Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 07, 1917, Image 1

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sind öle Klassifizierten AnZci
gen der Täglichen Omaha
Tribüne. - Lesen Sie sie um
des Gewinnes willen!
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. wettsrberlcht. (i
Jyiic Omaha und Umgegend: Sch?n K
abend und wahrscheinlich am Samötag. ,ftaaJ
kühler honte abend. ,
Für Nkbwöka: Schön heute abe.,..'und
wahrscheinlich am Samstag.
Für Iowa: Veränderlich heute abend, ent
Samstag schon und wärmer im Norden.
34. Jahrgang.
Omaha, Neb., Freitag, den 7. September 1917.,
8 Seiten.-No. !153
lottenllngliff auf
Petrograd erwartet!
vriten fiirchten, 6aft eine deutsche Flotte tteval
und Rronstadt besetzen und dann petro
graö unter Feuer nehmen wird.
Schwere Nqmpfe um den Besitz ZNsnte Gabriels!
London, 7. Sept. Die deutsche Platz an der Spitze erkämpfte.
Peeresleitung mag sich mit dem Pla
ne tragen, die russische Flotte zu zer
stvre.r und Petrograd zu beschießen.
Bereits vor mehreren Tagen wurde
das Auftreten von llBootcn, Tor
peöojägern, Minenfegern, Kreuzern
und größeren Kriegsschiffen in der
Ostsee gemeldet, und heute kreuzt
. eine ziemlich starke deutsche Flotte
vor dem Eingang zuin Finnischen
Meerbusen, knapp 300 Meilen von
Petrograd entfernt. Wenn die deut
sche Admiralität es wünscht, kann sie
eine große Flotte zu einem Angriff
auf die ruilische iLstirauste verwen
den; der kicl4toiial. gestattet, daß
eine zu diesem Ziueck nötige Anzahl
Kriegsschiffe von der Nordsee nach
der Ostsee befördert werden kann.
Petrograd wird von der Seeseite
aus von zwei großen Ilottenstatio'
neu und Feslungen geschützt; es find
dieses Rcval, unweit des Ein
gaugs zuin Finnischen Äicerbusen
gelegen, und uronstadt, ilioa 20
teilen von Petrograd entfernt. Ter
Meerbusen an und für sich ist mit
Secminen besät. Man weiß, daß
sich ein Teil der russischen Osneeflotte
in Rebal bcsindet, ist aber nicht stark
genug, um sich mit einer großen
deutschen Flotte auf eine Seeschlacht
einzulassen.
Hier werden Zweifel laut, ob die
deutsche Admiralität wagen wird, ei
nen Teil der deutschen Hochseeslotte
von der Nordsee nach der russischen
Küste zu senden, da man sich ßüe
Augenblick eines Angriffs der engli
schen Flotte aus Kiel gefaßt machon
kann. , Immerhin aber, verfügt die
deutsche Marine über eine genügende
" Anzahl Schiffe, welche die rujjischen
Kriegsschiffe an Geschüijkaliber und
Tragweite der Geschosse überlegen
sind.
Im Lande nimmt der von drei
Seiten von Riga aus erfolgte Vor
marsch nach Nordrußland hinein im
mcr größere Dimensionen au. n
Petrograd 'wartet man sehnsüchtig
auf die Hcrbstregen. wodurch der
Landweg für die zahlreichen deut
schen Truppen uiu-'asfierbar gemacht
wird und die Teutsche!, keinen
Schlag führen können, der sich in
Petrograd fühlbar macht. (Ist be
reits durch den Fall Rigas beWerk,
stelligt worden.)
. Die starke Sccsestuiig Kronstadt,
der Schlüssel zu Petrograd, liegt 20
Meilen von der russischen Landes
Hauptstadt entfernt; ein Nanal ver
bindet beide Städte miteinander.
Sieben Monate ist dieser Kanal
schiffbar, während, der anderen fünf
Monate ist er zugefroren. In Krön,
stadt ist es mehrfach zu Revolutionen
gekommen; die Stadt hat der provi.
jorischen Regierung die Gefolgschaft
verweigert und auf russischen Kriegs
schiffen haben die Matrosen gerneu
tert. Es heißt, daß die Ordnnug in
der Stadt und Umgegend wieder
hergestellt ist.
