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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Aug. 24, 1917)
citc 6-Tägliche Omaha Tribünc-Froitag, den 21. August 1917. ZlhWüy l!NÄ Ulciß. Eizze von Fritz SRiitkr, DoS war keine lustige Zeit. Da toai die iltü, wo Malers Bart daö Uirew verlor und plölich wech ge morde war, IchlotzweiK. C, La ter war noch stattlich, ankerst statt; uch. jet und auji'echt ichrill er, 3:1t. Keinen Nucken Halle jie ihm nicht verbiegen können, die Entlas jung. Das war's ia gerade weil er mä)t verbiegvar war, des jalü hießen jie ihn gehen. Lünjzehn Jahre icar' so recht gewesen. Die rechte Hand war Later in der Eieherei. item Euß und keine Fonu, zu der nicht La ter erst sein Ja und Anien halle sage müjjen. Und jie hätten ihi den Sichren nach den .SlUcti" hei Bcn können. Sie taten nicht. Er ,lieb zu suajs dazu, ölrajj und gütig. Da saß der Haken. Dem neue Lmercüdirettor war er viel zu gü tig gegen jolche, die ihm unlerftan en. .Immer sorgt er erst für tiefe," hZ eö, wo bleibt da das Werts Küerejje," .Das geht nicht länger sagte der Direktor, das ist eine Schlam perei, verstehen ie eine Schlam pereil Alles Frühere war eine Schlam perei beim neuen Generaldirektor. Zt Urlaubslänge der Beamten eine Schlamperei. Pensionöberech tigimgen eine Schlamperei. Schlampereien waren Vaters Prä mie o die GußarbeUer. Und da Vater fest blieb, war sein Werk zu önde rn der großen Gießerei. Ein Füfzchnzcchreswerk zu En de i der Gießerei das ist nicht dasselbe, wie wenn man einen Fe derhalter hinlegt, um an ein ande res Pult zu gehen. Bureaubeamte haben es da leichter als ein Gießer meister. Bureaubeamte senken kei ne Wurzeln in das Hauptbuch oder in das Tintenfaß, bei dem sie gera de stehen. Sie verwachsen selten mit dem einen Pult ans iieoeit oder Sterben. Anders ist dies in den hallen einer Gießerei. - Hier senkte Vater seine besten Lurzeln in. den Sand der hundert Formen. Hier verwuchs er mit Den rotgestrichenen Hölzern. Hier - schweißte Feuersglut und silbern rinnendes Metall den Mann zum Hai an Ort und Stelle. Hier backe er zusammen mit dem lijen und ward wie es, starr und treu und fest. Wer aber sagt, die eine Gieße 'rci sei wie die andere, die blauen lämmchen, die unterm eingelaufe nen Vußstück mit den Zungen in die Werkstatt lecken, seien immerfort dieselben, da und dort ei, der ist noch in keiner Gießerei gewesen. Tee hat keine Ahnung, wie es tut, wenn man den Menschen von dem Lerke trennt, an das er wuchs.' Der weiß auch nicht, wie's Va ter da zumute war, als er zum letzten Male die enge Tür beim il!jörtner streifte, durch welche täg lich tausend Menschen gingen, ka men, wieder gingen, wie Flut und ssbbe an den Meerespforten. Ter weiß das so wenig wie wir Kinder damals, als der Bater bei nahe über Nacht mit einem weißen Lart am Tisch saß. Unser Jung. ,ter klatschte in die Hände,: Seht, ich. seht doch. Vaters Bart ist weiß itMnrtrhPtt I . JJ-k.fWW- Mutter fagie nichts und blickte immerzu in ihren uppenteller. der Vater scherzte: .Wir hatten neulich weißes Feu er in der Gießerei, verficht Ihr. zaZ hat ihn so weiß gemacht, den Satt" 0, weißes Feuer!" sagte voll kZewunderung unser Jüngster, wei ßes Feuer...." Und seine Augen aliumten wie im Märchen in die teäe. Wir haben Vaters weißes Reitet nie vergessen." Ich aber war der Aeltefte und sah in Vaters Aug' was flackern, töal sonst nie darin war: die Sor ge. Die Sorge, die ihm jetzt mit i'Juiter um die Wette übers Haar strich. Die Mutter übers Haupt haar, und die Sorge um den Vart. Woer es schließlich kam, daß Va ters Kopfhaar schwarz blieb, schwarz rnd wellig, wogegen der Sorge weißes Feuer immer lichter um den Lart des Vaters lohte. Und jedesmal, wenn Vater von mietn vergeblichen Bewerbungsgang ,om Bahnhofe kam, schien das wei gs Feuer weiter an den Wangen zufgcloht zu haben. Nicht lange mehr, dann mußte es tm Kampfe liegen an den Schläfen mit der Butter Hand. Und wer dann sieg- Einmal saß ich länger über mei aem Aufsatz, ols ich Zollte. Da hör It ich im Nebenzimmer Vaters Stimme: Es wäre keine schlechte Stel lunz gewesen, Mutter. Und er hätte mim genommen .