Seite 6-Tägliche Omaha Tribüne Dienstag, den 7. August 1917. Der Zieger. Stodi Ahmoncan, l war Mitternacht. Im Gefäng fciil herrschte bedrückende Stille. ökiförmig, - ununterbrochen ertönte ur der Mang der giclchmäßigen Schritte de Wächters. Nur im Zimmer des Gefangenen rcufsehers war Licht. Tort faden sich ä .emcm Tisch zwei Wälincr gegen über und blickten ans ein vor ihnen usgebreiteteS Blatt Papier. Das baren der Ausseher und sein ichil se. Sie bezeichneten mit einem Blei. Kift auf dem Papier die Namen der befangenen, die morgen vor Gericht kommen sollten. KUrr, klirr ... ' .Schon wieder i rief der Aufse her und warf den Bleistift aus der öand. .WaS ist das?' fragte der e dosse. ,Em neuer Befangener, der mit seinKN luftigen Kettengerasjel m ch jchon seit ein paar Tage quält" .Wärmn macht er solchen Lärm?" Weck ui, warum? Unaufhörlich bewegt sich der schnmtzige Giaur in seinem Hundegesäagnis. bemüht sich, hcrumzugehe, und läßt mir leine Rfc.", ftiirr, klirr . . . ' Wieder ertönte der widerwärtige tttem, diesmal lauter, deutlicher. 3ch lernn nicht,' brWte der Auf seher. Jch kann es nicht anhören, ven dieser KKmg ertöru. Gesrn nacht habe ich wegen dieses Geros fcB fern Auge geschlossen.' , Der Gehilfe fing an zu lachen. .Wozu denn dein Zorn nd deine Lyuihek Bringe ihn doch zum Vchweigen.' V Jch soll ihn MN SckMrgen j bringen, das ist leicht gesagt. Aber ie bringe ich ihn zum Schweigens .Befiehl, daß er schläft.' .Aber wenn er nicht schläft?' Bringe ihn zum Schlafen. Gibt es denn kein Mittel? Wozu find denn die da? Der Gehilfe streckte k: x Sn nie q,'unw nuu vni un vci uuu hängenden starken Seilen mit der Lisenkugel an den Enden aus. Er hatte erst kürzlich seine Stellung er halten. Der verbrecherische Eifer, twtate auszuüben, leuchtete aus seinen Augen. Wirr, klirr . . . hörte man wieder das Schaudern verursachende Ge mU..tx. i.a s:.-j : mujuj vc? tuiuycu ml tyi. Ter Auffeher dachte diesmal ein enig nach. Er big sich auf die fci pen und gmg zornig hinaus. Er vandte sich nach der Zellentür, wo er der Klang ertönte, öffnete d 'Ferne Oeffnung an de.- Tür und rief brülümd: ,He, Hund, tLiaur, varum verhcust du dich nicht ru v&m ;" .Aber ich tue ja nichts,' ertönte is vomnen.' .Warum machst du 'maufhörlich Verassel?' .Die Ketten, die ihr mir gegeben fcaiu, schlag; aneinander.' Warum bewegst du dich, daß sie surren r .Was soll ich denn machen?' , .Schlafe, schlafe! jage ich, wenn licht... der Aufieher schwieg, Schlafe, das ist leicht gesagt Machte der Gefangene. Aber kann Her unglückliche Jreiheüskämpfer jc'Klfen, der lebendig in ein düsteres iörab gesenkt wird und nicht die Ueberzeugung mitnimmt, daß die phrhundertlangen Schmerzen, die LLunden, die Tränen und Seufzer seines geknechteten Vaterlandes zu sammcn mit ihm auf ewig w die selbe Gruft versenkt sind? Die Brust des Freiheitskämpfers n?ar ein Vulkan, sein Kopf ein Ge dankennleer, das Gefängnis eng, die Letten schwer. Aber ihr föe rausch war der furchtbaren Geuzalt tüügteü entsetzliches Siegeslied, das fä Beginn der Welt unter den siei- (tarnen, dunklen Gewölben ertönte, wo die Frecheit sich wand und schrie. es dem unsterblichen Geitt des Welt LZ überlassend, ihre erlösenden Ee danken der Welt zu verkünden. So war der Gefangene und er