Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 05, 1917, Image 7

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    Tägliche jDrnoIj TriSilne. .' '
ES
t
LiettuliirluhrFurKe
ocr iittgr.'
Bon Lotte Wuballt.
Tora! Eine (Stimme, der
man Frohsinn und Jiebcnsliiit an
hörte, onttuüttcle: Ja, Taute Sin
net, ich komme Jofoul"
Tora öffnete die Türe ihres
Schlafzimmers, kühle die freund
tiche Matrone herzlich aus, beide
langen und sagte:
.Weißt du, wer mich weckte? Eu
fr Link!"
.Unser Fink?-
Ja oder vielmehr , nein.
Denn eigentlich war es wohl eine
Finkin, die von vier Uhr an ihr
melancholisch iiiritiir, ilirikiti ertö
nen lies. Gewiß gibt e heute noch
Regen! Als die Sonne später
höher stieg und aus die Baumkro
nen des Gartens schien, klang es:
Ziziwiewie wiezuspauzial Das war
dann .er". Tora hatte mit gro
ßer Zungenfertigkeit den Finten
jchlag nachgeahmt.
Tante Anna Horts ihrem Schwe
sierkind erstaunt zu.
.Sieh mal," Zagte sie, .das habe
ich noch nie beachtet, Toral Ein
solcher Bogel sitzt in diesem Gar
ten?"
.Ja, Tante Anna, und wenn er
mit seinem ZiziziwiewiewiezuspaU'
zia sein Vogelwibchen gewonnen
Hat, dann jubelt er ein Titititititi
tototototozefpauzia, und das nennen
bis Bauern daheim ein tolles Gut
jähr, Dein Link schlagt bis jeht.
nur, ein ganz gemeine Gutjahr.
Seine Liebste ist ihm nicht geneigt."
.Aber Kind, was du da redest!
Sieh mal, das habe ich doch noch
nie gehört! Älsred hat doch Na
turwiijenfchusten studiert!"
.Ja und Macheituitif." ,
Komm," bat Tante Änna, Al
sreö will heme morgen, ehe er in
das (Äymnasiunt gent, den wilden
Wein aus dem Balkon anbinden."
.(öewib, wir wollen uns beeilen
Alfreo liebt die Pünktlichkeit l"
Ein lustiges Lachen saß in Do
xas Augenwinkeln, al sie mit Frau
roZejsoc Weidlich das Eßzimmer
betrat und ihren Vetter dort unge
duldig wartend in der Äalkontür
stehen sah. Er jagte leicht gereizt:
ist dieiiindemehalbe Minute
über einhalbacht llhrl Ich werde
kaum noch Zeit haben, den Wein
anzubinden I"
Ich werde dir helfen!" erbot
sich Tora. ' ,
Tr. Weidlich sah seine Vase et
was geringjchaig an, als mißtraue
er ihrem Können, wenn er vielleicht
auch den guten Willeil gelten ließ.
Sann begann er seine Morgenar
ieit.
.Warum bindest du denn die
Mauken so fest' So sehr fest! Es
Zieht doch viel hübscher aus-, ivenn
sie im Winde flattern l Laß ihnen
fcoch ein wenig freien Laus!"
.Freien Lauf! Und das wäre
dann die richtige Frauenzirnmerar
deit!"
Ta hast du aber mal ein wah
res Wort gesprochen! Tie richtige
Frauenzimmerarbeltl Aber ver
juch's doch mal mit meiner Hilfe!
vielleicht schließen wir einen Atom
promiß? Starte und Milde du
weißt doch! Tas gibt einen guten
Mang!"
Aber Tr. Weidlich übersah die
kleine Hand, die sich ihm sreundlich
entgegenstreckte. Er vollendete sein
Wert allein'. Tora zuckte die Ach
jelir und ging in da Eßzimmer
zurück.
Sie. wollte den Kaffee eingießen;
Zdie Frau Professor wehrte ab.
.Ach so du willst aus deinen
Tyrannen warten?"
.Aber Tora sieh mal, ich Ze
I)e meinen Sohn sonst den ganzen
Tag nicht! Und wenn du wüßtest,
wie er sich abquälen muß mit so
diel unerzogenen Jungen!"
Mir scheint, du verwöhnst dei
neu .Jungen" außerordentlich! Ich
täte das nicht wenn er mein
Sohn wäre!"
Dann griff sie tapfer zu und
zwang durch ihr Beispiel Frau
Weidlich, ihrer Gewohnheit untreu
zu werden. Als Tr. Weidlich kurz
daraus an den Tisch trat, machte
cr ein erstauntes Gesicht, daß die
übliche Ordnung gestört war. Seine
Mutter hktte über Toras Geplau
der zum ersten Mal bergessen, den
Tee rechtzeitig abzugießen, und' die
Eier waren auch kalt geworden.
