Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 18, 1917, Image 4

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    Seite '4-Täglichs Omaha Tribüne -SamZtag. den 18. Allgust 1917.
r
äg liche Omaha Tribüne
TKIßUNE PUBLISHING CO. VAL. J. PETER, Prealdcnt.
1311 Howard Str. Telephon: TYLER 310. Omaha, Nebraska.
C;v
?L-
Ucb Äloinea, la, Brauch Offices 407"6th Ave.
Preis des TakIstts: Tnrch deu Träger, per Wacht 10; d,rch die
Post, per Jahr $5.00; einzelne Nummern 2c Preis des Wochen
blattZ: Bei strikter Goraöbezah!nng. per Jahr $1.50.
Entered a aecond-clas matter March 14, 1912, t the poetoffic ot
Omaha, Nebraska, ander the act of Congress, Mardi 3, 1879.
Citiosist, SKcfc., Samstag, de 18. August 1017.
China im Uriege".
f, er eben
Zugleich mit der Ankündigung , des Rundschreibens des Papstes in
Rom an die lriegsuhrenocn Mächte, tarn öie Meldung, das; lihma dein
Teutschen Reich den Krieg erklärte, auf Seiten der Entente" eintrat in
den fürchterlichen Völkerkrieg.
Das Vorgehen des PapstcS eröffnet dem blutenden, kriegZmstden
Cnropa die Aussicht auf baldige Rückkehr deZ holden, segcnsvollen Frie
dens. Die Kriegserklärung Chinas bedeutet was?
Weder Chinas Beweggründe noch seine Kriegsziele wurden bekannt
Es wurde soweit nur gesagt, Chma have eine Armee von
200,000 bereit zu sofortigem Felddienst und könne binnen fünf Iahren
2j Millionen Mann anmustern und ausbilden, wenn nur die Alliierten
die nötige Ausrüstung erstellen können. China habe Alles, waS für den
Aufbau einer Niesenannce nötig sei, außer das Geld, und das erwarte es
von den Ver. Staaten zu bekommen. China werde in Bälde um Bcwre.
chungen mit Vertretern der .Alliierten" nachsuchen, da es begierig sei zu
erfahren, eine wie grobe Armee man von ihm rwarte. Menschenleben
seien so bilig in China, daß die Zahl nicht in Betracht komme. Ueber
den militärischen Wert der Chinesen äußerte sich ein kürzlich aus China
zurückgekehrter alliierter" 2i!itär.Sachvcrständigcr wie folgt: Men
schen, die auf der Straße schlafen, von Reis leben und schmutziges Pfützeii.
Wasser trinken können und deren Wunden schneller heilen als die irgend
einer anderen Nationalität diese Menschen (die Chinesen) sind die mög.
lichen Welterobcrcr."
China erklärte dem Tnitschcn Reiche den Krieg. China bat aber
nichts zu fordern, kann nichts haben wollen von Teutschland. Tas ehe.
malig deutsche 5!iautZchou ist in japanischem Besitz, wie alle früheren deut,
schon Stützpunkte im Pazifik. Zwischen Teutschland und China liegen zwei
Weltmeere und Amerika und Japan auf der einen, das grofze Russenreich
und Englands Besitzungen auf der anderen Seite. Teutschland kann nichts
von China haben wollen. Tie Chinesen können nickt glauben und glaube
richt, das; Deutschland eine besondere Gefahr bilde für ihr Land und Volk.
Warum die Kriegserklärung? Was ist ihr Zweck und Ziel?
China nennt fich Republik. Man mag sagen, China fühle sich ver
pflichtet, für den demokratischen Gedanken zu kämpfen und für die Frei.
. heit der Völker. Japan aber, das China am nächsten liegt und i st, ist.
eine Monarchie und wird reckt autokratisch regiert, und die Verbündeten",
denen China sich anschloß, find eben die Mächte, die den Chinesm das
Recht auf Selbstregierung und Selbstbestimmung verkürzen, chinesisches
Land in Besitz und wenigstens einen Teil des chinesischen Volkes in Abhän
gigkeit halten. Tie Chinesen haben keine Ursache, sich etwa aus Tank,
darkcit oder in Verfolgung hoher Ideale für die Alliierten ins Zeug
zu legen.
Vielleicht wahrscheinlich ist solche Gefühlspolitik den Chinesen ganz
fern Vielleicht treiben die derzeitigen chinesischen Machthaber durchaus
praktische Politik rein chinesische Politik. Vielleicht? Man wird
getrost sagen dürfen, gewiß: die Chinesen sind klug und nur selbstische,
allein die Interessen und Ziele des eigenen Landes verfolgende Poiiti!
ist kluge Politik. Tas ist die gebotene Politik, die Politik, die die Regie
nmg eines jeden Staates verfolgen muß, wenn sie ihrer Pflicht ihrem
Lande gegiübcr"entsprechcn will, und die jede solche Regierung letzten
Endes verfolgt, gleichviel, wie selbstlos und wie fremden Interessen die
ncnd ihre Politik sein soll, bezw. erscheinen mag.
