Seite 5-Tüglicho Oinaya Tribüne Toillicrstag, den 19. Juli 1917. Kein Bargeld für am. Truppen in Frankreich! TamnzZkö" haben M Löhnung Wahl zwischen ftanzösischem Geld und Heck. Washington, 19. Juli. Das )Zncgödcpartcmi.'nt gab besann!:, tetsj die amerikanischen Soldaten in Frankreich nicht mit amerikanischem Geld abgelohnt werden würden. Die Skalen kommt Zwischen sranzösi. schern Geld zum jeweiligen Wechsel kt'.rs und einem Scheck wählen. Dieser Maßnahme liegt die Absicht zugrunde, zu verhüten, dah amcrika nischcs Geld auf dem Weg zn den Truppen in die Hände der Deutschen satten oder bon ihnen versenkt wer den kann. Lersckiwnndcncr rnss. Admiral entdeckt, Hatte große Unterschlagungen lc gangen nd ,,t zctzt im Wo fängniZ. Petrograd, über London, ,19 !' Juli. Der frühere russische Manne. minister Vize.Adniiral Aubnow, der kurz vor dein Ansbruch der Revo lunon verichwand, ist nn Gouvernc ment Nowgorod, wo er als Bauer lebte, entdeckt worden. Er wurde verhaftet und uach St. Petersburg gebracht, da er sich großer llnter chla, gungen schuldig gemacht haben soll Embargo meint für Holland Hungersnot Im Ha.iz, 10. Juli. In der Wvchenzeüichrift Arniterdamrncr erklärt Professor s A. van Hammel, ein weit und breit bekannter politi scher 'Schriftsteller, das; für Holland absolute Verarmung und nationale Erschöpfung in Aussicht stehe, wenn dein Lande die überseeische Einfuh von Futter und Düngemitteln, sowie von notwendigen Rohmaterialien durch amerikanisches Verbot abgc schnüren wird. Prof. van Hamme fordert die Regierung dringend auf, sofort eine Sondergcsandtschoft nach Amerika zu senden, welche die Lage .Hollands auseinandcrietzcn feil. Nlasfachusetts gegei? Frauenftimmrecht Boston, 19. Juli. Tas Wahl rechtS'ziomitee des Vcrfanimgs.Kon vents von Massachusetts lehnte ein ,)-rancnstlni!nrechts . Verfassungs lmcudement mit 9 gegen 6 Stirn men ab. Auch Vorschläge für Wahlzwang uno ,tiinmvercchtigung ortsabwe sendcr Wähler wurdcil nicdcrge Nimmt. Beim Würfcluecher ertappt. 22 Offizier.Aspiranten in Fort Sye ridan verhaftet. Fort Sheridan. Jll 19. Juli. Capt. Troyan von den Ohio (?n. ginccrs, welcher den militärischen ouzcigicnjt m dein Lager des Re st'rveOssiz,erkorps befehligt, über raschle eine Anzahl Leute, die sich zu .ZNzleren der neuen Armee cmöbil den, in einer abgelegenen Hütte in der Nähe des Lagers und verhaftete z2 Mann wegen Wunelwiels. Es wird nun vorn ZWt-ctomrnmi dantcn Oberst Nicholson abhängen, ob die Verhafteten entlassen wer. den oder nicht. Einer der Verhafte. im gab zu, das; er m einer cinz! Cim Sihung das hübsche Sümmchen von ?(00 gewonnen hat. Rückgang in Erglands Ausfuhr. Auch die Vinfnhr hat im Monat Juni etwas abgenommen. ' London. 19. Juli. Aus den Sta Ziltlkcn der Handelskammer für ont geht hervor, daß die Einfuhr uni 859,00 und die Ausfuhr um 3,622,000 Pfund Sterling zurück gegangen iit. Eine - Znnahme um 8,000,000 Pfund Sterling in der Getreide und Mehlcinfuhr wurde durch die Ab nähme in Fabrikartikcln im Betrage von 7,000.000 Pfund wieder auf.' gehoben. Irische Zeitnng unterdrückt. Dublin, 19. Juli Die Zeitung ctilkcnmi People", die von Edward T. llcanc, dern Vorsitzer des Lokal ziveigcs der Sinn Heiners herausge geben wird, ist gestern unterdrückt worden. Da jeht die Wahl eines neuen Parlamentsmitgliedes an Stelle des gestorbenen Nationalisten Patrick OÄrim vor der Tür stellt wird die Unterdrückung des Vlat tes von den Sin Feiners für ihre Zwecke aubgenubt werden. .'Ils Kan didntcn baden sie W. T. (5o CoZ. grove. einen der