Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 07, 1917, Image 2

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    Moderne Kallidmi.
Von Dr. Eny't Franck. ,
Auf meinem. FrübstückZiisch sieht,
ebenso wie ans meiner Mittagstafel und
dem abendlichen Teetisch, neben Salzsaß
und Scnftöpschn und der Essig und
Oelmenoze ein Fläschchen mit einer
- tv.aZcu oiTiö"!t. VrZnge ich d?n
Inhalt dieses FiichchenZ an die Zunge,
fo hab ich einen bitteren, jedoch keines
, Wegs widerwärtigen Geschmack. Aber
unverdünnt trinke ich den Inhalt auch
überhaupt nicht. Ich fetze vielmehr von
dieser Flüssigkeit bloß morgens dem
Kaff, mittags der Suppe, abends dem
Tee, Bier oder Punsch je einen Kaffee
lös sei voll zu, und seit ich das tue, be
finde ich mich wohlex und frischer, als ich
mich je zuvor befunden habe.
.Bitte was ist das für ein Leben?
elirir?" höre ich schon begierig fragen.
.Nützt 'ti wirklich? Wo bekommt man
es? Wie heißt es? Was kostet tiV
Ich bin auf einige enttäuschte Ge
sichter gefaßt.' Denn in meiner Flasche
ist nichts als Kalk. Nur Kalk. Ganz
kzewohnlichcr Kalk. Oder, genauer und
chemisch richtiger ausgedruckt: in destil
l?tem Wasser aufgelöstes, reines kristal
lisiertes Khlorkalziurn.
Kal? kommt sehr viel in der Natur
dar. Er ist, in jeweils verschiedenen
chemrfchen Verbindungen, im Erdboden
find in den Pflanzen enthalten, bildet
den Hauptbestandteil der Knochen und
findet sich im Kalkstein, im Marmor, im
Gips und ,m Glas. Auch der Haupt
bestandtil der Eierschalen, Muschel,
schalen und Schneckenhäuser ist Kalk,
Wertvoll wird er aber für den Menschen
vor allem dadurch, daß er einen wicht.
gen Stoff für den Aufbau des Körpers
biidet. Unter den mineralischen malzen,
deren wir' neben Wasser, Eiweiß, Fett
und uckerftane zu unserer Ernabrung
bedürfen, steht neben dem gewöhnlichen
Salz, das wir uns als Kochfalz oder
L,!scnzarz eiiiverlelben, der Kalk an erster
Stelle. Außer den Knochen und Zähnen
sind es besonders Herz, Lunge. Nieren
und Nerven, die zu leistungsfähigem Zu
stände Kalk nötig haben.
Nehmen wir nun aber auch wirklich so
bkl Kalk zu uns, wie wir bedürfen?
Denken wir uns einmal ein einfaches
Mittagsessen von guter, kräftiger Haus
manusloft. Zuerst gibt es eine fchniack
bafte Fkifchfuppe mit appetitlichen
Klößchen darin, sehr gediegen und an,
regend zubereitet, dann folgt ein folidcr
Ka!bs oder Rinderbraten mit Kartof
fela und Gemüse, Erbsen oder Bohnen
zum Beispiel, und als Nachtisch kommt
ein schöner : Pfannkuchen mit Apfel
kompott. So nahrhaft und reichlich dies
Mittagessen ist, so mangelhaft und un
zureichend ist es doch, wenn man das
Bedürfnis der Essenden nach KalkZalzca
in Betracht zieht.
Sehen wir zu: T!e Suppe ist fast
völlig kalkarm, wenn sie nicht noch durch
eine Einlage von Wurzelgemüsen, SU
lerie oder Kohlrabi, etwas kalkreicher oe
staltet wird. An die Stelle des Bratens
müßten, um bei diesem Menü dem
Körp genügend Kalk zuzuführen, etwa
Herz am Spieß, gebratene Leber, Lim
genhaschee oder geröstete Nieren treten,
oder es müßten, wenn es doch Braten
sein soll, die Bohnen und Erbsen durch
Spinat, Kohl oder Rotkraut erseht wer
den. Auch im Pfannkuchen .rnt Kompott
finden sich nur ungenügende Spuren von
Kalk, und daS Glas Bier, das zur
Wahlzeit getrunken wird, hilft dem
Wange! auch nicht ab. Ebensowenig
enthalt selbst das sogenannte ,ka!kreiche"
TrinZmasser genügend Kalk für den Be
darf deö Körpers. Auch von diesem
kalkreichen Trinkwasser würden erst zehn
Liter täglich genügen, um den Kalkbedarf
33 decken.