Nimmt man an, daß das auch für China gilt, daß China chinesische
Politik treibt dann wird die 5driegserklänmg an Teutschland leicht ver
stärtMicfj, dann werden die Beweggründe und Kriegsziele Chinas offensicht
i:.li: dann trat China in den großen Krieg ein, die Gelegenheit und die
Mittel zu bekommen zum Ausbau seiner militärischen Macht z nächst,
und die Macht zu erlangen, sich f r e i und unabhängig zu machen von
fremder Herrschaft und Beeinflussung in der weiteren Folge. Tann
spielt Ckina der Alliierten Spiel, die Miierten bekämpfen, fich von ihnen
frer wachen zu können wie andere auch.
Tann, wird, wenn des Papstes Friedens mühen erfolglos und Euro,
fas Friedenssehnsucht ungestillt bleibt, jene große gelbe Gefahr erstehen,
von der vor zwanzig Jahren oder so so viel die Rede war, und der weiße
Mann Nicht nur Asien verlieren, sondern sich auch in seinen teuersten
Gutem bedroht sehen, wenn er den Gelben nicht als gleichwertig anerkennt
oder zum Freund gewinnt.
Reorganisierung der Verkehrskommission.
, Im Bundes senate murde vergangene Woche ohne besondere Debatte
oder Opposition der Bericht des Konferenzausschusses beider Häuser bezüg.
lich der Ncuorganisierung der Zwischenstaatlichen Verkehrskommission an
genomnien. In Gestalt eines Amendements zu dem Gesetze, welches die
!Zoi!uniZston schuf, wurde festgesetzt, daß diese Bundesbehörde künftighin
aus neiin statt aus sieben Mitgliedern zu bestehen habe, die unter den
gleichen Voraussetzungen wie bisher ernannt werden. Ter Kommission
wurde ferner Ermächtigung gegeben, aus ihren Mitgliedern eine Anzahl
lon Komitees zu bilden, welchen die verschiedenen der Kommission zufal.
leiden Aufgaben zur Untersuchung und Erledigung zugewiesen werden
können. Die von diesen Komitees getroffenen Verfügungen oder erstat.
tcten Berichte sollen dieselbe Geltung haben, als ob die gesamte Kom
Mission daran beteiligt gewesen wäre.
Sowohl die Verrnehrung der Mitgliederzahl, als auch die Ermäch.
tigung. die Machtvollkommenheiten der Kommission an bestimmte von
ihr selbst und aus der Mitte ihrer eigenen Mitglieder ernannte Aus.
schiisse zu übertragen, scheint eine im öffentlichen Interesse getroffene Maß.
nähme zu fein. Die Aufgaben der Kommission waren so vielfältige und
d;e an sie gestellten Ansprüche so zahlreiche geworden, daß ihre sieben
Mitglieder mir Arbeit überbürdet waren, und die wünschenswerte schnelle
Erledigung aller Angelegenheiten darunter leiden mußte. Tie Hinzu,
fügung von zwei Mitgliedern verspricht in dieser Hinsicht von wohltätigen
sZvlgen für den Geschäftsgang zu werden.
Noch vorteilhafter dürfte sich die zweite Aenderung erweisen. Bisher
mußte an allen Verhandlungen und Entscheidungen stets die Gesamtzahl
sllec Kon'.miZsionsmitgliedcr teilnehmen, ein Verfahren, das äußerst um.
handlich und zeitraubend war. ohne Vorteile auszuweisen, welche den Uebel
ändert fite Woge hielten. Tie Möglichkeit, jetzt alle Angelegenheiten vor
w ' . m . ... . rvn n . . V '
imec Heineren Gruppe ron u'cngneoern zur vrteoigung zu ringen,
bedeutet wiederum große Zeitersparnis und schnelleren Geschäftsgang. Um
rslai Einwänden zu begegnen und jeder Beschuldigung die Spitze abzu.
treten, daß kleinere Gruppen einer ungehörigen Beeinflussung eher aus.
k't und zugänglich sein mögen als die Gesamtkommission, ist ausdrück.
!:ch vorgesehen, daß die von den Ausschüssen getroffenen Entscheidungen
einer Revision seitens der gcsammten Kommision unterzogen werden kön.
neu, sowie daß zu Entscheidungen über die Angemessenheit einer Vahnrate
v.dt weniger als drei und zu Entscheidungen über die Bewertung von
'iVbneigentum nicht weniger als fünf Mitglieder der Konimission heran
L')',M werden müssen.
Volltreffer:
Cna knüpft on seine KriegSer.
kianing gegen Teutschland die Hoff.
!:.:;!.! auf eine riefige Anleihe von
,; Ver. Staaten. Der Wunsch wird
,f; i'ijüilr, denn kein Opfer an
, . i und Blut ist zu groß für ein
. :r, das die Welt von der Auto.