Rebelten der letz, teil Revolution aufgestellt, der zum Tode verurteilt' wurde, dann zu tcdrns'änglickier Jnhattiening bcgna diät und Zchüchlich ganz frei gelas ii'u Zvurde. - , Opfer des Ur!eges an Menschen und. Geld! Zahl der Toten und äieruwnbdcn auf 2i Millionen Mann geschätzt. Amsterdam, 19. Juli. In Am sterdam ist nachstehende Depesche aus deutscher Quelle eingetroffen: Ein von Vertretcril der groszeren deut, schcn Vcrsicherunzögcsellschaften ge bildetes Komitee hat eine Aroschürc veröffentlicht, in der ziffernmätzig festgestellt wird, welchen Schaden der Slrieg nach Ablauf der ersten drei Jahre. den europäischen Ländern zu gefügt haben wird. Nach dieser Ausstellung werden die Kriegskosten sämtlicher an dein Kriege teilnch. mcndcn europäischen Länder am 1. August 1917 sich auf 350.000 Mil- lioncn Mark belaufen. An Toten und Verwuiidctcn werden die euro. päischeil Staaten 21 Millionen Mann zählen, von denen sieben Mil lioncn als tot und fünf Millionen für Lebenszeit verkrüppelt, bezie hungsweise invalide gerechnet werden können. Der durch den ttriea her bcigcführte Geburtenrückgang wird auf ueiln Millionen bezijsert. In der Broschüre wird weiter aus geführt, das;, wenn die 250,000 Millionen Mark in Zwanzigmark stücken bezahlt werden sollten, damit eine Goldsäiüe gebildet werden könn te, die neunmal so hoch als der Acauator lang ist. Die Staatsschuld den Europas belicscn sich vor dem Ausbruchc des Krieges auf 101,000 Millionen, werden zcdech nacn Ab lauf der ersten drei Kriegsiahre au 450,000 Millionen Mark gestiegen sein. Wenn man die sieben Millio, uen Toten in einer nirgends unter brochcncn Reibe ciifjtcllt, so luürde dieselbe von Paris nach Wlcdiivostok reichen. WlüzUlttZgcn. Von G. Cchioarzkvpf. Tee Zug fährt in die Halle ein. Endlich I Das Reifesicver, die llngcdiild, welche sich selbst den 3iu higcn. Gleichmütigen in der letzten! Kunst' findet er eine Reklame für .tiinh rinnr fmtrtnti Cuniirf listn. 1 ;ii:'.T.u...t'.-..I. t... .....w vni.. .mji, iuo" -, ;uyiaiiauii., uun ucueii et nie ge Zählkellners hätte herzlicher sein können. Aerend wäre in der Stim mung gewesen, ihm sogar ein m schickliches Uebermaß zu verzeihen. Er nimmt eine Zeitung, ein Za gcblatt in die Hand. Zerstreut liest er den Ansang eines Artikels, der sich auf einen lokalen Lorgang bezicht, von den: er keine Kenntnis hat. In der Rubrik Theater und Lokales! WMlÄWW!M5WWM!ÄMWöWSISIS Achtung, Deutscher Damen-Verein Allen Mitgliedern zur Nachricht, dah unser geschätztes Mitglied Frau Thcrcse Rccse gestorben ist und daß die Leichenfeier Freitag vornnb tag 9:30 in der Maria-Magdalcna Kirche, 19. und Dodge Str., abge halten wird. Jedes Mitglied i,t ebenso dringlich als hoflich ersucht. der .raucrieier beizuwohnen. Frau John Dahmke, Präsidentin, Iran Rccse's Bccrdignng. , Die Beerdigung der ain Ticns tag abend verstorbenen Frau Theod. Rud. Recse findet morgen, Freitag vormittag um 9 Uhr, vom Trauer- Hause, No. 1922 Sahlcr Str., aus statt. Die Leiche wird nach der St, Maria Magdalcne Kirche, Ecke 19. und Dodge Strafen überführt, wo Rev. B. Sinne um 9:30 Uhr den Trauergottesdienit kalten wird. Die Bestattung findet darauf im, deut chcn katholischen Kirchhof in Süd, Oniaha statt. Die Vereine, denen die Verstorbene als Mitglied angehörte. werden sich an dein Leichenbegäng NiS beteiligen und die deutschen langer am Wrasie singen. Die auswärts wohnenden Söhne und Schwiegertöchter der Verstorbe nen find heute zur Beerdigung hier eingetrossen. Herr und Frau Hans Recse aus Peoria, Jll.. -Carl, der