Er tröstete seine Mutter, die sich
riufchuldigen wollte, und sagte:
..Solange Tora uns das Vergnn
gen ihres Besuches schenkt, rechne
ich mit einer gewissen Negellosig
feit!-
Frau Professor Weidlich dachte:
Ja es ist wirklich schade, daß
Tora so gar keinen Sinn und kein
Verständnis für eine festgefügte
Ordnung hat! Taun strich sie
freundlich über Alfreds Hzud, und
bestrebt, ein unverfängliches Thema
zuschlagen, meinte sie: .Sieh mal,
Alfred, was die Tora doch für eine
LZesbachtungSgabe hat! Sie hat
einm Finken in unserem Garten
entdeckt, und sogar seinen Schlag
hat ße ihm rchgelauscht
Ich 'liebe Finken sehr," sagte! Sommer mit deiner Mutter dorthin
Dora. .Und ick daclue nat nickt. 'M reisen. Wenn der Wind über
daß ich in einem Großstadtgarten
einen so vortrefflichen Schläger sin
den würde."
Tr. Alfred Weidlich sagte: Der
Fink ist ein Bogel, der während der
schonen Jahreszeit überall Leben
verbreitet, wo Bäume flehen, fei! es
ein düsterer Nadelwald, ein Latw
Wald, ein Obstgarten oder- nur eine
Weidenpflanzung Im Okto
der geht er südwärts und kommt
im Mai zurück einzelne bleibe
mich während deS Winters ich
glaube aber, die
Mal hier in die
er ist zum ersten
em Garten einge
fallen. Lange kann er noch nicht
da sein.
Vielleicht vierzehn Tage," schätze
te Dora.
Wieso vierzehn Tage?" fragte
der Doktor.
Die Männchen kommen unge,
fähr zehn oder beirzehn Tage früher
an als die Weibchen em Weib
chen ist übrigens auch schon da
sreilich er" sang erst nur das ge.
meine Gutjahr."
Ja, sag' mal, Alfred, glaubst du
das?"
WaS soll ich glauben, liebe
Mutter?"
Daß die Finken je nachdem ver
schieden schlagen. Ich meine, daß
man ihrem Schlag anhören kann,
wie ihnen zumute ist!"
Tora erklärte etwas anZführli
cher: Man, kann genau an ihrem
Schlag hören, wie es ihnen in ich
rem Ehe und Wehsland ergeht."
Un innt Berzeihung ich woll
ie sagen: Kinderei."
Na, das ist ja so ziemlich ein
und dasselbe! Du solltest ihn ein
mal'mvrgens so gegen vier Uhr von
diesem Balkon- aus beobachten.
Tann könntest du hören, wie ein
Mk fingt, der schlecht mit semer
Fiiikin steht, nämlich: Zizizizirrez
tooif zwoif zwoif zwoifidre!"
Die Frau Profeifor fchlua die
Hände zusammen: Mädel, bist du
zungensertig!"
Der Doktor sagte: Leute mit
lebhaster Phantasie hören mancher
leil Warum sollte dir, die du so
vieles weißt, nicht auch Bogelfpra
che kund fein! Doch, ich muß ge
hen, wenn ich mich nicht verspäten
will."
Dora meinte: Ein Fink, der im
Abzug begriffen ist, wurde schlagen:
Zizizizirrithohohohohohobteritia!"
Alfred wendete sich ärgerlich um
und sragte: Wie alt bis du eigent
lich?" Achtzehn Jahre, fünf Monate,
drei Tage uird neun Stunden! Zi
zizizirrithohohohohohohobhobhothori
tia!"
Der Doktor entfernte sich so
schnell er konnte, und wenn er auch
im Innern recht ärgerlich war, so
verbarg er das durch ein lustiges
Lachen.
Woher' kennst du denn diesen
Schnack?" fragte Al reds Mutter.
DaS nennst du Schnack, Tante
Anna?- Das nenne tch die Natur
belauschen! Und deinem Herrn
Sohn wäre eö sehr gut, wenn er
das auch tun wollte! Der kennt
daZ Leben nur aus Büchern. Frei
lich, die keimt er auswendig, das
gebe ich zu."
Alfreds Mutter seufzte.
Glaube mir. Tantchen, wenn
man zu gelehrt ist, kennt man gar
nicht mehr die natürliche Farbe der
Dinge und noch weniger die Spra
che der Kreatur. '
Die Frau Professor seufzte noch
einmal.
Wenn du wüßtest, wie wenig
Zeit mein guter Sohn hat, die Na
tnr zu belauschen! Der mußte
arbeiten studieren Und
nun hat er gar sein Frühstück lie
gen lassen! Wenn -ihm das nur
nicht schlecht bekommt!"
Schlecht bekam ihm das nicht. Er
vermißte es kaum. Er dachte aber
mehr au feine Cousine Tora, als
eZ sür seinen mathematischen Un
terricht gut war und zwar ge
wann meist das Bedauern die
Oberhand - denn das war klar,
solange Dora im Haus feiner Mut.
ter weilte, würde die Ordnung oft
beleidigt werden....
Vier Wochen sollte sie in Berlin
bleiben!
