Seite 6-Täglicho Omaha Tribüne-Dicnstag, den 4. September 1917. IZrlefverKehr nach der alten Heimat! Blotc Kreuz-Gesellschast wird für Uebrrmittlnng sorgen. Ctaatsamt in Washington trifft lang ersehn tcs Ucbrreinkoniincn. Washington, 4. Sept. Aeanüe des Staatsdepartements und Aertre tec der Noten Krcuz.Gcsellscho.st ha den gemeinschaftlich einen neuen Plan entworfen, der es ermöglichen wird, zwischen (!inoohnern der Wer einigten Staaten und deren Ver wandten in den Ländern der Mittel mächte den schriftlichen Verkehr wie der herzustellen, der bei AuZoruch cs Krieges abgebrochen werden mußte. Das Aermillelungöburcau der Amerikanischen Roten Kreuz-Gesell schuft ist bereit, von allen in Amerika lebenden Personen, die Angehörige im alten Vaterlande haben und mit diesen briefliche Nachrichten auszu tauschen wünschen, kurze Angaben entgegenzunehmen und an die richti gen Adresse,: zu befördern. Die Schriftstücke müssen jedoch entweder m englischer, sranzösischcr, deutscher, ungarischer, italienischer, polnischer oder russischer Sprache abgefaßt sein. Tas Note Kreuz wird eine Ueber setzung dieser Briefe vornehmen müs se und die Briefe sodann an das Internationale Hauptquartier der Roten Kreuz-Gesellschaft in Genf übermitteln, boil wo aus die Ber teilung an die Adressaten geschehn! soll. Weitere Einzelheiten über dieses Arrangement werden von der Siotcn Lircuzi,eseÜschaft binnen kurzem mitgeteilt werden. Das zustande ge brachte Abkommen ist nicht nur vom Standpunkte der Menschlichkcu aus als sehr erfreulich zu betrachten, son dem es gereicht auch dem Staatsde partement zu hohem Verdienst, durch dessen Energie und Entgegenkommen es ermöglicht wurde, die aufzcrge wohnlich großen Schwierigkeiten zu ubcrwindcNi Die Lösung dieses Problems wird von vielen Tausenden Einwohnern, die Angehörige im alten Vatcrlande haben, mit großer 'Freude begrüßt werden und auch ihren Familien ouf der anderen Seite des großen WasserS als große Erlösung in die fer schweren Zeit willkommen sein. Flieger Guynemer ein guter Geschäftsmann! Madrid, 22. Aug. (Postbericht.) Der Frankfurter Zeitung wird us Berlin berichtet: Daß die Sin schauungen unserer Gegner über Ehre ' und' 'Soldatenp'flicht sich von den unseren in vielen Punkten un tcrscheiden, ist längst bekannt. - Die englische- Negierung zahlt jedem, der ein deutsches Unterseeboot versenkt oder bei einer Versenkung mithilft, eine größere Geldprämie. Die fran zö fische Regierung tut dasselbe. Der Hauptmann Guynemer, Frankreichs erfolgreichster Kampfflieger, erhält für jedes abgeschossene Flugzeug bare 150 Franken. Man sieht olso, daß das, was für Teutsche Pflichterfüllung ist, für den Haupt mann Guynemer als ein Geschäft gilt. Denn da Hauptniann Guy nemer bisher 42 Gegner abgeschossen haben will, hat er bislang 63,000 Franken verdient." Die Frankfur ter Zeitung" fügt hinzu, man könne dem französischen Hauptmann diesen Nriegsgewinn umso eher gönnen, als die Mehrzahl der von ihm abgeschof sencn Flieger nach wie bor munter und tatenfroh weiterfliegt. Strahennnruhen in Springfield, )ll.! Springfield, Jll., 4. Sept. In dem hiesigen