im uidostllchen Iowa auf einer (so fchäftsreisc sich befand, und Rud. Rcese und Frau ans Bennington. Zug stoßt auf Anto. Mittwoch morgen stief; in Elk Horn nahe des dortigen Bahnhofes in Pcrsoiicnzug aus das Automobil von H. B. James von Süd-Omaha. Die vier erwachsenen Insassen des .iraftivagens blieben unverletzt, doch das dreijährige Töchtcrchen von Ja ucs trug sehr schwere Verletzungen davon. Es wurde nach dem Wise Memorial Hospital gebracht, wo die Aerzte den Zu,tand der Kleinen ur sehr kritiich erklären. (George F. Reim heiratet, tteorge F. Reim, Vertreter der Cadillac Hoiiipany in Omaha, einer der bekanntesten .Automobilhändler der Stadt, hat sich Mittwoch vor. mittag mit Frau Torothn Wagner. vordem Frl. Camuelson von hier. in Minncapolis die Rosenfesscln der uhe anlegen lasen. Wir aratu. licren. Tahlnian erläßt Proklamation. Bürgermeister Tahlinan hat in einer gestern erlassenen Proklama Ion daraus hingewiesen, dafz wilde terüchte von einem beabsichtigten Rassenkampf gegen die Neger die tadt dnrchschwirren, und die 23ur- ger kr,nahnt, derartigen lerüchten ernstlich ciitgcgei,zutrctcii.. Die Poli zci i'k angewiesen worden, gegen das Tragen verborgener Waffen energisch vorzugehen. circii Clmnina Co. Tel. Beb. 92, Abonniert auf die Tägliche Tribüne, . teilen pslegen, sie hatten auch jh ganz ordentlich gepackt. Mehr als lenialö, so weit er, der Vielgereite, sich erinnern kann. C musz wohl noch eine andere Empfindung mit hincinspielen, wenn er sich'ö . auch nicht eiiigestehcn will. Etivas' w:e sehiisucht, wie Wiedcriehensfreude, is ist eigentlich lächerlich! Er hätte zeöacht. Lad er doch darüber hinaus ivare. Es wird wohl auch nur Neu Zierde sein.. Aber auch diese Emp sindung ist unsinnig, mindestens sticht gerechtfertigt. ( Korans soll :r denn neugierig sein? Was kann ,ch denn m den drei Jahren, die er iern von Wien zugebracht hat, viel ?erunoeri nauenk. MwiZ niazis, o gilt wie nichts. Nun ja, , die äußere Phnsioa0' ,nie der Stadt vielleicht, 'wie er aus öcr Fahrt ins. Hotel bemerkt. Eine erweiterte Straße, ein paar neue Häuser was kümmert das ihn? Auch wenn das Pjlaster besser ge- ivoröen wäre, was durchaus mch der Fall ist, wie er so nebenbei kon iraneri, oas wuroe noch unmer nicht- seine Erregung entschuldigen ES wäre doch klüger gewesen, wenn er seine Bekannten von seiner An kunft veritandigt hatte, oder wenig stens einen, seinen Freund Paul cr ausmerksaine, liebe Mensch wurde jetzt neben ihm sitzen, nn Ge sprach mit ihm hätte sich diese dum me, schülerhafte Erregung schnell verflüchtigt, ra ch wurde er alle. Wissenswert alle Neuigkeiten er sahren haben und gleich wieder hei ,nisch gewesen sein Schade! Aber das läßt sich ja einbringen In seinem Absteigquarticr ange langt, macht er mit möglichster Eile die notwendigste Toilette. Nach ci ner Viertelstunde steht er ans der Straße und weiß, nicht, was be ginnen. Es ist zu spät, einen Ve such zu machen. Auch bei Paul kann cr nicht mehr vorsprechen. Der ist ia seit cinem Jahr verheiratet daran hatte er zuerst gar nicht ge dacht. Was nun? Halt, heute ist ja Mittivoch. der bersammlungstag feiner eicll jchaft, der Welwerbesjerer", wie sie von Gegnern und Freunden scherz haft genannt wurden, so lange, bis sie den Titel schließlich für sich, ak zeptierten. Die sind ihrem Stamm lokal gewiß trcu geblieben. Alw auf, zum Lothringer l Aus dem Wege versucht er einige mal seinen Schritt zu mäßigen, der gevncy, er gerat immer wieoec in ein hastiges Tempo. Welche Ueber raschung das sein wird, wie