Seite 6-Tägttch'e Omaha Tribüne TonncrZtag, bcn G. September IM. NctcrStubknmödchcn Von Mail Twain. Gegen olle Stubenmädchen, wel chen Alters oder welcher Nationali tät sie auch sein mögen, schleudere ich hiermit meine Junggesellen uuchl Motive: Stets legen sie die Kopfkissen an Das dem Gasbrenner cutejenae jcCte Ende des Bettes, so daß man, wahrend man vvr dem Einschlafen liest und raucht wie das eine althergebrachte und sehr geschätzte Iungzesellensitte ist das ütoch in uribequemerLage emporgauen uiue. um das lcht von seinen gebtensc ten Aunen sern zu halten. Wenn sie am folgenden Morgen finden, das die Kopikisjen nach oein anderen Ende des Bettes verlegt sind, so nehmen sie diesen Wink nicht mit freundlicher Gesinnung auf, sondern machen, sich in ihrer abo Ultra Machtvollkommenheit sonnend nd ohne Erbarmen mit unserer Hilflosigkeit, das Bett gerade so, Die es ursprünglich war, und ha den im geheime ihre helle Freude an dem Aerger nd der Qual, die ihre Tyrannei uns verursachen wird. So oft sie bemerken, daß man die Kissen umgelegt hat, nmchen sie regelmäßig unsere Arbeit zunichte und fordern uns iu der Weise her aus, und juchen uns das Leben, US Eott uns geschenkt hat, zu ver bitter. Wenn sie daS Licht auf andere Weise nicht in eine unbequeme Stel lung bringen können, so verschieben sie das Bett. Stellt man feinen flösset sechs Zoll von der Wand ab, damit, wenn man ihn öffnet, der Teckel sich dage gen lehnen kann, so schieben sie den ttofser regelmäßig wieder zurück. Sie tun es absichtlich. Will man den Spucknapf an einer beftmmiteu Stelle haben, wo u einem bequem zur Hand ist, so find sie nicht damit einverstanden und entfernen ihn jedesmal wieder. Immer stelle sie unsere anderen Stiesel a unzugängliche Orte. Es macht ihnen eine ganz besondere Freude, dieselben so weit, als es die Wand nur eben erlaubt, unter das Bett zu schieben. Sie tun das, weil uns das nötigt, in eine würde lose Stellung uns herabzulassen, iin Finstern mit dem Stiefelknecht da nach herumzutappen und ärgerliche Fluche auszustoLen. Immer stellen sie die Tose mit den Streichhölzern an eine andere Stelle. Täglich spuren ste emen neuen Standort dafür auf und stel len eine Flasche oder andere zeo brechliche Slaswaren dahin, wo frü her die Streichhölzer standen. Tas tun sie, um uns zu veranlassen, das alaserne Tina, wenn wir im Mn stera herumtappen, zu zerbrechen und uns Schaden zuzufügen. - Immer und ewig verrücken sie dieöbel. Kommt man abends spät n'ach Häuft, fo kann man fest darauf rechnen, den Schreibtisch dort zu finden, wo am Morgen der Kleiderschrank ftand. Und wenn man des Morgens fortgeht und den Scheuernmer b der ,ut und den SchMchtuhl am Fenster zurück läßt, fo wird man sicherlich, wenn man um Mitternacht oder da herum zurilckkehrt, über den Schaukelswhl siolper und fallen, und, wenn man sich bis ans Fenster weiter. tastet, sich in den Scheuereimer fei gen. TaS ist einem unangenehm, ihnen gefüllt es. Gleichviel, wo man etwaS hin stellt, es kommt ihnen gar nicht in den Sinn, es stehen zu lassen. Bei der ersten bestm Gelegmheit neh men sie den Gegenstand weg und stellen ihn anderswo hin. Das liegt in ihrer Natur. Ustd zudem macht es ihnen Vergnügen, auf diese Weise niederträchtig zu fein und einen zu ärgern. Sie würden lie ber sterben, als ihre Schelmenstreiche unterlassen. Immer heben sie alle alten Spitzel gedruckten Kehrichts auf, die man auf den Boden wirft, und schichten ste sorgfältig auf den Tisch auf, während sie mit unseren wen vollen Manuskripten Feuer anma chen. Ist da irgend ein besonderer alter Papierlappen, der einem mehr als alle anderen zuwider ist, und den man auf alle ' mögliche Weise lokiwerden sucht, fo mag man sich jede erdenkliche Mühe in dieser Be ziehung geben, es wird nichts nüt zen; denn sie werden den alten Pa pierfchen immer wieder anö Tages licht bringen und regelmäßig wieder an dieselbe Stelle legen. Tas tut ihnen wohl. Und sie verbrauchen mehr Haar öl. als zechs Manner. Beschuldigt man sie, es gemaust zu haben, so liuen sie einem ins Gesicht. 