Seite '-Tägliche Cmalja Tribüne-Freltag, bct 7. September 1917, Cjj" äglichc Wmah a Tribüne TRIBUNE PUBLISHING CO. VAL. J. rETEK, rtwident. im Howard Stf. Telephon TYLER 340 Qrnth. Nebrask. Preis dk, Tageblatts: Durch dk Träger, er Wnq, 10t; durch die Xo xn Jahr $5.00? einzelne Nummern 2c frei! des Wochen iloi: Bei strikter Bgrauöbezahlnog, per Jahr $1.50. Entered u econd-dasi matter March 14, 1912, at the jxwtoffic of Omaha, Nebras ka, under the act of Congre.1. March 8, 1879. Cmafja, Neb., Freitag, im 7. September 1917. Uriegsprofite. In schneller Nl'iHenfolge wurden im BundeZwat die Worschllige. 70, bkztt. 60 und 60 Prozent der Kricgsprofite- als Steuern einzuziehen, von großen Mchrheiten nicdcrgestimmt. Nur 13 Senatoren stimmten für die betreffenden Vorschläge, und diese ochtzchn Männcr müssen fich's gefallen lassen, diescrbalb als unloyal" und unamcrikanisch" bezeichnet, bezw. fanatische Radikale" genannt zu werden, obgleich es offensichtlich ift und ganz klar gemacht wurde, dasz sie die hohe Bestcucning nur für Profite verlangen, die ganz unmittelbar aus dem Kriege gezogen werden, für Profite der eigentlichen Kriegsindustrien, wie Pulvermühlcn und Sprengstoff-, Waffen und Munitionsfabriken. . TaZ Argl:mcnt" der Gegner der höheren Vcsteuerung der KriegZ. Profite' die Senatsbill, wie sie ist, ficht eine aufsteigende Steuer von Z2 bis 60 Prozent, durchschnittlich nur 31 Prozent bor war und ist, daß die erste Sorge sein müsse, die Industrie zu kräftigen, eine hohe Erzeugungskraft zu sichern und die unbehinderte Fortfühning des Krieges zu ermöglichen," was nur gelingen könne, wenn man den betreffenden I'n dustrien ein befriedigendes Einkommen belasse. (5s sei notwendig, den Kriegsindustrien einen guten Teil ihrer Profite zu belassen, damit ihnen (Mb bleibe zum Ankaufe der Bonds, die gemarktet werden müssen, und weiteres Geld zur Ausdehnung und Erhalti:ng des Geschäfts. , Tarauf erwidert Senator Kenyon. einer der achtzehn, die für die hohe Besteuerung der Kriegsprofite eintraten, ihm fei nicht bange um daS Geschäft. Er glaube nicht, daß durch die Bestimmungen der Senats Vorlage, noch durch die Vorschläge, die cr unterstütze, die Grenze, wo das Geschäft geschädigt werden würde, erreicht sei. Wenn so, dann werde es schwer sein, das amerikanische Volk davon zu überzeugen, angesichts der ungeheuren Prosite, die Kriegsindustrie-Korporationen erzielten und noch einheimsen. ic Dupont Powdcr Co. habe im Fahre 1913 einen Profit von $4,582,075 erzieltim Fahre 1916 hingegen nicht weniger als $32,107,693 gemacht": 126 Prozent von ihrem Aktienkapital. 0'laubcn Sie,- fragte er, das Volk zu der Ueberzeugung zu bringen, daß die Dupont Powdcr Co. ruiniert werden würde, tarn Sie ihr nur 70 Vrozent Prosit oder Dividenden auf ihre Stammaktien beließen? O, wie das' die Durchschnittsbürger, die auf 5mffee, Tee, Zucker usw. 'Steuern ?ablen müssen, begeistern würde! Der Präsident veksucht mit großem Geschick, die Profite aus der Kriegsprofitgrabscherei (profitecring) berauö zunehmen.. Wenn die Dupont Powdcr Co. mit ihren riesigen Profiten zu dem Volke sagen kann: Falls Ihr unS hindern wollt, diese Prosite zu machen, dann werden wir daZ Geschäft aufgeben." dann habt Ihr, dafür einen Mann im Weißen Hause, der das verhindern wird." Was der TurchschnittSbürger dazu sagen wird, ist leicht zu erraten. Cr wird sich daran erinnern, daß lange vor dem Kriege den Waffen InSunitionsindustrien europäischer Staaten der Vorwurf gemacht wurde, zum Kriege zu treiben, und nach Ausbmch des Krieges der, den