Seite 6-Tä gliche Omaha Tribüne -Mittwoch, den 8. August 1917. it.- jür mum! Von H. v. Vchuülrn, 1 Ich wußte, dasz er kommen werd, und harrte mit Unbehagen auf sein Erscheinen. And wirklich. eineS TagkS trat n in tiefer Bekümmernis bei mir cin. Ich empfing tön trotzdem mit freu d'J erstauntet Wien, als wäre mir der Grund seines Besuches fremd. .Herr Professor, heute schon? Sollte denn der jüngste Klimawechsel nicht gut bekommen haben? Sie sehen ja ebenso vorzüglich auZ, wie am Ta ge der Rückkehr auö dem Süden." Der Patient haschte' nach Atem; dann brachte er mühselig hervor: .Warum, Herr Doktor, höben Sie 'mich über die Trostlosigkeit mei nes Zustandes hinwegzetäuscht! Warum? Warum?- .Trostlosigkeit? Teilten Sie mir nicht vor wenigen Tagen selbst Ihre ffreude darüber mit, daß Ihnen der Süden Ihre Gesundheit wieder gegeben habe?" Professor Kleiner! stieß ein müdes Lachen heroor und rief: .Gott! Sicherlich sagt' ich das. Was vermögt Ihr Aerzte nicht alles! Wenn Ihr uns mit ehrlichen Gesichtern oas Wohlbefinden einredet, nun so sind wir unter Umständen davon über zeugt. Für ein paar Tage. haha. Umso tiefer schmettert uns dann die Enttäuschung nieder.' .Aber Herr ProfeFor. Ihr Aus sehen . . Er schnitt mir mit einer ablehnen n Handbewegunz ärgerlich die Kede ab. Seine sonst so bleichen Wanzen färbte die Röte wachsenden Unmutes: .Bekennen Sie mir die Wahrheit. ' Herr Doktor, ich fordere die reine iLahrheit!" .Was um des Himmels willen ßringt Sie zu dem Verdachte. Kfc....r .Wähnen Sie denn, ich sei mit Blindheit geschlagen? Weine gute Jian beginnt schon unruhig zu wer- oen, wenn ich eines meiner Kinder nur mit den Fingerspitzen berühre. Nehme ich es aber auf den Schoß und will es küssen, fo bebt sie am ganzen Leibe. Dann naht sie mit einem Tu che, das nach der Apotheke riecht und öesinfiziert heimlich die Stelle, welche meine Lippen berührt hatten ' .Herr Professor, eine solche Vor- firfif hiirffTt ?i firpr ftinH?Tt nirH - J7. .t" "berargen. In der Laienwelt ist der Glaube verbreitet, daß auch so un schuldigt Krankheiten wie die Ihrige übertragbar seien." Mißtrauisch betrachtete mich Klei riert von der Seite. .Nein, mein teurer Herr Doktor, Sie haben meine Gattin auf die Ge fahren aufmerksam gemacht, die den zarten,, schwächlichen Kindern durch mich drohen. Das war gewiß wacker oon Ihnen. Aber warum trachten Sie, in mir falsche Hoffnungen zu nähren? Darf ich Sie wohl er in nern, daß Sie einst, als ich noch ein armer Supplcnt war, behaupteten, ich arbeite mich zu Tode. Für wen anders habe ich meine Nächte geopfert, als für meine Kinder? Um ihnen einst in Geringes in den ungleichen Kampf ums Dasein mitgeben zu können. Und nun wollen Sie mir unmöglich machen. ' selbst dar auf zu achten, daß mein teuerstes Gut, das Wohlergeheu meiner Kin der, nicht gefährdet werde? Wie Schuppen, Herr Doktor, fällt es mir von den Augen!" Und meine bei oen Hände ergreifend: .Ich stehe am Kande des Grabes?' Es wurde niir schwer, meine Ruhe in beivabren. He?r Professor," sagte ich. .die äußerste Vorsicht riet mir, die gnädi ze Frau aufzufordern... Meine zünftige Diagnose hätte möglicher lveise auf einem Irrtum beruhen sonne. Nun aber..." Kleinert trat heftig erregt auf mich zu und rief: Warum fuchea Sie mich wieder zu täuschen? Ich will flicht mehr betrogen werden. Sie hat leg mich ein dutzendmal auf das ge