Seite 6-Tägliche Omaha Tribüne-Mittwoch, den 25. Juli 1917. fta erlSjenK Wort. Eo Mit Ldrn. Denn jemand Frau MM Protrn sches Hütte, wie sie da saß die jchlanka Arne ctts dem Kirren Spitzeuoert des Neglige Veit aus d Tisch gestreckt, die Wcncn, feucht schiMWUude Augen starr ouf die LesalKwl Händchen gerichtet der Katte geschworeu, daß Frau Mvlli Pros betete. 'Ab das ar nicht der Fall. Der Ikxat Mund mit der ein wenig eigen faulig mtfzesetzim Oberlippe murmelte allerdiugS etuxis unaufrUch, vhae fcnrrnWa nd nur mit jenen !wterbrkchnskn von Sekunden, die das rote spitzige Zünglein brauchte, tun du trockwe Lippen wieder ge schweidig zu machm. Sonst muiintUe sie drmur weit und nur daö eine: .Schock ffionüxn l'Jiüiontn Doone: Vetter.. 3a das etwa beftemden sollte, da weiß Sea nicht, wo vor einer ia dem moiiiz warmen, fun Waaßehjeaea Nchcheu des Ajsessor Prowefche Ehepaar es uu:u der von grüogoldenea Fraujen umschatteten väzkgelaN:pe nö im Ängcsichie eines aach nicht berichiten Äbeaoejjens sich abgespielt hatte. - EZ wer fürchterlich gewesen, dieser Ar Ärach. Mit raem ganz Kichien Eexianlel hat er angefanzen. Ein drollHeZ Schneebällen mit Werten. Ohne daß man es wollte uü zunächst uh luu merkte, waren die Wurfe hesriger geworden. Schließlich wurden e BaUviirft, die nach und nach zu Wsrtlcavioen anwuchsen nd mit ira mtt größerer Wucht eur Kütajkrophe ertenroWeu. , . ;;. ; Mch in beZMdnZ ßnitfc! Hea Angriffe fmtt leinen Frau bet sagte plötzlich die bei aller Erregung jcher. ' noch ieftgehaliene, jurijnsch Fozi! ab Uedälegenheit: der Stflej Ft Gerd Powe sprang so heftig auf. ech der schwere Eichenstuhl hinten iüxst schlag; dat holte er tief Atem und in Kaservezchoforka dköHst S durch daö Stübchen: Mchock Bombeu Ziuwnen - r-. '! , - Der Lest geng tnfer Vem chrnei tarn der zugeschlagenen Tür verloren nd mit dem letzten leise verklm zendeu Rachtcirrm der Gläser im Mfrhfäxatd, mit dem Nachzucken r Nerven ia Frau Mißt Prowes zorsizrokm Msichtchm war die Sou .' stenseligZeit der Wtterwochen zu . 5nfce. war LÄetWPZalKZ zn Ende.. Tas war khr erster lähmender Ge dcmle Kewefe, als st sich allem gese he. Mm rßMmail m eZe vier ilonajea 02. diese Tische aLein. e.,kmMHk Leere gähnte um sie HSIAM, ; - 7; y- , Urck WlIaA Scs'eQeK Weshalb? Cic kc daS Schreckliche gekommen? ;' AMfangM hatte S damit, daß er jchaa p NeHource getleidet a quatre tpÄLles ßch pl Tisch gesetzt hatte. &ik noch nicht. Er hatte etwas von getmchuheWmäßiger Verfpäturig ge s-sgi S hatte erwidert. . daß sie auch fthon fertig sei würde, wenn sie KM nur Frack und eine weiße Hals Lisde WZ legen hätte. Darauf, er. sie wolle ßch wvhl heute ganz befonlxrS fchö maches, weil sie in dem alber neu SisaZt des noch alberneren Dich krliogS mitmime, der ihr in so un kezZnmller Weise den Hos mache. Darsnf sie: Der Baron von Rcmter sei durchWs picht cckbern; er stoße pm .ein bißchen mit der Zunge an, dafär ' aber habe sein löeoichtband Spiel der Mücken einen koios saje ßiadruck gemacht nd zwar emen VverAleichlich tieferen als bei fMsVeise die jüngste Verteidigungs rede deS Herrn Assessors Ed Prowt. WaS barm hinüber nd herüber geschwirrt war, das wußte die kleine Ars nicht mehr wörtlich aber es war fSrchiteruch cmpegeno geweien. Und der