LZei Tisch kam die Sprache auf
Toras Heimat, die auch die Heimat
feiner Mutter war. Tora beschrieb
eine Partie, die sie im letzten Sein
mer nach dem Meißner gemacht hat
te.
Wie ich so ganz allein die,
Schneise herausging, ganz in Ge
danken versunken und dann plötz
lich auf die blaue Wiese trat
Blaue Wiese?" Der Doktor
lachte auf.
Blaue Wiese!" beharrte Tora
unerschiittert. So blau, als ob
der Himmel sich darauf gesenkt ha
be, und ringsum dazu diese hohen
dnnklen Tannen - da konnte ich
nicht anders ich mußte laut aus
jubeln! Wie schön ist doch die Welt!
Und so fchön wie gerade meine Hei
mat ist so schön fo still!
Und...."
Und?" Alfred machte ein Ge
ficht, als wollig er sagen: Tu gibst
dem biederen Freiherrn v. Münch
hausen nichts nach!
.Und? Ich chlage dir bot,1
diese blaue Wiese streicht, sieht sie
aus wie ein leicht bewegter See,
und eiil herrlicher Dust liegt dar
über, denn auch Ruchgras und
Thymian gibt es dort."
Finken natürlich auch," spottete
Alfred.
Sicherlich, und ich hörte einen
dort zur Abivehr ' singen: Zizizizi
zeuzeulvillwillhoiizia, und als er
ganz entrüstet war, sang er das
jUappjcheid das klingi: Zizizi
disdisdisdisdishibhibhihibhazial"
Tr. Alfred Weidlich faltete seine
Serviette zusammen und sagte: Ge
segnete Mahlzeit!"
Seine Mutter sah ihm besorgt
nach, wie er ans den Balkon ging,
sich in den Schuutetstuhl feist und
eine Zigarre anzündete.
Er besah indessen zufrieden lä
chelnd feinen wohlangebnndeiien
Wein. Keine Ranke flatterte lose
im Wind. Tas war eine grüne
feikgefugte lebendige Mauer! Wie
er o dasaß, kam das Fintenhähn
chen, äugte dnrch das Blatuverk,
riß ein GraShälmchen aus, das der
Wind dort auf einen Binmenkaste,l
getragen hatte. Als der Doktor
eine Bewegung machte, flog es mit
warnendem .Pmkpintl davon. Aus
dem Zimmer klang lustiges Lachen.
Ach, diese Tora! Welche unruhige
N'ote brachte sie in fein ernstes
Heim! Blaue Wiesen? Deutung
der Bogel spräche? Mann konnte aus
mancherlei gefaßt sein....
Tu, Alfred," rief Tora, seine
Gedaiiten störend, yast du schon
einmal ein Finkennest in der Nahe
gesehen?"
Wie sollte ich dazu kommen?
Aber deshalb weiß ich doch, wie sie
aussehen halbtiigelsörinig, von
M00S, Flechten und Spinngeweben
md sie gebaut, und zwar sind sie
stets in der Farbe des Baumstam
mes gehalten, auf dem sie sich be
sinden."
as hast du gut behalten
Und wenn sie so klug bauen, dem
Nest eine Farbe zum Schutz geben
tonnen, werden sie doch auch wohl
ihre Gefühle durch ihren Schlag
zum Ausdruck bringen können!"
Ja ja, Gefühle zum Aus-
druck bringen!" Alfred Weidiicn
fuhr sich durch das Haar. Weißt
du, Tora, ich hatte bis heute immer
wichtigere Tinge zu tun auch
seht muß ich etwas anderes beden
ken nämlich, wie "Ich morgen
meinen Jungen die Schönheit und
die Ewigkeit gewisser Grundgesetze
klarmache das sind auch Gesühte
Tamit ging er, und Tora sah
ihm etwas verblüfft nach.
Die Frau Profes or pflegte ihr
Mittagsschläfchen zu halten, wäh
rend ihr Sohn feine Schuldeste
durchsah. too faß nun Tora allein
aus dem Balkon.
Es war ringsum so still; irgend
wo spielte jemand Geige. Die Bö
gcl waren verstummt; Dora lehnte
ihren Kops zurück und schlief ein.
Im Traum sah sie die blaue Wiese.
Dora schlief so fest, daß sie das
Kommen ihres Vetters nicht be
merkte, der nach vollendeter Ar
beit noch einmal nach feinen Wein
ranken Zehen wollte. Er stand ganz
erschrocken stille und sah auf das
schlasende Mädchen. Ihr Busen hob
und senkte sich, der Mittagswlnö
spielte mit ihren Stirnlocken. Leise
und in tiefen Gedanten ging er in
sein Zimmer zurück, dann lächelte
er. . . .
An diesem Abend hatte Dr.
Weidlich seine 5legelpartie. Tante
und Nichte saßen allein auf dem
Balkon, und die Tante sang das
Lob ihres Einzigen und hätte gerne
eine Zustimmung ans dem Munde
ihres Schwestertindes gehört. Aber
die war einsilbig, und das einzige,
was sie tat, war, daß sie nicht wi
dersproch.
