ecitc 5-Täglichc Olnaha Tribüno-Mlttlvoch, bcn 18. Jltll 1917. Der Protest ber Lutheraner gegen bcn Verteidigttttgsrat! Ia der Ja'brstöfa Verteidigungs. rat i einem Grfafj die Anklage der Unloycilität. gegm die lutherische 5tir ehe erhoben bat, deshalb erwidern wir als Bealnte, Vertreter und Glie. der der verschiedene,! Körperschaften der lutherischen Kirche in Nebraska durch folgende Erklarnna auf diese Verleumdungen: . Die Augsburgische üonfession, Inelche als ein klares Bekenntnis der Bibellehre und Grundlage der Lehre von den Predigern der Kirche im terschrieben wird, fordert ausdrücke lich (Jcljorfam und Treue gegen die Obrigkeit. Ter kleine Katechismus, in dem die Zuhörer im konfirmandenun. terricht und vor ihrer Aufnahme als Wieder, unterwiesen werden, be fiehlt in der Hanstafel (Gehorsam gegen die Obrigkeit wie folgt: öeid linertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei dein jlönige als dem Obersten, oder den Hauptleuten, als den lesandten von ihm." 1. Petri 2,13.14. Die lutherische Kirche ist also in ihrem Bekenntnis ohne Zweideutig keit und Vorbehalt auf Loyalität gegen die Regierung verpflichtet und bedarf in dieser Hinsicht keiner Entschuldigung durch uns. -Es ist sonderbar und befremdend, dasz der ?!eb'raska Verteidigungsrat wegen einzelner ßiillc unvorsichti ger HaidlungZ' und Redeweise Ein zelner, unsre ganze ttirche ausge sondert hat zur Zielscheibe des An grins, während ohne Ziveifel unter allen Gemeinschaften und Bekennt nissen Einzelne sich gleichermaßen derselben Unbesonnenheiten schuldig gemacht habe, und doch ist das nicht beachtet worden, liegen diese offenbare Ungerechtigkeit des Staats Verteidigungsrates verwahren wir uns durch diesen feierlichen Protest. ferner, damit das Volk der Lona lität der lutherischen Kirche zur Re gierung' versichert sein möge in Ue bereiuslimmnng mit den Erklimm gen unsrer allgemeinen .orperschaf ten, erklären wir als (Glieder und Vertreter ,der luth. Kirche in Neb raoka unsre Ehre und die Loyalität des Ministeriums, foiuie der Wie der im Allgemeinen in Hingabe zn unserm Vaterland, unter dessen Fah. tte wir uns des Zchutzes erfreuen und dessen Schicksal wir unser Leben und Lein anvertraut haben, und für dessen Wohlfahrt. Verteidigung und Sieg unser Volk eintritt." Eine Erkliirnng zn der Lvvalitiito Versammlung." Es ist zn bedauern, das', Pastor Stahle von der (lencral-Smiode nach Vertagung der Sitzung und nach er folgreicher Erledigung des vorliegen den (Geschäfts privatim einem Re porter des World Herald" gegen über etwas nicht zur Sache W'höri ges und ganz lleberfliissiges mit bineinzerrte, sodasz leicht eine irrige Vorstellung erweckt werden könnte. Tie teilnehmenden Wieder der Missouri Synode wäre, wie in der Uomiieesivung betont wurde, nicht voil den zuständigen Beamten ci nannt worden, könnten aber dezen gen. daß die angenommene Erklär ung übereinstimmt mit der Stellung der Synode zum Staat. Von der son stigen Lehriiellnng 'der Synoden war keine Rede und dieselben stehen heute gerade auf demselben Stand Punkt, wo sie am Tage vor der Vor sammlung. gestanden haben. Von einer Annäherung in gemcinschaft lichcr Beziehung kaun keine Rede sein. Genannter Pastor der Heiicra! Snnode bat daher wieder sich einer .unvorsichtigen Redeweise," be dient. . E. T. Otto. Is:va hat vorzügliche Ernteattssichten! Ssinc. Ja., IS. Juli. Ter Erntebericht der landwirtschajtlichen Abteilung des hiesigen Iowa State Eollcge läßt eine überaus günstige Getreide, und Gcmüseerntc für J'o wa voraussehen, wenn die günstigen Äetterverhältnisse nur einigermasjen ankallen. . Tie größte Zunahme gegen die vorjährige Ernte weisen Mais, Ha ser, ztartofseln und Gemüse auf. 