Schluß! Der entsetzliche Schluß! Sie würbe diese massiven, bln schweren, häßlichen Worte nicht mehr leZ. Nnd' als die Zofe mit der Meldung eintrat, daß es für die gnädige Frau die allerhöchste' Zeit sei, sich zur Res source anzukleiden, prallte das Wäd m erschrocken gegen die Tür. denn die sonst so zarte und ätherische Frau Assessor hatte laut und vernehmlich gesagt: .Schock Bombe Mil lionen Donnerwetter!" Eine der beliebtesten Unterhaltun sen in einer kleinen Stadt und spe gicH auf einer Honoratiorenressource ist das Wundern. Man wundert sich über alle und alles. Die Frau Steu errat wundert sich, daß Oberamtsrich j-rs Lotte noch in demselben blauen flähnchen auf Gesellschaft geht, das sie tt der vorigen Saison schon zwei mal angebabt; durch zwei Volants fciid ein häßliches Kleid nicht neuer i-nd nicht schöner. Noch derwunderli 5er aber sei es, daß Postdirektors r'e.1 tiefen Halsausschnitt ihrer Liese und deren unerhörtes Herumtändeln r.i dem Supernumerar Nöthe dulde bcfcmderö vunderie man siL,. !daß der jungverheiratete GerichtSas kssor Gerd Prowe genau zwei Stun den früher auf der Ressource war als feine Frau. Und die Verwunderung ftieg noch, als er auf die dielen teil nahmsvollen Fragen teils auswei chend, trilz direkt grob antwortete so zum Beispiel dem allgemein belieb ten Baron von Rauten. Das Wnn dern erreichte aber seinen Kulmina tionspunkt. als die Frau Assessor endlich kam und von ihrem Gatten so gut wie gar keine Notiz, vielmehr sofort den Arm deS VaronS nahm, um sich von ihm hinter die Bühne führen zu Kissen, wo die anderen Mitwirkende bereits ungeduldig ihrer refpcktioen Triumphe harrten. Assessor Prowe folgte den Vorgän gen auf der Bühne zunächst nur mit einer ganz angerlrchen Ausmerkam kcit. Er befand sich in einer Stim mung, in der der Mensch das zwin gende Bedürfnis bat. sich in die Hak len zu beißkn. Blutete ihm schon längst das Herz ob der unsinnigen Zänkerei, so war er ganz besonders trostlos uer d:e Onsezchlcklkchkeit, mit der er feine erste Ehedifferenz vor den Schnüffelnafen unö süffisanten Fra genügen dirs Krähwinkler enthüllt. War duS nötig gewesm? Mit ich ten. Er hätte nicht hergehen dürfen ohne seine Frau. Er hätte überhaupt das mollige Stübchen mit der von grüngoldenen Fransen umschatteten Hängeicunpe nicht verlasscn dürfen. ohne daö Kribelkopfchen mit beiden Händen zu fassen und herzhaft abzu küssen. Ihr Zorn hätte sich dann schön gegedcn und der seine auch. Nun sprach sie da oben ihre süßen Liebeswortt zu einem anderen, zn diesem pflaumenweichen Dichteijüng ling mit der Lispelzunge und der Feuerfeeie. Was sie sprach, verstand er gar nicht einmal. Wenn es auch nur eine Komödie war, so war es doch zum Rasend werden! I den bitteren Aerzer mischte sich ei schmerzhaft melancholisches Ge fühl der Verlassenheit, daö sich mehr und mehr vertiefte und ihm schließlich sogar das heiße Wasser in die Augen trieb. Dazu ein Gefühl der Ohn macht. 