Russen entmutigt.
Auf eine Strecke von ungefähr 40
Meilen, zwischen Riga und Friedrich
stadt, t die rusmche Front durch
Krochen worden, und Livland dürfte
Ittt) oau? vouuanoig in anoen xjlt
Teutschen befinden. Ucbcroll werden
die flüchtenden Russen von den nach
rückenden Feinden schwer bedrängt,
und die Mutlosigkeir unter ihnen
nimmt zu. Wie schnell die Russen
ihre Flucht bewerkstelligen, geht
daraus hervor, daß die Teutschen
bisher nur über 8000 Mann Gcfan.
gene melden.
Berliner Meldungen zufolge sind
alle schweren Küstenbatterien bei der
Einnahme von Tünamünde in die
Hände der Deutschen gcsallcn. Un
ter diesen Geschützen befanden sich
solche von 30.5 Zentimeter Kaliber.
Sie waren alle unbeschädigt.
Ter Eroberer Riga?.
Kopenbägcn. 7. Sept.. über Lon
lon Tie Eroberung Rigas durch
hat Telltschen hat den Namen eines
neuen deutschen Armeebefehlshabers,
v. Mutier, in den Vordcrgruird -ge
bracht. Seine jüngste Beförderung
zum Kommando übe? eine unabhän
gige Armee bildet eines der wenigen
Beispiele dafür, daß junges Blut
durch die eng geschlossenen 5!eihcn
älterer Sencrclle hindurch einen
v. Hutier, der von französischer
Herkunft ist sein Großvater war
ein französischer Offizier war
beim Ausbruch des Krieges ein Gar.
dedivisionsbefehlshabcr, und er hatte
sich nicht besonders herdorgctan bis
zur Einnahm von Riga. Sein
Stabschef General Sluberzwcig war
eine Zeitlang Feldmarschalls von
Mackenscns Stabschef und wurde
später nach Belgien verseht, wo sein
Name in Verbindung mit der Hin
richtung der britischen Spionin und
Verwundetenpflegerin Edith Cavcll
genannt wurde. Prinz Eitel Fried
rich, Befehlshaber der ersten Garde
division, welche Tarnopol genommen
hatte, nahm auch an den Operatio
ncn zu Riga teil.
Bom westlichen Kricgöschkluplatz.
Berlin, 7. Sept.. über London.
Das deutsche Kriegsamt meldete ge
stcrn über Ereignisse an der West
front:
Armecfront Kronprinz Richprecht willkommen geheißen werden.
von Bayern: In Flandern kam es
zu Gcschühkänipfen an der Küste.
Im Abschnitt des Southoulstwaldes
hat sich die Heftigkeit dcö Artillerie
duclls gesteigert. Bisher kcme In
fantcrietätigkeit.
Arnreefront deutscher Kronprinz:
BorBerdun nahm östlich der Maas
das Artillerieducll im Laufe des Ta
ges bemerkenswert zu. Es wurde
auch während der Nacht fortgesetzt.
Bei Tag und Nacht war die Flie
gcrtätigkeit eine äußerst rege. Zahl
reiche Bombenunternehmungen wur
den ausgeführt. Unsere A eroplane
griffen weite Ziele erfolgreich mit
Bomben an. darunter Calais. Bou
logne und Tovcr.
Es wurden 22 feindliche Maschi
nen abgeschossen.
Briten werden zurückgeschlagen.
London, 7. Sept. Britische
Truppen, welche sich kürzlich in Besitz
deutscher Stellungen nördlich von
Frczenberg gesetzt hatten, mußten
dieselben infolge der deutschen Ge
genangriffe wieder aufgeben. So
meldete General Haig. Westlich von
Oucant wurde ein feindlicher Posten
überfallen; die Briten eroberten ein
Maschinengewehr.
Bon der italienischen Front.
Loiidon. 7. Sept. Die Oester
reicher haben an der italienischen
Front zahlreiche Verstärkungen' er
halten man glaubt, daß es deut
sche Divisionen find und von neu
ein tobt die Schlacht. Zur furchtbar
stm des ganzeil italienischen Feldzu
gcs gestaltet sie sich bei Monte St.
