Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 20, 1917, Image 1

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    Schreiben Sie in deutscher
Sprache n öle Geschästslente,
die in der Täglichen Omaha Tribüne anzeigen.
Ihre Wünsche wrrdcn genau so ausgeführt '
werben, als wenn Sie !n der englischen ,
Sprache schrieben.
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Wetterbericht.
Für Omaha , und ltmcicc-nid: Allgemein
schön heute abend und Samstag; 'kein wcscnt
licher Teinpcraülrwcchsel.
Für Nebrabka: Allgcniern schön heute abend
und Samdtag,' kein wesentl. Teinperaturwcchsel.
Für Iowa: Schön heute abend und SamS
tag; kein wesentlicher Tempcrawrwcchsel.
34. Jahrgang.
Omaha, Neb., Freitag, den 20. Juli 1917.
8 Seiten.-No. 111'.
Siel
Nilitärziehung
Ht heute begonnen!
Ziehungsmethode geändert, öa öke ursprüngliche
Asnfusisn herbe! sühren würde; Ziehung
niag zwölf Stunden währen.
Die erste gezogene Aummer lautet 258"!
Washington. 20. Juli. Punkt,
lich um 9 lz Uhr, wie gestern offi
zii'kl bekannt gegeben, hat heute vor
mittag iin Zimmer 226 des Se.
nnjsgebiiudcs die Auslosung der
Militärpflichtigen begonnen.
Die Art der Ziehung, wie sie ge
steril amtlich ' veröffentlicht wurde,
und welche das Resultat Wochen lan
ger Prüfungen und Untersuchungen
war. mußte in letzter Stunde voll
ständig geändert werden. Nach Ve
' kmmtmachung der Zichungsme
thodc warm nömlich aus verschiede,
neu Teilen des Landes Tcpeschen
' eingetroffen, aus denen hervorging,
daß die NegistricrungLbehörden in
den betreffenden Distrikten die Se
riennlinlmcrn falsch angewandt Kat
ten. fodaß beider Anwendung der
beabsichtigten Methode Konfusion
"entstehen würde. Man ist daher ge
nötigt, 10,500 Nummern zu ziehen,
was : anstatt eine Stunde, wie ge
stern angegeben, ' zehn bis zwölf
Stunden in Anspruch nehmen wür
den. Der Vorteil der neuen Me
thode ist allerdings gröszcre Ein
fötf)t)rit, der Nachteil jedoch, dah die
Ziehung zehnmal so lange dauert.
Bei der Ziehung sind nur wenige
ungeladene Personen außer Krieg?,
si'kretär Baker, Profofnnarschall
. Croioder. Beamten des Kriegsamtcs,
den an der Losung Beteiligten und
verschiedetien Zeitungöleuten und
Photographen zugegen.
An der Ziehung selbst find neun
Mann benötigt. Kiner, dem die
Augen verbunden find, schüttelt im.
auft)örlich die Kapseln in der Glas,
kugel durcheinander. Ein zweiter,
ebenfalls mit einer Binde um die
Augen, nimmt die einzelnen Kav
sein heraus. An seinen beiden Sei
ten stehen zwei Ausrufer, welche die
Kapseln öffnen und die darin ent
haltenm Nummern, ausrufen. Drei
Elerks führen Buch über die Zahl
bec ausgerufenen Nummern, ein an
derer brüst die Richtigkeit jeder
Nummer vom Zettel mit der aus
gerufenen Zahl, worauf dieselbe von
einem Neunten auf eine große
schwarzen Tafel, welche tausend Oua.
drate enthält, mit Krade eingeschrie
bcn wird. Sobald die Tafel vollbc.
schrieben ist, wird sie photogra.
phicrt, als unveränderliche Liste der
Ziehung.
Tv Land ist in 4.557 Distrikten
. eingeteilt worden, und die gezoge
neu Ilummcrn haben für jeden Re
giürierten in jeden: Bezirk, der diese
Zahl auf feiner Negistricrungökarte
!,at, tteltung. Auf Omaha habm nur
Nummern bis 4,548 Bezug, da hier
nicht mehr registriert wurden, und
auf Douglas County außerhalb
Onmbas nur bis 1,050.
Sekretär Baker sagte, ehe die
Ziehung begann, folgende paar
Worte: Dies ist eine Gelegenheit
von großer Würde und Feierlichkeit.