schlief Nicht. Ter Gefangenenaufseher entfernte sich, der Gefangene jedoch blieb ei neu Augenblick stehen, dachte nach und dann bewegte er sich wieder. Z-aä Gefängnis war zu eng, als beg er umherwandeln konnte. Er fcniichtt sich, a der Wand kleine, zznz kleine Schritte zu machen.. Und die Ketten klangen, und die Finsternis wurde gestört, ßlirr, irr,-. J't dieser Nichtsnutz schon lan i?t hier?' fragte -der Gehilfe den Aufseher, als er wieder eintrat. drei Tagen hat man ihn reicht. Er chehört zu den Schliin r.en, er kann nicht schlafen. Ich l'.z::c, dahinter . steckt vieles' aber r-no.nj weiß, wer und woher er fL" wird er ihn besteigen?' .Tn Balgen? Freilich, wenn das tätigt wird. Aber was für Z'1cvtn das ist l ... ' C.C schmiegen. Ter Stoff eignete, sich nicht zur Unterhaltung. Ueber Verbrechen spricht man nicht viel; es scheint, es graut einen: vor den eige uvm gusq zhsul oj mn i uspsW usu darüber nach. Das Schweigvn wurde durch ein erneutes Rasseln der Kette unter brechen. .Warte bis zum Tageslicht, Giaur,' murmelte der Gefangenen aufsehe?, .warte!...' Ter Eehilfe stand auf, sagte te Nacht' und ging hinaus. Im Gefängnis herrschte wieder Schweigen, das jedoch noch lange durch daö hin und wieder erklm gcnde entsetzliche Lärmen der Kette unterbrochen wurde. Klirrr, klirrr.. Es wurde hell. Da war die Stunde, wo den Gefangenen das Frühstück gegeben wurde. .Jetzt wirst du auf ewig schlafen, Giaur," murmelte der Aufseher, der sich mit einenl Napf voll Essig nach der Zelle des unruhigen Gefangenen hinwandte. Er onnete die Tur, trat ein und setzte die schmutzige Flüssig rat auf den oocn hin. Ter Gefangene sckilief noch; da rum ging er vorsichtig hinaus. Er Ichlog die Tur wieder, aber er ent fernle sich nicht davon, oder rich tiger er konnte sich nicht eiUfer neu. Ein unbestimmtes, aber starkes Empfinden hielt ihn an scinea Platz fest. Er legte sein Äuge an das kleine Türloch und blickte starr hin ein, ohne sich zurückziehen zu kirn nen. Die Erscheinung des Gesänge nen war schön und erhaben. Seine offene breite Stirn war klar und prächtig wie die dahinter verborge nen Gedanken, das kraftvolle Gesicht von einem dichten, reinen Bart umgeben, der über der männlichen Brust, die mächtig auf und nieder ging, ausgebreitet lag. Das ganze Äilö trug nn Etwas an sich, dein der Äujjeher sich unterlegen fühlte. Etwas wie religiöse JurHt erwachte m seinem Herzen. Er verbuchte, dies Gefühl, von dem er bischer noch nichts gespürt, zurückzudrängen. Nein, nein, er bedauerte ihn nicht.. Nun wird er langsam aufstehen, er wird sich dem Essen nähern, ein, zwei Löffel davon nehmen... und das Gift wird seine Wirkimg tun. Dann wird er fernerhin nicht schla fen, mag er nicht schlafen... So dachte dcr Aufseher, indem er auf den schlafenden jungen Mann blick te. Aber warum war er stehen ge blieben, warum entfernte er sich nicht? Das wusste er selbst nicht, und er wollte auch nicht darüber nachdenken; er suchte sich sogar ein zureden, er sei stehen geblieben, um sich an dem Anblick des Todes, der Windungen und Seufzer seines Cp fers zu ergötzen. Er täuschte sich. Jetzt bewegte sich der Gefangene; er rieb sich die Äugen, richtete sich auf und blickte mher. Wunderbari Ter Aufseher fing an zu zittern, seine ftnice knickten