Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 06, 1917, Image 2

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Seite 2-Tägliche Omaha Tribüne -Montag, den 6. August 1917.
aglicho Omaha Tribune
TRIBUNE PUBLISHING CO.; VAL. J. PETER, President.
11 Howard Str. Telephon TYLEK 340. Omaha, Nebraska.
Preis des Tageblatts: Durch den Tröge?, xer Wocht 10c; durch die
Post, per Jahr $5.00; einzelne Nommcr 2c Preis des Wochen
bZattö: Bei strikter Borauöbezahluug, per Jahr $1.50.
Entered as second-class matter March 14, 1912, at the postoffice of
Omaha, Nebraska, nnder the act of Conffress, March 8, 1879. r
Omaha, Neb., Montag, den 6. August 1917.
Unbegründete Besorgnis.
Sekretär Lansing hat die Ansicht ausgesprochen, daß wir den Krieg
auf der anderen Seil des Ozeans zum Austrag bringen müssten, wenn
wir nicht Gefahr laufen wollten, ihn in unserem eigenen Lande auszu
fechten. Er glaubt mit anderen Worten, daß Deutschland, wenn es mit
seinen Gegnern drüben fertig werden sollte, Trupven in Amerika landen
und uns angreifen würde.
Wir haltet die letztere Eventualität für völlig ausgeschlossen und
zwar aus politischen, wie ganz besonders aus rnilitar technischen Gründen,
Zunächst ist in Betracht zu ziehen, daß Deutschland offenbar keinen Krieg
, mit Amerika sucht. Daß es zu einem 5rriegszustande zwischen unserem
Lande und Deutschland gekommen ist, wurde nicht durch einen beabsichtigten
Augriff auf uns verursacht, sondern durch eine flagrante Verlegung unserer
neutralen Rechte, die Deutschland in Verfolgung Hncr Tauchboot.(5am.
pagne gegen England sich zu Schulden kommen ließ. Es ist doch klar,
daß Deutschland keinen Krieg mit Amerika provozieren wollte, sondern das;
die Provokationen, die schließlich zu der Erklärung nnes Kriegszustandes
seitens unserer Regierung führten, lediglich durch Deutschlands Operationen
gegen eine andere Macht verursacht worden sind, die Teutschland sich wei
gerte, einzustellen, selbst auf die Gefabr eines Krieges mit uns. '
Teutschland könnte an keinem Punkte unserer Stuften eine Truppen,
macht landen, die nicht von den uns zu Gebote stehenden Ctreitkräften
sofort erfolgreich erdrückt werden könnte. Es nimmt schon eine enorme
Zahl von Schiffen, um nur ein Armeekorps über den Ozean zu befördern,
und eine solch verhältnismäßig geringe Truppenmacht würde dann ohne
Rückhalt, ohne alle rückwärtigen Verbindungslinien den Angriffen eines
numerisch weit überlegenen Feindes ausgesetzt sein, dem außerdem die
Hilfsquellen unseres ganzen Landes zur Verfügung sieben würden. Ein
solches Unternehmen seitens Teutschlands würde den Gipfel der Torheit
bedeuten und Herr Lansing kann sich sest darauf verlassen, daß die deutsche
oberste Heeresleitung niemals einen derartigen Fehler begehen würde.
' Unsere Stellung Teutschland gegenüber ist eben eine weit günstigere
und gesichertere, soweit es sich um einen Transport über den Ozean handelt.
Wir finden in Frankreich eine völlig gesicherte Basis vor, auf die wir im
sere Truppen in aller Nulje entwickeln können und ferner eine starke
Heeresmacht der Alliierten, die einen mit überlegenen Kräften auf unsere
Truppen beabsichtigten Angriff unmöglich acht. Aber gesetzt, wir wür
den eine Erpedition an einem Punkte der deutschen Küste zu landen ver
suchen und auch damit erfolgreich fein, so würde eine solche Expedition",
bei der es sich doch nur um eine Division oder höchstens ein Armeekorps
bandeln kann, sofort erdrückt werden, ehe sie Verstärkungen beranzichen
könnte, genau so wie eine deutsche Erpedition, die an einem Punkte unserer
5!üsre landen wollte, erdrückt werden würde, ehe sie sich in einer derartigen
Stellung überhaupt fest etablieren und ihre rückwärtigen Verbindungen
herstellen könnte.
