Seite 6-Tägltche Omaha Tribttne-SamZtag, den 28. Juli 1917. Präsent wilson macht alles selbst Z Will alle Brsprcchiingcn über es lvigc Frikdcnöbcdingungcn prr sönlich leiten. Washington. 28. Juli. rasi heut Wilson wird persönlich alle DiKllissiviil'n iibcr. FricdeiiLbedin flmigcil' leiten, in loelchc die 33er. Stanieii eintreten niögcn. Von einer IioHeu amtlichen Seite wurde miste drufcf, dosi der Priisident seine Poli tik mit Bezug ans die Friedcnöbe dinguiigen noch niemandem gegen iiver weiter ansgesührt hat, nls in feinen verschiedenen Ansprachen- und in seiner Note an Rußland. Die ganze Frage wird die Ver. Staaten, wenn sie sich nn ihrer Lö snng zn beteiligen suchen, zur Ein Mischung in europäische, afrikanische und nsiatischs Politik treiben. Nach lau: die Äer. Staaten aber als die Vorkämpfer .für ' Weltfreiheit und für von niUükratifchen Regierungen lebrltfte odr bedrohte kleinere Na t!o!ei'. in den Mrrien, eingetreten, sind, vchb Arüsibcnt Wilson seine Stel l.lngi!ü!;i:ie früher oder später be sannt geben niüssen. CiiIian!) in der diplomatische öorlfiihrcr für alle Ententeuiächte. Vlineriia verfolgt jedoch, wie' betont wurde, i".c gänzlich unabhängige eusiättdiiche PcUiit und ist nicht on die E:klärun,;,n (SroszbritamiienS jiber die Politik der Alliierten ge fctüdfll. Anicrika 'vird irahrZcheinlich nicht an kt Alliierten Konferenz teiluch. inen, die wn Nustaud für nächsten Monat einberufen wurde und in welcher die ttrirgkzicle, nach der es fizicllcn russischen Erklärung, der Alliierten ciufS Neue festgelegt wer sollte. Es wurde von amtlicher Seite angedeutet, das; eine solche Teil nähme die Haltung der Bereinigten Staaten beeinträchtigen mag, da spätere Entwicklungen im ttricge sie kerniilafsen mögen, ihre Ansichten zu andern. . , Deutsche Lonsuln landen an paeZsicküste! Ein Hafen an der Pacificküfte, 28. Juli, Treisn'g ehemalige deutsche iionjiilit in Holläiidisch.Äestindieii sind 'hier gelandet und werden von amerikanischen tteheiinagenten scharf bewacht. Auf fünf Männer und eine Iran niit einer biereckigen, segeltuch. bezogenen Allste wird von ihnen ge. fahndet. Als das Schiff mit den .jioiisuln in den Hafen einlief, kam ein Motorboot herbei und legte sich längsschiif. Ten Insassen, fünf Männern und einer Frau, wurde die oben genannte Kiste zugeworfen, wo. rauf sie weiterfuhren. Äundesbcam tc glauben, das? die Kiste Geheim dokmncnte enthält. Gesundheit deutschen Heeres weiter gut! Berlin, über London. 28. Juli. Im Sicichtagöausfchusz für die Prü fung der UricgLlicferunasverträgc , teilte der Vertreter des ttriegsmini fieriums niit, daß der Gesundheit, zustand deö HeereS andauernd gnt sei. Epidemien seien fast gar nicht vorgekommen, austec in der ersten Zeit, als Truppen in verseuchtes Qjc biet einmarschierten. Die anstecken den Krankheiten nahmen dank hygie ischer Vcafznahinen tnirncr mehr ob. TaS Ergebnis der Krankenbehand. lnng sei sehr günstig. Von je 100 Aann des Feldheeres und Heimat Heeres, die ärztlich behandelt wur den, wurden s)i.3 Prozent wieder dienstfähig. Nur 6.4 Prozent wur den als dienstuntauglich entlassen. cloyd George wird Rriegsziele nennen! London, Juli. Bei einer