Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 30, 1917, Image 3

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    Seite J-Tägll'ch'e Omay Tribüne -Montag, den 30. Juli '1917.
(
mmmmHmmmammffimmm3mmmzm
Alls km Staate Nebraska!
.-.,
maßssmmwMMmmt!
Aus Columbus, Ueb.
I
!
V
Mit grofjcin Bedauern müssen wir
berichten, dag Herr Pastor ;r. Mül
ler an der Shell Creek in dem Sa
natorium in College i'Jieia Heilung
sucht und schwer krau! darnieder
liegt, nachdem er kürzlich einen er.
ncutcn Schlaganfall erlitten. .Hof
fentlich wird bald wieder völlige Bes
serung eintraten.
., Die unabhängige' ev. protestanti
sche Kirche wird ain Sonntag, den 5.
August, ihr Missionbfest abhalten.
Die Schweizer freuen sich jeht
schon auf den kommenden Sonntag,
den 6.' August, da an diesem Tage
der Schweizer Verein nämlich sein
Jahrcspicknick abhalten wird. Bis
jetzt hat man sich allerdings noch
nicht auf den Picknickplad geeinigt,
doch hoffen wir, rechtzeitig Mittet
Inner machen zu können. .
. Vorn 1. Ins 21. August findet die
"öjährige Chautauqua hier statt,
as Programm wird äusterst liielsei
g sein und man cnvartct einen
gahlreichcn Besuch.
Frl. Katyarine Greisen ist aus
Humphrey Zurückgekehrt, wo sie Frl.
Sieda Fangman einen, einwöcheiltli
chon Besuch abgestattet hatte.
Herr und Frau T. K. Matjm ha
bcn von ihrer Tochter einen unterm
12. Juli datierten Brief ans London
erhalten, worin die patriotische junge
zi,rankenwärt??iN schreibt, das sie in
Liberpool gelandet uud sofort nach
Frankreich weiterfahren wird, mit
ihre Pflichten auszuüben.
Das erst am letzten Montag ge
borene Söhnchcn der sechs Meilen
nordöstlich von hier wohnenden Fa
Nlilie Herman Ahrens wurde Frei.
tag5 oend den tief betrübten Eltern
Kicker durch den Tod entrissen. Dto
Beerdigung fand Sonntag nadimit
tag statt. Herr Pastor Nenmarker
leitete die Leichenfeier.
Aus AebrasKa City.
Hilfsfheriff TaviS von Nemaha
llounty lich hier auf Veranlassung
von einer Frau Ward in Auburn
Frank Lingle verhaften u. nahm ihn
nach Auburn. Die besagte Frau
behauptet, das; Lingle der Pater
ihres neugeborenen jijndeS' ist, was
Lingle leugnet.
Nompagnie B wurde ein Freitag
abend in den Bundesdienst cinge.
mustert und bildet jetzt einen Teil
der Bundcsarmec. Von den 149
untersuchten Leuten wurden nur sie
bcn körperlich untauglich befunden.
Auf Veranlassung von überpatrio
tischen Lmte der Kompagnie B, wel
che behaupteten, das; der Farmer
,'ohn Bando angeblich unpatriotische
Bmierknngen gemacht haben soll, ha.
bcn Sheriff Ed. Fischer und der
Eountyanwalt eine Untersuchung der
V
Woche beginnend am 29. Juli
Für die erste Hülste her Wochx:
. ee Wals 1
Cönicr und Züntn
HockwaldÄ Hawiians
Eingewlki, Ettngrr, Unnzer und
nknimetIi!Irii
Wilian und Brom
' Izenlrisch ifinj
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Mr, 1
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Ciftc der militär
freien Personen!
Leute,, die nach amtliche Bestim.
niungku vom Militärdienst
befreit werden können.