'Was steige sie nach einem Jenseits? Ab so Irr nichts. Läßt man der Bequemlichkeit kalte den Schlüssel , in der Tür stecken, so bringen sie ihn hinunter u-n Oberkellner. Sie tun das un tes dem nichtsnutzigen Vorwande, un a Eigentum vor Tiebcu schützen, zu wollen; aber in Wahrheit tun sie eS nur in der Absicht, dasz man, wenn man müde nach Hause kommt, wieder die Treppe hinunter klettern und den Schlüssel holen soll, oder damit man sich der Unannehm lichkeit unterziehe, sich ihn von einem Kellner holen zu lassen, der sodann natürlich ein Trinkgeld erwartet; in welchem Falle sich die verkomme nen Geschäpse vermutlich in die Beute teilen. Unablässig stellen sie den Ler such an, das Bett zu machen, ehe man aufgestanden ist, auf welche Weise sie uns um den schönen Moi genschlummer bringen; nachdem man aber aufgestanden ist, lassen sie sich bis zum nächsten Tage gar nicht wieder sehen. Sie begehen überhaupt alle Ee meinheiten, die sie ersinnen können, und sie begehen sie aus purer Bos heit und aus keinem anderen Grun de. Zimmermädchen sind für jedes menschliche Gefühl abgestorben. Wenn ich in den gesetzgebenden Körperschaften einen Antrag durch bringen kann, kraft dessen die Sru benmädchen abgeschafft erden, so gedenke ich es zu tun. Gut beobachtet. Seine englische Srau. j s 4 Roman ton Rxdvlf Siatz. ?N kleines Mädchen au sehr armen' Verhältnissen wurde zum er stenmal zu einer Wohltärigkeitsspei , sung bei einer reichen Tarne einge laden. Die aristokratische Wirtin war nicht schlecht erstaunt, als im Verlauf des Essens die Kleine feier lich fragte: .Trinkt Ihr Gatte?" Nein, mein Umdl" erwiderte die Tame. j Tas Kind schwieg einen Augen blick und fragte dann weiter: .Wie viel Kohlen brauchen Sie? Was verdient Ihr Mann? Arbeitet Ihr Sohn auch fleißig?" Nun fragte man das kleine Mäd ! chen, wie es zu diesen sonderbaren Erkundigungen käme. Ja", war die unschuldige Antwort, .Mutter hat mir doch gesagt, ich soll mich wie eine Tame benehmen, und wenn Tamen zu meiner Mutter kommen, stellen sie immer diese Fragen.' Ei strenger Begetarianer ist der Rentier Schulze. Nickst nur. daß er einen Bewerber um die Hand seiner Tochter, weil derelbe Fiei scher hieß, unerbittlich zurückgewie sen hat, nein, letzthin hat er sogar die Roßhaare aus seiner Matratze entfernen und dieselbe mit Seegras stopfen lassen. Außerdem hat er sich auch mit seinem besten Freund Mü! ler, weil ihn derselbe neulich eine eingefleischten Legctarianer genannt, radikal entzweit. Schmeck der Gebildete. Gerichtsdiener Schmock hat viel , gelesen und bemüht sich, seine Lese-! flüchte bei jeder Gelegenheit anzu j bringen. Seine Spezialität sind j Fremdwörter. So, auch dieser Fall wäre erle- l digt", sagt Amisrichler 1. neulich, .nun kommt " .Nu' kommt der Tativ", fällt Schmock mit wichtiger Miene ein. .Was konimt jetzt?" fragt der Richter. .Tec Tatio, Herr Amtsrichter; den ersten und den zweiten Fall ha ben wir ja schon erledigt." Ter Sachverständige. Ein korpulenter Herr bccbachtct in einer Bilderausstellung eine Menge Besucher, die