Nrieg gewollt' und viel zu feinem Ausbruch beigetragen zu haben. Er Wird zurückdenken an die in 1915 und 1916 so oft gehörte Behauptung, unsers Kriegsindustrien drängten zum Eintritt Amerikas in den Krieg, sich eine möglichst lange Dauer ihres blühenden" Geschäfts und damit ihrer ungeheuren Profits zu sicherm, und er wird meinen, daß nicht die Befürworter hoher und höchster Besteuerung der Kriegsprofite, sondern die Gegner solcher Vestcuerung .unloyal" und unamerikanisch" sind. Amerika ist im Kriege und daS amerikanische Volk will den Krieg erfolgreich su Cr.de führen. Wer Amerika trat in den Krieg ein." fchreibt TiccAcfä ic angeblich sehr nahe stehende Chicago Mendpost". nicht ' v.v0!N,5'l!l gewinnen, sondcm nur, einen baldigen Frieden zu ?wÄien dauernden und gereckten und für alle Volker ehren- ivLn Fri"den. ' Der amerikanischen Politik friedlich, nnamerikanisch sind f '!e diejenigen, die trachten, den Krieg- zu verlängern und selbstischen Urteil daraus zu ziehen. Das amerikanische Volk liebt den Frieden nach v,u vor, führt nur Krieg um des Friedens Willen und will, von Kriegs- iV.vicn ganz u'..d gar nichts wissen. " Riga. 7 Tie in den letzten Tagen so häufig genannte russische Stadt Riga ist V'titadt des Gouvernenimts Livland und nach Petersburg die bedeu . n,.".;dst! russische Hafen und Handelsstadt an der Ostsee. Die Stadt liegt Erdiger Ebene, auf beiden Seiten der hier,- über zweitausend Fuß f,-fit:n Tüna. Ungefähr zehn Meilen unterhalb der Stadt mündet die Tina in den Nigaischen Meerbusen. Als der Krieg misbrach, hatte Riga fc&ft über hunderttausend Einwohner, darunter wahrscheinlich mehr als l ':nderttauMd Teutsche. , Die Letten und die Russen waren an Stärke o7?chihr gleich, die Polen erheblich schwächer. Als, im Jahre 1915 der r;i an Riga heranrückte, haben, zahlreiche Bewohner die Stadt verlassen, . -l denen spät-r. als die Russen sich am rechten Dünaufer aus eine ene?. ? sche Verteid'-euug einzurichten begannen, manche zurückgekehrt sein dürf f.'?.. Bis zu.n Jähre 1858 bildete die ältere Stadt eine starke Festung. :v:i diesem Äubre begann man die Festungswerke niederzulegen und in rkanlagen t nzuwandcn. beiden TiiMCrtttir AUtlUUV sind durch mehrere 'riicken v?rlM0m. Die Straßen und öffentlichen Platze haben vielfach deutsche Nan??n. Auch ein deutsches Stadttheatcr gab es beim Ausbruch des Krieges in Riga, und auf dein Herderplatz steht eine Büste Johann Gottfrieds Herders, der in Riga mehrere Jahre als Lebrer wirkte. Niga hat mehr als zwei Tuhend Kirchen der verschiedenen Bekennt isse und mehrere Synagogen. Unter den Kirchen bemerkenswert ist die Tom oder Marienkirche, mit deren Bau zu Anfang des dreizehnten Jahr ' bundcrts begonnen wurde. Sie hat eine der größten Orgeln der Welt. Unter den Prosanbautcn gibt es eine ganze Anzahl, die aus dem vierzehn- "ten Jahrhundert stammen. Tank der starken deutschen Bevölkerung war das geistige Leben in Riga immer außerordentlich lebhaft. Bei Ausbruch des Krieges gab cZ mehr als anderthalb Tuvcnd deutsche Zeitungen in der , Stadt. . Wissen chatt und Kunst erfreuten neb, eifriger Pflege, aber auch Handel und Industrie blühten. , Riga hatte damals weit über hundert , Fabriken, ein Dutzend Brauereien, mehrere große Banken, und die Zahl der ein und auslaufcnden Schiffe belicf sich auf mehrere tausend jährlich. Auch auf eine reiche Geschichte blickt Riga zurück. Die Ctadt wurde rn Jahre 1201 vom Bischof Albert von Appeldorn gegründet. Seine Bevölkerung erhielt es besonders durch Zuzug au? Nicderdcutschland über Lübeck. Schon früh trat d:e Stadt der Hansa bei. In den Fcböen ihres ' Bischofs mit dem deiüschen Ritterorden hielt die Stadt zum Bischof, erlag aber schließlich der Herrschaft des Ordens. Als Livland im Jadre 1561 ' zu Polen kam. blieb Riga zunächst davon ausgeschlosim, zwanzig Jahrs S:.".l -C. C,i tiX. rkss i.4nnn.