groben patriotischen Tcinonstration. die am 4. August, dem dritten Iah ietag der Kriegscrklärnng Eng lands, unter den Auspizien des Na tional War Aims Cominittecs" hicr veranstaltet werden soll, will der Premier die Kriegszicle Englands nd seiner Alliierten rückhaltlos und genau nennen. Tie sonstigen Red rer bei der Tcinonstration werden bet Schakkanzler Aonar Law, der frühere Premier Asquith und der Z'ensionsminister und Arbeiterführer Garnes sein. Tas Komitee, das die ikundgcbung veranstaltet, tritt für die schonungslose Fortsehnn? des ttriegcZ-cin, bis Teutschland zer schmettert om Äodcn liegt. wöchentlicher Wetterbericht! Für Woche beginnend am 29. Juli für die Präriesiaaten sowie das obere und mittlere Mississippi Tal: Wann während des ersten Teiles der Woche, dann r.'.ästige Tenwera tur. Die Witterung wird im Allgc meinen schön sein, auster einiger lo kaler Geivitterstürm NmeriK. Wechselkurs im Zlusland gefallen! Sowohl in Tiincmar! wie in der Schweiz etiua zehn Prozent nter dem Nennwert. Kopenhagen, 23. Juli. Der amerikanische Wechselkurs ist hier auf 311 gefallen, ungefähr zehn Prozent unter dem Nennwert. In Dänemark zeigen überhaupt die Wechselnden aller kriegführenden Länder eine beträchtliche Preisver Minderung. ' Russische und österrei. chisch.ungarische stehen am niedrig stcrn. Die deutsche Mark sieht 47 Prozent unter Pari. Nie so niedrig wie jetzt. Bern, 23. Juli. In der Ga zettc dc Lausanne steht: Seit dem Sezessionökricg ist der amerikanische Dollar nicht so niedrig iin jlurs ge standen, wie jetzt. Während er vor dem Kriege 5 Franken und 12 Cen times galt, ' beträgt der Kurs jeht nur 4.46. Hundert Rubel, die. vor dein Krie ge 26G Franken wert waren, gelten ficht 99 Franken. Hundert Mark deutscher Rcichswährung gelten we Niger als die Hälfte ihres Nemiwer. teö, und östcrreichifch.ungnrische hun dert Kronen stnd um 30.80 Franken zu haben. ) Vizeadmiral Uliess Sohn in yast! Adolph von Sllicf nls Bahnarlieiter Zeslgenomnien. Binghamton, N. I., 28. Juli. Wie jetzt erst bekannt wird, ist kürz, lich hier Adolph von Klief. ein Sohn des deutschen Vizeadmirals v. Klief, von Bundesbeamten festgenommen worden, als er als gewöhnlicher Bahnarbeiter beschäftigt var. Seine Erziehung, die sich nicht verleugnen ließ, erregte Verdacht. Der Gefangene, der inzwischen nach Fort Oglethorpe überführt war. den ist, hat einen Bruder in der deutschen Armee und eine Schwester beim Teutschen Roten Kreuz, heißt es. - Kanadische Zeitung unterdrückt. Montreal, Quebec, 28. Juli. Trotz einer formollen Ankündigung ans der Vorderseite der Liberte mit der Erklärung, dafz die Unmöglich ke.it, genug Papier zu erlangen, diese Zeitung zur Einstellung ihres Er scheincns gezwungen habe, sehen hie sige Einwohner-in ihrer Einstellung das erste Anzeichen, das; die Behörde zum Ende ihrer Duldsamkeit aufrei zenden Zeitungen gegenüber gelangt La Liberte war niafzlos in ihrer Kampagne gegen Konskription. Sie hat die kanadische, englische und enne rikanische Regierung beständig ange griffen. Sie machte besonders per. sönliche Angriffe der heftigsten Art, Eine Zeit lang var ihre Unterdrü ckuug vom Staatsdepartement in Erwägung