Seite 6-Tägliche Omccha Tribüne-Mittwoch, den 15. August 1917. Humoristisch Skizze von W Hegeler. j Draußen tobten die Schlachten, Snd man selbst sollte daheim im fcxu mtn Zimmer bleiben und fortsah ten,. Gedanken zu spinnen? Das war auf die Dauer ein unerträglicher upisiü. Daß , ich zum Feldüicnst untauglich sei, hatte man mir be reits in München gesagt. AIs lch pun ber in der Zeitung laö, daß anfaug Januar ein neuer Vorberei tungskursus für Pfleger vom Roten Lreuz begänne, beschloß ich mich Dorthin zu melden. 'it arzmqe Untersuchung bezeichnete mich als ge xignet für jeden Dienst der Kranken pflege. Wir waren unser achtzig, die sich zum theoretischen Unterricht einsän im. Gleichzeitig mit diesem Unterricht erfolgte in acht Doppelstunden die militärische Ausbildung. Auf einem Schulhof lernten wir zur Freude der vas Gitter umlunaernden Straßevju gend exerzieren, rechts und lintsum Wochen, Gleich und Paradeschritt, vnd wurden von dem sich mit uns abmühenden Feldwebelleutnant der artig hin und hergejagt, daß wir kotz unserer fehlenden Mäntel und nserer bloßen Köpfe wie Ofenheizer schwitzten. Der Ausbildung folgte ein vierwöchiger Dienst in einem ÜrankenhauZ. Ich wurde dem Ber ikner Krankenhaus am Fnedrlchshain tnaewiese. gönnnfslff. den 16. Januar, vü-.ikl sich um 6 Uhr morgens. ieflie ich mich in strammer Haltung vor die eben ihr Schlafzimmer verlassende Oberfchwester, meme nunmchrrge Vorgesetzte, auf und meldete mich als .Hilfswarter Hegeler' zur stelle, roer darauf gesaßt, daß sie mir eine kleine Ansprache halten wurde. Xtna vas hatten bis jetzt unsere Vorgefetz ten sämtlich getan. Diese sagte au meine Meldung aber nur: Schön Darm gehen S hinauf und tot fchen Sie den Boden naß auf. Aber beeilen liq ein oisqen, ran Sie hernach mit dein Spülen der Nachtglafey rechtzeitig fertig wer. den. ' . Nachdem ich mich meiner Jacke und meines Kragens entledigt hatte und eine rotaeiirelfte Warter churze umge tan hatte eilte ich die Treppe hin auf und geriet zuerst in die Küche. Dort saß ei schlaftrunkenes kleines Dienstmädchen, das laut gähnt wie eine Nwbide. die Hände rang und dabei fortwährend ausrief: .Ach Jott, wen ich blos noch eine Stunde schlafen konnte! Ach Jott, wenn ick blos noch eene Stunde schlafen ronn tel . . .Moin!" sagte ich. .Wat wollen Sie denn hier?" fragte sie verdutzt. Ich bin der neue Hilfs Wärter.' .Ach Jott, sind Sie aber 'n Langer," erwiderte sie ent zückt, wobei rare Augen nach hm sen purzelten, so daß sie beinahe in den oberen Augenlidern der chwan den. Himmel, sollte das die Liebe ans den ersten Blick be!uten! dachte Ach '"- Der vor Ihnen, det war ja man so 'n Kleener." fuhr das Dun tma, btl fort und machte eme verächtliche hndbewegunz. Dabei tat sie wieder einen Blick zum Himmel, wobei ich dann allerdings merkte, daß oie Lugenspiel nicht sowohl . auf einem vILdlicken" Lrzensvarortismus als auf einem kleinen Naturfehler be ruhte. . .., ' Gleich darauf traf der Nachtwäch ter ein, und sie sagte, auf mich weisend: .Gustav, det is der neie Wä'rter.Der jriehftickt nachher mit uns. ' Gustav befragte mich über meine Senninisse im nassen Aufwischen, und als ich ihm bekannte, daß sie gleich Null seien, erklärte er sich sshlwolleud bereit, mich zu unter weifen. Er nahm mich mit sich in den SpiUranm, wo sich über einem steinernen Becken ein Wasserhahn und eine Brause für heißes und kaltes Waffer und auf einem HolzgeZiell uichlich ein Dutzend Steckbecken be fanden, kleckerte in einen Eimer eine HandösZ Schmierseife, ließ lauaal mes Wasser hinein, zeigte mir, wie WIN, den nassen Scheuerläppen um den Besen schlingt, und verließ mich ar.n. .