I : '.Tyrannei befreien will.
IV? fiiz FncdcnSvorschlcge des
Benedict nickt den Beifall
::c a:.ic:,:an!Zchen tlricsspatnoien
finden würden, war zu erwarten.
Die Wut gegen Deutschland hat so
sehr die Oberherrschaft über sie ge
Wonnen, daß sie den wohlmeinend,
stcn Ratschlägen nicht mehr zugäng
lich sind, einerlei aus welcher Quelle
sie kommen. Man kann beinahe
annehmen, aß sie von einer reinen
Mordlust ergriffen sind und gar die
Zeit nicht abwarten tonnen, bis fich
die mnerikanische Jugend an der
großen Menschcnschlächterei beteiligt.
Um die Folgen, die daraus erwach
Zen, machen sie sich gar keine Sorgen.
Zur Unbeliebtheit der
Deutschen!
AuZ dem Leserkreise wird der
Deutschen La Plata-Zcitung" in
Rio de Janeiro geschrieben:
Weshalb wird bei so dielen Au3
führungen in deutschet und den wc
niacr detitschsreundtien 5eihinai
bei Behandlung der Kriegsursache
mimer wieoer Die Frage gestellt:
Warum?" Weshalb imiß nian
immer wieder den Gegnern den Ge
fallen erweisen, auf ihre abgedro.
scheuen, von ibnen selbst innerlick
als unwahr emviundeneu 5Kcdin-
arten von Menschlichkeit, Freiheti
uno, letzthin als ganz N'eues,
Kampf gegen Dynastien etc. p. v."
einzugehen? Gewiß, die großen
Massen sind damit hypnotisiert wor
den, und es ist mit Freuden 311 be
grüßen, daß. wenn auch spät, man
versucht, dieser Flut von Trug einen
Tanuu entgegenzusetzen. Diese Si
siPhus.Arbeit wird indessen erst dann
wirkliche Früchte tragen, wenn wir
als unbestrittene Sieger dastehen.
Auch dann wird der Erfolg Vorbau
den fein, wenn wir einen Frieden
schließen müßten, der im Vergleich
zu den uns auferlegten Mühsalen
nicht all unsere Hoffnungen erfüllt,
der anderseits allerdings auch nie
mals unserem Volke einen Ruhmes
krau; nehmen würde, von dem nach
die spätesten Zeiten singen und sa
gen werden, mehr jedenfalls, als
wir uns an den Ruhmestaten der
Alten" begeistert haben.
Wer befremdlich bleibt, daß nicht
einmal der Punkt aufs i" gesetzt
und geradeaus gesagt wird, weöbalb
fast die ganze Welt mit Ausnahme
der spärlich gesäten ehrlich Gesiiu,.
ten gegen uns geht?
Ohne lange geschichtliche und mo
ralische Abhandlungen ist dies in
wenigen Worten dargetan für jeder,
mann, der den Tinaen auf den
Grund gehen will.
Unsere deutsche Entwickelung be
dingte, daß wir, um ans dem Welt
markte Fuß fassen und uackdem uns
für die Kolonisation nur Brocken
übrig blieben, die langer Bearbei.
tung und Aufwendung großer Ko.
sten bedursten. um uns entwrechen.
des . Entgelt zu bieten, gegen be
stehende aktoren mindestens Gleich,
wertiges zu günstigeren Bedingun
gen anbieten mußten. Taut nenör.
te eine wissenschaftliche Ausbildung
aller ; wciac des Wandels und der
Industrie, wie wir sie in mühsamem
Ringen und unter Bewältigung von
anfänglich uniibersteiglich erscheinen
den Hindernissen geschaffen haben.
Daß wir so Vieles nach dieser Rich.
tung hin erreichten, ist nur de:n
Zusammenarbeiten unserer sämtli
chen Volkskreise m;d dem Umstände
zu danken, daß wir stets intitande
waren, uns Entsagungen aufzuerle
gen.
Mit Zeit erkannte der Engländer,
daß er gegen die beharrliche und aus
dauernde Arbeit unterliegen mußte.
Bevor er zu Gewaltmaßregeln griff,
hat er ehrlich versucht, uns auf glei
cheul Feld zu schlagen. Ein Volk
aber, das jahrhundertelang seine
kommerziellen und industriellen An.
sichten fast der ganzen Welt vor.
schreiben konnte und denizusolge not
gedrungen in eine gewisse Behaglich,
keit verfiel, läßt sich nicht so ohne
Weiteres umformen. Tie Mahnun
gen, die bedeutende Männer Eng
lands an das englische Volk richteten,
und die gewiß großen Anstrengiin
gen. die eben dieses Volk daraufhin
machte, verliefen darum im Sande.
