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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (July 28, 1917)
Seite '4-Täglichö Omaha Tribünc-Tamstag, den 23. Jutt 1917. Tägliche Bmaha Tribüne T11IBÜNE PUBLISHING CO.j VAL. j. PETER, President 1311 nowjurd Str. Telephon TYLEK UQ. Otnha, Nebrsk. Des Moines, la, Eranch Office: 407--6 th Ata. Preis be Tageblatts: Durch dea Träger, xer Wach. 10c; durch die oit, per Jahr $0.00 nnzelne Nnnnnern Ssc PrnS des Woche Matts : Vei frriflci LoranSbezahlnng, per Jahr $1.50. Ente red M econd-clasi matter Maxch 14, 1912, at the poetoffic ot Omaha, Nebraska, ander the act of Congress, March 3, 1879. Omaha, m.t SamStag, den 28. Juli 1917. 5loyd George witt antworten. Äus London wird mitgeteilt, daß Lloyd George an dein Tage, an dem der Völkerkrieg drei Jabre alt wird, die Sineggjielc der Alliierten zum ersten Male der Welt offenbaren wird. Tatsache ist, daß dies nicht zum ersten Male geschehen wird, denn wie ennnerlich, I'eantwortcte k?ng. land !aZ amerikanische Wermittlungsangebot im Dezember vorigen Iah. S iit einer Aufzählung der Entente..Nrieg,szicle, die zu der 5irieg,slage in überhaupt keinem Verhältnis standen und rnisjcr der Auftrennung Deutschlands eine Neugestaltung ganz Europas im Sinne der Entente. Wünsche enthielten. Nichtiger wäre es also gewesen, wenn Llond George erklärte, er werde die neuen KriegSzicle der Alliierten in der ersten Agguilwoche bekannt geben, denn die alten kennen Mir ja. Wir haben an Hand der letzten Reden, die don verantwortlichen eng. - lischen und deutschen Staatsmännern gehalten wurden, wiederholt gezeigt, das; auf allen Seiten das Bestreben, die ursprünglichen Kriegsziele herab, zumindern, deutlich wahrzunehmen ist. Wir sind der Ueberzeugung, das; dieses Bestreben aus der kommenden Rede Lloyd tteorgeZ noch deutlicher hervortreten wird, wenngleich rnan sich anfangs sträuben wird, dies offen zuzugeben. Eine unbestreitbare Tatsache ist, daß die Friedensliebe sich gerade in den letzten Wochen rapide über alle kriegführenden Völker aus gedehnt hat, daran können auch die Kommentare von London dirigierter Blätter nichts ändern. Das Uechenexempel des Uriegss. Ter Kanzler und General Ludendorff haben in den letzten Tagen irnd Hinöenburg bei früheren Gelegenheiten ihre Ansichten dargelegt, wie Teutschland den Sieg in diesem Kriege davontragen wird. Alle drei sehen in erster Reibe ihre Hoffnung auf den Tauchbootkrieg. Sie geben an, das; die deutsche , Tauchbootflotte jeden Monat eine Million Tonnage zerstört, was m Tepcichen aus Washington bestätigt wird. Auf Grund dieser Tat sachg folgern sie, dafz England, das sehr diel Material zur Herstellung von Transportschiffen und Munition einführen muß, in absehbarer Zeit nicht imstande sn werde, das Land mit Nahrungsmitteln und Munikon zu versehen, und betreffs der letzteren wird behauptet, daß schon ein bedeuten der Abfall in der Produktion eingetreten und es demnach nur eine Frage der Zeit sei, bis England sich gezwungen sehen werde, um Frieden zu bitten. Die großen Anstrengungen, die in diesem Lande gemacht werden, um den Alliierten zum Siege zu verhelfen, sind nicht unbeachtet geblieben, und hierüber wird gesagt: Man wisse genau, wie viel Schiffs notwendig find, um die Truppen, Nahrungsmittel und Munition, welche die Alliierten brauchen, ihnen zuzuschicken, und sei zu dem Befunde gelangt, daß Ame rika nicht genug Transportmittel aufbringen könne, um den Alliierten wirksame Hilse zu leisten. Selbstverständlich wird auf der anderen Seite ebenfalls Kriegs-Arith. metik geübt und es wird darauf wie folgt geantwortet: Wenn es auch richtig sei, daß die Ver. Staaten erst anfangen, ihre militärische straft auszubauen, so sei doch feststehend, daß die alliierten Länder bis zum Bc. ginn des