-. Darauf begann ich meine Arbeit m.iei den, Augen von fünfunddreißig ousmerksamen und strengen Kriti iexn. Der Pavillon XVIII, in denk ich meine . Tätigkeit . ausübte, i'jzi mir chirurgisch Behandelten be f;:t. Im obere Saal lagen die lichteren und die auf dem Wege der nefung befindlichen Fälle. Eben begannen die Patienten, die in jpei langen Reihen von Betten la lZ, z erwachen. Und dies 'Hin en5ef indes aus dem Schlaf in den xeen Morgen vollzog sich unter so Ixzkzt Gähnen, Brummen und Räu petn, daß ich unwillkürlich an eine twersccTC ermncrr nuioc a ßum i!orgen!aff och reichlich eine ltur.d! Zeit war, richteten die mei l -.-. t.j; r!. V ?rt i:t i.or-ie s I'i, -:eiurt Erfcheinnng neugierig zu. Mir waren rund sechzig Stück zu reinige. 'S ? hTT.lTr TTTt VlVr IS,-1tl frtr Z?. Z Wh- ,j yua ''" " 'uj tun ntnq UBjunüiKig nichts versieht, hätt man es für eine Kleinigkeit. Aber ich, der das vier Wochen lang täglich zwei Stunden lang betrieben habe, kann versichern: es ist gar nicht so leicht namentlich in einem Saal, wo so viele Betten, Nachttische und Stühle mit je vier Leinen herumstehen, ist es gerade fa schwierig wie ein Eiertanz. Alle Augenblicke bemberte ich mit dem Schrubber irgendwo an und war auf eine abfällige Bemerkung gefaßt, und richtig rief mich auch schon einer an. Es war ein 21!ann mit kupferrotem Gesicht, schwarzem Schnurrbart und einer mit Hilfe von viel Wasser kühn zurechtgemachten Frisur, den ich für einen Matrosen hielt. .Sie. junger Mann, haben Sie det friher ooch ickon iemacht!" .Nee', erwiderte ich. .Wat waren Se denn sei her?" - .Schriftsteller!- .So? Und nun sind Se det? Viel verdienen Sie hier ja ooch nich Aber Se haben doch wat Sicheres. . . Sie missen 'n längeren Strich, machen. Ordentlich mit 'n Schwung. Sonst werden Se ja nie fertig j Schim. Ich versuchte es mit 'n Schwung, denn ich sah eint daß ich sonst wirklich nie fertig werden wür ! de. Ich war erst beim dritten Bett ' und schon so heiß geworden, daß mir der Schweiß vom Gesicht in den j Scheuereimer tropfte. Der Boden ! lag entsetzlich voll von allem mögli j chen schwer erreichbare?! Zeug: Watte j flausen, zerbröckeltem Gips von den Gisverbänden, Apfclsinenkernen und j Papierfetzen. Der Schrubbn flog und krachte wieder gegen einen Bett Pfosten, was aber die Patienten nur zu der freundlichen Frage veranlaßte: .Na, wenn werden Sie blos mal fer tig werden? Sie kommen ja nie zum Frühstück.' Plötzlich rief von der anderen Seite jemand sehr eindringlich nach mir. .Sie. Meester. schnell.' .Sie wünschen?' .Bringen Se mir doch mal 'ne Bratpfanne.' .Was wünschen Sie?" .Na. Jotte doch, 'ne Bratpfanne. Aber 'n bis ken schnell.' Ich sah den abgezehr ten Mann mit dem struppigen Schnauzbart und dm wild rollenden Augen, dessen rechtes Bein in einem dicken Gipsoerband wie das Glied ewer Koloffalstatue auf einem Hölzer nen Unterbau lag, noch unmer ver dutzt an, während er wiederHolle: .Meestcr. 