Dazu kam das sich immer bedrohli
cher gestaltende Anwachsen unserer
Flotte. Für jeden frei denkenden
Teutschen ist es klar, daß die Flotte
für uns notwendig war und wir
für ihre machtgebietende Größe dank
bar sein müssen. Anderseits ist nicht
abzustreiten, daß gerade unsere Flot
te, im Verein mit unserer Handels
tüchtigkeit und industriellen Vervoll.
kommung. über kurz oder lang das
Ende der britischen Weltherrschaft be
deutete.
Ter Engländer glaubte, also, daß,
um sich zu retten, ihm nichts an
deres übrig bliebe, als uns zu zer
schmettern, wozu er den gegemvarti
gen, jedenfalls achwngswerten Ver
such gemacht hat.
Sie scheinen auch nicht die finsteren
Wolken zu sehen, die sich über unse
rem Lande zusammenziehen und sich
in Gestalt eines revolutionären Wol
kendruchs entladen werden, wenn
nicht schleunigst Vorkehrungen ge
trosfen werden zum Schutz der Mas.
seit gegen die Raubgier der großen
Nahrungsmittelhamster, welche be
reits einen Teil der Ernte aufge
kauft haben und die Preise für alle
Lebensnotdürftigkeiten auf der hoch,
sten Höhe erhalten, trotz der Kon
trolle der R'ahrungsmittel von Sei.
ten der Regierung und des großen
Ueberflusses, den der reiche Eite
fegen geschaffen hat. Tas böse Bei
spiel der Großen wirkt ansteckend auf
die Kleinen. Jeder zwickt, wo fich
ihm die Gelegenheit bietet, di? Pro
sitgrabschera ist zu einer Geschäftsf
regel erhoben worden, so daß die
Behauptung Porrudhons: Eigen
turn ist Tiebftahl" bis zu einem ge
wissen Erade bestätigt wird.
LVmvx sonne.)
WeLhalb ist nun aber auch fast
die ganze übrige Welt gegen uns?
Die Spanier bilden schon debhald
eine Aitsnahme, als sie fich erstens
noch etwas don ihrem alten Hidab
gothuin in unseren jetzigen trostlosen
Materialismus herübergerettet und
außerdem auch sonstige g nichtige
Gründe Haben, unseren Feinden nicht
gerade wohlzuwollen.
Nun. es sind mehr oder weniger
die gleichen lvrunde, wie sie die Eng
lander sür sich anführen können. Es
ist unsere in kleinste gehende und
nie rastende Tätigkeit, welche den
übrigen Mitnienschcn auf die Tauer
bedrohlich erscheint.
Solange der Brite den Welthan
del beherrschte, ließ er von seinem
reichen Tiscke sur alle anderen Bro
samen abfallen. Aber es waren eben
Brosamen. Die meisten begnügten
sich damit, und sür den einzelnen
waren deren Brosamen auch häufig
reichlich. Aber niemals für eine Na
tion als solche. Tie Ver. Staaten
gehören auf ein ander Blatt, abge
sehen davon, daß sich Grenter Bri
tinn mit diesen ohne Sorge in die
Welt geteilt hätte.
So also fühlten sich die von Eng
land freien Völker individuell ver
hältnismäßig wohl, d. k. materiell
wohl. Jetzt aber kam der Teutsche
und rüttelte die ganze Gesellschaft
auf. Tem einen brachte er Vorteil,
dem anderen aber erschwerte er sei.
ncn vorher so leicht erworbenen Ver
dienst. Und dem letzteren blieb nichts
übrig, als jeden Tag früher aufzu.
stellen, wenn er nicht untergehen
wollte und das behagt bekanntlich
den wenigsten Menschen.
Ter einzige, der in diesem Sinne
und besonders in wachsender Ver
vollkommuiig (ebenfalls durch feine
Entwicklung und sonstige Umstände
dazu gezwungen) es uns allmählich
gleich tun wird, ist der Japaner.
Darum ist es auch ein großer Irr
htm zu glauben, der Japaner könnte
ein Interesse 'daran Haben, mit unS
ein Bündnis zu schließen. Wir al
lein sind für ihn stets der gefähr
lichste Mitbewerber auf dem Erden
runde, und es kann nur zu feinem
Vorteil aufschlagen, wenn vir, we
nigstens für eine Zeitlang erledigt
werden. . Mit Amerika wird er leickt
fertig, auch ohne gleich mit kriegeri
scheu Absichten oder Beschlagnahme
der Philippinen hervorzutreten.
Lassen wir darum die unfruchtba.
ren Grübeleien über die Gründe für
Sympathien und Antipathien und
warum man uns so übel will, wo
wir es doch ehrlich meinen. Stets
noch hat man Mitgefühl für ein
Volk oder Einzelwesen gehabt, wenn
es von allen Seiten bedrängt wurde.
Heute ist das nicht der Fall. Wes
halb? Hofsentlicki findet man oben
die Antwort und sieht den Tatsachen
mannhaft in die Augen. Denn mir
dann werden mit der Zeit auch die
uns Uebelwollenden sich dazu ge
zwunqen sehen, in uns die wirkli.
chen Förderer der Freiheit der Völ
ker zu erkennen.