Schließlich sagte sie: Es kränkt
mich. Tantchen, daß dein Sohn mir
nichts glaubt. Weder an den Fin
kenschlag glanbt er, noch an die
blaue Wiese, und beides sind Tin
ge, die wirklich aus der Welt sind
und ernst genommen werden wol
len!"
Du wirst ihn vielleicht noch da'
von überzeugen. Sieh mal, liebes
Kindchen, es ist sehr merkwürdig.
mcht jeder Hort das, waS der an
dere hört, und sieht, was jener
sieht! Man muß sich einüben,
wenn man ein Duett singen will,
und mit dem gemeinsamen Sehen
und Hören ist es ebenso.
Am anderen Morgen wachte Tr.
Weidlich sehr srüh auf. Er lauschte
nach dem halboffenen geilster hin,
aber kein Fink sang. Nur die
Finkin zirpte ihr Kirikirikiri.
Auch Tora war früh erwacht und
vermißte das jubelnde Werben und
sieghaste Leid ihres kleinen Vogel
freundes. Tas klagende Zirpen
des Weibchens weckte den Verdacht
in ihr, daß ein Unglück geschehen
ei.
Gerade lautete die Morgenglocke,
als Tora auf den Balkon trat. Sie
lauschte ein Weilchen, über die Brü
stung gelehnt, hinab in den Garten
und in den seitwärts gelegenen
.I om-a r.s!r, ir.tr ... v:- rv;
P0. aus uuw liu, liuc v,e iZIN
kin klagte. Und ein Backerjunge lief
Je schlurfend die Zeitungsfrau. Do
ra flellte Betrachtungen über das
Erwachen des Lebens auf dem Lau
de an Über die Fülle der Lame
und Töne, über die natürlichen
Schönheilen und Ungezwiingenhe.
ten aller sinnlichen Erscheinungen...
.Guten Morgen, Tora!" sagte
Tr. Weiblich. Er sah ans feinern
Fenster, das lints von, Balkon lern.
Ter Fink ist fort!" rief sie ihm
entgegen.
Aoec die Finkin ist noch da,"
jagte er, mit der Hand auf die
Baumkronen denkend.
Tora sah ihren Better verächt,
lich an. .
Mitleid scheint dir fremd zu
sein!"
Ich treibe keinesfalls Berfchwen
düng damit!"
Aber...." Tora unterbrach sich.
Nein, es ist besser, wir wechseln
das Thema. Es gibt hier schon
wieder einige Rauten anzubinden."
Tr. Weidlich tan, ans den Bal
lon und band mit Bast, dVn er im
mer in der Tasche seines Hausrockes
trug, gelassen die Nankeil fest.
Wie hat du geschlafen, Eousin-
chen? Hat du von der blauen
Wiese geträumt?"
Allerdings und ich hosse, du
erlebst" die blaue Wiese auch
noch!"
Oder vielleicht gehe ich noch ein
mal mit dir über eine Wiese, auf
der ungewöhnlich viel kleine blaue
Glockenblumen liehen, Eampanula
perticifolia", eine reizende graziöse
Art, die ans Gedirgswieien in
Mengen auftritt."
Tora hielt sich die Ohren zu.'
DaS Mädchen liatie inzwischen
im Zimmer den Früyiiücksttich ge
deckt. Tann erjchien die Frau
Professor, erfreut, die beiden uw
gen Leute, wie sie meinte, in sried
licher Unterhaltung zn finden.
'Jiui studiert ihr gemeinsam
den Finkenschlag?"
Um des Himmels willen. Tan!
chen rege das Thema nicht an
mit gelehrten Herren ist nicht
gut zu streiten."
An diesem Morgen ging alles
in gewohnter Ordnung vor sich.
Ter Tee hatte die richtige Farbe,
das Frühstück wurde nicht vergej
fen. Tora unterließ es, wie ein
Fink zu flöten,- $er einen Rückzug
antritt im Gegenteil, sie sprach
gesetzt und verständig über die alte
italienische Schule, über die Stich
tuiig in der modernen Musik nach
Wagner, und der Prosesjor der
Mathematik und Naturwissenschaf
ten hätte seine Freuoe-und seinen
Frieden an und mit feiner Cousine
haben können.
Trotzdem ging er verstimmt und
unruhig -disharmonisch in
sein Gymnasium. Für den Mittag
war ein Gang in eines der Museen
verabredet.
Die gelinden Zweifel, die in Dr.
Weidlich aufgestiegen waren, daß
!ora wirklich Punkt ein Uhr fertig
zum Auögang sein würde, erwie
sen sich als unbegründet. '
Unterwegs vor einem Grün
kramkeller , blieb Tora plötzlich
wie angewurzelt stehen und winkte
mit 4er Hand, Tr. Weidlich möge
schweigen. Er hat eben in seiner
exakten Art einen kleinen Bortrag
über Evolutionstheorien gehalten...
Was hast du denn, Kind?"