Gabriele, dessen Eroberung durch die
Italiener vor mehreren Tagen ge
meldet wurde. Lange aber scheinen
sie es nicht gehalten zu haben, denn
heute ist dieser strategisch wichtige
Punkt wieder von den Oesterreichern
besetzt. Alle kunstvoll angelegten
Bertcidigungsstellungclt find durch
Gcschützscucr zerstört worden, und
Angreifer wie Verteidiger kämpfen
ohne sonderliche Deckung,
Der vorwärts" über
öle wilson-Note!
Sagts daß Wilson in derselben nicht
mehr verlangt, als das deut
sche Bvlk.
Bern, Schweiz. 7. Sept. In
seiner Ausgabe vom 3. September
schreibt der ,Bcrliner Vorwärts"
über Wilfons Beantwortung der
päpstlichen Friedeiisnote:
Die augenblickliche Situation ist
diese Eine feindliche Macht der
langt, ehe sie sich mit uns auf Frie.
densverhandlungen einläßt, das.
was das deutsche Volk selbst der
langt. Es ist nur natürlich, daß
Feinde der politischen Freiheit in
Deutschland versuchen, die Sache
Heillaser zu gestalten; ebenso natür
lich aber ist es auch, daß friedfertige
Männer die amerikanische Note ein
gehend studieren und gegen Entfiel
lung des Inhalts protestieren wer
den.
In Wirklichkeit 'enthält die Wil
son Note nichts, das für uns nicht
annehmbar ist. Das deutsche Volk
ist willens, jene Garantien zu geben,
welche Wilson verlangt. Wenn wir
schon gegen vier Fünftel der ganzen
Welt kämpfen müssen, dann ist die
ses nicht die Schuld des deutschen
Volkes. Da Amerika uns nicht be
siegen kann, und wir schwerlich Ge
legenheit haben werden, in Washing
ton einzumarschieren, fo ist dieses
Blutvergießen sinnlos und absurd.
Wenn nun vorgeschlagen wird, durch
Reformen, welche das deutsche Volk
schon längst anstrebt, den 5irieg zu
beenden, dann muß dieser Vorschlag
Die
Nebraskas Nekruten
in Fort Uiley!
NebraskaS junge Leute, die zum
ersten Aufgebot der Natioualarmee
gehören, sind heute morgen m zort
Riley eingetroffen und marschierten
unter Leitung von Reserveoffizieren,
die sie am Bahnhof erwarteten, nach
dem zwei Meilen entfernt liegenden
Camp Funston. '
. Der Spczialzug, der die zukünfti
gen Krieger nach ihrem Bcstim
mungsort brachte, bestand aus zehn
Waggons. Bon Omaha waren 92
Mann abgefahren, denen sich in Bai
ley zwölf, in Lincoln 2ii6, in Bea
trice 27 und in Wymore R3 weitere
5lriegskamoraden zugesellten.
Berufung dcttvorfen.
San Francisco, Cal., 7. Sept.
Das Appellationsgcricht hat die Be
nifung von Warren K. Billingö.
verurteilt wegen Beteiligung an
dem Bombenattentat, bei denr der
Bereitschaftsparade hier am 12. Juli
1916 mehrere Personen znm Opfer
gefallen, verworfen. Billings muß
daher unier dem über ihn verhäng
teil Urteil Zeit seines Lebens im!
Zuchthauss zuhringes
Wutausbrüche der konservativen
Presse können nichts daran ändern."
Die Frankfurter Volksstininre (so
zialistisch) sagt: Die Wilson Note
läßt die Frage in Zlveifel. ob Ame
rika den Anncrioiisplänen der Al
liierten beipflichtet. Ter Reichstag
muß unbedingt zu den Reformen im
Teutschen Reich Stellung nehmen,
wodurch Präsident Wilson gezwun
gen wird, seiner Meinung über An
nexionen Ausdruck zu verleihen."
Tie Kreuzzeitling schreibt: Tie
Anstrengungen der Sozialisten,
Deutschland mitten im Kriege zu de.
mokratisieren. find dazu angetan, die
Widerstandskraft des Deutschen Rei
ches zu untergraben. . Diejenigen,
welche einem derartigen Plane Vor
schub leisten, gehen mit Deutschlands
unversöhnlichsten Feinden Hand in
Hand."
