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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (July 25, 1917)
Die Vseös von Csnbstt. - Sturm. tnb ,u den bcdcu.eiidsten der Welt jh rechnen. Einen Besuch der DockZ von Lon don schildert ein schlveizcr störn fpondent. wie solgt: Die Docks ud der Hasen von London unterscheiden sich von an deren, z. B. von Liverpool, daS an Tonnage (namentlich ',vas die Aus fuhr betrisst) London nicht viel nachsieht, dadurch, dasz sie nicht nur eine Organisation zum Transit von zum Konsum i, Lande selbst de bestimmten Waren oder zur Aussuhr seiner Judustrieprodulte bilden, son dern der Hafen von London ist ein Depot von Waren aller Art, dein die Kapitale des ' britischen Reiche seine kommerzielle Suprematie ver dankt; von hier aus iverden sie nicht ohne ansehnlichen Gewinn in alle Länder verteilt. Die geographische Lage Londons 'trägt dazu in reichem Beginn des Krieges mehr als eine Million Tonnen Waren gegangen. In den West Jndia Docks" herrscht reges Leben, und die Arbeit drängt. Doch entsteht keine Stauung dank dem guten Willen der Leuie, die, wie uns der Direktor dieser ToclZ jagt, besser zu lenken sind, ali die in Manchester und Liverpool. Die Eingänge sind regelmäßig, mit dem einzigen llnlerschied, dusj die Schis se seit einigen Monaten , gruppen weise ankommen. Wir begaben unS daraus in die weiter abwärtö gelegenen, fünf Sli lomeler langen Victoria Docks". Hier kommen namentlich die Schisse aus China, Japan und Australien an. Wir bemerkten fünf ans Ja pan eingetrosscne, hauptsächlich mit ahrungsmiltelprodutten beladen Ta erste deutsche Kapeklcnaut. IMHIllhU. Ifillfl u " , WAJrZ3i 4. ... ' . I ' u ? f . ' ) 11 ur3-,"Ttii. f? h -i t' 0 , AMMR iMix fanr& , mvPJttwtl'M VlMtVä s?WWWM..'!-NWW mV ftAitra6Ä-i&2 ,w nnßm u WWMl, :M VJtXJ M? n hWiim LwyJi- i t "-Ai Zofs 1 fl j fc--sr r9F . ? Ulf r, 1 s m ,.!A pfötL mwm m I ff J.77l ol Ml -l ffS 3 ; 1 l ti .V"" - XX " Ff'fi fiv-?i - 4." Jiä 1 th&h-7iw k " UuV'M fv ; ' 'iffl ULMhul 1 f I I ir i ' 'ZIL I 1 lli U- ,'- '1 u K3 ' ---...d 1 iiiri- , 1 j ' .yr-. -t?-?- rr -Jr-" fVjf)1.; yrTg xHrr---5p3-. DaS Innere dcS Wagens dient dem Geistlichen zum Auseiithalt; die Rückwand wir b gcössnet, so daß dann dcr eingebaute Feldaltar erscheint. Maße bei, denn sie ist, sozusagen im Zentrum der großen Seewege, einzig, trotz dem Nachteil, dasz es sich nicht direkt auf den Ozean bis" net, wie Liverpool. Dennoch wäre eine ausgesprochene protektionislische Politik dazu angetan, es ernstlich zu schädigen und seine Suprematie zu bedrohen. 'Die Docks von London sind längs der beiden User der Themse, hauptsächlich am linken, angelegt. Obwohl die bedeutendsten unterhalb dcr Towec Bridge" gelegen sind, kann man doch sagen, dasz der See verkehr sich von London Bridge", dem Zentrum dcr City, bis nach Tilbury erstreckt, unterhalb 23ool wich, wo die meisten Passggiere der groszen Dampfer aussleigen, die sich von da in die Docks begeben, um die Waren abzuladen und neue auszu nehmen. Die Docks von London wurden, von einer Korporation er fiefll, die durch die Fusion