Um den Gedanke, den ich im
Obigen zum Ausdruck gebracht habe,
etwas näher zu erklären, will ich
Ihnen folgendes kleine Erlebnis er.
zählen. Ich hatte mit einem gebil.
beten Schweden, der im allgemeinen
deutschfreundlich, immerhin aber
durch die verleumderischen Ausslreu
ungen unserer Feinde etwas besän
gen ist. eine längere Unterredung.
Alle seine Einwände, sowohl mit
Rücksicht auf die Vorkommnisse wäh
rnd des jetzigen Krieges, wie auch
wegen des uns angedichteten Stre
bens nach der Weitherrschaft usw.,
konnte ich mit Leichtigkeit (letztere
durch Hinweise auf unsere gcschichtli.
che Entwicklung) widerlegen und
glaubte sihon, ihn vollständig über
zeugt zu haben, als er mir zum
Schluß und unvermittelt sagte, er
hielte es trotz olledem für wünschens.
wert, wenn den Engländern der end
giltige Sieg zufiele. Ganz erstaunt
fragte ich ilin, wie er. ohne meine
vorherigen Beweisgründe geschlagen
zu haben, eine derartige Aeußerrmg
machen könne. Ja, mein Lieber,
das will ich Ihnen sagen. Sehen
Sie, wenn ich im geschiiftlichen Leben
gegen einen Engländer ankämpfen
muß. dann brauche ich mich nicht oll
zu sehr anzustrengen, kann ruhig
schlafen und ohne große Sorgen le
ben.' Habe ich es aber mit einem
Deutschen zu tun, dann heißt es ar
besten und wieder arbeiten und au
ßerdem sich mit einem geringen
Nutzen begnügen!"
lind so wie dieser Schwede denken
viele, ja die meisten Neutralen I
Wm. rs. Wiuipich, Advokat.
Sprich, deutsch und ist öffentlicher
Notar. 348 Omaha National Bank
Aebäude. Omaha, Nebraska.
''-rcktiziert in allen Gerichten des
Staats und der Bcr. 'Staaten.
Schreibt Testamente auö, besorgt Be
iitztltel und sieht Abstrakte durch!
sieht, das Testamente im Nachlassen,
schaftsgerichte geordn'it werden. Be.
sorg Vollmachten und zieht Erb.
Ichaftcn in irgend einem Teil der
Welt ein. Kollektiert Ausstände.
Wenn Ihre Augen wert sind, Glä
fet sür Ihre Unterstützung zu ha
sein, welche sie bekommen können,
ben, dann sollten eS die Besten
besuchen Sie Tr Weiland.
Zur Internierung
Dr. vergmekers!
Ueber die Internierung Dr. Fritz
Vergmeiers von der St. Paul
Volkszeituiig meldet sehr ausführlich
und in herzlich teilnehmender Weise
der in St. Paul erscheinende Wan
derer" das folgende:
Großes Aufsehen erregte am ver
flossenen Donnerstag die Nachricht,
daß Dr. Fritz Bergmcier, Geschäfts,
leiter der Aolkzeitung Printing &
Publishing Co. in St. Paul, auf An
ordnung des Geueralanwnlts Gre
gory durch den Bundesmarschall ver
haftet worden sei. Dr. Aergmeier
hat nur das erste Papier", iil also
in dem gegenwärtigen Konflikt ein
feindlicher Ausländer" und es ist
der Regierung anheim gegeben, sich
seiner Person zu versichern, ihn bis
zum Friedensschluß zu internieren,
wenn sie das im Interesse der öf
fentlichen Sicherheit sur zweckmäßig
erachtet. Und selbst wenn es sich
für sie nur darum handelt, ein
Exempel zu statuieren, ist ihr Vor-
gehen sormaliter unanfechtbar.
Wer Dr. Bergmeier kennt, wer
ihn dabei beobachtet hat, wie er sich
in das amerikanische Wesen hinein,
lebte, wie er still und treu mitzrnir.
betten suchte on den Ausgaben des
Gemeinwohls, der wird bei dein
Gedanken an die Staatsgefährlich.
keit dieses ruhigen, konzilianten,
vornehmen Menschen nur ein teils
wehmütiges, teils ironisches Lächeln
finden über die Verkehrtheit und
Verworrenheit unserer Zeit. Aber,
heißt rtz, Dr. Aergmeier hat sich un'
befugter Weise die Rechte eines
souveränen amerikanischen Bürgers
angemaßt, er hat in seinem Blatte
Kritik geübt au der Politik der Re
gierung, nicht allein an der sakro
sankten Persönlichkeit des Präsiden.
ten, sondern auch an anderen staats
erhaltenden Organen, selbst über
das dilettantenhafte Eebahren so
mancher kühn zu lächeln sich erdrei
stet. So etwas wäre allerdings für
einen feindlichen Ausländer" ein
Kapitalverbrechen. Ist schon 311 Frie
denszeiten der althergebrachte Miß.
staud zu betlagen, dan Leute, die
nicht Bürger unseres Landes find, in
der Presse Einfluß ausüben auf un
ser oiientliches eben, so nt in
Kriegözeiten erst recht die Forderung
berechtigt, daß die Presse der Lei
tung von Amerikanern untersteht.