Der Ozean, der zwischen uns und Teutschland liegt, macht einen
Landkrieg im großen Maßstabe, soweit es sich um direkte Landungen ban
delt. völlig zur Unmöglichkeit. Kein Millionenheer kann unter solchen
Umständen von der einen nach der anderen Seite mit Erfolg transpor
tiert und von seiner Basis aus versorgt werden.
Wir könne sehr wohl Truppen nach ZsraAkreich schicken und Teutsch
laud mit Hilfe der Alliierte auf dem Kontinent bekämpfe, aber Teutsch'
land, das hier keine Verbündeten hat und keine gesicherte Basis vorfinden
wurde, kann ns niemals auf uuscrem eigene Gebiet erfolgreich angreifen
und wird es auch niemals versuche.
, Eine gut ausgerüstete, schlagfertige Armee von nur einer Million
Kernn genügt, um dieses Land vor jeder Invasion sicher zu stellen, und
eine solche Armee sollten wir auch in Friedenszeiten jederzeit zur Ver
sügung haben, um unsere Sicherheit gegen jede Angriff zu gewähr
leisten. N. I. Teutsches Journal.
, i
Machthaber und Philosophen.
XWer des fortwährenden Kriegsgeschreis müde, wer angewidert vom
schnöden Alltagstreiben der Menschheit wieder einmol in der Einsamkeit
seine Gedanken in die hohen Gefilde der Metapb.)stk schweifen lassen
kann, der findet gewünschte Erlfolunff. Wenigstens erging es so dem
Schreiber dieser Zeilen, als er kürzlich im Schatten eines Baumes einen
ölten Schmöker aufschlug und darin die folgenden Sähe fand:
Daß Könige philosophieren oder Philosophen Könige würden. ist
nicht zu erwarten, ober mich nicht zu erwünschen; weil der Besitz der Gewalt
das freie Urteil der Vernunft unvermeidlich verdirbt."
Die Sätze stammen von einem gewissen Jmmanucl Kant, der bor
langer Zeit einmal in Königsberg, Preußen, dozierte. Sein Name ist
den meiste Leuten bekannt, das, was er geschrieben, sehr wenigen, we
nigftens in Amerika. Als dieser Kant die Worte niederschrieb, gab es
noch Könige, die etwas zu sagen hatten, das beißt im Besitze von (Gewalt
waren. Das ist beute anders geworden. Die meisten Könige, die noch
Kronen tragen, find Puppen,, und eine der nichtssagendsten dieser Puppen
wird George genannt. An der stelle, die frübec' Könige einmahnten,
stehen heute Leute wie Lloyd George, Ribot, Kerenöly, Wilson und andere,
wie Michaelis und Czernin von Chudenitz. Sie smd teilweise ganz, teil
weise mehr oder minder im Besitze der Gewalt, und so zwingt sich, wenn
man sich in Kants Gedankenwelt versetzt, die Frage auf, ob es tatsächlich
nicht ?u erwünschcn ist, daß sie philosophieren.
Und nacd reiklicker Ueberlegung im Schatten des Baumes kam der
Schreiber dieser Zeilen zu der Ueberzeugung, daß es doch dielleicht besser
wäre, wenn die oben Genannten gelegentlich dem Swdium der Welt.
Weisheit- oblägen, ebenso wie die Herren George, Wilhelm, Karl, Viktor
Emanuel, Peter. Alexander, Albert, Ferdinand usio., die allerdings in
jüngster Zeit tmmer mehr in den Hintergrund getreten irno.
Diese itebcneticnmcr wurzelte sich immer fester ein, nachdem der
Schreiber in dem alten Schmöker weiter geblättert hatte, hauptsächlich in
dem Abschnitte, der die Ueberschrift trug. Zum ewigen Frieden". Dazu
batte nämlich der Philosoph von Königsberg die solgenden PraliMinar
WrtiM" aufaestellt:
1. Es soll kein Friedensschluß für einen solchen gelten, der mit dem
gebeimen Vorbehalt des Stosses zu cmem tunfngen urieg gemacyr moroen.
