Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 07, 1917, Image 4
Seite 4-Täglicho Omaha Tribüne -Dienstag, öcn 7. August 1917. Zä. sW äglichr Omaha Tribüne TRIBUNE PUBLISHING CO.; VAL. J. FETEK, "resident 1311 Howard Str. Telephon TYLER 840. Omaha, Nebragka. Preis des Tageblatts: Turch den Träger, per Woqc 10c; dnrch die Psst, pn Jahr $5.00; einzelne Nummer 2c Preis des Wochen. dkaUS: Bei strikter Boransbezahlung, per Jabr $1.50. Entered , econd-das matter March 14, 1912, at the potofflc of Omaha, Nebraska, nnder the act of Conjrress, March 3, 1879. Omaha, Neb., Dienstag, den 7. Angust 1917. FrZeöensgelaute. Die Nttv Fork Tribune brachte Freitag einen Sonderbericht ihres an scheinend wohlinformierten Londoner Korrespondenten, der bedeutendes Aufsehen erregt hat, weil er mit großer Bestimmtheit politische Ummäl. zungen in Großbritannien voraussagt und in der Person des jetzigen Ministers des Auswärtigen, A. I. Balfour, einen neuen Leiter der briti schen Politik ankündigt, bezüglich dessen er in sehr vorsichtiger, aber doch nicht mißzuverstehender Weise andmtet, daß er zum Anknüpfen von Frie. denöverhandlungen besser geeignet fei als Lloyd George. Die wichtigsten Stellen dieses Londoner Ctimniungsberichts seien im Folgenden wieder gegeben: .Ein Mitglied des Parlaments erklärte mir heute (Tonnerstag), faß vor der Vertagung zu Ende deS Monats eine neuerliche Krisis zu erwar. ten wäre. Er ging sogar noch weiter und sagte, datz Arthur I. Balfour binnen zwei Monaten Premierminister sein würde . . . Einer der ge wiegtesten liberalen Staatsmänner machte die Bemerkung: Wir müssen eine konservative Negierung haben, um Frieden zu machen, weil eine libe rale Negierung den Krieg gemacht hat." Es läßt sich nicht in Abrede stellen, daß Staatsmänner nach und nach das Gebiet der strittigen Punkte immer enger zieben, soweit das mit der Ehre verträglich ist. Die Zeit des Prahlens und Nenommierens ist vorüber, und die Staatsmänner auf beiden Seiten versuchen dem Volke einen Einblick in den wahren Stand der Dinge zu geben. In den letzten zwei Monaten haben sich die Ver hältnisse gründlich geändert, und die zukünftigen Aussichten sind ganz andere geworden ... Bon verschiedenen Seiten habe ich die Anregung gehört, daß gegenwärtig eine klar ausgesprochene Verkündigung der ame rikanischen Politik durch den Präsidenten eine starke Notwendigkeit ist. Er wird gedrängt, so bestimmt als möglich anzugeben, was Amerikas Ziele find. Seine Stimme würde mehr als alle anderen Beachtung finden, und seine Erklärung würde sowohl bei den Mittelmächten, als auch bei der Entente Einfluß ausüben. Reden, in denen Staatsmänner für den Beginn 'des Krieges verantwortlich gehalten werden, interessieren das Wol! nicht halb so viel als Bekanntgabe der Bedingungen, unter welchen die Nation den Kämpfen ein Ende zu machen bereit ist." , Gleichzeitig mit dieser höchst bedeutsamen und dem Anscheine nach 'richtig beobachteten Schilderung der Stimmung und Strömungen in den politischen Kreisen der englischen Hauptstadt wurde auch von London aus in einem Berichte über die militärische Lage an der Westfront die folgende bezeichnende Aeußerung veröffentlicht: . . . Die Schlacht wird die Ent scheidung bringen. Darüber ist man sich in den Entente-Hauptstädten einig. Ihr Ergebnis wird entweder der schwcrste Schlag gegen die deutsche Tauchbootampagne sein . . . oder sie nwä nur die Unmöglichkeit, an der Westfront eine Entscheidung herbeizuführen (the stalemate on the western front), bekräftigen und den Weg zu keiner anderen Beendigung des Krieges als den durch Verhandlungen offen lassen. Das Friedens gerede, das jetzt in einigen Hauptstädten gehört wird muß sich, wie man hier glaubt, nach der Entscheidung