'Man rechnet, dasz der Wert der gc samten diesjährigen Erträge etwa H677,500,0U0 betragen wird, oder j60,000,000 mehr als lehteö Jahr. Man erwartet, daß Mais -100, 000,000 Bnshels bringen nürd, oder 51,000,000 inebr als im Vorjahre: Hast'r 200,000,000 Busbel und Äar tosfeln 10,000,(JCM) Bushels. Tie 6c bauten Gartenslächen haben sich gc gendnZ Vorjahr um 30 Prozent eergrößert. Boin Ant angrrnnnt. Ter 170t Süd 11. Straße woh ,ueude Lanrence Torseg wnrdc Tienotag abend Ecke 20. und Taug las Straße von ciiiem Automobil angerannt und von feineni Zweirad . zeschleudert. Er trug Perlehungen m rechten Bein taten. Unterhaltung in den ttebungslagern! Washington, IS. Juli. Tie Bundesregierung wird für Vergnü gungen aller Art für die diesen Herbst eingezogenen Soldaten in ihren Feldlagern in Hülle und Fülle sorgen. Jedes Feldlager wird ein riesiges Theater haben, iil ivelchem die berühmtesten Schauspieler. Sän ger, Sängerinnen, Pianisteil und Geiger des Landes Vorstellungen ge den werden. Auch für Ballsäle wird gesorgt werden; jeden Abend sollen Tanzvergnügen stattfinden. Ports tllco stimmt für Prohibition: San Juan, P. 3l 18. Juli. Die jetzt bekannt gewordene Resul tate der Wahl am Montag lassen ersehen, das; sich die Bevölkerung der Insel Porto Rico mit einer ganz enormen Mehrheit für die Irinfi'ch nmg von Prohibition erklärt bat. Zwei Drittel entschieden sich siir Pro. hibition und nur ein Triltel dagc gen. Die Kette. Erzählung von Hermann Wagner. Billy Snnday nins, Strafe bcrapprn. Portland, Ore, 19. Inli. Tas Automobil von Billy Sunday, der sich aus der Fahrt von seiner Farm bei Hood Niver nach Portlano be fand, wurde gestern ans der Brücke über dem Willamette angehalten, weil der Chauffeur zu schnell fuhr. Ter Lenker wurde zn fünf Tollars Geldstrafe verdonnert, die Billy bc rappte er hat es ja. Bahnen sparen J, 000,000 Tonnen Kohlen. New 7JciT, IS. I'uli Fairsa? Harri son, Vorsiyer der Eisenbahn, riegdbehörde. gab gestern bekannt, daß die Bahnen des Landes eine Menge Personenzüge haben ein gehen lassen. Tie Strecke, welche diese ausfallenden Züge im Laufe eines Jahres zusammen befahren, macht 16,267,02 Meilen jährlich ans. Ter Fortfall dieser Züge be deutet eine italilencrsparnis von über 1 ,1 20,000 Tonnen im Jahr hin durch, die mm für andere Zwecke be niibt werden können. Gestorben. Fred NockenhaiiZ ist gestern nach mittag um .'5 Uhr an der Schwind sucht im Alter von 02 Jahren in der Wohnung seiner Nichte, Frau August Pflanz, 100.") Martba Str., gestorben. Ter Verstorbene kam im Alter von 10 Jahren nach Ame rika td ließ sich vor 33 Jahren in Omaha nieder. Vor fünf Jahren zog er nach Los Angeleo. Eal., tau, jedoch schwer erkrankt vor fünf Wo chen wieder nach Omaha zurück. AIs Junggeselle lvobnte er viele Jahre ail der 13. lind Gust Str. Er wird von zwei Brüdern betrauert Herr Arnold Nockenhau?, McPhearson, Stau,, und Frank Nockenhau? in der alten Heimat. TaS Begräbnis sinket Tonnerc-tag morgen von der St. Josephs Kirche aus auf dein St. Maria Magdalena Kirchhof