nächsten Jahres mit genügend Lebensmitteln und Munition ver sehen seien, ebenso hätten die Tatsachen der letzten Wochen erwieien, daß wir trotz unserer unentwickelten Kriegsmacht imstande seien, Truppen, 95rnhismt listn, knniibxrzmsckiffpn Tnrntt M mfrrpirfisnfien. host hit Tcnf. fciien bis zum Frühjahr 1918 ihre Gegner überwinden könnten. UN? damit gebe ihre Berechmmg in die Brüche, denn diese stütze sich daraus, dn Feind zu besiegen, ehe die Ver. Staaten mit'vollcr Macht eingreifen können. Bis zu jenein Zeitpunkt würden eine halbe Million Mann ge. fechtsberen sem, Lurch Beschlagnahme don Handelsschisfen, und mit Ver. Wendung der den Teutschen und Oesterreichern abgenommenen Schiffe werde es Zeine Schwierigkeiten bieten, diese halbe Million Mann mit allein, was sie brauchen, unter dem Schutz einer großen Flotte don Kriegsschiffen hinüberzubringen, und ein solcher Machtzuwachs werde bestimmt die Alli. ierten in den Stand fetzen, sich weiter gegen die Teutschen zn bchmchten. . Die zurückkehrenden Schiffe und diejenigen, die bis dahin gebaut worden sind, würden weitere Truppen und weiteres Kriegsmaterial hinüberbrin. gen, bis eine solche Ueberlegenheit erlangt sei, daß ein kräftiger Offensiv, krieg eröffnet werden könne, in dem die Teutschen unterliegen würden. Ferner wird darauf hingewiesen, daß die Ver. Staaten, völlig ungestört don Feinden, ihre Felder bestellen und ihre Munitionsfabriken in Betrieb halten würden, während die Gegner durch beständig weiter greifenden Mangel an Mcnfchen, die ins Feld gestellt werden mühten, stetig im Bodenbau und im Fabrikbetrieb zurückgehen würden. Daß die Ver. , Staaten nicht bald die Entscheidung herbeiführen können, wird zugestan den, aber je länger der Krieg dauere, desto stärker würde unsere Seite und desto schwächer die andere Seite werden, so daß in der Verzögerring tat. sächlich ein Vorteil liege, weil diese einen um so entscheidenderen Sieg verbürge. Tas ist. dem Eincinnaticr Volksblatt zufolge, die Kriegsmathcmatik der beiden Seiten, wie sie von ihren entsprechenden Führern geliefert wird. Wir überlassen es unseren Lesern, die beiderseitigen Angaben auf ihre . Richtigkeit hin zu prüfen. Der Fleischmangel. Wie wir Zn einem Chicagoer Wcchsclblatte lesen, befindet sich dort seit einer Woche ein Mitglied der Bundeshandelskommission, begleitet von "einem Korps von Hilfsbeamten, um die von der Regierung angeordnete Untersuchung de Fleischtrusts vorzunehmen. Zu diesem Zwecke wird nicht nur Einsicht in die Bucher und Kontrakte der Schlachthausbesitzer, sondern auch eingehende Auskunft von den Viehznchterintercssen verlangt werden. E5st letzte Woche wieder sahen die Fleischer Ehicagos sich wider ge. nötigt, dörauf hinzuweisen, daß die vom Publikum beklagten hohen Preise durch die beständig steigenden Forderungen der Großschlächter für alle Fleifchartcn bedingt werden. Tiese kontrollieren die Fleischindustrie so vollständig, daß sie nicht nur selbstherrlich die Preise sestzusctzen vermögen, luc welche ihnen der Farmer sem Schlachtvieh überlassen muß, sondern berauben diesen euch um fast jeglichen Verdienst durch hohe Gebühren für die Hmidhaming der Tiere in den Viehhöfen. Ta die natürlichen Prcduktionszustände auf der Farm sich während der lctztm Jahre riesig verteuert haben, und die Farmer der Viehzucht nicht besonderes Interesse entgegenbringen werden, wenn ihnen aus dieser nur Verlust oder gar zu geringer Verdienst erwächst, hat die Profitgier einiger zu einem Monopol vereinigten Großschlächter der Rinder, Schweine, und Schafzucht in den Ver. Staaten unberechenbaren Schaden zugefügt. Aber nicht' nur der Fleischproduzent, sondern auch der Fleischkonsument ist seit Jahren auf Vvait und Ungnade dem Flcischtrust überantwortet. Es mag übertrieben erscheinen, und doch