in Flandern richten. Tann erst, wie sie auch ausfallen wird, ist die Zeit für Frieden gekommen." Wenn der Londoner Berichterstatter der New Jorker Zeitung recht unterrichtet ist, und wirklich im Laufe der nächsten Wochen der Sturz des cmfchemend unsrnrzbaren Kabinetts Lloyd George und dessen Ersetzung durch ein konservatives Ministerium unter Leitung Valfours erfolgen sollte, so würde das in Verbindung mit dem kürzlich erfolgten Kanzler Wechsel in Deutschland wirklich zu den weitergehenden und friedengünstig, ften Vermutungen Anlaß geben. Was den Wechsel im Kanzleramt betrifft, io haben wir wiederholt darauf hingewiesen, daß der neue Leiter der Lutschen Politik sich mit der Friedensrefolution des Reichstags vollständig mvcrüanden erklart und dem Volte durch eine Vertreter nn Parlamente fc ., , r ... V m! .-i V rs- :l . i l.ie erweucrie .eunayme an oez iiegierung guöqmnuen ijm. x-uiuu. ym der Bereitwilligkeit der deutschen Negrung. einen ehrenhaften und 'feuernden Frieden abzuschließen. Ausdruck verliehen und zugleich der in Deutschland wie auch in allen anderen Ländern in unwiderstehlichem Wachsen begriffenen Friedensbewegung bedeutungsvolle Zugeständnisse gemocht. . : r 5 demselben Sinne ist auch die Ernennung Tr. Richard v. Kühl, manns um Minister des Auswärtigen aufzufassen. Soweit das politische Glaubensbekenntnis des neuen Ministers bekannt ist, ist er ein abgesagter Feind des Bürokratismus, ein Mann von modernen Ideen und liberalen Anschauungen, daher in mancher Hinsicht ein Gegner des Programms der konservativen und alldeutschen Dartei; außerdem soll er auch an ver schiedmen industriellen Unternehmungen beteiligt und infolge dessen gegen alle Bestrebungen, den Bruch zwischen Teutschland und den Bcr. Staaten zu erweitern, und zugunsten eines baldigen Friedensschlusses im Sinne der Reichstagsresolution sein. Eine weitere Bestätigung dieser Haltung der deutschen Regierung ist auch darin zu finden, daß die Kölnische Zei. tung, die als ein balbamtliches Organ gilt, ohne irgend welchen Ab. fckwächunFsversuch eine Erklärung des ebenfalls halbamtlichen Wiener Fremdenblatts abdruckte es habe aus zuverlässigen Quellen erfahren. Teutschland würde bereitwilligst etwaige durch Wiener Vermittlung erfol gende Fnedensvorichlage rn vrwagung ziehen. Ist auf dicfe Art der Wandel in den Friedenkanschauungen der arnt lichen Krcife Teutschlands, das seit jeher für feine Bundesgenossen das Wort geführt hat, zur Evidenz erwiefen, so läßt sich ein ähnlicher Um schlag auch hinsichtlich der Ansichten in den maßgebenden 5ireisen Eng lands feststellen, das der Wortführer der Ententemächte ist. Vorige Woche erklärte VIockadcministcr Lord Robert Cecil, daß eine Zerstückelung Oester-reich-Ungarns nicht zu Großbritanniens Kriegszielen gehöre, und nahm SxX'd eine der Forderungen zurück, die in der Entente-Antwort auf Prä sidenk WilsonZ Ankündigung enthalten ist, nämlich daß eines der Entente ziele die Befreiung der Italiener, der Slaven, der Rumänen und Tschechen von Fremdherrschaft sei was nur nach einer Zerstückelung der Doppel Monarchie durchführbar wäre. In ähnlichem Sinne äußerte sich auch Sir Edward Carson in einer der Assoziierten Presse zur Veröffentlichung über r.?hmm Erklärung, daß England entschlossen sei. den Krieg fortzusetzen. bis die von ihm zu Beginn der Feindseligkeiten verkündeten Ziele erreicht seien, in denen zwar von Freiheit, Demokratie und den Rechten kleiner Nationen die Nede tit, nicht aber von Gebietserweiterungen ustv. Ungleich bedeutungsvoller für den Wechsel der Anschauung im briti tcfn Kabinette sind jedoch die anfangs dieser Woche im Parlamente ge rnockten Aeußerungen Balfours, des jetzigen Ministers des Auswärtigen J . . et m. . on -w r . r