Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 27, 1917, Image 3

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(Seite ?-WglIchc Omaha Tril'ü,ia-Motass. den 27. Augst 1017.
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AuswllStNtcMrllsklU
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Z,!k:lAÄLll!!!SAlVK!S
ckenZ eingeweiht, crhaltcil Sie alles
vom SHotm Kreuz geliefert.
Nächsten Montag, den 3. Sepkeiil.
ber, beginnt daö neue Schuljahr:
viele Eltern freuen sich schon aus den
Anfang der Schulen, die Kinder
vielleicht weniger.
Samstag nachmittag wnrde Frau
Henry Wilke van der Baptisten ttir.
che aus zur letzten Siuhe vestattet.
Sie war tun Mittwoch vom Tode ab
berufen worden.
Cugm Lnlz nius; in einenl hiesigen
Kranlenhanä dafür büßen,, daß er
aus seinem Motorrad in einen Zrnin
aus Stacheldraht hineingefahren
war, wobei er sich ein Bein ganz er
hcblich verletzt und zcrschunden hat.
Aus West Polnt.
Im, hohen Alter von 101 Jahren
ist im Alteichenn Frau Anna Ulapal
aus dem Leben geschieden. Tie Ver
,!orbee, welche früher in Ord, Neb.,
wohnte, hatte keine Verwandten.
)J ßrau Julia vangvnm, weiche vei
5 . r- . . rr - .r . .. ... V1-
lyrciil DNwer an orcuzen zu c
such weilte, ist wieder nach ihrem
Wohnort, Tcnnison, Ja., heimge.
kehrt.
Das Picknick der Farmers Union
von Cuming County tvird am Man
tag, den 27. August, in Concy Js.
lanö Park abgehalten werden. Ein
vorzügliches Programm ist anfge.
stellt worden.
K'onrad Spenncr, der feit langem
an einem schlimmen Knie litt, mußte
sich am Mittwoch in einem Hospital
in Omaha das Bein amputieren las.
Mobsignor Nucsing und sein
Bruder Anton Spenncr
während
waren rn
die Operation
X
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3I
Omaha,
stattfand
Der ganze nördliche Teil des
Countys ist noch immer in schmerz.
Iichcc Aufregung über das traurige
Schicksal, daö die Familie des sechs
Meilen nordöstlich von Wisncr wol?
u enden Farmers Gurnard 5ung am
Freitag vor einer Woche betrosfcn
hat. Die ganze Familie befand sich
beim Hausreinemachen, wobei auch
(Gasolin benutzt wurde. Dasselbe
entzündete sich auf irgend eine un
aufgeklärte Weise und die vierzehn,
sänge Tochter trug so schwere
Brandwunden davon, das; sie am
nächsten Tage den Geist ausgab. Ein
zehnjähriger Sohn ist ebenfalls so
schwer verbrannt, daß nian an sei.
uem Aufkommen zweifelt, wahrend
zwei andere Töchter und Herr King
ebenfalls erheblich verletzt wurden.
Gänzlich unverletzt blieb nur Frau
ZNng. Die kranken Familicnmitglie.
der befinden sich je,,t in einem Ho
spital in Norfolk.
County Clerk Nudolph Vrazda ist
soweit hergestellt, daß er wieder seit
vielen Wochen im tterichtsgebäude
zeitweise zu finden ist. Doch ganz
hat ihn sein alter Feind, der Rhcn
matismus, noch nicht verlassen.
Herr und Frau Hermann Schulz,
kmnv haben beide eine Reise' nach
Webb, Arizona, angetreten, um dort
Herrn und Frau Morse Fuhrrnan
zu besuchen.
Louis F. Ulrich mußte sich in ci
nein Hospital in Omaha einer Ope
ration weaen Blinddarmcntzünduna
.uyterzichcn.
A
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Uns ColttmbU5, Nebr.
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. 'D. streife, ein Detektiv dc3
7 Pinkerton Tetcktivbureauö, befindet
sich in Columbus, um den Mörder
y von Philipp Kreisen, der am 13.
'August erschossen worden war, wo.
'Möglich ausfindig zu machen. Tie
, 'ountybchörde hat $500 Belohnung
'$ die Ergreifung der Mordbubcn
'gesetzt.
ie Damen des Noten Kreuzes
, ,öen in nächster Zeit Unterricht im
Hefen erteilen, und zwar jeden
pchentag nachmittags von drei bis
xcinf Uhr. Alle diejenigen, die Stri
'. cken zu lernen wünschen, müssen ihre
! eigene Wolle usw. mitbringen. Sind
sie erst in die Gchcimkunst dcö Ctri.