- ich sah es deutlich. Mutter wenn wenn mit der Bart der weiße , Bart 'Xu weißt schon, Mutter." Later,' hörte ich der Mutter Stivmie zögernd, Vater, wenn Du einmal " .Man kann eö ihnen nicht ver denken, Mutter. Sie wollen junge Leute haben. Leiste, welche keine weißen Bärte " .Weißt, Vater, sei nieltf böse, aber wen Tu eininal ausnahms weise ich glaube, es gibt da ein ganz unschädliches Färbemittel, Vater " 'Mutter, ich hab mein Lebtag nie geflunkert. Soll ich setzt in mei nen alten Tagen...." Da war ich ganz leise durch die fiüchcntiire auf den Gang geschli chen. Wie im Traume ging es trcppenabwärts. Und dennoch weiß ich heute noch wie damals nein, heute noch viel deutlicher als da mals . was für Gedanken mir bei jedem Treppenabsatz durch die jungen Schläfen gingen. Tas also war die teerge. So jung ich war so iung leise knisternd stieg es mir im In nern aufwärts das weize Feu er oas weiize euer Taim kam ein Tag, da Vater sich zu Tische setzte, nein, da Vater die Tür öfinere, und ich mir dachte: .Das ist doch nicht deö Vaters Griff. So druckt der Vater keine Klinke nieder so zögernd und so lautlos r Aber dennoch war er'Z. Unsicher ging er zu dem Mittagstische. An eine Ecke stieß er sich. Unseren Au ge wich, n aus. Seiue schauten bittend in die leere Luft. Warum,, warum ? Plötzlich sah ich'S: Vaters Bart war wieder schwarz geworden. Von einem glänzenden, von einem auf dringliche Schwarz starrte Vaters Bart. Und dann war's wieder, daß un ser Jüngster in die Hände patschen wollte. Ich hörte ihn im ieist schon schreien: .Seht, ach, seht nur, Vaters Bart ist wieder schwarz geworden!" Ich aber hob den Blick zum Jüngsten und sah ihn an dro hend, stumm... Da schwieg er. Da lohte es wieder weiß über unseren Mittagstijch. Da legte es sich schwer und ehern über diesen Tisch. So schwer und ehern, wie sonst nie vorher und nie danach. Denn am nächsten Mittagstische doch halt, ich muß ja ert vom Abend was erzählen. Also, da es schon' dunkel wird, hören wir des Vater Trit auf dem Gange, fest und voll. Wieder geht die Minke an der Türe ab wärts, aber gar nicht zögernd. Ja, das ist wieder Vaters rechter Gnfs. Auf geht die Tür. Vater steh: im Zimmer, breit und aufrecht. Schneeluft hat er mitgebracht von draußen. Sie weht von seinem Mantel, frisch ' und zuverstchtlich. Gleich wird er sprechen. Ja, so denken wir. Und wie ein zweiter Sturmwind fahren mir jetzt über Vater her, wir, die Mutter und die Kinder: .Vater, was gibt's Neues?" .Vater, rede doch, was ist?" .Aber Vater, wie magst Tu uns nur so lange zappeln lasten!" Vater aber sagte mit seiner al ten Ruhe wieder: .Aber Kinder, laßt mich doch erst verschnaufen.... So jetzt den Mantel ab.... So und jetzt den Hausrock ern -...' Da seh 'ich, wie es heiter über Mutters Züge blitzt: sie drängt nicht mehr, sie weiß genug. Und so war es auch. Vater hat te wieder eine Stelle. Vater hatte wieder eine Gießerei. Noch größer als die erste. Und nach einer Weile hatte er in diese doch noch seine Wurzeln gesenkt.... Was soll ich noch erzählen. Wie? Der Bart? Der schwar ze Bart? Sich so