triest und
Görz, auf welche Gebiete es Italien
abgesehen hat, wünschen ebenfalls
diesem südslavischen Staat einvcr
leibt zu werden und in hiesigen
Regierungskreisen glaubt man, daß
diese Völkerschaften das Recht der
Selbstbestimmung bahrn sollen.
Polen muß natürlich selbständig
und Belgien wieder hergestellt wer
den und die Neutralisiening der
Dardanellen ist außer Frage.
Der Präsident hat die Tür zum
Frieden offen gelassen, dieselbe ober
ist scharf bewacht, und die deutschen
Verbündeten dürfen nicht mit Was
seit im Gewände durch dieselbe durch.
ttartoffel-Uontrolle
in Frankreich!
Paris, 8. Sept. Der Lebens
mittelminister macht bekannt, daß er
vom 15. September an die Kontrolle
über die Preise alter in Frankreich
gewachsenen Kartosfeln und Bohnen
übernehmeil und für jedes Gebiet,
welches diese Produkte zieht, die
Preise bestimmen wird, die für sie
verlangt werden dürfen. Alle Han
delspreise werden von ihm auf
Gruild der Empfehlungen von De
partcmentsausschüssen, bestehend aus
den Präfektcn und Direktoren des
landwirtschaftlichen Dienstes in je
dem Departement, drei Händlern
und drei Vertretern von landlvirt
schaftlichen Organisationen, bestimmt
werden. Die Preise werden alle zwei
Monate revidiert und der Versandt
dieser Produkte aus dem Deports
ment ihrer Erzeugung in ein ande
res wird nur mit besonderer Erlaub
nis gestattet werden. Zuwiderhaild
hingen werden mit schweren Strafen
und Konfiszierung der vorschrifts
widrig versandten Waren bestraft.
Das amtliche Journal" vcröf
fentlicht eine Verfügung unter dem
bürgerlichen Requisitionsgesede, wo.
nach jeder Produzent Und Inhaber
irgend welcher Art von öligen Sa
wen. Früchtm, Gemüsen, animali
schen Fetten, Oelen, Glyzcriii'Stof !
fen, Seifen und Merzen in Mengen
tdn 2000 Pfund bis 15. September
eine genaue Angabe feiner Vorräte
statten muh.
Rigas Fall mag Urife
für Uerensky bringen!
Muß, wenn er Lage nicht bcherr
fchcu kann, Frieden schliesjcn
. oder gehen, sagen Ti
plomatcn.
Washington, 8. Sept. Die
schwerste Prüfung des Kerensky
schen Regimes wird nunmehr auf
dcu Fall von Riga folgen. Die diplo
matischcn Kreise der Bundeshaupt
stadt sind sich alle darüber einig,
daß die Erfolge der deutschen Trup
pen an der Riga-Front eine politi
sche Krisis in Rußland herbeiführen
müssen.
Kerenkky wird schwere Aufgabe z
teil.
Kerensky sieht sich jetzt einem un
mittelbaren Verlangen nach einer
Losung der inneren politischen
Schwierigkeiten gegenübergestellt",
meinte beute der diplomatische Ver
treter eines nordeuropäischcn Lan
des. Seine Aufgabe bedeutet nichts
Geringere, als selbst seine eigenen
Bundesgenossen in dem Rate der
Arbeiter und SoldntcnDeputierten
zu verleugnen und die strengste Dis
ziplin in dem Heere zusanunen mit
der Auferlegung der Todesstrafe
und der Abschaffung der Soldaten
Ausschüsse als Mittler ziuischen best
Offizieren und den Mannschaften
einzuführen.
Wenn er diese Dinge nicht durch
setzen kann, muß er entweder schien
nigst einen Separatfrieden mit Ruß
lands Feinden abschließen oder aber
einem stärkeren Manne Platz ma
chen." Administration noch optimistisch ge
sinnt. Vertreter der Administration wa
ren nicht geneigt, zuzugeben, daß
di. Nackenschläge, die Nußland bei
Riga erlitt, die Schlußprüfung der
KerenLkyschen ?!egierung erzwingen
würden.
Es ist praktisch unmöglich",
sagte ein Mitglied des Kabinetts,
zu sagen, ob die Wirkung der Räu
mung Rigas anf die russische Si
tuation, im allgemeinen eine gute
oder schlechte sein wird. Die Rüsten
haben ja noch verschiedene andere
Verteidigungslinien. Es wird erst
notwendig sein, die weiteren Ent
Wickelungen abzuwarten, um zu
sehen, was eigentlich das Resultat
sein wird."