statt. Alter deutscher Bürger gestorben. Im Alter von 72 Jahren ist Au. gust Zievell, einer der alt angesessen neu deutschen Bewohner der Stadt, am Montag in einem Hospital an tiiient Herzleiden gestorben. Ter Verstorbene wird von vier Sühnen überlebt. Tie Beerdigung fand hellte, Mitftrn)ch nachmittag, zwei Uhr, in dem Graveland Park Fried Hof statt. Herr Pastor Schaeffer von der deutsch-evangelische St. Johns Stirchc hielt die, Leichenyredigt. Nachlässigkeit verursacht Fcuers briinst. In der Fabrik der Omaha Auto Top Eo., 70'. 711 Süö 15. Straße entstand infolge der Nachlässigkeit ei es Fremdeil Tienstag nachmittag ein Feuer, das eine Schaden von $25,000 anrichtete. Wie der in der Fabrik angestellte 11jährige Ed. Smith aussagte, hatte ein Fremder, der den Abort benutzt hatte, sich eine Zigarre angezündet und das brcn ncnde Streichholz iil einen Hansen Zelluloidstücke geworfen. Tiefelben fingen sofort Feuer und brannten bald lichterloh. Smith wurde an der Stirn, und im Gesicht verbrannt, und wurde hinausgetragen. Jnfol ge der in der Fabrik angesammelte Gasolingase entstanden drei Erplo. statten, die das Fortschreiten des Feuers begünstigte,!. In dein We bäude befanden sich 35 Personen, da runter 11 Arbeiterinnen, die sich mit Mühe retteten. Landstrasie nach Fort Erouk. Beamte von Sarvy soivie von Douglas County und der Stadt Omaha hielten mit cineiii Sonder komitee des Eommercial Elnbs eine Besprechung ab, in der man sich auf eine Pflasterung der Landstraße von Oiuaha uach Fort Erovk einigte. Es wurde der Beschluß gefaßt, an Nebraskas Vertreter im Kongreß zn telegraphieren, das !lriegsaint für das Projekt zn erwärmen, damit dasselbe einen Teil der kosten mit übernimmt. Carry', die gutcu Reiniger. Es ist acht Uhr morgens. Er schläft noch, wie es überhaupt seine Gewohnheit ist, früh, lange zu schla fcn, während et die Nächte, oft bis in den !Norgen hinein, dazu benützl, zu lesen. Sie rüttelt ihn an der Schulter. Steht auf sagt sie. Sie ist schlechter Laune und ver birgt das nicht. Sie haßt, das lange Liegenbleiben. Sie geht schon um neun zu Bett und erhebt sich früh um sechs. So hat man sie erzo zcn. Wie spät ist tV fragt er. Halb neun." Er schließt nochmals die Augen. Na. wird's endlich drängt sie und sieht ihn hos an. Kein Mensch schlaft um diese Stunde. Natürlich daran, daß Du arbeiten mußt, senkst Tu nicht. . Er streckt die Arme, gähnt und Ul)t verdrossen auf. Gleich, gleich." sagt er. Sie wirst noch einen Blick auf hu 'und geht dann. Die Türe fällt ulsanft zu. Das gibt einen häßlichen Ton. Während er sich zum Frühstück hin setzt, geht sie im Zimmer umher, wischt den Staub auf. putzt die Mo bel, schiebt die Stühle von einem Platz auf den anderen. Es wird vadurch unruhig und ungemütlich im Zimmer. Ein Mädchen zu hal ten, verbieten ihnen ihre Verhalt nisse. Eigentlich hat er keinen Appetit. Zögernd gießt er sich den Kaffee ein. Das Brötchen, das sie ihm yingelegt hat, zerbröckelt er mißmu tig. Brrr. . ." er schüttelt sich, der Kaffee ist miserabel." Sie unterbricht ihre Arbeit und sieht auf. Ihre Lippen zucken. So." sagt sie. mir hat er sehr gut geschmeckt." Er ist nicht frisch. Ueberzeuge Dich, u ist ganz lau." Natürlich." sagt sie, wenn man um zehn Uhr aufsteht. . ." Ich habe Dir schon, hundertmal erklärt, daß ich frischen Kaffee der lange!" Sie stellt sich dor ihn hin, ist atem los