sich vor einem Stilleben drängt. Das Bild stell: einen angeschnittenen Schinken, ver schiedene Würpe etc. dar. .Tie ha ben 'ne Ahnung!" platzt er halblaut in die lobenden Urteile der Betrach tung hinein. Sind denn Fachmann?" fragt ihn ein Herr in gereiztem Tone. .Na und ob", erwiderte jener. Fönst hätte die Innung mich weist nicht zum Obermeister gewählt I" So ein Papa! Großmut ter ist da und redet ihre Tochter beim Vornamen an. Ter kleine Enkel: Sroßmuttchrn. Mutti heißt nicht Anna." So? Wie heiß: sie denn?" Tie heißt bloß Mutti". .Aber wie sagt denn der Papa zu ihr?" .Ter sagt: .Halt's Maul"!" X Teures Leben. .Sieben Aerzte behandeln den Baron?" .Ja, das heißt, Hausarzt ist nur ! einer; die übrigen sechs haben ihn, seine Glaubiger gestellt. " Aus einem Plaidouer. ! Staatsanwalt: .Und als ihm dam; die halb verkohlten Kleidungsstücke vorgehalten wurden, da verstummte der Angeklagte: ich meine, diesem verstummen spricht sür sich selbst!' Stellvertretung. Tors. ! schöne (die einem Maler Modell steht): '- Bitr schon, morgen kann i net !um- ma, muß zu Markt in die Stadt aber i hab's schon g'sazt nu Großmutter lammt, (52. Fortsetzung.) Viel Volk sammelte sich immer davor und sah sich das Schauspiel an. Unter ihm stand in diesen Ta. gen. wenn ihn der Weg in Geschäf ten von Birkenhcad nach Liverpool führte, ein paarmal auch Helmut Merker und betrachtete diese seltsa me Mischung von i-chicksalsernst und gleichgültiger Alltäglichkeit, die jede Abfahrt eines solchen DampserS mit sich brachte, und sah die Europumu. den, die da mit Sack und Pack, ohne sich umzuschauen, ihr schwimmendes Obdach sür die nächste Zeit erflom men. und dachte sich: Wer weiß: Bald bist du auch darunter und gehst einer Zukunft entgegen, die noch un sicherer ist als alles bisher... Acht Tage, nachdem Wolsganz von Wilding Livtrpool verlassen, er hielt et einen Brief von ihm aus Frankfurt, gerade m dem Augen, blick, als er auf die Trambahn fpringen wollte, um sein Kontor auf zusuchen. Unterwegs las er die Zei len. j .Lieber Better Helmut! Gestern war ich bei Deiner guten Mutter und saß zwei Stunden bei ihr. Ich hab' ihr viel von Euch er v . ..... t;. K '.fsj zayli uno in vcr ijuim, iv in sich Euer Leben ausmalt. Ich wäre noch länger geblieben. Aber sie war zu erschöpft. Ich habe dann auch noch mit dem Arzt gereoct, und getreu dem Versprechen der Wahrheit, das ich Dir gegeben habe, möchte ich Dir ra ten: Benutze, wenn Du irgend kannst, die kommenden Pfingsttage zu einer Fahrt hierher!... Schiede es nicht zu lange auf... Niemand vermag vorherzufagen, was eintreten könnte und wann. Es besteht in diesem Au gendlick keine unmittelbare Genchr. Aber Du versiehst schon, lieber Hel. mut, was ich meine. Wenn Du hierher kommst, dann gehe, bitte, nicht an meinem Water in Frankfurt vorbei. Ich höbe ihm von Dir berichttt. Er würde Dich aus bestimmten Gründen seh: gerne einmal wiedersehen! Ich selbst sitze hier neben dem ge packren Koffer uni fahre heute Nacht nach Berlin in die Wilhelmstraße zu. rück. Bismarck muhte, warum er als Referendar schaudernd aus dem Staatsdienst flo?. Aber ich bin kein Bismarck und bleibe. Ich küss: Frau Edith in wahrhafter Hochach rung die Hand und drücke die Deine als Dein Wolfgang.' Helmut Merker steckte den Brief zu sich und ging langsam, mit ge senkttm Haupt, dcn kurzen Weg von der Haltestelle bis zu seinem Bureau. Er verbrachte ben Vormittag in fchweren Gedanken und tat nur me chanisch sein Wert. Dann mußte er noch einen aus New iyon gelandeten Geschäftsfreund, der