beruht es auf unschwer festzustellender Wahrheit, daß trotz dcs während der letzten Jahre niedriger gewordenen, den Fannern zahlten Nettopreises die Fleischpreise für den jileinschlächtcr und das roue Publikum beständig in die Höhe gegangen find. Eine der beliebtesten Erklärungen der Groszschlächter für ihre Mehr Hdrnrngen war. daß der Viehbestand in den Ver. Staaten beständig im Ab!7?hmcn begriffen sei. Tem gegenüber fei darauf hingewiesen, daß z. B. die Schweincfleischvorräte im Westen allein während dcs letzten Mo ratz um 10,000,000 Pfund zugenommen haben, und in Chicago, St. Louis, Milwaukee, Kanfas City, South Omaha und St. Joseph sich am 1. Jüli auf 83-4,412,156 Pfund Miesen. Selbst wenn die Angaben der Flschbarone durch die Tatfachen gerechtfertigt würden, würden sie kaum cM Begründung der riesigen Verteuerung eines unentbehrlichen Nahrungs. :uÄels des Volkes genügen, denn dessen Fleischverzehr hat noch in größerem rc2-Ks-- Der kommende Krieg. ?e, tenU cltfl , ??itö liziert in gavi in, Wrtl 1911. (Jorlscyling,) Wci! wird nämlich Tcuischland gkich mit KnegsauZdi-iich tun? Alle sein eiffr. tnc sich zu diksr JkZt in frem den Häfen bkfindcn, werdcn sich ernna jionalifteren uns erben sich unter neu traler Flagge ruhig iwtfc Rotterdam oder Antwerpen begeben. Die eriglischcn Kriegsschiffe i'dmm gr nichts dagegen tun, da eZ sich ja um neutrale Schiffe handelt, die nach neutralen Häfen geben. An ben Quais von Antwerpen wer den diese Schiffe ihre Waren auZkden, die dann auf dcii belgischen Wasserstra ß:n üai deutsche Industriegebiet errei weiden. Ebenso werden sie die Erzeug' niffe der deutschen Industrie aufneh. wen und sie in Teelenrube an den Gc fchühen der englischen Schiffe vorbei transportieren, ohne daß diese etmaZ dagegen tun können; denn es sind ja der Theorie nach belgische Waren, die da auf delzischen Schiffen exportiert wer. den. Tie internationale Bedeutung der beiden Häfen wird nunmehr verständlich sein. Antwerpen und Nottedam sind die AuSfallspfortcn der Festung Deutschland, durch die eZ mit dem Aus. land weiter in VcrZehr bleiben kann. So lange sie offen bleiben, mag England ruhig Bremen und Homburg blockieren. Die englischen Dreadnoiights mögen das 57?e?i beherrschen, alle englischen Bk mühungen werden umsonst fein. Eüg land wird zusehen müssen, wie vor dea Mündungen stiner Geschütze die deut sche Industrie sich mit Nohstosfen der sorgt und nach wie vor ihre Produkte aber die ganze Welt ausbreiiet. Aus diesem Grunde wird der, Kaiser mit aller Macht darauf sehen, daß die Häfen Rotterdam und Antwerpen geöff net' bleiben. Und aus demselben Grunde wird die Regierunci Georgs V. eben falls mit aller Macht darauf auZzehcn. sie zu schließen. Tie belgische NcutraNIgt. . Bei Rotterdam wird dai erstere diel leicht gar nicht so schwer fein. Holland ist schon seit langem in den BannireiZ der deutschen Politik gezogen. Fast sein ganzer Handel ist auf Deutschland orientiert; seine Eisenbahnen stehen un ter der 5iontroLe von Berlin, und seine Regierung folgt gern den Jnspiratio nen Wilhelms II. Im Falle eine? Konflikts werden wahrscheinlich alle befestigten Plätze und die Häfen Holland! vom ersten Äugen, blick an durch preußische Trupren be. setzt stin, ohne Nüctsicht auf Hollands Einwilligung. England könnte aller dingZ dann das Land c'.i kriegführende Macht behandeln und den Versuch irrn eben, sich durch Waffengewalt in den Lclig Rotterdams zu setzen. lbei Anteoerpen ist es anders. Bel.i gien ist wie bekannt, ein neutrales Land,, Durch feierlichen Vertrag haben :&) olle angrenzenden Wächie. verpflichtet. im Kriegsfall fein Gebiet zu respeliie. ren. Sollte eine Macht nur den Ter. such rnach?n, mit ihren Truppen durch belgisches Gebiet zu marschieren, so find schon die anveren giraniierenS'n Machte verpflichtet. :n Versuch mit Wässerige walt zu hindern. ' Hier liegt die groß: Schwierigkeit für England, Denn wenn es Antmerpens Hafen schließen will, müßte es unter VnnagZbruch in Belgien eindringen und würde sich so einen europäischen Krieg zuziehen. Nun gibt es aber doch eine Möglich seit, diese Schwierigkeit zu beheben. Antwerpen liegt nämlich nicht am Meer; es ist tok Nouen. Nantes oder Bordeaux ein Flußhafen, der sich 70 km. flufzaufn-ärts befindet. 