Höre doch nur einmal genau
hin! irgendwoher klang Finken
schlag ein ganz kümmerlicher
Weingesang : Ziziivillwilldodowein
gia!
Ich bitte dich, komm, die Lerne
sehen sich schon nach uns urnl"
Aber Tora war daS sehr einerlei.
Sie stand da und wendete den
Kopf nach allen Seiten und lauschte.
Ich lasse mir das nicht ausreden
hier ist unser Fink, den hat ir
gend jemand gefangen. . . ."
Sie ließ den Doktor stehen und
ging ein paar Schritte weiter. Ter
Grünkram besand sich in einem Eck
haus. An dem ' niederen Fenster
rankten sich Stresse und Winden an
Fäden empor, und wirklich da
hing ein Holzbauer mit einem
Fink!
Tora ries: Da hängt der"
Fink!"
, Ein Fin! hängt da, waS bewein
das? Komm, wir wollen doch in
das Museum sür Völkerkunde..."
Bitte der Fink liegt mir
mehr am Herzen sieh nur, seine
Schwanzfederspitzen müssen sich ja
in dem engen Bauer abstoßen
es sollte verboten fein, Finken im
Käsig zn halten."
Ein paar Vorübergehende blie
ben stehen, spielende Kinder kamen
über den Damm gerannt, und bin
nen kurzem war ein kleiner Auslauf
entstanden. Ter warf seine Schat
ten in das Zimmer von Frau Klo
big, die mit dem Auspellen von
Schoten beschäftigt war. Erstaunt
sah sie aus, und kurz entschlossen
begab sie sich vor die Haustüre, um
zu sehen, was sich so nahe ihrem
Fenster zutrug. ,
Ein Lchrjnnge, der die Situation
sofort begriffen zu haben glaubte,
versuchte eö, sie aufzuklären.
Tas Fräulein gehört zum Tier
schütz sie will den Fink befrei
en!"
Tierschutz?" Das Wort genüg
recht unbehaglich zumute: mit sor
lneintg Tora unbeirrt, kommendenMchcmd. .über, knol jhm jolg.te. um. beider. Oute, eine KchagenvollkN fea Mten jU einandez
kenwelte zu lockern, die eine Flut
von Entrüstung mit sich führte.
Wenn'S weiter nichts zu fchiii
zen gäbe alS Tiere!"
Tora streifte Dr. WeidlichS Arm
ab, der sie zum Weilergeye,i beive
gen wollte, und fragte m den be
ginnenden Entrüflungsichivall hin
ein: Ist Ihnen der Fink feil?"
Frun jilovig war angenehm ent
läuicht und bereit, ein Geschäft zu
machen.
Statt in daS Museum, stieg Dr.
Weidlich mit läiier Eoustne in den
Keller hinab und zaylte ohne Wi
derfprnch den verlangten Taler 'iur
den Fink. Dora trug den Bauer
mit "dem flatternden Tierchen.
.Geh nut in das Boltermufeum
ich bringe ihn allein heim," sag
te sie etwas verlegen.
Erlaube, daß ich dich begleite!"
Nun gingen sie eilig und ein
filvig am )cempelhofer Ufer ent
lang heim. ' ,
.u meinst doch auch, daß es
uer Fink ist?" .
Wenn du eö sagst wie könnte
ich widersprechen wollen! Du weißt
mehr als ein studierter Mann!"
Ich?"
.a, du! Und ich mochte wissen,
wer eigentlich dein Lehrer war!"
ll'einerl Deshalb gerade sehe tch
die natürliche Farbe der Dinge!"
Ach du " jagie Alfred Weid
lich, ohne den Satz zu Ende zu
bringen.
Tora lies sehr eilig die Treppe
hinauf und drängte an dem Mäd
chen vorbei, das erstaunt öffnete.
Die Frau Professor wäre ausgegan
gen berichtete es.
Tora stand aus dem Balkon. Sie
rief: schnell, Alfred, ich möchte
gern, daß du seinen Jubelfchlag
hörst, wenn ich ihn jetzt befreie."
Tr. Weidlich sah auf Dora, nein,
er sah in ihre glänzenden Augen
und auf ihren lachenden Mund,
und wirklich das Mädchen brach
te eine neue unruhige Note in fein
Tajein.
Dora öffnete das Türchen. Ter
Fink, flog davon, und hell und
schwirrend wie ein silbernes Glöck
chen klang's: Jubjubirrrirrribräuu
gamgia! Siehst du, Alfred," sagte Tora
begeistert, das ist der Hohepuntt
des Finkeniubels!"
Sie wendete sich zu ihrem stum
men Gefährten.
Warum widersprach er nicht?
Ja, das war ein Höhepunkt!"
und dann sragte er: Was tun
wir nun?"
Willst du, daß ich noch mit dir
in das Museum gehe? Wirklich,
ich tue es gern, Alfred I"
Tora wurde ganz rot, als sie das
sagte.
Nein, Kind wir werden zu
sammen auf deine blaue Wiese ge
hen und dort will ich dir sagen,
was , wir tun wollen."
Line cbincfifcfcc FMl.