Lincoln, Neb.. 3. Juli. Der
Präsident der bereinigten Staate
ist die letzte Instanz, an die sich Leu
te, welche vom Militärdienst unter
diesen oder anderen (Minien befreit
werden wollen, wenden können,
wenn alle anderen Mittel fehlschlu
gcn. Zuerst muf; mau sich an die lokale
Aejreiungsbehörde wenden. Falls
diese das Ersuchen nicht erfüllen soll
te. hat die Tistriktsbehörde das
Wort, und ivenn sich auch diese un
willig zeigt, bildet der Präsident die
letzte iistaiiz.
Die Personen oder Klassen von
Leuten, welche berechtigt sinS, vom
Militärdienst Befreiung zu brn
spruchen, sind auf ciner achtzig Sei,
ten langen Liste ausgezählt, welche
vom Kriegsamt herausgegeben ist.
Wir führen diese Klassen hiermit
kurz an:
Geistliche,- Studenten der Theolo
gie; Leute, die im Militär, oder
Jlottendienst der Wer. Staaten ste
hen; Deutsche Untertanen, die in den
Ver. Staaten wohnen; alle anderen
ausländischen Bewohner, die ihre
ersten Bürgerpapiere nicht herausge
noinnicn haben; Lokalbehörden, wel
che die Zertifikate für Militärbcfrei.
ung ausstellen; Personen, die von
einer Lokalbehörde entlassen sind;
County. und städtische Beamte; An
gestellte der Zollämter; Angestellte
des Postdienstcs; Handwerker und
Arbeiter, die in den Waffenhallen,
Arsenalen und Schiffsbauwerften der
Ver. Staate,: angestellt sind; Leute
im Dienst der Ver. Staaten, die
durch Erlas; des Präsidenten vorn
Militärdienst befreit find; Lotsen;
Seeleute, die in der Handelsmarine
der Ver. Staaten tätig sind; solche,
von denen andere in bezug auf Le
bensunterhalc abhängig find, so das;
ihre Ausschließung wünschenswert
ist; irgend sin verheirateter Mann,
dessen Frnil oder .Kind von seinem
Arbeitsverdienst abhängig ist; der
Sohn einer Witwe, falls dieselbe auf
ihn angewiesen ist; der Sohn von be
togtcn oder kränklichen Eltern, oder
Vater oder Mutter, falls diese auf
seinen Erwerb angewiesen sind; der
Vater eines mutterlosen 5l indes oder
Kinder unter 16 Jahren, die auf ihn
angewiesen sind; Bruder eines Kin
des oder Kinder unter 16 Jahren,
die weder Vater noch Mutter haben,
und die von seinem Verdienst abhän
gig find; irgend eine Person, welche
einer bereits am 18.. Mai 1917 be
stehenden religiösen Sekte oder Or
ganisation angehört, deren dann be
reits existierendes Bckeniünis oder
deren Prinzipien ihren Mitgliedern
verbieten, am Krieg in irgendwelcher
Form teilzunehmen; solche, die mo
ralisch defekt sind.
Seine englische Lrau.
Moman von Rudolf Ltrah.
(19. Fortsetzung.)
Er fühlte ein schlechtes Gewisstn
ihr gegenüber. Sie hatte doch nun
einmal zur. Hälfte britisches Vlut.
Lie erschien ihm wie eine weiße
Möwe, die man fern von der Lee in
einem Käfig eingesperrt h'ult. Ein
mal mußte doch solch freier Logel
seine Schwingen regen und hinaus
fliegen dürfen in die Weite. Und er
mit. . .
Herrgott. . . er war doch nicht
sein Kompagniechef, der Hauptmann
Grempe, der mit einer alten Mann
schaftshose im Kopf aufstand und mit
einem schadhaften Magazingewehr
auf der Seele schlafen ging! Sein
Gesichtskreis war weiter! Sollte
er sich vor den paar Engländern da
unten am Nil fürchten? Es war
ja lächerlich! Er. . .ein guter Deut
scher.