ja,, der ist langsam wieder weiß geworden ja, wieder weiß doch .von der Sorge nicht. ... Lakonisch. .Was treibt denn Ht Kutzke?" ' .Sich rum!" Doppelsinnig. Xamt: .Habe ich mich verändert, seitdem wir uns zum letztenmal sahen?" Herr: .Nicht im geringsten, gnädi de Frau! Sie sind noch immer sie Alte!" Nachtgesang. Wirt (zu einem Lögiergaft): .Ihr Nachbar hat sich darüber beschwert, daß Sie in der Nacht gesungen hätten." .Ach, ts war ja nur ein kleines Jagdliedchen, zu dem ich in meinem Bett angeregt wurde." Zweideutig. .Ich hab ge siern meinen Kopf mit Rontgenstrah len untersuchen lassen . . ." Druckfehler. Sein ganzes Leben war ein fortwährendir D ampf. Umgangenes Verbot. Arzt: .Haben Sie auch gut meine . Vorschrift befolgt und jeden Tag ein Gläschen Bier getrunken?" ' ! Patient: .Jawohl. Herr Doktor, ; aber das heißt, für drei Wochen bin ich schon im Vorschuß." I t Seine englische Srau komcm von ,dks Etntz, Httt' (41. Fortsetzung.) Von Geschäften wurde natürlich bei Tisch noch nicht gesprochen. Es waren außer dem Geheime Kom merzienrat von Wilding nur noch feine Frau, auch aus Alt-Frankfurter Senatorengeschlecht, und sein Sohn, der einsilge Ozforder tlecil-Nhodes Stipendiat, anwesend, der nun in Berlin im Staatsdienst stand.' Der Hausherr ergänzte in einer Pause des Gefpächs, das, was John Wilding sich im stillen dachie: .. . .Ja! Uns geht's gut. Veiter Jzhn!" jagte er. .Zu gut!' .Wiese zu zu!?" .Wegen euch'. . . Ihr "eistopft uns die Ventile! Unser Teutschland von heute ist wie ein mächtig arbei tender Dampfkessel, geladen mit Cj pansionskraft, die nach außen drängt . . . drängen muß. . . nach einem Naturaesktz. Aber wo immer auch aufgespeicherter Wille nach einem Ausganz sucht, da steht ihr schon und versperrt ihm den Weg!. . . . Wenn du heimkommst, John, dann sag deimn Cityleuien einen Gruß von mir, und das Manometer in Germa nh stände auf öS'.. . 1 Wenn wir in die Luft fliegen. .. wir sind euer bestcr. Kunde!. . . Wir nehmen euch mit auf die Reise und das ganze alt: Europa dazu. . . Zum Gaudium der V.in!ecs und Japs. . ." Er hob die Tafel auf, brannte sich ein: Zigarre an und sagte zwi schen den Zäh halblaut und oleichzültig. aber dabei der g.mzc Mann eine einzige fiählcrne Tatlraft: .Und dann fangen wir von vorne an!' Er ging zur Tüu .Aber nun genug davon'. Ein garstig Lied, psui ein polnisch' Lied!" sagt unser großer Hiesiger Goethe. . . Zu, solchen Klubdedatten bist du ja auch wohl nicht nach Deutschland gekommen, John?" Der alte Citymonn schüitÄe ge drückt den Aopf. Er folgte dem an deren in das Nauchzimmer. Nein. Ich hab' mich nie oicl mit Politik befaßt!" .Auch drüben richt?" .Nein!" .Ich dachte, das miißie sedei wa'chechte Bliie , ." .Ich hatte zu tun!" sagte John Wilding. Und was die Waschecht heit betrifft anfangs war ich doch eigentlich Teutscher . galt wenig' ftens halb dafür. . . und wie sich das dann im Lauf der Jahre verlor und ich eine Engländerin zur Frau hatte, ja. . .Man spinnt sich dann so ein im Geschäft! Man schaut nicht mehr über das Kontor hinaus! Das weißt du ja auch!. . ." Nee das weiß ich gar nicht, mein Liebster!" sprach der Geheim rat von 'Wilding entschieden. .Mich f.ndest du üwall! Ich bin in Deutschland bekannt wie ein bunter Hund! Besonders bei der roten Rotte Korah!. . . Wenn die könnten, die hängten mich noch heute nacht mit Wonne! Macht mir Spaß!. . . Ohne Feinde wär' eö mir langweilig auf der Welt. . . Wenn sie mich mal begraben, na das allgemeine .Uff!" hört' ich mit. . .' Er lenkte ab. .Na. . . verdienst du wenigstens grob, Letter John?" frug er in ver söhnlicherern Ton und