(nn Oim Y,lfcv 1ß'l VniirSfflll (itüilC CUtt UUtiC IU CiJtU!UU UUiCLlLLJtil. mjll iv-i wutvt Riga vom Schwedenkonig Gustav Adolf erobert; 1700 wur! es von den Sackten unter Auaust dem zweiten belagert, aber von Statt, öem zwölften von Schweden im Juli nächsten Jahres entsetzt. Nach der Niederlage Karls dc Zwölften bei Poltawa mußte Riga sich am 4. Juli 1710 nach barter Belagerung den Russen ergeben, und seitdem ist dieItadt unter russischer Herrschaft geivesen. Die Bedeutung , Rigas liegt zum großen Teil im Rigaischm Meer buien, einer der großen Buchten der Ostsee. Außer Livland stoßen Kur I.ind und Esthland mit ihren Gebieten an den Rigaischen Meerbusen. Er nimmt außer der mächtigen Tüna die beiden Aa aus, ist fast frei von ' Klippen, bis 170 Fuß tief, weniger salzig als die Ostsee und ungefähr e cht Monate im Jahre eisfrei. Letzteres besonders muß bei der Veurtei L:va der durch die jüngsten kriegerischen Ereignisse geschaffenen Lage inbe itclt gezogen werden. Mit Riga ist den Teutschen die Herrschaft über hn Nigaischen Meerbusen zugefallen. Tas sichert ihnen bis gegen Ende i : Wahres einen bequemen umyrineg. was ocfonoers oann immer ins i -v.".cht falle würde, wenn sie die Absicht haben sollten, bis nach Peters, lmg vorzudringen und die Hauptstadt Nußlands in ihre Gewalt zu iv',;tn." Entfernung von Riga ach Petersburg betragt ungefähr zwei daß Petersburg da? Schicksal Riga! wird teilen müssen, bereits vertraut gemacht zu haben, in London hegt man Aveiscl, daß die deutsche Heeres leitung sich mit einer derartigeix Absicht trägt, im übrigen betrachtet man dort die durch den Verlust von Riga geschasfene Lage als recht ernst, nicht bloß wegen der militärischen Vorteile, die die Teutschen durch den Besitz der Stadt erlangen, sondern auch wegen der bei dieser Gelegenheit wiederum gernachten Wahnicbmung, daß auf die t'ussischen Truppen nach wie vor absolut kein Verlaß ist. Tie breite Tüna bot Riga einen starken natürlichen Schlitz. Es ist keine Kleinigkeit, einen breiten Flußlauf angesichts eines wohlvcrschanztcn Feindes zu überschreiten. Besonders dann nicht, wenn der Gegner zwei Jahre Zeit gehabt bat, sich aus Versuche, den Flußubergang zu erzwingen, einzurickten. Daß die russische Heeresleitung gewußt hat, was mit Riga auf dem Spiele stand, ergibt sich auS den Ausführungen des Generals Kornilow auf der Moskauer Nationalkonferenz. Nach diesen Ausfühmn. gen kann es keinem Zweifel unterliegen, daß die russisch Heeresleitung entschlossen war, Riga unter allen Umständen zu halten. , Cie mußte zu diesem Entschluß nicht bloß wegen der Vcfahr kommen, die sich auS dein Verlust Rigas für Petersburg ergeben würde, sondern auch wegen der unvermeidlichen Rückoirkungen auf die russische Front. Der Verlust Rigas macht die ganze Tünastellung unhaltbar, öffnet tatsächlich, wie General Komilow in Moskau in Aussicht gestellt hat,- dem Feinde weit den Weg nach derHauptstadt deS Landes mit ihrer großen Kriegsindustrie und ihrer revolutionären Bevölkerung: auch den Weg nach Kronstadt, dem letzten Stützunkt der russischen Oslsccflotte mit seinen umfangreichen Arsenalen und sonstigen Anlagen, die für eine wirksame Kriegführung schwer ins Gewicht fallen. Man kann es deshalb verstehen, daß