3fhm war, als wenn er allein auf einer wüsten Insel stände durch all diese Menschen wie durch eine brodelnde abgründige Tiefe von seinem Weibe getrennt. Sie war un erreichbar weit von ihm ganz weit drüben auf einem hellen sonnigen User, wo sie mit keinem Gedanken mehr an ihn dachte, nicht an das lau schige Stübchen daheim, an die, Hän gelampe mit den grüngoldenen Fran sen, an das stehengedliebme Abend brot, cm die betrübte Seele und den na'cherade mächtig knurrenden Mo gen des ihr vor Gott und den Men jchen angetrauten Gatten. Aber im Grunde konnte es ja auch gar nicht anders sein. Er verdiente es nicht besser. Eine rauhe Natur wie er. ein niick)terner Mensch der Praxis w hatte er ein so zortes, poetisches end sensibles Wesen an sein Leben ketten können! Sie mußte sich ja kreuzunglücklich bei ihm fühlen - und nach jenem brutalen Abgang war ein innerer Bruch so gut wie gewiß. Er- -Begriff überhaupt nicht, wie er sich so weit hatte vergessen tonnen. Jedoch selbst in diesem grauen Studium der Selbstanklage beobach tete er die Borgänge auf der Bühne mit zunehmender Gereiztheit. Das Stück ging zu Ende nnd Gerd Prowes Geduld auch. Am Schluß als sie sich lriegten", lehnte Frau MW ihr Köpfchen hingebungsvoll an die Schulter des Barons, dieser legte seinen Arm um ihre Taiäe ad DeS Assessors Zähneknirsche ging in dem stürmischen Beisall, der das Fallen des Vorhanges begleitete, un tu. Gerd Prowe drängte sich wie ein Wlder durch die Menzchenmassen, um den .Buben' und die Ungetreue, die sich wahr nd wahrhaftig hatte küssen' lassen, zur Rechenschaft zu zie hen. Er konnte nur iangfam durch dringen. Ueberall stellt an sich ihm entgegen und beglückwünschte ihn mit mehr oder minder stiedertracyttqleit zu dem wundervollen uno uoeraus natürlichen Spiel seiner Gattin. Er hätte einen Massenmord anrichten mögen unter dieser tückischen Bande. Aber zuerst die beiden. Die beiden! Als der Assessor den an die Bühne grenzenden Nebenraum betrat, hatten sich die Witwirkenden schon im Saale zerstreut nur die beiden nicht. Troßdem drang Gerd Prowe nicht mit gezücktem Dolche in die Kulisse. Die Stimme der Gattin fesse'te seinen Fuß an die Schwelle. Diese Stimme flötete und säuselte nicht mehr sie war deutlich und poetisch wie ein handlicher Spazierftock und schloß eben mit der Wendung: ..Alfa lassen Sie sich das gesagt sein. Sie alber ner Mensch! Und wenn Sie es wa- gen. nur noch ein einziges Wort an mich richten, o ou feie ein &c$oa Bomben Millionen Donner weiter " frikassieren!' ergänzte der As sessor vergnügt, indem er auf die Bühne trat. Er sah nur noch die fliehenden Rockschöße des Barons und zwei zärt liche blaue Auaen dicht 'or seinem Gesichte. Frau Willi legte die Arme fest um den Hals ihres itea'und sagte: .Ach du was ist das schön, wenn man so ein erlösendes Wort Sej der Hand hat!'- t 1 " Seine englische Srau. 1 1 x ... . ii i f ' - . , , . i. i XX i Roman von Rdkvh Tt,ah. , i i Roman von Rdkph Tt,ah. , (15. Fortsetzung.) Wort: .Blut ist dicker als Wasser!' Alleö sprang auf. Es war ein Unser allergnädigster Herr wollte da Stimmengeschwirr, ein Durcheinan mit ausdrücken, daß eine Stammes der der Ueberraschung, ein Hallo, Edith Merker wußte nicht, wieviel Hände s zugleich schütteln, wie sie gleichzeitig nach rechts und linls spre chen, all die Borftellunqen und Be grüßungen entgegennehmen sollte. Sie stand freimütig lachend im Mittel Punkt des Gedränges. Der Major, ein ftischer, flotter Herr, hatte ihr als der erste ritterlich die Hand gekiifzt: .Seien Sie herzlich gegrüßt im Ba taillon, meine