Straßenbahnstreik kam es gestern-abend zu Tatlichkci ten. Etwa tausend Personen, die mit den Streikern sympathisierten, hatten vier Straßenbahnwagen de moliert und das Hauptquartier der Straßcnbahngesellschaft angegrif fen, um, dasselbe ebenfalls zu zer stören. Die herbeigerufenen National gardisten griffen die Menge mit ge fällten Bajonetten an und vertrie I?en sie. Nur wenige wurden der letzt, da keine Schüsse abgefeuert wurden. Heute herrscht Nuhe, und ein paar Wagen sind im Betrieb. Man erwartet jedoch heute abend rmeuerte Unruhen. Schiffbrüchige Japaner. 32 Ucbcrlebende vom Frachtdampfer Äotohira Maru" in Seward gelandet. Seward, Alaska, 4. Sept. Ter erste Offizier K. M. Matsuda und 31 Ueberlcbende von dem japanischen Frachtdampfer Kotohira Maru". welcher am 27. Juli an der Küste Alaskas gescheitert ist, wurden hier von dem Dampfer Santa Ana" ge landet. Die Geretteten fürchten, daß jiapitän Haruhittao Shiouga und 16 Mann der Besatzung den Tod gefun den haben, da feit ihrem Abstoßen in einem kleinen Boot man nichts mehr von ihnen gehört hat, . NanöelsaNkanzen fiir öie Ankunft! Solche sind bereits für die Zeit nach dem Kriege i Europa gc gründet worden. , Washington, 4. Sept. Trotzdem sich Präsident Wilson in seiner Ant, wort auf die päpstliche Note mit Ent schicdenheit -gegen einen wirtschaft!! chen Krieg nach dem Kriege ausge sprachen hat. bilden sich in Europa und Amerika Handelsallianzen für die Leu nach dem Kriege. Diplo, muten der Alliierten sagen, daß diese Verbände bereits vor Bekanntwerden der vatikanischen Fricdensvorschläge entstanden und ihre Tätigkeit began um. Die Hauptkontrahenten sind in Frankreich, Italien, Nußland und in der Schweiz. Es handelt sich aber auch um Zusamrucnschlun von Jndi viduen ohne Förderung durch die Negierung der betreffenden Lander Die Interessenten suchen amcrikani, schcs Anlagekapital, weil der Dob lar frei von Anariffen" sei. Präsident Wilson hat sich gegen iedcn Zusamincnschluß der Regle, rungen zum Handelskrieg gegen Deutschland nach dein Kriege ausge. sprechen. Lord Eccils Erklärung wird ebenfalls dahin ausgelegt, daß die Alliierten keinen ' aggressiven Handelskrieg zu fuhren gedenken, vorausgesetzt, das Ringen geht nicht unentschieden aus. Wenn Deutsch land geschlagen ist was Amerika zu erreichen beabsichtigt oder wenn es seiner autokranschcu Negierungs forin entkleidet ist, banst werden, wie man hier annimmt, post bellum Handelskriege nicht nötig sein. Immerhin dürfte amerikanisches Kapital berufen fern, vielerorts deut schcs Kapital zu ersehen. Ein ge Misses Mißtrauen wird dem Borge hen der Deutschen entgegengebracht, scitdein der deutschen Mark überall teutonische Intrigue auf dem Fuße gefolgt ist. Tann wird auch Deutsch land für geraume Zeit nicht imstande sein, Handelsbeziehungen anzuknu pfen, während Amerika in der do minicrendel Lage sein dürfte, einer schwer -heimgesuchten Welt alles zu liefern, was sie braucht. Sechsstündige Tages Arbeit in England? London, 4. Sept. Baron Leber, ein Großindustrieller und srüher Mitglied der Zentralbehörde für den Handel mit berauschenden Geträn ken, tritt