und des Mannes, oer naq oer epefN'.e an oie scen? yeti .rioune ais der Nachfolger Lloyd Georges gilt: .Wir traten in den Krieg nicht mit selbstischen Absichten ein. sicherlich nicht mit imperialistischen Zielen oder, um Entschädigungen zu erlmgen. Wir befanden uns daher in einer Lage, die von der irgend eines unserer Bundesgenossen verschieden war." Deutlicher konnte Herr Balfour den Bundesgenossen Englands nicht Kut sagen, daß eine Fortsetzung des Krieges, bloß um Gebietserweiterun gen oder Kriegsentschädigungen zu erlangen, nicht auf den Beistand Groß bnianniens zählen könne. Bezüglich der Ansprüche Italiens, Rumäniens l-.nd Serbiens auf Gebietserweiterung lassen die Worte Lord Oecils keine falschen Hoffnungen zu; Nußland hat selber olle Ansprüche auf Kon star.tinopel und Armenien aufgegeben, und es bliebe als das einzige strittige ObfÄt, als das einzige Friedenshindernis nur noch Elsaß-Lothringen irrig, das Frankreich unter allen Umständen zurückzugewinnen entschlossen fSewt. Wiewohl Balfour aus leicht verständlichen Gründen in diesem tunkte sich sehr vorsichtig ausdrückt, so gibt er doch bezüglich der beiden Provinzen Frankreich ebenfalls einen nicht gut zu mißdeutenden Wink, indem er sagt, daß falls Frankreich es verlangen solle, Großbritannien ni i umhin könne, dem Bundesgenossen zu helfen, den StatuZ auo vor dein Kriege 1870 71 wiederherzustellen. Eine Zusage, aber eine stark bedingte und in der Hoffnung gegeben, daß die Bedingung nicht gestellt werden werde! ' Spricht so der kommende Mann in England (die Zuverlässigkeit der nsonnation deZ Tribune.Korre!pondcnten immer vorausgesetzt), so darf mV s!ck tüüU der Hoffnung hingeben, daß die größten Hindernisse für 'rknupmz der Friedcnsverhandlungen aus den: Wege geräumt sind.jfi m t tas Ende dcö furchtbaren Ringen zurneist tavon abhängt, cb t und wie bald eine der Parteien den hohen Mut findet, die Hand der Ver söhnung auszustrecken. Grabrede für das alte Europa! (Von dem französischen Dichter Rolland in der Pariser Zeitschrift . Bonnct Rouge".) -. Hört, Ihr Europäer? Ihr haltet Euch die Ohren zu. So horcht in Euch selbst hinein. Wer ist nicht schuldig unter uns? Wer von unö hat das Recht, das Blut des ermordeten Europas von seinen Handen u waschen? Jeder gestehe seinen Fehler ein und trachte, ihn zu sühnen. Die beherrschende Tatsache ist die: Europa ist nicht frei. Die Stimme der Völker ist erstickt. In der Weltgeschichte werden diese Jahre als die der großen Knechtschaft bleiben. Eine Hälfte Europas bekämpft die andere im Namen der Freiheit. Für diesen Kampf verzichteten beide Hälften auf die Freiheit ... Die Faust, die die Kette hält, ist die Plutuö' und seiner Bande. Er ist der wahre Meister, der wahre Staatschef ... Die Völker, die sich opfern, sterben für Ideen. Aber die, die sie als Opfer binfchlachten. leben für Interessen. Einige tausend Privilegierte jeder Kaste und Rasse: Grandscigneurs, Parvenus, Junker, Heereölicseranten. Autokraten der Finanz und der Großindustrie, Könige ohne Titel und Verantwortung, in der Kulisse versteckt, von einem Schwärm Parasiten umgeben, wissen zu ihrem eigenen schmutzigen Profit mit allen guten und schlechten Instinkten der Menschheit zu spielen mit ihrem Ehrgeiz und Stolz, Groll und Haß. wie mit ihrem Opserdrang und Heldentum und ihrem unversiegbaren Glauben . . . Ten Krieg aufhalten, wer kann das heute? Wer kann die losgelassene Bestie wieder in ihren Käfig zurück bringen? Nicht einmal die, die sie losgelassen haben diese Tierbändi ger, die wohl wissen, daß sie beim Versuch selbst verschlungen werden. Wenn dieser Krieg nicht als erste Frucht eine soziale Erneuerung aller Nationen bringt, dann Europa. Königin des Gedankens, Führerin der Menschheit. lebe