streifte da bei die Asche von seiner Haoanna. .Geht das sudamerikanifche Ge schäft?" .Danke! Es macht sich! Zur Not! Die goldenen Zeiten sind ja freilich vorbei! Die deutsche Kon kunenz. . ." John Wildinz warf einen L7.sichi ren Blick auf den Sohn des Hauses, der neben ihm in den eben er.:t kommenen Abendzeitungen blatte::. In dessen Gegenwart wollte er nicht recht mit der Sprache heraus. Jetzt schlug der junge Diplomat, hals lachend, halb zornig, mit der H.2Nd auf den Tisch und warf die Daily Mail' weg. .N Herrschaften. . . ES geht nicht!" sagte er. .Es gebt so nicht weiter!. . . Da wieder: .Warnung an Deutschland!'. . . AIs iö wir Schulbuben wären!. . . Die ganz Welt eine große politische Kmcrstube und England darin die Eslloernante mit der großen Rute!. . . Verzeih, Onkel! Aber es wird direkt schon lä cherlichl. . . Am lächerlichsten freilich ist unsere Geduld!" John Wilding schwieg. Er wollte keinen Streit. Er hatte anderes im Kopf und auf .dem Herzen. Sein Neffe Wolfgang fuhr fort: Ta sieht: Uebcrmorgen 'ist die ntscheiden de Sitzung im englische Unterhaus. Anfrage, was Teutschland im Persi schen Golf zu suchen habe! Der Mi nisier des Auswärtigeit wird antwor tenl Hrrrjesus wir sind dort mit demselben Aecht wie andere Christen menfchen auch! Es wird ja uachge rade zu toll!" Er sah dabe? kampflustig seinen britischen Oheim an. Ter war, seit er Geld verdiente, seit fast einem halben Jahrhundert, grundsätzlich t444t1 Immer der Meinung der anderen. Er zuckte auch jetzt nur halb bedauernd die Schultern und nickt beistimmend. Es war Unruhe in ihm. Ter Ge heünrat liier!! das. .Nun könntest du dich allmählich verziehen!" sagte er zu' seinem Soh iie. . . .Wenn ich deinen Brief vor hin recht verstanden habe, John, hast du mit mir Geschäftliches zu bcspre chon? Nicht wahr?. . . Gut! Ich bin bereit!" Als der. junge Mann das Zim mer verlassen hatte, nickte ihm der Finanzgcwaltige mit dem mächtigen öraukopf nach und sprach: Nimm's nicht krumm. Vetter John!. . . Ter Junge ist eben ein strammer Deut scher und soll's bleiben, so ott will! . . . Zum Beispiel . . . nimmst du noch 'ne Zigarre?. . . Hier. . . bitte . . . zum Beispiel. . . wir sprachen bei Tisch von deiner Tochter Edith! . . .Das ist eine allerliebste Heine Frau! Ich hab' mich immer gefreut, wenn sie hier bei unS war, mit ih rem drolligen Eng.'ifch-Tcutsch!. . . Aber dein Schwiegersohn ... der Merker. . . offen gesagt: der hat mir gründlich mißfallen. . . siehst du. . . das war einer, den ihr da drüben glücklich bis über die Ohren einge seift habt . . . äußerlich ein simpler deutschn Jnfanteristc und innerlich schon halb ein Engländer. . . blasiert . . . arbeitsscheu. . . stolz auf Geld, das er nicht verdient hat, genau so, wie ich meinen Sohn nicht sehen möchte. . .Und nun sitzt er doch seit einem halben Jahr hartnäckig fern von Frau und Kind in seiner schlesischen Garnison. . .' .Tu hast es mir erzählt!' sagte der Gehcimrat, .und ich hab' mich gewundert!. . . Aber ich glaub' nicht daran. . .ich meine, daß diese Wand lunz bei ihm nicht oon Dauer ist!. . . Wem sich die Faulheit mal so in die Knochen gefressen hat. . .immerhin... Aber nun genug davon! Zum Ge schäft!. . . Also: Ich höre!" Ter alte Citymann holte tief Atem. Es war. als wenn er an etwas würgte. Er zog ein Notizbuch her aus und hielt es in der Hand. Aber er klappte es nicht auf. Er stockte. Endlich begann er unvermittelt: .Dein Sohn hat mir vorhin die Le viten gelesen! ... Du auch!. . . Ihr meint, man müsse mehr Stel iung im Leben nehmen. . . Aber man verdirbt es dadurch mit so vie len. . ." .Mir ganz