Die heute geivähltcn jungen Männer
werden durch das Privilegium, ih.
rem Lande zu. dienen, geehrt."
Die erste Nummer ist 258.
Die erste gezogene Nummer ist
25S. Dies bedeutet, daß in allen
4,557 Bezirken diejenigen Registrier,
ten, welche die Zahl 25 auf ihren
arten haben, sich in ihren Di
strikten zuerst zur Untersuchung zu
stellen haben. In Omaha find dies:
I. KeamS, L. W. Southwick, T. W.
$aß, S. Calabro. W. T. McCul
iougb. E. I. Hart.
Die folgenden Nummern wurden
i,t der angegebenen Reihenfolge ge
zogen: 2522, 3613. 45M2, 10218,
4.VJ, 3105, 10015, 9899, 8934,
UM, 2624, 4762. 854, 6985,
7183, 6507, 5977, 1894 4614,
1501, 9922, 1878, 10240, 6767,
1095, 80G6, " 2022, 8383, 6551,
ÜJ-ii, 9120, 3382, 9258, 4306,
1320, 7103, 9852. 4881, 1455,
J079, 6,83. 3755, 783, 1813,
-iiJ2, 2787, 1858, 8239, 2389,
10385, 5031, 7269, 8901, 5706,
3567, 3637, 9938, 5227, 1752,
Tl!7, 8830, 8590, 4520, 2494,
11,-3, 4137. 5885, 3674, 5939.
5709, 3200, 3082, 6132, 6809,
.Z505. 1117, 8343, 1572, 5897,
2762, 9591, 1718, 5938, 795
J3lfi, 2195, 1187, 8159, 837,
5U19, 9309, 7730, 803G, &C71,
5997, 7367, 10254, 337; "5810,
676, 6446, 6768 7355, 275. 6047,
6833, 6259, 9985, 4419, 3827,
4142, 4083, 10425, 9018, 8251.
6423, 9736, 5257, 5799.
509. 1185, 504, 4056, 10088,
5637, 2166, 945, 1913, 8806,
10496, 596, 10070, 5980, 3543.
5830, 3067, 2620, 2936, 9309,
1267, 4433, 3746, 5510, 2148,
536. 3812, 1495, 2453. 7191,
3640, 10092, 10242. 7753, 548,
126, 3070, 7319. 7025, 9149,
1679, 5078, 9153. 3601, 3331,
7719, 1237. 784, 1732. 755, 107,
3786, 5773. 6926. 1546. 1563,
2099. 8512, 1369. 9352, 8813,
2691, ,4688. 9726, 6206, 616,
6087, 373. 4294. 1676, 1266.
1891, 8135. 775, 3183. 2684,
8412, 7327, 3557.'
3159, 7282, 8685. 486. 3499,
692. 3721, 600. 8381. 3256. 9221,
4805. 3496, 7579. 1986. 10135,
3539, 8326. 6832, 8784, 4701. 81,
4097, 4641. 8697. 4189. 9364.
1539, 9636, 10334. 7510. 10036.
J 2549, 1682, 4712, 5338, 507, 5316,
10500, 7196, 6874, 6689, 6218,
8691, 3553, 7256, 9583, 6468, 309,
9155, 10267, 437, 2967, 4089,
3254, 3586, 9017, 1324, 8017,
604, 7851, 3317, 5442, 8750, 4268,
4807, 3359, 8689, 8614, 9930,
4629,
3852,
6229.
1060, 5748, 924, 9234, 9302, 5447,
8823, 100021, 2455, 4920, 2501,
7335, 3992, 7556. -
3471, 7975, 420, 1014,
7748, 9216, 117.8. 5608.
514, 4463, 2374, 5894, 433, 5573,
10116. 8010, 1329, 10170, 7424,
9111, 2945, 8218, 3300,
6595, 7418, 10, 3926, 2725,
2738, 2756, 4776, 2993,
10326, 1045, 1031, 1705,
3149, 3540, 1331, 5654,
10151, 9175, 7423,
5692, 7575, 1685,
7869, '487, 3744,
1282, 3090, 5558,
797, 3546,
2599, 4819,
5319, 100073,
Englands Strafe
sttr die Neutralen!
Als solche bezeichnen neutrale Diplo
maten das aincrikauische
Ausfuhrverbot.