Die Deutsche Tageszeitung sagt:
Eine demokratische Regierung wiir.
de den Untergang Deutschlands be
zeichnen. Es ist das einzige Mittel,
durch welches unsere Feinde den
Krieg siegreich beenden können"
Amtlich inspiriert?
Berlin, über London, 7. Sept.
Ans Budapest wird ' dem Pester
Lloyd eine Erklärung zugesandt, die
aus amtlich inspirierter Quelle in
Wien stammen soll und in der die
Haltung Teutschlands und Oester
rcich.Ungarns der Note Präsident
Wilsons an den Papst gegenüber wie
folgt definiert wird:
Präsident Wifimt und die En
tente sind einzig für die große Ent
täuschung verantlvortlich, die der
Fchlschlag der Fricdensbeinühungen
des Papstes verursacht hat. In
Wirklichkeit strebt Wilson nach Ent
waffnung des deutschen Volkes. Dies
ist die Bedingung, die er nennt, um
eine Teilnahme der Vereinigten
Staaten an den Fricdensunterhand
lungcn möglich zu nwchen. Die Vor
schlage, Teutschlands Wehrkraft zu
verringern, sind nicht neu. Dessen
Stärke gründet sich auf die Einheit
des Volkes, der Armee und der Rc
gicrung
Präsident Wilson wird sein Ziel
niemals erreichen. Sein Pathos wird
nie das deutsche Volk veranlassen,
seiner historischen Entwicklung zu
entsagen, die mühsam erreicht wor.
den ist. Das Land wird nicht gewillt
sein, in eine Reihe kleiner Staaten
zu zerfallen oder seinen Herrschern
die Treue zu brechen.
Die deutschen und österreichisch,
ungarischen Staatsmänner haben an
dere Fragen zu erledigen, als die
Einführung neuer Konstitutionen
oder Regierungsformen nach amen
konischen Mustern und Befehlen. Es
ist nicht allein unser Glück, sondern
ein Segen für die ganze Mensch,
heit, daß der Entente die Kraft fehlt,
um Ungerechtigkeiten zuzufügen."
Amerika wird
triumphieren," sagt
ttoyd George!
Nachrichten aus Nnklund allerdings
deunruhigeno; auchbootttlcg
ist wirkungslos.
Birkenhead, Eng.. 7. Sept.
Amerika hat niemals das Wort
Niederlage gekannt, und wird auch
bei dieser Gelegenheit triumphieren,"
waren die Worte, welche Premier
Lloyd George heute be: einer An
spräche in die Welt hinausrief, und
die donnernden Applaus auslösten.
Der englische Premier gab zu, daß
die Nachrichten von Rußland beuir
ruhigend lmiteten, erklärte . jedoch
seine volle Zuvcrficht, daß oie russl
schen Führer, die jetzt unter Feuer
befindliche Maschine reparieren wür
den.' Deutsche Versuche, unter die Alli
ierten im Osten und Westen Zwie
tracht zu säen, sind fehlgeschlagen,"
erklärte Lloyd George emphatisch.
Deutschland hat sich erst dann ent
schlössen, Rußland mit dem Schwerte
anzugreifen, nachdem seine anderen
Methoden, fehlgeschlagen waren. Die
russische Revolution hat den Sieg der
Alliierten verschoben. Wir hatten eine
frühere Gesundung erwartet aber
wir musten uns :n Geduld saßen.
Wir -find weniger über die Wir
kung eines russischen Fchlschlags auf
den Krieg bekümmert, als über des
sen Folgen auf die Demokratisierung
der Welt." ,
Der Premier wiederholte seine oft
zum Ausdruck gebrachte Ansicht über
die Unwirksamkeit des deutschen
Tauchbootkrieges. Ich bin absolut
davon überzeugt, lagte er mit Be
tonung, daß die Tauchboote, nie
nials imstande sein werden, die
Stärke des britischen Reiches noch die
Hoffnungen der Alliierten zn zer
schmettern."
Hinter Sozialisten-
Zeitungen her!
ySii Chicago dürfen zwei, dnrnntcr
die Arbeiter Zcitunff, nicht
mehr erscheinen.