zusammen. Also war der Mut, sich an dem Verbre chen zu ergötzen. Lüael Aber catte er nicht schon viele vergijlet? Der! Eesangene stand auf, die Ketten! machten wieder den allen Lärm, ' aber der Aufseher erzürnte sich nicht. ' Er entsetzte sich. Warum? Er ver : giftete heute zum sten Male je ; manden nut eigener Hand. Die jrü ; heren Verbrechen waren nur auf i feinen Befehl hin ausgeführt wor ! deu. ! Ter Gefangene näherte sich dem ' 2jyt'iicnapf. Ter Aufseher folgte je j der Bewegung. Seine Füße schivanl , ten, er lehnte sich an die Tür, uin ! mcht umzufallen. Nun nahm das ; Opfer mrt aller Ruhe den Löffel in die Hand, als ob er eine ganz ge ' wohnte Arbeit ausführe. Ter Au?e her konnte den Anblick kaum mehr ertragen. Er wollte sich zurückzie 1 hen, aber er konnte nicht. Tu: stehle fing an, trocken zu werden . . . Was hatte dieser stattliche, brave Mann ihm, dem Gefangenenaufseher, ge ' tan. Die herrliche Erscheinung, die wundervollen, flammenden Augen, das ganze junge Leben, woinit ver , diente es, diesem großen Verbreche geopfert zu werden? Warum sollte ; er diesem Leben ein Ende setzen und auf die allerniedrigfte Art, durch Ölst?... Ter Gefangene ahiite nicht den Stampf, der sich im Gesangenenaus scher vollzog, uiid seine Ursachen. Er führte den Löffel zu der Speise und führte ihn langsam zum Mun de, als die eiserne Tur sich lärmend öffnete, der Aufseher hereinstürmte, seine Hand ergriff und rief: .War te, warte!' Sein Gesicht war furchtbar. Der Gefangene sah vcrivnndert auf den Mann. .Warte!' schrie wieder der Auffe her. Er keuchte, er schien zu ersticken, der Atem stockte. Ich kann nicht, warte, bewege deine jietten soviel du willst, mögen sie ewig lärmen, aber iß nicht!... ich kann es doch nicht.' Und er entriß ihm das Gefäß und den Löffel, flog eiligst hinaus und schloß die Tür ab. i Der Gefangene verstand ihn. Auf ' seinem Gesicht leuchtete ein leises , Lächeln, wie der traurige Schimmer j der Abendröte. Er freute sich. ' Unter dem steinernen Ecivölbe, hin tcr der Tür, in verrosteten fetten war er der Sieger... Seine englische Lrau. ! Skoman von Rudolf trotz. . 4 , schon wieder daS Bellen de: Buchma cher für das nächste Rennen. Nur wa ren sie hier, unter dem Zwanzig Mark Publikum, manierlicher, bei nalx wie gewöhnliche Menschen ge kleidet. Neben jedem von ihnen siand oh' ebenem Boden ein zweiter Gal genvogcl und trug die Weticn in fein Notizhcft ein. Die ganz vornehmen l'cltgiiedkr der Gilde lehnten abseits an oem trennenden Gitter. Sie tru gen leine Geldtaschen um den Leib it rechneten monatlich mit ihren unden ab. E glichen äußerlich Gentlemen. Dicht be, ihnen stand in nen, in reserviertem Viereck, eine gro- ?,e Eiruppe von Herren und Damen Helmut Werter erkannte seine Frau -ie lucene. yre Augen glänzten Sie hatie doch recht behalten mit ih rer unerschütterlichen Meinung für den Stall des Lords Soundso. Sie hatte auf Usury gewonnen. Ihr Mann hörte beim Näherkommen, wie sie, begeistert über ihren Sieg, aus rief: ,t's not a hvrse! Jt s one and a half! Das ist nicht ein Pserd. dos ind anderthalb:' Er blieb schweigsam uno in sich versunken, bis sie nach Schluß der ennen im langen Mg der Autos an der eine Viertelstunte weit hin iereinander harrenden Neihe leerer Straßenbahnwagen