Washmgton. 20. Juli. Neu
träfe Diploniotcn in Washington
versicherten, daß Großbritannien da.
rauf beharre, die Wer. Staaten sott
ten ihren Druck auf die ncutrlen
Länder Europas nicht so sehr wegen
Vervollständigung der Blockade
Deutschlands ausüben, sondern um
sie dafür zu strafen, daß sie sich
während der verflossenen drei Jahre
geweigert hatten, die von England
ihnen diktierte Handelspolitik zu
treiben. ,
Es wurde versichert,, daß in der
Korrespondenz, welche die Neutralen
mit den Ver. .Staaten wegen , des
Gegenstandes führen werden. die
Regierungen der Neutralen darauf
beharren werden, daß die von ihnen
nun beanspruchten Rechte nicht ver.
schieden sind von jenen Rechten, für
welche die Vereinigten Staaten M
ihrer Kontroverse über die Blockade,
frage mit dein Londoner Auswärti
gen Amt eintraten.
Nein 5eben5Nttttel
Diktator gewünscht!
Senat stimmt fiir ein? Lebcnsmit'
telloiitrollckoinmissivn von
drei Mitgliedern.
9567,
2181.
4940.
10390,
8993.
9051.
97
706,
8029,
1548,
5180,
1763,
N oc
4115.
5597,
8371,
8923,
6990,
6802,
1817,
9457,
1536,
1922,
2808,
1779,
4585
9317,
140.
4369,
2952,
4813.
7219.
9324.
7934.
8192.
5023,
8837,
4751.
6287,
9057,
1323.
10023,
8493.
5604,
1723,
9949.
7461.
4110. 8972.
3358. 4103,
1236, 2247,
3818. 2011.
4361, 7880, 9493, 8119, 432,
3285, 1009. 9112. 4317, 2719,
6011, 10055, 4844, 3053, 6896,
5151. 2962. 9300, 7408. 18, 652,
3787, 927. 2838. 7964, 7681, 6279,
1484, 6967, 9013, 9974, 7285, 739,
1751, 601,. 3024, 1322, 6111,
10478, 4649, 7210. 4356, 8146.
6449. 1146, 3615. 1103, 2319,
8649. 8350. 4072. 9605. 9270,
6935. 0410, 6957, 1395, 6546,
2479, 9360, 9825, 606, 182, 1771,
513, 4592, 5834, 7822, 9180,
9971, 46, 4925, 5190, 1020, 3232,
1651, 1099, 1955, 3208, 9220,
6880, 6174, 4339, 5233, 2441,
4788. 2749. 10253, 6032, 2628,
1636, 9610, 5862. 10222, 7729,
5363, 223, 5519, 7328.
20C, 4117, 7459, 1411, 4563,
117, 2330, 6920, 5787. 602, 2675,
8555,
5070,
3189,
4555.
6326,
3481,
4709,
5293, 390, 2233, 6280,
2990, 6556, 6915, 8863,
3577, 3293, 5356, 5414, 75,
5139, 6201, 3974, 8255,
8040, 6547, 6931, 8594,
1818, 9709, 3828, 7623,
4219. 6621. 3872. 7072.
4536, 772, 1456, 6171, 2939, 3528,
4381, 721. 7631, 8206, 3004, 5580,
1419, 2390, 786, 8978, 4243,
9767, 1519. 4669. 5289, 4981,
7752, 1476, 3272, 8874, 10067,
3620, 280, 9539, 9962, 3259,
3965, 2322, 10163, 4292, 3671.
1292, 6137, 7533, 10137, 2730,
972, 983, 757, 5170, 9970, 5419,
4238, 966, 5828, 6669, 5831.
3462, 3819, 3251, 868. 6026,
6524,
2156,
9371,
2090,
1560,
512,
5955,
7559,
7962,
8592,
jaiT
791,
7078,
9768, 8139,
6807, 3857,
.10167. 379.
3795,
0sl7
7718.
8965,
55300,
6615.
10167. 5532,
6187. 3212,
2230,
332,
9532,
9237,
3663,
3559,
7354. 194. 874, 7511, 5015,
5245,
8713,
2605,
6849,
5234, 9917,
5585, 552,
10016, 3152,
1300, 6198,
4143.
4161.
2295,
2124,
Washington. 20. Juli. Mit 60
gegen 16 Stimmen erklärte sich ge
stcrn der Senat für die Schaffung
einer aus drei Mitgliedern bestehen,
den Nahrungsnnttel-Kontrollbehörde
anstelle eines NahrungsmittclDikta.
tors, wie er seitens der Regierung
in Herrn Hoover angestellt oder vor
geschlagen ist.