Zu Hause sah er zu seinem Er
staunen ieere offene Koffer hcrumste
hen. Eo:th hatte sie. ohne ihm ein
Wort zu sagen, vom Boden herun
terholen lassen. Nie hätte sie sonst
am hohen Feiertag den Dienstboten
solch einen Sabbaibruch zugemutet.
Aber ht,ute war das Absicht. Sie
prüfte rnd ging dann gleich ge
schaftsmäßig ans Werk und versenkte
eigenhändig ein Bündel Spitzenwä
sche auf den (rund des einen Kof
fers. Da hörte sie über sich die
Stimme ihres Mannes: '.Du leg
doch auch gleich was von meinen
Plätthemden dazu!. . .Ich komm' sonst
damit nicht aus ich kenn' das
schon. ."
Er hielt ihr auf den Armen einen
großen Stoß gestärkter Wäsche hin.
Sie schaute mit einem Sonnenschein
auf den frischen Zügen über die
Schulter zu ihm auf. Dann richtete sie
sich empor. Die Plätthemden fielen
zu Boden. Die beiden hielten sich
umschlungen und küßten, sich und lach
ten.
Sache eingeleitet. Es stellte sich her
aus, öasz die ganze Sache ein gründ
loses Geschwätz gewesen, denn die bei
den Leute, denen gegenüber Bando
angeblich die unloyalen Bemerkun
gen gemacht haben sollte, wie die
Vaterlandsvcrtcidiger erzählt hatten,
gaben an, dad sie mit diesem seit
Monaten nicht gesprochen hatten.
Herr Pastor M. (5. Bollinger,
welcher sich sechs Wochen im Osten
des Landes aufgehalten und der lu
therischen Synode in Chicago beige
wohnt hat. ist Donnerstag wieder
heimgekehrt.
Die Beerdigung von Frau Mar
gareta Hauptmann fand am Frei
tag Nachmittag vom Trauerhause,
eine Meile nördlich von Julian, aus
auf dem Camp Creek Fricdhof statt.
Neue Ttaatsgarde beabsichtigt. !
Lincoln, Neb.. 30. Juli. Der,
neu ernannte Ecncraladjutant Ctee-:
le hatte mit anderen militärischen!
Leitern eine Besprechung, in welcher'
die Bildung einer neuen Staatsgar-
de befürwortet wurde, damit der
Staat in Notfällen Truppen zur
Verfügung hat. -
; i
Zug fahrt ins Auto hinein. j
Scward. Neb., 30. Juli. Ginj
ttiiterzug fuhr am Samstag in das
Automobil von Albert Thompson i
von hier hinein, der einen CchAcl-i
brnch erlitt, so das; man zwcism. thu
cm Leben erhalten zil können.
Tötlich:r Automobilunfall.
Lczington. Neb.. 30. Juli.
Das Automobil von Robert Allen
geriet auf der Lanbstraße zwischen
hier und der-Platte Nivcr Brücke
außer Ordnung und folgte dem
Steuer nicht znchr. Es sauste in
einen Graben, und Allen fand auf
der Stelle den Tod. Will Fcllers
wurde schiver. verletzt, während zwei
itinder, die sich ebenfalls . in dcr
Maschine befanden, mit leichten Ab
Üiüiuz2sn ösvsLlämuz.
Der von Ostasicn heimkehrende
öeichsposidümpser lag weit drau
ßen aus der Neede von Suez, schon
halb am asiatischen Ufer, über dem
fern die grüne Palmeninsel der Mo
sesquellen sich aus dem gelben Sand
Arabiens hob. Kornblumfarbig wog
te das Meer mit aus der Tiefe auf
wallenden glasgrünen, milchweißen,
blutfarbenen Lichtern. Fahlviolett
stand drüben der Sinai von dem
stahlblauen Himmel. Eine , schwere
schwarze Rauchschlange kroch als daS
Wahrzeichen Europas aus den Schlo
ten des Dampfers quer über das
glühende Bild. Er hatte keine Zeit.