gezogen worden. Sie wurde gewarnt und änderte ihren Namen. Ihr Schriftleiter, Tancicdc Mar fil, ist der ansgcsprocheiidste Gegner von Konskription. Die Unterdru ckung der Zeitung gilt als Anzeichen, daß 'Marsils Lausbahn als Förderer der Unzufriedenheit zu Ende ist. 25,000 neue Offiziere. Washington, 28. Juli. Die 93c aniten im Kriegöamt treffen bereits ihre Vorbereitungen für die erfolg, reichen Kandidaten von den Offizier, ausbildungölagern. die Ernennungs, Papiere auszufertigen, damit diejo nigcn, welche ihre Prüfung bestan, den, ihre Ernennungen am 15. Au, gusl, wenn die Ausbildung vorüber ist, gleich ausgestellt erhalten. Man hofft, dab fast 25,000 neue Offiziere das Refultat der Ausbildung win werden. Kämpfe noch nicht vorbei. Shanghai, China. 28. Juli. Ein Korrespondent der North Chi na Daily News" berichtete, daß ernste Kamps von Neuem in Cheng Tu, der Häuptstadt der Provinz SzeChncn, ansgebrochen seien. Die Truppen der beiden Rivalen Kwei Ehow und ?)un?ian streiten um die Oberherrschaft. Die Hauptstadt soll in Flammen stehen und die Be vulkerung flicht. Bleibt ank seinem Posten. Berlin. 27. Juli, über London, 28. Juli. Der Kolonialminister Dr. W. S. Solf hat Freunden in Hamburg mitgeteilt, er gedenke ab zudanken und eine ' Stellung im Auswärtigen Amt anzunehmen, un begründet seien. Im Uebrigen sei er vollauf überzeugt, daß die Zu funft der deutschen Kolonien gesi chert sei. Berliner Einkommensteuer. Berlin, 2. Juli, über London 28. Juli. (rok-Berlin ivird in die sein- Jahre etwas mehr als 101. 000.000 Mark Einkommensteuer zablen. eine Zunahme von 11,000, 000 Mark gegen das vorige Jahr. Bedeutungsvolle ttede des Senators vorah! Amerika soll erklären, wofür rö kämpft? Absichten nrnrkn nie so drohend als jetzt. Washington. ,28. Juli. Borah von Jdaho hielt' Donnerstag Abend im Senat eine sichre eindringliche Rede, worin er fast stürmisch for derte, das; ein bestimmtes Pro gramm angegeben werde, für das Amerika kämpfe Es sei jetzt ie höchste Zeit dafür I folgendes sind die Hauptitellen der denkwürdigen Rede: Niemals in diesem Kampfe seit dem 1. August 101 find die Aus sichten so ernst gewesen, und so drohend für die, Alli. i er ten, wie gegenwärtig! Kein früherer Augenblick hat so ernst lich an den Patriotismus der Lei tcr der Geschicke unseres Landes ap Pclliert. Rusiland ist jetzt für alle Prakti schen Zwecke aus dem Kriege aus geschlossen. Was bedeutet das für die Vereinigten Staaten? Könnte eine ernstere Nachricht uns erreichen, die das Leben von Millionen un sercr Söhne betrifft, als die Tat fache von Nufzlands Zusamnicn bruch? Wir sollten für den Erfolg Kcrensky's beten, wie nie zuvor. Diese Nachricht bedeutet, dah Mil lionen der Söhne Amerikas auf den Schlachtfeldern Europas ihr Grab finden werden! Es können uns keine drohenderen Zustände entgegenstar ren als heute den Alliierten. Sie sind hier, und die Stunde Opfer zu bringen, ist gekommen. Wäre es nicht Zeit, daß der Senat aufhöre, sich über Geldbewilligungen für Wer besterungen von Büchlein zu bal gen? Vor etlichen Wochen glaubte man. dast sich die Tauchboatfrnge günstig für die Alliierten löse, aber heute gestaltet sich dieselbe