dreier Gesellschaften zustandekam, und sie Ijen unter der Kontrolle des Han delsdeparteinents. Sie werden von einem vicrziggliedrigen Rat unter dem Vorsitz Lord Tevonports ver waltet. . Unser Besuch begann bei den Säest Jndia Docks". Wie ihr Na me sagt, kommen in diesen Docks die Produkte aus Wcstindien an, darunter hauptsächlich Zucker und Num. Wir waren gerade dabei, als dcr für die Truppen im Felde be stimmte, Rum aus mächtigen Holz kusen in Stcinkrüge abgezogen wur de. Diese Kruge werden zu dreien in mit Sägespänen gepolsterte Ki sien verpackt; man kann sich von ihrer Zahl einen Begriss machen, wenn man ersährt, dasz dazu acht svZillionen Tonnen Sägespäne ge Schisse. Gegenwärtig fahren in der Woche sünszig Schisse ein und aus. Die Victoria Docks" bilden niit den noch weiter abwärts gele genen Albert Docks" ein Ganzes. Diese nehmen die größten Cargo boats" aus. Sie sind die größten und modernsten von allen, säst aus schließlich siir den Verkehr mit den Kolonien, mit Ostindien und Aine rika bestimmt. Seit einiger Zeit sind gewaltige Vorräte von argen tinischem Gesriersleisch und von Ge treibe aufgehäuft worden. Hegen wattig beträgt, der Verkehr durch schnittlich zwölf große Schisse am Tag. Wöchentlich kommt ein Oze andampser anS Argentinien an. Wir sahen einen von 0000 bis 7000 Tonnen, der Gefrierfleisch ablud. In einem neuen Kühlraum, den wir zum großen Schaden unserer Lun gen besuchten, denn die Temperatur wird dort aus 16 Grad unter Null gehalten, lagern 'etwa hunderttau send Stück Schafe. Die Einrichtung des Albert Dock" ist ganz modern; auf einem einzigen Ouai sind dreiundvierzig elektrische Krane aufgestellt niit ei ner Hebekraft von je drei Tonnen. Wie wenn das noch nicht genug wäre, und wie wenn, England sich aus eineil noch regeren Seeverkehr nach dem Kriege vorbereiten würde, sind weitere Docks im Bau, die den F.amen Royal George Docks" er halten und an Ausdehnung den Vic toria und Albert Docks in nichts nachstehen werden. Die Grabnngen sind zum großen Teil bis zu der ge planten Ticse von ungefähr vierzehn etcr gediehen und die meisten Stützmauern der Quais siir die größten Cchisfe fertig. Es werden, wenigstens zurzeit, die untersten an Von HanZ Walter Schmidt. Mit : Bildern von E. Bercht. VhNh Trrz vr..Mn rU' i in n .rri m sIMZO' iH V W 0 ' kfMMh'H MW j e VVk iMM!m-k Indische Truppen in Frankreich aus dem Marsch zr Front. braucht werden. Der Geruch des Runrs ist scharf, und es ist säst im begreiflich, wie die Leute, die dieie Arbeit tun, ihn den ganzen Tag aushalten können. ' Die .West In dia Docks" nehmen übrigens nicht nur Schisse aus Wcstindien aus. Wir sahen einen großen Transport aus Bombay und zwei andere' aus dem Kapland. Die meisten dieser Schisse find grau angestrichen, und fast aus allen besindcl sich auf einer hinteren Plattform ein Geschütz. AI lein nach Frankreick, lind seit dem der Themse sein. ' Von hier begaben tvi: unS durch den im Jahre 1Ü08 eröffneten, et wa drei Kilometer langen und hell erleuchteten RothchitheTunncl un tcr dem Fluß hindurch u den Survey, Docks" auf dem rechten User dcr