verehrte gnädige Frau!' Dann wandte er sich ganz aufgeregt, den jungen Ehemann: ,Na. . . hören Sie mal, lieber Mer ker. . . mir scheint, da haben Sie ja einen sehr guten Kauf getan. . . das heißt: verzeihen Sie das etwa? kühne Gleichnis,, . . ich meine nur. . .' kDanke gehorsamst, Herr Major! . . . Ich hoffe auch. . .' Um Edith herum waren jetzt all die Damen: die Majorin, drei Haupt mannS, vier Leutnantsftauen. Eine von ihnen raffte, der Bedeutung des Augenblicks gemäß, die Trümmer ih res Penfionsenglisch zusammen: We are so glad to mnt you here. . . ' Aber Edith hob abwehrend nd la chend die Hände. ,O. . . Sprechen Cie nur Deutsch! Ich kann gut!' Und die hübsche, kaum dreißigjäh rize Majorin Kauser rief begeistert ihrem Wanne zu: .Oskar. . . Sie kann Deutsch wie wir!' Edith Merker wollte ein übriges tun. wo man sie hier so herzlich auf nahm. Sie fügte hinzu: .Ich bin ja von Vaters her deutsch! Mein Vater ist noch in Frankfurt gebo ren!' Ihre englische Aussprache ließ frei lich trotzdem die Ausländerin in ihren Worten erkennen, und zu ihrem Er staunen machte auch die Versicherung ihres Zusammenhangs mit dem Deutschtum keinen rechten Eindruck. Sie kannte die deutsche Schwach für ftemdländisches Wesen nicht. Man wollte ja gerade eine Engländerin im Regiment haben. Das war neu. Das war drollig. Aber sie suhlte: Auch ohne das hätte 'man sie, gleich viel woher sie kam, mit ebensolcher ungekünstelter Freude begrüßt. Es war, als hätten all diese Menschen nur auf sie gewartet. Sie war ganz gerührt über den Empsang. Sie lief aus ihren Mann zu, und der faßte ihre Hände und blickte sie belustigt an. ,Ra Maus, was machst du denn sür ein Gesicht?' Ach sie sind alle .so gut zu mir. Hellie!' .Na hoffentlich!' -.Ja aber warum denn? Sie ken nen mich ja doch noch gar nicht!" .Du bist jetzt im Regiment! Das ist wie. . . wie so 'n Art Familie!. . . Da werden keine langen Kinkerlitzchen gemacht. Wer da hineinkommt, der gehört auch mit dazu!" .Oh!' sagte sie. Das Regiment. . . . Sie verstand das nicht recht. Aber es machte sie froh, daß das so war. Es gab ihr auf einmal solchen Halt in der Fremde. Beruhigt, heiler nnd hübsch saß sie zwischen dem leb hosten, weltmännischen Major Kau ser und dem dicken gemütlichen Haupt mann Kaltschmidt und hatte ein mächtiges Glaö mit Pfirsichbowle vor sich und amüsierte sich, daß richtige Soldaten in blau nd weibgestreis ten Leincnjacken bei Tisch bedienten, und wunderte sich, daß die Herren in Gegenwart de, Ladies rauchen durf ten. und schaute den Tisch entlang und fand, daß die Damen fast olle fehr gut angezogen waren. Es war ganz, wi ihr Mann eS ihr ge sagt hatte: Man war hier gar nicht in der Wildnis. Sie war sehr zufrie den. Der Major Käufer erhob sich und klopfte an sein Glas. Es entstand eine erwartungsvolle Stille. Er räu fperte sich. Dann begann er mit sehr lauter Summe: .Meine Dame und Herren! Hier passiert für gewöhnlich nischt! Und auch das selten!. Das wissen wir! Daran sind wir ge wöhnt! Wenn sich hier mal was er eignet, so ist - das 'ein Ereignis. Meine Herrschaften: dieser Fall ist heute eingetreten. Wir können, denn wir heute auseinandergehen, uns sa gen: mal was Neues! Und mal waS Nettes! .Meine Herrschaften: wie unser gu ter