Und das sollte von der anglo.ameri.
kanischen Presse gelten! Run war
aber Dr. Bergmeier nicht Redakteur
der Volközeituiig". Die redaltio
nelle Leitung liegt in den Händen
eines alteingesessenen Bürgers. Ter
Einfluß, der dun Dr. Bergmeier al
lenfalls. auf die Redaktion ausge
übt wurde, kann bei der ganzen Na
tur und Tenkweife des Mannes nur
auf weise Mäßigung und Sachlichkeit
gerichtet gewesen sein.
Aber nun kommt das schönste:
In den hiesigen Tageszeitungen
wurden augenscheinlich auf Grund
des Altenmaterials die Zeinmgs
artikel mitgeteilt, welche das Vorge
hen gegen Tr. Bergmeier veranlaß
ten. Wer als Journalist die Zei
tungslektüre berufsmäßig betreibt,
erkannte ohne weiteres, daß es sich
dabei zum größten Teil nicht um re
daktionelle Aeußerungen der Volks,
zeiwng" handelt, sondern um Mit
teilungen und Stimmungsbilder, die
aus der Jeder von Korrespondenten
der Nachrichtenagenturen stammten,
die gleichzeitig in den englischen
Tageszeitungen unserer Stadr er
schienen waren! Hierher gehört die
Aeußerung einer deutschamerikani
schen Mutter (daß hoffentlich der
Sieg komme, bevor ihr Sohn gegen
feine Verwandten in Teutschland
kämpfen muß!), die in einer Mil
waukee'er Meldung der Ass. Preß"
enthalten war und in der Pioneer
Preß" vom 21. Juli erschien; ferner
eine Washingtoner Korrespondenz
der United Preß", 'die gleichzeitig
in der Daily News" veröffentlicht
wurde. Und was tatsächlich von
dem in den Tageszeitungen veröf.
fentlichten Material auf Rechnung
der Redaktion der Volkszeitung"
kommt, ist zum Teil tendenziös ent
stellt durch willkürliche Streichungen
in den inkriminierten Artikeln.
Wenn den Bundesbehörden dos Ma
terial in der Form unterbreitet wur
de, in der es von den Tageözeitun
gen veröffentlicht wurde, dann ist sie
von irgend jemand böswillig in die
Irre geführt worden und nian darf
sich der Hoffnung hingeben, daß eine
sachliche Klarstellung zur Freigabe
Dr. Bergmeiers führen wird. Einst
weilen ist über das weitere Schicksal
des Gefangenen nichts endgültig ent
schieden worden.
In deutsch.ämerikanischen Kreisen
neigt man zu der Anuahine, daß die
Verhaftung Tr. Bergmciers auf
Veranlassung der Public Safety
Commission erfolgt sei. Nach dem,
was wir noch vor kurzem aus dem
Munde von Mitgliedern der Kom
Mission gehört haben, können wir
diese Ansicht nicht teilen. Wohl hat
te die Kommission manches an der
Haltung der Volkszeitung" ouszu
setzen besonders zu einer Zeit, da
man in Washington in der Erwar
tung der Annahnie des Zensurge
sctzes jegliche Kritik an de? Politik
und Kriegsführung selbst der Alliier
en Uersagen tu können erssücte.
Turner-Aöreszbuch
von Zkord-Umer!l:a!
Tie Turner des Landes wollen r
Lexikon des amer. Turnwcsenö
hkrausgcbkn.
Cleveland, O.. 17. August., Die
Consolidated Commercial and Pub
lishing Co.. Inc." in Cleveland. O..
hat sich, wie sie mitteilt, auf Anre
gung von leitenden Beamten der
schieden Turnvereine entschlossen,
ein Turner.Aderßbuch von Nord
Amerika herauszugeben. Der Plan
wurde in seinen Einzelheiten dem
Vorort des Nordamerikanischen Tur
nerbundes in der am 7. Juli statt
gehabten Versammlung unterbreitet
und gutgeheißen.
Das Turner-Adreßbuch wird, kurz
gefaßt, folgendes enthalten: 1. Ten
Namen eines jeden Mitglieds aller
Vereine, nebst seiner Adresse, seines
Vereins und Bezirks; 2. Allgemeine
Statistiken über das Turnwesen; 3.
Die Geschichte eines jeden Vereins
in klarer Uebersicht von der Zeit sei
ner Gründung bis zur Gegenwart;
1. Photographische Abdrücke der Ver
einshallen und der leitenden Benin,
ten eines jeden Vereins und Bezirks;
5. Abhandlungen über das Turn
wesen im allgemeinen und über das
der Vereinigten Staaten im befände
ren.