die russi sche Heeresleitung gerade die Entwickelung der Kämpfe bei Riga mit Besorgnis verfolgte. Sie wußte, um was es ging, und wabrsckeinlich bat sie auch gewußt, wie wenig sie sich auf die Truppen verlassen konnte. Trotz aller Bemühungen, dem Zerfall der Tisziplin Einhalt zu tun und sie von neuem für den Krieg, den Kampf und Sieg, zu begeistern. Zum Uapttel für und gegen Deutschunterricht Die Chicago Tribune" schreibt: Aus idealen Gründen sollte jeder Amerikaner mindestens eine fremde Sprache kennen und es scheint uns lächerlich, den deutschen Unterricht aus den öffentlichen Schulen als Gott strafe den Kaiser" zu beseiti gen. Im Vaudeville fragt ein Slo mödiant den anderen: Sprechen Tie deutsch?" und der andcre ant wort et: Nicht seit letzterer Zeit," was ein ganz guter Scherz für ein Vaudeville ist, aber wollen wir unser Erziehungssystem auf eine Lande-dille-Basis stellen? Wir hasjcn und verachten die preußischen Tvrannen, das müssen wir, aber wir können nicht verstehen, wie die Entfernung des Teutschen aus unseren Schulen die preußischen Tyrannen stürzen würde. Tie einzige Wirkung würde sein, den Schülern die Schatzlammer der früheren deutschen Literatur zu verschließen urid die Schatzkammer der Literatur deS zivilisierten Teutschlands, die nach diesem barba- rischen Kriege sich öffnen werden. Wenn der Schulrat m die Erörte rungen eintritt, oö der deutsche Uii tcrricht in den Elcmcntarschulen bei behalten werden soll oder nicht, so hoffen wir, daß man die Erwägung aller politischen Rüclsichtm sernhal ten und diese Frage lediglich vom Standpunkt des Nutzens für unsere Kinder beurteilen wird." Wir möchten obige Ausführungen der größten Zeituiig der Welt" den Mitgliedern des Ncbraöka Verteidi gungsrates empfehlen, der nicht nur gefordert hat, daß oller Teutsch unterricht in den Volksschulen ausge rottet werden, sondern daß für die Tauer des Kricgcs sogar der Teutschunterricht in den Hochschulen unterbleiben soll. Außerdem cmpfch len wir ihn Tr. Abery, Rektor unse rer Stacttsunivcrsität, Prof. Foßler, Vorsteher der deutschen Abteilung der StaatZuniversität und crrn C. I. Ernst, Präsident des Omaha Schulrats, die das Verdienst in An spnich nehmen könnön, den Deutsch unterricht, aus den meisten Schulen entfernt zu haben und die jetzt zu sammen mit dem sattsam bekannten Geschichtsprofessor" Morrow Iling und dem Deutschamerikaner I. I. Thomas auZ Scward, der seine, lan didatur für den Vundessenat mit zerschlagen haben, weil sie die Han delsmarke einer Hunnen.Firma tru gen, stellte ein nachahmmswerteS Vorbild für England auf. Ein Freund von mir rannte in den Kel ler und zerschmetterte zwei Flaschen Kaiserlichen Tokayer. Seine Frau crgrisf einen Feuerhaken, stürmte einen Chippendale?chrank und zertrümmerte ein altes Dresdener Porzellan, da? bisher der Stolz ihrer Samnilung war. Tie Tochter unseres Psarrcrs, die ihre Erspar, nisse bor dem Kriege in einem Bliithner-Klavicr angelegt hatte, erofmete mit dem Vorderlader ihrcZ Vaters Feuer darauf und erledigte es vollständig mit zivei Schüssen. Man wird nicht länger zögern, alle Bestände an Rhein- und Moselwei nen in die Rinnsteine auslausen zu lassen, und ich rechne fest darauf, daß die Kuratoren unserer nationa len Sammlungen umgebend alle Porzellane, B'lder, Tapisserien, Möbel usw. vernichten werden, die jene unaussprechliche Marke tragen, und daß der Henker von Tower Hill alle Musikalien, die vom Fein de gedruckt sind, öffentlich verbren nen wird." einer Schmährede auf Deutschland einleitete, jetzt damit beauftragt sind, die