) Seite 3-Tägliche Omaya Tribüne-Montag, den 23. Juli 1917. ffiWEBBai Alls heilt Staate Mbrasta! mswmmmmmxmssmmm&awwsm&äsmwBmsmim Aus West PoZnt. Julius Schröder stürzte am Her. ßonßcncit Montag im Hause tun, Frank üftnm au der Westsite, nui er durch bm Fußboden für die Heiz anläge eine Cefftirtiig sägte, durch das Loch kopfüber in den Keller. Er trug verschiedene schmerzliche Ver. Ietjungeu davon, wenn auch leine Knochenbrüche und war eine Zeit, lang bewuttlos. Erfreulichenueise geht es ihm besser, wem, es auch och lange währen dürfte, bis er seiner Arbeit 'lachaehen kann. Die Zeichinliis!?n für das Note Kreuz lassen, " nichts zn wünschen übrig. Eine regelrechte Kampagne ist für die Woche in Aussicht neuern,, wen, wobei jede Familie in Gumiiig County besucht irno aufgefordert werden soll, ihr Tcherflein beizutra. gcn. Die Pferderennen in der letzten Woche müssen als ein großer Gx folg bezeichnet werden. Tcr Besuch war jeden Tag sehr gut, und das Wetter war ideal. Die Leistungen der Traber lind Nenner waren vor ziiglich. i mmm Die beiden Holzgebäude zwischen den, Tellerschen Zigarrcnladei, und den, Eagle (Safe in der Olive Stm (je, welche 5)1. W, Saley gehören, müssen auf Befehl der staatlichen Feuerkonuuission bis zu, 27. Juli abgerijjen werden, da sie wahre Fenersallen darstellen. Paul 5)!oth wurde Donnerstag mittag, tmhrend er sich zum Mittag, essen begegn hatte, Bauholz gestoh. Ich, das vor den, Haus nördlich des Evanö Hospitals lagerte. Von dein Ticb fehlt jede Spur. Der Stadtrat bat beschlossen, die Röhren der städtischen Wasserleitung gründlich reinigen zu lassen. Man glaubt, das; die Kosten hierfür etwa $-1,500 betragen werden. Etwa 1,800 Bürger von Platte Countn sind seht Mitglieder des 3!o ten Kreuzes. Der Cchatzmeisier be richtet, das; sich $2,Gl(Ui0 in der Viasse befinden. Ans Columbus, Neb. Zeo. Lindner von Crcston, der sich wegen Blinddarmentzündung operie ren lassen nius'.te, befindet sich auf dein Wege der Besserung. Der Verteidigungsrat von Platte County macht bekannt, dasz Farmern, die sich sogleich an ilrn wenden. Win. terweizcnsaat zu mäßigen Preisen be. sorgt werden kann. Herr Pastor Müller schreibt aus die sich sogleich an ilrn wenden, Win der bewirkt lind daß er sich bedcu tcnd bester fühlt. Petsr Meyer, der sich mit seiner Tochter Anna mehrere Wochen bei Verwandten in Furgis Falls, Mini,., aufgehalten, ist wieder daheim. Ernst Neese, ein Angestellter von Ed Asche, mußte sich am Dienstag inr Krankenhause einer Operation wegen Blinddarmenlzündnng unter, ziehen. Es geht ihm verhältnisinä feist gut. ' Da ihr Vorrat an Cokes ausge. gangen, war die hiesige Gasanstalt gezwungen, Tonnerstag nachmittag nach 6 Uhr ihren Betrieb einzustel len. Glücklicherweise traf während der Nacht eine Waggonladuug von Omaha ein, und Freitag morgen konnte der Betrieb wieder aufgenoiu. inen werden. Die Firma Friedhof u. Co. wird ein neues Geschäftsgebäude errich ten, dessen vollständige Herstellung etwa $si0,000 koiten 'wird. Es wird zweistöckig und höchst modern wer den. Aus Nebraska Lity. ,"'"j,!,."',''' 1 p ''S w 1 DR. F. J. SCHLEIER Deutscher Arzt 1 und Ivunöarzt 1 1140 'First National Bank Ge ö f, bände, lü. und Fariiam Str. fl. I I Owceslunden: Von 11 bis 12 bonnit W M tag un 2 ii$ ö nachmillags. U Osstc Telephon: TouglaS i"03. B j Wohnung: Virginia klplS. ß ü Wohnuttas Telephvn: Harnch 8173. D falM Henry P. Dirou, ein alter Be wohner unserer Stadt, ist in Greggö. Port nach dreiinonatlichen, Leiden aus