und stemmt die Arme gegen die Hüften. Uno das Geld? Fragst Tu da nach, woher ich das Geld dazu neh me?" Dir ist es nur um die Mühe zu tun," sagt er und schiebt heftig die Tasse von sich. , Und Dir ums Nörgeln," re pliziert sie, nichts macht-man Dir recht. . ." Sie wischt und putzt weiter, nur noch nervöser als zuvor und mit mehr Lärm als nötig wäre. Er erhebt sich, nimmt Ueberrock, Hut und Stock. Heize tüchtig ein," sagt er, ich werde arbeiten. . ." Du gehst fort?" fragt sie. mit ei nein Blick auf das Frühstück. Hast Du verstanden? sagt er, ihre Frage ignorrierend, ich will nicht wieder frieren. . ." Die Tür fällt krachend zu. Als er zurückkommt, findet er das Zimmer in Ordnung. Alles liegt an seinem Platze. Auf seinem Schreib tisch ist nichts angerührt. Darauf ver steht sich seine Frau. Er legt ab, wechselt die Schuhe, jieht seine oequeme Hausjacke an. Älles ist bereit, er braucht es nur zu .greifen. Und das freut ihn. Auch oaß er allein ist, freut -ihn. Er ist beinahe zufrieden. Er geht langsam im Zimmer auf und ab. Seine Gedanken sind bei seiner Arbeit. Dann und wann lehnt it sich an den Ofen, wärmt sich die Hände. Er verträgt keine Kälte. Seine Frau ist in der Küche beschäf tigt. Endlich begibt er sich an den Schieibtisch. Er legt das Papier zu recht, taucht die Feder ein, setzt an. Da findet er mit einem Male, daß es doch nicht warm 'genug ist. Ihn fröstelt. Er erhebt sich, knöpft seinen Rock zu und stellt sich an den Ofen. Seine Frau steckt vorsichtig den Kopf zur Tür herein. Wenn er ar beitet. respektiert sie ihn. denn von oem Ertrage seiner Arbeit bestreiien sie ihr Leben. Sie stört ihn nicht gerit. Ist es warm genug?" fragt sie bescheiden. Sie hofft auf eine schwache Aner kennung, da sie mit den Kohlen wahr iich nicht gespart hat. Nein", sagt er verbittert, es ist kalt.' Sie kommt herein, -sucht ihn un gläubig an und macht eine beteuernde Leste. Aber. . ." sagt sie. Er schneidet ihr das Wort ab. Es ist kalt." sagt er bestimmt, .ich kann hier nicht sitzen." .Aber. . . ich versichere Dich. . Du sparst, eben an den Kohlen." sagt er gereizt. -..,,v . .Durchaus nicht. Und überhaupt . . . ich finde, daß ti hier sehr warm ist. Fast unerträglich warm." Er steckt seine Hände in die Ho sentnschen und sieht seine Frau höh nisch an. .Und ich bin wohl blödsinnig, wie? ? Ich unterscheide wohl nicht mehr, was warm und was kalt ist?" Sie weicht dem Streit aus. Sie schüttelt nur den Kopf. Du bist einfach krank." saat sie und geht. Er seufzt. Dann zieht er seinen Ueberrock an und setzt sich wieder an den Schreib tisch. Während des Mittagessens bessert sich seine Stimmung ganz erheblich. Da er nicht gefrühstückt hat. hat er jetzt Hunger. Auch versteht es seine Frau, vorzüglich zu kochen. .Willst Du noch Suppe?" fragte sie, erfreut darüber, daß es ihm schmeckt. Er sagt Danke", nimmt aber trotz dem noch einen Teller. Was gibt es sonst noch?" fragt er. .Schnitzel mit Spinat." Und dann?" .Dann gibt es nichts mehr," sagt sie. Weiß Gott." sagt er und lacht, ich habe einen unmenschlichen Hun ger." Doch." erklärt sie, es aibt noch Kaffee." Mit Kuchen?" fragt er. Sie nickt. Heute ist schönes, trockenes Wet ter," fühlt er sich verpflichtet zu sa gen, während er das Fleisch zer schneidet. Ja, und die Sonne scheint hübsch warm." pflichtet sie ihm bei. Im stillen denkt sie bei sich: wi: selten komme ich