Merler hier dies Frühjahr zu mir kam und Urlaub nach England haben wollte", da sagt ich zu ihm: JUni Gottes, waS habe Sie denn dort der lorenZ' Meine Herrschaften: Herr Leutnant Merker war klüger als wir alle! Der hat schon gewußt, was er dort finden würde!" Er verstärkte noch den Klang sei nes Basses. An der Wand hinter thm standen stumm, still wie die Wildsau len, die Kasinoordonnanzen. .Meine Damen und Herren! Von Seiner Majestät dem Kaiser besitzen jvir unter anderem das mrivolle Verwandtschaft zwifdKN uns und un sercn Vettern jenseits des Kanals be sieht. Und in diesem Falle, den wir hier vor Augen haben, besieht außer dem eine engere Verwandtschaft, eine Familienverwandtschaft zwischen ei nem deutschen Vetter und seiner try lischest Base. So ist eine doppelte Gewähr für das Glück der Zuluiift gegeben na und was wir hier von außen mit unseren bescheidenen Kräften dazu tun können daran soll es wahrhaftig nicht sehlen!' Er erhob sein Glas gegen Edith Merker. die lachend und unbes.mgen aus ihren glänzenden blauen Augen zu ihm aussah. . .Meine verehrte gnädige Frau. . . Eigentlich ist'S ja ache des Rezi ments. . . aber unser verehrter Kom mandeur weilt nicht in unserer Mitte wir leben ja hier in der Verban nunz alS detachiertes Bataillon - fühlen unS aber irnbei .merkwürdig wohl nicht, meine Herren? . . . also bin ich hier vorlaufig der oberste Mann an der Spritze und heiße Sie in unser aller Namen herzlich in un serer Mitte willkommen und hosse, Tie werden an der Seite Ihres Man nes die Trennung von Ihrer lieben englischen Heimat bald verwinden und eine frohe deutsche Soldatenfrau wer den!. . . Nochmals willkommen, gnä dige Frau!" Er stiesz mit ihr an. Edith lächelte danlbar. Die ritterliche Leichtigkeit deutscher Offiziere tat ihrem Frauen herzen wohl. Sie suhlte sich auch geschmeichelt, der Mittelpunkt des Ganzen zu sein. Der Reihe nach ka men alle zu ihr, die vor ihrem Stuhl stand, und ließen ihr Glas an das ihre erklingen, nd dazu spielte die Musik auf den Wink des Adjutanten einen dreimaligen Tusch. Dann setzte man sich. Das Stimm endurcheinan der begann wieder. Unten am Tisch war die Laune schon sehr lebhaft. Dort saß Helmut Merler als einziger Zivilist zwischen seinen 5lameraden. Er merkte es an jedem Wort, an ze der Kleinigkeit. Er suhlte: Man be gegnete ihm mit unwillkürlichem Sie spett. Er ' war der Mann.' der ein eigenes Auto besaß, eine große Lilla bewohnte, fern in England einen schw!eze:vater auf Vcldjacteg stgen hatte. Der Leutnant Vuttavus gotz iym ein uns mein:e: ,,a ou ouer Rothschild nu wirst du dir wohl auch noch 'nen Gaul zulegen!" Und ei antwortete, unbewußt ein wenig nachlässig, im Stil eines engli scheu Klubmannes: .Ich denke, zwei! Meine Frau reitet doch auch! Besser als wir alle!' Dabei suchte er mit den Augen Edith oben an der Tasel. und sie grüßte ihn mit einem leisen, lächeln den Kopfnicken. Die Musik spielte das Rheinlied. Frau Leutnant Flü lern, eine große, stattliche Blondine, die einen schönen Sopran besaß, sang übermutig aus voller Kehle mit: .An den Rhein, an den Rhein zieh nicht an den Rhein!. . . Mein Sohn ich rate dir gut. . .' Viele der anderen, Herren und Da men, stimmten ein. Der Gesang brauste aus dieser bunten, kleinen