dem Leben geschieden. Er er reichte ein Alter von fast sechszig Jahren. Er geborte eine Zeitlang der hiesigen Polizei an. Mit dem Bau der neuen Schule in der ('). Str. wird in den nächsten Tagen begonnen werden. Die Aus. schnchtungsarbeiten sind letzte Woche beendet worden. Die Besitzer der Anlmrn Garage sind von einem Schwindler mit zwei wertlosen Schocks von je zehn Tol. lars bereingelcgt worden, desgleichen der Garagebesitzer A. C. Ctover von Syracuse. Da die Betrügereien schon vor zwei Wochen erfolgten, ist keine Hoffnung vorhanden, des Sckinindlers habhaft zu werden. Die Sammlungen für den Messe, fond der Kompagnie B machen er freuliche Fortschritte. Es sind fast $750 zusammengesommeii. Frau W, K. Schnitz, welche am vergangenen Sonntag bei eine, Automobillinfnll erheblich verlebt wurde, gebt es erfrenlichcriueise ver hältnisinäßig gut. Frau John Mattes und Frl, Ca. therine Mattes haben eine Erho lungoreise nach Denver und (solo rado angetreten. Frau Hernian Nichter von Mi. creville bält sich besiubshalber bei ihrer Mutter, Frau Kiite Hoffman, auf. ! Fred Hnschenberg, einer der be kanntesken Beivohner von Otoe Countn, hatte das Unglück, in seinem! nahe Tunbar gelegenen Heim so in,.' glücklich zu fallen, das; er sich bie , rechte Hüfte verrenkte. 5Sor mehre-! ren Monaten hatte er sich bei einem ähnlichen Fall die linke Hüfte ver.. renkt und war gerade wieder eini-j germaßcn hergestellt. Da er bereits ' 72 Jahre alt ist, wird Herr Hasche, ! berg mehrere Wochen das Bett hüten 1 müssen. I Seine englische Srau. 7 " V 9 " V ' ' $ i i 'VtWWVWAAiTSASi,,. I sein Schicksal hinein. Und hielt nun da alles Glück auf Erden. Ihm toa, es wie ein Traum... Noman von Nudolph Etratz. 4M4&44WWW4M4MMWIM (13. Fortsetzung,) , achtzehn Tage im Land. Ich mei Ich hab' England jcjjt dick! ne, da können wir sehr leicht in Lon Grünolich dick!. . . Urlaub hab' ich noch! ... Da geh' ich lieber noch aus zierzehn Tage heim zu Muttern in den Odenwald!. .. Da ist's 'still! Da stört einen keine Menschenseele. . . Da kann man zu sich kommen und über allerhan?) nachdenken, wie'Z gekom und wies nicht gekom und nicht hat sein jol ist. ist. iMBiaaasBaaiBwaa William Sternberg Deutscher Zlövokat Zumner 95 954, Omaha National . Bcmk.Gebäude. Tel. DouglaS 962. Omaha, Ntbr. taiioii-aaat Dr. Nayes Gsantner Deutscher Zahnarzt 524 World Hewld Gebäude, Tel Douglas 2905. Omaha.'- Ulassifizierte Anzeigen. Medizinisches. , Tr. John Holst, Spezialist in Au. gen.. Ohren, Naien. und Kehlkopf, leiden. f;:)002-0l Bmndciö Bldg,, Omaha, Wcl-r. Tel. Douglas 1531. . 1.7-1 Hämorrlzoiden, Fisteln kuriert. Dr. E. di. Tarry kuriert Hämorr Worden, Flisteln und andere Dann, leiden ohne Operatib.i. Kur garan tiert. Schreibt um Auch über arm. le'öen, mit Zeugnissen. Tr. E. N Tarry. 210 Bee Bldg,. Omaha. 2.1.1 mr y ,i, .,.,,...-,,-,, .. i , Sanatorien. 1 Massage. 212-211 Baird Bldgl 17. u. Toug., Toug. 3156. Bäder, Massage, Chiropödy. Frl. Cmith u. Sraz S?ad. ärtesinnxn, 1-3-18 Stl,at?inl5stcllnq als Unterrichts ! anstalt. Lincoln. Neb.. 23. Juli. Auch die Staatsausstellung von Nebraska, welche vom 3. bis . Scpteinber wie alljährlich in Lineol-n veranstaltet wird, wird in den Dienst der Regie- i rung gestellt werden. Sie soll näm lich, wie der Nahrungsmittelverwal-, ter Hoover aus Washington angeord- net hat, als Unterrichtsanstalt in der ! Frage der Lebeuserhaltung dienen.! Die näheren Vcstiininungen stehen noch aus. Wegen gesetzwidrigen Fischcns bcskrast. Orleans, Neb.. 