Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 25, 1917, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    -' DfMschs Srsnen!
.
Bestellen Sie die prächtigen Kleidermufler,
die in der Tribüne erscheinen. Heute finden
Sie eine" Gruppe ganz besonders intcressnnkr
Muster. . '
, Jede Mnster 10 Cent.
fZtfe T&y Xf
bl (fTsfnt " $ Älni f&
VI l II I li I II (I II II 14 II II .
ywyjj
'-
7fÄ
W I
' iMtiBr L,r
tr "
v
"'ff
y?W"Si fSifi
i iv
M&
' ' v;
in
"w"? A--
, V 1 ' O
iT
j
üd
-ew
IVetierberlchk.
iU
Ar Omaha und Umgegend: Schött und
anhaltend warm heute abend und Donnerstag.
Für Nebraska: Teilweise .bewölkt heute
abend und Donncrstcig. anhaltend warm heute
abend, kühler Donnerstag im Westen. , -1
' Für Iowa: Schön heute abend,, Donnerstag
teilweise bewölkt, anhaltend warm.
84. Jahrgang.
v
Omaha, Neb., Mittwoch, den 25. Juli 1917
3 Seiten.-No. 116.
ussctthcer in Galizicn
m kopfloser Flucht!
Die Zahl der gemachten Gefangenen und ö!e
Menge des erbeuteten Uriegsmaterials Kann
noch nicht abgeschätzt werben.
Auch an der Westfront sind Deutsche erfolgreich!
Amsterdam, über London, 25.
Juli. Der Lokalanzeiger meldet,
Tarnopol, von den Nüssen aufgege
ben, brennt immer noch. Mehrere
russische Regimenter leisteten dem
Vormarsch der deutschen und ösierrci.
chisch.ungarischen Truppen hartnücki
gen Widerstand. Südlich von Tbinsk
greift der Feind an weiter Front
an, offenbar mangelt es ihm nicht
an Munition. Tos Gefecht entwickelt
sich in der Richtung auf Wilna.
Kereiiskii niufk sich spnten.
London, 25. Juli. Minister
Präsident Kerensky muß sich mit der
Ausführung seines Planes, die im
zufriedenen Elemente in der rufst
schcn Armee zu vernichten, beeilen,
oder die Bresche der russischen Linie
in dem Tarnopol.TtanislaU'Ab
schnitt wird so große Dimensionen
annehmen, daß die russischen Streit
tröste in den Karpathen abgeschnit
ten;, werden. Heutige Petrograder
Depeschen geben einen Hoffnungs
strahl, dod es jkercnt-ly dennoch ge
Fingen dürfte, die demoralisierten.
Regimenter wieder zn ordnen. Ein.
beruliigender Gedanke ist es, dafz die,
russisckzen Truppen an der ftarva-j
then, rumaniiazen uno Wuna-Tvinsk-Jront
sich gut schlagen. Die
deutsche , Heeresleitung hat den
; HyiU'tstoß ihrer , Truppen bei Tar
nopol erfolgen lassen in der Absicht,
die feindliches Reihen dort zu über.
rennen und dann die Russen im
Rücken und m den Flanken anzn
reifen.
. Heutigen Nachrichten von der
Front zufolge ziehen sich die rusn
scheu Truppen an einer 140 Meilen
breiten Front boin oberen Sereth bis
zu den Waldkarpathen zurück. An
manchen Punkten artet der Rückzug
in kopflose Flucht aus, an anderen
wieder ist derselbe regelmäßig.
Auch Stanislau ist, laut Nachrich-
ten aus Petrograd, von den Russen
geräumt worden: bei Mikulice, sud
lich von Tarnopol, wurde den sich
zur Wehr setzenden starken russischen
Streitkraftcn eme Niederlage beige
bracht. Halboffizielle Tcpeschen mel
den, daß die russischen Offiziere hel
denmütige Anstrengungen machten,
die ausgelosten, flüchtigen öiegimen
ter zum Halten zu bringen. Tarno
pol ist ein brennender Trümmer
hause. Tie russische Niederlage, in Galizicn.