'n bisken jchnell. hu sey n doch, ick kann mir nich rühren. Brin gen Se doch 'ne Bratpfanne!' Bis mir sein Nachbar, ein feines, altes Herrchen, erklärte: Der Herr wünscht ein Steckbecken!' Da eilte ich davon, daß du churzenziplet flogen. An diesem ersten Morgen war ich der Ueberzeugung, überhaupt nie mit dem Bodenaufivifchen fertig zu wer den. Denn nicht nur die Patienten, sondern auch die Schwestern unter brachen mich alle Augenblicke. Aalo mußte ich helfen, einen Mann, dessen Bett gemacht wurde, herausheben. bald ihn wieder hineinlegen. Und dann hieß es plötzlich: .Bitte. Früh stück austeilen!' Das klang so appe titlich und hübsch. Nasch wusch ich mir die Hände. Aber als mir dann in der Küche ein Tablett überreicht wurde, auf dem reichlich zwanzig dicke Porzellanbecher mit wohl gut einem halben Liter Inhalt standen, merkte ich, daß auch das keine Klei nigkcit ist. Während ich mit meiner Last auf den Armen in den Saal keuchte, wo sich fogleich viele begehr liche Arme nach mir ausstreckten, ver etzte ich mich in den Seelenzustand eines Kellners in einem überfüllten Lokal und beschloß, von nun an ge gen die ehrjame Kellnergilde die größte Geduld zu üben. Aber bald merkte ich. daß das Frühstückausteilen mir auch eine ge wisse Bedeutung verlieh. Ein reundlicher Hüne m:t runogeschnit tenem Bollbart. ein Rollkutscher, wie ch spater erfuhr, rief mich an: .Sie, Kleener, wie heeßen Sie denn eijent lich?' .Hegeler . .Ach. ick meene doch mit 'n Rufnamen.' Wilhelms .Na. Willem. wenn De noch 'ne Tasse ibrig hast, kannst mir leoen. Ich brn ne durstige Seele.' .Willem, mir kennen Se nachher doch noch eene bringen!' rief ein anderer. Ich bemühte mich, al len Wünschen gerecht zu werden, was mrr auch, da der Kasse stets reich lich ausgeteilt wurde, meistens gelang. Die ganze erste Woche wurde ich von meinen Patienten Willem ge rufen und meistens geduzt. Nur der rne Stoppelbart sagte hartnackig Meeiter . Erst spater nannten sie mich, wahrscheinlich von den Schwe ftern aufgeklart, Herr Hegeler, ohne aß jedoch die Gemütlichkeit darun er litt. Endlich war der Augiasstall ein Augiasstall nicht wegen des wir! lich vorhandenen Schmutzes, sonder nur vom Standpunkt meiner schwa- chen Kraft aus anfzemischt. Nun konnte ich mich mit den Nachtglat,ern befassen. .Die Patienten, die tags oer aufstehen, bekommen eins, die im Bett bleiben, zwei hatte mir die Schwester erklärt Ich halte Pech,. errn fast alle waren bettlägerig. EZ "$i oft vom nassen Auswischen !peigläser. . (33. Fortsetzung,) 1L Es war jetzt, in den Tämmerstun .''im vor dem Heiligen Abend, nichts oon dem gewöhnlichen Lärm und Le oen in der nfanteriekaserne von ,5zenslowitz. Die Treppen, die sonst .'on Trampeln schmerer Stieseln m verhallten,- die Flure mit ihren Jan n, in den Stützen stchenoen ßie vehireilM. die Mannschastsstuben ,.,gen verödet. Der Kantinenpächter anten und die Flöhe in den Strohs .dtn hatten magere Tage. Fast alle Mustciiere waren auf Urlaub, ur daZ Wachtkommando war ge blieben: Waisen, die daheim nie maud erwartet. Kerle, die etwas j ausgesressen hatten, verheiratete Un terrfsizirre. Die letzteren hatten sich in ihrem ! Eßsaal emen Christbaum angezündet. ! ein Berlosungstisch mit Gaben 'tand daneben. Auch der Kompag i niechef der dritten hatte beigesteuert: ' Ein Kistchen Zigarren. Eine schöne Pfeif mit dem Bild des Kriegs j Herrn. Ein antiquarisches Pracht 1 werk: Kaiser Wilbelm der Große in Kampf und Sieg'. Die GeldaiiZ gäbe fiel ihm nicht leicht. Er war blutarm, mit seiner zahlreichen Fa milie. ein ruhiger, ernster Mann, schon nahe am Major. Nun verließ er die jkainne, leg vor atm am Tor präsentierenden Posten zwi Finger an den roten Mützenrand und sagte zu dem ihn begleitenden Ober l?uknant seiner Kompagnie: .Morgen haben Sie ja wohl den Appell vor dem irck,gang. lieber