hinein nach Man- chester fuhren. Im großen Midland' Hotel, wo sie aßen, war alles voll. Ein flutendes Menschengewimmel durch die Eäie und Ncsiaurants. Ihr eigener Tisch umrahmt von an- fcerthalb Dutzend Gesichtern, von de nen er die Hälfte gar nicht, oder nur ganz fluchtig kannte. Edith war mit ihnen allen vertraut, schüttelte Hände nach rechts und links, nickte reun- den in der ,enu zu. tte war wie der daheim, m der gronen Gemein samkeit der Ladies und Gentlemen, auf de britiichen Inseln. Ihn be trübte das, so natürlich es war. Er aß wenig und saß nachdenklich da. An seinem Ohr verhaute das Sport (26. Fortsetzung). Ja hör mal... ich bin, wie du wohl weißt, jetzt in Berlin. Stre der im Auswärtigen Amt, und hab' die Geschichte nicht so recht verfolgt: Du hattest doch eigentlich die Absicht, dich in unserer Gegend anzukaufen? Nicht?" .Das wollt' ich allerdings vori gen Sommer, wie ich das Jahr Ur laub nahm... Helmut Merier mu fterte unbehaglich, mit scheinbarem Interesse, eines der vorbeigefuhrten Pferde, das aus Aufregung vor dem Rennen schwitzte und rauchte. Er hat tk etwas Gedrücktes an sich. Den tlu gen Augen des Vetters entging das nicht. .Ich hätt' es auch getan!" setzte e? hinzu. .Aber tt: Alte sträubt sich! Der Schrviegcrpapa! Nicht mit List und nicht mit Gewalt dazu zu brin gen! Zulage, so viel man hat wül und mehr! Aber die einmalige große Ausgabe für ein Gut nee! Warum, das wissen die Eötter! Ter reine Ei gensinn! Was iicgt ihm denn am Geld? Er wühlt ja drin!' Und was machst du denn jetzt?" Vorläufig privaiisiere ich in Eng land, wie du siehst!... Wir mußten doch herüber, um den Alten zu bear betten, und nachdem sich das zer schlagen hatie, war meine Frau nicht mehr aus ihrer Heimat wegzubrin gen. Sie fühlt sich hier so wohl...' Das glaub' ich!' sagte Wolfgang von Wildinq mit einem eiqcnen Lä- cheln, das dem andern nicht entging. Der fuhr rasch, im Tone eines nach lässigen Weltmanns fort: Zur Tea son gehen wir fetzt ein bißche nach London! Nachher nach Schottland zum Sport in die Hioh'ands! , .. Später an die See!" Wie lange dauert den noch dein Urlaub?' Nicht mehr ganz ein halbes Jahr. Bis zum ersten Oktober!" Und dann...?" Dem Oberleutnant Meiler war die Frage unangenehm. Er schuiite hinaus auf die Nennbahn, auf oc: die Pferde in ouniem Gänsemarsch erschienen und Lllflantecten, und zuckte die Achseln. Es ist doch mehr ein schonender Uedergang ins Zioil. Der Obern wollt' es so. Sonst wäre ich gleich abgeschnappt. So halten sie einem immer noch sozusagen par distancc an der Strippe!" Er wechselte rasch und offensichtlich den Gesprächsstoff, der ihm nicht behagte. Nun ,erzähl aber mal: Was haft du denn hier vor?' Ich bin nur Mif acht Tage rüber, um alte Orforder Freunde zu besu chen!" Wolfgang von Wilding wies cuf die Gruppe glattrasierter, vorneh mer, junger Athleten, von denen er sich getrennt Hatte. Uebermorgen g ht's wieder heim! Aber 's ist ganz gut, sich die Engländer mal wieder von Zeit zu Zeit aus der Nähe anzu sehen! Ich brauch' es für mein fünf tiges, diplomatisches Metier! Die Kerle seifen uns ja an allen Ecken und Enden der Welt ein!... Aber mir machen sie nichts mehr vor!' Er hatte, wenn von dem Angel sachsentum sprach, einen Ton. nicht von Überlegenheit, aber