Themse.. Der Verkehr war nicht geringer als in den an deren. Endlich fuhren wir stadt nLrtZ. gelangten in die London, Docks" beim Tower, die ältesten von allen, um dort die Lager von !l!oh gummi u sehen Heine Holt saß sinnend an dem hölzernen Tisch. Er hatte da Haupt in die Hand gestützt. Jetzt seufzte er tief. .Das ertrag ich nicht, Muhme." wandte er sich an die alte Frau, öie, einen Strickslrumps in den welken Händen, im Lehnsluhl saß. Oh.ie die li-'iite hat das Leben für mich leinen Wert. Es war Sonnenschein, ehe der Elaas tam. Dann wurö es finstere Äacht. Der der Claas Johaimjen, möge ihn " Du sollst nicht fluchen, min Jung.", kam es teije über die Welten Lippen der Alten. , schweig, Muhme Lining," unter brach ne Heine hestig, .mich, oen wohlhnbenviten Fijcher von Peinow, weist sie ab und den hergelaufenen Kerl, den den Elaaö Johannsen, den 0, ich könnt' ihn er " Pscht, Heine, unser Hergott hört dich!", die Alte legre warnend oen Finger an die Lippen. Draußen tobte der Sturm. .Horch, üliuhme." sagte üer junge Fischer, und sein Gesicht nahm einen gespannten Ausdruck an. .Wie öag blast, ein tüchtiger Wester, Muhme. Und wie die See donnert und tost. Gottlob.' daß wir alle daheun sind im sicheren aus. Weh dem, der sich jegt noch aus See besmoet!" Die Alte strickte ruhig weiter. .Sind sie denn alle daheim, Heines" fragte sie dann. Heine zürne die Achseln. Als ich kam, waren die Boote alle öa, bis aus das von Petcrien und Claas hannsen." Claas Johannscn war noch nicht lange ,n 'lernow. Erst vor einem hat den Jahre war er hergekommen und hatte eines der kleinen Fischerhäuer erstanden, das mit den grünen Fen sterläöen, wo der alte Pölle Euers lange Jahre gelebt, bis sie ihn hin- ausgetragen hatten auf den stillen griedhos. Einige Tage darauf hatte Claas mit feiner Mutter Dörthe und seiner kleinen Schwester, der blonden Anne- liefe, dort seinen Einzug gehalten. Zuerst waren die Leute ihm doch wohl freundlich, aber zurückhaltend begegnet; sie wollten erst ihre Fühl säden ausstrecken,, um zu sehen, was das für einer wäre. Dann aber hieß &X4fä3-' A t.--- WZ bämS i-S; ' i'i i'' gm i c V. -i,BJ, t iPrirrrn; er wieS mit dem Arm in daö wogen de Meer, seht, dort, daS auf der Klip pe da draußen vor der Bucht! Ist das nicht " Ein Men ch. ein Mensch !' schrie ein anderer, und ein dritter rief laut: Manner, es ist der Claas und noch einer, aber der " er flockte. .Ja, wo ,st der zweite, der mit ihm hinausfuhr, dcr Jürgens?" ließ sich eine dumpfe Stimme vernehmen. .Gott fei seiner Seele gnädig," murmelte der alte Petcrsen, .denen da draußen aber gebe er Rettung uns Heilt" .Der Claas!" Wie ein, Laufefeuer ging der Nuf von Mund zu Mund, die Gläser rich teten sich hinaus auf die See, wo zwischen den lämpsenoen Wellen die niedere Klippe deutlich hervortrat. Und oben auf ihr lagen zwei Menschen, zwei Männergettalten, die um ihr Leben rangen mit dem all. gewaltigen Element. Wie eine Schar aufgescheuchter Ameisen sah Claaö die Kameraden am Strande hin und hereilen. Aber sie taten nichts zu feiner Rettung, denn denn sie vermochten es nicht. "Das Boot ist tau lütt, mn Jung," schüttelte der alte Petersen ernst das lltllf'p; -v. ni-.