für den sechsstündigen Ar beitstag und die Einführung des Genossenschaftsbetriebes der engli scheu Industrien, Gewinnbeteiligung der Arbeiter, nach dem Kriege ein. Das gegenwärtige Lohnsystcm könne nicht mehr abgeschafft werden und müsse die Grundlage 'für das neue Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern bilden. Durch Verminderung der Arbeitszeit werde erfahrungsgemäß die Leistungsfähig keit erhöht und dem Arbeiter Me genhcit gegeben, durch Studien feine Kenntnisse zu vermehren, während der jugendliche Arbeiter sie ziir mili tarischen Ausbildung benutzen solle. Französischer Minister resigniert! Paris, 4. Sept." Malvy, Mini ster des Innern, ist von seinem Po sten zurückgetreten. Julcs Steeg, Minister des öffentlichen Unterrichts, hat temporär das bisher von Louis I. Malvy verwaltete Ministerium des Innern übernommen. In einem Schreiben an. den Premier Ribot gibt Malvy die von der Presse gegen ihn verübten Angriffe als Grund seines Rücktritts an. Außerdem wurde der frühere Minister des In nern von Senator Clcmenceau gele gentlich einer Senatsdebatle atta ckiert, weil er angeblich gcioissm Ele menten gegenüber, die antipatrioti scher Propaganda beschuldigt wur den, allzugroße Toleranz walten ließ. Unter diesen Propagandisten befand sich auch Miguel Almerchda, der ver storbene Herausgeber des Bonnet Nouge", welcher unlängst Selbst mord beging. Die Zeitungen kritisieren Malvy, weil er solchen Personen Vertrauen schenkte und z. B. Tuval, einem der Direktoren der Bonnet Rouge"Ge sellschaft Pässe ausstellten. Duval soll Hunderttausende von Francs von der Schweiz nach Frankreich gebracht haben. Ein Scclcnklttlslikt. Bon H. v. Schullcrn. Obsternte beschlagnahmt. . Gotha, 4. Sept. Das Ministe, riuin beschlagnahmte die gesamte Obsternte des Herzogtums zur Marmeladebereitung. Abgeschlossene private und öffentliche Verkäufe lind ungiltig. Rötlicher Antonnfnll. Veatrice. Neb.. 4 Sedt. Der 3,?.jährige James Kasparek von CdcII ist 011t SninstVirt firi rinnin Automobilunfall in St. Josepli. Mo., ums Leben gekommen, während Lee Taylor, erneu von Chris, in e'wmi Hospital in St. Joseph schwer vcr! letzt daniederliegt. KaSparcks Leiche ; wurde gestern nach Ldell zur Bei! setzung überführt. Hätte der alte Nabensteiner nicht seinen wachsamen Köter gehabt," er wäre sicherlich schon lange ausgeraubt morden. Denn man wußte weit und breit, daß er beträchtliche Kleingelder besaß, wenn er auch das Leben eines irmen Bauern führte. Sem Haus . lag furchtbar einsam an der öden Landstraße, noch dazu am Rande eines dichten, schier end losen Waldes. Und er hatte kein an deres menschliches Wesen bei sich, als iine alte, gebrechliche Magd. ' Ich sagte ihm oftmals: .Herr hauptmann," fugte ich, bei Ihrem Ülter sollen Sie, doch nicht so ohne ausreichenden Schutz auf dem Hofe oleifm Wenn einmal einer dem un oe eine Lohne durch den Leib jagen sollte, so würde Ihnen das Tier nichts mehr nutzen, und Sie stunden sein Einbrecher ohne Hilfe gegen über . Aber der alte Soldat lächle nur, wenn ich so redete. Ich mußte schließ lich meine Warnungen einstellen, da mit er