wobl! Tu bast deinen Weg verloren, es gebt zum Friedbof! Tort ist dein Platz! Tort lege dich nieder! Andere sollen die Welt führen!" - Volltreffer! Aus Philadelphia wird daS Hin scheiden eines aufrichtigen Freundes der Teutschen unter den amerikani schen Gelehrten, des Professors Marion D. Learned, berichtet. Er war einer der wenigen Amerikaner seines angesehenen Standes, bei de nen der ftrieg keinen automati schen Gesinnungswechsel hervor- rief, oie es rna;r nviig gefunoen ga ben, ibr echtes Amcrikanertum ernt den Picdestal einer künstlichen Ge ringschätzung der besten Quellen ih rer Gelehrsamkeit zu stellen. Er ist sich immer gleich geblieben als auf richtiger Freund des deutschen We sen und Verehrer deutschen Wissens. (Volksblatt und Volksfrcund.) Der Kongreß foll angegangen werden, dazu mitzuwirken, daß ein beschränkter PostVerkehr mit den Ländern der Mittelmächte eingerich tet wird. Manche amerikanische Bürger, die aus diesen Landern ein gewandert sind, haben seit nahezu drei Jahren nichts von ihren Ange hörigen gehört. Sie wissen nicht, ob ihre Eltern, ihre Brüder und Schwestern noch leben, und die drü ben wissen nichts von .ihren Kindern. Man denkt sich die Sache so. das; ein besonderes Posibureau eingerich tet und mit der Zensierung und Ve förberuna der Briefe über die neu tralen Länder Europas beauf tragt wird. Auf diese Weise kann jedem Mißbrauch vorgebeugt werden- Wir bekommen ja auch tele graphische Nachrichten aus den Ländern der Mittelmächte. Kriegs berichte. Aiislassungen der Zeitun gen nsw., und ebenso gehen Nach richten von hier a:6 , nach diesen Ländern. So sollten auch zensierte briefliche Nachrichten befördert wer den. Es handelt sich hier um einen Vorschlag, dessen Verwirklichung im Interezie der einsachsten Menia lichkcii liegt. Nach dem Völkerrecht soll der Briefuerkehr unverletzlich sein, aber leider hat sich auch diese Bestimmung als nicht durchführ bar erwiesen, und der Kongreß wür de ein gutes Werk tun, wenn er die dadurch geschaffenen Härten unter voller Wahning der Interessen urt; seres Landes beseitigen hälfe. Tau sende und Abertausende würden es ihm danken. Frau Tr. 3haws' Ratschlag. Frau Tr. Anna Howard Shaw, welche den Vorsitz im Frmienkomitee des Nationalen Verteidigungsrats führt, fühlt Mitleid mit den Frauen der ärmeren Klassen, Ticse, so uzeint sie, sollten nicht von den Rat schlägen betreffs des Sparen von Nahrungsmitteln betroffen werden. Eßt genug und gebt Euren Kin dern Nahrung genug", sagt Frau Tr. Shaw, denn es ist heute bei weitem das wichtigste für Amerika ner, daß sie pkzysisch, moralisch und intellektuell normal bleiben- Ein wertvoller, vcrnünstiger Rat schlag. Aber derselbe komnit unge sähr in die nämliche Kategorie wie die Vorschrift des Arztes, welcher einer armen, halbverhungerten Frau erklärte, sie müsse ein Huhn essen und guten Rotwein trinken, um wie der zu Kräften zu kommen. Tie Preise von Nahrungsmitteln sind, wie Stanlen H. Rose, Statistiker des Bureaus für Auswärtigen Handel, konstatiert, um 50 bis 256 Prozent gestiegen, infolge der enormen Aus fuhr, und- Kartoffeln, die Nahnmg des Volks, steht mit dem höchsten Prozentsatz an der Spitze. Ta ist es leicht gesagt: Eßt und gebt Eu, ren ZUndern genug zu esen . V. Preise für die einfachsten Nah rungsmittel sind fast unerschming lich. Wir können nur hoffen, daß die NahmnFZmittel.Kontroll.Vor. loge so prompt wie möglich pas sieren möge, und daß Herr Hoover, als Administrator, Mittel und Wege finden wird, um dem Wucher ,zu steuern. , Lrtttemobilislerung erfordert Gelö! Aiiszcrordentliche Ansprüche an di'e Banken des Landes werden ge genwärtig allerorts gestellt. Wasiiington. 