Man müßte also, um dem Körper so
viel Kalk zuzuführen, wie er in seinem
Haushalt, braucht, entweder sehr viel
mehr essen, ls man gewöhnlich tut
was senk großen Bedenken haben würde
oder sich nach einem sorgfältig ausge
klügelten Speisezettel ernähren, auf dem
aber dann die verhältnismäßig wenigen
kalknicheren Nahrungsmittel, wie Cpi
nat oder gebackenes Hirn, in ziemlicher
Eintönigkeit immer wiederkehren muß
tin.
Geschieht da? nicht, so ergibt sich hau
fig Kalkunterernährung. Der Mensch
mit Kalkunterernährung sieht blaß aus,
ist nervös, fühlt sich rasch ermüdet und
oft .zerschlagen, und das Geheimnis die,
fei Zustandes liegt in zahlreichen Fällen
nur eben darin, deß die Nahrung, die
er zu sich nimmt zu kalkarm ist. Won
größter Bedeutung ist die zureichende
Kalkzufllhr für Mütter, die ihre Kinder
nähreir. Beobachten diese eine rege!
mäßige Kalkdiät, so sind sie nicht g.
zwunaen, den Kaltschatz ihrer Knochen
und Zähne anzugreifen, um davon an
ihr Kind abzugeben, das für den Aus
bau und die Entwicklung seines Kno
cbeneerüstes viel Kalk braucht. Junge
Mütter ersparen sich aus diese Weise
allerlei Schädigungen, Zahnfäule und
HaarauTfall. sowie die nicht selten uf
tretende Knochenerweichung.
Wir müssen es also machen wie mit
dem Salz, das wir unseren Speisen ja
ouch zusetzen, und das wir für den Be
larftfall immer auf dem Eßtisch stehen
haben: wir müssen unsere Nahrung von
gußeg br durch Kalk bereichern. Und
geschieht eben am besten und ein
fuchsten durch das Fläsckichtn mit fenet
fc'i'Terljcuen Flüssigkeit, von dem ich er
z:l?It hakt. Ich wiZ auch das Rezept
an dieser Stelle verraten. In der Apo
i',dt holt man sich 1 Pfund kristallisier
t-s Ehlokahium. Ties Lebenselixier
b.i! im Gegensatz zu allen anderen e
tfnlclif leren alter und neuerer Zeit den
r:cl;n Vorzug, sehr billig zu sein. Tas
öblorkalzium besteht aus weißen, durch
f;H;-?3, etwas klebrig anzufühlenden
ts.r.3 bitter' schmeckenden Kristallen, die
m-'rt nun in einem Pint destillierten
Waffttk ufloA. Won dieser Flüssigkeit
st'ina s'iner Nahrung dreimal ja?
:h einen Teelöffel voll zu. und reicht
mit itt st loscht dann ngkssar vetnea
Monat. Tiefe Kalklösung ist, wie ge
lag:, vmer, und in einer kleinen, nur
schwach gesüßten Tasse Kaffee fühlt
man den bitteren Geschmack wohl durch.
iiii lsuppe oder Bier ledoch verfluch
ttf sich der Geschmack, und im übrigen
habe ich gesunden, daß zum Beispiel
eine Tasse Kakao viel kraftiger mundet,
wenn sie ihren Löffel voll Kalk bekom
men hat.
Ein kleiner Uebelstand ist der, daß
Milch gerinnt, wenn man ihr Ehlorkal'
zium zusetzt. Wem das unangenehm ist,
der muh entweder die Milch (auch beim
Milchkasiee) erst etwas abkühlen lassen
der sich mit dem Trost eines hervorra
enden Hnaienikers begnügen, der
meinte: da die Milch im Maaen ja so,
wieso gerinnt, sei es dock ganz gleich,
ob sie das vorher oder nachher täte.
Noch eine manchem unerwünschte Ne
venwirlunq r,at der allaenug: er er
böht das Körpergewicht ausfallend rasch,
Das kommt höchst wahrscheinlich daher,
daß die Berdauunqssrusen leistungsfahl
ger werden und die eingeführte Nahrung
besser ausnützen. Der unerwünschten
Gewichtszunahme begegnet man am
besten nicht durch einen Verzicht aus die
Kaltzusuhr, sondern dadurch, daß man
weniger zu essen anfängt. Wir essen im
allgemeinen mehr, ost viel mehr, als
wir brauchen, und der Mensch wird viel
öfter durch Ueberernakrung krank als
durch Hunger und Entbehrungen.