Mcrler. . . Da werfen Sie bei der Gelegen heii auch gleich einen Blick ins Ne vier!. . . In diesen Feiertagen müs sen wir Ehemänner in die Lre scke!. . . Unsere beiden vnverheira ieim Zerren sind natürlich heim zu Muttern'.' Zu Vesehl. Herr Hauptmann!' Die beiden Offiziere schritten durch das rcinierliche Städtchen. Schnee lag auf den Dächern, war, auf den ausgefahrenen Straßen, , dem siroh überstreuten Marktplatz. In der Ferne lüteie der Rauch der Fabrik schlote cm grauen Himmel. Bunte Kopftücher umher, polnische Laute, struppige Pferdchen vor niedrigen Wagen, , Leute im umgedrehten Schafspelz, mit slawischen Gesich' tern man war an der Grenze Teutscblands, im äußersten Winkel. Rußland und Oesterreich ganz in der Nähe. Ein eisigkalter Wind slog von Osten, von den Steppen und Wal dern, über das verschneite Land, die breiten, schmutzigen Straßen. Der Hauptmann von Tarowski schlug den Kragen seines Paletots hoch und sagte nach längerem Schweigen: .Wie geht es denn Ihrer Frau Ge mahlin in England, lieber Merkn? . . .Haben Sie bessere Nachrichten über ihr Befinden?' .Jawoh., Herr Hauptmann!' Wenn Sie schreiben, bitte auch unbekannterweise meine und meiner Frau beste Wünsche auf weitere Ge nesung!" .Danke gehorsamst, Herr Haupt mann!' Wieder waren die beiden nach die sen einsilbigen Antworten still. Die Sporenrädchen des Kompagniechefs klangen ,,fein auf dem holperigen Pflaster. Endlich begann er, nicht ohne Zögern: Ja. . .heute haben wir nun Weihnachten. . . Im allge meinen ist's ja nicht üblich, Urlaub anzubieten!. . . Ich war überzeugt, Sie würden selbst darum bitten!. . . Der Oberst auch. Sie hätten na türlich sofort welchen bekommen. . .' Ich bin doch kaum ein Viertel jähr wieder im Dienst, Herr Haupt mann!' .Ja, aber ich bitte Sie: wenn man seine kranke Frau im Ausland bei den Ihren hat zurücklassen müssen und hier als Strohwitwer lebt das ist doch weiß Gott Grund genug zum Urlaub!. . .Das täte mir von Herzen leid, wenn Sie sich den des wegen versagt hätten, . Der Oberleutnant Merker schwieg. Der andere fuhr fort: Denn an sich die Spritztour nach England. . . der Gelopunkt kann doch kein Hin dernis sein, sür jemanden wie Sie, dem der Ruf sagenhafter Schätze vorausgeht. . Er lachte dabei unbefangen, im Be wußtsein feiner regiments und ar meebekannten Armut, die er bei allem Ernst seines Wesens mit einem ge wissen Humor trug. Der neben ihm lächelte auch. Aber trübe. Finden Herr Hauptmann wirk lich, daß ich hier so großartig auf trete?' .Nee. Berehrtester!" sagte Herr von Tarowski aufrichtig. DaS wahrhaftig nicht! Das muß Ihnen der Nein lassen! Diese kümmerliche Einjährigenbude, in der Sie da bei der Kaserne Hausen unsere beiden anderen Herren in der Kompagnie würden so ein Quartier mit Entrü stung von sich weisen. Ich hab' Sie iLon ein paarmal dem einen der Seine englische Lrau.! Roman von Rudolf Stratz. t ' t I . ..AAAAAAAA . ...... . wVTVTwrrwT vvvAvvvGGvvvvvvvvG zwohnten jungen Dachs als spartani icyes uter binaestellt!' Wieder nach einer Pause setzte er i,mzu: .3$ meine nur. weil aus Ihrer früheren Garnison so aller Hand gemunkelt wurde. . . von Auto . . .von Dienerschaft. . .ich kann Jh nen sagen, Merker. ich bekam an fangs einen gelinden Schrecken, wie ch horte. Sie seien mir zugedacht. Na um so cmaenehmer war icb dann enttäuscht!' Er blieb vor seinem Hause stehen und gas dem Leuti'n! kniiä die Hand. .Möchte nur bald dic Sorae uni Ihre liebe Frau von Ihnen genom men