2l!an braucht deshalS, um diesem Akfghzftn den Zu gang zu sverren. keine Landung vorzu nehmen, sondern ein Geschwader vor der Mündung des Flusses genügt. :cr2rsg2 Daraus versaht man. welchen Aer ger ld! Nchricht von der geplanten Be fkstigllng don Wlissingcn in allen eng lischen amtlichen Kreisen erregte. Nicht als ob der kleine Ort in sich selbst eine so besondere Bedeutung Maße,' aber er ist der Schlüssel zum Hasen von Antwerpen, und wenn Antwerpen nicht .versttgelt" werden kann, ist eS nichts mit dem englisch Plan einer Blockade des duschen Handels. Eosort hat die ganze englische Presst auffangen, Holland mit Drohungen mürbe zu machen. Auch die .Time!', soeben, das Organ dcs englischen Au? wattigen Annes, gebrauch!? die aussau gen Worte: .Eine Befestigung von Vlif Tie Irrige der Befcftignng von Vlis. fingen. Nun erhebt sich hier aber eine neue Schwierigkeit. -Die Mündung der Sch.loe befindet sich auf hollansischem Gebiet und wird beberrsckt durch den holländischen Ort Vliffingen. Und die Regierung der Königin Wilbclmine hat beschlossen, diesen Platz zu befestigen. Man denke sich also diesen Plan aus geführt, d'e Mündung der Schilde durch starke Küstenbatterien geschützt, und ein deutsches Geschwader unter ihrem Schutz vor Anker: das kann dann mit diesem guten Stüßpnkt die englischen Treadnoughts fernhalten 'und wird mit aller Macht die Scheldcschifsahrt von und zu Antwerpen freihalten können singen ist wie eine aus daS Herz Eng lani'S gerichtete Pistole.' Durch dies, Drobuugen eingeschüchtert, haben hol ländische Regierung und holländische Kammer ihren Plan noch nicht zur Auk sührung gebracht. Aber die Frage ist don nun an in Fluß, und sie ist einS der schwersten politischen Probleme für Europa. Wenn England über Deutschland triumphieren soll, muß der Hafen von Antwerpen .versiegelt' werden können: wenn Deutschland den englischen Pkä nen rechten Widerstand leisten will, muk Antwerpen offener Hafen bleiben. yür beide Länder ist's eine vitale Frage. Um Antwerpen wird sich dai Schick fal der beiden Reicht entscheiden, und in den bejgisap Niederungen wird zwischen den beiden großen Industrie Völkern der Würfel über die wirtschaft liche Bekirrsa)ung der alten Welt fallen. Die Neutralität Belgiens ist 'aber auch noch durch Frankreich garantiert. Und deswegen will jede der beiden Nächte uns jetzt in diesen gefährlichen Konflikt hineinziehen. Wir könnten nun sagen, mögen Eng land und Deutschland sich schlagen, wenn sie es absolut wollen, wir brau chen uns ji nicht hineinzumengen und können neutral bleiben! So vernünftig das an sich ist. so schwer iH es Unglück lichermife! Denn beide Gegner wollen uns in den Konflikt ziehen. England braucht nämlich unsere Armee und Deutschland unser Geld. Hier liegt daS Geheimnis für all die chauvinistischen Ausbrüche, von denen jetzt die Presse so voll ist. Dabei ist das nur ein Anfang. Aber immerhin ein Gruno mehr, die ganze Situation mit kaltem Blut zu studieren. England braucht unsere Armee. Um die deutscht'Jndustrie auszuhun gern, muß, wie ich gezeig: habe, Eng land unbedingt Antwerpen blockieren. Es kann dabei aber sicher sein, daß der deutsche Kaiser das nicht ohne Wider stand Zuläßt. Auf das erste Anzeichen eines Krieges und zwar vor seiner offizielle, Erklärung wird wahr scheinlich rne deutsche Flotte unter dem Schutz der holländischen K.