-.. rvv;;rM':r.:;:;i;3i;i1fr ' I ! , 1 ? A ßi j AyV--3v t 1' uÄrV'feß5l ' . - Mi mw- t ,i0rm miktäf -Sijj- C7 -.y t;i?'' r.iCA!!!' ...i,!-;' i llSt4Z" aWuh Jtn ! ' fMMtSIIJwt K Ätc5 rt t i - S ' tnt M . p'KrfS Xip 7tN4h:'j&&-u-& c-s i'hlM, ')iWb&'ilF. MMMM Xv&f&X vVvSl -Ai a ikDKM. liVS rlPlPj?p wii MWmmmm lMmMmm li M'fi t y mwir:m s&sfevx1 EöESStn Du solls! nicht fluchen. m,cn Jung', kam es leise iwer die welken Lippen der Alten. Die großen grauen Augen blick ten forschend durch das Glus der Horn brille zu Hcine hinüber. es einstimmig: Claas Johannscn lst der rechte Mann!", und sie verkehrten gerne mit ihm und seiner Mutter. Im Hause des alten Pölle Eilers herrschte stets heiterer Frohsinn, denn die Bewohner hatten das Herz aus dem rechten Fleck., Nur an ;cnem Abend, an dem der Sturm so heu lend über die' Dünen dahinpfisf, war aller Jubel verstummt. Mutter Dör the schlich leise durch die kleinen Räu me; Anneliese aber saß mit verwein tem Gesicht in der Ecke auf der Bank. Claas war mit den Fischerknechten am Nachmittag hinaus auf den Fang, wie, alle anderen auch, aber er war nicht heimgekehrt. Das Unwetter hat te, ihn aus See überrascht, bei dieser Brandung aber war es nicht möglich, mit seinem kleinen Boot das Land zu gewinnen. Wohl kamen noch am Abend die Nachbarn und Freunde des FischerS am Strande zusammen, aber es war wenig tröstlich, was sie da sahen. Heulend fauste der Sturm in den Lüften, wild tobte die See. Da konnte menschliche Kraft jener der Elemente nicht trotzen. Und unoerrichteter Sache kehr ten sie in die bescheidenen Hütten zu rück. Ziaum zitterte der erstr blaßgraue Schein am östlichen Himmel empor, da zogen sie auch schon wieder hin aus an den Strand dcr See, die Männer, den Südwester tief in die Stirn gedrückt, die Frauen und Mcjd chen, die Tücher fest um die Schultern gelegt. Mit unverminderter Kraft blies der Wind von Westen herüber. Dann wurde es heller. In rötli chen Tinten erstrahlte der östliche Ho rizont. Da tönte eine laute Stimme durch das Wüten des Sturmes es war der junge Petersen, der neben der Mike stand. Seht, Männer," rief ex criegt, und Ta sank sie bor ihm nieder auf die nrne und rief; .neue ujn, reue lyn, Hemel Mette ujni Haupt, als sein Sohn die Kette lösen wollte. Und er gab sein Vorhaben auf, denn er sah, daß es nutzlos war. Nicht weit davon stand die hohe Gestalt des Fischers Holt. Düster glühte sein Auge, als er hinausslarrte in die wogende, brandende See. Dort draußen aus dem Felsen, den bald die steigende Flut bedeckte, dort lag sein Feind, verniunct, zertreten. Bald war die Mike frei, dann wurde sie wieder sein sein! Wie Frohlocken wollte es in seinem Herzen empor- steigen, aoer nein, die innere Stimme erhob sich dagegen warmnd, dräuend. Und schwer atinend beugte sich Heine vor und stemmte die großen Hände in die breiten Husten. Da entstand unter der Menge eine Bewegung. Em Madchen eilte zwi schen den rauhen Männern hindurch; sie machten ihr willig Platz. So hatte sie bald den finsteren Mann