Lebendig dcrbranut.
Smith Center, jians., 7. Sept.
AIs der nahebei wohnende Farmer
Jaines Sutton in seinem Motor
Gasolin schütten wollte, entzündete
sich dasselbe. Gleich darauf erplo.
dierte auch der Gasoli.nbchälter.
Sutton würd? niit brennendem Ga
solin .übergössen und verbrannte 1e,
isendtgen Leibes,
Chicago, 7. Sept. Bundes
bcamte führten gestern ihre Jagd
rn;f die Sozialisten und Radikalen
fort. Sie hielten Haussuchung ab
in der Arbeiter Zeitung", dem hie
sigcn deutschen Sozialisten Blatt,,
in dem Social Demokraten",
ebenfalls einer sozialistischen Zci
tung, und in dem Radical Book
Store, wo radikale Zeitschriften der
versch!edenj!eil Art feilgeboten wer
den.
In dem letzteren wurde das gav
ze Lager beschlagnahmt, desgleichen
in den Zeitungslokalen sämtliche
vorhandene Literatur, Geschäftsbü
cher usw. Außerdem wurden Teile
der Pressen entfernt, wodurch ein
weiteres Erscheinen der beiden Zci
timgen unmöglich gemacht wird.
Im Auditorium der Westseite
fand gestern eine Versammlung von
Freunden des Anarchisten Alexander
Verkman statt, m der etwa 500
Personen teilnahmen, von denen ein
Fünftel der Zahl Polizisten, Hilis
jheriffs, Regienmgsbeamte usw.
war. Unter den Sprechern befand
sich Charles Sonnenschein von New
Dork, Jacob Margoilis von Pitis
burgh und andere. Die anwesenden
Beamten fandeit keinen Grund, ge
gen die Redner einzuschreiten. Mor
ris Hillquit und Max Pine. welche
mit der Konferenz des Pcople's
Conncil for Temocracy in Verbin
dung stehen, war von der Leitung
das Halteit von Ansprachen verboten
worden.
Sen. Jenes Ansicht
die einzig richtige!
Sagt, das dcntsche Volk müsse znerst
besiegt werden, ehe von Friede
die Ncde sei kann.
Washington, 7. .Sept. Wäh.
rend der Debatte über die Kriegs
Vorlage sagte Senator Jones, Wash.
ington, unter anderem: Die Ver.
Staaten liegen im Kriege mit dem
deutschen Volk und müssen dieses
und die kaiserliche Negierung zuerst
besiegen, ehe an Friedensverhand,
lungen gedacht werden kann. Dieses
Land muß erkennen, daß die Treue
des deutschen Volkes zu seinem Kai
ser in der Geschichte unerreicht da.
steht. Meiner Anficht nach spielt
Rußland in diesem Kriege keine
Rolle mehr; sollten die Russen nicht
bis zum nächsten Frühjahr einen
Sonderfrieden schließen, dann sind
sie sowieso als aus dem Kriege
ausgeschaltet zu betrachten, und wir
werden den deutschen und österrei.
chisch.ungarischcn Truppen, die jetzt
an der Ostfront stehen, an der West,
front gegenüber stehen. Wir sollten
uns nicht selbst betrügen wir be
finden uns nicht im Kriege gegen
den Kaiser, sondern gegen das deut
sche Volk; wir müssen das deutsche
Volk und den Kaiser besiegen, ehe
wir über den Frieden verhandeln
können; wir stehen einem' Volke ge
genüber, das sich auflehnt, weil wir
uns in dessen innere Angelegenheiten
mischen und dessen innere Politik
diktieren wollen. In diesem Kam
pfe müssen wir alle unsere Hilfsmit
tel aufbieten."
Deutsche Regierung
errichtet Pretzbüros!
Jeder Negiernngszweig soll ein sol
ches erhalten, doch unter
Reichskanzlers Obhut.
Uanaoische Verluste
bei cens sehr groß!
Ottawa, 7. Sept. Von der
Front hier eingctroffene Meldungen
bestätigen nur die früheren Meldun
gen, daß die Kanadier während der
Kämpfe bei Lens sehr schwere Vcr
Irrste erlitten haben. Die Zahl der
bei kürzlichen Gefechten Gefallenen.