New Aork, 25. Juli. Hier ein
getroffenen Nachrichten gemäß steht
die : Niederlage der Niissen in Ost
galizien in der 5iriegsgcschichte ohne
iGleichen da. An einer Front von
155 Meilen fliehen die russischen
Streitkräfte Hals über Kopf. Ganze
Llrmcebcrbänoe haben sich aufgelöst
und suchen ihr Heil in regelloser
Flucht. Bon den Wcildkarpatben bis
nach Tarnopol rückten die deutschen
und österreichisch-ungarischen Tnip
pen vor. Die Fliehenden .werfen
die Waffen von sich und lassen die
beschütze im Stich und sind nur auf
die ' Rettung ihres Lebens bedacht.
Berliner Depeschen besagen, 'es sei
vorläufig unmöglich, die Zahl der
gemachten Gefangenen festzustellen.
Die Kriegsbkilte' ist unbeschreiblich
groß. Die fliehenden Russen bren
nen Ortschaften und Städte nieder
und setzen die Getreidefelder in
Brand. Die ganzen in Tarnopol auf.
gestapelten M'unitionsvorräte der
russischen Armem in Galizien gin
gen in Flammen auf. Die russischen
O fsizierverluste sind außerordent
lich groß. Die Zersetzung der ms
fischen Heere in Galizien nimmt
immer mehr zu.
Auch an der Tvinsk- und WUna
Front beginnen die Russen infolge
der beigebrachten unbeschreiblichen
Verluste den Gehorsam zu verlud,
gern. Es gelang russischen Sturm
kolonnen, deutsche Stellungen der
TvinL?W!lna Bahn entlang zu
nehmen, sie tvurden jedoch wieder ver
trieben. In den Gegenangriffen der
Teutschen bei ftrabo und südlich
'ton morgen wurden ganze russi
sche 'Regimenter durch das vernich
tende deutsche Maschinengewehr
seuer aufgerieben- '
Nuffcn zerstören Magazine.
Ropatijo&m, 24. r Juli. Ein
Korrespondent des Berliner Lokal
Anzeigers telegraphiert seinem
Blatt von der galizischen Front:
Die Russen haben die riesigen
Kornkammern und Munitionsnic
derlagcn in Tarnopol in Brand ge
seht, um zu verhindern, daß die aus
gestapelten riesigen Vorräte den
Teutschen und Oesterreich-Ungarn
in die Hände fallen. Die hölzernen
Gebäude, in welchen sich die Vorräte-
für die ganze russische Armcö
in Galizicn befinden, wurden nie
dergebrannt. Ganz Tarnopol steht
heute in -Flammen."
Eine Spczialcpesche an die Zei
tuug Am Mittag" besagt, daß
deutsche und österreichisch-ungari-Truppen
in Gcwalnnärschcn die
feindlichen Linien uingehen, und
daß die Russen nicht imstande sein
werden, ihre Z,'!ilitärdepots in Ko
seva und Krayve zu retten.
' Offizieller deutscher Bericht.
Berlin, über London, 25. Juli.
Das deutsche ttricgsamt meldete ge
stern abend: Die Zahl der in Ost
galizien geinachtcn Gefangenen ist
sehr groß? zahlreiche schwere Ge
schütze, darunter solche des größten
Kalibei-s, nnt Lebensmitteln und
Futter angefüllte Eisenbahnsracht
wagen, Munitionswagen und Mo
torfahrzeuge, Zelte und !lricgsma
terial aller Art wurden von unse
ren TniPpcn erbeutet. Der von Erz.
herzag Joseph befehligte Nord
fliigel nickt nun ebenfalls vor. Zwi
schen den Trotus und Putna Tä
lern (an der rumänischen Front)
sind die. Russen zum Angriff uberge
gangen,' werden aber durch unser
vernichtendes Feuer überall zurück
geschlagen. Armeegruppe des Feldmarschalls
v. Mackensen:
Das Gcschützfeuer am Putna und
Tereih Fluß wird heftiger: russische
ud rumänische Infanterie ging
zum Angriff über. Ihre Vorstöße
aber brachen überall unter unserem
Feuer zusammen.
Russische Amazonen im Kampf-
Petrograd. 25. Juli. Das rus
sische Frauenbataillon befand sich
bei Kredo zum ersten Mal irh Feuer.