erreicht, Heine Holt. !)l,un stand sie vor ihm, Das feiu Tuch glitt von ihren Schul tern, der Kneten des üppigen Gotd Haares löste sich und heulend spielte der Wind mit den Flechten des blon den Gelocks und riß und rüttelte an dem wehenden Kleid. .Mike Mahn!" kam es erstaunt, in bitterem Ton von deö Manneö Lip pen. Da sank sie vor ihm nieder auf die Knie und rief: .Nette ihn rette ihn, Heine! Nette ihn! Nur du kannst es, denn du hast das größte Boot. Mit dem kannst du zu ihm!" Ein ächzender Laut entfloh dem Munde des jungen Fischers, feine Ge stalt reckte sich empor. Da umschlang sie mit ihren weißen, runden Armen seine Knie und flehte noch einmal: Nette ihn, Heine, du allein kannst es ja!" .Ich wag's!" rief er so laut, daß es auch die Entferntesten hören lonn ten, .ich wag's!" Er klang wie der Ruf eines Gefangenen, der die Last der Ketten abgestreift und hervortritt zum Licht, zur Freiheit. .Wer geht mit? Aus, ihr Wackerm, wer hilft!" so klang fein Ruf auf fordernd, ermunternd. Ich ich gehe mit!" rief dcr jun ge Petersen. .Wenn der Heine geht, gehe ich auch!" .Und ich auch ich auch!" schallte es durcheinander. .Komm, Willi Petersen, und du, Nachbar Scharner," rief Heine in fliegender Hast, und eilte mit den zwei stämmigsten Burschen des Ortes hinab zum Boot. Klirr klirr, rasselte die schwere Kette auf die nassen Planken nieder. Hei, wie die wackeren Jungens zu den Schaufeln griffen. Heine stand iin Heck, daS Steuer rüder in der nervigen Faust. Seine Augen glänzten, sie ruhten auf Mikes schlanker Gestalt. Dann tönte feine markige Stimme durch Sturmesge braus und Wogenprall: .Alles klar, stoßt ab!" Der Ruf schnitt durch Mark und Bein, er bedeutete Tod oder Leben für die zwei da draußen und für die im Boot. Die Segenswünsche der ande ren begleiteten das Schiff, daö toll kühn mit der Brandung rang. Jetzt nahte eine mächtige Woge, die mit voller Wucht das gebrechliche Fahrzeus lra. ; Wss ij'f-rv'-' . . PBÄA?ZM-'2. - - F "-r Wr& - -. mmtv . . ? --"ii f n-'fr- .iiiht-t --- , -, r-:2B DaS mit einem Belag von 100 Betten errichtete neue Krankenhaus in Styr, elerrech. Aber die Wackeren hielten aus. Nur erst durch dieBrandung hindurch, dann war viel gewonnen. Denn das. Boot war groß und fest gefügt, das konnte schon etwas vertragen. Ein donnerndes: Hurra! entquoll dem Munde der kleinen, tapferen Schar, die Brandung war glücklich passiert. Doch nun nahte die Klippe. Hier konnte das Boot zerschellen, wie ein irdenes Gesäß, das gegen einen Stein schmettert. Heine versuchte einen mehr nördlichen Kurs, die Kraft feiner Ar me vermochte kaum das Steuer zu halten. Das Boot ächzte in seinenFugen krachend schlugen die Wasser an sei nen glatten Rumpf, aber es hielt aus. Es näherte sich langsam dem einsa mcn Felsen, der sich umtost vom ge waltigen Element, aus Schaum und Gischt drohend erhob. Upp, Jungs," übertönte mit mar kiger Stimme eine Holt das Tosen der erzürnt,,. See, dem Menschen kraft und Menfchenmut die sichere Beute noch im letzten Augenblick ent reißen will. Daö Boot warf sich herum. Die nächste Welle, die es hob, ließ die Insassen