ausgesprochen zu Gunsten der Mittelmächte, da nach den eingegangenen Berichten die Schisssverluzte itcigen. Dazu kommt, das; Frankreich sich langsam verblutet. Amerika ist in den Krieg eingetreten, und es ist eine gebiete rische Notwendigkeit, zu fragen, ob für die geldliche Lage der Alliierten irgend eine Gewähr vorhanden, ist, und ebenso für eine Erhaltung un erer Finanzen zu sorgen. Ist die Zeit noch nicht für uns gekommen, zu verstehen, dasz wir wirklich, nnd weshalb wir an die sein Krieg beteiligt sind? Wir. soll ten über diese Angelegenheiten be schließen, als wenn der Feind vor unseren Toren stände! Glaubt ir gend Jemand, daß die Mittelmächte, da Rußland zusammenbricht, der Tauchbootkricg anscheinend täglich mehr wirklani wird, und sZrank. 'reich das Ende seiner Kampfkraft erreicht hat, von Frieden reden wer den, ausgenommen auf Grund der Bedingungen Deutschlands? Es sollten dem amerikanischen Volke die wirklichen und genauen Ziele und Bedingungen, für die es kämpft, bekannt gegeben werden. Bieten sie für das Volk eine aincrl kanische Streitfrage, für welche es sterben soll? Wir könnten nichts Besseres tun, als es kirnd werden zu lassen, daß dies ein amerikanischer Krieg sei, in welchem cs sich um amerikanische Einrichtungen handle. Die kürzlichen Jricdensvorschläge Rußlands fanden von keinem der alliierten Völker eine Unterstützung. Die Vereinigten Staaten hätten keinen bedeutungsvolleren . Schritt tun können, als diese Erklärung Rußlands zu unterstützen. Wären die Vereinigten Staaten zu Gunsten des Friedens entschieden eingctrc ten, dann wäre Nußland heilte eine um hundert Prozent mehr wirksa niere Kampfkraft. Aber die Ver Staaten warteten, daß eine der an deren den Krieg beeinflussende Macht ihre Stellung zu dieser Frie densfrage erklären würde. Ich habe nicht aus Sympathie für Frankreich, so sehr ich es auch bewundere, für den Krieg gestimmt, sondern weil amerikanische Rechte mit Füßen ge treten und unsere Bürger gemordet wurden", und die Aussicht vorhan den war, daß dies fortdauernd zur Schande der Nation geschehen wür de. Ich stimmte für den Krieg, um unsere gesegnete Republik zu sichern, und für Würde, Ehre und Sicher heit der Demokratie der Vor. Staa ten. Ich stimmte nicht für diesen Krieg, um ii&t-r Europa Demo, kratie zu verbreiten, trotzdem ich es gerne sehen möchte, daß jeder 5iönig und Prinz für immer vertrieben und jede Dynastie für immer auf. hören würde. Dieser 5trieg ist zu einem aincrikan?.n geworden, der aufhören soll, wenil Amerikas Interessen gesichert nnd ziisrieden gestellt sind. Wir können unsere Ver. kündeten haben.' aber wir müssen unsere amerikanische Eigenart selbst, ständig wahre! Noch sind die Ver. Staaten eine Sonne, und kein Tra baut. Wir können diesen Krieg, nieU nein Urteil nach nicht betreiben ohne eine gründlich anfgcrütteltc und ge stützte Meinung zu seinen Gunsten, und eine solche cristicrt derzeit nicht! EuLZenlied und Nolkslied. Plauderei von Dr. Karl Storck. Der Begriff deS Gassenliedcs ist nicht so eng, wie das Wort, wenn auch alle diese Lieder, selbst wenn sie ur spriinglich mit Klavier komponiert sind, die Bedingung erfüllen muffen, dafz. man