' 2. Es soll kein für sich bestehender Staat von einem anderen durch
Crerbung, Tausch, Kauf oder Schenkung erworben werden können,
si Erbende Seere sollen mit der Zeit aan aufhören.
4. Es sollen keine Staatsschulden inbezug auf äußere Staatshändcl
cernacbi werden.
5. Kein Staat soll sich in die Versassung oder Regierung eines
anderen Staates gewalttätig einmischen.
6. Es soll kein Staat im Kriege mit einem anderen solche Feind,
seligkeiten erlauben, welche das wechselseitige Zutrauen im künftigen Frie
den unmöglich machen müssen, als da sind: Anstellung von Meuchelmör.
betn, Giftmischern, Brechung der Kapitttlation, Anstiftung des Verrats in
dem bekriegten Staate usw.
Und diesen Präliminar.Artikcln ließ Kant dann die folgenden Test.
n?tid.Artikel zum cwiaen Frieden" folgen:
1. Die bürgerliche Verfassung in jedem Staate soll republikanisch
sein.
2. Das Völkerrecht soll auf dem Föderalismus freier Staaten ge
gründet sein, und
3. Das Weltbürgerrecht soll auf Bedingungen der a?gemeinen Ho
spitalitä! eingeschränkt werden.
Hatte schon Kant den Gedanken gehegt, daß nur republikanischdeino
kretische Negienmgsformen sichere Grundlagen für dauernden Weltfrieden
darbieten könnten?
Geschrieben hat Kant da? oben Angeführte im Jahre 1795, also zu
einer Zeit, da gerade die furchtbaren Erscheinungen der französischen
Revolution die Welt erschüttert hatten, da es in Frmikreich zugegangen
war, wie es heute in Rußland zugeht. 0.
FREE SPEECH
Searft beschuldigt England, die
,ome!ikamZche Adnrinistretion, zu.
rl im twmMabs 5b .
wahre Kriegslage absichtlich ge
täuf&t au haben. An England ist
i, .fcsls äste m viteMm!
The Constitution tf the United
States guarantees to the people an
unabridged freedorri of 6peech; but,
like all phrasea that havo been long
and osten rhetorically used, the terrn
has corne to have diJTerent nieanftigs
for different pergons. How, then, is
it to be interpreted?
1t does not mean that any citizen
niay say nywhere anything that
comes into his head. He may not
utter blüophuiiiy or foul aLuse of
Biander; there are laws forbidding all
those things. Furtherrnore, and
this is the aspeet of the matter that
is at present most important, he
may not by act or Word commit
treason by "adherinjj to the enemics
of the United States, giving thein
aid and comfort."
Whether a man or a woinan who
openly attackä the government or the
people of the United States in time
of war has transgresed to the point
of treatson the privilege of free
speech is a matter that calls for
decision in court; there is a twillight
Zone between the permissible and the
forbidden, in which it is not casy to
distinguish the lawful from the un
layful. It is obvious, of Course, that any
citizen has a perfect right to declare
his conviction that the United States
should not have entered this war, to
argue that the selective-drast law is
unwise or even oppressive, or to
critieize the conduct or the vords of
the President or other offlcials of
the government. But of he urges his
hearers to hamper our own govern
ment and to give such aid as they
can to Germany, if he advises young
men who are Subject to the selective
draft to et the law at defiance, if
he counsels the assassination of the
President or of anyone cl.se in
authority, he cannot pretend that by
guaranteeing free speech our 13111 of
Rights gives him iramunity.
N doubt as the war goes on some
men will be arrested by superservicc
able ossicials for exercising a reedom
of speech that is really lawful; other
men who ought U be brought to
book for seditious or treasonable
speech will escape. We hope that
few of The Companion readers hold
opinions that might, if txpressed,
get them into trouble; but is is a
good thing for us all to know and
to remember that the freedora of
speech to which every citizen is en
titled is concerned with the discus
sion of abstract principles or with
the personal competence of public
eervants; it does not extend to open
attacks on the eafety of the republic
or to public incitement to lawbreak
ing. (The Youth's Companion.)