Die russische Niederlage brachte
auch m den diplomatischen Kreisen
das Gespräch auf die unbedingte
Notwendigkeit einer vereinten kräf
tigen Offensive gegen Oesterreich
seitens aller Alliierten. Ein Diplo
inat der Entente erklärte heute
Abend, daß die russische Situation
es nunmehr zur zwingenden und
gebieterischen Notivendigkcit nmchc,
daß die Alliicrten-Streitkräfte zu
einer 'enscheidenden Aktion in mög
lichst kurzer Zeit vorzugehen. Er
versichert dabei, daß, während die:
Alliierten es nicht gesucht haben, die
Vereinigten Staaten zu zwingen,
Krieg gegen Oesterreich zn erklären,
eine solche Aktion jetzt sich als wohl,
tätig eriveisen würde. Hierdurch
würden die Vereinigten Staaten,
sagte er. ihren militärischen Einfluß
dort fühlbar und geltend machen, wo
er am 'besten ausgenutzt werden
könnte.
las Verhältnis Amerikas zn feinen
Alliierten.
Dieser selbe Diplomat erklärte u.
n. auch Folgendes: Die Vereinig
ten Staaten tun heute alles, was sie
nur tun könne, um ihre Alliierten
zu unterstützen, und der Beistand,
den Amerika ihnen gibt, wird auch
durchaus überall anerkannt. Die
Meinungsverschiedenheiten unter den
Ententemächten beziehen sich nicht
auf Amerika, sondern auf die ande
rcn Alliierten selbst, welche sich noch
nicht über eine endgültige, fort
dauernde Kriegspolitik geeinigt ha
ben. Die wichtigste Hauptfrage ist, ob
eö ratsam erscheint, Deutschland zn
gestatten, eine freie Hand im Osten
zu haben, wenn ein Weg vorhanden
ist, durch eine wirkliche und konzcn
tricrte Bemühung auf Seiten der
Westfront durchzubrechen.
setzt Hoffnung aus Erfolg aus der
italienischen Front.
Die Politik der französischen und
britischen Kriegsämtcr und Heeres
lcitungcn ist, Teutschland auf fran
zöfischen und belgischen Boden zu
bekämpfen. Manchmal hört mau
auch etwas über eine aussichtsreiche
Aktion, welche im Balkan entwickelt
werden könnte, aber niemals hört
man irgend etwas über die eine
Front, wo die feindlichen Linien
ausgerollt werden können und der
Krieg zu einem erfolgreichen Ab
(Fortsetzung auf Seit? 8.), -
Uneinigkeit im
Verteidigungsrat!
Bizegouverneur Howard nennt Her
bert E. Gooch rincn professionellen
Patrioten) fordert dessen Ab
setzung. Colunibus, Neb,. 8. Sept.
Vizegouverneur Edgar Howard hat
in der gestrigen Ausgabe seines
Blattes Eolumbus Tclcgram" an
den staatlichen Verteidigungsrat ei
neu öffentlichen Aufruf erlassen, in
welchem diese Behörde aufgefordert
wird, ihr Mitglied Herbert E. Gooch
zum Austritt zu veranlassen. Unter
der Überschrift: Ein schwarzes
Schaf" zieht Howard erbarmungs.
los über Gooch her, den er einen
professionellen Patrioten nennt. Er
erklärt, daß der Verteidigungsrat
durchweg aus anständigen Leuten
besteht, daß sül) jedoch ein schivarzes
Schaf in demselben befindet, nämlich
Herbert E. Gooch. Besitzer verschiede
ncr Getreidemühlen. Dieser Besitzer
der Mühlen sei kürzlich zu einer
Geldstrafe von $50 verurteilt wor
den, weil er das Volk betrogen, in
dem die von feinen Mühlen ver
kauften Pakete-nicht das volleGewicht
enthielten. Der staatliche Verteidi
gungsrat müsse sich eines solche
Mitgliedes schämen. Ebensogut wie
eilten Mann, dessen Geschästsmetho.
den verbrecherisch befunden wurden,
zum Mitglied des Verteidigungsra
teö zu nehmen, könne man einen
Wolf zum Beschützer eines Schafes
anstellen. Im Namen wahren wah
ren Patriotiönms, der landwirt
schaftlichen Interessen Nebraskas,
aller Anhänger von Anständigkeit
fordert zum Schluß das Tele
gram" den Verteidigungsrat auf.
die sofortige Resignation Goochs zu
verlangen. , ,
Gooch erklärt Howard für verrückt.