Das Buch erscheint in deutscher
Sprache und hat es sich zur bcsondc.
ren Aufgabe gemacht, den Turner
iiiit dem Turner und den Vereinen
bekannt zu machen. Es steht einzig,
artig da in seinen Ausführungen,
Statistiken, Informationen usw. und
dient als einzia verlaiuaes Nach,
schlagelexikon des TurnwesenS. Kurz
es wird alles enthalten, was je über
das Turnwesen in Frage kam.
Sein sachtechni scher Inhalt wird
dem Bewußtsein sur die Notwendig
keit der Heranziehung eines starken,
zukünftigen Menschen Geschlechtes
Rechnung tragen. Die Erziehung
beruht hauptsächlich auf der norma
leii, von Natur aus erforderlichen
Entwickelung deS Körpers bedingt
durch das Turnen. Die Entartung,
die in allen Klassen so enorm um sich
gegriffen hat. kann einzig und allein
durch den Aufbau des Körper? ge
hemmt werden. Die Wichtigkeit der
Tiinifrage ist also nie größer gewe
sen. als gerade augenblicklich.
Das TurnerAdreßh,id) geht ein
gehend auf die den Schwerpunkt bil
denden Fragen ein und dient somit
dazu, die Idee der idealen Entwick
lung und Erziehung (Mens saiiri in
corpore sano) fortzupflanzen und zu
verbreiten.
Hilfe für internierte
deutsche Seelellte!
Appell an Nächstenliebe nd Wohl
iätigkcitösinn. Wie Krieg5ge
fangcne in diesem Lande in ihm
trostlosen Lage zn helfen ist.
aber rückhaltlos gaben Mitglieder
der Kommission zu, daß sie auf die
Loyalität der Volkszeitun.,." und
insbesondere auf die rechtliche Gefin
uung Tr. Bergmeiers volles Ver
trauen setzten. Da zudem die Safe
ty Commission bestrebt ist, daZ
Teutsch Amerikanertum unseres
Staates zur eifrigen Mitarbeit an
den schiveren Kriegsaufgaben heran,
zuziehen und, nach ihrer eigenen
Erklärung, allen, zur Beunruhigung
des Volles geeigneten Einflüssen eilt,
gegenzuwirken, ist anzunehmen, daß
ihr die Verhaftung Tr. Bergmciers
ebenso überraschend kam wie 'uns
und vielen anderen.
Wir möchten nach diesen Ausfüh
rungen des Wanderer" die Hoff
nung ausdrücken, daß. wenn dies
noch nicht bereits geschehen, sofort
Anstalten getroffen werden sollten,
um Tr. Bergmeier auf Parole ent
lassen zu bekommen. Der Präsident
der Vereinigung deutschamcrikani
scher Zeitungsherausgeber, Herr
Paul F. Müller von der Chicago
Abcndpost, der fich in Regierungs
kreisen ja großen Einflusses erfreuen
soll, sollte die Regierung überzeugen
können, daß Herr Bergmeier die
Freiheit haben sollte.
Neuigkeiten aus Iowa.
Avoca Fair.
Tie Countiz Fair, welche in der
letzten Woche im Monat August statt
findet, dürste auch dieses Jahr sich
eines guten Besuches erfreuen, denn
in Council Bluffs werden große
Vorbereitungen getroffen, die Aus
stellung zu besuchen. Kompagnie L
bat sich bereit erklärt, der Fair einen
Beslicki abzustatten, das heißt, wenn
sie nicht vorher zum allgemeinen
Uebungslager einberufen wird. Die
Compagnie gedenkt mit der nötigen
Anzahl von Automobilen nach Avoca
zu fahren und wird wohl eine große
Zahl von Bürgern mitfahren.
Wapello. Der hiesige Ober,
schulmeister war unter den ersten
ausgelosten sür die Nationalarmee
und muß jetzt bald die Uniform an
ziehen. Sein Gesuch auf Ticnftbe
freiung siel auf taube Ohren. Er
machte geltend, daß er für Angehört,
ge zu sorgen habe er hatte sich
nämlich im Monat Juni verheiratet.
Des Moines. Tas große sechs,
stöckige Lagerhaus der Firma Vrewn.
Camp Contpany, Großhändler in Ei.
st?nwaren, wurde in der Nacht vom
10. August ein Raub der Flammen,
Die Ursache des Feuers ist nicht be
kanm. Ter Verlust wird aus $300,.