Tie Alliierte Armee in Griechenland.
Die Armee, die unter dem Ober
Mehl des Generals Sarrail in
(öriechenlnnd steht, verdient den
Namen alliierte" Armee mehr als
jede andere, denn sie ist aus Kon
tingmten von beiläufig einem
Dutzend Nationen zusammenge
flickt und keineswegs aus den Stcrn
trupven dieser Nationen.
Sie hat auch den Necord in die.
sem Kriege gebrochen, nämlich den
.'tecord der Untätigkeit, und wenn
die Armee wirklich, wie jetzt ange.
geben wird, 700,000 Mann stark
ist, fo ist diese beisviellose Untätig,
keit umso unbegreiflicher. Sowohl
während des rumänischen Krieges,
toi auch jetzt, hätte sie unbedingt
einen Vorstoß vom Süden her un
ternehmen sollen, um die schmerbe
drängten russisch.rumänischen Trup.
Pen so viel wie möglich zu ent
lasten.
Aber General Sarrail tut nichts
dergleichen, trotzdem er die griechi.
sche Armee jetzt auf seiner Seite
und seinen Rücken gedeckt hat- Ob
nun der Oberbefehlshaber unfähig
ist, oder ob cr mit den unter sei.
nem Befehle stehenden Truppen, die
er selbst als Abschaum bezeichnet
hat, nichts unternehmen kann, mag
dahingestellt bleiben, jedenfalls ist
die Rolle, die diese Armee gespielt
hat, die kläglichste Episode im gan
zen Kriege.
Tie Armee soll jetzt AltGriechen
land, d. h. Thessalien und den Epi
ru räumen; aber, wie die Balkan
Konferenz der Alliierten beschlossen
hat, in Mazedonien verbleiben und
dort ihr beschauliches Leben heiter,
führen. Was die Armee dort soll,
dürfte auch den Häuptern der
Entente nicht ganz klar sein, es ist
aber sehr wohl möglich, daß eine
Evakuierung Griechenlands infolge
der intensiven Tätigkeit der Tauch.
boote nur noch mit gewaltigen Ver
lüften durchgeführt werden kann und
man deshalb zoaert, sie ms Werk
zu fetzen. Trotz alledem mag diese
Räumung eines betrachtlichen Tei.
les des jetzt besetzten Gebietes ttur
ein Vorwiel mm völliaen Abxuae
der Armee fein, da die Truppen an
der westlichen Front jetzt sehr notig
gebraucht werden.
Die Griechen, die aeaen uiren
Willen in dieftn Krieg hineingezo.
aen lind, möaen dann zuieben. wie
sie mit ihren Gegnern fertig werden.
genau wie es den anderen allan
Völker auS aca&mm ist. die zum
ftn.ese ße&asst fectsea M VW
dann die Suppe, die ihnen andere
eingebrockt hatlen, selbst ailslöffeln
mußten.
Stimmungsbilder aus
dem heutigen Holland!
Holland wie eine' deutsche Kolonie?
Lebensmittelkarten wie in Teutsch,
land; Üicgierung für Tcutschland;
Amerikas Kriegseintritt ein Bluff.
ZZranz. Staatsmann
über ll-voot-Urieg!
Tonnage das grosie Zukunftopro
blcm? Teschanrl preist Frank'
reichs Kammer; Frank
reichS Brotkarten.
Ein Louiöviller Bürger holländi.
sicher Abfüllst, Herr E. H. Bas, ist
dieser Tage von viermonatlichem
'.'lusenthalt auL Holland zniückgc.
kehrt, dem neutralen Lande, das!