Lincoln, Neb.! 8. Sept. Her
bert E. Gooch, Präsident der Gooch
Milling Co. und' Präsident der Star
Publishing Compan!,, erklärt, daß
der obige Angriff Howards einen
Angriff des Brynnschen Flügels der
demokratischen Partei darstelle und
die Antwort auf einen kürzlichen An
griff auf Bundabdistriktsanwalt Al
len, einen Schwager Bryans, im
Star" fei, in dem Allens Rcsig
nation verlangt wurde.
Gooch lachte, als er von der Be
schuldigung Howards horte. Der
Mann Ut verrückt," rief er aus.
Dann führte er aus, daß zur Zeit,
als das neue Gerichtsgesetz in Kraft
trat, welches das Vollgewicht statt
des Bruttogewichtes vorschrieb, im
Anfang von seiner Wie von anderen
Mühlen des Staates die 48 Pfund
Cäcke noch Bruttogewicht hatten, daß
die Säcke 4 Unzen wiegen, und daß
sie wegen dieser 4 Unzen Minderge
wicht in Anklagezustand gesetzt und
zu $50 Strafe verurteilt wordeil
waren. Dies geschah im Jahre
1911.
Gooch erklärte, daß er gar nicht
daran denke, seine Resignation ein
zureichen, da jeder wisse, daß Ho
vard das Mundstück Bryans sei und
als Politiker im Staate abgewirt.
schastet habe.
Einkommensteuer- -Vorlage
angenommen!
Der Senat uimmt dieselbe in der
ursprünglichen Fassung des
Finanzkomitees an.
Washington, 8. Sept. Der Sc.
nat nahm gestern abend die neue
Einkoinmensrcuervorlage an, welche
den zweigrößten und wichtigsten Teil
der Kriegsrevenue Vorlage in Höhe
von $2,500,000,000 bildet. Die
Vorlage enthält die von dem Finanz
komitee ausgearbeiteten Bestimmun
gen in unveränderter Form und
dient, aus der Einkommensteuer
$842,000,000 mehr als bisher her
auszuholen. Der Annahme gingen heftige De
batten voraus, bei denen verschiedene
Anträge die Steuern auf die höhe,
ren Einkommen noch zu vermehren
abaeickilaaen wurden. Die neue
Vorlage bestimmt eine weitere Steil
er von zwei Prozent zu der Normal
steuer auf persönliche Eir.komnicn
und eine Heruntersetzung des steuer.
freien Einkommens auf $1000 bei
unverheirateten und $2000 bei der
heirateten Leuten. Die Korporations
steuer von zwei Prozent wird ver
dreifacht. Auf Einkommen von
$5000 an werden Ertraneuern ne
legt, die von einem Prozent bis zu
fünfzig Prozent bei Einkommen von
über eine Million Tollars steigen.
Reiche Leute sind überall daheim.
?agar in den Hallen unserer na
tionalen Gesetzaebuiig. Wie man
eben wieder erialzren hat, -
Zentrum begünstigt
Präs. wilsons Note!
Bedauert aber, daß der Präsident
die !rut,,cn Verhältnisse ganz
und gar nicht kennt.
Berlin, S. Sept., über London.
Die Zentrumspartei hat zu der
Antwort des Präsidenten Wilson an
den Vatikan Stellnng genommen
und eine Erklärung abgegeben, in
welcher darauf verwiesen wird, daß
die Art und Weise der Abfassung
der Note allerdings herausfordernd
ist. dieselge ober im Lichte jenes
Prinzips betrachtet werden müsse,
das sich der Präsident zum Ziele ge
macht hat. Bei Besprechung des Un
terschiedes der in der Note des Prä
sidenten dargelegten stricgszicle und
der von der Entente angestrebten,
wird darauf verwiesen, daß Wil
son's Antwort annehmbar sein
sollte.