Wenn wir unserer Nahrung in dieser
Weise Kalk zusetzen und unserem Körper
damit geben, was er braucht und haben
will, machen wir unsere Organe, die
Lunge, die Nieren und vor allem das
Herz, beträchtlich leistungsfähiger. Mit
diesen drei Teelöffeln voll Kalk und
einem Stück Brot kann man einen gan
zen Tag und noch länger jede weitere
Nahrung völlig entbehren, ohne eine
Spur von Erschöpfung zu fühlen. Es
ist daher kein Wunder, wenn die gestei
gerte Kalkzufuhr nickt nur der Erkran
kunz des Körpers festeren Widerstand
entgegenzusetzen, fondern auch geradezu
Heilwirkungen zu erzielen vermag.
Von alters her wird Eierschalenpulver
ls Bolksheikmittel wie gegen Krämpse
der Vorderarme von Kindern fo ouch
gegen Lungenblutungen gebraucht, ein
Rezept also, das, wie manche andere
Mittel der Volksmedizin, in unserer Zeit
durch die Wissenschaft wieder zu Ehren
kommt. Bei der Heilung der Lungen
schwindsucht nämlich werden die eitrigen
Herde von einer Schicht aus Kalk, phos
phorsaurem Kalk, eingekapselt. Ver
schiedene Aerzte haben Fälle berichtet, in
denen durch Einnehmen und Einspritzen
von Kalllösunge überraschende Heiler
folge erzielt wurden, vor allem bei
Schwindsuckt, ebenso aber auch bei Gicht,
Heufieber und Typhus. Heufieberlei,
dende. die einige Monate hindurch Chlor
kalzium genommen hatten, blieben im
nächsten Sommer von ihrem Leiden
vollständig verschont. Allerdings fckeint
hier eine ununterbrochene längere Kalk
diät die Voraussetzung zu fein.
Wir sehen also, daß der unscheinbare
und verachtete Kalk Kräfte hat. von
denen wir lange nichts geahnt haben,
und daß wir nur uns selbst nützen, wenn
wir ihn in immer wacksendem Maße
als das verwenden und schätzen, was er'
in der Tat ist: ein ganz hervorragendes
Nahrunas und Heilmittel.
Zum Schlüsse wäre noch die Belürch
tuncs zu zerstreuen, als ob durch die ,so
geübte Kalkdiät Arterienverkalkung ent
stehen oder eine bestehende Artcrienver
kalkung sich verschlimmern könnte. Das
kann mit aller Bestimmtheit verneint
werden. Die Arterienverkalkung ist eine
Krankheit, die durch dauernd .erhöhten
Blutdruck entsieht und in der Regel durch
übermäßigen Genuß von Alkohol, Ta ,
bak, Kaffee, durch seelische Aufregungen,
unzichenden Schlaf und geistige Ue
beranstrengung erzeugt wird. Mit der
Kalkernährung und dem Kallsioffwech
sel hat die Arterienverkalkung nichts zu
tun. Sie ist vielmehr ein letzter Versuch
der Natur, die geschwächten Adernwönde
durch einen Kalkpanzer leistungsfähig
zu erhalten. Ten Kalk dasür entnimmt
der Körper, wenn er ihm nicht in genü
gender Menge zugeführt wird, den Kno
chen. Tatsächlich hat sich auch bei Per
sonen, die an Arterienverkalkung litten
und anfingen, die oben beschriebene
Kalkdiät zu beobachte, nicht eine Ber
schlimmerung. sondern eine beträchtliche
Besserung ihres Befindens gezeigt. Und
beim gefunden Menschen kann die Kalk
diät vorbeugend gegen Arteiienderkal
kung wirken, weil sie, wie olle anderen
Organe, so ouch die Adcrnwände kräf
tiqt und in brauchbarem, normalem Zu
siande erhält.
Zwei Mutterlieder.
AnmeinKiud.
Ich lebe für dich Tag und Nach.
ÜV sorge, daß dein Auge lacht,
Und du, mein Kind, mein süßes Blut,
Tu machst's am eignen Kind einst gut,
Was deine Mutter dir getan,
So bleibt der große Ring besiahn,
Der heilig ein Geschlecht umspannt
Und Glieder schließt von Hand zu Hand.
Er reicht tn längst gestorbne Zeit
Und. rührt bis an die Ewigkeit.
M u t t e r I e r i e n.
Mi: ist. ich hal alles vergessen,
Woran ich einstmals hing.
Ich flait're leicht durch die Tage,
Wie ein tanzender Schmetterling.