Weste untersucht und wiederholt das Mikroskop zu Rate gezogen. Sie sind Zhrer Sache sicher. Herr Doktor!" lind mit erhobener Stimme fügte er bei: .Ich spreche Ihnen das Recht ob, dir die Wahrheit zu verbergen. Hier ist das Derfteckenspielen eine Friooli jät. das Hinaustäuschen über die zrcusame Wahrheit, ein Verdre hen! Ich erinnere Sie daran, daß es mit Rücksicht auf die Wohlfahr: der Keinen nichts weniger als Ihre 'erufspflicht ist, mir den wahren Na men meiner Krankheit zu enthüllen." ES blieb lange Zeit ganz stille im Zimmer. Das Herz polterte in axtU per Brust und im Kopfe wirbelten die widersprechendsten Gedanken und l'IIne durcheinander. Es war, als msünure mir jemand die Kehle so jcft, daß ich kein Wort durchzuzwän jrn vermOchik. Endlich begann ich im l.ranker.reglst, das auf dem Ochreiiiische log, zu blättern. Meine betende Hand deutete auf den Na ca; AoMer Hugo Kleiner! unö die nebenstehenden Worte: Tuberku lose der Lungen. Er ließ seine Augen fiarr auf diesen Schriftzügen ruhen. Daraufhin ergriff er meine Hand und drückte sie warm. Lange Zeit blieb der Kranke un schlüssig stehen. Tann wankte er wie ein fchmer Trunkener der Türe zu. Wenige Tage später bezog Kleinert ein Häuschen in der äußersten Vor stadt. das inmitten eincö Clane! stand. Ich selbst hatte diese Wohnung für ihn gewählt, da er nun einmal um jeden Preis von seiner Familie getrennt leben wollte. Eine im Wirt schafisdienste ergraute Frau bediente und pflegte ihn aufmerksam und außerdem kam die Professorin taglich, um nach dem Garten zu schauen. Sie würde ihm fo gern ihre ganze freie Zeit geschenkt haben. Aber Kleinert duldete nur, daß sie auf einige Augenblicke bei ihm verweilte, um das Notwendigste zu besprechen. Machie sie Miene, sich zu widersetzen, so er rnnerte er sie in ernsten Worten dar an, daß er ein verlorener Mann sei, und daß ihr um so mehr die heilige Pflicht obliege, sich ihren lebensfrohen und hosfnungsvollen Kindern zu er halten. An einem sonnigen Tage aber, als ihm gestattet war, sich im Garten aufzuhalten, ließ er auch die Kinder an sich, herankommen, doch nur auf eine solche Entfernung, daß er, mit Anstrengung gegen den Husten kämp send, ein paar Worte mit ihnen spre chcn konnte. .Es wäre besser," mahnte ich, die Kinder kämen etwas näher heran, darin läge keine Gefahr für die Klei ncn und die große Anstrengung für Ihre Lunge Herr Professor, würde vermieden." Kr schüttelte den Kopf und schwieg. Mit unendlicher Zärtlichkeit, die Augen voll Tränen, schaute er nach seinen Kindern. Zu mir gewendet sagte er dann: .Auch die geringste Gefährdung dieser kleinen, lebenslu fugen Gesellschaft will und muß ich vermeiden. Lassen Sie mich in der Vorsicht ein übriges tun. Herr ZoU torl" Später, als wir allein waren, er zählte er mir, 'was er für eine Be friedigung darüber empfinde, daß es seine rastlose Arbeit einst ermöglicht habe, hohe Prämienzahlungen zu lei fien und damit die Zutuns! seiner Lieben sicherzustellen. Hierauf oerjank er in die Tiefe feiner Gezanken. Ich wollte den Armen nicht stören und ging nach dem anderen Ende des Gartens. Der Frühling war ihm aus oem Süden nachgefolgt. .Eilig drängten sich bu!!erz!