üstenfsr,s vor Blijsingen vor Anker gehen, und wird ein preußisches Armeekorps in Eilmärschen vorrufen, um Antwerpen zu besetzen. Wenn der Plan gelingt, wenn ein englisches Geschnzadei ihm niik,! zuvorkommt, muß Antwerpen von den Engländern zu Land genommen werden. Nunmehr önd-r! sich der Lauf der ganzen Geschehnisse: üoer die maritime Blockade hinaus entsteht noch ein kon timntaler Krieg. Dazu muß England Truppen in Belgien landen, müssen diese Truppen den Wez der preußischen Armee den'perrm und sie. über den Rhein und die Maas zurückwerfen. Aus diesem Gesichtspunkt heraus hat der große englische General Lord Kichencr gesagt: Die Grenze des englischen Neichs in Europa ist nicht der Paö de Calais sondern die Maaslinie.' Ein eigentümliches Wort, das zeigt, was er von der belgischen Neutralität hielt! Tie Schwierigkeit ist nun für Eng land nur die, mit was für Truppen s diese Grenze besetzen soll. In England gi&t es bekanntlich seine allgemein Dienstpflicht. . Bon allen europäischen Böllern hat allein Eng land seinen Bürgern die schwere Last eine! .Vol'iheekks' erspart. Mächtig durch seine gewaliige Flotte hat eS sich bis jetzt mit einer kleinen Armee von Berusssoldaten ung einer Neseroe voq 200,000 Freiioilliz-n begnügt, braven Burschen ohne Begeisterung und Diszip lin, über deren geringen Wert der Kriegsminister Haldane selbst sich kürz kch geäußert hat. Man erinnert sich auch noch, wie wenig sich diese Armee gegen die Buren bewährt hat. ' tSsnitimnz tfliiji.j Eine der grössten Schlachthausfirmen verkündete kürzlich, daß sie den Farmern für Ochsen ini Wichte don tausend Pfund durchschnittlich $7.61 für je hundert Pfund Lebendgewicht zahle. Wenn das sleischvcrzeh. rcnde Publikum erwägt, was es während der verflessencn Jahre für Fleisch, selbst der geringsten Sorte, hat zahlen ntüssen, wird es sich ein Bild von den Profiten dcs Fleischinonepols niachcn können. Es wird dann auch verneben. wesbalb zwei ttros;schlächterfirmen für. das Jahr 1910 eine Bardividende don l2Z,M0M0 auf ihr Stammkapital erklären konnten, wäbrend eine andere Firma bei einem 5iapital don $20)00,000 eine Tividepdc, don 33 1-3 Prozent erklärte, und dann erschrocken über das sich hieraus ergebende ilgeständnis schleunigst ihr Capital auf $100,000, 000 erhöhte. Wenn es der Regierung infolge der Ht eingeleiteten Untersuchung gelingen sollte, das Flcischmonopol der Großschlachter ;u zertrümmern, würde sich dies als ein großer Legen für das Land erweisen. Tem Er. gcbnis dieser Usltcrsuchung darf daher seitens des Volkes mit Spannung entgegengesehen werden. avgenommen, als ocr von ocn rolzlchlachtern angegebene Vieh ' 11 rvi L .-i rtv Y . , r , " rezlsno. ,B Beginn oes zu. ayryunoens ettllg. der Verzehr jtlnm in oen B. tasten Pro Kopf uns Jahr 181.5 Pfund, wä don brcnd Zib die Ziffern für Teutschland auf 112 Pfund, für Großbritannien auf i'ZO P'lUktd stellen. Im Jahre 1914 war die TurchfchniMzijk für die L:,.:r. StüLim icreitZ auf 156.5 .Pfund herOgeganae, Alls Zweifel über die Voraussicht. liche Dauer dcs Krieges sind nun mehr beseitigt, schreibt der New Vor! American. Sekretär Lanc, der es wissen sollte, hat uns eben eröff net, dasz der Krieg don unbeschränk im Tau kttde. Admiral Tirpitz soll die Absicht haben, sich um einen Sitz im Reichs tag zu bewerben. Xai ist derselbe Tirpitz, von dem kürzlich gemeldet wurde, er habe sich als schwer kran fcc Mann nach dem Schwarzwald begeben, uu; dort fceren, -v Die beiden Premiers! Llotid George hat am SarnLtag auf die Kanzlerrede geantwortet schreibt die N. 2). Ebening Stall". Seine Antwort ist zur gegenwarti gen Krisis in der Geschichte der Welt von solcher Bedeutung, daß sie der Erörterung wert ist. Sie enthalt Phrasen, welche der Hoffnung grobe Ermutigung geben, das; ein