Ich höre der Vögel Singen
Und atme der Baume Tust,
Als ob's mich mit tausend Stimmen
?u eigenem iuwn tuu
Ta klingen zwei Kinderstimmchen
Tief, tief aus meinem Traum
Es stäubt mir von meinen Schwingen
Der leicbte Cchmeiterlingsflaum.
Bald werd' ich wieder der tleir.e
Dunkle Hausosgel fei. -Und
decks mit zärtlichen F'üzeln
Mcis heimliches Nepches ein.
Der neue Se sandte öer Schweiz.
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Tr. Hans Adolph Tulzer, der neue Gesandte der Schweiz, mit seiner Familie. Frau Tr. Hns A. 5ulzer mit ihrem jiingslcit Töhuchen Friedrich.
Tr. H. A. Sülze: traf am Mittwoch.
13. August, in Begleitung seiner Gattin
und seiner drei Söhne, Hans, Georg und
Friedrich, hier ein als Nachfolger von
Tr. Paul Ritter, der am 26. Juli von
hier abreiste, um den Gcsandtschafis
Posten im Haag zu übernehmen. Neben
anderen Ländern vertritt Tr. Sul.zer die
Interessen von Deutschland und Ocstcr
reich. Seine erste Bekanntschaft mit den
Vcr. Staaten machte er bor 13 Jahren,
c'.i er als Repräsentant einer großen
Ingenieursfirma ganz Amerika bereiste.
Tiesmal kommt er nicht allein, eine rci
zcndc junge Gattin begleitet ihn und drei
prächtige Jungen, deren jüngster, Fric
brich, kaum drei Jahre zählt. Ter neue
Gesandte wird das bekannte kleine Haus
der Cchiveizer csandischcist in Wash
ington am Hillyer Tlaee zu seinem
Heim machen.
Die jelöDndige Lebensßellung
k
i ck o.r..:
j lilliCL II ls ii 4.CjCliH!ir!l
so viele, die nakb einer selbst
ständigen Lebensstellung trach
ten. Tas junge Ä!ädchen im
Erwerb erstrebt sie selten: es
ist mehr oder minder zufrieden in der
bezahlten Abhängigkeit, deren Pflichten
meist durch die Forderung des Tage!
erledigt sind. Anders denkt dagegen die
Frau in mittleren Jahren, vor allem die
vrau. der der Tod oder ein schweres
Geschick den Gatten-raubte, und die nun
auf sich selbst gestellt ist und sich ?
Zwungen sieht, den Unterhalt für sich
und ihre viellcickt noch kleinen Kinder
zu beschaffen. Bei ihr scheitert häusig
die Bewerbung um eine geeignete Stcl
lung an der vorgeschrittenm Alters
grenze, oder dem Vorhandensein ihrer
Kinder und deren jugendlichem Alter,
das Mutterpfleae noch nicht entbehren
kann. Da liegt denn die Erwägung einer
Selbständigkeit nahe. Nennenswertes
Vermögen ist meistens nicht vorhanden,
vielleicht ein kleines Kapital, das im
Augenblick die graue Sorge von der
Tur fernhält. Tie Frau suhlt sich noch
rüstig und frisch genug, einen Posten
auszufüllen, sie sinnt nach, wie sie ihre
Kraft am besten in Gewinn umsetze
kann. Es gibt ja so viele selbständige
Ezistenzen in der Welt! Und warum
sollte es ihr, der gebildeten Frau des
Mittelstandes, die doch auch ihre helle
Augen, ihren reifen Verstand und zwei
Hände zum Zugreife bat, nicht, auch
gelingen, sich ein gutes Auskommen zu
erringen?
Solches sind die Fragen, die mir in
dielen Briefen vorgelegt worden. Für
dicfe tüchtigen, arbeitswilligen Frauen
sind die Auskünfte über felbstqndige
Frauenberufe, die in dieser Abteilung
erschienen sind, bestimmt gewesen. Vic
len Frauen erscheint aber die Gründung
eines Erwerbs, der ihre Tätigkeit außer
Haus legt, recht unbequem. Sie möchten
aus ihrer gewohnten Umgebung nicht
heraus. Ss ist ihr erster Gedanke das
Abvermieten dcm Zimmern! Es erscheint
verlockend genug, sich eine arofze Woh
nung zu mieten, ei paar Möbel mehr
hinzuzukaufen und sich dann gut zah
lende Mieter vorzustellen! Wenn diese
nur auch immer kommen möchten!