Zollschwierig' leiten hatte, hinüber nach Liverpool und in den großen, von dem ragen den Uhrturm flankierten Wolken tratzer des AmtsgebäudeZ am Ufer begleiten. Ter öcachmittag verstrich und es dunkelte, bis er zurückkehrte und gleich den Weg nach seinem Heim einschlug. Edith osfnete ihm. Tie sah blaß und erregt aus. .Wo warst du denn?" sagte sie. .Ich habe seit drei Stunden nach dir telephoniert und dich nicht gefun den !" .Ja, wie soll man drüben om Ha fen einen Menschen finden? Ist et was geschehen?" .Eine Depesche ist gekommen! Von deinem Bruder aus Ludwigshafen. Da!" Er las: .Fahre so rasch wie mög lich nach Erbach. Befinden ernst. Leopold Die beidkn sahen sich einen Au genblick schweigend an. Dann ver setzte Edith: .Wir müssen gleich rei sen. Gottlob haben wir den Spar. Pfennig." .Und Klein-Mary?" Ich hab meiner Schwester Jane telephoniert. Sie war schon hier und hat sie abgeholt. Sie behält sie un terdessen bei sich!" - .Ja... und oer Urlaub...' .Heute ist doch schon Montag. Uebnmorgen schließt doch alles über Kfingsten!" Ihr Mann riß seinen Zylinderhut vom Hacken und eilte nochmals in die Nacht hinaus. Nach einer Stun de kam er zurück. .Gott sei Dank, der Chef war noch in seiner Office... Ich kann sofort rei'en! Ich habe ocht Tage frei! Wir müssen gleich packen!" .Es ist schon alles gepackt, Hel lte! . . Tann erreichen wir noch den Nachtzuz nach London, und sind morgen abend in Deutschland!" Er atmete schwer auf. .Ich fürchte, zum letztenmal für immer in Deutsch land, Edith...' 16 Auf dem Kirchhof zu Erbach wa keil die Leidtragenden versammelt. Es waren ihrer nur wenige. Die nun lrstorbene Frau Lömnasialdirektor Merker hatte sich schon seit vielen Jahren so still in ihren Witwensitz im Odenwald zurückgezogen, daß die meisten der alten Freunde und Be kannten schon lange nicht mehr wuß ten, ob sie überhaupt noch lebte oder ach schon heimgegangen war. So standen nj? die nächsten Fa milienangehöriqen auf dem Gottesak- ler in süddeutscher Waldwelt, Hel mut Weiler und sein Bruder Leo pold mit ihren Frauen, tturt, der Jüngste, in seiner Osfiziersunisorm der Handelsmarine, ihre einzige Schwester und oeren Wann, der Oberlehrer. Nur einer fehlte der, der eigentlich und zum letzten der Mutter das Herz gebrochen der verlorene Sohn. Niemand wußte, wo Hugo Meiler, der Bankvolontar au tzer Diensten, augenblicklich weilte welchen Namen er gerade führte. Niemand vermißt ihn. l'km erwar tete auch keinen weiteren Trauergast mehr. Es war aUeS zu: Stelle. Die Bäume umher trugen daö er ste zarte Laub. Maiblau wölbte sich der Himmel. Leise wehte der Wind. Es war ein ratschendes Grünen auf den sanftgefchmungenen Höhenwellen im Umkreis. Eben wollte der Geistli che beginnen. Da tönte ganz aus der Nahe daö verhattenc, wie dumpf urn 'ufschub bittende Tuten eines Au tomobils. Eine lange Staubfahne auf oer weißen Chaussee zeigte den Weg, den es vo.i Norden, vom na hen Michelstadt her, genommen. Jetzt verlangsamte es 'seinen Lauf und Wlt beinahe lautlos vor dem Kirch hcfsgitter. Ein großer, bejahrter Herr rn aufrechter Haltung und mit ge bieterischem Eencht warf den Pelz von sich, unter dem der Traueranzug zum Vorschein Um, vertauschte die utomobilmü'tze mit dem umflorten Zylinder, den ihm der Diener aus dem Futteral reichte, und betrat, die schwarzen Handschuh in der Rech ten, auf den Fußspitzen, um nicht zu stören, den Friedoos. Erstaunte Blik ke richteten sich auf ihn. So fremd waren, durch die übt der jetzt Ver storbenen, die Frankfurter Wildings der Familie Merkcr gebliebe'i. daß von diesen