Einver, standnis wischen England und Teutschland nicht mehr fern ist. Ter britische Premier frug, welche Hoffnung in der FriedenLrede des Kanzlers liege. Er fuhr dann fort: Ich meine einen ehrenhaften Frieden, welcher der einzige mog liche Frieden ist." 5lut, was anderes hat Lianzler 2ichaeliS im Sinne gehabt? Bedien te er sich nicht genau desselben Ails, drucks: ehrenhafter Frleden?" Hat er nicht gesagt, das; Teutschland sei nen Augenblick langer kämpfen würde, als nötig sei, uin einen eh renhasten Frieden zu erlangen? Teutschland wünschte den Krieg nicht, uin gcivaltsame Eroberungen zil machen, und wird daher den Krieg keinen Tag länger fortsetzen, lediglich solcher Eroberungen wegen, wenn eZ eilten ehrenhaften Frieden erlangen könnte." Tie einzige Frage ist die: Was haben die beiden Führer mit der Phrase eines chrenbaftcn Friedens gemeint? Herr Lloyd George sagt, daß die Alliierten entschlossen seien, das; Belgien als ein freies und un abhängiges Land wieder hergestellt werden müsse. Er sagt, die Rede dcZ deutschen Kanzlers enthalte keine derartige Bestimmung. Tas ist die einzige deutliche Erklärung notwcn. digcr Fricdcns'Bcdingungen, welche der britische Führer stellt. Er er wälmt nichts von den Gebietser Weiterungen, welche er bereits für Grofjbritannicn, Frankreich, Ita licn und Nukland beansprucht hatte. Belgien. Ter deutsche 5ianz ler macht keine direkte Erwähnung desselben. Aber sicherlich deutet er an. das; Belgien wieder so hcrge stellt werden soll, wie es war- Ter Kanzler akzeptierte definitiv für ieine Pourlk oie rieoensrefom tion des Zentrum Tozialisten Blocks. Tiese Friedcnöresolution lautete : Ter Reichstag wirkt für Frieden und ein gegenseitiges Verständnis und dauernde Versöhnung zwischen den Nationen. Erzwungene Ge bictserweitcrung und politische, wirtschaftliche, und finanzielle Aer letzungen sind mit einem solchen Frieden unvereinbar." . . Ter Kanzler akzeptierte diese Po litik als seine eigene. Er erklärte Teutschlnnds ,ricgszicle in allge meinen Ausdrücken und fügte hinzu: Tiese Ziele können innerhalb des Nahmens Ihrer Resolution, wie ich sie auslege, erreicht werden." (Beifall.) Tas beifzt, Deutschland bekennt sich zu der russischen Erklärung: keine Annerionen, keine Entschädi gungen". Falls der britische Pre inier sich zu derselben Politik er klären will, wird die territoriale Baus für Frieden gefunden fein. Was iü die andere Frage? Tie andere Frage ist die, ob Frieden mit einem' antokratischen Teutsch land sicher abgeschlossen werden kann. Ter neue deutsche Kanzler hat sich zu Gnnsten eines 5tabinets erklärt, welches moralisch dem Reichstag vcrantivortlich ist. Tas ist ein großer Schritt. Tie Reform. tion des preußischen Wahlrechts wird weitergeführt und soll bemerk stelligt sein, ehe die Wahl stattfin det. : Ter eigentliche Vorstoß für die wirkliche Demokratisierung Teutschlands wird aufgehalten, weil Tcutschland Männer an der Front stehen, einen lcieg führend, den sie als einen jirieg um die Existenz be trachten. Vieles ist bereits geschehen. Lloyd George ist bereit, mit ei nein Lemolratistnen .eiuiqiano Frieden zu schließen. Je freier Tcutschland ist. desto besser gefällt es uns. Wir köiinten mit einem freien Deutschland Fric den schließen." Lloyd George verlangte keine deutsche Tcmokxatie in Teutschland in dein Sinne einer vollständigen Beseitigung des Hauses Hohenzol lern. Er ist sich bewußt. - daß die Hauptbedingung einer europäischen Demokratie eine Exekutive, ei jtabi ner, ist, welches dem Reichstag und auf diese Weise dem Volke verant wortlich ist. Er scheint bereit zu sein, mit einem " konstitutionellen Deutschland Frieden zu schließen, falls es ihm die nötigen Garantien leisten kann. Er sagt: Demokratie ist an und für sich eine Friedensgarantie, aber wenn wir sie