sie auf der Gasse fingen kann, also ohne die Äegleitung eines Instrumentes. Lieder, die in Melodie und Rhythmus nicht so gehalten find, das; man sie vor sich hinpfeifen kann, werden nie zu Massenliedern, auch nicht im guten Sinne. Das muß man sich vor allein für die Bekämpfung der üblen Gattung merken. Gewiß gibt es auch ein gutes Gassenlied, d. h. dieses nennen wir dann eben Volkslied. Das Gassenlicd ist also ein Volks lieb; ja wir müssen sogar gestehen, mag es uns auch noch so schwer fal len, daß seit einigen Jahrzehnten ei gentlich überhaupt nur Gassenhauer jene Grundbedingung des Volksliedes erfüllen, daß sie vom ganzen Volke aufgenommen wurden. Das ist ein schlimmes Zeichen für den musikali schen Geschmack des Volkes, aber ein noch diel schlimmeres für die innere Unvolkstümlichleit unserer Komponi sten. Denn die Güte ist keineswegs ein Hemmnis für die Verbreitung der Musik. Als Oper und Singspiel Lie der von starkem volkstümlichen Ge halt und edler Singbarkeit enthielten, verbreiteten sich diese mit derselben Schnelligkeit und AUseitigkeit wie die übelsten Gassenhauer. Die Lieder aus Mozarts .Zauberflöte", erst recht die aus Webers .Freischütz", darnach die aus Marschners und Lortzings Opern waren rasch Allgemeingut des Volkes. Die Lieder, die Himmel, Methfessel, Kreutzer, Andr6 u. v. a. für Singspiele und als Einlagen be liebter Schauspiele lieferten, lernt man erst so recht schätzen, wenn man sie mit der heutigen Schlagerware vergleicht. Heute ist an die Stelle die ser gewiß nur selten schwungvollen und nicht übermäßig tiefen Kunst die elende Operettenwaie getreten: ge wohnlich in der Mache, gemein in der Gesinnung, seicht oder gar schmutzig im Tezt. Das Gassenlied ist ein Volkslied; die ältere ?dt macht keine sichtbaren Qualitätsunterschiede. Auf den Titeln der Sammlungen stehen die ,Mn häuerlin" gleichberechtigt neben den anderen Gattungen: dagegen liegt im Namen die örtliche Bezeichnung, aus der man wohl noch weitere Schlüsse ziehen kann, als daß diese Lieder sich besonders zum Singen auf den Gas len eianeten. Dieses Gassensinaen ist eine Form des geselligen Singens: beim Ziehen durch die &a)tn. uiaq Feierabend oder om Sonntag wan dein die Burschen im Tritt singend durch die Gassen. Im Elsaß, daß sonst Nicht sehr sangeslujtig ist. zie den die näcbitiäbriaen .Conscrits"- also die im nächsten Jahre ihrer Aus bebuna aurn Militär entaeaensahen alle Samsiage und Sonntage oft stundenlang singend durchs )Dox, meist mit verschränkten Armen, o dab. sie die aanxt Straßenbreite ein nahmen. Jedenfalls hängt damit, daß sie vorzugsweise in Männerkreisen ge sungen wurden, auch der derbere Tezt dieser Liedgaüung zusammen, genau wie bei den Trinkliedern. Aber noch ein anderes kommt hinzu. Diese ganze Art des Cmgens jetzt größere e meinwesen voraus' nur solche haben ja auch richtige Gassen. So hatte der Gassenhauer von vornherein etwas mebr Städtisches. Das gesellige Sin- gen auf dem Dorfe vollzieht sich bei der Arbeit auf dem Felde, aber auch im Hause in der aoenoiichen pinn sinke und beim Tanze. Bei allen die sen Gelegenheüen gibt die Frau, ja eigentlich das unverheiratete Mädchen den Ton