Er mußte weiter. Vor ihm flatterte
schon das Lotsend im blauen Felde
als Zeichen der Einfahrt in den Suez
kanal. Er wartete nur auf die
Dampfbarkasse deö Lloydagenten. die
sich, eine tanzende Nußschale, von
Port Tewfik her über die weißwal
lenden Siechen von Schaumkämmen
heranarbeitete.
Zusammen mit dem Vertreter der
Neederei sprang noch ein Herr in wei
ßem Tropenhelm und grauem Euro
päerzivil auf die Stufen des Fall
reeps, klomm flink, ohne sich um die
hilfsbereiten Arme der Araber zu
kümmern, an der senkrechten Bord
wand empor und schaute sich suchend
auf dem Verdeck um.
.Ich möchte gern Ihren vierten
Offizier sprechen!" sagte er zu einem
vorbeikommenden Decksteward. .Ach
nein lassen Sie mal da seh' ich
ihn ja schon. .
Ueber daS braungebrannte, von ei
nem kurzgcschnittenen, niederländi
schen Blondbart umrahmte Gesicht des
jungen Seemanns drüben flog ein
Schimmer von freudigem Erstaunen.
Er war gerade mit seiner Tätigkeit,
dem Ausladen ewiger Frachtstücke an
die mit schrägen Nahen längS des
Schiffskolosses liegenden arabischen
Leichter, zu Ende und eilte mit aus
gebreiteten Armen aus den Bruder
. .
. .HerrjesuZ Helmut! Na, daö
ist aber nett!"
.Meine Frau wäre mitgekom
men." iaate Helmut Merker nach der
ersten Begrüßung. .Aber weißt du:
für ine Dame ist so 'ne Spritztour
für die paar Stunden doch ein bis
chen mühsam. Ich fahre jetzt mit biö
Jsmailia. Dann bin ich mit der
Aahn bis heute abend wieder in
Kairo. Dort haben wir für den
Mintn unser Oauplauartier ausae
scklaaen. Famos. Leider bald zu
Ende
Den blonden Schnurrbart kurz ge
cknitten. die Lande in den Taschen.
die Stummelpfeife im Mund, den
Blick kühl über die Wellen, machte
den Eindruck eines vornehmen Eng
länders, wenigstens auf den jungen
Seemann an semer Srfite.
Die Sirene heulte, der Ostasiate
scßle Zeuchend 'feine zwölftausend
Tonnen in Bewegung und glitt lang'
fam in die märchenhaft blaue Bin
nenflut der Bitterseen hinein. Oben
auf der Kommandobrücke lehnten in
kiner Reibe, dunkel von dem Son
kllMWU jiben. der Sotse. dn
Kapitän und zwei feiner Offiziere.
Huit Merker hatte jetzt leinen
Dienst. Er tonnte sich seinem Bru
der widmen. Der nahm die durch
den Lärm der Dampfpfeife unterbro
chene Unterhaltung wieder auf und
lachte.
.Ja. . . du kannst dir meine Frau
in Kairo vorstellen, Kurt! Ich Hab's
ihr gesagt: wie wenn ein Entchen
wieder ins Wasser tomint!. . . So
glückselig platscht sie da in der großen
englischen Kolonie herum! öta. . .
die ist ja auch direkt tip-top eben
richtigen Briten. . . wie man sie bei
uns daheim gar nicht zu Gesicht be
kommt!"
Und du machst mit?"
.Gott. . .'s ist doch interessant!"
sagte der Leutnant Merker nachlässig.
Er hatte trotz seiner zur Schau ge
tragenen Zufriedenheit etwas Aufge
regtes ün sich. Er war wie in einer
Art von leichtem ständigen Rausch
von Freiheit, .'mal was Neues!
Das kannst du nicht so beurteilen,
Kurt! Du bist heute in Singapore,
und morgen in Tahiti, für dich ist die
Erdkugel nur so ein besseres Karus
jkl, auf dem du rundum fährst!. . .