sie ihn empfangen werden! Endlich ist er dal In großen Sätzen erstürmt er die Treppe, hasug vsfnet er die Tur des separierten Zimmers, das ihn nnd seine Freunde so oft beherbergt hat, und sieht sich fremden beuten gegenüber. Er stammelt eine Entschuldigiing: einige Kellner fragen, tvcn er sucht, er kennt hl nen. Lauter fremde Gesichter. Er verlangt den Wirt zu sprechen. Die scr erscheint und erkennt' ihn nach einigem Zögern. Ach die Herren es ist über ein Jahr her, daß sie nicht mehr ommen. Und schon m den letzten Monaten war der Besuch sehr schwach, an manazem Abend waren nur drei oder vier da. Es war kein rechter Zug mehr darinnen. Wie ie mir am letzten Abend sagten. haoen sie beschlossen, die regelinanl gen Zusammenkünfte auszugeben scheint, daß die Herren eS satt bekommen haben, die Welt vcrbes ern zu wollen. Wollen Sie nicht im Speisesaale Platz nehmen, Herr Bercnd?". Der Angeredete verneint kurz. Das vertrauliche Lächeln, die gut mutige Ironie in den letzten Wor ten haben ihn verletzt. Er nimmt sein Abendessen in einem anderen Gasthaus, und er würgt es der drießlich hinunter. Die Enttäu chung hat ihn vcrstimnit. Ein ihm bon seiner Eitelkeit zugeflüsterter Trost heitert ihn ein wenig auf. Die Leutchen haben eben durch sein Ausscheiden ihren Halt verloren!" Das zum BcdürsniS gesteigerte Verlangen, ein bekanntes ' Gesicht zu sehen, mit irgend jemandem zu sprechen, führt ihn in sein" Kaf tzechaus. Tiefe Kaffeehaus war für ihn früher ein Klub, der die Sicherheit bietet, zu gewissen Stun den immer Bekannte zu finden. !l!orläusig ist niemand da. Das Fräulein an der Kasse, das ihm sonst immer eine freundliche, bicl versprechende Aufmerksamkeit ge schenkt hat, erwidert seinen Gruß unsicher, alö suche sie in ihren zahl, reichen Erinnerungen. Sie scheint die. Nummer endlich gefunden zu haben, läßt sich aber in dem cifri gen Gespräch, das sie mit zwei Herren führte, durch daö Ereignis nia'i sioren. hört hat. Er blättert weiter. Auf Gebieten Nainen, Anspielungen. sceuerunge, oie aller Welt ver traut zu sein scheinen und von web chen er nichts weiß. Das ärgert ihn, sellschaftöbild, das der freundliche Erklärer vor dein Zurückkehrenden entrollt, zeigt eine Verschiebung aller Gruppen, eine Umgestaltung all Beziehungen, ganz neue Koiistella. tionen. ES scheint, daß nichts Zeinen Platz behauptet hat, die RuhmeS liste weist neue Namen 'auf. Die An erkannten und Vielversprechenden von damals, sie sind heute verges sen, verdrängt, überholt, alte Par tcien sind verschwunden, neue ent standen, feste Grundsätze, für die Dauer eines Menschenlebens be rechnet, sind der ersten schwachen Versuchung erlegen. Empfindungen, berührt ihn fast unheimlich. Dabei bemerkt er, daß ihm das Format, die Lettern, die Einteilung des Blattes, das er früher ja ost gelc scn, frenid geworden sind. Ah, endlich ein Bekannter! Aller dings kein Intimer, nur einer aus dein Dutzend, aber dasür ein Aller weltsmanil, einer, der alles kennt, alles weiß, einer, dein man im Scherz nachsagt, daß er sich verviel fälligen könne, daß er zur selben Zeit an den verschiedensten Orten zu tresfen sei. Bercnd begrüßt ihn mit einer Wärme, die einem Frcuiidjchaftsge fühl prima Qualität entsprechen würde. Nach einigen Minuten ist das Gespräch in' vollem Gang. Ein Gespräch, zerfahren, geräuschvoll, abspringend, in abgerissenen, sich überstürzenden Sätzen, unterbrochen von lautem unechten Lachen, verun ziert mit Schlagworten und zahl reichen Nanien. n Aber kommen Sie denn aus Japan? Sie wissen ja gar