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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (July 18, 1917)
Seite 'I-Täglicho Omaha Trilmno-Mittwoch', den '18. JM'1O17. Tägliche Omaha Tribüne TRIBUNE PUBLISHING C0.j VAL. J. PETER, President. lZN Howard Str. Telephon: TYLER S40. Omiha, Nebraska. Preis bc Tageblatts: Durch den Träger, ver Wch, 10c; durch die Post, pn Jahr $5,00: einzelne Nummern 2c, Preis des Woche, blatts: Bei strikte? Boranöbezahlung, per Jahr $1.50. fcntered second-class matter Marth 14, 1912, at th postoffice k Omaha, Nebraska, ander the act of Coagress, March 3, 1879. C'nwljo, Neb., Mittwoch, den 18. Juli 1917. Ue!n Zeichen der Schwäche. Der ctatiormcchiol im deutschen Reich hat die Konfusionsräte der crnWchcn Preise rein ans dein Häuschen gebracht. Und doch müssen sie ein aeneben, das; derselbe nichts ändert in der Situation. Bellimann-Hollmegs Nachfolger, Tr. Michaelis, verfolgt dieselben Ziele seines Vorgängers und das Vertrauen des deutschen Volke? in die Lenker seiner Geschicke ist nicht erschüttert worden, wenn es sich auch, wie alle Völker, die in den Krieg ver wickelt sind, nach dem Frieden sehnt. Aber demütigend dürfen die svrie. densbedingungen nicht ausfallen, zunialen seine Militärmacht nickt crjdnif--tert ist, was von seinen Gegnern nicht gesagt werden kann. Tie setzen ihre Hoffnungen auf den grossen Nachschub aus Amerika und die Schreckschüsse, die von hier alltäglich auf die deutsche Autokratie abgefeuert werden in Gestalt eines Heuschreckenschwarms von Fluginasännm, einer Unterseeboot Vernickwngserfindung, mit der sich Hexenmeister Cdison beschäftigt, und die große Armee, die kriegsbereit gemacht und übers Meer transportiert wird. Vorläufig spürt man aber in Teutschland vor diesen drohenden Ge wittern von 3,500 Meilen Entfernung noch keine große Furcht und je drohender dieselben ausgemalt werden, deno stärker wächst das Gefühl - unter dem deutschen Volke, auszuharren bis zum Ende. Und das Ende nmg ganz plötzlich kommen, ehe wir vollständig vorbereitet find zum Eingreifen. Tie Tauchboote verrichten noch ungefchwächt ihre Arbeit, die neue Offensive in Rußland hat die erhofften Resultate nicht erzielt, die Italiener kommen keinen ftufj breit weiter und die Engländer und Franzosen erleiden bei allen Angriffen blutige Scklapvcn. Tie Diplomaten spitzen allcrwärts die Ohren, waö der neue Reichskanzler für einen Äink geben wird, an den sich Anknüpfungen für Friedcndbedingungen machen lassen. In dem Mini, ficrwechscl ist auch nicht eine Spur zu entdecken, die auf einen Betlelrnedeii hindeutung oder ein Zerwürfnis zwischen Volk und seines Regierung. ). w. w." Es ist nicht leicht, sich van dem Wesen der Jndustrial Workers of the World" (F. W. 23."), ihrer Organisation und dem amps. in dem sie stehen, ein einigermaßen klares Bild zu machen. Nach den Tarstellun gen ihrer Gegner sind sie schwarze Teufel, die stets und überall nur Unfrieden stiften und o.if Zerstörung, Brandstiftung und Raub aus sind; nach den Schilderungen ihrer Freunde, bezw. ihrer Führer Freunde scheinen sie blutwenig zu haben sind sie bemitleidenswerte Opfer fj operativer Ausbeutung und gehässiger Verfolgung seitens der Staats