Deutschland benachbart ist. Er teil,
te dem Louiöviller Anzeiger" unge
fähr folgendes mit:
Holland ist heute eine deutsche o.
lonie. Es befindet sich nicht nur
wenigstens eine Million deutsche
Bürger der bemittelten Klasse dort,
die Deutschland verlassen haben, um,
wie sie hofften, in Holland besser und
auskömmlicher leben zu können, son
dern das Laiid wird auch größten,
teils von deutschem Kapital beivirt.
schaftet und deutsches Geschäft, sogar
die deutsche Sprache herrscht in den
großen Städten vor. Tie Stim
rnung in Holland ist vorwiegend
deutschfreundlich. TicRegicrung ist
entschieden für Teutschland und die
große Masse des Volkes hat keine
Liede zu England. Ganz im Gegen
teil. In Holland herrscheu Lebens
Verhältnisse wie in einem Lande, das
sich im Kriege befindet. Obgleich ge.
nügend Ledenömittel und Kohlen
vorhanden sind, hat die holländische
Regierung in der Befürchtung, daß
die deutschen Tauchboote den Verkehr
ganz und gar unterbinden werden,
strenge Regulierung dcr Verteilung
von Nahrungsmitteln und anderen
Bedarfsgegenständen eingeführt und
gestattet, nur einen beschränkten Ver.
brauch, der durch Karten geregelt
wird. Ta gibt es Karten für Brot,
Kartoffeln, Fett, Reis, Hafergrütze,
Schweine, und anderes Fleisch und
sogar für Kohleii. Besonders in
.U'oljlen hat sich während des Winters
die Knappheit stark fühlbar gemaM
und die Preise für alle Lebensrnittel
sind ungeheuer hoch, vier, bis zehn,
mal so hoch wie in den Vereinigten
Staaten. Freilich hat Holland Geld
genug, um dafür zu bezahlen, denn
es treibt einen ungemein schwuiig.
basten Handel in allen nur entbehr
lichen Lebensrnitteln mit Teutschland
und erhält für sie außerordentlich
hohe Preise. So haben z. B. deut
sche Agenten den größten Teil des
Ackerlandes in Holland gepachtet und
lassen es mit Kartoffeln und Bohnen
bestellen. Tie Pachtsummen sind
ungemein hoch und außerdem müssen
die Pächter auch einen bestimmten
Anteil von der Ernte abgeben. AIs
Anekdote erzählte Herr Baas, daß
Kommissionöhändler in Holland
Hunde für 3.00 das Stück, Tatzen
für $2.00, Krähen für 23 Eents,
K'artoffelschalen und Kraut strünke
für 5 Eents das Pfund auskaufen
und nach Teutschland versenden, wo
nach Herrn Baas daraus Suppe für
die Soldaten gekocht wird. Freilich
hat r weder die KommissianShänd
ler, noch die Hunde und Katzen oder
die Suppe selber gesehen.
Zivilisten aus Teutschland sind in
so großer Menge nach Holland ge
kommen, daß die holländische. Regie
rung ihnen jetzt den Eintritt verwei.
gert, weil sie nicht ernährt werden
können, auch wenn sie die nötigen
Geldmittel besitzen. Aber Kinder
werden jeden Il'conat aus Teutsch
land zu Tausenden nach Holland ge
bracht und dort ernährt und ver
pflegt, was sie auch nötig haben, da
sie den armen zilassen, die natürlich
in Deutschland nicht zu viel zu essen
haben, angehören. Auch an Teser
teuren fehlt es nicht; sie werden in
dessen, wenn sie erwischt werden. zu
rückgeschickt. Auf der deutschen Sei.
te der Grenze hat die deutsche Re.
gierung einen hohen Stacheldraht
zaun, der mit einem starken elektri
jchen Strom geladen ist, errichtet,
um Teserteureii die Flucht zu ver.
esteln. Soweit Herr Baas eiwas
über die Stmimung in Teutschland
zu sagen wußte, gab er an, daß dort
.ehnmcht nach Frieden vorhanden
ist, wie in Holland und in allen
Ländern übrigens auch. In Hol
land sind die Ansichten über den
Äusgang des Krieges geteilt; wäh
rend auf der einen Seite Leute vor
Handen sind, die glauben, daß
Teutschland diesen Sommer Frieden
schließen müssen wird, sagen andere,
daß es nie besiegt werden kann.