Lichterinsel des Kasinos über das verschlafene Stadtchen und die im Mondschein dämmernde Ebene, in der seru dort drüben der Vater Rhein seine silbern glänzenden Flute wälz ie. Schwer hing das Weinlaub der Veranda über den fröhlichen Zechern, die Trauben in ihm zeigten schon die erste reisende Röte der Beeren, durch die Lücken der Blätter funkelten hoch die Sterne, wehte ein warmer Wind Edith Merker hatte den Mund offen: Ihr, die von dem ewigen: .Oh yes!' des Drawing-Room kam, wa ren diese lustigen Rheinländer ganz neu. Es ging zu wie in einer fide len großen Familie. Jetzt wußte sie, woher ihr Mann dies übermütige Lachen in den 2lugen hatte, in das sie sich zuerst verliebt." Er saß, den Stuhl schon etwas zum Aufbruch zurückge rückt, und hörte nur halb auf die ein dringlichen Vorschläge eines Kamera den in betreff einer Jagdpacht im Odenwald. Teuer, aber tip-top. So gar Birkwild! Na ja. . . ich werde die Jagd ja wohl nehmen!' fagte er herablassend und gab Edith einen Wink. Es glück te ihnen, sich unbemerkt zu drücken. Eine Minute später standen sie schon vor dem Kasino und schritten längs der altertümlichen Häuser heim. Beide in rosiger Stimmung. Er schwenkte sein Spzierstöckchen und trällere: Guter Mond, du gehst so stille.. . .' Sie hatte, des Staubes wegen, ihr weißes Kleid gerasst. setzte energi schen Tritts die langen schmalen Schuhe voreinander und sagte mit ge röteten Wangen in ganz klein bis chen war ihr die Psirsichbowle zu Kopf gestiegen: .Das ist zu nett. . in eurer Messe. . Und dann sehr entschieden, mit ei- j nem glücklichen Lächeln nd einem Blick nach oben: ,Oh. . .da Leben ist doch in gutes Ding!' Er hätte sie am liebsten an sich ge zogen und geküßt. Aber in einiger Entfernung hinter ihnen klirrte in Säbel. Da ging auch ein Offiziers ehepaar nach Hause. Edith sing an. von ihren Eindrücken zu rzählen. Oh die Ladies waren zu reizend. Sie hatte auch gleich bei ihnen die Gründung eines Golfklubö angeregt. Fünf Damen hatten sich sofort als Mitglieder gemeldet. Man würde ei nen passenden Platz in der Rhein ebene pachten und da guten Tport ha den. . . .Frau Käufer ist auch eine sehr nette Frau!' berichtete sie weiter. .Ich habe sie eingeladen, sie möchte uns doch einmal besuchen!' Er blieb entsetzt stehen. .Du die Majorin?' .Ja!' versetzte sie unbefangen. .Was hat sie denn da um Gottes willen geantwortet?' .Sie hat sehr gelacht und die ande ren Damen auch und gemeint, sie würde schon einmal kommen!' Teures Kind!' sagte der Leutnant Merker im Weitergehen. .Die Majo rin Kauser ist deine Vorgesetzte. Der wirst du oder vielmehr werden wir dieser Tage zuerst unsere An trittsvisite machen!' .Oh. . . Bei unZ in England' muß eine neugekommene Lady warten . . . bis. . : Du bist aber nicht in England, mein guter Schatz, sondern in der deutschen Armee!' Drüben über der Rhümbene flammte ein leises Wetterleuchten auf. Es lief über den ganzen Hori zont, vom TaunuS bis zum Wasgen Wald. . . Eine kurze Minute schwiegen die beiden. Dann gestand Edith Wer ker reumütig, den Arm ihres Man nes nehmend: .Du hast sehr recht! . . . All right!. . . Ich bin m der deutschen , Armee! Ich werde gerne zuerst hingehen und Frau Kauser se hen!' Nun küßte er sie doch an einer stillen Ecke