Die Maßnahme, wie sie gestern
vorläufig angenommen, würde die
Rcgiemngskontrolle auf Nahrungs
mittel, Viehfutter und Feuerungs.
stoffe und schließlich Petroleum und
Gasolin beschränkn. Der Zusatz
wird jedoch nochmals in Wicdcrer.
wägung gezogen werden, ehe über
die Gesamtvorlage endgültig abge
stimmt wird. Obgleich dieser obige
Antrag gegen Hoover gerichtet ist,
wurden jedoch Zusatzanlräge vom
Senator Recd, welche beabsichtigten,
daß Hoover nicht ..in der Kommission
Platz finden solle, niedergcstimmt. '
war wieder eine
gemeine Hetzlilge!
Lawrence, Kans., 20. Juli. Un
tersuchungen in den bakteriologischen
Laboratorien der Universität von
Kansas haben ergeben, daß die, wie
der Staatschemikcr Smith behauptet
hatte, mit Bazillen zur Erzeugung
des Kinnbackcnkranipfes verseuchten
Heftpslaster absolut harmlos und
Pflaster sind, wie man sie in den
Apotheken erhält.
(Dieser StaatschemikerSmith muß
ja ein ganz unwissender 5ierl sein,
daß er derartigen Ouatsch amtlich
verbreitet und sollte als JgnoramuS
sofort seine Stelle aufgeben müssen
oder hat etwa nur die Absicht vor.
gelegen zu Hetzen?)
Deutsches Recht steht im Weg.
Darlas, Texas, 20. Juli. Bundes,
richtet G. W. Jack verweigerte sech.
zehn Deutsche das Bürgerrecht, um
das' sie bereits vor Ausbruch des
Krieges mit Deutschland nachgesucht
hatten.
Er begründete sein" Vorgehen mit
einem Hinweis auf das dnüsche Ge
setz, das deutschen 3teichsangehöri
gen unter Umstanden gestattet, ihre
Reichsangehörigkeit zu behalten,
selbst wenn sie sich in anderen Län
dern natttralificren. lassen.
10220. 8362, 5232, 10047, 1673,
10358, 5588, 1887, 6016, 5943,
2707, 4795, 6904, 9781, 7664,
4109, 298, 8172, 6877, 8603, 4349,
8409, 4942, 4032, 7677, 3273,
9129, 8424, 3690, 5715, 8275,
8321, 100020, 9082, 8237, 4668,
600, 3176, 2438, 8106, 10098,
2850, 5947, 9235, 3073, 7360.
Die erste Nummer wurde vom
Kriegssekretär Baker selbst gezogen,
die zweite voin Bundcöscnator Cham
berlain, Borsitzer des Scnatskomitces
für militärische Angelegenheiten, die
dritte vom Repräsentanten Tent von
demselben Komitee des Hauses, die
vierte vom Senator Warren, dem
Führer der Republikaner ini obigen
Senatokoinitee, die fünfte vom Re
präsentanten Kahn, leitendem Rcpub.
likancr im obigen Hauskomite, die
sechste vom General Bliß. die sieben
te vom Profoßmarschall Crowdcr, die
ackte vom leneraladzutanten Mc
Eain, worauf die Ziehung in der
oben beschriebenen Weise weiter vor
sich ging.
Briten verletzten
Kollands Neutralität!
Deutsche Dampfer wurden von ihnen
in holländischen Gewiissern an
gegriffen nnd gekapert.
Im Haag, 20. Juli. Das Ma
rinedcpartcment hat gestern abend
offiziell bekannt gemacht, daß die
von britischen Kriegsschiffen geka
perten deutschen Handelsdampfec
in holländischen Gewässern angegrif.
fen wurden. (Dieses verstößt be
kanntlich gegen das Völkerrecht und
gegen die holländische Neutralität
aber was schert die Briten dieses.
Sie haben sich schon ganz andere
Dinge zuschulden kommen lassen,
wonach kein Hahn gekräht hat. Al
les, was die Holländer tun werden,
ist, einen Protest gegen diesen Neu
tralitatsbruch zu erlassen.) .
Holland getarnt.