Zlus Vloomfield, Aebr.
'Kottlieb Ege hatte kürzlich einen
Tchlaganfall, der aber nur leichter
Natur war. Wir freuen uns, das; er
wieder iuohlauf ist.
Am Tienstaz Nachmitiag erhielt
hier Georg Rieckert von Schledniig,
Iowa, her die Nachricht von dem
Ableben seiner Mutter. Tie Per
storbeue, Frau Adolph Nickert, nt
die Schwester von Johannes und
August Suckstorf von hier. Tie
Genannten nahmen am letzten Don.
ncrstag an der Beerdigung der
Verstorbenen in Schleswig, Jolva,
teil.
Am 22. August kamen Senator
Wilhelm Sooft und Frau, sowie
ihre Tochter Irene, von Magnet
zum Besuch der Familie Martin Pe
tcrs. Der Herr Senator reiste am
selben Tage zurück, während seine
Angehörigen 'noch eine Zeit in
Bloomfield verweilen.
Tie Euiteaussichtcn sind in die-
ser Wcgenö außerordentlich gut
Die Farmer sehen mit größter Hoff
mig der Zukunft entgegen,
l'lm 21. August feierte Frau e
!ter Sohrcn ihren Geburtstag. Ihr
j Vater, Herr Fritz Eggert und Frau,
sowie John David und Frau, von
Osmond, bekannte Teutsche, waren
erschienen, um mitzufeiern. Von den
Bloomsieldern waren Wilhelm
Pruesz und Frau. Frau Wilhelm
ttumm, Frau John Rerns und Pa
,ior vi- pimermann zugegen. Xie
Anwesenden verlebten einen schönen
Nachmittag nn Hause des Geburts
tagskindes, das sich als Gelegenheit,?
dichterin schon mehr als einmal be
währt hat.
Ernst Gothschall und Ethel Carl,
foit wurden hier kürzlich getraut.
I. E. Stahl, der einige Wochen
mit seiner Familie in Lincoln und
in Colorado zugebracht hatte, ist
liier, um seine Farmen zu beauf
sichtigen.
Der Vloomsielder Commercial
Club gab am letzten Freitag zu
Ehren der in die Armee eintreten
den Jungen einen festlichen Ab
schiedsabend. Dr. Gabler wohnte in Kansaö Cl
tu der dort tagenden Versammlung
von Tierärzten bei. Seine Tochter
Luise begleitete ihn-
Junge Leute, die gern in die
lutherische Konfirmationsfchule der
Dreifaltigkeit Kirche eintreten
möchten, sollten sich möglichst bald
bei Herrn Pastor Spieckermann mel.
den.
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Alls Sporen von Scrofsln von dem System ausgemerzt!
Sott ifm grössten aller Blutreinkger.
- In der Behandlung von Scroseln
wurde allgemein der Fehler began.
gen, Mercury und Mineral Mischun
gen zu gebrauchen, durch welche die
Unreinheit im Blute verstopft und
diese von dem Außenkörper versteckt
bleiben. Unreinheiten und Gefahren
werden auf diese Weise nur vermehrt.
Für mehr als 60 Jahre war S.
S. S. die einzig anerkannte Blut,
medizin, welche mit höchst befried!,
gcnden Resultaten gebraucht wurde!
für Scroseln. Da sie von Wurzeln
und Krauten des Waldes erzeugt
wird, ist sie rein pflanzlich, und ab
sohit frei von allem Mincralgehalt.
Sie können S. S. S. in irgend
einem Apothekerladen erhalten. Un
ser flaut); medizinischer Berater ist
ein Ezpert an allen Blutnnordnun.
gen, und wird Ihnen bereitwilligst
Rat erteilen in Bezug auf die Be
Handlung Ihres eigenen Falles.
Adressiert Swift Specisic Co., Tept.
P. 153, Atlanta. Ga.
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Roman von iTiiidols Vtratz.
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(43. Fortsetzung.)
,DaS fühl' ich!" oetfetjte der alte
City mann leise. Er hatte Tränen in
den Aagen. .Also, du hast nichts
für mich?"
Rein. Letter John!