Jede Erwägende sollte sich sagen, daß
Hunderte gleich ihr hoffen, und daß der
Ruin, falls sie nicht Kapital für die
Zeit der Mietausfälle hat. unausbleib
lich ist.
Im Besitz eines kleinen Anfangskapi
ta?S erscheint noch mancherlei verlocken?.
So vielleicht ein Putz, Mode,. Schnitt
waren und Handschuhgeschäft, Seifen,
und andere Vcrkaufsläden. Und manche
Frau, auch wenn sie sich als Mädchen
keine Berufsbildung zu eigen - gemacht
hat, getraut sich wohl, zu unternehmen,
was anderen ihres Geschlechtes mit Er
folg gelang. Ein passendes Geschäft,
das ganz ihren Ansprüchen genügt, ist
auch bald gefunden. Sie siaunt, ob des
Überschusses, den der Verkäufer ihr
vorrechnet, und gebt dillig auf die Zah
lung der ganze Kaussumme ein. Mit
Fleiß und Biharrlichkeit muß solch' ein
Geschäft zur kleinen Goldgrube ndm
können, denkt sie wohl im Still,. Trotz
der energischem Arbeit, dir größten
Einschränkung und ausdauernden Be
mühung will sich dann ober der ersehnte
Gewinn dock, ost nicht einstellen. Woran
liiat die Cchuld? Man zahlt doch
Restaurants, Mode. Putzsalons, Ver
schönkrllngs'Jnstituie u. a.' m., die von
flrauen glühet werden; kleine Geschäfte,
die oft der ffrau aus dem Bo'te und
mehreren Kindern das tägliche Brot
giben. Und doch hier der Mißerfolg!
Tiefe eifolgreichkn Unternehmerinnen
verstanden die Arbeit, ehe sie sie began
nen: alle hatten in irgendeiner Art eine
Lehrzeit hinter sich, die ihnen Erfahrung
gab und sie tüchtig machte. Oder die in
ihnen schlummernde, natürliche kauf
männische VeranlaaunL wurde ihre hel
sende Bundesgenosßn.
Der gute Wille allein vermag nichts,
wenn Unkenntnis und Unerfahrenheit
ihn zuschanden machen. Da wird nur
nutzlos Kraft vergeudet, Kraft, Zeit und
Geld. Zur Selbständigkeit gehört sichere
kühle Ruhe, die Fähigkeit zum schnellen
Disponieren. Es gibt Menschen und
dazu gehören nicht nur Frauen in der
Abhängigkeit, die fehr zuverlässige Ar
heiter sind, die indessen sofort versagen,
wenn selbständiges Handeln von ihnen
gefordert wird. Mißtrauen ist im all
gemeinen keine gute Eigenschaft: bei einer
Eristenzgründung ober gebietet sie die
Klugheit. Wenn ei gutgehendes G
schäft verkauft wird, müssen die Gründe
dafür stichhaltige sein, die eine Nach
Prüfung vertragen. Wohl können der
schiedene Ursachen den Kaufmann ver
anlassen, sein Eigentum wegzugeben;
Todesfall, Umzug in eine andere Stadt,
Nubebedürfnis, Uebernahme eineS neuen
Geschäfts zwecks Vergrößerung. Kein
ehrlicher Mann wird es der kiaufcndea
verübeln, wenn sie sich von der Richtig
keit seiner Erklärungen überzeugen will.
Auch ist bei einer lkbcrnahme stets die
Möglichkeit offen, ein vielleicht momen
tan daniederliegendes Geschäft wieder in
die Höhe zu bringen, wenn Tüchtigkeit
und Kapital verbündet eingreifen, und
die nötige Branchenkenntnis vorhanden
ist. Fehlt der Kaufende dieS aber, so
darf sie ihr Mißerfolg nicht wundern.
Ein redlicher Verkäufer nimmt keinen
Anstoß daran, daß die Frau einen An
walt mit der Nezclung der Angelegen
heit betraut. Die Erfahrene weiß, daß
der kleine Geldbetrag, den sie damit auf
wendet, ihr Hundert spart.
Auch die Feststellung der ihr gemach
ten Zusagen darf im Kaufvertrag nicht
fehlen. Tie Prüfung, des Inventars
muß durch einen Sachverständigen erfol
gen, der auch den Zustand der Vorhände
nen Ware feststellt. Etwaige 'Außen
stände dürfen nicht vergessen werden.