mich nicht etwa für eine Mem me halte. Gerne würde ich erwähnt haben, daß er gewiß im Kriege Dek Jung suchte, wo es anging. Selbst verständliche Borsicht und Feigheit feien doch verschiedene Dinge. Aber abensteincr schnitt mir in, fernern Lächeln immer das Wort ab, und ich schwieg endlich über die Sache. Eines Tages kam er zu mir ins Städtchen und klagte, daß ihm sein Pluto von ungefähr verendet sei, und daß er sich rasch um einen Ersatz um sehen wolle. Gewiß verstehe er, daß die Anwe senheit eines Hundes not tue. Nicht zu eigentlichen Verteidigung, nur als Wachtposten, damit' ihm Zeit gegeben werde, aus dem Bette zu springen, sich rasch ein wenig anzukleiden und das ohnehin, immer geladene Gewehr von der Wand zu nehmen. Ich erbat von dem Alten darüber Auskunft, was er wohl von einer Krankheit des Hundes wisse. Er habe keine Ahnung davon, erwiderte der Hauptmann, und schaute mich ganz erstaunt wegen des sonderbaren Ge sichtes an, das ich schnitt. .Nun ja," sagte ich, es kann ja vorkommen, daß so ein junger iräfti zer Köter plötzlich umsteht, aber es rnufj doch um Himmels willen ein be stimmter Grund hierfür obwalten... Hat er vielleicht etwas Giftiges gefressenZ" Nabensteiner wurde ein wenig ner vös, als er mir da auf eine Reihe von dringenden Fragen Auskunft geben mußte. Freund," begann ich nach einer Weile in anderem Tone, wir wol len es gleich drüben im PostgasihauS ordentlich aussprengen, daß Sie not wendig eines großen, wachsamen Hundes bedürfen, fo eines auf den Mann dressierten, was?" . . Nabensteiner erklärte ein solches Vorgehen für überflüssig. Es sei schon einer dagewesen, der ihm einen gro ßen, wachsamen, auf dem Mann dres jicrten Hund angeboten habe. Soooo.. .? Und was haben Sie erwidert?" .Ich? Ich habe gesagt, er solle mich einmal das Tier anschauen las fen." Hm, also die Nachricht vom Tode Ihres Hundes hat sich rasch verbrei tet. Offenbar. Wie lange, bitte, war Ihr Pluto tot. als der Mann mit seinem Antrag kam?" Kaum einen Tag." Aber, Herr Nabensteiner, Sie sind doch um Gottes willen jetzt nicht mit beMagd ganz allein auf dem Hofe?" Die Hanne hat sich nicht wehren lassen, ihren Bruder ins Haus zu nehmen, bis wir wieder einen Hund haben. Diese Weiber sind nun einmal ängstlich," setzte er mit gering schätzigem Achselzucken hinzu. Hoben Sie den Mann gekannt, der Ihnen seinen Hund zum Kause anbot?" Nein, ich glaube, den habe ich nie zesehen." Es folgte eine kleine Pause. Verzeihen Sie, Herr Hauptmann, ich habe gerade jetzt in der Stadt kei nt allzu dringenden Geschäfte. Möchte mich auf ein paar Tage in Ihr Haus nnladen. Sie haben jetzt viel Arbeit. Zch werde Ihnen helfen. Und dann, wissen Sie, auch wegen des Hunde taufs ... Ich will doch darauf achten, saß Sie der Kerl am Ende nicht äbervorteilt." Ter Alte machte ein ganz vergnüg, tes Gesicht. Ich brachte rafch meine Angelegen heiten in Ordnung. Dann wanderten mir guter Dinge die zwei Stunden Weges zu seinem Gütchen. Neben dem Schlafzimmer des Hauptmonnes be fand sich der einzige für mich verfüg bare Raum. Alte Uniformen, Säbel und Ge! ehre und andere an die aktive Dienstzeit und