6. August. Die größte Geldaufbringungs-Kampagne, welche die Vereinigten Staaten je gesehen, kommt nach und nach in Schwung. Bei dem niedrigen Geld stand des Schatzamts hat sich Sekrc tär McAdoo bereits gezwungen ge sehen, Schatzamts-Zertifikate in der Höhe von Z0.000.0 zumm min- bestens zehn Tage früher, als ur sprünglich beabsichtigt gewesen, auf den Markt zu bringen und beständig erhöhte Forderungen für Geld treten an die Regierung heran. Zu dieser Situation kommt noch die Mobilisierung der Ernte. Bei den jetzigen hohen Arbeitspreisen, bei den Bahnfrachtraten auf einer Höhe, welche den Gesellschaften bedeutend höhere Einnahmen sichern, als vor einem Jahr, wenn ihnen auch der nachgesuchte Aufschlag von fünfzehn Prozent nicht bewilligt wurde, dazu beinahe jedes andere Element des kommerziellen Systems in einer Aera unerhört hoher Preise invol viert, wird sich das Volk bald in einem vcritablen Maelstrom öffent licher privater Finanzierung sehen. Als die erste Anzahlung der zwei Milliarden Frciheitsanleihe entrichtet wurde, sahen sich die Banken des Landes keinen -besonders drinienden Fordcnmgen des Handels und der Industrie gegenüber. Jetzt aber sieht sich das Land der ErnteMobilisie rung gegenüber, wenn die Banken von Privat.Jntcrcsscn angegangen werden, Millionen von Tollars flüs. sig zu machen. Es wird zwar in Wastington nicht bezweifelt, daß dei Regierung und das Volk sich der Situation gewach fen zeigen werden, aber nian ist sich bewußt, daß die Leistungen der nächsten Zeit eine interessante Probe der finanziellen Fähigkeiten des anierikanischen Volkes unter äußerst erschwerenden Umständen darstellen dürften. Schritte werden denn auch bereits getan, um der Siwat'i.n zu begegnen. Senator Owen und Kon greß.Abgeordneter Fishcr haben be reits in den beiden Häusern des Kongresses Vorlagen eingereicht, die au! eine Amcndierung der Bundes-Reserve-Akte abzielen und die Kam nission ermächtigen würden, die B? timmung zu fuspenSie?en, unter welcher es National- Banken und Banken des Bundes-Rekerde-Sysiems n,cht gestattet ist, einer Firma oder einer Person mehr als zehn Prozent des Betriebskapitals und des Ueber sck'i.sses des öieffenden Finanz- Instituts zu leihen. Der Zweck der Aufhebung dieser Beschränkung ist es. die Banken zu ermöglichen, die Enitebewcgung für Farmer mit gro tr Ernten und für Gesellschaften, w'che für die Fncht und andere Unkosten aufkommen, finanzieren zu können. Unter de Befamrnungcn die 'er Bill g-ltv, die i,'denerzg. tr sie als solche CiS Sicherheit für de; artige Anlnhen. RUSSIÄ 1917 FRANCE 1791. INTERESTIN6 PARAliELS GLEANED FR0M THE FRENCH AND RUSSIAN REVOLUTIONS. Let the Student of current history go back over the period n the French revolution be ween 1791 and 1795 and he vill find parallel that both tartle and fascinate. First take Czar Nicholas and (Cing Louis XVI. Uoth the weakest of their line. The eight eenth Century was a trifle niore patient with the vacillating and treasonable monarch than was the twentieth, for the latter had examples of republican govern ment to guide and inspire it. From the news of the day Ni cholas is as fearful of his head as was Louis akter his return from the flight to Varennes. In the early days of the re volution it was said of the Rus sians by a Russian: "We have tasted of the wine of liberty and it has intoxicated us." Hazen, in his admirable review of the French revolution, says: "The new wine (liberty), which was decidedly heady, was ferment ing dangerously in their brains." The reaction against economic conditions was the first and most violent phaseof the French revolution and destroyed al most overnight the feudal Sy stem, and then passed on to butchery and political debauch ery. The extreme socialism of the Russian revolution is a much gentler rule than that