Und auch die Konkurrenzfrage ist nicht
zu übergehen! Diese und andere für den
besonderen Fall wühtige Tatsachen sieht
der erfahrene Jurist und richtet den
Kaufvertrag danach eyi. Der ehrliche
Verkäufer aber hat juristische Ein
Mischung nicht zu scheuen. Und mag
nun auch der Erwerb einer Lebensent
scbeiduiig sieh noch ernster vor manche
Fra hinstellen, fa ml sie sich sagen,
Iahnsaulnis oder Zaries.
Oon S. Schapler, Zahnarzt.
Tie Krankheiten der harten Substanz
sind Zahnsäulnis oder Carics. Von
Zahnkrankheiten hat man fchon lange
vor Christus gewußt und die Römer
haben diel darunter zu leiden gehabt.
Tie Ursachen dieses Leidens waren bis
zum letzten Jahrhundert unaufgeklärt
und unbekannt. Viele Theorien, die sich
mit der Aufklärung dieser Frage besaß
ten. tauchten auf. verschwanden ober
bald wieder, um anderen Platz zu ma
chen? denn keine von ihnen konnte der
Kritik standhalten. Einige dieser Ver
mutungen und Theoricit möchte ich hier
anführen: Hypokrates nimmt an, daß
die wahren Ursachen der Zahncaries in
schlechten Säften der Zähne beruhen, d.
h. die Zähne selbst sind an ihrem Ver
derben scbu'd. Eine spätere Theorie ist
die der Würmerlehre, d. h. der Mund
beherbergt eine Unzahl von Würmern,
die die Zähne angreifen. Andere stell
ten die Parasitcntheoric auf, die statt
Würmer Parasiten als die wahren
Feinde der Zähne annimmt. Eine an
dere Ansicht ging wiederum dahin, daß
die klimatischen und Wasser-Verhältnisse
diese Krankheiten bedingen (in der
Schweiz diel verbreitet). Eine Anzahl
Aerzte des vorigen Jahrhunderts glaub
ten. daß das Uebel in der Zahnpulpa
liege. So herrschten Theorien und An
sichten, bis die Neuzeit die Theorie
der in Säuren umgewandelten Stosse
brachte, die eine Auflösung der
chemischen Schmelzes bewirken und
somit eine Einwanderung der Mikro
Organismen begünstigen. Der erste
Versuch, die Zerstörung der Zähne wis
fenschllftlich zu begründen, ist ein Ver
dienst des Tr. Bäcker, der in feinem
Werkchrn Ter Menschen Zähne", ge
druckt 1808. folgendes ausführte: .Ter
schlimmste Feind der menschlichen Zäbne
ist der Zucker', und ferner: .Die Na
tur in ihrer rationellen Vorsorge warnt
uns vor JahnverderbniS, deshalb wer
den unsere Zähne bei reichlichem Obst
genuß stumpf: daS soll uns eine War
nung sein."
Zahnarzt Schlenkcl (auS Herikau) ist
sozusagen der erste, der uns durch che
mische Erpcrimente bewiesen hat. daß
Säuren die wabren Urheber der Zahn
caries sind. Er hat herausgezogene
Zähne in Speichelsäure stiegt, die nach
einiger Zeit dem Zerstörungs. und Zer
sehung'prozesse verfielen. Wen der
Speichel mit den an und zwischen den
Zähnen haftenden Speiseresten in Wer
bindung tritt und in Säure umgebildet
wird, dann wird er der schlimmste Zerstö
rungssaktor der Zähne. Mit dieser Tot
sack ist auch zu erklären, weshalb die
meisten Zuckerbäcker, Köchinnen, Chemi
ker und Apotheker schlechtere Zähne als
mühelos fällt ein ciuter Erwerb niemand
in den Schoß. Aber Fleiß. Umsicht.
Tapferkeit wie manche Frau ließ sich
durch sie schon zum Ziele auch der ftftst
ständigen Lebensstellung fähren. Ulid
das kann Trost sein auf hartem Weg.