DieTüre ging aus. Der Sohn
des Muses kam herein. Er hatte
ein paar Briefe i der Hand und
schien freudig erregt.
..Verzeih, dakz ich euch störe!'
sagte er zu seinem Bater. Aber ich
habe eben Nachrichter aus Berlin. . .
unter der Hand. . . Es wird dich auch
interessieren! Also wir geben dies
mal in rem englischen Konflikt nicht
nach! Unser Schiff bleibt im Persi
schen Golf. Das Londoner Kabinett
hat seit heute amtlich davon Kennt
n!s!"
.Verrate uns hier keine Siaatsge
heimniss-!"
Der Geheimtat machte ein ge
spanntet Gesicht. Er überflog den
Brief, den ihm der Sohn gereicht.
Der sah ihm über die Schulter.
Dann wandte sich Herr von Wilding
um.
.Herrgott. . . John?. . .Wo ist er
d,un hin?"
Der Citymann hatte, während die
beiden ihm den Wen drehten, laut
loS durch die ossenstehende Türe
das Zimmer verlassen. Im Flur
unten war kein Diener. Er nahm ei
lig, mit eigener Hand, den Hut von
der Glasplatte des Kleidergestells
und lies hinaus in den Vorc,arten.
Draußen sah ihn der Hausherr vom
Fenster aus mit unsicheren Schritten
beim Laternenschein den Fahrdamm
der Bockenheiiver Landstraße über
queren. Er wdllte ihm noch nach.
Ader seil Blick zeigte ihm: Es war
zu spät. Die. kleine, gebeugte Ge
statt verschwand schon im Dunkel.
Er drehte sich achselzuclcnd und sehr
e.nst um.
..Da geht er nun hin!" sagte er.
.Was soll ich tun? Ich bin nicht der
liebe Herrgott!. '. ."
Was hat's denn gegeben?"
-.Nichts! Nichts!. . . Aber ich wer
de morgen eine Stiftung für unsere
Kriegsveicronen machen, Wolf
gang, um mein Gewissen zu beruhi
ES kam zu spät. Er wußte eS wohl.
Es hätte auch früher nichts gehol
fen. Wie all: Bormittage, betrat er
anch heute fein Kontor, danlte in
'seiner stillen, trockenen Würde auf die
Gruße des sich ergebenden Perio
ßenr . . , .' ,
John Wilduig war m sein Ho
tel zurückgekehrt. Er schlief die
Nacht vor Erschöpfung wie ein To
ter. Am anderen Morgen erwachte
er mit einem plötzlichen Schrecken,
verlangte seine Rechnung und 'reiste
ab. Er hatte Angst vor seiner Ba
terstadt bekommen, Angst vor
Deutschland überhaupt. - das von
draußen durch die Scheiben des Fen
stcrS mit feinen ' Schornsteinen und
Schlackcnhalden und Hochöfenge
flacker wie ein Feind in den Eisen
bahnwagen hineinlugte, ein Feind auf
dem Weltmarkt, ein Feind des alten
Citymanns im besonderen. Tie
Heimat stieß ihn aus. Er wußte
nicht recht, warum. Er hatte doch
nichts Böses getan. Im Gegen
teil: Ec wcir sein Leben lang respel
tabel gewesen, in die Kirche gegan
geil, hatte für die Seinen gesorgt,
seine Steuern bezahlt, seine Ange
stellten ungemessen besoldet alles
wie es einem ehrbareu Kaufmann
zukam. . .
Es waren Reisende mit ihm im
Abteil. Sie hatten deutsche Zeitun
gen vor sich und sprachen aufgeregt
von Politik und Kursen. Die Schiss
fhrtsaktien sanken rapid. . . große
Bestellungen auf Kohlen. . . Nacht
schichten drüben bei Krupp ... die
j'risis verschärfte sich ... na .. .
übermorgen, nach der Unterhaussit
zung in London, würde man ja se
hen!. . . John Wilding hörte fü
bernd zu. Er dachte sich: ia.
übermorgen . . . was ist dann mit
mir. .
Er fuhr über den Kanal und
gleich weiter nach der Themsestadt.
England war maiengrün. Sein gan
zer Süden schien ein einziger großer
Park. Einen Augenblick tauchte bald
hinter Dover dorr-drüben Nofemary
Hills auf. Weißleuchtend beherrschte
das schloßartige Landhaus von sei
nem Hügel aus die liebliche Gegend.