niohts. Bon Bronskys Tur teltaubcnhäuslichkeit zu sprechen! So etwas! Er hat sich ja schon vor sechs Monaten von seiner Frau scheiden lassen ern saftiges ü-tan dälchenl ich habe die, Einzelhci. ten schon wieder vergessen. Las sen Sie sich das von Relling er zählen, cr weiß Details " Gut, ich werde ihn morgen aus suchen das gibt zwei Fliegen mit einem Schlag dabei kann ich auch Grüner begrüßen. Die Un zertrennlichen wohnen natürlich noch immer zusammen? ' Aber wo dcnlen Sie hm? Tie beiden sind so verfeindet, daß sie ich nicht mehr grünen. Einer er zählt von dem anderen die haar sträubendsten Dinge. Berghcirn will diesen Freundcszwist, über dessen Ursache man allerlei munkelt, zu einem großen, naturalistischen, sati rischen Drama verarbeiten, welches die ganze Niedertracht gewisser Ge- cllschastskreise ekithullen soll Sie irren wohl, verwechseln die Namen. Bergheim, der zarte Ly riker, der himmelblaue Schwärmer und Müiidschempoei Hat vor etwa einem Jahre sein naturalistisches Herz entdeckt, schwört nur auf die Wahrheitsapostel, an denen er nur zu tadeln hat, daß sie noch zu zahm sind. Er will alles Bestehende niederreiszen, Kunst und Literatur ganz umgestalten nach neuen von chni entdeckten. Gesetzen. Nicht zu glauben! Also em ausgesprochener Fanatiker, wie un ser Freund Otto, der Urgerinane, der Pächter deö Deutschtums, der wütende Eprachreiniger " Aber Freundchen, wie sind Sie zurück! Hier fehen Sie nein, hier den mit Fremdwörtern ge. spickten Artikel in dein ofsiziosen Blatte, der Gleichberechtigung aller Nationalitäten und Versöhnung pre digt, er ist von unserem Ur germanen diese Wandlung über rascht Siel O, ich kann noch mit Besserem aufwarten. Sie erin nern sich doch noch an Kunz, den Wcltvcrächter, Weiberhasser, Vcge tarianer, Jägcriancr von der streng stcn Observanz na, der in der Normalllcidimg mit den wallenden Locken, wiesseil Sie er ist jetzt zierlich frisiert, nach der neuesten Mode gelleidet und hat sich zum Tamenprofessor gemacht, hält süß. liche Vorlesungen über Philosophie iiiid moderne Literatur, welchen die Damen Seefeldt und Fcrnau, zärt lich aneinander geschmiegt, andächtig auschen Aber das ist a unmöglich die. Intimität der Seeseldt und Fernau meine ich. Der Gatte der! Fernau hat doch in meiner Gegen wart erklärt, daß er seiner Frau niemals gestatten würde, mit einer Dame von der unzweifelhasten Ber- gangenheit der Seeseldt auch nur oberflächlich zu verkehren." Ja damals, als er das sagte, da hitte die Seeseldt noch keine Lo ge und Equipage. Diese nicht zu interschatzenden Zkorteile haben ihn über das Vorurteil gegen das bis chen Vergangenheit leichter hinweg-geholsen." Diese Bourgeoisie wirklich nett! Kann man sich denn eigent- ich über das Ungestüm wundern. mit dem Holtaro, der Demokrat, in einem Blatte gegen diese Gesell, chaft wettert?" Na, wissen Sie, was das be trifft? Der hat das Wettern gründlich aufgegeben, seit er die Ei ern Krone hat und bei den Fin- naiuboronen speist." In dieser Wei e nclit es kort. Auch die Bcgrüßuiiii lii alten !wobl eine Stunde lang. Das Gc mit der Legitimation Ewig" ver sehen, find bis zur Unkenntlichkeit verblaßt, Gesinnungen und Ueber zeugungen haben im tollen Durch einander ihre Inhaber gewechselt, feststehende Begrifse haben eine neue Definition erhalten, alle Farben fließen ineinander Ein wenig betäubt und verwirrt von all den Neuigkeiten, die er ge hört, begibt sich Aerend zur Ruhe. Am nächsten Morgen gilt sein er fler Gang feinein Freunde Paul. Er wählt eine srühe Stunde, um den Freund