Amsterdam, 20. Juli, über Hol.
land. Bei der Besprechung der Ka.
perung deutscher Dampfer in hollän
dischen Gewässern durch britische
Kriegsschiffe sagt, die Vossische Zei
tung: Die holländische Regierung
muß einsehen, daß wir von ihr
Handlungen verlangen und nicht
bloße Worte, wenn sie Wert darauf
legt, wirklich als neutrale Macht zu
gelten."
Suffragetten nehmen
Begnadigung doch an!
Karen fcelcnfroh als sie ans dem
Arbeitshaus hcrauskomme
konnte.
Für einen Frieden
( ohne Annexion!
Der MajoritatsblaS im Reichstag
dringt mit seinen Friedens
ansichten durch.
Kopenhagen, 20. Juli. Der
Reichstag hat gestern abend die vom
Majoritätsblock, bestehend aus Zen
trumsmitgliedeni, Liberalen und
Sozialisten, unterbreitete Friedens
resolntion mit 124 gegen 116 Stim.
men angenommen. In dem Beschluß
wird ein Friede ohne Annerion be
fürwortet. Siebzehn Abgeordnete enthielten
sich der Abstimmung.
Deutsche Offensive
beunruhigt Briten!
Hindenbnrg will Frankreich vernich
tcn, ehe die amerikanische Ar
mee eintrifft.
' Washington, 20. Juli. Die 16
zu 60 Tagen Arbeitshaus verurteil
ten Suffragetten hckben sich die Sa
che überlegt, und die Aegnadigtmg
des Präsidenten Wilson doch ange
nommen, nachdem, sie zwei Tage der
Strafe abgesessen' hatten. Sie ver
ließen anscheinend Herzens sroh ge
stern abend das Arbeitshaus, trotz,
dem sie zuerst geprahlt halten, daß
sie keine Gnade annehmen würden.
Im hiesigen Hauptquartier der
Fraue,tStimmrechtlerinnen wurden
die 16 Zurückgekehrten als Marin
rerinncn gefeiert, -und es wurde be
schlossen, mit dem Postenstehen vor
dem Weißen Haufe fortzufahren, oh
ne Rücksicht auf die vom Präsidenten
bewiesene Gnade.
Universitätslehrer
als unlsyal bestraft!
Hatte die Haltung der Ver. Staaten
in diesem 5lricg als nnchren
haft bezeichnet.
Syracuse. N. A., 20. Juli.
Nichter George W. Ray hat dem aus
den: DartmoMh College hervorge
gangencn Gelehrten und Professor
an der Universität Syracuse Alvin
Goodnow Whitney, der die Haltung
der Vereinigten Staaten im gegen
wärtigen Weltkriege als unehrenhaft
clzaraktcrisiert hatte, ein. doppeltes
Strafmaß zugedacht. Richter Ray
hat den Gelehrten nicht allein unter
$500 Bürgschaft für sein Erscheinen
vor der Bundes. Grandjury gestellt,
die im Oktober in Auburn zusam
mentritt, sondern auch gl, ichzeitig
angekündigt, daß er alles Beweis
Material in diesem Falle dem Bun
dcs.Generalanwalt' zur weiteren Ver
anlassung unterbreiten werde.
In Verkündnng seiner Entschei
dting erklärte Richter Ray, der Pro.
fessor hätte sich der Bedeutung seiner
Handlungsweife voll und ganz be
wußt sein müssen. Es könne nur
angenommen werden, daß er mit je
ncr coram publico" gemachten Er
klärung bezwecken wollte, daß sich die
studierende Jugend des Landes nun
der ' Aushebung entziehen solle, da
ein wahrhaft gebildeter Jüngling
nicht für eine unehrenhafte Sache die
Waffen ergreifen könne.
(Gasmasken für Truppen.
Sachverständige sind an der Arbeit,
einen neuen Typ herzustellen.
Washington, 20. Juli. Sachver.
ständige sind an der Arbeit, eine ge.
brauchssähige Gasmaske für. ameri
kanischc Truppen zu konstruieren, da
die bisher zur Verwendung gelang,
ten nicht zweckentsprechend sein sol
len. ,
Gasmasken sind amerikanischen
Torpedobooten und anderen Kriegs
fahrzeugcn mitgegeben worden, da
deutsche Schiffsgejchütze ttasgeschosse
verfeuert haben sollen, aber sie wa
ren in aller Eile angefertigt und
nunmehr soll etwas Besseres gc
schaffen werden.