aus dem Hause. . . .Aber kalt ist es viehisch kalt." sagt er. .Gott Du hast ja Deinen Pelz," wendet sie ein. Er sieht sie an. Wollen wir spazieren gehen?" fragt er. .Wenn Du killst V .Abgemacht, wir gehen," entschei det er. Sie springt auf, sie ist voller Freu de. ' Sie verbirgt das hinter der Ge schäftigkeit. mit der sie sich über das Geschirr hermacht. .Was soll ich aber anziehen, Tu?" Er unterdrückt diesmal seinen Aer ger über diese Frage. Er zuckt nur mit den Schultern. .Gott, was Du willst." .Das braune Kostüm?" fragt sie. Das braune Kostüm," sagt er ge lassen. Sie gießt ihm den Kaffee ein. Diesmal ist er frisch und duftet. Die Luft draußen ist eisig. Doch da der Wind nicht geht und die Sonne mild scheint, empfindet man das nicht so fthr. Er ist in seinen Pelz gehüllt, die Mütze hat er bis über die Ohren her abgezogen. Ihr genügen, da sie ab gehärtet ist, Loa und Muff. Die Lust hat ihre Wangen gerötet. Das macht sie frisch und hübsch. Sie gehen nebeneinander, nicht allzu schnell, ohne viel zu reden. Die Häuser der Stadt liegen schon hinter ihnen. Das braune Ackerland ist be reift, der Boden gefroren. Die jun gen Kastanien zu beiden Seiten des Weges starren mit ihren nackten Ae ften wie große Nuten gegen den Him mel. .Sieht das nicht grotesk aus," sagt er, .eine Allee von Ruten. . ." Wie?" fragte sie, da sie nicht der steht, was er meint. .Ich meine die Läume." .Schön. . .ja, gewiß. . . es it rei zcnd." .Und erst der Himmel," fährt sie fort, wie blau. . " .Wie gemalt," sagt er ironisch. Wie gemalt," bekräftigt sie leb haft. Da unterdrückt er seinen Spott und sieht zur Seite. Aber sie merkt es noch und wird unsicher. Sie schweigen eine lange Weile. Da wird es ihm plötzlich warm im Herzen, und es ist ihm, als müßte er auch sie erwärmen können. Nur den richtigen Ton, scheint ihm, hat er bis her nicht getroffen. Und zu wenig Geduld hat er gehabt. Und er spricht zu ihr von seiner Arbeit. Er tut es zuerst etwas befangen und noch widerwillig. Als er aber ihre frohe Miene sieht, geht er aus sich heraus, wird lebhaft, gestikuliert. Es ist eine Novelle großen Stils, die er vorhat. Den ganzen Plan breitet er vor ihr aus. Er hebt die einzelnen Personen hervor, nimmt sie gleichsam zwischen seine Finger, cha rakterisiert su. Und er benützt alle Farben und Töne, die ihm zur Wer fügung stehen, um die Stimmung, in die das Ganze getaucht sein soll, zu malen. Dann schweigt er. von sich selbst berauscht, ein wenig be schämt ob seines Feuers. Er sieht in die Wolken. , .Das wird gut," sagt sie zufrie den, etwas zu laut und zu gewöhn lich. .wirklich, ich finde es nett!" Er verzieht di Lippen. Du findest e! nett," sagt er ge quält. Sie hört ihn nicht. .Wie weit bist Du schon mit Yt ser Arbeit?" Er will nicht antworten, sagt aber dann: .Roch nicht weit." Wird sie lang?" .Nicht sehr." Wohin wirst Du sie schicken?" Er wendet sich ab. Seine Stimme klingt rauh. Was weiß ich. Es ist ja auch belanglos." Sie seufzt. .Wenn nur. bald Gelo käme," sagt sie. in fünf Wochen ha ben wir die Miete." .Ich weiß." sagt er finster. Diese Sorgen," fährt sie fort, wie es andere Leute dagegen ha bcn. . ." Sie zählt ihre Bekannten auf, ihre Freundinnen und Verwandten. Allen geht es gut, alle sind sie in sicheren Positionen. Es lst eigentlich recht traurig, sagt sie, daß wir so gar nichts ha ben. . ." ,So gar nichts ?" Daß wir