deutschen Bucher trt den Staats Wanderbibliotheken, die vielleicht ein Lobeswort über Prussianism" ent halten, den läuternden Flammen zu übergeben. ' Volltreffer 'dcrtnndfunkzig englische Meilen. Natürliche Hindernisse von größerer gibt es nicht. Tie vorhanoenrn ump?e tonnen Uingangen U rc, was besonders in der gegenwärtigen JahrcZzeit nicht schwer zn Vor etwa acht Tagen las man in einer in der Bundeshauptstadt ver ö'fentlichten Darlegung über die Kriegslage folgendes: Riga, einer der wichtigsten Häfen Rußlands. scheint an die Teutschen verloren zu ein.... Der Ernst der Lage wird durch die Totsache erschwert, daß Riga der Schlüssclzn Petrograd ist und man fürchtet, daß die siegrei chen Teutschen nach der russischen Hauptstadt marschieren , werden. . . . Der Fall von Riga wird von gro ßer politischer Bedeutung für die Lage in Rußland sein Tie Babn mit Archangel ist verloren, die transsibirische Bahn ist ungenügend...." Der englische Admiral Lord Be resford zerschluz bekanntlich vor einiger Zeit in einem Londoner Ho tel während eines Banketts seine Teller, weil sie deutscher Herkunft waren. In England scheint man die Größe jenes Augenblicks richtig er konnt zu haben. Tie Londoner T.-ili, Mail würdigt ihn mit fol gendcn Sätzen: 'Tie Tat deS tap feren Admirals und seiner Freunde Wie Theodore Noosevelt srüher über die Bürger deutscher Herkmist und ihre Presse dachte, crgicbt sich aus einer Ansprache, die er seiner zelt an eine Tclegation der Verei nigten Teutschen Gesellschaften des Distrikts Columbia hielt. Damals war er noch Präsident. Wörtlich sagte cr: Nachdem Sie meine Mei nung über die Teutschen gehört ha ben, können Sie sich vielleicht vor stellen, wie ich über die Zeitungen denke, die in ihrer Sprache publi ziert werden. Ich bin überzeugt, daß die deutsche Presse viel dazu beigetragen bat, den Teutschen zu dein glänzenden Necord zu verhel fen, dessen sie sich rühmen dürfen. 2k ist ein wertvoller Lehrer, und ein Lehrer dazu, dem aufs Wort gefolgt wird: denn der Teutsche liebt seine deutsche Zeitung: ihre Lektüre ist ein Teil seiner täglichen Beschäftigung, sie hält ihn über die Tagesereignisse und über das. was seine 'Mitbürger tun. auf dem Lau fenden." Und noch am 25. August 1915, 'als er mit den Vorbereitn, gen für seine Präfidentschaftskandi datur beschäftigt war, hatte Roose- velt für die Amerikaner , deutscher Herkunft nur verbindliche Worte. Es gibt in diesem Lande keine besseren Bürger als "die Bürger deutscher Geburt oder Herkunft", sagte cr. Tie sind A!N.erikancr aus Ueberzeugung und nichts anderes. Wir könnten aus ihnen unsere Na tionalrcgierung bilden, ' vom Prä sidenten abwärts bis zum letzten Kabinettsmitgliede i einige würden deutschen Blutes sein, andcre von deutscher Herkunft, aber alle wür den Amerikaner und nichts anderes fein, und alle Amerikaner von der Art, daß Männer, die empfinden, wie ich empfinde, sie aus ganzem Herzen und ohne Vorbehalt in ollen unseren internationalen Bezichnn gen unterstützen könnten." So sprach Theodore Roosevelt noch vor zwei Jahren. Was er damals über die Amerikaner deutscher Herkunft sagte, ist heute noch ebenso wahr, wie das, was er bei jener früberen Gelegenheit über die deutschspra chige Presse sagte. Sie haben sich beide nicht verändert, aber Theodore Roosevelt hat sich verändert, sehr zu seinem Nachteil verändert. Da mals kamen ihm Lüge und Per lerundung schwer über die Zunge, heute sind sie ihm zur Gewohnheit geworden. Deshalb schimpft er wie ein Fischweib auf dieselben Bürger diefes Landes, die er vor zwei Fah ren als seine besten Bürger bezeich nete, und auf dieselben deutsch sprachigen Zeitungen, für die er zu der Zeit, da er als Präsident iin Weißen Hause saß, nur Lob und Anerkennung hatte. Amerikanisch tül'CXl I In LiZeshinton ZL.eint man M mit der MoälWeit im Savoz Sotel. die Mrere Teller Izllks 1!icinn5. Haml'urger Eke vvn Jlsc Fmpan. ilt kS nicht Lndercs- und schon ist erheblich .Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist nur ein Schritt jawohl." nahm der alte Sanitätsrat Brinkmann daS Wort, indem er nach seiner Gewöhn heit die zu fcsigestopfte Pfeife Zum 'linsten, over sechstenmal 'n Brang zu irmgen trachtete und ouf die schlech en Zündhölzer schimpfte. .Jawohl, dber mich diinlt, ich hab! einmal so zusagen auch das Umgelehrte erlebt.. Wißt ihr, waS ein Jrode. MicmuZ st, ihr gelehrten Herren r Der Amtsrichter, 5er Referendar md derLehrer der klassischenSprachen chüttelten ärgerlich die Häupter. Der Apotheker gab sich das Aussehen, als ,b JzodeS Ricinus zu den allerge bräuchlichsten Apothelerwaren gehörte, obwohl er den ersten Namen nie ge hört, hatte; nur der Oberförster la chelte verschmitzt, den er hatte unter dem Tisch einen heimlichen sanftn Fußtritt von dem Sanitätsrat emp fangen. .Nun. so wünsche ich," fuhr der alte Doktor fort, .daß ihr baldigst seine intimste Bekanntschaft macht. Einstweilen will ich euch eine &f schichte von diesem Ding erzählen. Als ich noch Militärarzt war, in Straßburg, bat mich ein in dem Städtchen X. im Oberelsaß praltizie render Kollege und vormaliger Stu dimgenosse, der seine etwas spät ver. anstalteten Flitterwochen in Italien zubringen wollte, um den Freundes dienst, daß ich ihn für einige Wochen in feinem nicht gerade sehr ausge dehnten Wirkungskreise v rtrete. Ob Wohl ich mich sür die Landpraris, wie ihr wißt, nie sehr begeistern konnte, so ersüllte ich doch den Wunsch meines Freundes sofort, nachdem ich nir hatte Urlaub geben lassen, und bereicherte leidet alles Er warten in dem kleinen abgelegenen Liest, in das mein Freund verschlagen worden war, auf ganz unterhaltende Weise meine Welt und Menschen kenntnis (die üials noch nicht den betrübend hohen Grad erreicht hatte, auf dem sie sich oder ich mich jetzt be kinoe). Eines TagcS kam höchst aufgeregt eine bejahrte Frauensperson in die Sprechstunde und ersuchte mich nach einer langen und etwas konfusen Einleitung, zu einem der geistlichen Herren des Orts, dem AbbS Cound so zu kommen; ich möchte jedoch, um kein Aufsehen zu erregen (die Hono ratioren des Elsasses hielte eZ damals für unpalriotisch, deutsche Aerzte zu gebrauchen), in das, Pfarrhaus durch ein Sestenpförtchen deS Gartens ein treten, wo sie, die Haushälterin oder Köchin, mich erwarten werde. Meine Auseinandersetzung, daß dieser Mo dus meiner und jedes Arztes unwür diz sei. kapierte die alte . Schraube nickt, und so bewilligte ich ihr mil dcrnde Umstände. Ich richtete an die Abgesandte einige Fragen -in Bezug auf die Art der Krankheit dcs Herrn Kaplans. erhielt aber nur jehi um fchmeisende. mit augenscheinlich gro ßer Verlegenheit und Scheu gemachte Andeutungen, aus denen der Klügste nichts halte entnehmen können, j Zur festaesekten Stunde begab ich mich nach dem Psarrzarten. an dessen Pförtlcin mich die Haushälterin ver abredungsgemäß erwartete. Nachdem ich eine geraume Zeit in einer Art von Bibliothekzimmer hatte warten müs sen, dessen Büchersammlung übrigens von einer hohen Bildungsstufe deS Besitzers Zeugnis ablegte, wurde ich in daS Krankenzimmer oesührt und befand mich dort dem geistlichen