23. Juli Chas. Baer, Frank Skulka, Ioe Hattumu sowie Henry und Pcte Musick, samt, lich aus Teivecse, wurde wegen ge sehwridrigen Fischens zu Geldstrafen von $15 bis $50 verdonnert. Xic beschlagnahmten Netze wurden auf offener Strasze verbrannt. j Tilsfragettc. haben nicht ttcld übrig. Lincoln, 23. Juli. Die Frauen stiinmrechtlerinnen niiissen die Ab sicht, die Namen sämtlicher Unter zeichner der Ati.Frauensri,n,nrcchts Petition zu veröffentlichen, fallen lassen, da sie nicht genug tteld in der Kasse haben. Ctaatesekrctär Pool hat sich bereit erklärt, er will jedem, der cö wünscht, beglaubigte Abschriften der Listen und bereit Unterzenhner zukommen lassen, wenn für die Arbeit bezahlt wird. Es beint. das, sogar viele Prohibitiouisleu in Lancasler County die Petition unterzeichnet haben. (Die Suffragetten wollten also durch die Veröffentlichung die hierzulande so beliebte Cinschüchtcrungsmethode erneuern,) Besucht Otto Bvrsntz. In seinem neuen Lokal 311 Süd 11. Straße. Begehrenswerteste alko holfreie Getränke und seiner Lunch. Carch'Fz hit gute Deiniger. rnen wen .ei,. . . Sein: Augen wurden plötzlich feucht, seine Stimme schlug über . . . er rang dagegen. Auch bei ihr sah er wieder helle Tränen. . . das gab ihm einen Schrecken . . nein. . . niehr. . . Ja nun heulen wir uns wo möglich noch was vor!" sprach er er dittcrt. .Warum denn? ÄZeshalb schaust du mich denn so an?" .Aleib doch noch ein paar Tage hier!" Er mußte zornig lachen. Hier?. . . Das gäbe ja bei euch eine Niesenfreude! Edith nun gesteh einmal: Wer von euch möchte oenn das wünschen?" Er stand dicht vor ihr. Er war ei nen halben Kopf größer als sie. Sie hob ihre klaren, trotz des feuchten Älanze ruhigen Augen zu ihm auf und versetzte einfach: ,Oh. . .ich wäre so froh!" Da verstand er sie. Er beugte sich zu ihr nieder und legte den Arm um sie und kiißte sie. Und küßte sie wilo und küßte sie immer wieder uns sie ihn. Niemand störte sie. Sie standen in dem stillen Gang im Oberstock, durch dessen Flursenster fern unten das graue Meer dämmerte. Der Abend brach herein. Schatten tro chen aus den Ecken. Sie küßten sich immer noch, allein in dem weiten Haus. Tann dröhnte unten die Türe. Stimmen hallten herauf. Die Familie WilZing oder ihre Gäste kebrten heim. Das brächte sie beide zur Besinnung. Sie ließen einander los und horchten. Edith nickte. Oh. . . das ist Pa. . . Laß mich jetzt machen! Warte hier!" Sie und er küßten sich rasch noch einmal. Tann raffte sie ihren Rock uns sprang leichtfüßig, mit offenen Lippen, une atemlose Entschlossenheit auf den Zügen, hinab ins Eroge schoß. Tort saß John Wilding vor sei nen Papieren, hatte, nach seiner We wohnheit, die Augen geschlossen, fuhr mit der Hand darüber und seufzte leise. Sie schlenderte unbefangen nickend mitten durch das Zimmer auf ihn zu. .Er wandte den gefurch ten Kopf. Ach. du bist's!" sagte er matt und freundlich. .Störe mich jetzt lieber nicht!" D doch. Pa!. . .Ich muß! Es ist etwas Wichtiges!" Sie jetzte sich vor ihm auf die Platte des Schreibtisches, ließ die Füße hinunterhängen und schaute, die Hände im Schoß, bestimmt lächelnd, auf ihn hernieder, während von der Seite her das Lampenlicht ihre klaren regelmäßigen Mädchenzüge mit einem weichen Schimmer übergoß. -Ich habe mich nämlich eben ver lobt, Pa!" .Was?" .Mit Helmut!. . . Bleib nur ruhig sitzen, Pa! Es ist ja nun schon ge schehen!" Sie legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter, um ihn am Aufstehen zu hindern, und lächelte