den Krieg erinnernde Dinge waren hier zur Schau gestellt. Ich schob sie ein wenig zusammen, ließ mir eine -Art Feldbett i der Kammer aufschlagen und richtet, mich j in dem kleinen freigebliebenen flau me, so gut es ging, häuölich ein. Nächsten Tages schon kam der Mann mit dem fremden Hunde, einem großen, zottigen Tier. Mir gefiel der Hund viel besser 13 der Mann selbst. Ich konnte mich überzeugen, daß das Tier, Wotan ge heißen, gut dressiert war. Unter Brü dern war e; mehr wert, als dasük verlangt wurde. Ich untersuchte den Hund genau und tonnte nichts ande res, als dem Hauptmcmn zum Ge fchäfte an und für sich zu raten. Und doch zögerte ich lange, bis ich ihm laisächlich riet. Es war mir nicht möglich, das plötzliche Ende des Plu to aus dem Kopfe zu bekommen. Und dann Lavater dürfte wohl ein Uebertreiber gewesen sein; aber ein gutes Stück des inneren Lebens prägt sich nun doch einmal in den Linien des menschlichen Gesichtes aus. Dar an läßt sich nichts deuteln. Als der Mann mit dem fatalen Gesicht gegangen war, heulte der ein gesperrte Hund und wollte nicht auf hören, sich an der Kette wund zu zerren. Das ging uns so sehr auf die Nerven, daß wir beschlossen, einen Spaziergang zu machen, um die Kla gelaute wenigstens nicht mit anhören zu müssen. Rabensteiner begann ein Gespräch; es schlief aber bald wieder ein, da ich mich nicht mit Eifer daran beteiligen konnte. Ich mußte immer an Pluto und an den Mann mit dem fatalen Gesichte denken. Als wir nach Hause kamen, heulte Wotan noch immer. Wie fetzten unZ in das Schlafzimmer des Hauptman nes, den einzigen annähernd behagli chen Raum des Hauses, und versuch ten, bei einem Glase Wein von alten Erinnerungen zu sprechen.' Aber es konnte keine Stimmung aufkommen. Denn der Hund wollte sich noch im mer nicht beruhigen. Und er heulte die ganze Nacht. Ich konnte kein Auge schließen. Am Morgen berichtete uns die alte Hanne, Wotan habe sein Schüsselchen unberührt, gelassen. Was werde ich mit dem Hunde anfangen?" fragte der Hauptmann, Er dachte schon daran, ihn wieder zurückzugeben. Aber wem? Wer war der Mann? Verdrießlich sprach er sein Bedauern aus, ihn nicht um Na wen und Wohnort befragt zu haben, Ich ärgerte mich über die Unterlas sung nicht. Wir hätten doch nichts Brauchbares erfahren, bildete ich mir ein. Am- Abend hatte der Hund fei ncn Fraß noch immer nicht berührt, und soweit es ihm seine Heiserkeit er laubie, winselte er vor sich hin. Am nächsten Morgen kam, ganz wie zufällig, sein früherer Herr vor bei, und da er offenbar das Gewin sel hörte, fo trat er in das Haus ein und verlangte nach dem Hauptmann. Ich war zu- dieser Zeit außer Hause. Nach meiner Rückkunft erzählte man mir, daß der Fremde dagewesen und von der Magd in das Schlafzimmer, das zugleich als Empfangs und Wohnzimmer diente, geführt worden sei. Er habe dann ziemlich lange mit Nabensteiner über die arme Bestie ge sprachen und ihm Belehrungen erteilt, wie er es machen solle, um den Hund an sich zu gewöhnen. Es wurde auch bald etwas besser mit dem Gemüt des Tieres, und als er sich schon soweit eingewöhnt hatte, daß man ihm die Bewachung