Auch mit Belgiern, die beim Be
ginn des Krieges kämpften und dann
nach Holland entflohen, sprach Herr
Baas und erhielt von einigen dieser
Leute die Mitteilung, daß die beigi
schen Offiziere von Teutschland be
stachen worden feien, um keinen oll
zukräftigen Widerstand zu leisten.
(Also auch hier dieselbe Geschichte,
welche die Franzosen 1870 71 von
ihren Offizieren erzählten.) Der
Eintritt Amerikas in den Llrieg wird
in den breiten Schichten der hollän
dischen Bevölkerung nicht ernst ge.
nommen; man redet dort ganz allge
mein davon, daß es sich nur um
einen Bluff handelt und Amerika sich
in Wirklichkeit gegen Japan und
Mexiko vorbereitet, weil es weiß,
daß der Krieg zu Ende sei wirb, ehe
Paris, 4. August. Anatole de
Monzie. französischer Unterstaats,
sekretär für die Handelsinariiie und
den Seetransport, kommentierte die
Aussichten am Ende des dritten
Kricgsjahrcs und sagte dabei, das
Problem der Zuknnst der Mensch
lieit sei infolge des deutschen Tauch
dootlrieges ein Tonnageproblem ge.
worden.
Der llnterstaatss'ekretär erklärte,
die früher allgemein anerkannte
Tatsache, daß der Fortschritt auf
der Entwicklung des Verkehrs zwi
schen den Nationen beruhe, wäre zu
einer Tragödie geworden, seit
Deutschland das Recht der Seeräu
berei für sich in Anspruch genommen
habe. Der geringste Seemann arbei.
te beute nicht mebr für seinen Lohn
allein, sondern auch für Freiheit und
Recht, die von jetzt an unter dem
Tchutz der Sterne und Streifen ent
wickelt werden würden. Frankreich
sei incht nur das Hauptschlachtfeld
zu Lande, sondern seit dem Eintritt
der Vereinigten Staaten in den
ttrieg auch der Hauvthafen der
Welt. Dieser Hafen müsse mit Werk,
zeugen, Provisionen und Proviant
ohne Nachlaß versehen werden. Tie
nranzosen seien seit drei Jahreu für
die Sache der Menschheit gestorben.
Frankreich habe den schwersten Teil
des Krieges zu tragen gehabt und
dabei hinter einer Grenze von
Grabgewölben produzieren, konstru
ieren, wiederaufbauen und erfinden
müssen, aber es babe gewußt, wie es
seine, wenn auch schreckliche, so doch
glänzende Ausgabe zu tragen hat
te.
Heute sei Frankreich gezwungen,
auf maritimem Schlachifelde fast
ebenso große Llnslrengungen zu rna
chen, wie auf den Schlachtfeldern
z-.. Lande, aber es werde seine Pflicht
tun, denn es fei nicht nur durch die
Hoffnungen der alten Welt gestärkt,
sondern auch durch die ganze Macht
der neuen Welt, die ihren höchsten
Äusdruck in der großen Republik
der Vereinigten Staaten finde
Taglich 500 Gramm Brot.
Heute wurden in Frankreich Brot
karten eingeführt. Ter Regierungs.
Anzeiger hat eine Verfügung der
öffentlich!, wonach jeder Erwach
sene und Familienvorstand eine
Karte erhält, welche erwachsene Per
sonen zu je 500 Grmnm Brot per
Tag berechtigt. Kinder unter sieben
fahren erbalten täglich 300
Gramm. Diese Nation mag uin
200 Gramm erhöht werden, wenn
der 5iartenbesitzer genügende Gründe
dafür angibt.
Zwölf Teputlerte sind auf dem
Schlachtfeld gefallen.