keine 5iindcr haben. Wozu leben wir denn?" Ach so." sagt er voller Gleich mut. Gar nichts, gar nichts haben wir," klagt sie. Du täuschest Dich." erwidert er, ich habe so manches." Ja Du. Aber ich?" Er lacht gezwungen. Freilich, freilich", sagte ek. Habe ich vielleicht etwas?" fragt sie mit Nachdruck. Nichts, gar nichts," gibt er zu rück und nimmt sich vor, jetzt nicht mehr zu reden. Sie sieht ihn an und fühlt, daß sie ihm weh getan hat. .Nun bist Du wieder böse," sagt sie. Er erwidert nichts, sondern sieht nur verbissen zur Seite. ?o gehen sie stumm nebeneinan- der. Zum Nachtmahl hat sie ihm et- was bereitet, was er besonders gern ißt: ein Rumsteak mit Meerrettich, in feinster Butte gebraten. Es ist eigentlich ein viel zu luxu riöses Nachtmahl für sie beide, er weiß das. Und wie sie es ihm ser viert, mit dieser zu offenkundigen Dienstbeflissenhcit, m diesem maßlo sen Bestreben, ihm recht zu tun, das macht ihn traurig. Er denkt nach. Sie meint es gut, sie will ihn versöhnen, gewiß. Aber hat er denn ein Recht, ihr bös zu sein? Er hat es. Er hat es nicht. Das ist die Frage. Sie gießt ihm Bier ein. Es ist kalt und frisch und braust. Sie hält ihm ihr Glas entgegen. Prosit!" sagt sie. Zögernd stößt er mit ihr an. Prost", sagt er. Sie setzt sich an seine Seite und legt ihren Arm auf seine Schulter. Mit der Hand fährt sie ihm durch die Haare. Laß das," sagt er. Sie bringt ihre Wanae an sein Ge sicht. Er rückt zur Seite. Ich bitte Dich. . ." sagt er un wirsch. Ich will aber!" ruft sie aus. Ihre Stimme hat den überlegenen Ton der Verständnislosigkeit. Er denkt wieder nach. . . Aber sie küßt ihn! Die Nacht ist da. Im Ofen sind Kohlen nachgelegt worden, das Zimmer ist von einer ein schläfernden Wärme durchglüht. Die Petroleumlampe gibt ein gelbes, ru higcs ' Licht, das den größten Teil des Zimmers in einer matten Däm merung läßt. Ein nicht zu starker Duft von Zigarettenrauch gibt dem stillen Raum einen Stich ins Pi kante. Er hat sich im Schaukelstuhl lang ausgestreckt, hinter ihm auf dem Schreibtisch steht die Lampe. Er hat ein Buch aufgeschlagen, liest aber nicht. Sie sitzt auf dem Sofa und hä kelt. Und dann zu Weihnachten, Tu da hab ich aber wirklich! gar keinen Wunsch." So," sagt er, und warum nicht?" Ihre Stimmen sind gelassen, leise und zufrieden. So gleichmütig, ge dämpft und leidenschaftslos wie das Tick-Tack der Wanduhr. Nur etwas müder, scheint es. Wir wollen sparen," sagte sie. Wir haben ja alles. Das heißt " Ein Paar Schuhe werde ich brau chen." Er nickt. Und Du brauchst einen neuen Hut." .Wozu?" .Doch," sagt sie, .der alte ist schon zu schäbig." .Ja, wenn Tu meinst. . ." Sie gähnt. Sie ist schon sehr schläfrig. , Sie legt die Arbeit, die mehr ein Spielzeug ist, beiseite, kreuzt die Ar me hinter ihrem Kopf und lehnt sich in das Sofa zurück. .Aber einen Wcihnachtsbaum wol len wir machen. Meinst Du nicht auch?" ... - 1 .Gewiß." pflichtn er ir bei. .Wir nehmen eine Fichte. Die Tannen sind zu teuer. Eine ssichte tut es doch auch. Wie?" .Sicher," sagt er. -Eine ganz kleine, hübsche Fichte! Wir behängen sie mit Nüssen und kleinen Aepfeln, die zuvor in Gold schau getaucht sind. Und weiße Ker zen stecken wir auf. . ." Ihre Stimme wird noch leiser und bekommt etwas Verträumtes. Sie erzählt von den Weihnachtsbäumen, die sie gehabt hat. als sie ein Kind war. Und er Hort ihr aufmerksam zu und