adopted by the French leaders of the Commune. The reign of terror in Petro grad, like that in Paris, has produced its "committee of pu büc afety." Kerensky, except in his hold on the people and capacity for enormen exertion, is unlike Robespierre, more like Danton. In the cry, "shoot the traitors," there is a fuggestion that the Russian premier may have to rely on first principles of warfare and terrorize to gain respect. French". Credit, says the N. Evening Mail, during the re volution was nearly gone. It was resuscitated by the issue of the assignats against the church lands. Russian Credit is bad, but it still has a longways to go before it rcaches the de gree of instability of the frans betwecn 1791 and 1796. It is not too early, however, to con sider the reserve of Credit in the enormous state possessions ol land in Russia, to say nothing of the railroads and state-owned monopolies. Lomething more than has been done is neces sary to keep Russian Credit off the rocks, with government un certain and foreign enemies driving ahead with the Capital as their goal. G IfJTOTÜE FUTURE. LOOKIN Truppentransport in grshem StU möglich! Kopenhagen. 6. August. Gene ralmajor Neuwenhuis, einer der höchsten pensionierten Offiziere in der dänischen Armee, schreibt in der National Tidende", daß Kanzler Michaelis in seiner Nede vor dem Reichstag die Sache zu leicht ge nommen Habe, wenn er Amerikas Teilnahme am Kriege in Anbetracht des Mangels an Tonnage als einen unbedeutenden Faktor bezeichnete. Wie der Schreiber ausführt, be sitzen die Vereinigten Staaten ge nügende Tonnage, um aus einer einzige Fahrt eine beträchtliche Truppenmacht sanu Proviant zu tranZLörtiuen. in connection with an article in which it analyses the recent specch of the German Chanccllor Michaelis and the reply of the English Premier Lloyd George, and trics to show that these speeches, in soine respect, give great encouragernent to the hope that an understanding between England and Gerniany is not so kar off, the New York Evening Mail publishes the following highly significant editorial about the close relations of England and Germany before the war, and expresses the view that these relations are apt to be corne closer after the reston.tion of peace, and thereby to redound to the cornmon bonefit of man kind: England and Germany. If there were ever any two na tions that are needed to Sup plement each other, those two Nation s are England and Ger many. It is the greatest irony of history that they are engagcd in attempting rautual destruc tion. Their commercial relations before the war were a clcar in dex of the degree to which they needed each other. Each was the other' best customer, and so it will be akter the war is passed. Germany built many of her industries directly upon Brit ish modeis. It was the Thomas Gilchrist method of treating iron ore which made it possible ior the Germans to exploit the hiehlv ohosphoric ore of Lor raine and other parts of their country. In the old days the Hamburg American Line had half its ships built in England, at the yards of Harlan & Wolfs in Belfast. 1h British ships would then be brought home and used as the models for ortfers gtven to vui kan or Blohm & Voss. ine Hritish. in return, sent their young men to learn glass-mak-l ing, the dye? inslustry, Drewniü nrl neientific minin? in the plants and technical schools of Germany. German financiers sent their sons to serve apprent Iceship in the banks of London. German tennis players, like Rahe, Froitzheim, Kreutzer, dis puted the palm with the Eng lish cracks at Wimbledon, whtle the Mainz and Berlin rowing clubs sent crews that made even, Leander extend ätself at Ilenley and Stockholm. A continuous stream