an, und darum sind diese Lieder zarter und sinniger. Diese verschiedenen Vorbedingun ,en des aeselliaen Lebens sind von ausschlaggebender Bedeutung für die Entwicklung des E-ingenö in itotciot und Land, für Eassenlied und Volks lied (das letztere jetzt im engeren Sinn verstanden). Das gemeinsame Singen gaßauf und -ab bedingt die einfachere und schärfere Rhythmik. Die Städte haben dann auch ein aus giebiges Wirtshausleben mit dem Kneipensingeil. Das Studentenlied ist ein vorzugsweise städtisches Gewächs. Auch die Soldaten- und Fuhrmanns linder fristen ihr Dasein Hauptfach lich in den Städten. Das Ganze ist wesentlich Männergesang, und schon damit hängt eine geringe Ausbildung der Mehrstimmigkeit zusammen. Diese stellt sich dagegen sofort ein. wo .ge mischte" Stimmen zusammenwirken, wie bei fast allen ländlichen Singge legenheiten. Aber auch die Rhythmik ist, zumal beim Arbeitsliede, viel mannigfaltiger. Nun kommt für das Land aber noch das einsame Singen dazu. Der Bauer arbeitet sehr viel allein, und dabei stellt sich ihm das Singen als Auslösung des Einfamkeitsgefühls kin. Es kann kaum ein zweites geben, was so das musikalische Empfinden entwickelt, wie das einsame Singen. Ich habe gevde jetzt, wo ich diese Ausführungen niederschreibe, wieder Gelegenheit, daö zu beobachten. Hier im Mattengebiet des Zuger Berglan des wird noch sehr viel gejodelt. ES sind fast immer einsam für sich arbei tende Burschen, die jodeln. Zwei sind hier in der Nähe, die das Thema ihres Jodlers geradezu in Variatio nen rein instrumental abwandeln, Der eine brachte es das eine Mal aus sieben nur leicht, aber doch charakte- ristisch sich von einander abhebend pielarten des Grundschemas. Erwägt man olle diese Umstände und nimmt noch dazu die unberechen bare Befruchtung, die das ganze Sin nesleben aus dem steten Beisammen sein mit der Natur erfahrt, so ergibt sich, daß der Heimatboden für' jenes musikalisch und dichterisch gleich reiche Gebilde, das wir als Voltslied lieben, das Land, daß sein natürlicher Vfle ger der Bauernstand ist. In der östadt gedeiht dagegen eine mehr der gesellschaftlichen Unterhaltung dienen de Liedgattung, die nach ihren Vor bedingungen dichterisch nicht beson oers tief gehen kann, eher zu einer äußerlichen Mache in Witz, Sa tire oder anekdotenhafter Zuspitzung neigt. Der gesellschaftliche Charakter ift einer innerlichen Gefuyislyrik feindlich. In musikalischer Hinsicht neigt diese Gattung zu einem schar sen, aber einförmigen Rhythmus und zu wenig ausgebildeter Melodik, weil ihr der Geist der Polyphome fehlt, aus dem erst die reichere Entwick lungsmöglichkeit der Melodie sich er schließt. Wir können diese Gattung als Gassenlied zusammenfassen, wo bei das Wort das ganze Gebiet eben sowenig scharf deckt, wie die Bezeich nung Bolkslied das zuerst um schriebene. Hinsichtlich der äußeren Lebensbe dingungen genießt das städtische Lied die leichtere Verbreitung durch die Masse der eng zusammen Wohnenden. Sobald ein Lied der .Gesellschaft" zusagt, ist es ohne Schwierigkeit im Munde aller. Auf dem Lande voll zieht sich der Austausch viel langsa mer. Dafür bekommt der Besitz etwas Persönliches und erhält dadurch