Aber wenn man so wie ich zum er
stenmal wirklich in die große Welt
hinauskommt. .
Er unterbrach sich und rief einem
vorübereilenden Decltellner ,u: Some
light. please! .
Aes, Sir!"
Auf gut deutsch: Ein Streich
holg, Krause!" sagte der chiffsoffi
zier nachdrücklich. Warum redest du
denn nicht Deutsch, Helmut? Wir sind
doch hier auf deutschem Boden! Siehst
du nicht da hinten unsere schwarz
weiß-rote Flagge?"
( .Ja, ja. . . verzeih. . . es ist nur
die verfluchte Gewohnheit! Ich glab',
ich hab' feit vier Wochen kein Wort
Deutsch gesprochen!"
.Auch nicht mit deiner Frau?"
Nein. . .weißt du. . . wenn man
o mitten unter den Engländern drin
steckt. . . es ist ja auch gut, daß man.
t mal wirklich kennen lernt. . ."
Die Kerle kochen auch mit Was
er: v etztt der veulje ajiifsfi
zier trocken.
Na ja. . . von deinem Stand
Punkt aus gewiß. . . aber wir daheim
im Binnenland, wir wissen ja so gut
wie nichts von den Engländern. , .
Wir unterschätzen sie rasend. . . .
Wir machen uns keinen rechten Be-
griff von den Dimensionen, sogar,
wenn man in England selbst ist, noch
nicht. Da ist vieles altfränkisch und
verstaubt. Das geb' ich ohne weiteres
zu. Aber hie; draußen. . . Bonner
weiter zu. . . sind das Kerle!
Der andere lächelte.
Na. . . 'S i,t gut, daß sie dich
nächstens wieder in deine Garnison
einheimsen! Das kühlt dich hoffentlich
adl. . . Tu bist ja Feuer und Flam
me. . . Kerlchen, was ist denn nur in
dich gefahren?"
Helmu: Merker zuckte die Achfein
und lenkte das Gespräch ab. Erst
nach dem Mittagsimbiß, der nun,
wo man sich Europa näherte, schon
Lunch und nicht mehr Tiffin hieß,
kam er darauf zurück. Es war ein
Schatten von Wehmut über feinen
nichen Zuqen. Er musterte, ?n den
Schiffsstllhl zurückgelehnt, die zer
lumpten Fellachen, die, an dec Ufer
böfchung des Kanals hinlaufend, sich
vom Schiff Geld und Brotstücke zu
werfen ließen, und fchlug seufzend ein
Bein über das andere.
Nur noch acht Tage, Kurt
dann hat's geschnappt! Dann schrei
den wir den einunddreißigsten März.
:ann heißt's wieder heim in die
Tretmühle. . .
Sie lellen dir nur dort d Hain
melbeine tüchtig lang ziehen!" nickte
der Jüngere. .Reif dazu bist du!"
Nee so mein' ich's auch nicht!
Faulenzen will ich absolut nicht! Nur
. . . daß man sich so gar nicht wäh
len kann, was man gerade gern tun
möchte. . . Daß einem immer ein
Dutzend Leute rm Genick sitzt. . .
Die Edith ist darin fo komisch. . .
Das heißt, es il eigentlich gar nicht
komisch bei jemand, der in England
geboren und aufgewachsen ist. . . .
Wir sind doch nun bald ein Jahr ver
heiratet. Aber es :t mir noch nicht
gelungen, ihr den Begriff eines Bor
gefetzten oder einer Lorgesetzten bei
zubringen. Für sie sind alle tespek
tablen Menschen einander gleich. Kei
ner hat den Torrang vor andern.
Nur die Ladies vor den Gentlemen.
Das ist auch der Est hier da,
wo wir in Kairo verkehren. ES hat
so etwas unendlich Angenehmes!