of Brit ish municioal authorities came to view the way that the Ger man cities were administered: How Berlin took care of its paupers and its unemployed, the F.lhprfeld svstem of outdoor re- lief, the harbor of Hamburg and the sr.arcely less marvelous Rhine river oort of Mannheim Lloyd George, the idol of the rnmmon ceocle in Eneland, con- fesed tHt be dtcw most cf hl inspiration for social legislation from Germany. In Germany he found that there was little drunkenness, no poverty, little crime. Though the German national income was less than that of England, Lloyd George found out that the German Sy stem of distributing that in come was so much fairer, and that, in emergencies, the Ger man government went so much further in supplementTfig the workmen's income and coming to his relief, that he was better off than in more "prosperous" B ritain. On the other band, the liberal ;of Germany constantly found in the Institution of England their Inspiration for political re form. They demanded a cabinet responsible to the parliament, as in England. They demanded that the issues of peace and war be taken from the Kaiser and given to the representatives of the people. The liberal elements in Germany to-day are for a re conciliation with England. 'The talk of the Sociahsts and of the Centrum leader, Erzberger, regarding the reform of the Ger man constitution, is based upon the British model. When this war fs over Ger many will never be what she was before. She will bejnore like England. She will have free in stitutions. Sacrisicing none of her efsiciency, none of her ideals or her practice of social justice, she will have institutions that will guarantee that her power shall never be used by an auto craey against the weif are of the world. Tie Stimmung in Indien. I Wunsch haS) Unabhängigkeit do England writ verbreitet. Ueber die Stimmung in Indien wird auS Kreisen der indischen Na tionalpartei geschrieben: ES ist vielfach behauptet worden, daß ein sehr großer Prozenjs,ad der Bevölke rung mit der englischen Herrschaft nicht unzufrieden sei. Tag ist teil bekannte britische Märchen. Die Engländer kamen zu Beginn deS 17. Jahrhunderts nach Indien, gelangten aber erst in der Mitte des 1. Jahr hundertS zu politischer und militari scher Macht, und zwar durch Mittel, veren sich selbst anständige Englän der schämen. Während eineS ganzen Jahrhunderts zeichnete sich die Wer waltung Indiens durch die East Jndia Company durch fo viel Schrecken, Härten und Mißwirt schaff aus, daß eS schließlich im Jahre 1857 zu dem großen Frei heüskamps kam, dessen sich die Eng länder bis zum heutigen Tage mit Entsetzen erinnern. Der indische Na tionalismus wurde damals gefchla gen, aber nicht vernichtet, und in den letzten dreißig Jahren hat di Unzufriedenheit gegenüber England fo tiefe und weitverzweigte Wurzeln gefaßt, daß die Führer deS BolkeS. durch die die Gefühle, Empfindungen und Interessen der breiten Massen zum Ausdruck gelangen, einmütig die Grausamkeiten der englischen Regie rung in nicht mißzuverstehenden Worten verurteilt haben und die volle Autonomie des Landes verlan gen. E! ist uns hier nicht möglich, alle in der indischen Presse veröffent lichten Gespräche oder Aufsätze don Führern deS indischen Nationalkon gresses während der letzten dreißig Jahre, der nur die gemäßigte Parm in der indischen Politit darstellt, hier wiederzugeben; wäre eS möglich, si könnten wir erdrückende Beweise an führen sur den Wunsch des gesam ten indischen Volkes, von der engli schert Herrschaft befreit zu werden. ES ist ein Unsinn, zu sagen, daß eine große Mehrheit der Bevölkerung nicht unzufrieden fei. In keinem Lande der Welt hat die Mehrzahl deS Volkes überhaupt ein Recht, übe, daS Schicksal ihres