nickt hin und wieder mit dem Kopfe. An den Fenstern sieht man die Eisblumen glitzern. Durch den Ofen kommt manchmal ein pfeifender Ton. Ein starker Wind hat sich draußen erhoben. Plötzlich lacht sie. Du," sagt sie, manchmal denke ich wirklich, iß Du noch berühmt wirst. . ." .Ach geh!" Das wäre komisch! Was würden die Leute dazu sagen?" ..Nichts." Das wäre doch. . . doch genant! Ich meine wenn die Leute einen so begucken. . .!" Sie lacht nochmals und schüttelt den Kopf. Freilich wenn wir reich da durch würden. . ." Sie unterbricht sich und sieht ihn an. Was weiter," sagt er. Ich kann mir das nicht denken," sag! sie leise, wir und reich!" Daran gewöhnt man sich schon", sagt er ohne Spott. Reich sein, das will ich gar nicht, nein. Aber weißt Du wenn man immer so viel hätte, als man gerade braucht das wäre schön!. . . Keine Sorgen sollte man haben!" Gott ja," sagt er gemächlich. Sie schweigen. Dann seufzt sie auf, legt ihre Arbeit zusammen und löst die Nadeln aus ihrem Haar. Er blickt wieder in sein Buch. Sie tritt zu ihm. Wirst Du lange lesen?" fragt sie. Nein, nicht lange." Sie hält ihm die Wange hin Gute Nacht." sagt sie. Er küßt sie. Gute Nacht." Sie überblickt noch einmal das Zimmer. Einige Apselschalen, die auf den Boden gefallen find, hebt sie auf. Dann geht sie. Er sitzt nun allein. Er macht sich's bequem, dehnt die Arme und schraubt dann das Licht ein wenig höher. Nun wird er lesen. - Sparsamkeit mit Blechbüchse, Da jcbt an allen Ecken und Enden Erhaltung von Nahrung- und an- hpren Wuftnriiitfn iiphrchint Vnirh fn .. y .... r.W.a. VI. W, sei auch der möglichen besseren Nutz- oarmachung von Ronserven-BIech-büchsen gedacht, die bisher auch von haushälterischen Personen meistens weggeworfen wurdm, und von denen höchstens einige noch von Rittern der Heerstraße verwendet worden sind. Manche Auslander in Amerika Pflegen schon lange solche Büchsen oder Kannen mehrmals zu benuken. ehe sie dieselben aufgeben. Sie emv- fehlen dafür folgendes Verfahren: Will man eine Tomaten oder sonstige Büchse No. 3 öffnen, obne sie zu verderben, so stelle man sie mit dem Boden nach oben und lege auf den mittleren Kreis oder die jlappe eine große und sehr heiße Kohle. Nach einer Minute kann man die Kohle weznehmen, und dann läßt sich die Zinntappe leicht abheben. min entferne sofort den ganzen In halt der Büchse, wasche diese, trockne sie gründlich und hebe sie an einem trockenen Platze auf. Alle die run den kleinen Zinn - Zentren bewahre man für späteren Gebrauch. Man kann die Buchse lederzelt wieder zum Einmachen von Tomaten, Beeren oder anderen Sveisen nehmen und ganz wie mit einer neuen Büchse versayren. Jeder, der auch nur em bißchen mit dem Löt-Eisen umzuge hen vermag, kann die Kanne wieder zulöten. Aber nie brinae man Tomaten oder laureyaltiges Obst rn andere, als Tomaten oder Beerenbüchsen; diese sind eigens dafür behandelt worden, den Säuren zu widerstehen! Mais, Erb en. Bohnen u. s. w. können m alte Büchsen eingemacht werden, in denen solche Gemüse vorher waren. Wer noch nicht löten kann, öffne und verlöte erst irgend eine alte Blechbüchse zur Uebung. Es gehört wenig dazu. Ohne Maulkorb. I L0U BICK Vieh-Nommissons-Händler gimmkk 138 140 kchang ' CmH, Ncdr. Xattm 6 Sb. keMIche ikhzi.ch.cr ftnd als undc ,e,derck gesucht, mi ,' teutsch int sin, gc,, bereit, emtiIch S ins, iil erteilen. kstkkNlk