zum Dank. Als sie wei tergingen, frug sie mit komischem Ernst: .Hellie hab' ich noch viele Vorgesetzt?" Er mußle lachen. .Es ist nicht so schlimm!. . . Vor allem noch die Kommandeuse! Das ist die eigentliche Lorgesetzte aller Regi menisöamen!' Sie platzte belustigt heraus und marschierte in gleichem Tritt mit ih rcm Mann. Es machte ihr keine Mühe. Sie war an lange Sport schritte gewöhnt. .Ihr seid zu drollig . . In Eng land kann man sich nicht denken, daß ein Frau Vorgesetzte hat!' .In England ist überhaupt man ches saul!' sagte er. .Deswegen habe ich dich ja von dort weggeholt!' Er stieß die Türe feines GartenS auf. Die Mondnacht war so schön. Er und Edith konnten sich nicht von ihr trennen. Sie setzten sich im Garte auf eine Bank. Es war nun schon gegen Mitternacht. Sie hielten sich umschlungen und träumten in die bläulich-silberne Weite hinaus. Um sie zirpten unermüdlich die Grillen. Von ferne kam Hundegebell. Der Pfiff einer Lokomotive. Dann lächelte die junge Frau! Ich freue, mich so auf morgen früh! Da gehen wir durch das ganze Haus und sehen alles erst recht im hellen Sonnenschein!' .Aber erst schlafen wir ordentlich aus!' ,O ja!' Da pflichtete sie sehr bei. Sie war von ihrem Jnselreich her al les eher als eine Frühaufsteherin. Er zog sie noch fester an sich. .Wenn ich nun damals in Do der nicht Gedichte gemacht hatte nd sie hätten mich nicht verhaften wol len. . .' Oh. . . wi gut, daß sie es ta ten?' .Begreifst d'u setzt, daß man Ge dichte machen kctnn, Edith?' Seine Stimm klang weich, im Glück verloren. Sie nickte zustimmend. Ganz verstand sie daS freilich immer noch nicht. Er fuhr auS seiner Welt Vergessenheit auf. Ein dunkler Schat ten war m die Ecke getreten und stand stramm. .Was haben Sie denn da zum Teusel. Peter!' .Herr Leutnant Flülein hat eine Kasinoordonnanz mit dem Parolebuch geschickt!' .Ach so!" Helmut Merker laS in der Helle des Mondscheins, unterzeichnete mit dem Bleistift, gab das Buch dem Burschen, der sich damit trollte, und fagte, aufstehend und sich in den Schultern reckend, zu seiner Frau: Usf das gibt wenig Schlaf diese erste Nacht! Um via Uhr muß ich schou wieder auS den Fe dern!' .Was?" .Um fünf steht daS Bataillon auf dem Exerzierplatz. Kombinierte Ge fechtsübuktg mit dem Rest deS Regi ments, auf den wir irgendwo unter Wegs in der Rheinebene stoßen! DaS kenn' ich! Da kommen wir vor lü tag nicht keim!" Edith Merker hob bittend die Hände. iFortseHung folgt.) fflE Classifieel Ads You Should Read Klassifizierte Anzeigen. Verlangt Weiblich. Berlangt: Junges deutsches Mädchen zur Hilfe bei Hausarbeit. Aufzurufen Harn. 5485. 7.27-1 7 Verlangt: Mädchen für allge. meine Hausarbeit! mit Empfehlun gen. Frau H. Rohlff, 2567 Leaven warthStraße. 7-2747 Stellengesuch. Frau in mittle ren Jahren mit einein 14jährigen Knaben sucht Stellung als Haus hälterin auf kinderloser Farm. Bo; I. R Tribüne. 7.25-17 Stellengesuch. NetteS weißeö Mädchen sür leichte Hausarbeit. Frau Lekwjott.'183S Nord 21. Str. 7-25.17 Verlangt: Ein tüchtiges deut sches Mädchen in deutscher Familie. Guter Lohn und dauernde Stellung. Telephon Tmiglas 43fi8. -is Kost und Logis. Teutsche Hanskost nd Logis sür Herrn. 701 Süd 18. 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