Herrn allein gegenüber. Er lag zu Bette. Es war ein noch junger Mann mit den sanften guten Augen, derglei chen man recht oft bei den katholischen Geistlichen antrifft. Dieser sofort für den Herrn einnehmende Ausdruck sei ner Augen war jedoch mit dem der Aerlegenheit und einer gewissen Aenqftlichkeit verbunden. ! ?ch stellte die üblichen Fragen: quis? quid? ubi? quibuS auxiliis? cur? qüomodo? quando? und erfuhr, daß es sich um ein äußerliches Leiden bandle, welches sich bet im übrigen vortrefflichen Befinden ganz plötzlich eingestellt hätte und in einer An schwellung mit einigen Schmerzen be stünde. Ich nahm wahr, daß der Kranke eine große Abneigung vor der unmittelbaren Untersuchung und Be sichtiauna hatte, wollte diese an einem Geistlichen begreifliche Scheu auch be ruck!chtlgen und gab mir alle Muhe, die man sich denken kann, ohne phyli kalische Untersuchung zu einer genü genden Erkennt der Dinge zu kommen, aber jemehr Fragen ich stell te. desto rätselhafter wurde das Lei den. Die Beschreibung, welche m:r der geistig sehr hochstehende Mann rn cm sich sehr klaren Worten und der ständiger Ausdrucksweise lieserte. wollte sich mit keinem Krankheitsbilde decken, dai mir aus Theorie oder Praxis bekannt wcv ja, ich muß stehen, daß ich bei der Werwirrung der Begriffe, die, je länger daS mündliche Ezamen dauerte, destomehr eintrat, endlich einen albernen Verdacht schöpfte, wegen dessen ich de ehr würdigen Mann später jm stillen um ' Verzeihung bat. Genug, ich wurde ein wenig unge duldiz und drang auf direkte Unter suchung. Nachdem diese endlich ge währt worden war, brach ich beim er sien Blick auf das Ubel in ein lautes Gelächter aus. Ich bat um Berzei hung für meine Heiterkeit, die den gu ten Mann mit Recht verletzt hatte, und lege ihm ein moralisches Pflaster auf, indem ich ihm. der Wahrheit ge maß, sagte, daß ihm sehr leicht zu helfen sei. Worin daS Leiden bestand, daS mir ovicl Kopfzerbrechen, dem Befallenen ovicl Sorge verursacht hatte, sagte ch ihm nicht sogleich, will eS auch jetzt borläufig nicht sagen, sondern nur die drollige Unterredung schildern, welche sich weiter entspann. .Hochwürden sagte Ich. .haben gestern" oder vorgestern ohne Zweifel einen Gang durch einen Wald ge machj." So ist eö, Herr Arzt,' erwidnk der Pfarrer. .ES war, kann ich mit Bestimmt heit fagen, nicht ein Eichen oder Bu chen, sondern ein Fichten oder Tan nenwald." .Ich erstaune, Herr Arzt. ES wat ein Fichtenwald." .Hochwürden haben wahrscheinlich einige Zeit am Boden gesessen oder sind durch ein Dickicht geangen." Ich hatte das Nichtige getroffen, und mein Wissen schien ihm nicht, mit guten Dingen zuzugehen, obwohl eS leiner Hezerei bedürfte, olle jene Um stände zu erraten. Das erstaunte Ge ficht meines Klienten belustigte mich derart, daß ich weiter fortfuhr, mich an seiner Unkenntnis zu weiden und seine Spannung zu steigern. Ein Försterlind, bester Herr .Pfar rer, würde Sie ebenso leicht heilen können, wie ich sagte ich lachend. Jetzt war daS Erstaunen an mir, denn der junge Wann sah mich mit starrem Blicke an, errötete dann über und über, bekreuzigte sich und siam melte: .Mein Herr, Sie wissen alles; so wissen Sie auch, daß ich uberwun den habe, daß es neulich die letzte Be gcgnung war, und daß ich gestern nur aus der Ferne einen Blick hinüber warf zum Forsthause, wo meine Ju gendgespielin wohnte, die heute in den Orden der barmherzigen Schwe ster von Niederbronn eingetreten ist! Ihr Spott.... ' Ich lachte nicht mehr un'i nahm die respektvollste Haltung rnt. Ich hatte, ohne es zu ahmen und ohne es zu wollen, ein Menschenherz an der Stelle getrofsen, wo eS am empfind. 