k!ie etti National Baut wi Ut etotf SJor& tS. vssssmmui Dr Sckmhmann Schnüffler duht iurch ' tiSsl'j weißc Handschuh sitz Un lagt iyr icden Hasclas Sei' G sctzcsauge blitze. Uff eimol zuckt er grimmig uff lind rüst : Hc. Sie Biadämchck hr Hundle hat kein Maulkorb a', iAj wa)i zur rrvs ore, mmajei .Vcrbitt' mcrs", sagt Madümche spitz, Mich 11 ff dr ltzak du i'blaael Des Hundle geht mich gar nix a', Ihr lliunt's ja selwer frage!" ycg giav s na , braust dr Schutzmann i,if. Un 's schwärze sich sei' Miene. xa yunOie an doch Jhne nooch, Und dcjlwcg g'hörts a hnel' ct?t awcr pfaucht's Madämcbe hi n Jbr last oi)nt Maullorb nooch M s'lMU mir tzach nttl" . Marktberichte. Omaha, 18. Juli. Rindvieh Zufuhr 1800, Bwfsticre stark bis 1c höher. . Gute bis beste Bccvcs 12.75 13.85. MittelmäK. Vecvcs 12,0012.73 ttcwöhnl. Beeves 10.0011.50. Wut?, beste Jährlinge 12.65 13.35. Mittelm. Jährlinge 12.0012.60 ttiMiöhiil. Jährlinge 9.7511.50 Gute b. beste WeideBeeves 1,0.75 11.75. Gute b. beste WeidcBeeves 10.75 11.75. Mitteln!. Weidc-Beevcs 9.50 10.50. cwöhnliche Becveö 8.259.25. Stiche uud Heifers stark bis 10e höher. Gute b. beste Heifers 9.50 10.50 Gute bis bcne Kühe 8.509.75. Mittelmäßige Kühe 7.508.50. Gewöhnliche 6.007.50. Steckers u. Feeders fest bis stark. Gute bis beste Feeders 8.75 9.50. Mittelmäßige 7.758.50. Gewöhnliche 6.75-7.50. . Gute, beste Stockcrs 8.009.00. Stock Heifers 7.00-8.00. Stock Üühe 6.507.50. Stock Kälber 6.50 9.00. Vcal Kälber 9.0014.00. Bnll und Stags 5.509.50. Stockers uud Feeders stark. Ncal Sälber 9.0013.50. Lchwcine Zufuhr 14,750; 10- 20c niedriger, zu langsani... Tnrchschuittspreis 14.3514.65. Höchster Preis 15.35. Tchafe Zufuhr 5800. 15.50. Gute und beste Mutterschafe 8.00 8.50. Gute und beste Widders 9.00 10.00. St. Josrvl, Marktbericht. St. Joseph, 18. Juli. , Nindvieh Zufuhr 2000; Äarkt fest bis stark. Schweine Zilsnhr 7000; beste 10c niedriger, andere 15 25c uiedri W- Höchster Preis 15.50. Turchschnirtspreis 14.50 1 5.45. Schafe Zufuhr 500; 5 10c hö her. Kansas City Marktbericht. Kansas Eity, 18. Juli. Rindvieh Zufuhr 12,000; Markt firm bis 10c höher. Beste Stockers fest, andere lang. sam bis schwach. Stälber flau und niedriger. Schweine Zufuhr 7000; 10 15c niedriger. ; Höchster Preis 15,50. Turchschilittsprei 14.5015.40. Schafe Zufuhr 3000; 25c höher. Gefütterte Lämntfr 15.50. Chicago Marktbericht. Chicago. IB. Juli. Rindvieh Zufuhr 15,000; ä'carkt stark bis 15c höher. Schwrinc Zufuhr 29,000;- tuet stenö 15 20c niedriger. . Höchster Preis 15.60. Tnrchschuittspreis 14.3515.35. Schafe Zufuhr 9000; Markt stark bis 15e höher. Gefütterte Kammer 15.60. Cmalja ttetreidcniarkt. rntnlm. 1. 'ult vy:.. j Harter Weizcu ' m Nr. 2 2 50257 Nr. 3 2 47252 Weißes (5oru Nr. 2 200202 Nr. 3 200201 Nr. 4 1 99200 Nr. 5 198199 Nr. 6 197198 Gelbes Coru Nr. 2 195196 Nr. 3 195196 Nr. 4 1 9519512 Nr. 5 1941- 195 Nr. 6 19419112 Gemischtes (5orn Nr. 2 193194 Nr. 3 1 93193. Nr. 4 192V1. 1931a Nr. 5 19219212 Nr. 6 1911921,2 Weiszcr Hafer . Nr. 2.7 41' 75 Nr. 3 7411 74z Standard Hafer 74741' Nr. 4 73 , 73 Gerste Äalzgcrstc 123 li.i Futtergerslc 125130 Roggen Nr. 2 2 25228 Nr. 3 223225 Abonniert aus die Tägliche TribiM " , ' . ' . , '- - ' ' ' " ' ' ' ' -a"" .-,.-..-.,-,.,, -. f V" i ' - . MM5W itmW g L ... ' ij ii il --. - - - t r & ' ' , - Cw-JU f-lTXmmm, ' 5 . ' . ' ' , 'W-.',:, ', .''l-i'v''.'.