Paul Teschanel, der Präsident der
Kammer, pries in einem dem Ver
trcter der Assoziierten Presse ge.
währten Interview die .Kriegsarbeit
des Parlaments. Er wies auf die
(Gesetzgebung hin. welche sich auf den
Krieg bezog, auf die Arbeiten der
Ausschüsse, auf die Bereitwilligkeit
des Hauses, die Armee zu unter,
stützen, auf den Patriotismus, der
sich in den Tebatten offenbart habe.
und auf die Wachsamkeit und die ost
geübte Kritik, welche schließlich nur
auf das Interesse für das Wohl des
Landes zurückzuführen sei.
12 Mitglieder der Kammer",
fuhr Teschanel fort, sind auf dein
7yclbc der Ehre gefallen, diele an
dere, welche der Tod verschont hat,
sind in Tagesbefehlen ruhmvoll er.
wähnt worden.
Unsere Kammern haben inmit
tcn dieses furchtbaren ' Sturmes
dem Land durch den Erlaß wichtiger
Gesetze die nötige Stabilität ver
liehen. Sie sind der moralischen
Tisziplin treu geblieben, welche für
die Vorbereitung auf den Sieg ge
nau so unerläßlich ist, wie die niili
tärische Tisziplin."
Italien beschleunigt
Bau von Schiffen!
Tampfer vou einheitlichem Tyv wer
den f00U Couuen gro, ein.
Uanad. vahnen im
ttegierungsbetrieb!
Nikfigrs Eisenbahnnetz würde sich
vom Atlantische bis zum Pa
zifische Ozean erstrecken.
Ottaiva, U. August. Jnl Paria
ment machte der kanadische Finanz,
minister Sir Thomas White bekannt,
daß die Regierung sich mit der Ab
sicht trage, neben der bereits von ihr
betriebenen LuterEolonial Eisen
bahn nun auch das gesamte Tuslem
der Eanadian Northern Railiugl,,
welches etwa 0000 Meilen umfaßt,
wovon G000 Meilen im westlichen
Weizenring belegen sind, zu überneh
men, so daß das kanadische Volk in
den Besitz des Eisenbahnnetzes gelaii
gen würde, das sich vom Atlantik bis
zum Pazifik erstreckt.
Tie Transaktion, sagte er, würde
die Uebernahme durch die Regierung
der Zweigbahnen, DampsschisM.
nie,,, Telegraphengesellschasteii, Ho
tels und Weizen-Lagerhäuserii im
westlichen Kanada, sowie auch des
Mouut Noyal.TunnelS umfassen,
durch welchen die Bahn Zutritt in
Montreal und zu den Docks in Van
couver erhält.
Tie Regierung würde späterhin
die Grand Trunk Pacifie-Eisenbahn
übernehmen, welche von Wiimipeg
nach Prince Ruperti an der pazifi
schen Küste führt.
Besucht Otto Borsatz.
In seinem neuen Lokal 314 Süd
14. Straße. Begehrenswerteste alko
holfreie Getränke und feiner Lunch.
Bkdenteudrr Gelehrter gestorben
Ter berühmte Germanist Prof. Tr.
Lrarned vom Tode abberufen.
Philadelphia, tt. August. Dr,
Marion D. Learned, Hnuptprofesso,
germanischer Sprachwissenschaft , at
der Universität von .Peiinsnlvanis
und einer der bedeutendsten Gelehr
ich in Amerika, ist hier in seinem
Heim einer ltomplikation von Krank,
heiten erlegen.
Professor Tr. Learned war 187
in der Nähe von Dover, Del., gebo
ren. Er war einer der besten Ken
er deutsch. amerikanischen Lebens
und Strebcns und dciitsch.ainerika
nischer Geschichte und hat sich unend
liche Verdienste um die Herstellung
freundschaftlicher Kulturbeziehungen
zwischen den Ver. Staaten und
Deutschland erworben. Eine Zeit
lang war er Präsident des deutsch,
amerikanischen Lehrerbuiides und
schuf als solcher deut Bunde ein tüch
tiges neues Organ, die Pädagogi
schon Monatshefte".
Auch um die (Gründung des
Teutschen Publikationsfonds voll
Amerika", ein Unternehmen, welches
das Interesse an der Geschichte der
deutschen Literatur und Musik uud
der deutschen dramatischen Leistu,,.
gen in Amerika durch geeignete Uu
tersuchilngen und Veröffentlichungen
fördert, hat er sich große Verdienste
erworben. Kaiser Wilhelm hatte ihm
bor etwa sechs Jahren durch die Ver
leihung dcS Roten Adlerordens aus
gezeichnet.