Vetresfs der Forderung des Prä
sidenten, daß das deutsche Volk für
die Handlungen seiner Negierung
Bürgschaft stellen soll, heißt es in
dieser Erklärung: Was Herr Wil
fon über die Temokrqtisierung des
Teutschen Kaiserreichs zu sagen hat,
beweist nur die hilflose Unwissen
heit dieses gelehrten , Präsidenten
der Ver. Staaten. Er scheint auch
nicht die geringste Ahnung über
die deutschen Zustände zu haben,
denn sonst hätte er es in einer so
wichtigen Votschaft unterlassen, einen
Vergleich zwischen den Regierung?'
Methoden, wie sie in Deutschland
herrschen und denjenigen Washing
tons zu ziehen.
Denn wo findet man ein mehr
demokratisches Regierungssystem, in
Washington oder in Berlin? Wenn
heute in Wahrheit an der Spitze ir
gend einer der kriegführenden Mäch
te ein wirklicher Autokrat steht,
dann mag man ihn in den Ver
Staaten finden. Nirgendwo anders
hat ein Negierungsoberhaupt ver
s'icht, das Recht und die Wünsche des
Volkes, an der Negierung teilzn
nehmen, zu unterdrücken.
Qnnnn linr Tmim Qpif nTS 9?rS
UUk. C'b j.lll V.- T-.'l
' !". I i'.i' r- y. fr-.ri c.a rn-js.l
uoem Wiiwn lim eivir oas m'aji
nahm, tn Dcunchland demokratische
Reaierunasformen zu fordern, hatte
unsere Regierung Wahlreformen in
Preußen gewährt, und wir haben
das Versprechen des Königs, daß
das allgemeine, direkte, gleiche und
geheime Vallot, das weitgehendste
Wahlrecht der Welt, in Preußen
eingerichtet werden wird. Wir ha
ben auch das endgültige Versprechen
des Reichskanzlers, daß er bestrebt
sein wird, engeren Anschluß zwi
fche.i der Regierung und dem
Reichstag herbeizuführen. Ja, er
hat sein Versprechen schon jetzt bis
zu einem gewissen Grade eingelöst.
Die Ereignisse, die zu dem Bruch
zwischen Amerika und Deutschland
führten und die Kriegserklärung
der Ver.' Staaten im Gefolge hat
ten, sind noch nicht genügend auf
geklärt, um darüber ein endgülti
gei Urteil zu fällen. Indessen gleich
viel, unsere Sache ist es, Mittel und
Wege zu finden, um eine Verstän
digung mit dem Präsidenten Wilson
herbeizuführen. Die Meinung der
alldeutschen Presse, sich mit solch ei
nem Menschen nicht auf Friedens
Verhandlungen einzulassen, da dieses
völlig außer Frage sei, finden wir
als höchst töricht,, besonders ange
sichts der Tatsache, daß Wilson noch
mehrere Jahre lang als Präsident
der Ver. Staaten fungieren wird.
Die meisten von uns wollen den
Krieg unter keinen Umständen bis
zum Jahre 1918 ausdehnen."
Brasilien läßt sich
auf nichts ein!
Liefert Alliierten weder Truppen,
noch beschlagnahmte deutsche
Dampfer.
Rio Janeiro. 8. Sept. Die von
den Zeitungen verbreitete Meldung,
daß brasilianische Truppen nach
Europa , geschickt werden sollen, , ist
vom Äru'gsminister entschieden de
mentiert worden. Gleichzeitig wurde
vom Marineminister die Erklärung
abgegeben, daß Brasilien die be
schlagnahmtcn deutschen Schisse der
Entente nicht überlassen werde.
Asiatische Arbeiter für Philippinen.
Aufenthalt anf fünf Jahre, Tätigkeit
auf Ackerbau beschränkt.
Manila, 8. Sept. Der land,
wirtschaftliche Kongreß hat einen Be
schluß angenommen, in welchem die
Legislatur aufgefordert wird, ein
Gesetz anzunehmen, welches die Ein
fuhr asiatischer Arbeiter auf den In
sein gestattet. Der Aufenthalt sol
cher Arbeiter soll aus sünf Jahre und
ihre Tätigkeit auf laudivirt schaftliche
Arbeiten bejchränkt nzerdeg, ,
aiser Wilhelm in
a eingetröffen!
m
Ernennt General v. Alten zum Gouverneur der
Stadt; drei britische Divisionen greifen an,
werden jedoch zurückgeschlagen.
Schreckliche Uämpfe am Monte San Gabriele!