versöhnlich. Der alte Herr behielt sei nen Platz. Er hatte in seinem lan gen Leben so viel britische Kühle in sich aufgenommen, daß er sich äußer lich ganz in der Gewalt hatte. Er sagte nur mit Ruhe: .Daraus wird nichts!" , Oh. . . Pa!" .Frag nur mother!" Mother ist froh, wenn sie mich los wird! ES kommt nur auf dich an." .Der junge Mann wird morgen ob reisen!" versetzte John Wilding ge schäftsmaßig in seiner stillen und trockenen Art. .Für solch inen Schwiegersohn dank ich!" Pa!" .Du sollst einen Kaufmann heira ten!. . . Einen englischen Kaufmann! Linen Mann, der mich endlich im Geschäft entlastet!" Jetzt wurde Miß Wildings bisher bittender und weicher Gesichtsaus druck verächtlich. .Pa. . . ich hab' dir vorgestern schon gesagt: Ich bin nicht aus Sal peter! Ich Hab's nicht mit der City zu tun!. . . Ich denke nicht an dein Geld! Ich denke an mich!" .Kurz und gut: Ich gebe meine Einwilligung nicht!" DnS junge Mädchen ließ sich leb tust vom Tisch heruntergleiten und stellte sich auf die Beine. .Oh. . . Pa. . . dann heiraten wir ohne die!" .Um Gottes willen!" sagte John Wilding leise und ganz entsetzt. Seine Tochter, nickte. .Er ß taVp von getraut werden. Ich. ziehe zu Lizzie Hunter und heirate von dort aus!" Der alte Eitymnn war noch im mer sprachlos. Sie fügte hinzu: Du wirst uns dann schcn nicht als Paupers" her gehen lassen,' Pa! Es wäre ja zu peinlich für die Firma!" Und wenn ich es doch tu'?" Dann mache ich einen Putzladen in !l!egentstreet auf. Alle meine Freun binnen werden kommen und kaufen. Ich helf: mir schon. . . Aber ich sürchte, mother würde das peinlich sein!" Sie lächelte, schaute den Vater in iiig an und meinte: Und du bist ja viel zu gut, um es dazu kommen zu lassen, Pa!" Ter alte John Wilding war gut, fast schwach. Er hatte kein Rückgrat gegen die Seinen. Er war wehrlos gegen das zahe Angcllachsentum sei ner Frau und seiner Kinder. Er ver mied es, Edith anzublicken und schilt te'.te stumm den Kopf. kSich mal, Pa!" sagte das junge Ncädchen eindringlich, vor ihm sie !i?nd und mit seinem Rockknopf spielend. .Tu klagst immer, du hät tcst so viel Äerger und Sorgen. Da machst du nun doch einmal ein ganz ausgezeichnetes Geschäft, mit mir!... Er braucht doch nur fünftausend Pfund Kaution, in seiner Stellung, um mich zu heiraten! Damit wirst du mich lüil"' Ter Alte schwieg, cine Mienen glätteten sich etwas. Denk einmal, wieviel Mitgift du Lucy hast geben müijen! Und ich mach es so billig! ch schadige die Firma wirtlich nicht!... Die paar tausend Psund! Du sagst immer, ich soll beim Heiraten an dich und das Geschäft deuten. Siehst du: ich tu's. a!... Ich nutze, wie ,ch nur kann...," John Wilding stand auf und ging langsam durch das Zimmer. Es war, als ob er wider Willen ,m Kopf rechnete. Die Worie der Tochter machten Eindruk auf ihn: das Le lvnöblut einer Firma, das Kapital, schonen an Geld, an der Mit gift, sparen freilich... Tann runzelte er wieder die Stirne: Und dann... ein Ausländer, Edith!" Es lag die ganze, selbst ihm all mählich zum Instinkt gewordene Ab wehr alles Nichtenglischen darin. Sie rar.g die Hände. Ein Verwandter, Pa!... Tein eigener Neffe . . ." .Aber aus Deutschland!" Tu warst doch auch einmal Teutscher!" Ja. Ich war es einmal!" sagte der alte Herr still. Nach einer Weile fugte er hinzu: Da wart ihr alle noch nicht auf der Welt! Das ist so lange her. Und siehst du: wie du da siehst... mit deiner Dickköpsigkeit ... und nur an dich denkst und an nichts sonst... das stammt aus die sem