erkennen, daß sie sich dicht neben der gefahrdrohenden .Nippe befanden. Heinrich band das Steuer fest und griff zuin Tau, daö vor ihm lag. Wie einen Lasso hatte er eö zusamniengerollt, dann wirbette es kreisend um sein Haupt, ein Ruck: zischen sauste das Seil durch die Lust. Die Entfernung zum Fels war doch noch zu groß. Klatschend fiel das Tau ins aufspritzende Meer. Und dann wirbelte das Boot auch schon wieder hinab in die gurgelnde Tiefe. .Upp, Jungs," ermunterte der Wackere nocy einmal die Kameraden. Da hob, sich auch wieder das Boot. Der Felsen lag dicht backbord. Heine erschrack. Nur eine Drehung nach links und es mußte zerscheuen am Riff, wie Claas' Fahrzeug zerschellt war. Wieder wirbelte die Schlinge des Taus in der Luft, dann ein mäch- tiger Schwung! Hurra, hurra!" dröhnte es aus drei rauhen Seemanns kehlen. Sie hatten das Eiland erreicht. Man hielt sie drüben fest. Und jetzt glitten zwei Gestalten von oer ttlippe ab in die brausende, tosende See, wie ein seeyunöspaar vom schlüpfrigen Fels sich m die Flmen stürzt. .Ruder aus, laßt, treiben, min brave Jungs!" rief Heine Holk. Her. Jungs, dat Tau holt ein!" Sie zogen mit aller Kraft. Immer größer wurde die Rolle im Boot, um die sie es wickelten. Da tauchte ein Mensch aus den Fluten empor, haio besinnungslos, und doch umklammer te die rauhe Faust das rettende Seil. Krachend schlug der' schwere Körper gegen den Rumpf des Boots. Man tau! Trecken!" Ein Schwung, und der Mann lag bewußtlos im rettenden Boot. Aber dort am Ende des Seiles hing krampfhaft Claas Johannscn, der auch in Todesgefahr den treuen Knecht zuerst sich retten ließ. Dann erst kam er selbst. Wieder zogen die Wackeren in Hei nes Boot an dem Tau, die eine Hand um das zähe Geflecht gekrampft, mit der anderen sich festklammernd am hohen Bord. Die herandonnernde Woge hob das Boot hinauf und schmetterte es wieder nieder in den gähnenden Abdrung. Aber Claas ließ nicht los. Langsam zogen sie ihn her an, immer näher näher. Nun arbeitete er sich an Bord, zetzt war er im Schiff. Hn- Hei ne, du du ? Seine Augen erweiterten sich. Dank, Heine, Dank!" Dann brach er kraft- los zusammen. Donnernd rollten die brüllenden Wogen über das Boot. Die Wut der Brandung schien es zu verderben. Und doch kam es wieder und immer wieder hervor aus dem lochenden, bro delnden Gischt. Da schlug im gewaltigen Anprall die letzte Woge gegen den Rumpf des Fahrzeugs, man vernahm am Ufer den drohnenden Krach, man iah es verschwinden in dem tobenden, rau schenken Wasserschwall. Dann schoß es herbei, die Woge warf es dem Lan de zu, der stillere Hafen war erreicht. Heil, Heu! wollten sie alle rufen, die da am Ufer harrten, aber das Wort erstarb auf ihren Lippen. ' Der kühne, starke Mann mit den großen, leuchtenden Augen, dcr das Schiff ' & 'VA"' T55 iffi fty"-j . flyt ITZJi SßJJßtsCZ Tpr, sv- nwHt fff yyf'A W-i JLP-t jj 2l7 ,z&J Y vyZvXx ih vdi Lpji l rfnw RiCi 1 Ci 1 V ü 7P K --'W 1 ! IU f i ntiAvypÄi wm u rti W rr.lfLW 3 slUc V'i V V V 'v. ig Ein Kranz von dunklem Grün liegt auf dem frischen Grab und davor stehen zwei junge Menschenkinder: Claus Jo hannsen und Mike, sein Weib. durch Gefahr und Tod mit sicherer Hand gelenkt, er war nicht mehr im Boot, die Stelle, wo er gestanden am Heck, war leer. Mann über Bord!" tönte es durch das Pfeifen und Heulen des Stur mes, durch das Donnern und Brau sen der brandenden See. Mann über Bord!" Das war ein Todesruf, denn alle wußten es: hier gab es kei ne Rettung! Der eine hatte sich für den anderen geopfert: Heine Holt für Claas Johcrnnsen! Der Sturm war abgeflaut, ruhi ger ging die See. Der Feuerball der Sonne stand hoch am Himmel und beleuchtete mit freundlichem Strahl das Fischerdorf und die unendliche See. Eine Gruppe von Männern war am Strande versammelt. Ernst waren ihre Gesichter. Sie umstanden den leblosen Körper eines Mannes, den die Wogen aus Land gespült Heine Holk. Dann ruhte auch er neben dem al ten Pölle Eilers unter den leise rau schenken Buchen in der kühlen Erde. Ein kleiner Hügel, ein schmuckloses Kreuz bezeichnenden Ort. Ein Kranz von dunklem Grün liegt auf dem frischen Grab und davor sie hen zwei junge Menschenkinder: Claas Johannscn und Mike, sein Weib... mumnH , l iiiiiujMI ,),'" XT " ' "J '- , -r lL. -, v:- H ' ' ' " ' l, ' "i - MÄItäv ?.MAMM.KMM r j-H'i "r '- iltl ivV' 'HVAlfi TySml-''i-kA rifGmvl V W &-nTr N Mfeikxv I Mf'J$ --FlmNiM ' 'i.zzx ? L7 nrs- 1 J " .dr ,, .;-JU l sP'W-tlXrZTA W n T-mr-mm WUi miMl mmmm Xm?!T?:W tl f IV i fm I pwf fl . -T"r3r VV -v ;.-r- 1P;-Z-H: ; MMWNs -W Cine KricgÄist der Franzosen. Infanteristen berstccktcn sich in einem Misiwagcn, der scheinbar verlatjen vor 'einem Dorfe stand, dem sich deutsche Lrtte nabelten. likgcr-CharaktkN5tijl. Icr ouf ein wenig Aberglauben zurtick . zuführende Gruß. Gelegentlich einer Schilderung des furchtbaren Angriffs französischer Flieger auf die Stadt Freiburg i. Ä. plaudert ein Kriegsberichterstatler von der Charakteristik der .Flieger im all gemeinen: ' Ais Freiburg stieg ein viuliunger sehniger Offizier in unser Abteil, der sich durch seine Abzeichen h,iio Falke, halb Flugzeug als Fließt erwieS. Und hätten wir die Epkz..!i Waffe an den Achselstücken nicht er- kannt, so wurden wir sie aus dem Abschiedsgruß, den der Offizier ei nem auf dem Bahnsteig zurückbleiben den Kameraden zurief, erraten haben: .Hals und Beinbruch!" Erst war ich recht entsetzt über die jugendlich übermütige Herausforderung des Schicksals. Ich fragte den Flieger, warum gerade dieser Gruß gewählt worden sei, worauf ich den bestimm ten Bescheid erhielt: Unser Beruf, der zwischen Erde und Himmel aus geübt wird, macht etwas abergläu bisch. Deshalb rufen wir das Un glück bei Namen und glauben es dann beschworen." Den nämlichen Gruß hörte ich später in Zeebrügge einem der bekanntesten Flieger Deutschlands zurufen, der eben in sein Flugzeug klettern wollte, um englische Flieger abzuwehren. Die abergläubischen Flieger! Kcin Soldat geht so kühn und verwegen auf sein Ziel los, keiner bietet Tag für Tag dem Gegner und den tau send kleinen Feinden zwischen Hrm mel und Erde so offen die Stirn wie der Flieger. Der Aberglaube mag darin bestehen, daß jeder Luftkämp ser fernem