(Sie Chinesen, dei denen der Äh
neniulius, die Verehrung bet Jüorfaij
reu, sehr gepflegt wus, machen es
ujicn iuubcau zu heNignen uiio vor
uehmsien Pltian, für iie ergrauen
Leu, all unö schwach werdeuöen El
:ern zu surgeil. Wird durch ein Ver
dreche, wie hier in der Havel, alle,
yilssveoiirrttgen beulen lyre letzte
stutze gelwiiiiuen, ,o erfcheuil die xat
durch diesen Umstund lieivnder
schwarz und abscheulich. ä;ie chwere
sikraiuiuonuug, die ce: Täier aus )ich
ladet, i)t du eine Moment, daS tu
der gäbet zum rlusdruck lomini. Das
andere itt der ltnutmigtc Hehoram
gegen die Obrigkeit, oer bim jeder
nimm gefordert wird, tz-ür den uhi
liefen it die Obrigkeit die Hüierm
der Tradition. Lie besetze, die Leu
üvertieferien Anichauuugeu eutspre
cheii, finden willigen (Äetzorfam; die
unbedingt Unterwerfung gilt als
Pslicht. Alke 5raduivnen, an tvel
chen erst die Neuzeu zu rütteln be
ginnt, stehen bet den Chinesen in ho
Ijcin Ansehen.)
Eine arme, alte Witwe, die schon
mehr als sechzig Sommer gesehen
hatte, besaß einen Sohn, der sich atS
Holzhauer bei schwerer Arbeit feines
Lebens Unterhalt erwarb. Treulich
orgie er für fein altes Mütterchen
uiö war glucktich, wenn sie zufrieden
mit ihm war.
Eines Tages ging er wieder nach
de,, bewaldeten Hügeln vor der Stadt,
um sein Tagewerk zu verrichten.
Während er fleißig arbeitete, überfiel
ihn ein Tiger, uno verloren war der
brave Holzhauer. Wohlgemut fraß
ihn die Bestie auf.
Die arme Witwe vernahm die
Trauerbotschaft mit großem Schmer
ze. Nun stand sie allein in der Welt
und hatte niemand, der für sie sorgte.
Was sollte ste nun beginnen und wie
tonnte sie ihr Leben fristen? Da
sie gehört hatte, daß der Ortsvorste
her ein Mann von großer Herzens
gute war, ging sie zu ihm uno klagte
dort laut weinend ihre Not. Tief
gerührt blickte der Mann der hohen
Obrigkeit auf den Jammer der armen
alten Frau. Sogleich fertigte er ein
Dokument aus und befahl der Schutz
Mannschaft des Ortei,, unverzüglich
den blutgierigen Tiger zu verhaften,
der das furchtbare Verbrechen began
gen hatte, die einzige Stütze ein er
men Witwe aufzufressen. Den
Schutzmännern, welche den Verhafts
bekehl ausführen sollten, wurde eZ
an. Mußten sie nicht fürchten, daß
der Tiger sie auch auffressen würfe V
'Andererseits drohte ihnen der Zorn
des Orlsvorstehers, von dein sie ln
diesem Falle keine Nachsicht erwarten
tonnten. Und so machten sie sich mit
schiverein Herzen auf den Weg, Um
den Tiger gefangen zu nehmeit. In
ihrer Herzensangst zündeten sie ein
Opferfeuer an und beteten zu drin
Geist der Bcrge um Beistand. In
das Feuer legten sie eine Utopie von
dein Dotunient, durch weiches die
hohe llbrigteit den Tiger ba Ge
richt 'forderte, uno andächtig sahen
sie den Nauch davon utstelgen.
)Jljne höheren Beiiano glaubten sie
ihre Amtspflicht nimmer erfüllen zu
tonnen.
ituuni waren die Schutzmänner mit
ihrer Andacht fertig, da ertönte plötz
lich das furchtbare Gebrüll oes Ti
gers, uno Entsetzen erfüllte die Her
zen der armen geangsttgften keuie.
iss dauerte nicht lange meuc, oa brach
das gewaltige Nauvuer yeroor uno
bot einen herrlichen Anblick in fei
ner tingebänoiglen ftiqt uno Wild
heit uno dem prächtig schimmernden
W
Die Diemr der Obrigkeit fühlten,
baß ihr letztes Stündlem geschlagen
haue. Sie 'wußten m ihrer gronm
Todesangst Nichts weiter zu tun, ais
daß sie oas Dokument ausbreiteten.
emporyielien und versuchten, sich da
hinter zu verbergen.
Da geschah etwaS Wunderbares!
Naum hatten die feurigen Blicke
des Tigers as mit dem Zeichen der
hohen jbrigteit wohlverfehene Dotu
inent ertanni, so ging eine große Ber
änderung mit ihm vor. Er ließ
Schwanz und Ohren hängen und kein
wilder tolz verwandelte sich plötzlich
in demütige Unterwürftigkeit.
Bot der Majestät des Gesetzes trat
die Majestät be Tigers weit zu
rück.