änz,-nde Halme und Vlättchen aus der darna--senden Erde und vielfarbiges L!u menoolk wiegte sich lenzfreuoig über dem Grün. Durch Tränenschleier schaute er liebevoll auf das junge Treiben zu seinen Füßen. Er bückte sich und streichelte übe: die Köpfchen der Blu men hin. Ich erfaßte eine der abgemagerten Hände uns sagte leise: Hoffen Sie, Herr Professor, daß doch noch einmal die Zeit Ihrer völligen Genejunz kommen werde, zu welcher Sie Ihre Kinder wieder ohne Gefahr ans treue : Vaterherz werden drücken können. Sie haben sich nicht für immer cen ihnen getrennt." Traurig aber wies er meine Tro-! stesrede' zurück. ; Sein bitteres Lächeln schien mir den Wunsch auszudrücken, ihn nichl ' mehr täuschen zu wollen. i Dann folgte krampfhaftes Schluch- ' zen. I .Für immer! stöhnte er. .Nie, nie mehr werde ich . . ." Er vermochte den Satz nicht zu vollenden. Ich besuchte ihn täglich. Wir spra chen viel von seinen Kindern, endlich von nichts anderem mehr. Wenn er nur einen ihrer Namen ausspiach, rollten schon die Tranen über seine ausgehöhllen Wangen. So zogen Wochen um Wochen hin. Eines Tages wurde ich eiligst zu ihm gerufen. Die glanzlosen Augen eines Toten starrten mir entgegen. Ich fand seine Frau vor der Lei che auf den Knien liegend, aufgelöst m Schmerz. Die Brust des Dahingeschiedenen war mit großen roten Flecken bedeckt. Ich dachte also, ein Blutsturz habe seinem Leben ei Ende gemacht. Als ich aber näher trat und die Leiche un O ich hätte ihn also doch be lügen sollen bis zum letzten Augen blicke, ich hätte mit allen Mitteln darnach trachten sollen, sein Lertrau en zu mir in den Dienst der Täu- schung zu stellen! Heftige Vorwürfe führten laute Sprache in meinem Innern. Ich hörte das Weinen der Kinder vor der Tür. Mir war, als lege sich ein dichter Nebel vor meine Augen. Kaum mehr, daß ich die kleine, rauchgeschwärzte Wunde über dem Vaterherzen wahr zunehmen vermochte, das eben nkal- ' tet war. Durch alle Fenster scbaute der Gar ten herein mit seinem Meer von Klü ten. ' i . I Seine englische Lrau. ! Roman von Rudolf Ettatz. (23. Fortsetzung.) .Schau, Edith: Wenn ich doch muß!... Da kann ich doch nichts dafür..." .Was mußt du denn, Hellie?" .Es ist etwas wach in mir gewor den... Pflichtbewußtsein... Oder Selbstbewußtsein... Es ist zu start. Wird immer stärker. Irgend etwas ruft mich... nach Deutschland... .Ach... du gehst ja nicht!" sprach sie ganz beruhigt. Sie war ihrer Sa che sicher. Er söhlte, ohne daß sie selber es wollte, aus ihrem Ton zu ihm einen Unterschied gegen früher. Sie ordnete sich nicht mehr unwill kürlich unter, wie anfangs, ds gläu bige, ganz auf ihn angewiesene junge Frau in der Fremde. Sie hatte den d.ückhalt an den Ihren, sie hatte das Geld. Sie betraaztele sich als den stärkeren Teil in der Ehe und war überzeugt, daß es fo bleiben würve. Das klang selbst durch ihr Lachen. Sie schaute ihn übermütig an. .Was zieht dich denn so nach Deutschland, Hellie? Ist dir der Hauptmann Grempe lieber als ich? Ohne mich gehst du doch richt!... Ich komme nicht mit. Also bleiben wir beide hier. . ." Sie betrachtete das gar nicht mehr als eine Kraftprobe, sondern als ei ne längst durch den Gang der Dinge näschiedcne Sache. So erklärte sie, als sie einige Tage später auf ein paar Stunden zu Besuch in Galty Bladur, dem gälifchen Landsitz ihrer Schwester, Mrs. Jane Mac Eor mick. war und mit der und ihrer Mu:ter den Nach-nitiagstee trank: .Ihr müßt mir alle helfen, daß mein Mann Vernunft annimmt' Er hat es doch hier so gut. Er Hot es selbst so gewünscht! Was will er denn nun