Es macbt das Leben so frei und
leicht. . :
.Und andere müssen daS Celd d&
zu verdienen!"
.Ja. . . die Leute Haben's eben!
Das ailt als selbstverständlich! Es
wird gar kein Wesens davon ge
macht!"
.Na und ihr. . .euch schickt Schwie
aervavachen immer fo munter die
Monet herüber?"
.?la. DaS heißt. . . in letzter Zeit
,. , . gar I Mb wollten wir. ihm
doch nicht kommen!"
.Was habt ihr denn da gemacht?"
,!Jto wozu hat denn der Mensch
das Ksmmißoermögen!" meinte der
Leutnant Merker träumerisch.
.Da reißt an?"
.Nach Noten!"
Das ist aber doch furchtbar leicht
sinnig!"
.Das wäre bei anderen leichtsin
nig, die darauf angewiesen sind!. . .
Aber wir was glaubst du denn,
daß die paar Kröten von Zinsen in
unserm Etat jährlich ausmachen, ge
genüber der väterlichen Zulage. . .
Das ist doch eine Formsache. . .
Vorschrift. . . Alles bei uns. Man
lebt hinter Stacheldraht und Draht
zäunen. Ach, es muß so schön fein,
einmal ein freier Mann zu fein!. . .
WaS ist denn dahinten für Grünzeug
in der Wüste?"
.Jsmailia!"
.Donnerwetter, da muß ich an
Land!. . . Also laß es dir gut ge
hen! Grüße Muttern, wenn du sie
siehst! Adieu!" -
Langsam rollte der Eifenbahnzug
durch die Wüste dahin. Helmut Mer
ler war allein in seinem Abteil. Er
hatte auf der einen Seite die Hölzer
nen Gitierläden des Fensters ge
schlössen, um sich gegen die stechende
Abendsonne zu schützen. Auf der an
deren sah man wieder das Meer. Aber
ein Meer von toten, bis an den Hori
zont reichenden Sanddünen, erstarrt
in seinen Hügeln und Tälern, ein
fahles schwefelgelbes Licht über der
unendlichen Einsamkeit.
Und iii dieser stillen Stunde frug
er sich in einem plötzlichen Erstau
nen: Bi: du denn das wirklich, du
Der Oberleutnant Merker aus Als
beim an der Bergstraße, der hier frei
wie ein Fürst lebt, der mit einem
Lord und sonst der Blute Britan
niens verkehrt, ein unabhängiger
i'entleman, weiter nichts! Es war
so unwahrscheinlich man war nicht
umsonst im Land vcn 2.ausendunoel
ner Nacht, im Reich der Wunder.
U.id wieviel Wunder lagen noch da
hinter, lenseits der Schwelle von suez
. . die Valmen .mdiens. die Pago
den von China. . . die Welt war so
weit. . . so weit. . .
Aber am ersten Avril morgens um
sieben Uhr stang das zweite Batail
lon in rechts abmarschierter Sektions
tolonne. ??ront nach der Beranraße.
zum Exerzieren bereit. Und am rech
ten Flügel des zweiten Zuges der
achten Kompagnie eingetreten, den
Säbel in der Hand, der Oberleut
nant Helmut Merker. Und vorne, im
Kampf mit seiner alten Himmelsziege,
der 5auvtmann Grempe. den Kopf
vorgestreckt, um irgendeinen Fehler zu
entdecken: .Na. Lerr Leutnant . . .
Ihnen fleckt wohl dcr Urlaub noch in
den Gliedern?
Lieber Gott was ahnte der gute
Gremve nun so eigentlich von der
Welt? Aber er war der Vorgesetzte!
. .Em sonderbarer egrin . . in
Vorgesetzter. . .
Es wurde öelmut Merker trübe zu
mut. ie mebr die Dunkelheit über die
Wüste hereinbrach. Er hüllte sich frö
stelnd in feinen Paletot. Gedruckt sag
er in der Ecke. Es wurde ganz nacht.