andere Vcrufsmenschen haben. Der
Zucker, in Verbindung mit Speichel,
bildet eine chemische Zahngiftsubstanz,
die sogenannte Milchsäure. Noch mehr
als der Zucker selbst wirken Zucker ent
haltende Früchte auf die Zähne. In
folge des besseren HaftenZ und Stecken
bkcibcns on den Zähmn bilden Obst,
und Fruchtreste in Verbindung mit dem
Speichel eine sehr für die Zähne schäd
liche und nachteilige Saure, die oben
genannt: Milchsäure. Die wenigsten
Menschen ahnen es wohl, daß unter an
deren schädlichen Beeren und Früchten,
wie unreifen Äepseln und Birnen, Him,
Brom und Stachelbeeren, auch die Erd
beeren ein sehr wirksames Gift und an
greifendes Mittel für die Zähne bedcu
ten, die letzteren greifen den Zahn in
kurzer Zeit so on. daß er Glanz und
Farbe einbüßt. Die Himbeeren wirken
noch intensiver; ihre ausiöscnde Einwir
kung binnen 10 Minuten ist eben so
stark, wie bei den Erdbeeren in einer
Stunde. Da! Resultat der Himbeer
saure gleicht dem der Salz, Salpeter
und Chromsäurcn. Die Früchte kon
nen in reifem oder unreifem Zustande
schädliche Einflüsse ausüben. Unreife
Aepfcl und Birnen schaden nicht nur den
Zahnen, sondern dem ganzen mensch
lichen Organismus, selbst den Tod kön
nen sie bewirken, deshalb ist es die
Pflicht der Eltern, ihre Kinder vor dem
Genuß unreifer Früchte zu warnen.
Wie fchon erwähnt, gifen die
Früchte such in reifem Zustande die
Zahne an und darum ist es ein Gebot
der Hygiene, nach dem Genuß von
Früchten den Mund tüchtig zu spülen
und gründlich die Speisereste aus den
Schlupfwinkel zwischen den Zähnen mit
Zahnstocher und Bürste zu entfernen.
Trauben beeinflussen und schädigen die
Zähne mehr in reifem als in unreifem
Zustande; deshalb können ouch bei Per
sonen, welche eine Traubenkur durchge.
macht haben, nachteilige Folge an ih
ren Zähnen konstatiert werden. Noch
schädlicher auf die Zähne wirken die
Mineralsäure. Ei Tropfen dieser
Säure behält noch seine schädliche Wir
kung selbst bei Hinzufügen von 1000
Teilen Wasser. Indes ist es eine sehr
irrige Annahme zu glauben, daß' man
das Wasser als direkte Urheber der
Zahncaries betrachten könne. Tr.
Cchlenkel hat durch diele Experimente
sichere Beweise geliefert, daß man fo
gar den Mineralwässern keine direkte
Beeinflussung auf die Zähne zuschreiben
kann, wohl kann eine Bceinslussunq aus
indirektem Wege stattfinden, infofern,
daß schlechtes, verdorbenes Wasser einen
Temperaturwechsel im menschlichen Or
ganiSmus veranlaßt und der Körver
mithin durch Verminderung seiner Wi
derstandsfähigkeit -nicht die geeignete
Immunität gegen Vazillen und Mikro
oraanismen besitzt. Was vom WaAer
gesagt worden ist. gilt auch vom Ein
flusse der schlechten Lust, ober eine di
rekle Cck,ädigung der Zähne durch Luft
und Wasser gibt es nicht.
Gemchretche
Ferienrelsen.
Welche inchrn landschaftliche Schön
heilen Amerika besitzt, kommt un so
recht zum Bewußtsein durch die Ncise.
triefe von Wilhelm C. Laube, dem be
kannten und beliebten Schriftsteller,
welcher so interessant und fesselnd in
Der Deutschen Hausfrau, der in Mil
waukee, Wis., herausgegebenen Zeit
schrist, zu plaudern weiß. Von einer
Ferienreife auS schreibt er eine ganze
Serie von Neiscbricfcn für das ge
nannte Blatt, und in der Auguslnum
mer erscheint der erste Brief aus seiner
Feder. Tuich's reiche Mississippi-Tal"
führt er uns zuerst und zeigt unS die
herrlichen Gegenden, durch welche ihn
sein Weg führte, in anschaulichster
Weise.
An andern Artikeln enthält da Hest:
,Jn der Rosenzeit", von Dr. E. Bade,
ein weiteres Kapitel aus der Geschichte
Amerikas, von Dr. G. Zimmermann,
und in der Chronik der Zeit eine über
sichtliche und umfassende Erörterung der
ganzen Kriegslage.
Allgemeine Unterhaltung gewährt eine
weitere Fortsetzung des Romans: Die
criegsbraut", von H. CourthSMahler,
eine kürzere Erzählung: .Chiffre R.
27,", von Elfe Walther. ein schönes Lied
für ?usi!freunde und die Abteilung:
.Buntes und Heiteres Allerlei". Auch
für die Kinder ist mj einer hübsche
Geschichte gesorgt.