niemand den in ganz eutiaziano genannten Jnoustriege ivttigm lannie ooer aucy nur er kannte. Nur Helmut wußte Bescheid und sagte, auf die halblaute Finge oes certtyrers neben ihm: .Wer das ist? Mamas Bruder. Der Ge heime ommerziennt von Wib ding . . .' Der FrankfurZer Millionär hatte die m oescheidcnl'N Verhältnissen le bende Schwester vor so manchem Jahr zum letztenmal gesehen. Aber letzt war er doch gekommen, um ihr die letzte tepre zu erweisen. Er stellte sich in die vorderste Reihe, begrüßte eunm mit einem kaum mertltchen Blick, faltete die Hände und senkte wayrend des Gebets das entblößte, arauruichig . mächtige, durchgeardet tete Haupt. Und 'der tiefe Ernst au feinen tntgeschnit!enen Zügen leite te ihn. den pflichibeladcnen, kämpf nn . ' ni t 1 uiiuüujcn ncann, in iseoanren an jene fernern Tage der Kindheit zu rück, wo er und die jetzt Heimaegan gene und John Wilding. den nun auq schon sern in England der gru ne Äasen deckte, drüben im alten Frankiurt, iin Hause des Onkcl Le, naior, miteinander gespielt und lacht... Nach Schluß der Trauerfeier o-uate er stumm den Indern und Schwiegerkindern der Entschlafenen die Hand. Er sprach mit ihnen nichts, weil er sie nicht kannte. So wäre jedesWort hier, am offenenGrabe. nur eine leere Alltäglichkeit gewesen. Zuletzt :rat er zu Helmut und Edith. In der Art. wie er ihnen die Rechte reichte, lag eine verhaltene Herzlichkeit, die eigentlich über das Maß ihrer frühe ren Beziehungen, als das Leutnants rhepaar Merkcr noch in seinem Hause rerkehite, hinausging. .Mein Sohn wäre gerne selbst ge kommen." sagte er. .Aber er konnte unmöglich gleich wieder aus Berlin fort. Er hat mir viel von euch er zählt..." Er brach ab. machte eine Pause und frug dann: .Wann gehst du nach England zurück?" .Morgen!" , .Tu mußt ja über Frankfurt fah ren! Besuche mich da. bitte!... Ler sprech' es mir!" .Wenn du willst... " Ja. Ich will!" Der Eeheimrut von Wilding be tonte diese Worte mit der ihm eige nen, keinen Wiserspruch duldenden Bestimmtheit, wandte sich ab und zog den Pfarrer noch in ein kurzes Ge sprach. Tann verabschiedete er sich, ür ihn war jede Minute kostbar, ede Stunde hatte ihren baren Geldwert. Mit Eechzigkilometerae schwindigkeit raste sein Automobil, in stoßweisem, dumpfem Brüllen, nach der Handelsstadt am Main zu rück. Helmut Merker und Edith blieben den Tag über in Erbach und ord neten zusammen mit den anderen die gesetzliKen ÄSifaiifien. Leopold, der Chemiker, versprach den beiden Brü dern, die ihr Lebensweg' bald wieder über die deutschen Grenzen hinaus führte, hier, daheim, vom Rhein aus, für alles Siötige zu sorgen. Er woll te in dieser Nacht noch wieder in Ludwigshnfen sein. Er forderte das Ehepaar Merker auf, al seine Gäste mit ihm zu kommen. Aber Helmut lehnte ab: .Wenn ich nur vierund zwanzig Stunden zu spät in Liver pool antrete, finde ich womöglich mei nen Platz schon besetzt! Ich glaube manchmal, die Kerle warten nur darauf und suchen nur nach einem üiorwand nicht wegen mir mich würden sie ohne 'viel Federle sens auf das Pflaster setzen son dern wegen Mr. Mathews . . . Aber wir können wenigstens in deinem Wagen bis zur Bergstraße fahren und von da mit der Bahn nach Frankfurt!" Unterwegs redeten die beiden Brüder wenig. Auch Edith sah still neben ihrer Schwägerin. Ter Wagen rollte rasch auf der fanft gegen We sten abfallenden Straße. Die Sonne stand dort drüben schon tief. Sie lugte in blutigem Gold über die nie deren, tannendewachsenen flamme des Odcnwaldes. Am Osthimmcl, gegen den Katzenbuckel zu, grüßte schon