des Hauses anvertrauen konnte, hatte ich eigentlich wieder zur Stadt zurückkeh ren sollen. Ich fühlte aber eine eigentümlicht Unruhe und Angst in mir. Trotz del nunmehr dringlich gewordenen Gc schalte zu Hauje verschob ich doch meine Rückkehr immer wieder um ein paar Tage. Endlich mußte ich Ernst machen. Nur dem Bruder der Hanne, dessen neuerliche Berufung ich durch gesetzt hatte, teilte ich meinen Arg wohn mit, da zu befürchten war. Hanne vermöchte die Sache nicht bei sich zu behalten. Und daß mich der Hauptmann nur ausgelacht hätte, daö stand fest. Ich untersuchte alle Türen auf di Beschaffenheit ihrer Riegel und Schlösser und durchforschte den Dachboden und Kellerräum. Endlich wollte ich mich noch über zeugen, daß das Gewehr über dem Bette Rabensteiners auch wirklich zum Schusse bereit sei. Herr Rabensteiner, wissen Sie, daß dieses Gewehr nicht geladen ist?" Ter Alte sperrte, aufs höchste er staunt den Mund auf, besichtigte es selbst und schaute mich starr an. Ich rief die Hanne herbei und fragte sie, wie lange der fremde allein lm Schlafzimmer gewesen sei. Und als ich die Antwort erhielt, diese Zeit könne etwa zehn Minuten betragen haben, so fühlte ich, wie mir das Blut aus dem Gesichte wich. Auch der Hauptmann wurde unruhig und ging, mit sich selbst redend, im Zimmer auf und ab. Herr Rabensteiner, ich werde un ter solchen Verhältnissen doch noch bei Ihnen bleiben." Wir standen zede Nacht abwechfclnd auf der Lauer, die Gendarmer, von uns verständigt, durchstreifte die Ge gend. Es dauerte lange, sehr lanse. bis etwas geschah. Ich wurde schon vnge duldig und wollte nach Hause zurückkehre? Plötzlich, in einer nebligen Nacht, schlug Wotan an. Da ich gerade Wa che hielt, bemerkte ich, wie sich der Hund auf eine menschliche Gestalt stürzte, die auf die Tür zuschlich. Nachdem ich hastig Rabensieiner ge weckt hatte, tappte ich mich zum Fen ster der Parterrestube, durch welches ich am besten die Szene belauschen konnte. Wotan hatte den Fremden zu Bo den gerissen. Dieser sprach mit schmeichelnden Worten zu ihm. Der Hund winselte vor Freude, ließ sogar ein jubelndes Gebell ertönen, doch ge stattete er dem Gefangenen keine Be wegung. Der Fremde sprach immer zärtlicher zu ihm. Wotan winselte und leckte, beglückt durch daö Wieder sehen, immer von neuem das Gesicht seines Herrn ab.. Doch wenn dieser nur den leisesten Versuch machte, sich zu erheben oder auch nur seine Waffe, einen Revolver, der neben ihm lag, zu ergreifen, so begann das Tier drohend zu brum men und die Zähne zu zeigen. Gleich darauf fuhr er wieder im Rausche seiner Seligkeit mit der breiten ZunF über das ganze Gesicht seine? ehema lign Gebieters. Unterdessen war der Hauptmann herbeigeeilt. Er hielt seinen Stutzen schußbereit.. Auch Hanne erschien keu chend vor Aufregung mit ihrem Bru der. Herr Nabensteiner, schießen Sie nicht, schießen Sie nicht!" schrie ich dem Alten zu. Wir wollen den Kerl fangen!" Der Hauptmann aber, von einem bitteren Ingrimm erfaßt, drückte, ohne auf mich zu hören, los. Der Hund ließ ein klägliches Geheul er tönen. Der Fremde aber sprang auf und floh. Nabenstciner