noch da drüben?" Mrs. Wilding ließ die siebente hei ße Butterschnitte hinter ihren gro ßen, weißen Schncidezähnen ver schwinden, hungrig vom !nden'an gen Tennisspiel, das ihr, dcr Fünf undsünfzigiährigen. so leicht siel wie einem Backfisch. Sie war in Eile und in Nciseücidung. Draußen harrte ZcbondasAntomoil. Sie mußte quer durch England nach Torquay im Süden, um da eine Freundin zu trafen, und dann nach Paris und auf einen Sprung an die Riviera zu Bekannten. Wan hatte alle Hände voll zu tun im Leben. Sie nickte. .Father und ich wollen dich hier in Lande behalten, Edith!" .Das meint mein Mann auch, ei ne Engländerin soll keine Teutsche werden, sagte Jane. .Die Deut jchen sind unsere Feinde!" .Und meine Brüder fragen auch versetzte Edith Merker, warum willst du dich in Deutschland langweilen, wenn du dich in England amüsieren kannst..." Nach einem kurzen Schweigen fetz te sie hinzu: Ich hab Hellie doch so lieb. Ich will nur sein Bestes. Und der Dienst drüben tut ihm nicht aut. Ich hab' es doch gesehen. Er leidet darunter, wenn sie dort mit ihrem Säbel fuchteln uno mit kirschrotem Gesicht auf ihn einschreiten... Oh ... viel lauter als bei uns ein Mann auf der Straße jchreien würde. Man denkt, sie bringen sich um. Nackher tun sie, als wäre nichts geschehen! Aber er erträgt da nicht. Wir wür--den in kurzem dieselbe Sache noch einmal durchmachcn! Das tonnen wir uns doch sparen Ja. wahrlich!" sprachen die bei den anderen Ladies aus einem Mund. Jetzt haben wir ja noch den qan zen Sommer vor uns!" schloß Edith Merler. Vielleicht kommt er da von selbst zur Vernunft. Wenn nicht, dann muß Pz ein Machtwort spre chen. Er hat das Geld . . ." Und barnit die Kontrolle !' ver setzte Mrs Wilding streng. 10 Helmut Werter ließ seinen Gaul in Schritt fallen, legte dem irischen Hunter die Züzel auf den Halslüf :ete seine Kappe und trocknete sich ,die Stirne. Die Sonne schien jetzt, um die Mitte September, so heiß wie im Hochsommer auf die Graf schaft Kent hernieder, den großen Garten Englands im Süden, der ge lade um diese Jahreszeit dem einfa men Reiter so mahnend das Bild dcr heimischen Pfalz in die Erinnerung rief. Wie dort, so leuchteten auch hier die roten Aepfel aus weiten Wäldern oon Obftbäumen, an hochgespanntem Draht rankten sich die grünen Hopf reben, tvaren. Hunderte von Händen mit dem Einernten der goldfarbigen Dolden beschäftigt. Wenn er die Äu gen scbloß und nur um sich die son nige Wärme, unter sich das leise Knarren des Sattels auf dem Pfcr berücken verspürte, so konnte er sich einbilden, diese letzten zweienhalb Jahre seien nur ein Traum gewesen, und der hier ritt, sei nicht ein Gent leman, im Süden Großbritanniens, der in das Heim seines Schwieger vaterZ John Wildina auf Rose- mary . Hills zurückkehrte, fondern der Oberleutnant Merker von 158. Jn!nterieregiment in Alsheim an der' Bergstraße, auf dem freundlichst gevorgten .lepper des Bataillons adjutanten, leichten Sinns und leich ten Beutels vor sich, da drüben, irgendwo hinter Rhein und Bogesei, die Zukunft... das Leben Jetzt kannte er das Leben besser... Er seufzte... er grijf in die Tasche und holte einen zerknitterten Brief her aus und las ihn wieder einmal, wie schon oft seit gestern: Euer Hochwohlgeboren werden nochmals und diesmal drin gend ersucht, sich endgültig äußern zu wollen, ob Sie nach Beendigung ihres in Kürze