Der hauswirtschaftliche Teil enthält
eine Fülle von Borschlägen auf jedem
Gebiete. Da gibt es eine gefällige Aus
wabl von modernen Muster zu Da
men und Kinderkleidern, Vorlagen zu
den - verschiedensten Handarbeiten, er
probte Rezepte für die Küche im Au
gust, Winke für sparsame Küche, und
zur Sommerpflege der Topfpflanzen,
und noch vieles andere. Den Schluß
bildet der reickchaltige Briefkasten der
Redaktion, welcher den kesern Gelegen
heit gibt sich in den verschiedensten Le
benslagen Rat zu holen, und durch die
Rubrik: Wer sucht Verwandte und
Bekannte", können die Abonnenten der
Zeitschrift unentgeltlich Nachforschungen
nach vermißten Verwandten und Be
kannten anstellen lassen.
Tiere als Lebensretter.
Eine Katze hatte vier Junge gewor
fen, und der Besitzer ließ drei der neu
geborenen Tierchen in den Fluß weifen.
Zwei sanken sofort, das dritte, etivas
kräftigere, vermochte sich über Wasser
zu halten. Durch sein jämmerliches
Miauen angelockt, eilte eine Hündin her
bei, sprang ins Wasser, packte das Kätz
chen, schleppte es ans Ufer und brachte
es zu ihren eigenen Jungen. Sie über
nahm die Pflege und Ernährung des
hilflosen kleinen Tieres, bis er erwach
sen war.
An der Seine in Paris ereignete sich
folgender Vorgang. Einige Gassenbu
den fanden nahe am Ufer einen Franken
Hund und warfen ihn in den Fluß.
Der arme Hnud war bereits so schwach,
daß er nicht mehr schwimmen konnte ,
und gewiß ertrunken Ware; ober in die
fem Augenblick stürzte ein starker Neu
fungländer, der einem Schiffer gehörte,
in die Fluten, packte den hilflosen Art
genossen im Nacken und brachte ihn ans
Ufer. Kaum hatte sich der Ncusundlän
der etwas entfernt, als die rohen Bube
den kranken Hund von neuem packte
und zum zweiten Male ins Wasser war
sen. Der Neufundländer sprang wiede
in den Strom und schleppte den kranken
'Genossen abermals ans Land, dann abci
wandte er sich knurrend und zähneflet,
schend gegen die Buben, die nun eiligst
Reißaus nahmen.
Ein holsteinischer Gutsbesitzer fant
eines Tages unter einem Apfelbaum eine,
eben ausgekrochenen Stieglitz, der wahr
fcheinlich auS seinem Neste gefalle war,
Er nahm das Wgclchen mit nach Haust
und legte eS in einen Vogelkäfig, in dcm
sich ein Kanarienvogel und ein Stieglij
befanden. Ter kleine Stieglitz began
bald jämmerlich . zu piepsen, aber der
große Stieglitz bekümmerte sich gar nicht
um ihn, während der Kanarienvogel
zum Futternapf eilte und dcm junge
Vögelche Nahrung zutrug. Die An,
Wesenheit eines Vogels anderer Art er,
schreckte jedoch wahrscheinlich den kleinei
Nestling, der bei der Annäherung bei
Kanarienvogels sich ängstlich verkroch
Wenn er dann wieder den großen Stieg,
litz sah, begann er von neuem kläglich
zu PiZpsen. um dessen Aufmerksamkeit
auf sich zu lenken. Der große Stieglitz
blieb aber ungerührt. Da kam eö zu
einer wunderlichen Szene. Es war. als
ob der Kanarienvogel verstanden hatte,
daß das kleine Vögelche nur von einem
Vogel feiner Art gefüttert sein wollte.
Er flog nun auf den große Stieglitz
zu und versetzte ihm mit seinen Schna
bei so lange Hiebe, bis jener schließlich
seiner Pflicht nachkam und de kleinen
Artgenossen fütterte, der nun prächtig
heranwuchs und als Dritter im Käsig
verblieb.
Junge Francn.
Es kränkt sie so, daß sich ihr Traum
Aus Mädchenjahren nicht erfüllte,
Und daß in anderer Gestalt
DaS Leben sich vor ihr enthüllte.
Ging eZ Euch auch so?" fragte sie
Die Frau'n, begierig tiefer Kunde.
Sie nickten alle, und noch nie
War es ss still in dieser Runde.
Denn alle dachten sie daran,
Wie bunt sie einst ihr Leben spannen.
Und wie die lichten Farbe dann
Verblaßten und in nichts zerrannen. ,
Leo Heller.
Wochrnspruch.
Em leböc? Wort
ül bi und dort!
Si ?!kS Boit
An l?fcrm ON:
Hin wabioS '&)!(
War! l'ch llnShl'.S fort nd sstt.