Es Hat sich mit Bravour geschlagen
und den übrigen Soldaten ein Bei
spiel der Tapferkeit gegeben.
Ncucr FlottenbcfcHlsHabkr.
Petrograd, 25. Juli. Vize-Ad-miral
Rcisooff ist zum obersten Be
fehlshaber der russischen Ostsceflotte
ernannt worden.
Land- und Lufterfolge im Westen.
Berlin, 25. Juli, über London.
Gestern abend wurde offiziell gemel
det: Armeegruppe Kronprinz Nupp
recht, von Bayern: In Flandern dau
ert die Artilleri'eschlacht, die sich wie
der zu voller Stärke entwickelt hat.
die ganze Nackt hindurch an. Unsere
Fefsclualloiis, die unentbehrlich sind
für die Leitung des Artilleriekanch.
fes, waren entlang der ganzen
Front die Ziele des vergeblichen,
weitreichenden Feuers des Feindes.
Auch östlich Ipern bildeten sie das
Ziel eines vereinten Angriffs meh
rerer Flngzeuggeschmader. Unsere
Geschütze gestalteten diese Angriffe
fruchtlos, und die Fesselballons blie
ben unbeschädigt-
Acht feindliche Aeroplane wur
den abgeschossen. Airfklärungsvor
stöße englischer Bataillone waren er
folglos. Kräftige Nachtangriffe folgten
zwischen Avion und Merieourr. Die
Erfolge des Feindes wurden aus
geglichen. Armeegruppe deutscher Krön
Prinz: Bei guten Sichtverhältnissen
war die Feuertätigkeit entlang dieser
ganzen Front neubclcbt. Auf dem
nördlichen Abhang des Winterberg,
nahe Craonne. setzte uns ein star
ker -Angriff, für den vorbereitendes
Feuer den Weg geebnet hatte, in die
Lage, unsere Stellung vorzuschieben.
Brandenburger und Gardetruppen
vertrieben die Franzosen aus meh.
reren Schanzenlinien und brachten
230 Gefangene ein. Auf dem Car
nillet, südlich Mauroy, waren Unter
Vehnmngm unserer KejseN'Najlau
Ueine Holland. Schiffe
für yllfskommissisn!
Bedingung ixt Nahrungsmlttklliefe
rnng von Ber. Staaten ab
gelehnt.
London, 25. Juki. In den
Verhandlungen mit der belgischen
Hilsskommission betreffs der Liefe
rung einer genügenden Anzahl hol
ländischer Schiffe zu Transportzwe
cken hat sich die holländische Regie
rung bereit erklärt, ein Viertel der
benötigten Tonnage zur Verfügung
zu stellen, dieser Osferte aber gleich
zeitig Bedingungen bezüglich der
Garantien für Lieferung von Nah
rungsmittcln seitens der Vereinig
ten Staaten beigefügt.
Diese Bedingungen sind für die
alliierten Regierungen nicht annchnr
bar, und deshalb weigern die Hol
länder sich, ihr Angebot aufrecht zu
erhalten, es sei denn, daß ihren Be
dingungen nachgekommen wird.
Prcßdcpeschcn aus Holland küiide
ten an, daß die holländische Regie
rung und die Schiffseigentünier ein
Ucbereinkommen abgeschlossen hät
ten, doch wird dies emphatisch in Ab
rede gestellt.
Die Verdienste des
neuen Uanzlers!
Kopenhagen, 25. Juli. Der
Chefredakteur des Hamburger Frcm
denblattes würdigt in einer wöcheut
lichen Rundschau die Verdienste des
Dr. Michaelis und spricht darin An
sichten aus, die vielfach in der deut
schen Presse zum Ausdruck gekommen
waren. Er bezeichnet den neuen
Kanzler als ehrlichen Bureaukraten
und keinen Politiker", dem die Frie
densresolution des Reichstags eine
unumgängliche Notwendigkeit e
Wesen ist und der in feinem Herzen
mit den preußischen Reformen nicht
einverstanden ist. Er habe der Frio
densresolution einen keäftigen Ton
verliehen, indem die Starke Derüsch.
lands zu Wasser und zu Lande schar
scr betont worden ist. Dr. Michae
lis". so schließt der Artikel, dessen
Stellung bei Beginn seiner Amtstk
tigkeit leicht ist. da der politische
Sturm sich bereits fast ganz gelegt
hat,wird erst beweisen müssen, ob
er sich für seinen neuen Posten eig
net oder nicht." ,
Die Neubesetzung
öerNeich5ämter!