000 angegeben. Die angrenzenden
Gebäude wurden ebenfalls bcschä
iici )
Der vormalige Sekretär der Anten,
can Trust) Society, Herr Robert P,
Sachs, erläßt folgenden Aufruf:
Die bedauerliche Tatsache, daß
sich unser Land im itriegozustaud
mit Deutschland befindet, soll wedci
das Rote Kreuz als iisternntionalk
Organisation der Nächstenliebe ab
halte, die Wunden von Freund wie
Feind zu heilen, noch soll sie der pri
vaten Nächstenliebe einen Hemmschuh
anlegen. Und so möchte ich durch
diese Zeilen die Aufmerksamkeit ei.
ner größeren Oessentlichleit auf eine
Anzahl Menschen leiiken, die ohne
ihr Verschulden, ohne je gegen unser
Land aggressiv gewesen zu sein, ja
die im Gegenteil als Freunde im
Glauben hier eine Zusluchtsstätte ge
funden zu haben, diese Gestade auf
suchten, nunmehr Kriegsgefangene
geworden sind. Ich meine im be
sonderen d,e Besatzungen der Krcu
zer Kronprinz Wilhelm" und
Prinz Eitel Friedrich", im weiteren
Sinne aber alle jene Seeleute und
andere, die ein ähnliches Los hier ge
trosfen hat.
Allen kann geholftil .ucrden.
Diesen 'Bedauernswerten zu hel
fen, ist ein Ausdruck Menschlichen
Mitgefühls und ist der Arbeit des.
Roten jtrenzes nahe verwandt. Da
nun eine große Anzahl der Deutsch
Amerikaner und Teutschen in diesem
Lande der Ansicht sind, daß man
durch Korrespondenz oder durch
Uebersendung don Liebesgaben an
die deutschen Kriegsgefangenen in
den verschiedenen Lagern mit Ge
setzen dieses Landes in ' Konflikt
kommt oder sonstigen Unannehmlich
keiten ausgesetzt ist, so kann gar nicht
genug hervorgehoben werden, daß
dies gänzlich ausgeschlossen ist.
Zivkckinäfiige Gabcn.
Bezüglich dessen, was etwa Zweck
mäßig wäre, schreibt Herr T. B.
Ziolkowsli, Offizier vom Kronprinz
Wilhelm":
Fort McPherson, 13. Juni.
Tie Entscheidung über etwaige
Gebühnlisse ist noch nicht gefällt, und
da viele von den Leuten über keine
Barmittel verfügen, wären Sachen
wie: Tabak, Pfeifen, Zahnpulver,
Zahnbürsten, Seife, Schreibmaterial,
Handtücher, Nah- und Putzutenfilien
erwünscht. ,
Tie Aufsicht über den ganzen Jn
nendieiist hat hier im Lager Herr
Lbermajchinist Heinrich Haats, Pri
foner of War No. l-B!, und führt
im Titel Battaillon Eommander.
Er würde in erster stelle als Gene,
ralcmpsänger für Liebesgaben in
Frage kommen, da er leicht die Wün
sche der Einzelneu erfahren kann.
Ihm würde auch leicht genug der
Platz zur Verfügung stehen und puch
die Leute zur Verteilung der Liebes
gaben und zur Führung der dadurch
entstehenden itorrespondenz. Ich ha.
be mit ihm darüber gesprochen und
er hat sich gern damit einverstanden
erklärt.
Um jedesn gütigen Geber nach
Möglichkeit zu helfen, bin ich bereit,
Paletadressen (Labelö) in erwünsch
ter Anzahl kostenfrei zur Verfügung
zu stellen, die ntit dem Namen der
für den Empfang von Liebesgaben
in den verschiedenen Lagern Berech
tigten versehen sind und Raum für
den Namen des Absenders haben,
dem die Sendung dann vom jeweili
gen Empfänger bestätigt :.ird. No
bert P. Sachs, 1133 Proadway.
New Aork City."
Gegen den örohenöen
Uohlen-Mangel!
Lincoln, Neb.. 17. August. In
gestern bekannt gegebenen Beschlüs
sen des staatlichen Verteidigungsra
tes erklärt sich derselbe dafür, daß
die Regierung die Preise für Kahlen
festsetzen und im Notfalle den Be
trieb der Kohlenbergwerke überneh
men soll.'
Wie auS heutigen Berichten auZ
Chicago hervorgeht, hat sich die dort
tagende Kohlenkonferenz im ähnli
chen Sinne ausgesprochen. Eine ver
stärkte Produktion wurde ebenfalls
befürwortet. Die auf der Konferenz
vertretenen 13 westlichen Staaten
werden, bis Präsident Wilson die
Kohlengruben übernimmt, alles tun,
was in ihrer Macht steht, einem Koh.
lenmangel im kommenden Winter
vorzubeugen.
Angeblicher Spion ' TrS Wolncs
verhaftet. .
DeS Meines, Ja., 17. August.
Karl Beckboldt, tvelcher in Medialtio
lis, Wyo., wohnt, wurde, als er hier
auf dem Rock Island Bahuhnf ein.
traf, von den Behörden alS angeb.
licher deutscher Spion verhaftet. In
seinem Besitz sollen fich ein Gewehr,
zwei Schrotflintcn. Munition und in
chiffrierter Schrift geschriebene Pa
Piere besttziden haben. Weshalb die
Behörden auf Beckholdt einen Arg.
pohn hatten, wollten sie nicht sagen.