die Kraft der Liebe. Aus Liebe wird man dann konservativ. In der Stadt da gegen hat der Besitz des Liedes, wie dieses selbst, wenig persönlichen Cha rakter. Man" fingt das Lied, weil es eben gerade allgemein gesungen wird; man" gibt eS mit dieser All gemeinheit preis. Der Modecharakter mit der raschen Verbreitung und dem oft noch schnelleren Vergessenwerden haftet am stadtischen Gassenliede. Beim Austausch zwischen Stadt und Land übernimmt das letztere leicht städtischen Besitz, während die Stadt fast nichts vom Lande überkommt. Das hängt weniger mit den allgemei nen Verkehrsverhältnissen zusammen, die den Ländler der Geschäfte wegen oft in die Stadt führen, es beruht auf dem Charakter der beiden Lied gattungen selbst. Das Gassenlied als gesellschaftliche Unterhaltung ist auf dringlich, das Volkslied als perfön licher Besitz sucht die Heimlichkeit. Die hier geschilderten Verhältnisse haben immer bestanden. Das Gassen lied auch im übelsten Sinne ist so alt wie das edle Volkslied. Selbst von dem echaltenen Gute besteht noch lange nicht alles, was die Teilnahme des Historiker und Philologen erweckt, vor dem guten Geschmack und ethi schen Ansprüchen. Neben vielen in haltleeren Liedern sind zahlreiche grob unanständige erhalten. Dabei ist na türlich doch eher das Bessere aufbe wahrt worden. Treffend. Dichterling: Meine Gedichte wandern jetzt zur zehnten Redaktion!" Das sind ja die reinen Ahesver se!" Aus einem modernen Roman. Sie glich einem lichten Tautropfen, der, ein süßer Marter pfähl der Sehnsucht, überall sein: Sinne umgaukelte, ein leuchtendes Meteor, das sich ihm mit tausend Fäden in das Herz schlich, und das er ständig mit der dicken Mauer äugst licher Sorgfalt umpanzerte, damit es nicht die tückische Sense des Knochen Mannes vor der Zeit knicke! Die neue Richtung. A.: Dein Bild ist ja in der Ausstellung angenommen?" B.: .Was? Ich habe ja gar kein Bild hingeschickt! Ich wollte eins hin senden, aber mein Farbenreiber hat sich geirrt." A. : Was hat er denn hinge bracht?" B. : Den Lappen, an dem ich im mer die Farbe abwische." . A.: Na ja, den haben sie eben angenommen. Du weißt doch, das ist eine Ausstellung moderner Gemäl de!" Ein Schwerenöter. Da me (einschenkend): Pardon, Herr Doktor, es war das Letzte in der Flasche!" r . Tut nichts; von einer so reizen den Dame lasse ich mir gern den Nest geben".' -Unmöglich! Gast: .Ihr Kellner hat mir gestern einen ganzen Teller Suppe auf die Hose gegossen; nun ist ein großer Fettfleck drauf." Wirt: .Bon unserer Suppe? Gänzlich ausgeschlossen!" Der Wasserfeind. Bier dimpfl: I' kann nix machen mit dem Baden, i' krieg im Wasser allweil jo viel Durst!" EIN FREUND - Gab mir den Rat, PERUNA zu gebrauchen--Es hat ihm reichlich Gutes getan Herr Albert Jones. 452 Sechste St., San Diego, California, schreibt: Es gereicht mir znni Vergnügen, Ihnen mitteilen zu können, wieviel Gutes Peruna an niir getan. Ich war über zwei Jahre lang mit A,'a 0cnIcibc.it behaftet und versuchte na hezu alles, zog , aber keinen Nutzen daraus, bis vor ungefähr vier Mo naten. Damals erzählte mir ein Freund, daß Peruna ihm bei einem gleichen Leiden sehr gut getan habe. Ich kaufte eine Flasche und er hielt Linderung von Anfang an, gro here Linderung brachte mir die zwei te Flasche, und nachdem ich die drit l u V rmutm&aBi" I :.""'