Ist eins gute Zeit, Ihren Katarrh zu botiandeln!
Milbe Wetter Hilft Behandlung
'(ifi"rn Sie sich nickt tu dem tÄlau.
ben verleiten, daß Ihr Katarrh fort
ist. Tie erste Berührung von Win
tcrwettcr wird ihn zurückbringen.
Dies ist eine ausgezeichnete Zeit,
um das Blut gründlich zu reinigen
von den Katarrh.Bazillen, und Sie
werden für immer befreit t?on dem
leidlichen Spreuen und Touschen, die
Sie niemals kurieren können.
S. S. S der große Blutreiniger,
sucht die Katarrh.Bazillen heraus,
mit liirMunt EX'sir Blut verseucht ist.
und jagt sie vollständig aus Ihrem
System. Es ist die befriedigendste
Behandlung für die 5krankheit, weil
sie auf die Wurzel dcS Uebel reicht
und die Ursache desselben ausmerzt.
Schreibt heute für volle Jnforma.
tion und erperten medizinischen Rat
für Behandlung Ihres eigenen Fal
les. Nehmt die heilte gebotene Ge
legenheit wabr. Adressiert Swift
Spccific Eo., Tcpt. Q 153, Atlanta.
Ga.
Will W jBMUlwtf Thi
n
Pyi
4
Die Geldanlage eines
Geschäftsmannes
Vorzugsaktien der Pantel Realty Co.
Zahlen 7 Prozent Zinsen!
Können vom allgemeinen Publikum er
werben werden in vetragen von
$1 00 und aufwärts
Nio zuvor wurde eine solche Gelegenheit,
geboten in sicheren, Dividenden
verdienenden Geldanlagen
Rom, tt. August. Die italieni
schen Schiffsbauhöfe haben mit dem
Bau von Handelsschiffen von einem
Einheitstyp, die 8000 Tonnen groß
sein Zverden, begonnen.
Ter erste Stapellauf wird Ende
dieses- Monats swttfiriden, und an
dere werden ohne Unterbrechung folgen.
es Mannschaften nach Frankreich sen
den kann. Herr Baas gab zum
Schluß seiner Mitteilung dem Ge
fühle Ausdruck, daß er herzlich froh
sei. wieder in God'S Eountry" zu
sein.
Ter russische General stornilosj
hat Massenhinrichtung der Fahnen
flüchtigen angeordnet. Ta läßt er
sie wohl erschießen, ehe sie ausknei
jen kör.nenL
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' i, f . r - ' v.
vrv''AX '
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, ' i, .;',, -
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4
Morris Apartment Hotel, 18. und Todge Str., Omaha, Neb.
Gebaut don Home Builders, Inc., Omaha.
Schreiben Sie uns um weitere Auskunft.
Wir werde Ihnen unseren deutschen Vertreter,
Hrn. F. Levrnnann zusenden, der Ihnen alles Steifere
erklären wird.
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Werden Sie ein Teilhaber im Morris Apartment Hotel,
indem Sie eine oder mehrere der 1 Zinsen tragenden garon
tiertcn Aktien der Pantel Realty Company kaufen.
Die Pantel Realty Company ist zu dem alleinigen
Zwecke organisiert, Gebäude im Hauptteil der Stadt zu bauen
und zu betreiben. . . . ..,,
Nur sür ganz kurze Zeit sind wir autorisiert. 1 Vor
zugsaktien anzubieten. Eine Gelegenheit wie diese bietet sich
kleinen Investoren selten. Lassen Sie uns Ihnen weitere
Auskunft gebm.
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202 südl. 17. Straße.
Verkaussagentku.
Phone Touglas 5013.
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Oelen, Heizer, Furnaces und Dampfkessel
t Tlknft Mte tti(c. ,
kSaffrrZ ffkrhktig.-ttrich'ne.
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