Kopenhagen, über London, 25.
Juli. Gerüchte beschäftigen sich in
Berlin zurzeit sehr lebhaft mit den
Neichsämtern und dem preußischen
Kabinett; jeder Tag bringt neue
Vermutungen über die zu erwarten
den Ernennungen.
Graf Brockdorff-Rantzau, bis jetzt
Gesandter in Kopenhagen, wird im
mer noch an erster Stelle sür ' den
Posten des Staatssekretärs des Aus
wärtigen Amtes genannt, gleich
nach ihm wird Dr. von Ruhlmann,
der Botschafter in Konstantinopel,
genannt. Die letzten Gerüchte über
den bisherigen Staatssekretär des
Innern Dr. K. Helfferich wollen wif
sen, dieser werde Vizekanzler bleiben,
dagegen in seiner Stellung als Chef
des Reichsamts des Innern einem
anderen Platz machen, und als Mi
nister ohne Portefeuille im Kabinett
bleiben. Graf Bernstorff, der frü
here Botschafter in Washington, gilt
immer noch als der neue Gesndte in
Kopenhagen.
Englands Uriegslast
geht ins Uiesenhafte!
iti.-.r. m., . o..i- .:ti
VaaizllMlviuuztrx -t'uuut uiu guu
der Hoffnung Aufdruck, daß
Amerika helfen wird.
London, 26. Juli Bei Unterbrei.
wng der neuen Knegökredltvorlage
verwies der Schatzamtskanzler Bo
nar Law auf die .ungeheuren Kriegs
lasten, die Engtano zu tragen habe
und auf den Umstand, das? die mit
England verbündeten Mächte bereits
riesige Summen von England erhal
ten haben. Er meinte aber, daß
kurck den Eintritt Amerikas in den
5lrieg der Sieg sicher sei, wenn es
sich bewahrheiten sollte, daß der letzte
Dollar den Krieg gewinnen wurde.
Die Mitglieder des britischen Un
terhauses waren erstaunt zu 'der
nebmen. dak Enaland den Alliier
ten die ungeheure Summe von
P100,000.0()0 Pfund Sterling vor
,'streckt habe. Die täglichen Kriegs-
kosten belaufen sich für England auf
annähernd sieben Millionen Pfuno,
ein Million Pfund mehr, wie veran
schlagt wurde.
In Bezug auf Amerika sagte Vo
tier Lara: Sobald Amerika in den
Kriea eintrat, wußten wir, daß den
Finanzen der Alliierten geholfen
ivard- Präsident WUson navm vxj
Zeit, das Land in den Strudel des
Krieges zu stürzen, und meiner An
ficht nach mit Recht. Jetzt aber, daß
sich die Vereinigten Staaten im
Kriege befinden, ist er entschlossen,
das ganze Gewicht der Nation in
die Wag schale zu wersen. Ich bin
überzeugt, daß der Präsident unS
die Finanzkraft Amerikas zur Ver
fügung stellen wird."
Der frühere Schatzamts-Kanzler
McKenna warnte Äie Regierung vor
unnötigen Ausgaben, um eine Teue
rnng zu verhüten.
John Dillon kritisierte den Salo
niki Feldzug aufs schärfste. Er der
wies ant das Gerückt, wonack Ser
bien beabsichtige, mit Oesterreich
Ungarn einen Sonderfrieden abzu
schließen und verlangte zu wissen,
ob man beabsichtige, Serbien im
Stich zu lassen. Die britische Armee
auf dein Balkan sei durch die jetzt
achtzehn Monate dauernde Untätig,
kcit und infolge der unter derselben
herrschenden . Seuchen demoralisiert.