ablaufenden Urlaubs sich wieder um Verwendung im Frcntdienst zu bewerben gedenken oder welches sonst Ihre Absichten sind. Ich sehe einer Meldung hieru der in nächster Zeit entgegen." Es war eine dienstliche Anfrage des Regimentskommandeurs. - Der Oberst selbst der gleiche noch wie im vorigen Jahr hatte das Schriftstück unterzeichnet. Der Lcut- nant Merler schaute es tiefsinnig an, schüttelte den Kopf, gab der trag gewordenen Stute eine Schcnkclhilfe und ritt weiter. Um hn war das Leben der englischen Landstraße: Far- mcr und Farmerfraucn, die auf leich ten Wägelchen ihre Toppelponics selbst kutschierten, Radler, ein Trupp Backsische von einem nahen Schloß, mit langen flatternden blonden Mah nen, wie besessen im Jungensitz ein- hergallopierend, ein würdevoller La kai ans raschem Jagdpscrd hinter- crcin, rriediiaze Hamme.yeroen am Grabenrand. Golf spielende Gentle men auf den Wiesen . . . England . Immer wieder Enaland... Und überall jich gleich ... Helmut Merker furckte die Stirne legt den rechten Umcrschenkel leise an das Pserdchaar. Der Gaul zog in Galopp mit ihm davon. Durch 1! U)oisi. tnin.i.. Ci"C 1 1 ? .IltlWWl 'UUCtuu eines Städtchens. dann von der Landstraße ab. einem Hügel Zu. Hoch oren auf dein thron- te ein weißes Gcbäude fast ein Schloß hohe Baamzruppkn da hinter, bunte Teppichbeete, blauer Secfpiegel mit dem träumerisch schwimmenden Schnee in Schwäne, Spaliere von Oranaeiibäumchcn und Rosenhecken. Durchbücke weitbin in stille Wald- und Wasscrildnis -es war wie eine Vcrlörperunq schwe ren, fest gegründeten, großbürgerli chen englischen Reichtums. Ein drei ter Fahrweg führte zu Rofemary Hills empor. Unten am Parkbor sian den die Gitter offen. Eine weißge kleidete, junge Frau lehnte an ihnen. zyr breitrandiger Strohhut war zum Schutz gegen die Sonne nach hinten geruckt und beschattete das regelmaßi ge, heiter hübsche Gesicht. Sie schirmte die Augen mit der Hand und fpahie. Dann winkte ne dem Herranlommenden fröhlich zu. Er schwang sich aus dem Sattel und be- grüßte Edith und ging neben ihr, den Zügel des hinterher trcttcnden Pferdes lose um den Arm, den Weg sie selbst beleidigt. Er hob zornig den Kopf. ,Dch!" . Never. Hellie - never!" Das Blut stie ihm in die Schlä, i'fen. Aber er beherrschte sich. .Erstens bleib' bitte beim Deut schen, wenn wir von Deutschland xt den ..." Ich will nichts von Deutschland hören!" .Und zweitens, Edith..." noch immer zwang er sich zur Ruhe: .... mache dir doch klar: Einmal müssen wir zum Schluß kommen! Seit dem Frühjahr, den ganzen Sommer durch, geht nun der Kamps zwischen dir und mir! Ich sag' ja" du sagst nein!" ich sag' Deutschland, du sagst England jetzt steht die Entscheidung vor der Türe ..." Es ist schon entschieden!" Nun verlor er die Geduld. Er brauste auf. Seine Stimme, sonst scbon an der frohgemuten Ruhe des englischen Gentleman geschult, hatte einen schneidenden, befehlenden Kehl- klang, als stunde er auf dem Ezer zicrplatz. Ich hab's satt. Edith. Es muß ein Ewde nehmen. Dafür bin ich der Mann. Tu hast mir zu folgen!" Sie schüttelte eigensinnig den Kopf und lächelte dabei sonderbar vor sich nieder, a!s wollte sie sagen: Tu tust ja schließlich doch, was ich will... Es schien ihm schon halb wie spott, wie Mißartung. Es machte ,lm noch zorniger, er fuhr fort: Ich weiß, daß die Deinigen hinter dir stehen und dich aufhetzen!... Aber