Und dann plötzlich. Lichterhelle. Eine
mächtige Bahntzoswoloung. Tooendes
Gewühl Kairo.
Draunen. in der bunten Nacht der
Straßen das Farbengewimmel des
Orients. Selten einmal zu dieser
Stunde noch ein Europäer. Aber
ibre Nabe schwebte über Türken und
Arabern, über Fellachen und Kopten,
über Syrern und Sudanesen. Man
suhlte: sie waren da. lleberall wachte
ein unsichtbares Auge. Der Geist des
weltumspannenden britischen Jmperi
ums. Geräuschlos wie durch einen
Fingerdruck auf einen elektrischen
Knopf arbeitete dieser riesige Apparat.
Aegyptische Große rollten vorbei, ge
putzte Leute vor dcr Karosse, levanti
nische Millionäre in Luxusautomobi
len, da ritt ein Pascha mit seinem
Gefolge aber mitten in dem Volk,
das ihnen ehrsüchtig nachstarrte,
schlenderte irgendwo irgendein glatt
rasierter angelsächsischer Gentleman,
einfach grau gekleidet. Bon unbe
stimmtem Alter, den Sommerpaletot
lose über dem Arm. Seinen kühlen
prüfenden Augen entging nichts. Er,
der einfache Fußgänger, war vielleicht
einer der wirklichen Herren hier im
Lande, nach seinem Willen tanzten da
draußen die edelsteinbehängten orien
talischen Puppen. Hier und überall
auf der Erde. WaS auch da draußen
geschah, es geschah wenig ohne, fast
nichts wider ihn.
. (Fortsetzung folgt.)
DasieimKreiSgerichtin
Oshkosh, Wis.. beweisen konnte, dgß
sie die .Common Law"-Gattin des
verstorbenen John Mahony war, er
hielt Frau Allie Mahony die Lebens
Versicherung, und das Geld ist ihr
von der betreffenden Bersicherungs
Gesellschaft auszuzahlen. Mahony
war bei den Mystic WorkerS of the
World mit 1000 Dollars versichert
gewesen. Frau Margaret Mahoney,
Mutter des Verstorbenen, hatte der
Witwe in einer Gegenklage das Ver
scherusgeld streitig machen wollen,
indem sie behauptete, daß jene nicht
die rechtmäßige Ehefrau ihres Soh
yes war
r
ni
uiassine
You Should Read
mPBmassassamxaBaEaeiL
d'Äds!
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1
Masslflzierte Anzeigen.
Verlangt Weiblich.
Verlangt: Mädchen zur Hilfe
bei allgemeiner Hausarbeit. Web.
1200. 81.19
Verlangt: Zuverlässiges Mäd
chen mit Empfehlung für allgemeine
Hausarbeit in kleiner Familie. Auf
zurufen Harney 35U0 oder zu mel
den 3019 Pacific Straße. 8-1-17
Verlangt: Mädchen für allge
meine Hausarbeit. Captain St. E.
Früh, 411 Sud 38.j2tr. 7-31-17
Gesucht wird Haushälterin für
Farm; guter Lohn. Schreibt an F.
Meyer, Bloomfield, N. 1, Box 3(i.
8-4-17
Verlangt: Alleinstehender alter
Herr wünscht eine brave deutsche
Frau als Haushälterin. Äutcs Heim.
Näheres H.V.,. Tribüne. -8-4-17
Verlangt: Ein tüchtiges deut
sches Mädchen in deutscher Familie.
Guter Lohn uud dauernde Stellung.
Telephon Douglas 4M8. tf
Verlangt Männlich.
Verlangt: Ein tüchtiger deut
scher Mann, um einen Frachtclcvator
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tuschatzmeister kallekticrt. Zinscncou-
0ßs au den Migen Taten in diejer
Office eingelöst. Information v
Verlangen geliefert.
Wir haben einige Lprozentige u.
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