Blockademinister Robert Cecil be
hauptete. daß Tillons Angaben auf
Unwahrheit beruhen. Man habe kei
neswegs die Absicht, Serbien sich
selbst zu überlassen. Während er
sich weigerte, etwas über die Pläne
der Regierung verlauten zu las
sen, gab er nochmals die Kriegs
ziele der Regierung kund. Er sagte:
Unser Hauptfcind ist nicht Oester.
rcich-Ungarn: Deutschland ist und
muß es sein. Die Prinzipien, für
die wir kämpfen, sind, daß wir vor
allen Dingen zu unseren Alliierten
halten. Zweitens kämpfen wir für
einen dauernden Frieden und gehen
nicht auf Eroberungen und Unter
drückung aus. Um einen dauernden
Frieden zu erreichen, muß der deut
sche Militarismus zerstört werden."
Der verlangte Knegskrcdit wurde
bewilligt und das Unterhaus ver
tagte sich.
Nenc Staatsbank für Mexiko.
Mexikanische Presse bejubelt Aufhe
bung des Waffenembargos.
Stoßtrnppcn erfolgreich."
Britische Siegesmeldungen.
Londons 25. Juli. Feldmarschall
Haig meldet: Bei einem gestrigen
Borstoß östlich von Monchy le Preux
machten wir 114 Gefangene, darun
ter zwei Offiziere. Die fcinliche Ar
tillerie entwickelte letzte Nacht bei
Lombnrtzyde große Tätigkeit.
Waö die Franzosen sagen.
Paris, 25. Juli. Offiziell wird
gemeldet: Wieder ist es den fran
zösischen Streitkräften gelungen,
den deutschen Angriffen ans - dem
Californie Hochebene Trotz zil bieten
Sechs Nächte lang haben die Teut
schen vergeblich versucht, die fran
zösischen Stellungen am Tamenhoch
weg zu durchbrechen. Nach einem
heftigen Geschützfeuer setzte die deut
sche Infanterie zum Sturm an, wur
de jedoch zurückgeschlagen.
Bei Huriebife und Cornillet und
nördlich von Alöpach ün Elsaß ver
liefen deutsche Ueberfälle fruchtlos.
Wir machten etliche Gefangene. Am
linken User der Maas donnern die
Geschütze unaufhörlich.
Kalusch in Galizien von den Ruf
sen geräumt, .sie hab ka Luscht"
dort zu bleiben.
Stadt Meriko, 25. Juli. Die
Tcputiertenkanimcr hat den Präsi
denten Carranza ermächtigt, zwecks
Gründling und Finanzierung einer
neuen Staatsbank eine Anleihe von
100,000,000 Pesos aufzunehmen.
Die hiesigen Tageszeitungen ver
öffentlichen lange Erklärungen über
die Aufhebung des Waffen-Embar-gos
seitens der Vereinigten Staaten.
Sie drücken durchweg Freude und
Genugtuuung über die Maßnahme
aus.
Scwards Ttrasienkommissär der.
nugliickt.
Ctiirzt tot nieder, als er clcktrisckien
Leitungsdraht berührt.
, Scward. Neb., 25. Juli. Als
der hiesige Straßenkoinmissär Henry
Thomas heute morgen in seinem Au
to nach der Stadt fuhr, bemerkte er
einen niedergcbrvchenen Draht der
elektrischen Leitung quer iber die
Straße liegen. Er stieg zb und
versuchte, den Draht zu ,'ntfernen,
jedoch kaum hatte er den, .'Ibm be
rührt, als er tot niederstürzte. Man
glaubt, daß Thomas der? Meinung
gewesen sei, der Strom wä c ausge
schaltet gewesen. Der Pe mglückte
war fünfzig Jahre alt und Unverhei
ratet. Er ird von seiner Mutter
ill'krlcbt und war seit vier Jahren
LttakeoMiill, ,
" "" ' f
Neutrale leiden
unter Embargo!
Seit einer Woche nicht eine einzige
Sendung nach skandinavischen
- Ländern.
Washington, D. C., 25. Juli.