ia, hab' nick't einen Haufen Engländer oder Zalb-Engländer geheiratet, fon dern dich!... Ich war ein Eiel das geb', ich zu: daß ich überliupt mit dir hierher gekommen bin! . . . Tas hätt' ich nicht sollen! Wenn man dem Deubel den kleinen Finger gibt, dann nimmt er gleich die ganze Hand!... Aber ich reiß mich los!... Ich muß jetzt weg . . . ich muß . . ." Edith Merkers lebhafte blaue Au gen strahlten. Ihre zarten, ein wc nig sommersprossigen Wangen waren frisch geröiet. .Gute Nachrichten, Hellie!" sagte sie auf dcutscb. Es war schon ein besonderes Zeichen, wenn sie das tat. sie unterhielten sich oft wochenlang nur englisch zuj,mimen. Deuilch nannte er zuweilen in einer Anwand lung von trübem Humor ihre Sonn taguachmittagsxrache. Gute NacbrZch :en. Hellie! Ich hab' eben ernstlich mit Pa geredet! Tu weißt, den gan- zen Sommer ging es nicht! Wenn er über -onntag aus der Ettv kam, dann war er so schweigsam und miß- gestimmt wie nie, solange ich mich erinnern kann, und hat alles von sich abgewehrt... Father wird eben alt. Tas ist's. Er schont sich nicht. Ta kann man nicht helfen. Aber nun hab ich mir ein Herz gefaßt und ihn beute früh, wie. du weg ivarst, ge f.agt... Und da war er fo gut, fo weich... er hat sich im stillen schon alles überlebt viel besser, als ich je hoffte... Ich bin ihm fo dank-! bar... er will dir selbst, nachher das! Weitere sagen. Hellie..." Es handelt sich um unser Der- bleiben in England?" .Jal Natürlich!" .Da ist jedes Wort überflüssig, Edith!' versetzte er trocken. Unsere Tage hier sind gezählt. Noch vier zen! Dann geht's heim. In den Dienst!...' Die junge Frau blieb stehen und starrte ihn an. Sie war plötzlich ganz blaß geworden. Er vermied, es, ihrem Blick" zu begegnen. Er sprach zwischen den Zähnen: .Gestern hab' ich einen Brief dem Regiment be kommen. In mein altes Regiment komm' ich wahrfcbeinlick, doch nicht mehr? Gott weiß, wo sie mich hin lun. mir auch am leich!.. Wenn ich nur erst mal England im uaen qavr Nein!" Es war ein empörter Aufschrei, so. als hätte er iz ihrem .Waterland rmmmmiummmm Classified Ad Y011 Should Read S Klassifizierte Anzeigen. Verlangt Weiblich. Das Pferd hatte sich sacht vom Arm seines Herrn frei gemacht. Es schnupperte umher, wicbertö und lief dann fröhlich nach dem Stall. Er achtete nicht darauf. Er horte die Siiinme seiner Frau: Solange wir hier ohne eigenes Heim waren, Hcl- lic, habe ich immer noch rcriuchi, mich an den (bedanken zu gewöhnen, wieder nach Deutschland zu gehen! Oh ich habe so darunter aelrnen, Hellie, Ich hab' es heute father ge sagt: Tu machst es mir so schwer, einem Mann zu widerehen. Ich sieh' ja vor ihm mit leercn Hän den!" ... Fatber war so gut!... Er hat mich gestreichelt uno auf die ttrne geküßt und will uns hier . . . Es ist mir 'ganz gleich, wa2 er will! Ich dank' ihm für feine guten Absick,ten! Aber wenn er leinen gan- zen Kaffenfchrank ausleert.,. Ich muß beim und m den dienst! Bcr standen?" Helmut Merker erschrak. So hatte seine sonst so gleichgültige Frau noch nie gesehen. Sie verfiel in einen Weinkrampf. Sie ballte die Hände. Ich hasse Deut chland! Ich hin es!.. . Wir wollen enali bleiben... ich und Klein-Marn und du auch... ja... du auch. Deutschland ist ein schreckliches Land. Tie Männer trinken Bier und die Frauen Kaffee. Wenn ich auf die Post gehe, ist ?er Beamte grob zu mir. Wenn ich auf der