Still folgte er den Wächtern des
Gesetzes, Die erleichtert aufatmeten,
als sie sahen, daß der Gefurchte
lerne Miene machte, Widerstand zu
leisten.
Bor Gericht kniete der Tiger nie
der. Die arme Witwe braaste ihre
Hinge vor, und große Entrüstung
herrichte im Gericht: mit Abscheu
blickte jeocr auf den Verbrecher.
Der Nichter nahm das Wort mit
strenger Miene und -sprach zum Ti
ger:
Diese arme alte Frau hatte einen
einzigen Sohn, der sie ernährte. Du
Ungeheuer haft ihn aufgefressen. Wer
soll jetzt für sie sorgend Und wenn
Du auch zum Tode verurteilt wär
best, wie, so frage ich, kann die
Witwe für ihren Berlust entschädigt
werden?"
Als der Tiger das hörte, ließ er
den Hopf hängen und war von Lteue
tief ergriffen.
Der Richter bemerkte es und fuhr
fort:
.Da ich sehe, daß Du die Furcht
barteit Deines Berbrechens erkennst
und aufrichtig bedauerst, was Du
getan hast, so will ich Gnaoe üben,
ch verurteile Dich, fortan als Sohn
der armen Wittwe zu handeln und
ii vor Not und Entbehrungen zu
schützen."
Als der Tiger den weißen Nichter
so reden hörte, wurde sein bevrücktes
Herz erleichtert. Er erhob sich und
nickte eifrig als Zeichen der Zustim
mung. Man ließ ihn gehen. So
gleich machte er sich auf den Weg
nach den bewaldeten Hügeln vor der
Stadt, .kehrte aber an demselben
Abend noch zurück mit einem Neh im
Maul, das er vor die' Tür der armen
Witwe legte.
Länger als zehn Jahre sorgte der
Tiger für die alte Frau. AIs sie
dann starb, war er sehr betrübt, denn
eS hatte ihn glücklich gemacht, der ar
men Alten ein sorgenfreies Leben be
reiten zu können.
Weibliche ulis.
Wie sie der
Tilicisorschek
schildcr .
Cvcn Hchj
Tie Wrtie.
Am Abend vor der Schlacht vön
Austcrlitz wettete ein Brigadier der
Jägcrgarde mit einem Kameraden um
seine Uhr, daß er sich am nächsten
Tage das Ehrenkreuz verdienen wür
de. Wirklich drang er bei einer glän
zenden Affäre in die feindlichen
Schwadronen, tötete 6 Mann und
eroberte eine Fahne. Ganz mit Blut
bedeckt, welches über seine Stirn her
abfloß, kehrte er zu seinem Regiment
zurück, das sich inzwischen wieder ge
ordnet 'hatte, als der Kaiser ihm be
gegnete: Du hast genug für Seinen
Teil getan, meiü Braver, laß dich
verbinden." Der Brigadier aber trock
nete mit der eroberten Fahne sein Ge
ficht und antwortete: Nicht ich, Sire,
bin verwundet, dies ist mein Blut
nicht, es ist das Blut öon Jenen."
Erfreut über diese Antwort, ernannte
ihn Napoleon zum Negimentsquar
tiermeister und bewilligte ihm das
Kreuz.
In demselben Augenblick, da der
Brigadier so belohnt wurde, rückte
sein Kamerad heran, mit welchem er
die Wette angestellt hatte, von einem
Pistolenschuß durch einen Stabsoffr.
zier verwundet, den er als Gesänge
nen mit sich führte. Noch ein Kreuz!"
rief Napoleon lächelnd, .wenn das
fo fort geht, so muß ich den Orden
Ocsfcntliche Frauenarbeit gehört
im Orient zu den Sellenhcitcn. Uno
doch weiß Sven Hedin, der bekannt
Tibelforfcher, davon zu erzählen.
Eine lärmende Musil von Troin
mein, Zimbeln uno Posaunen von
den Dächern des oberen ttlofiecs in
Kanam weckte mich in der Mozgen
frühe, und als ich aus dein clle
Ichauie, stand dort eine neue
ttulis uny wartete auf unser Gcpack.
Sie wollten zeitig aufbrechen, oamil
sie nicht während der heißesten stun
den des Tages zu marschieren brauch
ten. Nur zwei waren Männer, alle
anderen waren Weiber in Röcken aus
grobem Gewebe und schwarzen, brau
nen oder grauen Westen, oie Arme
und Schultern bloß ließen; silberne
Gehänge baumelten an tyren Dtjv
lappchcn, Armbänder aus Messing .
schmückten ihre Handgelenke, und uy
bewunderte ihre nackten Füße weil
sie durch scharfkantigen Schutt aus
ungebahnten Pfaden wandern lonn
ten, auf denen sogar die, Pferde sich
wund tiefen. Aber ihre Fußsohlen
sind durch fleißigen Gebrauch gegerbt
und ebenso unempfindlich wie die
?c,,s,f?s,wilin her K,im?le. Mit dem
Wasser des Baches von Kancun waren
meine edlen Trägerinnen nie in Be
rührung gekommen, aber dennoch
waren sie lustig, frisch und piedlich.