John Wilding sah sein Eigentum
erscheinen und wieder verschwinden
und seufzte schwer und dachte sich:
WaS wird aus alledem? Es gehört
ja kaum noch mir! Und beorderte, in
BiktoriaStation angekommen, sein
Gefährt gleich nach der City und
rollte, scheu in dem Inneren deS
Taxameters zusammengeduckt, an sei
ner eigenen Stadtwohnung in Bel
gravia vorbei. Dort waren die Sei
nen. Aber er wollte sie nicht sehen
und nicht von ihnen gesehen werden.
Er hätte nicht mit ihnen sprechen
können. Er fürchtete sich vor ihnen.
Was war er ihnen denn noch mit
leeren Händen?. . . Sie hatten ja nie
von ihm etwaö anderes gewollt, als
Gzld!. . . Sie brauchten vorläufig
gr nicht zu wissen, daß er wieder in
London war.
Er sagte sich mit einem wehen
Gram: Ich war immer zu schwach
ßegen fjel" Es war hilfloser Zorn.Tle Kurse sUn, hier id auf dem
nals, reichte dem Diener feinen Zy
linder und begab sich in sein vergla
stes Prioaibureau . . . Da lagen die
Briefe und Dreschen, die Schluß
scheine und Konnossemente. Er fing
an, sie durchzuarbeiten und frug sich
dabei: .Was mache ich denn da?. . .
Es hat ja keinen Zweck. Es ist ja
alles vorüber!. . . Es ist ja leine
Hoffnung mehr oder es müßte ein
Wunde', geschehen. . ."
Ein Wunder hier in der City, wo
all die Tausende von Gehirnen un
oerbrüchlich rechneten: zweimal zwei
ist vier! Wo in den Tausenden von
Hauptbüchern Soll und Haben unter
dem Abschlußstrich jederzeit bis auf
du Penny stimmen mußte und je
des Ding auf Erden seinen sorglich
festgestellten Marktwert hatte. . . Es
war lächerlich, nn ein Wunder zu
denken! Der alte Herr stützte den
Graukopf in die Hand und schaute
durch das offene Fenster hinaus auf
die Old-Broadstreei. Der Himmel
über den Dächern war blau. Unten,
auf den: sonnenhellen Straßendamm
wimmelt: es schwarz von Menschen
. . . Menschen im bloßen Kopf. . .
Menschen mit schiefen Zylinderhüten
. . . Menschen im Taxi, nervös
vornübergebeugt ungeduldig, weil
sie nicht vorwärts kamen. . . Drll
den, am Ende der Straße, gegen
oie Bank von England hin, war es,
als hätte man mit dem Stock einen
Ameisenhausen durcheinandergerührt,
so wuselte und wirrte es, scheinbar
ziellos, winzig,, durcheinander. . .
John Wilding kannte das seit vielen
Jahrzehnten. Er war groß gewor
den in der City und grau in ihr.
Heute wunderte er sich zum erstenmal
über ihre fiebernde Hast. Sie schien
;hm töricht und zwecklos. Warum?
Er merlte es: weil er sich selbst im
Geiste nicht mehr recht mit dazu
zahlte! Er stand schon fast außer
halb. Für ihn war die wilde Jagd
bald zu Ende. Das ahnte noch nie
mand. . .Aber in wenigen Tagen
mußte es jeder. . .
Der alte Mr. Mathes steckte den
Kopf hernn. Er hatte nichts von
der kurzen Reise ftincs Geichafts
sreundes nach Deutschland vernom
mcn.
.Du John. . schrie er und
fuchtelte mit dem Stock durch die
ürspaltc. .Kritischer Tag erster
Ordnung . . . Kein Mensch weiß
mehr aus und ein ... Sie zäh
len sich wahrhastig schon Krieg
oder Frieden" an den Wesienknöpfen
ab!"
Er spuckie unbekümmert auf den
Loden und brachte dann den halb
zerkauten Zigarrenstummel wieder im
Mundwinkel unter. ,
.Heute' abend, nach der Parla
mentssitzunz werden wir ja klüger
sein!" fuhr er fort. .Da werden wir
wissen, ob sie drüben in Deutsch
land nachgeben oder nicht und was
unsere Regierung dazu sagt!. . .Aber
dann ist's zu spät. Dann hilft's uns
nicht mehr!. . . Tann ist die große
Gelegenheit verpaßt!. . . Was denkst
du denn darüber?"