Verwundeten und Gefangenen wird
auf ruiid 2.000 angegeben. Tie
Deutschen aber sollen' dabei 60,000
Mann verloren haben.
Kopenhagen, über London. 7.
September. Die Berliner Presse
enthält sich aller bindenden Am
ßcruugen über die verheißenen Seg
nungen der Preßbüros, welche in
Verbindung mit jedem deutschen Re
gierungsdepartentent errichtet wer
den sollen. Sie ist nur erfreut darü
ber, daß das Auswärtige Amt dem
allgemeinen Preßbüro,, welches bis
her das Jnspirationsorgan für re
daktionelle Auslassungen über ein
heimische und auswärtige . Angele
genheiten bildete, die Leitung der
Dinge abnehmen wird.
Das Preßbüro für die Leitung
der inneren Politik ist dem Minister
des Innern anvertraut.
Dieses, vom Kanzler Michaelis
eingeführte System gründet sich auf
den Gedanken, daß Zeitungsbericht
erstatter Nachrichten ' unmittelbar
von den Auskunftsbüros der vcr
schiedcnenMinisterien erhalten sollen;
doch stehen diese Büros alle unter
der Obhut des Kanzlers, resp, sei
nes Preßchess. Für den letzteren
Posten wurde Frhr. v- Brann aus'
gewählt.
Frhr. v. Braun erklärte den Zei
tungsleuten. daß der Kanzler na
türlich nicht daran denke, die Presse
zu beeinflussen zu suchen, und lcdig.
lich unbegründeten Kritiken vorzu
beugen wünsche, unter denen die
Regierung in verflossener Zeit sehr
oft zu leiden gehabt habe, und die
Kontrolle über den ganzen Veröf
fentlichungsdienst in seinen eigenen
Händen zu behalten. Den der Kanz
lcr sei für die ganze Politik des
Reiches verantwortlich und daher zu
dem Verlangen berechtigt, daß alle
Preßabteilungcn der verschiedenen
Ministerien die Presse im Sinne
seiner Politik mit Weisungen ver
sehen sollten. .
mg
lieg verschlingt
eheurc Summen!
Die $4,810,979,570 Desizitvorlage im Hause
günstig einberichtet; Summen von taumeln-
Her Höhe siir Uriegszwecke verausgabt.
Die Senatsmehrheit halt zu den Korporationen!
Präsident Wilson kaust Bunds.
Washington, D. C., 7. Sept.
Präsident Wilson hat heute siir
l 0.000 Bodenkreditbouds gekauft.
Diese Papiere, welche gemeinsame
Obligationen der zwölf Federal Land
Banken stzid. werden verkauft, um
Geld aufzubringen, welches Farmern
unter dem neuen Bodentreditsystem
geliehen wird. Die Bonds tragen
.Pusen zur Rate von fciermujauz
X Niest,
N. Y. Miliz in Uiirze
nach Frankreich!
Tie New Yorker Division dürfte
Mitte Oktober nach der fran
zösischcn Front gehen.
Spartansburgh. S. C 7. Sept.
Tie 27. Division der New Jorker
TtaatsMiliz dürfte in etwa sieben
Wochen die Fahrt nach Frankreich
antreten. Wahrend der kurzen Pe
riode ihres Aufenthalts in Camp
Wadsworth werden die Mannschaften
an eine geradezu eiserne Disziplin
gewöhnt werden, und wenn sie dann
im Oktober an die Front' ziehen,
wird ihnen die Disziplin in Fleisch
und Blut .übergegangen sein. Camp
Wadsworth wird der Stützpunkt für
die ganze Division werden. Hier
sollen später die Rekruten ausgcbil
dct werden, jene Lrntc, die den Er.
satz für die unter deutschem Feuer
gelichteten Reihen bilden, müssen.
Auch werden hier gewaltige Vorräte
eingelagert, um bei Bedarf sofort
WaHington, 7. Sept. Im Re
präsentantenhause kam die Kriegs
Bondvorlage wieder zur Debatte,
nachdem sie wegen der von Replibli
kanern gemachten Einwände gegen
gewisse Punkte der Maßnahme der
schoben worden war. Sie find der
Ansicht, der Schatzamssekretär sollte
nicht die Befugnis haben, den Al
liierten Geld nach Belieben zu bor
gen, bis die Bill endgiltig angcnom
men sein wird. Die Bill dürfte trotz
aller Versuche, Aenderungen an ihr
vorzunehmen, gutgeheißen werden.