Lande hier. Das hast du nicht drn mir!..." Sie fühlte an seiner kleinlauten Art: sie hatte gesiegt! Sie lief auf ihn zu und schlang die Arme um sei nen Graukopf und küßte ihn. Er meinte traurig: Dank mir nicht erst! Was soll ich denn ma chen!? Du tust ja doch, was du willst! Ihr alle! Ich bin's schon ge wohnt!... Ich kann's nicht ändern!" Er hielt die Hände seiner Tochter fest und schaute ihr in die glänzen d?n jungen Augen. Sonderbar!" sagte er. Ta fuhrt dich das Leben wieder in die Ge gend zurück, aus der wir einst hier her ins Land gekommen sind. Frank frt ist gar nicht weit von der Berg straße. Ich hab's nicht wiedergesehen, seit ich damals mit zwanzig Jahren mein Bündel geschnürt hab'." Du besuchst uns. Pa..." Er beugte sich vor und küßte sie aaf die Stirne. Ach was red' ich denn von mir?... Ich bin ein alter Mann... Edith: ist's auch wirklich .der Rech te?" .I." Ganz gewiß?" Ganz gewiß!" Er schwieg. Sie stand ernst und wartete. Es war schon wieder stei gcnde Ungeduld auf ihren Zügen. Das merkte er. Er fürchtete sich vor einem neuen Zusammenstoß mit ihrem Lrotz. Er sagte plötzlich leise und hastig: Nun, gut denn! Schick mir ihn in Gottes Namen her!" Sie flog die Treppen hinauf und Helmut Mcrker, der immer noch aus dem Flur stand, um den Hals. Er hörte aus ihren abgerissenen Wor t:n an seiner Brust: Es wird alles gut!... Er fühlte ihre Last in sei nein Arm... Um ihn reckten sich die Wände, dieFenster, u. draußen das Meer und ein fernes Schiffslicht auf den Wellen. Ein Fahrzeug in der Nichtung nach Dover. Vor kaum vierzehn Tagen hatte er dort engli schen Boden betreten in ahnungs loser Neugier - in den Tag und in Der dumpfe Klang der Huppe, das einförmige Surren der Gummi reifen... eine lange Staubfahne da hinter die Landstraße streckte sich weißgeschlängelt entgegen und ward von den eiligen Nadern verschlungen, die Augustsonne brannte vom wol kemosen Spatnachnllttaghimmel, ein paar Leute am Wege schimpften hin- ijc dem Automovu. Die beiden ,n nen saßen eng aneinandergerückt, Hand in Hand. Helmut Merkei wandte das schwarzbebrillte Antlitz seiner verschleierten Frau zu und wies auf die grünen Hohen, die friev- liehen Taler im Umkreis. Das ist nun meine Heimat. Edith! Der Odenwald. Da kenn' ich jeden Weg und Steg. Ta hab' ich schen mls Bub mit meiner Botani- s,ertrommel herumgestrolcht und als Pennäler Räuber und Gendarmen gespielt und geh' jetzt da auf die Jagd. Es gibt weiter oben sogar noch im Freien Hirsche!" Oh... Es ist so schön!" Die junge Frau sah andächtig d!es ewige Grün der Buchenwälder und Tannenforsten, an das sie von England her nicht gewohnt war. Das Automobil schoß steil zu Tal. Ein Städtchen lag da in fruchtbarer Senkung, Kirchtürme, ein altertüm liches Schloß in der Mitte..." Erbach!" Ter Leutnant fing an, seine Handschuhe auszuziehen. Nun machen wir also Muttern unser, Stippvisite! Sie freut , sich so, dich kennen zu lernen, da sie nicht nach England zur Trauung kommen tonnte!" Oh... ich liebe sie jetzt schon!" sagte Edith Merker. Er warf einen Blick auf die lederne Rückseite des Chauffeurs vor ihm. Dann küßten sich die beiden Hochzeitsreisenden heftig, machten harmlose Gesichter, als fei nichts geschehen, und fuhren durch die Gassen von Erbach, an dem langgestreckten Rcsidenzschloß vorbei, Sie hielten an einem der mittelalter liehen kleinen Häuser und winkten und lachten im Aussieigen der al ten Dame am Fenster zu. Die kam ihnen bis auf den Flur entgegen, schloß die Schwiegertochter in