Nichts . . gar nichts . . ." sprach
der am Schreibtisch müde.
Das verwilderte Original lachte.
.Dir fallen die Zähne aus, Johny!
Du beißt nicht mehr!. . . Mit dir ist
nichts mehr los!. . . Wenn ich denke,
wie wir in früheren Jahren zufam
men geräubert haben. . . na . . .
schlaf weiter . . . old boy . . .ich hab'
keine Z:t. . ."
Er warf die Türe zu und stapfte
davon, auf feinem ewigen Bormit
tagstrab zwischen Temple und Tower.
Als er gegangen, erhob sich John
Wilding in einer jähen Eingebung.
Er preßte die Hand an das Herz.
Er sann. Und sann. Ein HoffnungS
schimmer belebte seine Augen. Seine
dürftige Gestalt straffte sich. Das
Wunder. . . nein . . .kein Wunder
. . .aber ein Glück. . . eiw Zufall. . .
Eine Wissenschaft, die andere nicht
hatten. Oder wenige nur. . .
Wie hatte der junge deutsche Di
plomat. sein Nesse, vorgestern abend
in Frankfurt gesagt: .Ich habe Nach
richten aus Berlin: Wir weichen
diesmal nicht zurück. . . Wir haben
bit britischen Regierung keine
Zweifel darüber gelassen" . . . Und
der Vater halte noch gewarnt:
.Verrate hiec keine Siaatsgeheim
nisseL .
Und wenn dem so war, dann
überspannte man an der Themse den
Bogen nicht. Dann lenkte man doch
wohl hier in legtet Stunde ein, so
schien es John Wilding, dem Kauf
mann, dessen instinktiver Wunsch und
Wille und stetes Stoßgebet es war:
Gib Frieden, Herr, in unseren Ta
gen! Dann würde die heutige Abend
rede des Ministers versöhnlich lau
ten. Dann kam allgemeiner Boom.
chwarzseher.
In farbigen Bildern malte sich
das in dem Kopf des alten Mannes.
Er schritt, die Hände auf dem Riik
ken, die Lippen lautlos bewegend, in
seinem Kontor auf und ab. Er
überlegte. Seit achtundvierzig Sinn
den war ihm eine neue Welt aufge
gangen: Er hatte Deutschland ge
sehen, wie es jetzt war, in seiner
Kraft und seinem Aufwärtsfireben.
Dort hatte die Pickelhaube die Zipsel
mühe veidrängt. Dort lebte nicht
mehr der Michel von einst. ,Mit
solch einem Land brach man nicht
leichten Herzens Streit vom Zaun.
Man würde sich ausgleichen. . . sich
versöhnen. . Alles wurde gut . . . es
hieß nur . . . die unwiederbringliche
Gelegenheit nutzen: Ein großer
Schlag und Wilding und Kompanie
klaren noch einmal gerettet! .
Manche der fünftausend Makler an
der Börse von London wunderten
sich an diesem ohnedies schon fieber
heißen Tag über die gewaltigen
Kaufaufträge, die ihnen von John
Wilding . zugingen. Der galt sonst
als ein Mann von großer Borsicht,
ör führte sein Geschäft in der her
gebrachen, vornehmen, fast altfränki
fchen Weise. Aber heute gab er bei
nahe blindlings Order über Order.
Nicht nur bei seinen gewohnten
Stockbrokern. Er ging auch ander
wärts, durch Bankaufträge, scharf
ins Zeug. Wohl an einem Dutzend
Stellen zugleich, die nichts von ein
ander wußten. Er überspannte sei
nen da und dort schon merklich
schwankenden Kredit bis zum Aeu
ßersten. Er rechnete selber kaum mehr
nach, wieviel er eigentlich aufs Spiel
setzte. Es war ja auch gleich. Es
ging um Sein und Nichtsein heute
abend. . .
Langsam, zögernd kam die späte
Frühlinzödämmerung über die Acht
Millionenstadt. John Wilding war
immer noch in seinem Kontor. Er
hatte den ganzen Tag die City nicht
verlassen. Frau und Töchter moch
ten ihn immer noch m Teutschland
wähnen. Die Borderräume der
Firma hatten sich geleert. Die An
gestellten waren heimgegangen. Drau
ßen verödeten die Straßen. Der
Lärm des Tages ebbte. Es wurde
sonderbar still. Der Bureaudiener
öffnete die Tür zum Privntkabinett
und bat verdutzt um Verzeihung.