Die größte DefizwVorlage in der
Geschichte aller Länder ist im Hause,
mit einer Dringlichkeitsklauscl Verse
hen, vom Komitee günstig eingereicht
worden. Es handelt sich in dieser
Vorlage um die Summe von $4.
810,979,370. In derselben sind
$645,000,000 für Soldatensold vor.
gesehen: $350,000,000 für Unifor.
men und die gleiche Summe für
Transporwnkosten; $120.000.000
für Maschinengewehre; $670.213..
000 für Artillerie und $603,000.000
siir Mlnition.
Im Bundessenat wird heute ent
schieden werden, wie hoch die Kriegs
steuer auf Einkommen lauten soll.
Diejenigen, welche den Reichtum der
Bürger dieses Landes besonders hoch
besteuern wollen, um die Kriegs,
kosten decken zu helfen, haben Aus,
sichten, mit ihrem Plane, das Ein,
kommen um $812.000.000 mehr zu
besteuern, durchzuringen. Tret
Amendments zu der Originalvorlage
aber sind erst aus dem Wege zu räü.
men, ehe dieses angenommen werben
kann. La Follette wünscht eine Mehr
besteuerung des Einkommens um
$200,000,000, Hollis eine solche von
$1,000,000,000, und La Follette
und Foster haben gemeinsam ein
Amendment eingereicht, alle Ueöer
Einkommensteuern mit 10 Prozent
zu besteuern, um einen Fonds zu
schaffen, aus welchem allen amerr
konischen Truppen, die im Auslande
kämpfen monatlich ein BonuS von
$50 zuteil w:rd.
Viele Einkommensteuer Amend
ments, die vor kurzem eingereicht
wurden, u. die Kriegsprofit-Amcnd,
mcnts. die anfangs dieser Woche nie,
dergesrinimt wurden, sind nur des,
halb unterbreitet worden, um zu zci
gen, aus welcher Art Leuten sich'
der Senat zusammenfetzt. In der
nächsten Wahlkampagne wird das
Volk auf alle diejenigen Senatoren
aufmerksam gemacht werden, welche
gegen die Höchstbesteuerung bex
Kriegsprofite stimmten. Man er
wartet dadurch einen anderen Se
nat wie gegenwärtig zu erhalten; die
Majorität des jetzigen Senats hat
sich als Freund der Stahlkorporati
onen und der Munitionsfabrikante
erwiesen. - '
Hungergesvenst
vor Hollands TUr:
Wcrkschaftsvcrbände sinnen ans Ab
wehrmittel; scharfe Kritik an
Amerikas AiOfuhr'Verbot.
Gmaha-Tag auf oer
Staatsausstellung!
Lincoln, Neb-, 7. Sept. Et
wa 3,000 Besucher aus Omaha hat
ten sich gestern auf der Staats
Ausstellung zum OmahaTag"
eingesunken. Viele davon warm in
Automobilen herübergekommen, und
alle hatten die richtige Stimmung
mitgebracht, Leben in die Bude zu
bringen. Der Besuch im Ganzen be
trug 49,969, war also viel gerin
gcr als am Mittwoch, wo sich über
60,000 Besucher eingcsunden hat
ten.
Die Zirkusparadc machte einen
vorzüglichen Eindruck. Zwei Un
glücksfälle ereigneten sich gestern.
Auf einem Karussell stürzte die
elfjährige Tochter des Countyclcrks
Bruce Vastine von Trenton, Neb.,
von ihrem Sitz und verletzte sich
am Kopf. Frm: Christopher Niegert
von Seward fiel in Ohnmacht und
wurde von der nachdrängenden
Menge iiberrannt und mit Füßen
getreten.
Für Kollektivausstellungen der
verschiedenen Counties wurden ge
stern nachmittag die Preise verteilt,
und zwar folgendermaßen:
Oestlicher Distrikt Pawnee. er
ster; Douglas, zweiter; William
Lonergan (Douglas), dritter; Lan
caster, vierter
Zentral Distrikt Fillmore, er
ster; Kearney. zweiter; Franklin,
dritter; Aork, vierter.