sicher zu treffen, um ihn das erstemal allein sprechen zu können, da, die junge Frau zu die ser Zeit wohl nicht sichtbar sein dürfte. Er hat dein Dienstmädchen nicht seinen Nanien . genannt, um Paul die volle Uebcrraschung zu sichern. Einige Minuten muß er im Arbeitszimmer des Herrn"' warten. Wie sie endlich einander gegenüberstehen, erst ein Ruf der Ueberrajchung, dann ein unschlüssi. ges, verlegene Zögern, das einige Sekunden dauert. Beide sind un sicher, wie, in welcher Forni sie sich begrüßen sollen. Endlich die vor schriftöniäßige Umarmung und gaiiz niechanisch, wohl um das Zögern gut zu machen, eine Wiederholung derselben. Tann ein hastiges Her vorsprudeln inhaltloser Fragen, ge dantenlos beantwortet nach dein Muster der Koiiversationsübungen in fremden Sprachen. Paul gibt die Versicherung ab, wie seine Frau sich jreucn wird, den Freund kennen zu lernen. Und hieraus wieder eine Pause, dann eine gewaltsame Unterhaltung über die Eisenbahnsahrt, uber.Rel secrlebnisse, über die Wohnungsveo Hältnisse in Paris, ein Gespräch, das mühsam ausrecht erhalten wird und durstig fortsickcrt. Nach so langer Trennuug ein derartiges Gespräch zwischen diesen beiden Menschen, die so vertraut miteinander waren, die sich so viel zu sagen haben mußten, die früher ganze Tage zusammen verbrachten, ohne Ermüdung . oder Langeweile zu empjindenl Jeder von ihnen macht sür sich diese Beobachtung und wird dadurch erst recht befangen: jeder sucht eine Erklärung. Es fehlt wohl die Kontinuität man wurde sich schon wieder hinein finden sie haben sich wohl auch ein wenig veräiidert sind älter, är mer an Einpsänglichkeit und Aus drucksfähigkcit geworden das Unbekannte, das zwischen ihnen liegt, das, was jeder sür sich allein durchlebte, hat sie wohl einander entfremdet. Aber all daö reicht zur Erklärung nicht aus. Es muß wohl mehr sein, etwas anderes. Und beiden wird es nach und nach klar. Das Gesühl des Behagens, der Sicherheit, das sie früher in der Gesellschast des ande ren empfunden haben, es fehlt jetzt, es will sich nicht cinfinden. Berend hat d,e Mche seiner Zl garre auf den Teppich fallen lassen, ohne es zu bemerken. Paul hebt sie sorgfältig auf und sagt mit einem gezwungenen Lächeln: Meine Frau ist darin so peinlich. Ja, so ein Junggeselle w du versteht das nicht." Einige Minuten spater nimmt Berend Abschied. Wir sehen UliZ doch heute abend und unternehmen irgend etwas?" Gewiß das heißt heute abend cs ist zu ungeschickt ich bin leider nicht frei. Eine Kousine meiner Schwiegermutter feiert heute ihren Geburtstag ein Familien, fest da kann ich doch nicht fehlen. Tu begreifst " Jawohl. Verend ist höflich genug, zu begreifen. Während er die Trep pe hinabsteigt, muß er daran den ken, daß dieser Paul früher einmal so unbarmherzig gespottet hat über die grenzenlose Langeweile derarti ger Familienfeste, über die Eng. Herzigkeit, Kleinlichkeit, anspruchs volle Beschränktheit der Kreise, de. nen er jetzt angehört, daß dieser Paul sich einst kühn vermessen -hat, seine Frau nach seinen Ansichten er- ziehen zu wollen. Im Laufe dcZ TageZ macht Be rend noch einige Besuche, denen er sich nicht entziehen kann, wie er meint. Besuche bei Familien, die ihn srühcr mit Einladungen be stürmten, die ihn 'zum Besitzstände ihres Hauses gerechnet hatten, denen er unentbehrlich war, wie es damals schien. - Er wird sehr freundlich enipsan gen, nian zeigt eine ganz stattliche Freude, ihn wiederzusehen. Seine Ankündigung, .daß nur zu kur zem Aufenthalt hier fei, wlrd mit einem langgezogenen Bedauern