Amsterdam, 8. Sept. Aus Ber
lin hier eingetroffene Depeschen be
sagen, daß der Kaiser sich nach Riga
begeben habe und von den Truppen
begeistert empfangen wurde. Er
hielt eine Truppenschau ab, dankte
den Soldaten für ihre an den Tag
gelegte Tapferkeit und verlieh zahl
reiche Auszeichnungen. Gleichzeitig
machte er bekannt, daß er General v.
Alten zum Gouverneur von Riga er
nannt habe.
Die Zeitung Politiken" will aus
glaubwürdiger Berliner Quelle er.
fahren haben, daß die Deutschen noch
in diesem Jahre schwerlich ihre Of
fensive in der Richtung auf Petro
grad fortsetzen werden.
Teutsche Kavallerie hat der russi.
schen Nachhut bei Zegewold, -40
Meilen östlich von Riga, ein sieg,
reiches Gefecht geliefert, doch wird
die Verfolgung der Feinde ' nicht
mehr mit fo großem Nachdruck fort
gesetzt, wie anfänglich. , In der Um
gegend von Friedrichsstadt, 50 Mei
len südlich von Riga, befinden sich.
die Russen auf dem Rückzug; sie
haben auf ihrer Flucht alle Dörfer
und Gehöfte angezündet.
Offizieller deutscher Bericht. s
Berlin. 8. Sept. Das Kriegs,
aint meldete gestern Abend: Drei
Divisionen englischer Truppen gris.
fen an einer Front von 2y2 Meilen
nördlich der Roulers.Apern Bahn
an, wurden jedoch unter schweren
Verlusten ihrerseits zurückgetrieben.
An der franztjsischen Front liefer
ten württembergische Truppen süd
lich von Beaumont dem Feinde ein
siegreiches Gefecht und durchbrachen
die französischen Linien.
Von der russischen Front wurde
gemeldet: Der russische Rückzug
nordöstlich der Düna hält an. Bei
Dünamünde eroberten wir 40 Ge
schütze, darunter 21 schweren Kali
bers, sowie eine Menge anderes
Kriegsmaterial.
Britische Meldungen.
London, 8 Sept. General Haig
meldete heute, daß sich in vergange
ner Nacht an seiner Front nur
Scharmützel ereignet haben. In der
Nachbarschaft von Cravelle, heißt es
in seinem Bericht, unternahmen wir
gegen die feindliche Linie einen
Streifzug. Nordwestlich von St.
Julien kckm es zwischen unseren und
feindlichen Patrouillen zu Zusam.
menstößen, die fiir die Deutschen
verlustreich verliefen. In dem Ab
schnitt von Langemarck entwickelten
sich heftige Artilleriekämpfe.
Aus dem kanadischen Hauptquar
tier: Unterm gestrigen Datum wird
gemeldet, daß kanadische Truppen in
dem Green (Trassier Abschnitt nahe
dem Arras Gehölz zum Angriff
übergingen, aber auf hartnäckigen
Widerstand stießen. Der Feind ging
dann zu früher Morgenstunde an der
ganzen Front westlich von Lens
zum Gegenangriff über. Nach mehr
fachen Vorstößen gelang es' ihm, uns
aus mehreren Stellungen zu vcr
treiben und die Befestigungswcrke zu
zerstören. Bei Green Trassier aber
hielten wir Stand, und unsere neue
Front bedroht die feindliche Stellung
am Souchez Fluß. t
Von der italienischen Front.
Rom, 8. Sept. Es wird offi.
ziell gemeldet, daß seit Beginn der
elften Jzonso Offensive 0,671
Ocsterreicher darunter 853 Offizie.
re, gefangen genommen wurden. '
London, 8. Sept. Seit dem 9.
August, dem Beginn der jüngsten
italienischen Offensive, haben die
Oesterreicher 120.000 Mann an To
ten. Verwundeten und Gcfmigenen
verloren. Diese Zahlen ergeben sich
aus halboffiziellen hier eingetroffe
nen Depeschen. So groß find die
Verluste der Oesterreicher, daß man
in Berlin um Verstärkungen ersucht
hat. Bei Monte Gabriele und süd
lich von Hernianda wogt der Kampf
hin und her: den Brennpunkt des
5!ampfes aber bildet Monte Gabrie
le. der von den Oesterreichern hart
näckig verteidigt wird. Die unge
wohnlich große Tapferkeit vnd Wild
heii der Truppen der Doppelmonar.
chie ist darauf zurückzuführen, daß
sich der östcrreichisch.imgarische Ge
veralstab verschworen haben joll. die
Stellung unter allen UmstLnden g
halten und den Feind auö dem
österreichischen Gebiet zu vertreiben.