Wurst!" sagte der Se Heime cslommerzienrat und rauchte. ' Run. . . ich war da anderer An sicht. Ich habe mich dazu nicht be rufen gefühlt. Mir war jeder recht, mit dem ich Geld machen konnte!" Herr von Wilding zuckte gleich gültig die Achfeln. Die ursprüngliche Schroffheit seines Wesenö schimmerte nun, wo man sich den Geschäften nä herte, hindurch. .Halte das, wie du willst!" sagte er. Bei mir, einem Deutschen, brauchst du dich deswegen nicht zu entschuldigen!. . . Du bist doch natu ralisierter Engländer!" .Ja. . .das wohl. . Was geht das also mich an? Wir wollen jetzt von unseren Angelegen heiten reden, John! Ich hab' nicht so viel Zeit." .Eigentlich bin ich ja schon dabei!" Der kleine, gedrückte Citymann rang schwer nach Worten. Er nahm sein Tuch aus der Tasche und trocknete sich die Stirne. .Ist dir zu heiß? Soll ich das ijtZKtZ. .Nein. . .danke. . .du sagst, ich bin Engländer!. . .Aber wenn ich nun Frankfurt wiedersehe. . Ich bin täi) hier geboren. . .Es war doch meine Heimat. . ." wei Vaterländer kann der Mensch nicht haben, mein Teuerster!" .Ich hab' sie doch als junger, un reifer Mensch nicht aus eigenem Ent schluß verlaffen, ' sondern weil mein Bater es so wollte, . ." Ter große, graubärtige Mann vor ihm ließ seinen eigentümlich herri fchen Blick auf dem Besucher ruhen. Er lächelte sonderbar, während r versetzte: .Dein Heimweh kommt ein bischen spät, mein guter John!" .So lange mein Vater lebt. . ." .Dein Vater ruht feit dreißig Iah ren in englischer Erde. . ." Aber ich hab ihm verspreche müssen, nicht hierher zurückzukeh ren!" .Das mag ja nlleS sein!" Der Generalkonsul von Wildinz , war kein Mann von viel' Geduld. Aber er hielt an sich. Er meinte nur kühl: .Wollen wir nicht jetzt daS Eeschäft. . .' .Und ich hm? doch meine nächsten Blutsverwandten hier?" ,32 a. . .hast du dich denn je um uns gekümmert! Auszahlen haben wir euch Londcner müssen und da mit war es Schluß!" Der Frankfur ter Patrizier lacht. .Sag. Vetter John. . . seit wann bist du denn so sestimental auf deine alten Tage? Oder warft du'S heimlich Immer? . . .Findest hier kein Gegenliebe!. . . Nee. . so sind wir nicht!. . .Immer die Beine warm und den Kopf kühl! Nun mach schon endlich dein Notiz buch auf und schieße loö!. . .Wenn daS Geschäft waS taugt, mach' ich es mit dir so gut wie mit jedem andern! Darin bin ich kein Un mensch!. . . Da kenn' ich keine falsche Scheu. . .' John Wilding blätterte sein Hest. chen auf, ober er hielt es krampfhaft fest in der Hand. .Ja. . . so sehr gut ist das Ee schäst für den Ansang nicht," meinte er stockeno. bei jedem Wort mit dem Atem ringend. Der andere riß seine mächtigen, stahlharten und stahlblau cn Augen auf. .Und deswegen kommst du damit zu mir?. . . Danke gehorsamst!. . . Findest wohl in ganz England kci nen Dummen onfür und denkst: .Da ist der deutsche Michel gerade recht!' Tu!., . . So sind wir nicht mehr. . . nee! . . .nee!. . . Das war einmal, Annc, icbak!. . . Er lachte herzlich, .Wir sind Sie nämlich hvl lisch helle, mein jtutesterl" . . .wie der Sachse sagt!. . . Da gib dir wci ter keine Mühe!. . .Da fangen wir lieber gar' nicht erst an!' .Sa mein' ich es auch nicht!" Der alte Citymann sah mit einem so ver zweifelten Blick auf, daß Herr von Wilding plötzlich ernst wurde und ihn lang und forschend, mit erwa elendem Mißtrauen musterte. So meine ich es wahrhaftig nicht!' wie derholie er fast bittend, unruhig die H'ände bewegend, als könnte er da mit die stockenden Worte bef'ügeln. ,,,Das Geschäft geht im allgemeinen bei mir flau, wollt' ich nur sagen! . . Die Hambucger 5tonkurrenz hat sich eben in den