Emma Goldmanu niuß im Ge.
snngitts nähen. Weil sie niemals
itn Faden verliert '(
London, 20. Juli. In dem hie
sigcn Äricgsamt beschäftigt man sich
eingehend mit der deutschen Offen
sive an der französischen Front.
Man 'sagt sich, daß Feldmarfchall
v. Hindenburg den Versuch macht,
die Franzosen zir vernichten, ehe
zahlreiche amerikanische Truppen
eingreifen können. Hindenburg sieht
jedenfalls ein, so heißt es, daß frische
Armeen eine günstigere Lage auf
den Schlachtfeldern des Westens
schaffen könnten, wenn die dortigen.
gegenwärtigen Streitkräfte der
Franzosen und Englander nicht
baldmöglichst aufgerieben werden.
Und die Franzosen sind es anschei
nend, auf die es Hindenburg abge
sehen hat, da sie am meisten ge
schwächt sind. (Tank der britischen
Selbstsucht, die Söhne Albions so
viel wie möglich zu schonen.) Heu
tigen Depeschen zufolge setzen die
Teutschen ihre Offensive an : der
französischen Linie unentwegt wei
ter fort.
Russen überall geschlagen.
London, 20. Juli. Hier einge
troffene Nachrichten besagen, daß die
Deutschen und Oesterreich.Ungarn an
der russischen Front zahlreiche Ver
stärkungen an sich gezogen 'und dort
eine gewaltige Offensive eröffnet ha
ben. Von Brody, nahe der nordöst
lichen Grenze Galiziens, in südlicher
Richtung bis unterhalb Kalufch, tobt
eine heftige Schlacht; Einzelheiten
über den Verlauf derselben aber feh
len. (Wir wollen es den Londonem
unter dem Siegel der Verschwiegen
heit verraten die Russen kriegen
Haue!) Offizielle deutsche Berichte
von gestern abend besagen, daß die
Russen auf einer weiten Front bei
Zloehoff, an der TarnopolLembcrg
Bahit gelegen, geschlagen wurden. .
In Wolhynien und weiter nord
wärt, der Ostsee zu, besonders' aber
bei Tvinsk und Smorgen, find ge
waltige Artilleriekämpfe ausgebro
chen. Bei Lutsk gerieten, dem deut
fchcn Bericht zufolge, zahlreiche Ruf
seu in Gefangenschaft.
Den von der Westfront hier einge
troffenen Berichten zufolge machen
die Deutschen gewaltige Anstrengun
gen, die französische Linie zwischen
Soissons und Rheims zu durchbre
chen: dort haben sie nordöstlich von
Craonns bis nach Hubertise mit
Macht angegriffen. Teutsche Kern
tnchpen kamen bei diesen Angriffen
zur Verwendung, vermochten den
Feind aber nicht aus feinen Stellun
gen zu werfen. Ber-St. Ouentin
aber scheinen sie Erfolge gchM zu
haben.
Oesllich von Arras haben die Bri
ten jenes Gelände, das ihnen die
Deutschen in den Gefechten am 11.
Juft cntrifien, zurückerobert.
Am EuPhratc.s, in Mesopotamien,
haben britische Truppen die Türken
12 Meilen nordwärts getrieben,
während im 5!aukasus die Russen
den Türken erfolgreiche Trcsfen ge.
liefert hadern
Prinz Eitel Friedrich
in Paris verklagt!
Paris, 20. Juli. Ein Herr Du
bois, Besitzer eines . Schlosses in
Eonipiegne, hat heute in einem Pari
ser Gericht eine Klage angestrengt,
in welcher er Prinz Eitel Friedrich,
den Zweitältesten Sohn des Deut
schen Kaisers, deö Einbruchs und
der Plünderung" bezichtigt.
Der Papst wird über
den Urieg sprechen!
i,
Rom, 20. Juli. Im Vatikan
heißt es, daß der Pavst an seinem
Namcnotagc, 24. Juli, in Beant
wortung einer Begrüßungsrede des
Kardinals Vanutelli eine wichtige
Botschaft bezüglich des Krieges ver
funden. Mcde,
Kanzler verlangt
deutschen Frieden!
Deutschland wird nicht wieder die Hand zum
Frieden bieten; zu machende Friedensosserte
musz von den Feinden kommen.