?". Ich tat es, die dritte Flasche machte ! k f. gesund. , V' ' aim" tc Flasche geleert, war ich ganz ge fund und ich fühle jetzt wie ein neuer Mann, Tank Ihrer wundervollen Medizin." Irnk, die slüssiqe Mrdizi Icht MiinschkN, können jettt Perunii Tablettcn erlangen. Marktbcrichte. Omaha, 28. Juli. Siindliicl) Zufuhr 50. Beefstiere, heute fest, für die Woche beste fest, andere 25 75c niedri ger. Mittelin. Beeves 11.5012.50. Gewöhnl. Beeves 0.5011.00. Gute und beste Jährlinge 12.75 13.75. Mitteln,. Jährlinge 11.5012.50 Gewöhnl. Jährlinge 9.0011.00. Gute b. hefte Üikide-Beevcs 10.75 11.50. Mittelmaß. Weide-Boeves 9.50 10.50. Gewöhnliche Beeves 8.259.25. Nähe und Heifers heute fest, für die Woch 50 100c niedriger. Gute bis beste Heifers 910.00. Giite bis beste ü 8.259.25. Mittelmaß. Kühe 7.008.00. Gewöhnliche 5.007.00. Stockers und Feeders ' heute fest, für die Woche meistens 100c nie driger. Korugefütterte Stiere ' 9.25 10.25-. Gute b. beste Feeders 8.509.25. Mittelmäßige 7.508.25. Gewöhnliche 6.257.00. Gute, beste Stockers 7.758.50. Stock Heifers 0.508.00. Stock ttühe 6.007.50. Stock Kälber 6.509.00. Vcal Kälber 9.0013.00. Bull und Stags 0.5010.00. Tchwciiic Zufuhr 9210; Markt heute allgemein fest, 15 25c hö her. Durchschnittspreis 14.5014.75. Höchster Preis 15.60. Schafe Zufuhr keine; Markt heu te fest, für die Woche alte Schafe und Feeders fest, Lämmer 50 60 Cents niedriger. ' Feeder Mutterschafe 5.007.00. Gute und beste Lämmer 14.75 15.25. Gute und beste Mutterschafe 8.50 9.30. Gute und beste Widders 9.00 10.25. Feeder Lämmer 14.2515.30. Feeder Jährlinge 10.5011.75. Feeder Mutterschafe 6.007.50. Ct. Joseph Marktbericht. St. Joseph, 27. Juli. Rindvieh Zufuhr 500; Morkt langsam, schwach. Schweine Zufuhr 5500; Markt fest bis 5 10c hoher. Höchster Preis 15.95. Durchschnittspreis 15.0515.60. Schnfc Zufuhr 2000; Markt fest, Chicago Marktbericht. Chicago, 28. Juli. Rindvieh Zufuhr 9000; ziem lich alles direkt. Schweine Zufuhr 4500. Höchster Preis 10.30. Durchschnittspreis ' 15.0016.00. Tchnfc Zufuhr 7000; Markt stark. St. Joseph Marktbericht. St. Joseph, 23. Juli. Rindvieh Zufuhr 300. Schweine Zufuhr 4500; Markt fest bi 10c höher. Höchster Preis 16.00. Turchschnittopreiö 15.1015.70. Tchafc Zufuhr 200. Kansns City Marktbericht. Kaufas Citn, 28. Juli. Rindvieh Zufuhr 300. Lchiucine Zufuhr 500; 5c höher. Höchster Preis 15.90 Turchschiultt'preiö 15.1015.80. Schafe Zufuhr 500. Omaha Gctreidcmarkt. Omaha, 23. Juli. Harter Weizen Nr. 2 268270 Nr. 3 26626 Weißes Corn Nr. 2 227228 Nr. 3 2261. 227 -Nr. i 22622614 Nr. 5 22512226 Nr. 0 22522514 Gelbes Corn Nr. 2 221222 Nr. 3 221222 Nr. 1 220221 Nr. 5 22022014 Nr. 6 219220 Gemischtes Corn Nr. 2 220 222 Nr! 3 220221 Lcr. i 21912220 lELEli I Studio: 19 Arlington Block, VoWA Todge Str. Tel. Douglas 9528 Erteilt Piano Un terricht und unter richtet auch im Deut schen während der Sommermonate. - ZENTRAL TAXI LIVERY C0, Tel.' Douglas 862 Sfand und Office: Paitcn üsie! 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