von sorglo ser Unabhängigkeit. Gerade darin war er diesen Antipoden ähnlich. Er siand auch frei für sich über den Din gen. Panem et circenses!' sagte er. Ich kann mir nicht helfen: so, wie jetzt England ist. denk' ich mir immer das alte Rom. Riesenhaft und mit allen Zeichen des Verfalls. Weidefla cen. wo früher die Bauern waren. Kein Brod im Land. Na und ob nun dos Korn damals aus Sizilien oder jetzt aus Argentinien kommt, ob man auf Gladiatoren oder auf Jok keis wettet... Donnerwetter... da läutet's auch gerade!' Ein Glockenzeichen hatte den Ab lauf der Pferde von dem fernen Startplatz gemeldet. Der junge Frankfurter Patrizier begab sich eilig nach vorne. Sein Better Helmut folg te ihm langsam. Mochte es auch um tausend Guineas gehen das war hierzulande nichts , Besonderes. Er hatte schon ganz andere Nennen mit erlebt. Dutzende. Eigentlich war es immer dasselbe. Ein Ausschrei der Massen. Dann Stille. Vereinzelte Stimmen. Draußen auf dem grünen Rasen so wie jetzt in der Ferne rasch gleitender Flimmer des Jockei-Dreß, Ein-, zweimal in der Runde, bis zum Einlauf. Da kamen sie: die Gäule sich streckend, lang werdend, als wä ren sie aus Gummi, die Jockei-Zwer-ge unter wütendem Peitschengefuch. tel auf ihren Hälsen, ein rasendes, dieltausendsiimmigcs. fast verzweifelt wie in Todesnot klingendes: Usury! ... Usury!... Go on!... go on! ... Usury!. go on...!' Na schön ... da war dieser Gaul nun also glücklich der Erste am Ziel... ES machte auf Helmut Merker keinen Eindruck. Seinen Vetter konnte er in dem Durcheinander nicht mehr ent decken. So wandte er sich um und be trat die für Klubmitglieder und de ren Gäste reservierte Tribüne. Von nebenan, von dem ersten Platz, scholl gerede um ihn wie. eintöniges Re gengeplätscher im November. Tann lam, zu Ende des Mahls. Wolfgang von lidmg von einem ebentisch, begrüßte erst Mrs. Merk und setz te j;ca oann zu lyrem Mann. 'ie spracken über dies und jenes, und der ranksurter Patrizier versetzte ge dämpft auf deutsch: .Hör mal: d: hast doch einen Bruder Hugo?" Sag lieber: ,ch hatt' ihn!... Er taugt den Kukuck was!" Er war der unzize von euch, den ich früher kannte. Er kam, wie ich eben Student geworden war, mal zu mir und versuchte einen Pump! Hossentl'.ch hast du ihn 'nusge- fHminen?" Ungefähr! Mit etwas Geld auf der Hand! stehst du mit ihm noch in Verbindung?" Nein. Wir längst nicht mehr!' Da wird dich das vielleicht inie ressieren: Also mit diesem Hugo en ouestion bin ich vorige Woche von Calais nach Dover gefahren. Ich hab' ihn gleich erkannt, obwohl er sich fern vom Schuß hielt. Mit den Stewards stand er scheint's auf Du und Tu. Er klappert offenbar also die Gegend bis London chronisch ab!' Ich glaubte ihn in Amerika!" sagte Helmut Mer?er. Sein Blick und Ton hatten etwas Geisiesabwe sendes. Wieder hat:e der andere das Gefühl, irgendwie auf ihn zu drük ken, ihn unsicher und beklommen zu machen. Er begriff nicht recht, wie das zuging. Er stand bald auf und verabschiedete sich. Auf Wiedersehen in Teutsch land! Heute über acht Tage sitze ich schon wieder in. der Wilhelmstrase. Ganz intereziant. Gerade jetzt. Der politische Horizont umwölkt sich wie der einmal bedenklich...' Zwischen wem denn?' Na zwischen Liberia und Hai li nicht, sondern über