Er hatte nicht geahnt, daß sein Herr
noch in dem fast dunklen Zimmer
saß. Ter stand auf und sagte milde:
Macht nichts! Geben Sie mir mei
nen Hut!"
.Ein Tazi. Sir?" '
.Nein! Ich geh' zu Fuß!"
Ter Mann in der grauen, rot auZ
geschlagenen Geschäftslivree half ihm
ehrerbietig in, den Mantel. John
Wilding dankte mechanisch und schritt
in den Maiabend hinaus, über die
jetzt in ihrer Menschenarmut viel
größer erscheinenden Gassen und
Plätze der City, an der düster zum
Nachthimmel ragende Kuppel der
St. Pauls-Kathedrale vorbei, den
Strand entlang, durch Whitchall hin
ab zur Themse.
Es war ein weiter Weg, ermll
dend für einen alten Mann. Aber
da hoben sich endlich die mächtigen
Umrisse einer ganzen Stadt von Tür
men und Schwibbogen aus dem vom
luhspiegel herauskriechenden Nebel
ab, seltsam spähte wie ein fahlgelbes
Riefenauge das Zifferblatt des Uhr
turms, des Big-Ben, in das Dun
kel, das sich jetzt, bis John Wilding
an sein Ziel gelangt, über Westmin
ster lenkte. All die Hunderte von
Fenstern des Parlaments waren hell
erleuchtet. Zu Tausenden standen
draußen stumm, eine einförmige
schwarze Masse, die Menschen. Sie
harrten. Die Sitzung war schon
lang im Gang. John Wilding dräng
te sich langsam, mühsam, Zoll für
Zoll, nach vorne. Nie hätte er sonst
sich in solch ein Gewühl begeben.
Ader jetzt war ihm alles gleich.
(Fortsetzung solgt.)
i
P e ch p f u h l. Dorfpolizist (als
Fräulein Eulalia dicht am Teichufer
Orakelblümchen plückt): .Da fallen
S' nicht hinein, Fräulein; aus dem
Wasser hat noch keine herausgehe!
rat't."
Schlimme Folgen. Frau:
.Was bist Du über Deinen Kollegen
Müller noch immer wütend? Sei
ne Denunziation hat Dir nicht ge
schadet; Du bist ja von der An
schuldigung der Bestechlichkeit steige
sprachen worden!"
Mann: .Das ist es eben! Nun
hat's jeder in der Zeitung gelesen,
und keiner riskiert mehr, mir was
anzubieten!"
Vorbereitung. Bauern
bursch (als eine Rauferei auszubre
chen droht): .I glaab, der Burger.
moafta macht hcunt aa mit; die
Zähn' hat er schon in Sack g'steckt."
DerkleineBeobachter.
Frau (zum Manne): Na, hoffentlich
beißt der Sekretär bei Else an!"
Fritzchen: Muttchen, geko
stet hat er schon!"
Ordnung muß sein. -
.Nun, Du hast eine perfekte Buchhal
terin geheiratet, da ist das Wirt
schafisbuch wohl stets in tchcllosez
Ordnung?."
Aus öem Staate.
bircift zum 11,'evvlvcr.
Tecumseh, 27. Angnit. In
Fort Sheridan, Jll., hat Hnuptniann
Roderick Teio, Colm des verstorbe
nen Obersten I. S. Dem von hier,
durch Erschießen Selbstmord began.
gen. Der Löjährige Offizier glaubte
sich in der Beförderung Übergängen
und hat deshalb zum Revolver ge.
griffen. Tie Leiche wurde hierher
gebracht und wird Montag beigesetzt
werden.
Wieder ein tötlichcr !l,,tu,!,isill.
Cambridge, Neb., 27. August.
Bei einem Versuch, mit einem ande.
reit Automobil um die Wette zu fah
ren, überschlug sich dasjenige von
John Bogles. Sein achtjähriges
Töchtcrchen fand auf der Stelle den
Tod, und Bogles selbst befindet sich
im sterbenden Znstande. Frau Bog.
les ist ebenfalls erheblich verletzt und
Frau Weelö. die sich auch in dem
Kraftwagen befand, wurde die Brust
eingedrückt, fo daß ihr Zustand sehr
besorgniserregend ist. Mehrere ihn,
der wlirden nur leicht verletzt.
Zur letzten Rnhe bestattet.
Tecumseh, Neb,. 27. August.