Eisenbahn ahre. ist auch der Beamte grob zu mir. Wenn ich im Siadtaarten auf dem Rasen geh', so kommt der Be amte und schreit mich an. Man weicht mir auf der Straße nicht crdentlich aus. Oh... Es ist kein Land für eine Lady!" Er wollte sie unterbrechen. Aber nun war sie im Zuge: Eure Gesell- chaften sind langweilig. Tie Män- ner sitzen in einem Zimmer, die Frauen im anderm. Sie sprechen von den Tienstboten. Wich interessieren meine Servants nicht. Ich soll in Teutschland in die Küche gehen und nachschauen. Ich soll eine "Hausfrau ein. Eine Lady geht nicht m d:e Küche. Gottlob: seit ich wieder in Engiand bin, habe ich ke:ne Küche mehr gesehen..." Niemand verlangt doch, daß! im..." Und die Männer im anderen Zimmer reden von ihren Regimen- lern. Mir sind eure Regimenter gleichgültig. In euren Regimentern hassen sie England. Und wir sind doch so viel reicher als ihr. Guter Gott was wäre unsere Majorin hier... die Mrs. Kauser mit ihren fünfhundert Pfund im Jahr ... Nein... nun laß mich nden..." Atemlos, tranenersiickt. voll ?.orn überstürzte sie ihre Worte: Ich will keine Lorgesetzte, wie die Mrs. Kau ser! Ich will nicht anderen Damen gehorchen!... Ich will nicht, daß sie mich zum Five o'clock einladen, und w.nn ich dann dasitz', mir sagen: .yr geoerhut r,t zu teuer, Liebste" . . oder: Geben Sie doch nicht sechs Gänge! Wir anderen' können das nicht!'... Ich kann nichts dafür, daß es PauperZ gibt!... Ich will tun, was ich will! In England tut jeder, was er will!" (Fortsetzung folgt.) Ein Vorzug. i.J woaß net, was schlecht ist: 's Abbrennen oder a Erdbeben." .Woaßt. Nazi, beim Erdbeben kön neu ö' Dir halt niz anhab'kl . Verlangt: Mähte für aNge meine Hausarbeit in Familie von Personen. 3322 Todge Str. Harne MW. 8-1147 Verlangt: Tan in mittleren Jahren ali Haushälterin für drei Erwachsene in Onucha. titann 1 oder 2 iiider haben. Bewerbungen unlerBox JU. Tribüne. 1-17 Verlangt: Mädchen für allge meine Hausarbeit. Gehe abends l,emjL anierj U12S. -10.17 Verlangt: Mädchen zur Hilfe bei Handarbeit. Gutes Heun. 1520 iiljSr. Ä'edster IM. 8-1(1-17 Verlangt: Haushälterin mit Empfehlungen, die eine gute iiöchin ist. Zu melden zwischen 8 und 10 Uiir vormittags und 2 und 1, Uhr achniittagö, 200 Nord 13. Str. S1547 Verlangt: Ein tüchtiges deut sches Mädchen in deutscher Familie. Guter Lohn und dauernde Stellung. Telefon Douglas 4308. tf Stellengesuch.' Frau in mittle ren Jahren mit einem 1 Ijahrigei! ii nabeit sucht Stellung als Haus hälterin aus kinderloser Farm. Äor 5. R , Tribüne. .-17 Verlangt Männlich. Bcrlangr:. Guter Wurstmacher und Schlächter bet gutem Lohn. Zu schreiben an öee. Roman, Winner, 3. Tak. 147 Junger Tkutsch-.lmcrikanrr will bei einer dclNichen Familie, für sein ;',imnnT arbeiten. Adressiert Omaha Tribune, H. T, Z. 41.17 Cmalja Pillow Co., 1907 Cuming Str., Dmtg. 21G7. 10.1-17 Automobiles. $100 für Automobil, oder Tractor Magnetes, die wir nicht reparieren können. Pronipte Bedienung, mäßige Preise. Otto Bayödorfcr. 210 N. 18. Strasic. 1-3-18 hot und Logis. Teutsche Hauökvst und Logis für Herrn. 70! Süd 1 S.j2Ir, t Ztta ü'orchrrt im Krug Tbcater-ttebändc, 11. lind Han;ey Sir, Bester Mittag'-tisch für Geschaiileute. 14 2-18 Tas rreidwürdigite Essen bei ?eter Numv. Teutsche Uücke. 1508 Todge Straize, 2. Stock. Mahlzeiten 25 Eenl tf. 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