Dr. Michaelis zollt Sr-Uanzler hohen Tribut!
Amsterdam, 20. Juli, über Lon
don. Der neue Reichskanzler Dr.
Michaelis hat gestern nachmittag die
mit großer Spannung erwartete Re
de im Reichstag gehalten. Er sagte
unter anderem folgendes: Von Sr.
Majestät dem Kaiser zum Reichs
kanzler ernannt, ist mir heute zum
ersten Male die Ehre zuteil gewor
den, mich mit Ihrem hohen Hause
in Verbindung zu setzen. In den
allerschwersten Zeiten ist mir eine
schwere Last auferlegt morden. Aber
auf Gott und deutsche Stärke ver
trauend, habe ich das verantwortliche
Amt angenommen und werde der
Sache des Vaterlandes mit allen
Kräften dienen. Von Ihnen, meine
Herren, erbitte ich Ihre treue Mit
wirkung in demselben Geiste, wie er
sich in dieser Körperschaft während
der Kriegszeit in so erhabener Weise
gekennzeichnet hat.
Wir können nicht wieder die
Hand zum Frieden bieten. Falls
unsere Feinde ihre Eroberungs. und
Unterjochungsgelüste aufgeben und
mit uns in Unterhandluugen z;: tre
ten wünschen, dann werden wir den
selben in Ehren und mit Ruhe Ohr
schenken und hören, was sie zu sagen
haben. ,
Bis dahin aber müssen wir ruhig,
geduldig und mutig durchhalten.
Wir wünschen einen Frieden zu
schließen, wie jene ihn zu sehen
wünschen, die ihr angestrebtes Ziel
erfolgreich erlangt haben.
Jch werde nicht gestatten, daß mir
die Zügel aus den Händen genom
men werden.
Amerikas Eingreifen in Frank
reich macht uns keilte große Sorge.
England ist kaum in der Lage,
seine eigene Armee mit Nahrungs
mittein zu versorgen, ohne die mili
tärische und ökonomische Lage zu be
einflussen. .
Mehr noch wie vorher werden wir
in der Lage fein, wenn wir auf
unsere vorherigen Erfolge zurück
blicken, die neue Lage der Dinge
durch unsere Flotte zu bemeistern,
besonders aber durch unsere Tauch,
boote. .
Deshalb 'sehen wir der Entwick
lung der weiteren militärischen Er
eignisse mit einer ruhigen Sicher
heit entgegen.
Die brennende Frage, wie lange
der Krieg dauern wird, kaun beant
wortet werden.
Deutschland wird den Krieg, fo
bald ein für uns ehrlicher Friede ge
schloffen ist, keinen einzigen Tag
weiter fortsetzen, um gewaltige Er
oberungen zu machen."
Der Reichskanzler verteidigte den
unbeschränkten Tauchbootkricg aufs
nachdrücklichste u:d erklärte densel
ben für gesetzmäßig und berechtigt,
da es eine Maßnahme fei, die Dauer
des Krieges abzukürzen und weil es
eine Wiedervergeltung für Englands
ungesetzliche Blockierung der deut,
schen Küste ist.
Die 5lricgsziclc.
Unsere Ziele," fuhr der Kanzler
fort, find: 1. Daß das Gebiet des
Vaterlandes unverletzlich ist. Wir
können nicht mit einem Feinde in
Unterhandlungen treten, der Teile
von unserem Reiche verlangt.
2. Wenn wir Frieden schließen,
müssen wir absolut überzeugt sein,
daß unsere Landesgrenzen für alle
Zeiten gesichert sind.
3. Der Friede muß eine Grund,
läge zu einer dauernden Versöhnung
aller Nationen aufbauen. Er muß
die Völker daran verhindern, den
Haß durch ökonomische Blockade zu
schüren. Der Friede nniß verhin
dern, daß sich unsere Feinde nach
dem Kriege zu einem Handelskrieg
gegen uns verbinden." '
Lobt Amtsvorgängcr.
Seines Ämtsvorgängers Dr. von
Bethmann Hollweg gedachte der
Kanzler in herzlichen Worten. Er
sagte: Gegen diesen hochverdienten
Mann hat sich eine bittere Kritik gel
tend gemacht. Diese Nritik wurde
von Feindschaft und Haß eingegeben.
Ich glaube, es wäre besser gewesen,
wenn Feindschaft . und Haß ihren
Gefühlen hinter verschlossenen Tü
ren freien Lauf gelassen hätten.