die Arme und schlug dann gerührt die Hände zusammen. Ach, wie hübsch!... Noch viel r.'izender als auf der Photographie!" ..Nicht wahr, Mama!" sagte der junge Ehemann stolz. Das haben wir fein gedeichselt! Na... über Haupt... Komm 'rein, Edith!... Fomos . . . Kaffee. . . . Kuchen . . . Bäumen... Herrgott... hab' ich Hunger!... Weißt du, Mutter... so als neugebackener Automobilbesit-,-a!... Wir haben unsere ganze Hech,z!sreise von Dover ab mit dem Auto gemacht... Es war großar t!g..fo jetzt im Sommer... Pa ris.. Trouville... Ostende... Brüssel... Wie meinst du? Wie hübsch, das seiner Frau alles zu zei gen? Umgekehrt! Sie war der Bä r-nfiihrer und ich Hab's Maul gehal ien. Die Edith kennt das alles, sie war da schon überall. In Paris kennt sie sich aus wie ein Alter!" Edith Merker lachte und langte unbefangen nach den Schüsseln mit Gepäck und Eingemachtem und zog si: in ihr Machtbereich. Hier ist's d!cl hübscher!" sagte sie zu der Schwiegermutter. Erbach ist lieb lich... fast so wie Ehester!" Ihr Mann erklärte: Wenn sie nämlich was schön findet, erinnert es sie an England!" Oh... aber ich will eine gute deutsche Frau werden!" Sie schaute ihren Gatten und des sei, Mutter freundlich an. Warum die alte Dame dabei vor Rührung feuchte Augen bekam, begriff sie nicht recht. Es war ja alles in Ordnung. Urten auf der Straße standen die Buben um das Auto, und in ihm winselte Mac Gregor, der Ottern hi;d, der als dritter mitreiste: Hel mut Merker hörte es, sah auf die Uhr und sprang auf. .Schluß, Mutterchen!... Nee. ne unwiderruflich Schluß!... Wir müssen weiter!... In 'ner Stunde sind wir daheim! Mein Ur laub ist zu Ende. Morgen früh ist Dienst!" Er drückte fröhlich seinen blonden Schnurrbart auf die Lippen der al ten Dame. Nun kennst du sie ja!... Haupt sache!... Nächstens mehr!... Wir lwen ja jetzt das Auto... Geschenk vom Schwiegerpapa! Ob das nicht viel kostet?... Na... mächtig! Aber er gibt unS ja auch einen höllischen Jahreszuschuß... Mit dem Kasten da sind wir im Handumdrehen bei dir hier oben! Adieu! Adieu!" Adieu! rief Edith mit heller Stimme. Der Wagen jagte davon. Die junge Frau band sich den Schleier fester. Ihr Mann sagte: Ja, das war nun Mama! Ich gönn' auch ihr so die Freude an dir!... Sie hat ein schweres Leben hinter sich. Edith!" Aber sie hat euch Söhne zu or deutlichen Menschen erzogen. Das ist doch die Hauptsache!" Er wickelte vorsorglich die um die Knie seiner Frau. (Fortsetzung folgt.) S2ägB23EBBfa Decke Classified Ads Yoii Should Read Die Reklame ist eine Notwendigkeit, weil Leute jene Sorten Waren kaufen, von denen sie gehört oder gelesen haben, die sie kennen, und ihr Geld nicht in unbekannten Sachen anlegen wol len. Kein vernünftiger Mensch kauft, wie das Sprichwort sagt, eine Katze im Sack. lttassiflzierte Anzeigen. Berlangt Weiblich. Stellengesuch. Frau in mittle ren Jahren mit einem läjährigen jtnabeu sucht Stellung als Haus hälterin auf kinderloser Farm. Bor, Tribüue. .7-2517 Stellengesuch. Nettes weißes Mädchen für leichte Hausarbeit. Frau Levinson, Nord 21. Str. 725-17 Verlangt: Mädchen sür allge meine Hausarbeit: kein Waschen. Woulworth Ave. Harney 312. 7.2347 Verlangt: Ein tüchtiges deut sches Mädchen in deutscher Familie, (uter Lohn und dauernde Stellung. Televbon Douglas 4308. ls Teutscher Handwerker, 32 Jahre, wünscht die Bekanntschaft eines an. ständigen alleinstehenden deutschen Mädchens. Briefe nebst Bild sind zu richten an E. 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