werden!. . . Guter Gott was hat man denn sonst vom Le den?. . . Glauben Sie mir. ich kann'S Ihnen nackifühlen. wenn ich letzt zu meiner Frau und mei i nen Kindern kinauf''ieia'. . . Sie ae hen wohl heute abend ins Kasino, errcrk .Nein. Herr auptmann! Mir ist nicht danach zumutr .Was tun Sie dann?' .Ich bleib' bei mir zu Hause. .Allein?' .Jawohl!' Der Kompagniechef sah ihn stumm an. Irgend etwas stimmte da nicht. Das ah?,te nun allmählich sogar er. der sonn in solchen Dingen die Arg losigkeit selber war. Helmut Mer :er war schon im Begriss, sich zu verabschieden. Da bezwäng er sich plötzlich und sagte mit stockender klimme: .jch möckte nicht so von Herrn Hauptman weageben!. . . Es kommt mir so lächerlich vor, daß ich da immer so. . . so Komödie spiele. . .' .Ich versteh' Sie nicht, lieber Merker!' Ich verdaitke Herrn Hauptmann so viel. . .mehr, als ich ausdrücken kann weil es mehr außerdienstlich ist und ohne Absicht. Es wirkt mebr wie ein Beispiel. . .Mein frü herer 5lompagniechef war darin so anders. . . Seine Art hat mich auch mit auf den falschen Weg ge bracht. . .Jetzt finde ich hier im Ge genteil grade den richtigen Wezwei fer. . .' Herr von Tarowski lachte und war erstaunt. Na . das freut mich ja sehr, wenn meine Wenigkeit. . .weiß zwar nicht, wie ich zu der Ehre komme. . . aber was haben Sie denn nun eigent lich auf dem Herzen?' Ich werde immer nach meiner Frau gefragt,' sagte der Leutnant Merker mühsam. .Und schwindle immer, sie sei krank!. . .Gesund wie ein Fifa, im Wasser ist sie. Gott sei Tan!!. . . Sitzt nur drüben in England bei den Ihren und bockt! Schon seit einem Vierteljahr. Ich schäme mich, einzugestehen, daß ich eine Engländerin zur Frau hab', die ich nicht dazu bringe, mir in meine Garnison zu folgen!. . .Denn hatte ich das Märchen oon ihrer Krankheit ausgesprengt. . .' .Ach s. - .' .Sie wird ja schon noch kommen! Ich hoff' es jeöcn Tag. Sie hält es ja auf die Dauer nicht aus ohne mich. Aber sie denkt, ich auch nicht ohne sie! Drum wartet sie. Ich auch. Wir schreiben uns oft - aber wir schreiben unZ vorläufig je der nur, daß wir sest bleiben. Un indessen sitze ich hier als Strohwit wer. . " .Da zahlen Sie ja Ihren Dienst antritt teurer, als irgend jemand weiß, lieber Merker!' Ich büße damit manches von früher ab, Herr Hauptmann!' Die beiden Männer schwiegen. ES dammer stark. Der ILind pfiff schneidend um die Straßenecke. Herr von Tarowski sah zu seinem traulich hellen Fenstern oben em por. Gehen Sie jetzt gleich nach Hau se?' frug er. Ja. Das heißt: erst bummle ich noch ein bischen in den Straßen her um!' Jetzt begriff der Kompagniechef et was, worüber man sich schon in der Garnison wie über manche andere Schrullen des Oberleutnant Merker gewundert hatte: Dieser komische Mann, der Millionär sein sollte und dabei ein Zimmerchen für fünfund zwanzig Mark monatlich bewohnte, der angeblich in England im Besitz vierzigpferdiger Automobil und kost barer Gäule war und bei Tisch im Kasino nur ein Viertel Bier trank, und sich des Abends durch den Bur schen Wurst vnd Brot auf die Bude holen ließ, dieser Sonderlinz hatte auch die Gewohnheit, fast allabend lich einsam um die Dämmerstunde auf dem Lahnhof zu erscheinen und schweigsam, die Hände in den Pale tottaschen. bei der Ankunft des Ber liner Schnellzuges in daS Gewühl der aussteigenden Reisenden zu schau en, um dann, wenn sich das wieder verlaufen hatte, mit unbewegtem. Ge sicht m die Nacht hinauszutreten. Der . HsH'.zM5 