Wenn die Geschichte dieses Krieges
ulkn vor uni liegen wird, bam
toetben wir alle begreifen, was Dr.
von Bethmann Hollwegs Kanzler
schaft für den Feind bedeutete."
Unverbrüchliche Treue
zu Gesterreich-Nngarn!
Amsterdam, 20. Juli, über Lon
don. Gleich nachdem Dr. Michae
lis das Reichskanzleramt angetreten
hatte, sandte er cn den österreichi
schen Minister des Auswärtigen
Grafen Czernin, ein Telegramnr,
in welchen: er sagte, er halte es für
seine höchste Pflicht, das unverbrüch
liche Bündnis mit OestereichUngnrn
aufs neue zu bekräftigen. ES sei
seine feste Ueberzeugung, daß Oester-reich-Ungam
und Deutschland zusam.
men mit den übrigen Verbündeten
siegreich aus diesem Kriege hervorge
hen würden, und daß der 5meg die
sen heldenhaften Völkern eine glän
zende Zukunft bringen würde. ':
Graf Czernin. antwortete, daß er
eines siegreichen Krieges sicher fei
und daß Oesterreich Ungarn in
dieser Hinsicht Hand in Hand zusam
men mit Deutschland arbeiten, wird.
Der wohlerprobte Bund wird weiter
bestehen. (So lang ein Gott der
Väter waltet, wird dieses Geschlecht,
nicht untergehen.)
Wollen deutsche
Flottenbasis angreifen!
Amerikanische Offiziere sehen darin
die einzige Möglichkeit, den ' .
Krieg z gewinnen.
,
Washington. ' 20. Juli. Hohe
hiesige Armee- und FlottewOffi
ziere hielten heute eine Konferenz
und kamen darin übereilt, daß der
Krieg nur dann gewonnen werden
könne, wenn man die deutsche
Flottenbasis angreifen und den Kie- ,
ler Kanal zerstören würde. Man
machte geltend, daß eine große Land
ftreitmacht hinübergesandt werden
müsse, um die Flotte und Luftflotte
zu unterstützen. ;
Wagen wir einen Angriff auf
die deutsche Flotteubasis nicht",
sagte einer der Offiziere, dann kön .
uen wir ebenso gut jetzt schon Frie
den machen. Der Krieg wird weder
an der Ost, noch an der Westfront
entschieden werden? derselbe wird un
entschieden bleiben, wenn wir nicht
die deutsche Flotte zerstören und die
Tauchboote ihrer Basis berauben.
Auch den amerikanischen Erfindern
ift' es bisher nicht gelungen, ein Ge
genmittel gegen die Tauchbootan-
griffe zu finden, und viele halten
ein solches überhaupt für ausge
schlossen. Tte Lage tft fchltmmer, als
mau sich vorstellt."
An den Marinesekretär Daniels
wurde folgende Frage gerichtet:
Ware es nicht besser, die britische
und amerikanische Flotte unter
nimmt einen Angriff auf die deut-
sche Flottenbasis, anstatt immer wei.
tere Truppen in die Schützengraben
zu senden, wodurch doch mchts er
reicht wird?" Herr Daniels weigerts
sich, diese Frage zu beantworten.
Es wnrde zugegeben daß em An-
griff auf die deutschen Seebefestigun
gen kein Kinderspiel sei. Denn die.
selben sind ungemein stark. Kriegs-
Ichiffe wurden dann einem zweiten
Gallipoli gegenüberstehen, , mtßer
man hat gleichzeitig ungemein starkö
Landstreitkräfte zur Verfügung.
Einer der höchsten Marineoffiziere
sagte frei und offen: Falls es den
deutschen Tauchbooten gelingt, ihre
Arbeit in der bisherigen Weise fort-
zuietzen und wir uns gegen die
Tauchbootangriffe lediglich auf die
Verteidigung beschränken, dann sind
wir geschlagen. Ich setze meine Hoff.
nung aus eine Ofsenftve. die entwe
der den Sieg oder die Niederlage
beschleunigen wird."
Der , dritte Sohn des ehemaligen
Präsidenten Roofevelt ist in die briti
sche Armee eingetreten und will ge
gen die Türken kämpfen, .die anieri
kanische Armee scheint dem jungen
Manne nicht gut genug gewesen p
sei::, ...