Otto Werner, der ans seiner Farm
nahe Huxton, Cola,, vom Blitz er
schlagen worden war, wurde ans dem
Granite Hill Friedhof Habe der
Hopewell Kirche, nördlich von Crab
Orchard, ain Samstag nachmittag
zur letzten Ruhe bestattet.
Wird Adjutant des cnernls
Hnrries.
Stalle, Neb.. 27. Anglist. Cd
min Men'be.id von Falls City. Sohn
des früheren Ctaatsgauverneiirs
M,'rehM&, ist zi,!!,r Adjutanten des
Generals Harries ernannt worden,
und befindet sich mit demselben Ly- '
reits in Teviing. N. M.,
Jener in Zentral City.
Central City, Neb.' 27. August.
Zwei Holzhäuser' im westlichen Teil
deö Geschästödistrikts sind Samstmi
niedergebrannt. Sie gebarten A. I,
Bowle und eorae Martin. , Die
Entstehung deö Feuers ist unbe-kamit.
Aus Bloomfield
Golden P. Äratz, der sich seit eins.
gen Wochen hier ausgehalten hat.
bat sich vor einigen Tagen nach Nein
Orleans begeben, um sich seinem .
Regiment anzuschließen.
Am Tonnerstag Abend gegeft sechs
Uhr ertönte die Feuerglocke. Feuer K
war im Keller des High'schen Te.
partment Ladens ausgcbrochcn. Tie
Feuerwehr war, wie immer, schnell
zur Stelle, lieber die EntstehungZ
Ursache des Feuers ist nichts bc
kannt. Man vermutet, daß Ratten , ,
oder Mäuse nn Streichhölzern nag
ten und so das Feuer zustande
brachten.
Ulassislzierte Anzeigen.
Verlangt Weiblich.
Verlangt: Mädchen mit guten
Empfehlungen und wenigstens ein
Jahr Hochschulbildung, die Nnrses
werden möchten, müssen sich persön
lich melden im Central Hospital,
2120 O Straße, Lincoln, Nedraska.
Tie lassenarbeiten beginnen am 1.
Sepe,nbei 8-2847
Sofort verlangt: Mädchen oder
Frau im Alter von LZ 35 Jahreu.
als Haushälterin auf einer Farm
bei ledigem deutscheu Farmer. Gutes
Heim. Box K. A Tribüne.'
8-8M7
Verlangt Männlich.
Gesucht: Mann siir Farmar.
bcit; muß melken können. Dauern
de Stellung und guter Lohn. We
gen .näherer Auskunst schreibe man
unter P. T,, Omaba Tribüne.
8,0 17
Verlangt: Mann und Frau,
um auf kleiner Farm in unmittel
barer Nähe Omaha zu arbeiten.
Erfahrung und beste Empfehlungen
notwendig. Anzii fragen Bor L. W.
S.. Tribüne. 84)047
Kost und Logis.
Zimmer nnd ftost zu i die Woche
bei Frau Naumann, 811 nd 23.
Straße. tf
Teutsche Hauskost und Lvgis für
Herrn. 701 Süd 18. Str. 9447
tto Borchcrt
im Krug Theater-Gebäude, 14. und
Harney Str. Bester Mittagstisch für
Geschäftsleute. 74.248
Das Prciswnrdigstc Esscn bei Peter
Rump. Teutsche Küche. 1508
Dodqe Straße. 2. Stock. Mahlzeiten
2Cents ' 1s.
Glück bringende Tranringe bei Bro.
degaardS,- Ifi. und Douglas Str.
Kodak Finishing".
Films entwickelt. 10c für Rolle, in
einem Tage. Kase Kodak Studio,
Neville Block, 16. u. Harney, Omaha.
12447
Kopfkissen nd Matratzen.
Alte Federn werden gereinigt und
f ..,. m. om ez
iu out juie utu uuiuuuji. itui; vyi
ten neuer Federn zu verkaufen.
Omaha Pillow Co.. 1907 Cuming
rr., Noug. glti7. 10447
Bnsch ü Burghofs.
Telephon Dougla 3319.
Grundbesi., Lebens, Kranken, Un.
fall, und Feuet-Versicherunk. ebenso
Geschäfts.Vermittelung.
Zimmer 78 Worldcrald Idg.,
15. und Farnam Straße,
Omaba, Nebr.
Automobiles.
100 für Automobil, oder Tractor
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