der Nordsee! Zwischen denen hier und uns! Also leb wohl!" Zwisck.en denen und uns'... Helmut Merker klang es im Ohr nach, als der Veiter jchon längst ge gangen. Er bedachte sich: Wo bin denn da ich? Auch zwischen tenen und uns:... icht Fisch und Fleisch! Er erhob sich still, warf draußen seinen Mantel um und ging ziellos hinaus ins Freie, Es war schon dun kel. Lange Laternenreihen hellten die schnurgeraden, endlosen Straßen t?n Manchester. Eine war wie die andere. Unermeßliche Menschenfluten wälzten sich wie trübe schwarzgraue Bäche auf ihnen hin, nahmen ihn mit. Um ihn enqlische Gesichter, eng 'ische Firmenschilder an den Häusern. Tann die Stille des jetzt verödeten Geschäftsviertels. Enge Gassen. Du sine, riesig ragende Wolkentraker Zwingburgen des Reichtums von Lancafhire und wieder Lärm und eben von Orfordstreet. Das Ge schrei der Zeitungsjungen. Helmut Merker kaufte sich ein Abendblatt und überflog eö unter einer Laterne. Ja. Da siand es, was der Letter ge ,agt: Großer Larm m London. In terpellation im Unterhaus. Teutsch, land schielt nach einer Kohlenftation nicht im Persischen Golf... Es fiel ihn, ein: Ich din doch noch Offizier. Ich trag' doch noch den Säbel an der Ste! Wer weiß, wann die Stunde kommt, wo ich ihn ziehen muß...? .The last newst' schneen um ihn du hellen Kinderstimmen der Zei tungsjungen. Germany in Persia!" Die Wolksmassen England ström' ten, die Polieenien hoben warnend an den Straßenecken die Hand, betrun kene Weiber torkelien aus den Gin Kneipen, ohne daß das einen Men schen wunderte. Helmut Merker frug sich auf einmal: Wie komm ich denn hierher?' Er schüttelte den Kopf. ES schien ihm wie'ein Gleich, nis, daß er jetzt hier, in der freni den großen Stadt, völlig den Weg verloren hatte: Bei einem Schutz, mann erkundigte er sich nach der Richtung und erreichte da? Hotel, wo man im Eifer der Soorierorte rungen kaum bemerkt hatte, daß er gegangen war, und ebensowenig daß :r wiederkam. E- nahm seinen Platz ein. Sein Auge schweifte durch den Saal. Er hatte eine unwillkürliche unangenehme Empfindung bei dem Anblick eines ihm bekannten Gesichts da drüben. Richtig: dieser kleine, un- englisch aussehende Heer mit dem zahnbürsienartig kurzen, blonden chnurrbart, der dort offenbar mit anderen Spinnereibesitzern aus der Umgegend zusammensaß. war Au- gustuö Fleck, der britische Imperialist und Ediths abgewieiener Freier. Zufallig trafen sich Helmuts Blicke mit denen de! Manchesterman nes drüben, ruhten eine Sekunde kalt ineinander. Helmut Merker schaute weg und wunderie sich über sich sel ber. Er konnte das sichere, fröhliche Gefühl des Triumphs über seinen Nebenbuhler nicht mehr aufbringen nie vor zwei Jahren. Ihm war im- mer, als hätte Augustus Fleck der hungere irgendwie an ihm Rache für eine Niederloge genommen. Es war irgendeine Macht in den Dingen c,8 hatte sich etwas in ihnen verän öert, verschoben oder in ihm selbst er konnte es nch nicht klarmachen. Die deutsche Flotte!" schrieen draußen die Zeiiunasiunaen durch Kaderrasseln und Automobilgetnte. Es war wie ein Weckruf. Er nabm einen schluck Portwein, sckwiea. sann vor sich hin ... Deutschlands verdächtige Umtrie be in Koweit!" Die schrillen Kinder stimmen der Zeitunasboys wurden nicht müde. Helmut Merker hatte