letzten zehn Jahren derart in Südamerika festgefetzt. , . sie breitet sich immer weiter aus . . . sie arbenct sozusagen mit Nägeln und Zähnen. . .' .Ja, denkst du, wir schicken un scre jungen Leute zum Kcgelschieben hinüber?" Nun hab ich vielleicht auch einen Fehler begangen, vor ein paar Iah ren. Ich habe meinen ersten Proku risten gehen lassen, weil er unbeschei dene Ansprüche stellte. . ." .Taugte er was? ,Ni hab' ich einen so tüchtigen Mann gehabt! Er war meine rechte Hand!" .Herrgott. . . fo Leute wickle ich in Watte und stelle sie mir unter eine Elasqlocke!' Der Geheimrat zündete sich eine neue Zigarre an. .Kerle, die was taugen!. . .Ich dank' meinem Schöpfer für jeden, den ich find'!. . Die halt' ich!. . Die werden was durch mich! Das wissen sie auch überall in Deutschland. . .Wie hieß er denn?" .Hinrichsen.' .Der, der jetzt da drüben in Chile alles macht?' .Ja. . .der . . .' .Und den hast du laufen lassen?" Herr von Wilding legte schüttelt die breiten, nervigen Hände ineinan der. .John! John! John!. . . Ich kenne dich ja nicht mehr, seit ich dich vvr fünfzig Jahren drüben beim Großpapa Senator verwichst und dir den Hosenboden zerrissen hab' und dafür am Sonntagnachmittag nicht hab' mit ins Wäldche dürfm. . . Ab ich hatte dich doch für schlauer gehalten!" .Ja, es ist nun einmal geschehen!" Der kleine, stille Londoner Kaufherr fing plötzlich an, rasch zu reden. Entschlossen. . . mit dem Mut der Verzweiflung. Die Worte überstürz ten sich ihm, je weiter er sprach, auf den Lippen. .Und seitdem geht bei mir das Geschäft unaufhaltsam zu rück! Und ich bin alt! Und ich bin müd!. . . Und ich bin krank!. . . Und ich kann es nicht mehr überse hen!. . . Und meine Söhne faulen zen und kommen nicht ins Kontor! . . .Und mein Schwiegersohn in Li verPool kommt auch nicht, sondern hat selbst zu tun! Und meine Frau kommt und will Geld! Und meine Töchter kommen und wollen Geld. Und mein Schwiegertochter will Geld!. . . Alle hängen sie cm mir wie die Blutegel. . . Und ich mag den Lärm der City nicht mehr hören. . . ich will bloß Ruhe ha ben. . .schlafen. . .ach Gott. . . ach Gott. John Wilding versagte die Stim me. Er faß da wie auf der Ankla aebank. die Hände zwischen den zu fammengepreßten Knieen gefaltet, dm Blick starr von dem anderen weg auf einen Punk: am Fußboden ge richtet. Ter Eeheimrat legt die Zigarre beiseite. Jetzt wurde die Sache ernst. Das tat er nur m großen Augenblicken. Er frug un vermittelt: .Du bist m Eeldverlegen h:it. John?" Der alte Man nickt zwei, drei mal mit verbittertem Gesicht und seufzt dann , schwer auf. Gott sei Dank: nun war es heraus. . . .Vorübergehend oder., . ?' Die Firma leidet seit langem Not an flüssigen Mitteln. Jetzt immer mehr. . .Sie braucht Kapital. Sonst kann sie nicht mehr bestcheul (Fortsetzung folgt.) Classifie You Should Read CäL LLWWWI m x Klassifizierte Anzeigen. Verlangt Weiblich. Verlangt: Erstklai'iaes Mäd. chen siir Hausarbeiten: kei.r Wa schen: guter Lohn: Empfehlungen geiviinscht. Tel. Walnnt Mio. 8-25-17 Sofort verlangt: Mädchen oder Frau int Alter von 2535 Jahren als Haushälterin auf einer Farm bei ledigem deutschen Fanner. (Äutes Heim. Box K. B Tribüne. 8-81-17 Verlangt: Mädchen für Fami lie von drei Personen außerhalb der tadt; 'mit Empfehlungen, (uter Lohn. Aufzurufen Webster 1920. 8.28-17 Verlangt: Ein Mädchen für Hausarbeiten. Tel. Harney 2031. Adresse :J05 N. 4. Str. 828-17 Verlangt: Madchen mit Ernp- felzlungen für Hausarbeiten! Schwe. din wird vorgezogen; guter Lohn. Zrau E. M. Wellman. Hariw 328'J. 2110 Süd 33. 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