Schicksal. " auch dem schlimmsten, stündlich voll ins Ge sicht sehen und darin feine für das schwanke Flugzeug so notwendige Führerfestigkeit gewinnen will. Je der neue Tag wird ihm so zum Ge schenk. Mit dem Leben immer abgeschlos fen haben und es immer neu gewin nen. muß einen geradezu prickelnden Reiz ausüben. Wieder in Zeebrügge lernte ich den Führer eines Wasser flugzeuges kennen. Lt. zur See Erich , Killinger. Sein Name er wird in Davos wohlbekannt sein steht auf einem kleinen vielgelesenen Buche .Die Abenteuer des Ostseefliegers", das mir der jugendliche Verfasser mit einem Schmeichelwort an die Adresse ver cyweiz, seiner zweiten Heimat, in die Hand drückte. Im April 1915 wurde er mit dem Beobachter seines Flugzeuges in der Nähe von Libau von den Russen zur Landung ge-' zwungen. aufgefischt und gefangeis' nach Petersburg geschickt. Aus den cn.-i':. c , m.i ' . i , . uuctien von -pner uno Paut laiu er nach Sibiren, wurde von einem Lager ins andere abgeschoben uns sollte schließlich auf die Insel Sacha lin verbracht werden. In der Manö. schurei sprang er samt drei Kamera den aus dem in voller Fahrt befind lichen Zuge, schlug sich durch Sümpft und Wälder nach Mukden durch und entwischte japanischen und russischen Aufpassern nach Shanghai. Als an geblicher Franzose schiffte er sich 'auf einem japanischen Schiffe nach Japan und Amerika ein und vermochte sich durcy aiiviutigleit und Gewandtheit unter den vorwiegend englischen Pas sagieren sogar einen gesellschaftlichen Rang zu erwerben. Unterwegs ange eignete, Gcschäftsformulare legitimier ten ihn als Vertreter dcr fchweizeri schen Maschinenfabrik Brown, Bo veri & Co. In den Vereinigten Staaten war der Flüchtling in Ge fahr, , der Reporterhetze zu , erliegen und unliebsam bekannt zu werden, bis ihm in einer New Aorker Hafen schenke ein Paß auf den Namen des Schweizers Jean Pahn aus der Klemme half. Killinger schwärzte sich Gesicht und Hände, schlug . sich die Goldkronen aus dem Munde und ließ sich als Vollmatrose auf einem norwegischen Dampfer zur Fahrt nach Europa anheuern. Durch tausend Listen entging er den englischen ?cach forschungen und gelangte rber No wegen in seine Heimat. Und wofür die abenteuerliche gefahrvolle Reise, die nahezu ein Jahr in Anspruch nahm? .Nur um seine junge Haut auf noch exponierterem Posten für seine Heimat zu Markte zu tragen." Dieser Ausdrücke bediente sich ein 5apitän zur See, der uns Zeebrügge zeigte. Auch meinen Reisebegleiter von heute lernte ich von ähnlicher Seite kennen. Zwei zugestiegenen Ofsizie ren machte er klar, daß ihn etwas ganz Schlimmes betroffen habe. Er sei nach der Ostfront komman diert worden, wo niemand Gelegen hcit habe, sich mit dem Abschuß "fei nes zehnten Flugzeuges den Pour le Merite" zu holen. Man mag dem Orden den erzieherischen Weri ab sprechen (ich hörte oft über den Zu fall schimpfen, der im Austeilen der Orden stark mitspreche), die anseu ernde Wirkung besitzt er jedenfalls. Der Unterschied. '!'." ter, was ist eigentlich für ein ,Un terschied zwischen Oper uns Open te?" Die Operette ist mein n;. !,aeuoblenerV