Landes mltzu entscheiden, und eS ist vollkommen absurd, die Nasen abzuzählen, utt mit der Zahl zugleich einen AuS, druck sür den Bollswillen zu erhal ten. Tie Wünsche der Nation wer den von einer wirksamen Minden heit gebildeter, denkender, entschlos sener und energischer Männer, die in organischer Fühlung mit den Emp , jindungen und Leiden des Volles stehen, ausgedrückt und verwirklicht. Und diese wirksame Minderheit in Indien, die die einzige Macht ist, mit der man zu rechnen hat, der langt einmütig die Befreiung In diens, um sich selbst zu regieren. Tie Aeußerungen Amlica Charan Mozumdas, des Präsidenten des in bischen Nationalkongrefses, und Mo hammed Ali Jinnatzs, bei Präsiden ten der All-Jndian Muslim League, bei den im letzten Dezember in Luck now abgehaltenen Versammlungen zeigen, wie ernst eS den gebildeten Indern und durch sie und mit ihnen auch den Ungebildeten mit der For derung .Indien für die Inder' ist, um das Land von weiteren Entwür digungen durch britische Hände zu erretten. Man hat darauf hingewiesen, daß, wenn die Inder sich vom britischen Joch befreien wollten, sie jetzt wäh rend der letzten zweieinhalb Jahre vie beste Möglichkeit gehabt hätten. Ihre Unfähigkeit, das Joch abzu ichütteln, ist aber kein Beweis da für, daß der Wünsch dazu nicht all gemein vorhanden ist. Revolutionen sind heute nicht mehr so leicht, als ,or hundert Jahren. Außerdem hat Enalanv die gesamte Bevölkerung' in l "tnhrrn amifrfn 18T,R nh w. O -! - Entriß, when the war ia ! kNimaisn uno iwuinj mcn vc over, will never again be the äffest Aufstand großem StlleS old England. Lhe will be more ! außerordentlich schwierig gemocht, like Germany. Lhe will have a Es ''st auch nicht richtig, tn unsern .es., ; hir-h tfc. hurten ! Tagen von einem Lande zu verlan OYOtviii i " "v : . f p f r . r wl L et uoon the broad ' gen. daß es sich ohne Hilfe von stein. shoulders which can bear it. She will have a cornplete code of social legislation rnodeled on that of her former enerny. She will, following in Germany' lines, curb the power ot the in dividual to exploit the weak among laborers or among buy ers. Like Germany, England will recognize the vast power of great corporate combinations. infused with national purposes and national ideals, subjected to national control. Not only is there roorn in the world for both England and Germany, and all the good they stand for, but there win De no progressive woria uniess xnc goods which they doui nave are gathered together for the corn mon bericht of mankind. Per-, haps a consolation that will come out of this terrible strug gle will be the universal recog nition that individualism and state socialism are not mutually exklusive, . but complementary phate of the füll national and international life. r der Jocy vetreien out. Weder IM-, lien noch die Balkanftaaten haben sich selbständig befreit. Polen mro Irland haben ' verschiedentlich verge bens Aufstände zu machen versucht ond heute hängt ihre Freiheit von der gegenseitige Rivalität der roß machte ob. So ist eö auch mit In tien. Indien muß auf seine Eele genheit Marien, die mit einer sür feine Zwecke gunstigen Entwicklung veS europäischen Krieges aufs engste zusammenhängt. Seine , Fürsten und Führer werden England so lange mit Geld versorgen und ihre Loya lität' beteuern, als dieser Glaube berechtigt ist. EineS TageS aber, wenn Englands Macht gebrochen sein wird und sie sich dieser Tatsache versichert haben, dann werden sich in Zstidiea Dinge vollziehen, die endlich den Satz .Indische Loyalität für England' auS dra Wörterbuch dej europäischen Journalisten verschwin den machen werden. Zweideutig. .Ich habe ge stern meinen kj?f mit Röntsenstrab je notschen lassm.. - f . .. V ! s .".