Wie man hört, wurde seit dem Be,
ginne der amerikanischen Regie
rungskontrolle über die Ausfuhr,
vor etwa einer Woche, kein einziges
Kargo nach neutralen Ländern des
nördlichen Europa lizensiert. Diese
Politik wird aber nur als eine zeit,
weilige bezeichnet und soll geändert
werden, sobald es möglich ist, die
Neutralen auf eine bestimmte Ra
tionengrundlage zu setzen. Trotzdem
die diplomatischen Vertretungen der
betroffenen Mächte bereits vorstellig
geworden sind, sehlt nach der Ansicht
der Bundesregierung noch immer
Überzeugendes Beweismaterial be
treffs der Ausfuhr von diesen neu
traten Ländern nach Deutschland,
und die Regierung will es unter
allen Umständen vermeiden, daß
amerikanische Handelsartikel in die
Hände des Feindes gelangen.
Verwundete der
Alliierten hierher!
Dentsale Gefangene sollen gleichsalls
nach Amerika herüberge
bracht werden.
Washington, 23. Juli. Hier
wurde in Erfahrung gebracht, daß
verwundete französische und briti
sche Soldaten zur Behandlung und
Erholung nach den Vereinigten
Staaten überführt werden sollen.
Das Kriegs-Tepartement hat die
Frage seit einiger Zeit unter Bera
tung gehabt und es hieß, die Aus
führung des Planes sei wahrschein
lich. Auch der Plan, deutsche Gefan
aene ans den Gefanaenenlaaern in
Frankreich und England hierher zu
brigen, ist vom Kriegs-Dcpartement
in Erwägung gezogen worden. Die
hiesige Fürsorge sür die Verwunde
ten und Gefangenen würde den Ne
gierungen Englands und Frank
reichs eine große Last abnehmen, da
in beiden Ländern mit Lebensrnit
teln gespart werden muß und die
(Äefangenm ein gutes Teil davon in
Anspruch nehmen.
Es soll die Absicht bestehen, die
Verwundeten und Gefangenen auf
den Schiffen, welche die amerikani
schen Truppen nach Frankreich brin
gen, hierher zu befördern.
Uerensky bildet
ein neues Uabinet!
Petrograd, 25. Juli. Minister
Präsident Kerensky ist es gelungen,
ein neues Ministerium zu bilden.
Tasselbe setzt sich aus folgenden
Mitgliedern zusammen:
Alexander Kerensky, Präsident so
wie 5ttiegs- und Marincministcr.
M. Tzeretelli, Post, und Telegra
phcnmirnster. M. Skobelcff. Arbeitsminister.
M. Tchernofs, Lmrdwirtschaftsmi
nister. M. Piesvhehonoff, Mckerialien
minister.
Nicht-Sozialisten:
N. V. Nckrasoff, Vizepräsident,
ohne Porteseulle.
M. Tcrestchenko. Minister des
Auswärtigen.
I. N. Efremoff. Justizminister
(M. Effremoff ist Mitglied des tem
porären Tumakomitees).
Nicholas Lvoff, Prokurator der
heiligen Synode.
M. Godncff, Staatskontrolleur.
Ein Millionenheer
soll nach Frankreich?
Dieses laßt Schatzsmtssekretar McZldoo bei einer
Forderung von weiteren fünf Milliarden
für Uriegszwecke durchblicken.
Republikaner gegen wilsons Alleinherrschaft:
Wafliington, 25. Juli. Finanz.'
sekretär McAdoo wird dem Kongreß
ein weiteres Kriegsbudget in der
Höhe von .Z5,000,00,00 zur An
nähme unterbreiten, dabei ließ er die
Andeutung fallen,' daß die Ver.
Staaten beabsichtigen, so bald wie
möglich, eine Armee von einer Mil
lion Mann nach Frankreich zu sen
den, anstatt wie ursprünglich be.
stimmt eine solche von ' 500,000
Mann. Dieses gewaltige Heer wird
sich aus der regulären Armee, den
Nationalgarden und dem ersten Auf.
gebot von 500,000 Mann zusam.
mensetzen. Ein zweites Aufgebot
dürfte dem ersten folgen.
Wie Senator Smoot, Mitglied
des Finanzkomitees, mitteilt, wer
den sich die' Kriegsausgaben für das
erste Jahre auf 20,000,000.000
stellen. Bis jetzt ist die stattliche
Summe von ,10,000,000,000 be
willigt worden. Somit würden die
Ver. Staaten eine größere Summe
für den Krieg bewilligt haben, als
Großbritannien während der letzten
drei Jahre.
Republikaner gegen Wilson.