Machte sich: , Der I Cl Unglücksmensch wartet da doch wahr n.lftit ishtn 7 ,,k fein . ftrniiM 't 4""' -"I I"" ' Er fühlte, daß er dem andern für sein Vertrauen was schuldig war. Er hatte , ihm gern zum Dank eine Freundlichkeit erwiesen. Er sagte laut und lebhast: .Also wissen Sie waö, lieber Merker. . J5ti mir da oben ist jetzt gleich Bescherung, frü her als sonst, weil ich mein Mutier bei mir hab ! Die alte ??rau gebort um sieben in die Klappe. . . Kommen UlasslfiZlertS Amekgell. rt rn4 I lua iiuij. Aber Herr Hauptmann. .Zum Abendbrot nacbber waa' ich Sie gar .nicht einzuladen. Sie wis Verlangt: Mädchen für leichte sen, bei mir ist chronisch Schmal Hausarbeit: lein Wuichuit. Tel. Hans Küchenmeister. Aber einen South 1413. 84747 Weihnachtsbaum sollen Sie doch we WMI d Ääs assine You Should Read Bcrlangt Weiblich. nigZien Heute abend brennen seyen. Das ist ja sonst gottesjämmerlich. . . Das kann ich nicht verantworten. . .' Er nahm seinen Kompagnieoffi zier unier den Arm und zog ihn mit sich, die Treppe hinauf. Frau und Kinder erwarteten ihn schon. Es klingelte. Tie Türe zum Guten Zimmer ging auf. Da strahlten die zur Hilfe bei Hauearbeit und Sorge Verlangt: Mädchen zum Nähen an Kraftmaschinen: leichte Negio rungsarbcit bei huchücn Löhnen in gesunder Fabrik. Hu melden bei Forelady im dritten Stock der Scotts Omaha Tent and Awning Uo 15. unoHoivaldtralze. j 0-2347 Verlangt: Junges Mädchen emes Babis.Har. 523. 84647 Verlangt: Tüchtiges Mädchen für allgemeine Hausarbeit in einem Aorstadtheim mit allen modernen Bequemlichkeiten. Walnut 307Ii 84647 Verlangt: Erfahrenes Mädchen für allgemeine Hausarbeit in Fami lie von 3 Personen. Walnut 2251. 84547 Verlangt: Wäscherin, die abends heimgehen kann. Web. 157. 84547 Verlangt: Erfahrene Köchin. Frau A. F. Jonas, 1W S. 31. Ave. Harncy.kill. 84547 Verlangt: Haushälterin mit Empfehlungen, die eine gute Köchin ist. 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Sie hatten auch einen Tannenbaum aus dem Harz gehabt, im Londoner Hause' der WildingZ. Das wurde dort drüben auch immer mehr Mo de. Sie hatten in Frack und wei ßer Binde um die runde Tafel geses sen. die der mächtige Ehristmas Truthahn zierte. Man sprach von den Kurjen, vom Ende der Hetzjag den und Wettrennen durch den ge slern eingetretenen Frost, vom ewi gen Menetekel: der deutschen Flotte. Ihm g:gtnüber hatte Eoith gesessen. Er sah sie vor sich, in ihrem ausge schnittenen, champagnerfarbenen Kleid mit nilgrünen Nosen. Sie liebte immer, nach englischem Geschmack, etiras zu Sonderbares, Grelles in den Farben. So saß sie wohl auch h.'ute, jtzt um diese Stunde, drü rn in ler Mitte der Ihren, lachte dielleicht, dachte nicht an ihn. Doch! sie tat's! Er wußte es. Sie litten ja beide. Nicht nur er allein. Sei ne Augen wurden feucht vor plötzli eher Sehnsucht nach Weib und Kind. Und doch war er den Tarowskis für das bischen Licht und Lachen, das ie ihm gespendet, dankbar. Er drückte cem Hauptmann ' die Hand. küßte stumm die der Haussrau. fuhr einem der am Boden spielenden Blondköpfe über den Scheitel und gmg. In feiner Junggesellenstube da heim war es dunkel. Der Bursche war zur Weihnachtsfeier in der Ka ne. Helmut Merker zündete sich die Lampe an und schob eigenhändig einige Preßkohlen in i?en schon halb erkalteten Ofen. Es war so kühl, daß man den Atem in der Luft sah. Er zog seine dicke Hauszoppe an, ging auf und nieder und schlug, um sich zu erwärmen, die Arme zusammen. Dann trat er ans Fenster. Die fin tere Seitengaue hinter der Kaserne, auf die es hinausschaute, hatt heute ein ganz anderes usesicyt. 