nicht in Teutschland erhalten können, dann müssen wir als Er satz andere Garantien uns sichern." Vielleicht meint Lloyd George da mit, dasz Tcutschland sich bereit er klären muß, irgend einer Art von Liga beizutrcten, unt Frieden zil e. zwingen. Aber, akzeptiert der deut sche Ltanzlcr nicht, indem er die JriedcnZresolution des Reichstages Gfagticitt nicht cruS fciejen Tc:l der, selben: Der Reichstag wird energisch die Schaffung internationaler juristi scher Organisationen fördern." Lloyd George und Dr. Michaeli? sind nicht so weit von einander. Aber sie werden nie erkennen, wie nahe sie einander sind, bis sie am grünen Tisch sitzen und sich mit einander in einer Sprache unterhal ten, welche ehrlich daraus gerichtet ist, eine Beendigung deö Krieges herbeizuführen, und nicht politischen Zwecken dienen soll. TUE TlillE MV SPIRIT, Confidence, Frankness, Tact and Tolerance shGu!d Covern us in ttiese War Times, In a letter to The New Re- public Robert Morse Lovett of Chicago whO some weekä ago, was presiding officer of a mass meeting callcd for the purpose of representing the opinion of many citizens that the United States government ashould take the lead in formulating terms of pcace, expounds his views of the qualitics that should be exercis cd and cultivated by all good citizens' in these war times to the end of furthering the para mount issue of national unity. Ilis advice which should be heeded by all who have the present and future welfare of this country at heart is as fol lows : There are sevcral qualities which are earnestly to be culti vated in the interest of national mity at such a time as this. l'he first of them is confidence. i'he peoplc must trust each 'tlicr as citizens and trust the ;ovcrnmcnt; but, ön the other innd, the government should set iti example by trusting the pco ,le. The efsicient national secret service and the loyal newspapers which daily confront us with Üscoveries of German plots night consider whether public A elfare at this time is not to be erved rather by discretion than y exaggeration. The second is frankness.' The government should give no cause for suspi cion that its purposes are Sub ject to reservation and, cpnceal ment. Even in foreign relations President Wilson has committed himself to "open diplömacy". And, on the other band, I ven ture to think it ane Obligation resting on citizenship for the people lo be frank with the gov ernment open and above board in expressing their desires and views. And to this end I be lieve it their patriotic duty to be e.pecially zealous of any in fringement of the right of free don, of speech. And finally there is tact tact as between citizen and citizen, tact as be tween press and government on the onc hand and individuah on the other, The good citizen will exercise reserve in flinging such epithets as disloyal and traitor ous at his fcllow from whom he differs in opinion. The govern ment and press should recognizs the terrisic strain, moral and phy sical, which this people is under going. They should be cautious in qualifying hesitation,' ques tion, even criticism as treason: and instead of exaggerating th offen s'e of those who are in hon est Opposition to the dominant tendency, even as expressed by law, they will treat such cases with sympathetic understanding. Now, at the beginning of this war, we have an opportun ity to establish such Standards of social and human tolerance as will in the end make of our country not only a stronger, but a wiser, and, in the human sense, a richcr Nation : ve have an Opn portunity to insure something in the way of spiritual inheritance which within our pwn bordera will be in some sort a compensa tion for the monstrous losses ol war and which cannot fail tat be a part of our contribution td the