Im Handumdrehen hängten Mütter
und junge Mädchen sich daZ Gepäck
an Stricken und Riemerr aus den '
Rücken und verschwanden damit in
Kanams schattigen Gasfcu." In das .
Unbekannte dringt die Karawane
vorwärts, oft durch außerordentlich
schwieriges Gelände. Die weiblichen
Lastträger verlieren aber ihren guten
Mut nicht. Während Hedin träumend
auf seinem Schimmel sitzt, singt die
ganze Lust um ihn, eS saust und
braust im Wald und in der Tiefe des
Tales. Was ist denn das? Aha, rnei '
ne Amazonengarde erklimmt die Hö ,
hen. Seht dort zwischen den Bäumen,
wie sie in langer Reihe mit schweren, '
kräftigen Schritten und wiegendem!
Gange vorwärtsschreiten! Wie bezau '
bernd klingt der Gesang' aus jungen,!
beinahe noch kindlichen Kehlen, und
wie fröhlich stimmt er. Ehe wir sie
flirrtflfnYi- - lt Iti ,.
tWlVJ.Vlfc yUVWt, jliiV IV 4tWllJtVUV'.
ben, um auszuruhen". - Wir ent-
nehmen diese eigenartige Schilderung
dem Abschnitt aus Sven Hedins
Transhimalaja", in welchem er den
Marsch von der neu entdeckten In
dusqueöe durch unbekanntes Land
bis Ladak Und über einen neuen Aus
stieg zum TranZhimalaja beschreibt,
der, ebenso wie alle anderen üinun , (
des schwedischen Forschers, reich un '
Gefahren und " Entbehrungen, , aon ,
dafür auch reich an wissenicizai:iw,c
Forschungsergebnissen geloejen ist.
C',a ,SnU1iAn &tUflYtptvfitti'Uf
Selleriepflanzer beklagen sich ,uocr'
eine Krankheit, die ihnen mehr Saza'
ben zufugl, als ane anoeren ueoei.
Sie nennen es den späten Brand.
Das Feld mag sich im besten Zustande
befinden, sobald aber die sogenannten
Hundstage eintreten, stellt sich, na
,tl!, fl.1Miin.T. ..!
mwuuuj irnuiiu juiuuii, Ti'ii
Brand ein. Die Sachverständigen"
des Ackerbaudepartements in' Was h
ington haben festgestellt, daß, wo Set
lerieanpslanzungen mehrmals wäh'
rend der Saison mit Bordeauxbrühe '
besprengt werden, der Brand nicht
Fuß fassen kann. Sie empfehlen eine'
Lösung von drei Pfund Kupfervitriol
(Copper Sulphate) und drei bis vier
Pfund gelöschtem Kalk auf 50 Gallo
nen Wasser für genügend, um dos
Uebel abzuwenden. Ein Beispiel der
Nützlichkeit dieses Verfahrens, lieferte' u
ein Großfarmer in Canostota, N. Z)., 't
im vorigen Jahre. Er bespritzte seine,
(cZ.pTtfirteriltnvi itliiACtt fiinfrrmf fnrtfsvfmV1.
wmv I I tVUkbtlW
der Saison, und das Resultat war !
über 90 Prozent Selleriegewächse er !
ster Qualität, der Rest zweiter Qua j
lität; gänzlich unverkäufliche gab es
nicht. Ein Nachbar, der das Besprit
zen versäumte, erzielte nur 10 Pro
zent brauchbarer Pflanzen; der 'Rest
war nicht einmal als Ware zweiten
Ranges verkäuflich.
Durch eine unerschrockene
Tat rettete ein junger Mann namens
William Landis. von Bridgeboro,!
N. I., drei Kinder aus 'einer von!
brennendem Oel umgebenen .Launch".;
Ein Behälter mit Gasolin, der m daZ.
Boot auf dem Rancocas Creek ge
bracht werden sollte, fing plötzlich
Feuer wie man annimmt durch
einen brennenden Zigarrenstummel
und die brennende Flüssigkeit ver
breitete sich über -die Oberfläche de?
Wassers. Im Augenblick war die
Launch, in welcher drei Kinder saßen,
von Flammen umgeben. Landis. der
als einer der ersten zur Stelle war,
sprang kurz entschlossen ins Wasser
und schwamm unter Wasser auf iras
Boot zu. Dort tauchte er auf und
trieb das brennende Oel durch Plät
schern ab. sodaß es den Strom hin
unterfloh. Nachdem, er die Kinde? qc
rettet hatte, machte er sich n die B?
kämpfung der Flammen, von w?lck;n
die Brückenpsähle, an denen das o:i
befestigt lag, ergriffen worden waren.
Die Te'raner Feuerwehr wurde Itx
beiaerusen. doch hatte bet ihrem (5;:'
aufheben oder die ganze Armee de treten Landis die Flammen
kotieren." ' .Lelösjt.