'chsten ist, und mich schnell fassend, aate ich ernst: .Ehrwürdiger Herr, H bitte Sie. obwohl unschuldig, auf richtig um Verzeihung. Mein Wissen lst geringer, als Sie glauben, und er treckt sich nicht über daS hinaus, wa mir die ärztliche Wissenschaft über Ihr Leiden sagt. DiestS Leiden ist eine Zecke, auch Hoizbock genannt, Jzodes Ricinus; ein Insekt, das in Tannenwäldern sich aufhält und sich harmlosen Warmblutern wollte ich sagen; ich unterdrückte daS Wort Spaziergängern zuweilen in die Haut bohrt. Ein Tropfen Oel. Petroleum oder Benzin, auf die Schwellung ge träufelt, wird Sie von diesem kleinen Leiden heilen; von einem anderen Lei den haben Sie sich, wie es scheint, durch besseren Balsam geheilt, als Arzteskunst kennt." Ich ergriff meinen Hut. Der Kap lan bot mir die Hand; ich schüttelte sie herzlich, und er sagte: .Partununk montes, naScetur ridiculus nuS.' Ich ging, und wir sind bis auf die sen Tag gute Freunde geblieben, be sondertz seitdem wir unS an den Bet' ten Schwerkranker, die er zu trösten weiß, wie kein anderer, öfter begegnet sind, und seitdem ich die Schwester Fabiola kenne, das görsterskind. Wer die sieht, der wird sür die nächste Viertelstunde ein besserer Mensch, und wer zetzt spottet, dem soll der Holz bock an der Zunge wachsen. Amen. Schlaf gestört? Sind i, gezwungen, sich von Ihrem Schlaf zu. erheben, einmal, zweimal oder mchrmal wegen Schmerzen. Reiz und abnormen Zu ständen der Nicrcn und Vlole, MMMWM ,mo garantiert, die Alkalisäure Ihrer Absonderungen zu korrigieren. waS Ihnen einen ungestörten Schlaf ge währt, !!uhe schasst bet Nacht, und Energie am Tage. Der fehlende Man. In Frankreich ist man in weitm Kreisen deS Krieges herzlich satt. Neulich saßen ein paar brave Pariser Kleinbürger beisammen und jammer ten. wie lange daS Elend noch so weiter gehen sollte. ,ES ist ein Un gtäck,' sagte Monsieur QuatresouS, der Handschuhmacher, .daß unser al ter Freund Eduard nicht mehr lebt. .Nanu meinte verwundert Mon sieur Euignol, der Korsettfabrikant, .Eduard yiU Der hat doch eigent lich, wenn er sie auch nicht mehr erlebt hat, die ganze Geschichte eingerührt. .Aber er hätte auch dafür gesorgt, daß sie nicht zu lange gedauert hätte. Verlassen Sie sich daraitf, Monsieur Euignol, wenn unser Freund Eduard noch lebte, würde er jetzt Frieden schließen. In seinem eigenen Inter esse." .In seinem eigenen Interesse?' .Aber natürlich. Er war doch so dick, er mußte doch jeden Sommer nach Warienbad.' Höchste Zerstreutheit Professor: Hm, hm, ich habe, keinen Bleistift bei mir, muß mir gleich no stieren daß ich mir eineu kake Zahnärztliche MIWI Willllit i-yJ MiMigll Garant 13 ii J Freie 1tnrfitiftHff. trtMtiOttA. 1W 1 ' " BAILEY The Dentit jr. BaOer, trm. tu. 6bipfcd.a4 706 City National Elch?, , 16Ut and murnejr sitneW Ornaha. HP " " ä-" Hartman Garbersbe-Noffsr $25 inb anHi'iut. lirie Hofier rn( tdirn feit bkl,k orjune btt ßoi frriiibritalion, ciit Mikkjli wallirr ttS ymitrf, re. turifl bis HaNgrrS ich, foflm tun ,kn, tut ListtoPZ. Tie vsmpait mtnti fialtru bie JNrlliBnu ftrt bon box atlrx HHitAeftt (rifl ira Sragrn trf"'. '"SS ' i idHL fr-'-gyUi I :QAJr- itT . ire SHtfUtn n m (Tnfet bti 9irif. Srcliug & StclnU CrnaTt Itflt kPä,kbaMkstkk. 103 ffurlt! ftrf. Bit tksorgc rrnr tl(lc kstk Arbeiten. 7&KEjvs (-SoS fc-l9Ü nd TARNAMS v n 192 and FAN N AM NEW nHEPROOF ''.;;K öf'f nki ri n r ,." if r3 2 5 l c e i- n j'i,;'.'31i3 1 ti 't l . 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