new law of nations, and th new world System, to which it is our sustaining faith to look forward. ,Wrd3' y p,g ikayfl $m Words of justice, words of wisdom, words of hope make the appeal in President Wilson's proclaraation addressed to the American business interests. But they are only words. Words no less beautiful have been uttered before, and with out appreciable effect. If the American people are to be saved from wartime plundcr ing they will be saved by law, not by rhetoric. There was to have been a law prohibiting speculation in neces- sities and to some extent nxing priecs on commodities in gene ral. There may yet be such a law, if politics and Underground lobbying can be defeated. And until there is such a law, enforc ed to the letter, the people of this country will have no faith in the advice of government of ficials and the thin promises of rieh speculators. Some great business interests are truly patriotic. Some others are as patriotic as they know how to be. Some other are directly refoonsible for advanc ing prices and they do not in tend to let pass this war op portunity for robbing the con sumer and the government. They maintain a powerful lobby at Washington. They have al ready succeeded in greatly de laying passage of a iood control bill, and they have not abandon ed hope of altogether destroying the effectiveness of that bill. And in this Situation can words, unsupported by law, in sure justice? If the voice of trhe hungry is ignored will any voice except the voice of the law be heed ed? Patriotism doesn't need any new detmition. Patriotism is now, and ever shall be, an in fstinct It Manifest itself spon taneously, without any written rules or spoken words. Eecause love of country and Iove of justice are not inherent in all men we have to have laws laws against treason, laws against stealing and rnurder. And we have to have laws against food speculation, if that geculation is to. be prohibjted, In the American metropolis a man and a woman have just been sent to prison for a term of years because they had nc understanding- of patriotism. They üsed indiscreet speech, and thereby, aecording to law, made themselves dangerous to the pu blic. They talked against con- scription. They didn't starve anybody, they didn't cheat they. were at least honest in stating1 thei convictions, though the convictions were wrong. Are there no prison s, too, for persons who feed upon the country' woe, who capitalize the country 's suffering? Apparently not, if we judge by recent performances. It is wrong to talk against the government, and one who docs so to the extent of technic ally obstructing the process of law is liaLle to imprisonment, The imprisonment of anarebists who cursed conscription, and the suppression of newspapers which printed articles against it, will contribute very little toward the country safe and happy. These misguided in fluenecs were hardly feit But the penalizing. of the in fluences which rob the country and threaten our internal peacc and comsort would add to the safety and happinesä of every decent American in the land. IIow much more gunning for small game will there be at Washington before the author ities decide to bring down the great bcasts of prey the spe culators who are said to have profitcd $400,000,000 through artificial prices since thebegin- ning of our war? And how many more tine proclamations of pa triotism must there be before the sentiment of patriotism sinds its way into the law? Emma Goldman," mad anar chist though she be, never sold a carload of food at sive timei its worth. The wild-eyed Berk man never entered into a Com bination to rob mothers whüe their, sons died in war 3000 miles from hörne. Ien't it time we did some ar resting higher tip? BostOli Journals