auf genommen, das ganz korrekt ist, eigentlich nichts zu wünschen übrig läßt. Und doch er fühlt sich nicht heimisch. Es ist ihm, als ob er die se Menschen zum erstenmal sähe. Er entdeckt Spracheigentümlichkeiten, Manieren, Gewohnheiten, die er früher nicht bemerkt hat. Dabei hat er die ganz bestimmte Empfindung. daß es den anderen mit ihm eben o ergeht. Die Kinder kennen ihn nicht mehr das ist sa selbstverständlich man muß ihnen erst erklären, wer der Onkel" ist. Sie nehmen keine Notiz davon und sprechen hartnäckig von einem anderen On kel", der nunmehr täglicher Gast ist, wie es scheint, der mit Papa und Mama speist, spazieren geht, Karten spielt. Sein Platz ist also ausge füllt. Nun ja auch das ist ja selbstverständlich. Die Leute konn ten doch nicht auf ihn trauern. Aber Zufällig trifft cr einige bon den Weltverbesserern" 'auf der Straße. Sie sind jetzt mit der Welt sehr zufrieden und mit sich selbst. Weißt du, es ging wirklich nicht mehr - man muß doch endlich vernnnftig werden." Er sucht eine Blumcnhandlung auf, zu deren eifrigsten Kundschaf ten er früher gezählt hat. Eine ihm fremde Verkäuferin bedient ihn. Mit gespielter Nachlässigkeit, so ne benbei, erkundigt er sich nach der früheren Bertäuferin Fräulein hm Klara so hieß sie doch wohl? Fräulein Klara ist nicht mehr da schon lange nicht. Sie bindet nicht mehr Blumen, sie erhält jetzt prächtige Buketts. Sie ist Solo dame eines Borftadttheaters." So?" Und er, der damals Be denken hatte wie albern war er doch! Abends im Theater bcinerkt er in einer Loge des ersten Ranges zwei bekannte Damen, die Lustspiel witwe, wie sie damals in den Krei sen genannt wurde, mit ihrer Mut ter. Im Hintergrund der Loge wird hie und da ein Herr sichtbar, niit dem die noch immer hübsche Frau in eifrigster Weise plaudert, ohne fich um die Vorgänge auf der Bühne zu kümmern. Er beobachtet sie. Er könnte angeben, was sie jetzt spricht: er kennt ja dieses Lä cheln, dieses Augenspiel, diese wohl berechneten, kleinen schmeichelnden Bewegungen. Alles das hat früher einmal ihm gegolten, denn der Platz dieses Herrn hat einst ihm gehört. Also auch da ist er ersetzt. Er hat sich für diese Frau nie interessiert, ihre Koketterie war ihm fogar oft lästig, aber jetzt ärgert cr sich doch. Noch einige Tage stielst er m der tadt umher, zwecklos, mit sich und allen unzufrieden, immer enttäuscht. Was er nur eigentlich erwartet hat? Einmal kommt er zufällig in die Nähe seiner früheren Wohnung. An der Straßenecks steht noch im mer der alte Bettler, eigentlich Ver käufer von Wachshölzchcn, dem Be rend täglich einige Kreuzer, an Fest tagen wohl auch einen größeren Ve trag geschenkt hatte. In den Au gen dieses Alten leuchtet es freudig Itmf, als er Berend erblickt, cr reißt die Mutze vom Kopfe und humpelb mit seinem dürsrigen Kram auf ihn zu. Dessen Freude ist aufrichtig und ungekünstelt, der hat ihn gleich erkannt, der hat an ihn gedacht. vielleicht sogar mit Sehnsucht, denn er hat seine Rente vermißt. Der hat fich nicht veräiidert, dessen Ge Innungen für Berend haben sich nicht verwandelt, bei dem hat ihn niemand ersetzt. Variante. Tcr Rucksack macht nicht den Touristen, Der Schnauzbart nicht den Potizisien, Die Fragelunft macht nicht den chrer. Der Bcjen nicht den Gajienkehrer. Der Farbentopf macht nicht den Mal, Der volle Beutel nicht den Zahtcr, Der dicke Bauch macht nicht den Brauer, Der Düngerhaufen nicht den Bauer, Der Phrascnschlvall macht nicht den Sprecher, Der große Humpen nicht den Zecher, Das seidne Kleid macht nicht