Teile des Schlachtfeldes sind mit
Leichen besät. Fünfmal hatten die
Truppen Cadornas sich in den Besitz
des Monte Gabriele gesetzt, immer
aber n,t es den Oesterreichern ge.
lungen, das Gelände zurückzuer
obern. Die beiderseitigen Verluste
sind schwer.
In dem Hermanda Abschnitt grei
fen die Oesterreicher mit großer
Wucht an; es find Kerntrüppen,
welche die österreichisch ungarische
Heeresleitung dort ins Feld gestellt
bat. Zcnet Abschnitt aber ist es
auch, den die Oesterreicher unter
allen Umstanden halten müssen, wol
len sie m Besitz von Triest bleiben.
Rom meldet, daß die Lage an
der Front für die Jtalimer günstig
sei.
Zwei Depeschen des
deutschen Uaisers!
-
Tkntschlcind entschlossen, zn siegen?
Volk nd Kaiser einig.
Amsterdam, 8. Sept. In seiner
Antwort auf die Glückwunschdepesche
der Kaufmannschaft von Lübeck an
läßlich der Eroberung Rigas äußer
te sich Kaiser Wilhelm folgenderma
ßen: , '
Der wichtige Erfolg unserer he
roischen Truppen beweist -der Welt
und unserm Feinden aufs Neue,,
das; Deutschlands Heer und Volk,
obgleich stets bereit, den schrecklichen
Krieg zu bcciiden, - fest entschlossen
sind, mit ungebrochener Kraft und
erschüttertem Willen zum Siege
den Verteidigungskrieg, der uns
aufgezwungen wurde, , zu einem
glücklichen Ende zu bringen."
Auf den Glückwunsch der Han
delskammer von Bremen gab der
Kaiser folgende Antwort:
Die hinterlistigen Pläne unserer
Feinde sind bisher durch " EotteI
Hilfe und durch Deutschlands Kraft
und Ausdauer fehlgeschlagen. Deut
sche Loyalftät wird , alle , Versuche,
das Volk und seinen Herrscher zu
trennen, zunichte machen,"
Grohe Explosion in
einem Bundesarsenal!
Zwei Personen getötet und dreißig
verletzt und eine Anzahl an
derer werden dermisjt.
Philadelphia, 8. Sept In dem
hiesigen Frankford Arsenal ereigne
ten sich heute zu früher Morgenswn
de fünf Explosionen. Soweit biö
jetzt bekannt, sind zwei Personen ge
tötet und etliche 30 verletzt worden'
acht Soldaten, die Wache standen,
werden vermißt. Es heißt,, daß die
Explosion beim Füllen der Geschoß
hülsen entstand. Eine Hülse explo.
dierte und das dadurch entstandene
Feuer breitete sich rasch aus. Bi?
jetzt sind zwei Leichname geborgen
worden; nian erwartet aber, das;
die Zahl der Ungekommenen großer
sein wird. Acht Soldaten, die Wacht,
dienst verrichteten, werden vermißt.
Waflungton, 8. Sept. Im
Kricgs.Departement hat die . Nach
richt über die Explosion trn Bundes
arsenal zu Frankford großes Auf
sehen erregt. Die Meldung, daß die
selbe auf einen unglücklichen Zu
r: - yy " . . . rr. r l t i rr
iau, zurucizusuyren ii, yai er
stimmung hervorgerufen. Die Ange
legenheit wird strenge untersuch!
werden. ' ' .
Qldendorff bei einem
vatznunfall verletzt!
Kcvenbaaen. 8. Sevt. Es wird
halbofsiziell gemeldet, daß General
quarnermcyter Zcuoenooris, die rechts
Hand Hinderchurgs. am 19. , August
bei einem in der Nälie von Brüssel
swttgcfundenen Bahnunfall verleg
wuroe. Infolge einer Weichender
stellung kollidierte ein Mimitionsznz
mit dem Spezialzug, des Genera!
und warf den Wagen, inwckhem si
Ludendorü befand, um. '