Präsident Wilsons . Forderung,
ihm bei der Kriegführung freie
Hand zu lassen, ist bei den Republi.
kanern im Senat auf Widerstand
gestoßen. Senator Lodge gab im
Senat die Erklärung ab, daß der
Kongreß fiir die -Austreibung des
Geldes vom Volk verantwortlich ge
halten wird und infolgedessen auch
das Recht habe, zu wissen, was mit
dem Gelde geschieht.
' Die Republikaner im Senat und
auch mehrere Demokraten scheinen
durch den Brief des Präsidenten an
den Abgeordneten Leber, in welchem
er von einem Beratungskomitee, das
die Geldausgaben beaufsichtigen soll,
nichts wissen will, keineswegs einge
schüchtert zu sein und werden diesem
Ansinnen des Präsidenten entschieden
Widerstand leisten. Dadurch wird
die Annahme der Nahrungsmittel
Petroleumexplosion
bei Philadelphia!
Sechszehn Petroleumbehätter zer
stört: ein Mann vermißt,
zehn verletzt.
Graf Nertling lehnte
Uanzleramt ab!
Berlin, über London, 25. Juli.
Die Tägliche Rundschau meldet, daß
dem bayerischen Ministerpräsidenten
Graf v. Hertling das Amt des
Reichskanzlers angeboten wurde, die
ser aber abgelehnt und für diesen
Posten Dr. Georg Michaelis in Vor
schlag gebracht habe. Die Kölnische
Volkszeitung behauptet, daß die Er
Nennung des neuen Reichskanzlers
aus Veranlassung v. Bethniann
Hollweg erfolgt sei.
Neuer Wechsel in der
Schiffsbaubehorde!
Washington, 25. Juli. Theo
dore Brent, Vizcvorsitzer der Bun-des-Schiffsbanbebörde,
hat heute
ebenfalls seine Resignation einge
reicht. Er war ein überzeugter An
hänger Tcnmans und erklärte, daß
er nicht länger in der Behörde wir
ken könne, weil er die Ansichten Den.
tganl voll und ganz teile
Philadelphia, Pa., 25. Juli.
Sechszehn große Pctroleumbehälter
in der Point Breeze Anlage der
Atlantic Refining Co., in größter
Nähe der Marinebauwerft, find in
der Nacht in die Lust geflogen. Ein
Mann wird vermißt und hat wahr
fcheinlich den Tod gefunden, wäh
rend zehn andere betletzt wurden.
Der angerichtete Schaden wird auf
?600,00 geschätzt.
Zuerst explodierte ein Behälter
und dann in kurzer Reihenfolge ei
ner nach dem anderen von? dm übri
gen fünfzehn. Vier separat unter,
nommene Untersuchungen der ver.
schiedencn Behörden haben keine Be
weise zu Tage gefördert, daß ein
Komplott oder Attentat vorliegt. .
Wahrscheinlich ist ein Leck in einer
der Röhren für das Unglück ver
antwortlich zu halten. Das Feuer
war heute morgen unter Kontrolle.
Kontroll-Bill natürlich wieder verzZ.
gert.
Senator Obermann, der die Fde
des Präsidenten begünstigt, erklärte.
daß bereits Komitees bestehen, du
pin 9sitnp rnif hie Ausaaben für die
Kriegsführung haben. Lodge gab
ihm zur Antwort, daß oie,e aomu
tees nie zusammengekommen wären
und auch wohl nie zusammentreten
würden.
Senator Penrose behauptete, daß
sowohl in der Armee als auch in der
Marine nicht alles so sei, wie man
mit Fug und Recht erwarten könne.
Er werde späterhin eine Nntersu
chung beantragen.
Neuer Srlatz des
Verteidigungsrates!
Lincoln, Neb., 25. Juli. Te
staatliche Verteidigungsrat hat Heu.
te einen zweiten Erlaß veröffentlicht,
in welchem er erklärt, daß mit den
im ersten Erlaß enthaltenen Ankla.
gen nicht die lutherische Kirche als
ein Ganzes gemeint ist ,
In dem heutigen Erlaß heißt es,
daß ein Komitee von Vertretern der
verschiedenen Synoden der lutheri
schen Kirche gestern vor dem WerteU
digungsrat erschienen ist und gegen
die Anklagen desselben gegen Sie
lutherische Kirche Protest cryoven
bat. Das !Zomitee babe die nie in
Frage gestellte Loyalität der großen
Masse ihrer Gneoer erklärt uno sich
über die unamerikanischen Aeußerun
gen derjenigen, welche für die. Lage
der . Dinge verantwortlich 'find, auf
das Heftigste beschwert.