die Dame, Der schöne Reim nicht die Wcakame, Die derbe Hand macht nicht den Schu ster. Die modische Mache nicht das Muster, Die Plötzlichkeit macht nicht den Blitz, Das neue Wortspiel nicht den Witz. Schnell gefaßt. Pfer dehändler (einem Käufer ein Pferd vorführend, daZ plötzlich störrisch wird): Da sehen Sie: ä kluges Tier! Hat gestern einen Luftballon gesehen und macht heut' gleich Luftsprünge. Angepaßt. Sie tragen mit Vorliebe Rot, gnädige Frau? Meinem Gatten zuliebe, der ist nämlich ein großer Nimrod. Moderne Liebes er !la. rung. Sportsmann (bei einer Liebeserklärung): Mein Fräulein, mein Herz brennt für Sie wie Ben zin! Ausrede. Frau: Du bringst den Hasen schon abgehäutet mit? Sonntagsjäger: Ja. als er mich sah. ist er gleich aus der Haut ge fahren! ZZZarlttberZchte. Omaha, Ifl. Juli. Rindvieh Zufuhr 1200. Becfsticrs fest. Gute bis beste Beevcs 12.8.5 13.85. Mittelmaß. Bccves 12.00-12.75 lMwöhnl. Vecvcs 10.0011.50. Gute, .beste Jährlinge 13.00 13.00. Mittelin. Jährlinge 12.0012.00 Gewöhnl. Jährlinge 0.7511.50 Gute b. beste Weide-Beeves 10.75 11.75. Gute b. beste Weide-BeetxS 10.75 11.73. Mittelin. Wcidc.Bcevcs 0.50 10.50. Gewohnliche Äccvcs b.zov.zo. Kühe und Heifers fest. Stockcrs und Feeders fest. Gute b. beste Heifers 0.50 10.50 ' Gute bis beste Kühe 8.509.75. Mittelmäßige Kühe 7.508.50. Gewöhnliche 6.00 7.50. . Stockers u. Feeders fest bis stark. Gute bis beste Feeders 8.75 9.50. . . Mittelmäßige 7.758.50. Gewöhnliche 6.757.50. Gute, beste Stockers 8.00 9.00. Stock Heifers 7.008.00. Stock Kühe 6.507.50. Stock Kälber 6.509.00. Vcal Kälber 9.0014.00. Bull und Stags 5.50-9.50. Stockers und Feeders stark. Bcal Kälber 9.0013.50. Schweine Zufuhr 10,000,- Markt unregelmäßig, fest zu schwach. Höchster Preis 15.30. Schafe Zufuhr 9000; Markt fest. Gute uiid beste Lämmer 14.75 15.50. ' Gute und beste Mutterschafe 8.00 8.50. Gute und beste Widders 9.00 10.00. St. Joseph Marktbericht. St. Joseph, 19. Juli. Niudvikh Zufuhr 2000; Markt fest bis stark. ,. Schweine Zufuhr 9500; beste 5 10c höher, andere fest. Höchster Preis 15.00. Durchschnittspreis 14.0015.50. Schafe Zufuhr 1800; Markt 2:z höher. " Gefütterte Lämmer 15.65. Kansas City Marktbericht. Kanfas City, 19. Juli. Rindvieh Zufuhr 10,000; Mark! langsam, fest bis 10c niedriger. . Stockers demoralisiert. Schweine Zufuhr 000, Markt fest bis 10c höher. Höchster, Preis 15.65. Durchschnittspreis 14.5015.50. Schafe Zufuhr 2000; 25c höher. Gefütterte Lämmer 15.75. , Chicago Marktbericht. Rindvieh stark. Schweine Cbicaao, 19. 5!,li. Zusuhr 4000; Mark Zufuhr 15,000; Markt stark bis 10c nicdriaer Höchster Preis 15.50. Durchschnittskreis 14.301 5.35. Schafe Zufuhr 8000; Markt, stark Gefutterte Lammer. löc" Omahik'Z'ctreidcmarkt. Omaba. 19. iYuiT Harter Weizen Nr. 2. 256260 Nr. 3 249255 Weißes Corn Nr. 2 20512 206 Nr. 3 205206 Nr. i 204.-205 Nr. 5 204 24i Nr. 6 203204 Gelbes Corn Nr. 2 199200 Nr. 3 19919912 Nr. 4 1981991 Nr. 5 19812199 ' , Nr. 6 198 198V, Gemischtes Corn Nr. 2 18934 199 Nr. 3 1981 199 Nr. 4 198199 Nr. 5 19819812 Nr. 6 197198 Weißer Hafer Nr. 2 75 7612 Nr. 3 751076 Standard Hafer 751' 76 Nr. 4 743, 75 " Gerste Malzgerste 130140 Futteracrste 120 125 Roggen Nr. 2 225227 Nr. 3 223225 f l. ., Kansas City Marktbericht. Kanlas Citn. lg Harter Weizen-- , ' Nr. 2 255262 - Nr. 3 250259 Nr. 4 252 . Noter Weizen Nr. 2 235240 Nr., 3 228235 . . . Nr. 4 225 232 Gemischtes Corn Nr. 2 202207 Nr. 3 201205 Nr. i 200202 Gelbes Corn Nr. 2 200202 ' Nr. 3 196202 Nr. 4 196 Weiß Corn Nr. 2 10s 203 Nr. 3 199202 i 103