'tt Glanz oon Weihnachtsbäumen lcuch tete rn goldenen Bahnen durch die cheiben, verklärte draußen den chmutzigen, dielzertretenen Schnee. An zwel, drei Stellen sah man die Ehristtannen wie geheimnisvolle, limmernde Märchengebilde hinter den Gardinen, man hörte fröhliche timmen . . .'Klavierakkorde. . . . Weihnachlslieder. . . Der einsam Offizier wandte sich vom Fenster ab. Auf dem Tisch stand sein bescheide nes, kaltes Abendbrot bereit. Er schob es achtlos beiseite. Dabei sah er einige Postkistchen und Pakete' auf dem Sofa. Die hatte der Bursche noch dorthin gelegt. ES waren die Weihnachisgrüße der Seinen. Bon der Mutter im fernen Odenwald, von dem Bruder am Rhein, von dem Tchwoger Oberlehrer. Ein Früh stückskorb war darunter. Ein paar silberne verkapselte Champagnerfla schenhälse ragten auS grünem MooS, Er wollte jetzt nichts auspacken.' Sein Sinn stand nicht danach Es hätte nur seine Schwermut vermehrt: Mutter und Geschwister hatten seiner gedacht. AuS England war kein Le benszeichen gekommen. Nichts vov seiner Frau. Nichts. . . Es tat ihm bitter weh. Gerade zum heutigen Abend, wo sie ihn doch allein und verlassen wußte, hatte n wenigstenis auf eine Zeile von ihr ge hofft. Aber er grollte ihr nicht. Er ag:e ,icn m er sonoervaren, leioen m füc Immobil, oder Tractor ,azas:ios.ergoenen Auye. vie er au Magnetos, die wir nicht reparieren mahach im Laufe dieser schweren f5nncn Ppte Bedienung, mäßige Älvnll geivoiinm: .u oa Baysdorfer. 210 N. 13 mußt!. . . Wie rq auaz mun . . gw 1-348 an mag rs ffiijcn, wir rr uiic Phon: Douglas 7300. F. 33. Houser. CMiaba, Nebr. tf. "DäGold angelegt in alten, unbrauchbaren Autoinobilreifen ist verloren, außer Sie lassen sie reparieren, vulkanifie. rcn und um5aucn durch Erpcrl abrik-Neparatur-Arbeiter. Reifen. Experts. dirt van den großen Nei. scnsabrikcn in Äkron, Ohio, repa rieren dic Reifen, die gesandt werden an The Tire Shop, 2318 Finnin Str., Omaha, Ncb. . Wir repa7icri.n Reifen, die uns don allen Teilcn des Landes ge sandt werden. Schicken Sie uns heute noch Ihre Reifen. Wir zahlen die Expreßimkoften für einen Weg von irgendwo her. lllekttttches. Gebrauchte elektrische Motoren. Tel. Douglad 2019. Le Bron & Kray. 116 Süd 13. Str. Advokaten. 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Er wollte kein Geheimnis Nebradka Auty Radiator Repair. vor ihr haben. . j Gute Arbeit. - mäßige Preise. 1 e , , , . , ... prowe Veoienung. uirieoenseu oriiesung oigi.i 'aarzn-ckiert. 220 So. 19. Str, Viele Leser von .Deutsch-Ameri ka", der historischen und hochinteres santen Zeitschrift der Tägliche: Omaha Tribüne, haben den Wunsch geäußert, dieselbe einbinden und auf. bewahren zu können. Wir wurden , dadurch veranlaßt, einen Einband herstellen zu lassen und zum Vor kauf zu bringen, der den Lesern Es legenheit gibt, diese epochemachende Zeitschrift aufzubewahren, denn in späterer Zeit wird ein Jahrganz dieser Zeitschrift von erhöhtem Wer te sein. Die Einbande umfassen die Num mern dreier Monate oder eines gan zen Jahrgangs. Sie find sel?r a schmackooll mit schwarzem Umschlag! und goldener Aufschrift hergestellt, und werden eine Zierde jeder H bliothek bilden. Die Preise der Einbände sinL wie folgt: Vollständiger Jahrgang, alle Nummern vom Abonnenten ge liefert, gebunden, $1.75. 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