flimmernd der Abendstern. Es war ein Käferbrummen in der Luft... Mainacht... Sie hörte, wie der Schwager an ihrer Seite ernst sag te: .Damals... da hab' ich dir ja gerne als junger Leutnant mit durch geholfen, Helmut . Aber du weißt: ich hab' eine große Familie. Meine Mittel sind auch beschränkt. Ich muß an die Meinen denken! Immer hin: Für die Ueberfahrt... für die erste Zeit in Amerika kannst du auf mich rechnen!" Und in diese Augenblick wußte sie: .Es ist entschieden! Wir gehen über das große Wasser!" Ihr war es gleich. Sie hatte auf dem Jnselreich nicht die Scheu der Festlander vor Uebersee gelernt. Sie blieb bei ihrem Mann. Gott mochte helfen... Der ttut cher trieb die Pferde an, Tie Ludwigshnfener mußten sich ei len, wenn sie noch den Zug erreichen wollten. Unten dehnte sich, weit und groß und flach wie das Meer, die Rbeinebene. Die Lichter unzähliger Dörfer glommen im Abendschein. Da, um die Ecke, endlich die Later nen des Städtchens an der Berg straße. Der Wagen rasselte in gestreck tem Trab über das holperige Pfla ster, hielten der Station. Doktor Merker und seine Frau hatten gerade noch Zeit, den Zug zu besteigen. Dann rollte der schon hinaus in die Nacht... Und nun erst standen Helmut und Edith, die hier bis zur Weiterfahrt noch eine Stunde Aufenthalt hotten, auf dem freien platz vor dem Bahn hof und blickten sich, wie zum Be wußtsein kommend, gegenseitig er staunt an und merkten auf einmal: Herrgott... wir sind ja in Als heim . . . Natürlich in Alsheim. Von hier führte für die ganze Umgegend der große Talweg in den Odenwald, den sie herabgefahrcn waren. Aber sie hat ten nicht darauf geachtet. Jetzt sahen sie es... c d n r ÄOS assirie You Should Read Klassifizierte Anzeigen. Verlangt Weiblich. Verlangt: Mädchen sür Haus arbeiten. Tel. Webster 7169. 0 8.17 Verlangt: Erfahrenes Mädchen für Hausarbeiten in Familie von 2 Perfonen siegen hohen Lohn; lein Waschen. Frau E. A. Noeder, Har. 503. 9.8-17 Verlangt: Tüchtiges Mädchen für Hausarbeiten in kleiner Familie; guter Lohn. 4103 Taveiiport Str. Tel. Harney 5409. l).8-17 Verlangt: Frau für Hausar. besten in Familie von 2 Personen. Tel. Colfax 415. 9-7-17 Verlangt: Tüchtiges Mädchen ür Hausarbeiten. Beste Löhne. Tel. Walnut 2029. 4815 Douglas St. -tf Verlangt: Tüchtiges Hauömäd- chen; erstklassige Löhne. Frau T. I. Tonahue. Harney 1424. 9-6-17 können. Prompte Bedienung, mäßige (Yl : s a.i.D)...E.M ex-tn nri . , , , ViviK. iiu ,'ui?vvlsrr, ziu iö. 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Er weiß, daß sei ne Mahnbriefe ungeöffnet in den Papierkorb wandern. Was macht er? Er steckt die Rechnungen in ro safarbene, mit Heliotrop parfümier te Kuverte und läßt sie von seiner Tochter adressieren!" Schlecht bekommen. Gestern hab' ich dem dicken Wil helm ordentlich die Zähne gezeigtl" .Ach fo! Ich wollt' chon fragen. wo Tu sie gelassen hast." Romanphrase. Cs aina dem Mädchen sehr nahe, als ihr Geliebter sich von ihr entfernte. Deutlich. Student: .Ich rechne also bestimmt darauf, daß ich den Anzug zu Pfingsten anzie hen kann, Meister l" Schneider:' .Im Falle, daß Sie rechtzeitig nach Hause schreiben, sicher!" Auf den groben Klotz. Grobian: .Ja, mein Lieber, ich hab' hall daS Herz immer auf der Zunge!" Na, dann spülen Sie sich 'nur recht oft den Mund aus!" Lakonisch. .Was treibt denn jetzt Kutzke?" .Sich tumj" Sofort verlangt: Ein tüchtiger Junge im Alter von über 16 Jahren in der Omaha Tribüne. Filter Lohn, dauernde Stellung. Man wende ich an Jos. (iZrofz. 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