Der, staatliche Verteidigungsrat.
h?kt es "dann weiter, wiederbolt.
daß seine Anklagen nicht gegen die
ganze lutherische Kirche gerichtet sind.
sondern gegen rneienigen, weiche un
Ofsm?n wie im Gebeimen die ame
rikanische Sache entmutigt und Par
teilichkeit für Amerikas Feind .ge',
zeigt haben. ' " :
(Leute, welche tüchtig genug ge
halten werden, um zu einer solchen
wichtigen Behörde berufen zu wer
den, sollten sich größerer Sorgfalt in
ihren Ausdrücken bedienen, wenn sie
derartige schwerwiegende Anklagen
erheben, wie sie im erste Erlaß
enthalten warnt.)
N-Bost versenkt
sranzösischen Tender!
Paris, 25. Juli. Der Tender
Verthilde" von der französischen
Marine ist am 12. Juli im östlichen
Teil des Mittelländischen . Meeres
versenkt worden, - wie . gestern in
einem amtlichen Bericht bekannt ge
geben wurde. Bei der Versenkung
haben 25 Mann den Tod gefunden.
Bau der Schiffe kann
endlich beginnen!
Washington, 25. Juli. Der
neue Vorsitzer der Bundes-Schiffs
baubehörde, Eswin R. Hurley, äu
ßerte sich heute dahin, daß mit dem
Bau der Schiffe Holz, wie Stahl
dampfer sofort begonnen werden
wird, und zwar ohne viel darüber
zu reden. Ihm pflichtete Admiral
Capps, der Nachfolger des General
majors Goethals vollkommen bei.
Der Letztere beschäftigt sich jetzt
mit der Prüfung der verschiedenen
Schiffsbaupläne, während Hurley
nrit den Schiffsbauern konferiert.
Beide Herren erwarten jetzt nur
noch die Bestätigung ihrer Ernen
nung seitens des Senats, um sofort
ihr Werk zu beginnen. Sie haben
sich noch nicht über, die Zahl der zu-
! erbauenden Schisse ausgesprochen.
doch heisst es, dan. mehr Stahlschiffe
als Holzdampfer erbaut werden sol
Jen, . ,
Einnahmen der Bahnen. .
Washington, 25. Juli. Nach
fünf Monaten, in denen ein Rück
gang im Vergleich zum Vorjahr zu.
verzeichnen gewesen war, zeigen die
Einnahmen aller Bahngesellschaften
für den Monat Mai, die jetzt in
Wafliington veröffentlicht worden
sind, einen Nettogewinn von $3,
455,000 und $1,000,000 mehr in
den Bahnbetriebseinnabmen im. Ver
gleich zum Mai 1916. Die Ve.
triebseinnahmen betrugen $345,
773,079 oder $44,000,000 mehr.
Die Ausgaben nahmen, um $41,
500,000 zu und erreichten eine Höhe
von $238,682,878. Die größte Zu
nähme hatten die westlichen Bahnen
zu verzeichnen, d ie $22.000,000
mehr, also $139,169,270 eingenom
men habm. Die Ausgaben stiegen
dagegen um nur $14,000,000.
Mechisch'katholisches . Konzil.
Petersburg, 25. Juli. Am 28.
August wird in Moskau ein Konzil
der nissisch-griechischen orthodoxen
Kirche zusammentreten: es wird das
erste seit Peters des Großen Zeiten
sein. Ihm. wird seitens mehr als
200 kirchlichen Reformern sehr er
wartnngsvoll entgegengesehen. Wäb
rend der Revolution von' 1905 woll
te Graf Witte ein solches Konzil un.
ter der Bedingung gestatten, daß
dem Staat Geld. Gold und Edel
steine überlassen werden , sollten,
worauf der Heilige Stznod jedoch
nicht eingegangen war,,
i ii.