Westlicher Distrikt-Scotts Bluff,
erster, erhielt alles Geld da; Kim.
ball, Sheridan und Dawes, nicht
genug Punkte erzielt.
Heute vormittag findet die Ver.
teilung auf der BabyÄusstellung
statt, dies da Gouverneur nicht ab
kömmlich ist, vom Oberrichtor Mori
HmNerzejandt zu kvcrden, . -x3 vorgekwinmen wurde.
Amsterdam, 4. Sept. (Verspätet).
Ein Gewerbe-UnioN'Kongreß, der
heute hier abgehalten wurde und
150,000 Arbeiter repräsentierte,
erörterte NahmngsProbleme in
Verbindung mit der Unterbrechung
der Einfuhr aus Amerika und den
ungünstigen Aussichten für die hol
ländische Ernte, die infolge des an
haltenden Regens großen Schaden
gelitten hat- Ter Kongreß nahm eine
Resolution an, in welcher die Re
gierung aufgefordert wird, die Ma
ximumpreise für Lebensmittel, ,
Heizmaterial und Schuhleder zu re
duzieren und verschiedene andere
MaßnahmeU zu. ergreifen, um wäh
rend des kommenden Winters Not
und Elend unter der ; Arbeiterbe
völkerung zu VerHuten.
Einer der Redner, der als Ver
treter der Amsterdamer Dockarbei
ter' an dem Kongreß teilnahm, be
,fürwortete, daß die holländischen Ar
bester der Regierung gegenüber eine
energischere Haltung einnehmen sol
len. und erklärte, die Entente würde
nicht zulassen, daß Belgien hungere.
-w ."i .-...
amiaun juueue gu uiqtru. .roea
Getreide senden müssen und nicht
darauf bestehen, daß Holland, wäh
rend es die Versorgung Belgiens
leite, ohne Getreide fei.
Vorsitzer Oudegeest. bemerkte, es
sei zwecklos, sich um Hilse an die
amerikanischen Arbeiterorganisatio
nen zu wenden, da die amerikani
sche Regierung uns nicht günstig
gesinnt ist und die amerikanische
Arbeiterorganisation ihrer Regier
ung nichts in den Weg legen wird."
In, Verbindung hiermit mag eS
bemerkenswert sein, daß , der
?!ieulvs Van Den Tag" sarkastisch
sagt. , Amerika enthalte unaerech
terweise dein holländischen Volk
Nahrungsmittel vor, obwohl es be
Haupte, für Recht und Demokratie
zu kämpfen." Die Zeitung fügt hin
zu. belgische Flüchtlinge und ent
kommene Krieasaefanaene wären
willkommen, sich an dem dürftigen
Brotrationen des holländischen Vol.
kes zu beteiligen, aber es sei unver
nunftig, zu erwarten, daß Holland
die Tausenden von anderen Frem
oen rnnerbatb semer Grenzen : fut-
tern solle. Holland Zollte sich wei.
gern, sich mit Nahrungsmitteln für
die Belgier zu befaflen. wenn mcht
z. B. tut ieoe Sendung nach Bel
gien eine gleich - große Quantität
in Holland bleiben dürfte.
Studenten wollen nur
als Offiziere öienen!
Paris. 7. Sept. Viele der
amerikanischen Studenten, die al&
Ambulanzkutscher im ' Dienst des
Roten Kreuzes nach Frankreich ka
men, weigern sich, als Gemeine in
das Vundesheer einzutreten, weil
sie glauben, daß sie bei ihrem Bil
dungsgrad Offiziere werden soll
ten. Sie werden nach Amerika zu
rückkehren, um dort in die Ausbiß
dungslager für Offiziere zn kom
men, aver viele mo bereits als
körperlich untauglich erklärt wor
den. .
Einigen der Studenten ist es ae.
lungcn, in das Fliegerkorps zu
kommen und diese bleiben in Frank
reich, da Zie Aussichten haben, in
mcht zu ferner Zeit Osfizicrspatent?
zu erhallen, '