auf einmal die ehrliche Anwandlung, hin auszugehen und einem der Benzel ein paar hinter die Löffel zu hauen, nrr als ein Gle'chnis, als eine sinn bildliche Handlung zur Wahrung sei nes Standpunkts. Es war in ihm wieder die sonderbare Frage: WaS hab' ich denn eigentlich hier verlo ren?' Und dann sagte er sich plötzlich elbst unerbittlich und offen: .Warum ich hier bin? Hier ist meine Frau. Und ich bin der Mann meiner Frau... Und weiter nichts!' Gewiß kommen wir auf acht Ta ge nach Eowes!" sagte Edith eifrig, oben am Tisch zu ihren Nachbarn. Wir stnd ,a doch einen guten Teil des EommerS bei faiher in Rose- marq Hills! Wahrscheinlich bis tief in den Herbst hinein!" Helmut Merke, runzelte die Stir- ne. .So?" sagte er. Davon weiß ich ja noch gar nichts!" Sie lenkte so ort ein und lächelte. Ich meine ja auch nur so. Hellie! Es ist ja noch nichts enschieden . . .' Lt.. wirklich?" Pa wollte es nur so gerne! Ich prach mit ihm in London darüber. Wo sollten wir d?nn auch sonst hin?' Wir müssen doch auch einmal wie der nach Teutschland zurück. Edith!' u nein!" Sie bereute das Wort in dem Au genblick, da sie es vorschnell ausge- prochen. Tie Miene ihreS ManneS hatte sich verdüstert. Sie merkte: sie hatte ihn jäh verletzt. Die Tischge ellschaft lachte wie über einen guten Witz und sah den Mr. Merker belu tigt an. Sein Schwager Mac Cor nick, der Liverpooler Baumwollmann, der ihm in feinem blonden Phlegma gegenüber faß. meinte, in einem Auf blitzen von Humor m seinen träume riichen blauen Geschäftsaugen: Mir cheint, Helmut, Ihre Frau erlaubt das nicht, daß Sie nach Teuschlond gehen!' Und Fred, der SportZmann. der bei keinem Rennen fehlte, und heute ine Stange Gold bei den Buchma chern gelassen hatte, zwinkerte seinem deutschen Schwager humoristisch zu. s hieß ungefähr: All right tüchtig unter dem Pantofftl old boy was?' (Fortsetzung folgt.) Au. Fräulein: Ich habe meine neuen hundöledernen Hand schuhe schon dreimal in der Kondi torei liegen lassen und jedesmal wieder zurückbekommen!' Herr: Tas scheint ein sehr wach samer Hund gewesen zu fein, von dem die gemacht worden sind!" Verkehrte Welt. Nun. sage 'mal, alter Freund: wie ist Dir'Z in der letzten Zeit mit Deinen Geschäften ergangen?' So lange ich liegende Gasmoio ren vertrieb, ritt ich mich immer tie fer hinein; seit ich mich aber auf Stacheldraht gelegt habe, komme ich glatt vorwärts.' sm. mmtmtmmmmmsmttmmmm vmammmmemm-mmmmei 'M'SZSZi Cl d Ads i assine You Should Read .klassifizierte Anzeigen. Verlangt Weiblich. verlangt: Tüchtiges Mädchen für allgenieine Hausarbeit. 132.3 is, Z5th St. Harney i206. 81 7 Verlangt: -- Mädchen für allge meine Hausarbeit bei guteni Lohn Tel.Lan,ey.33. 8717 Berlangt: Tüchtiges Mädchen für Hausarbeit; kein Waschen. Deut, sche wird vorgezogen. Tel. Eolfax 2150. 3.8-17 Berlangt: Erstklassiges Mäd- chen für allgemeine Hausarbeit in einer Iamilie von 5 Personen; kein Waschen; $8 Lohn wöchentlich: nur solche mit Empfehlungen mögen sich melden South 806. 8-7-17 Verlangt: Ein tüchtiges Mäd- chen für allgemeine Hausarbeit in kleiner Fainilie. Guter Lohn, Frau I, I. O'Connor, 1022 S. Ll,. Str. H. 3455. 8-6.17 Verlangt: Ein tüchtiges deut sches Mädchen in deutscher Familie. 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