sandte ihm einen zweiten Schuß nach und fehlte. Hundeseele!" schrie der Alte be bend vor Wut, die Faust dem Flücht ling nachreckend Hundeseele." Trösten Sie sich, Herr Rabenstei ner, er ist stark verwundet. Das Ge schoß muß durch beide Körper ge drangen fein," rief ich dem Haupt mann zu, indem ich mit der Laterne die breiten Blutspuren bis zur Gar tentüre verfolgte. Der kommt den Gendarmen nicht mehr aus." Wotan lag verendend neben dem Revolver feines ehemaligen Herrn und ver brauchte die letzten Kräfte dazu, die Waffe des Enteilten voll Hingebung zu belecken, dann hauchte er unter Zuckungen skine Seele aus... seine treue Hundeseele. Automobil nd Pfcrd. Eine moderne Fabel. Ein schmuckes Automobil stand vor einem Stalle, in welchem sich ein Pferd befand, das melancholisch den Kopf hängen ließ. . ,Armes Rößleinl" begann das Au tomobil in einem Tone aus dem mehr Hohn als Mitleid herausklang. Wo sind die schönen Zeiten, wo Du die große Rolle spieltest? Früher war unsereins von Dir abhängig. Nur Deiner Gnade hatte ich es zu oerdan ken, wenn ich mich von der Stelle rühren konnte. Aber jetzt rase ich auf Sturmesflügeln dahin und meinetwe gen können mir alle Pferde gestohlen werden!" .Großmauliger Prahler!" wieherte ihm wutschnaubend das Roß entge gen. Du leidest an Größenwahn! Wenn Du nicht an der Scholle klebst und Dich überhaupt fortbewegen kannst, so verdankst Du dies einzig und allein der Pferdekraft!" Trotz seines vorgeschrit tcten Alters rettete Charles Billings von Fremont, Wis., seine 7jährige Enkeltochter vom Tode, als deren Kleider Feuer fingen. Das Kind hatte mit Streichhölzern gespielt, als sein Kleid in Brand geriet. Der Großpapa hörte das Angstgeschrei der Kleinen und rasch raffte der Greis mehrere Teppiche zusammen und wickelte das Kind in sie ein. So konnte er noch rechtzeitig die Flammen ersticken. Das Mädchen erlit nur leichte Brand wunden. Bier Männer wurden mehr oder minder schwer bei einer Explosion verletzt, welche sich in den Beckerschen chemischen Fabriken in Brooklyn ereignete. Es scheint, daß die Leute mit dem Umfüllen eines pulverisierten- Farbstoffes beschäftigt waren, als plötzlich eine Flamme auf schlug, der im nächsten Augenblick ein donnerndes Krachen folgte. Die vier Arbeiter wurden gegen die Wand des Arbeitssaales geschleudert und erlit ten ohne Ausnahme nicht unbedeuten deBrandwunden. Die Verletzten, näm lich die Brüder James und Percy Ba votti, 34 bez. 19 Jahre alt, Hermann Schultz. 43 Jahre, und Albert Gün ther, 31 Jahre, wurden nach dem KingS County Hospital gebracht. Der entstandene Brand konnte mit leich ter Mühe gelöscht werden. : Marktberichte : Omaha, Neb., 4. Sept. Rindvieh Zufuhr 12,000. Beefstiere langsam, 10 15c nied riger. Gute und beste Beeves 13.50 .15.55, ' " WMMMv fesj fc'""--!'1 " V I ?V N " i $f Look ! ff i r Ti . II i 1 ! II 11mIIWp l i forThis ih ! io& I t t I I II rll I i ' r , ' l .: -l ,. , hh Label A i X V. JJ II f ' V ! 5 Thit h th, CapiJ. r rfflriSfc' I Ifa o q Ali? vvV I Jjki j! ii ! . .i- II Ml tSffl J P:m jr 1 11 M 11 n ' fffffii ei ml A ! I l H'I'IW , 1 . A f'::it::5. t:t,ur.f ' tll lir jotfijsjM& ÄM- ?iM IP t l. rt T"" -f' .iT,rvf r v. ' wkC 1 "ATWfcr"-- . ? V 1 r gr.-s m - t mmm ä 'jvv wv . Jr. lx : MWWZSZÄM ÄilW 'j!r'rtt ! ' - tfrfQys hn''ff'ilVdTt: Otr;8 yxcmnQ"Atst7 , jj-ty, ife (i?Ptm&K&Sfs JiSfimi'i 1 '''?MNMrV??U!' M I, jN i EHl "i ' Ij i" ; i ll iL 1' l0' . !l I I l'iflH L 118 . il I ll M. MW'Z Eine FWeHerzengt!" Dieses ist das Geträn?, das Sie gesucht haben. Nicht berauschend, aber mit dem gleichen alten Geschmack Hopsen! Jawohl, die sind drinnen! Erfrischt und nährt wie die Nahrung, die Sie esssn. W rni' r . e i t. ä I 1 U 14 ' Vftrtj,. - ToYdfa " ,VU5 Desi t - m m Erhältlich in jedem guten Platze. Probieren Sie heilte ein Flasche und Sie werden sehen, wie sehr es Ihnen schmeckt. eschte eie die ttq'ttcl Sie ist kle d.is Bild hier. Wenn tt dies Etiquette sehen, s wissen kie, dos; Eie (flfc kelommen. LEMP ßalitlffltilcn, ST. L0U1S ,N y. A. Steinwenöer, Distributor 1517 Nicholas Str., Omaha, Neb. Mittelm. Beeves 12.2313.73. Gewöhnl. Beeves 9.00 12.00. Gute und beste Jährlinge 13.00 15.00. Mittelm. Jährlinge 12.0013.00 Gewöhnl. Jährlinge 9.0011.50. 5t!ornschwere Gras-Beeves 12.50 -13.50. Gute u. beste Weide-Veebes 11.00 12.50. Mittelm. Weide-Beeves 9.50 10.73. Gewöhnliche Beeves 7.50 -9.23. Kühe und Heisers 10c niedriger. Gute bis beste Heisers 7.509.00 Gute bis beste Kühe 7.258.23. Mittelm. Kühe 6.507.00. Gewöhnliche Kühe 6.00 tt.50. Stockers und Feeders sest bis leichter. Prima Feeders 9.50 lt. 50. Gutch beste Feeders 8.009.00. Mittelmäßige 7.008.00. Gewöhnliche 6.506.50. Gute, beste Stockers 7.75 8.75. Stock Heifers 6.607.00. Stock Kühe 6.007.50. Stock Kälber 6.009.00. Neal Kälber 8.00-12.25. Bull und Stags 5.50 3.23. Schweine Zufuhr 6300; 10 23c niedriger. Durchschnittspreis 17.45-17.73. Höchster Preis. 18.25. Schafe Zufuhr 22.800.' Markt stark bis 23c niedriger. Gute und beste Lämmer 16.75 17.40. Gute und beste Jährlinge 11.50 12.50. Gute und beste Mutterschafe 9.75 10.73. Gute und beste Widder 10.50 12.00. Feeder Lämmer 17.0017.80. Feeder Jährlinge 11.5013.00. Feeder Mutterschafe 7.0010.00. langsam und niedriger. . Schweine Zufuhr 3700; 10 25t niedriger. Höchster Preis 18.65. Durchschnittspreis 17.6013.60. Schafe Zufuhr 4000; 10 15k höher. St. Joseph Marktbericht. St. Joseph. Mo.. 4. Sept. Nindvich Zufuhr 2700: Markt Chicago Marktbericht. Chicago, Jll., 4. Sepr. Nludvich Zufuhr 15,000; Markt außerordentlich flau. Schweine Zufuhr 7000; 10c nie öliger als Montag. Höchster Preis 1L.60 Durchschnittspreis 17.4018.40. Schafe Zufuhr 13,000; WlatU fest bis 15c niedriger. KausaS City Marktbericht. 5Iansas City, 4. Sept. . Rindvieh Zufuhr 22,000; Markt fest. Schweine Zufuhr 7000; Markt fest bis 10c niedriger. Höchster Preis 18.75. Durchschnittspreis 17.5018.50. Schafe Zufuhr 4000; 25c höher. Omaha Getreidemarkt. Omaha, Neb., 4. Sept. Harter Weizen Nr. 2 201206 Nr. 3 201 2041s Weißes Corn Nr. 2 20012201 Nr. 3 20020012 Gemischtes Corn Nr. 2 191193 Nr. 3 190193 Weißer Hafer Nr. 2 57i57l2 Nr. 3 575714 Standard Haser 56.-57 Nr. 4 56. 56 Gerste Malzgerste 116123 Futtergerste 100. 111 Noggen Nr. 2 172iz 173H Nr. 3 172173