gewalten und der flutgcstellten und selbstzufriedenen bürgerlichen Elemente der westlichen Staaten, in denen sie zur Zeit so viel von nch reoen machen. Zurzeit denn früher hörte man von den I. W. W." nur aus ; dem Osten, vornehmlich ans New f)ort und den benachbarten Industrie.! bezirken, und dort waren so gut wie ausschliestlich Russen (rassische Juden) und Slawen Mitglieder der Organisation, die sich zu den Anschauungen und Zielen des außecstsn radikalen Flügels der französischen Arbeiterschaft' bekannte tfnd die Sabotage" als Kampfmittel und Kamvfweise annahm. Tamals hatten die I. W." ihre Hmivtstärke in der Teztil und Kleiderindustrie des Ostens, deren Arbeiterschaft zum weitaus größten Teile im Lande noch völlig fremd war und dem amerikanischen Trades Union-Wescn fern stand. Noch fremder als den: Durchschnitte der Bevöl tcrung stand die I W. W. ".Organisation dem deutschen Element und der dcutickamcrikamschen Arbeiterschaft gegenüber. Sie war den Bürgern und Arbeitern deutschen Stammes und Ursprungs schon Tank ihres russisch -französischen Ursprungs und ihrer Gefolgschaft fremd und einiger iunßen zuwider, und die de,utschamerikanische Arbeiterschaft, die in den Gewerkschaften oder Unionen" so sehr stark vertreten ist und so treu zum . ; ... rn.r... , :ti F1.X. ...-f. l.,.sS.i3 y v N. rtfSnitt.. ti.uon VL'en i)V.ll, UlllUl IIU) uuu) i'i -iimi.it.i3 uuucuuftiu viu uumiiiif' widrigen und umWrzkerischen Lehren, die die Führer der I. W. 23.5" prediaten und vertraten. Jetzt scheint die I. SS. V." ihr Arbeitsgebiet aus dem Osten nach dein fernen Westen verlegt und sich in ihrer Mitgliedschaft, wenn nicht in ihrem Wesen, völlig geändert zu haben. Jcht scheinen, allen Berichten zufolge, hauptsächlich Arbeiter in den Kupferminen Arizonas, Bergleute in Colorado und Montana und Holzfäller (Lumbcr Jacks") und Saison Arbeiter in den nodioesilichen Staaten Mitglieder der ..I. W. W." zu sein. , rtr hn'v.i ps. hie ..X. 23. 53 ".Aeweauna sei deutsche Mache und werde von duttschem Gelde finanziert: wird der Eindruck erweckt, als seien vor zugsweise Teutsche die bösen Ruhestörer. Das ist schwer zu glauben. Der Gedanke erscheint als zu dumm, als daß er irgendwo Aufnabme finden könne. Tcnn wie unter den Kieidcrmachcrn New Jocks, so sind auch unter den Arbeitern in den Bergwerken Arizonas und Colorados, unter den Lumbcr Jacks" und landwirtschaftlichen Taison-Arbeitern bekanntermaßen sehr Wenige deutscher Geburt oder Abstanmiung zu finden. Den Teutschen und den Amerikanern deutschen Blutes befriedigt deren Arbeit so wenig, wie die Grundsätze der I. W. B," ihnen zusagen, und deutsches Geld kann drüben" so gut verwendet werden, daß nur heller Wahnsinn daran denken könnte, auch mir eine lumpige Mark zur Aufwiegelung. Verhetzung und Verführung armseliger, allein Deutschen ganz und gar fremden Arbeiter im fernen Westen Amerikas zu verausgaben. Aus Seattle wird gemeldet, die dorti. gen Vundcöbeamten hätten, beschlossen, aus der I. W. WAOrganisation den Teil herauszunehmen der deutsch ist oder von deutschein Einfluß bo. berrscht wird"; und die betreffenden -Leute zu internieren. Tas ist reckt. Das sollen sie nur tun. Tas soll überall geschehen. Viel wird man ja wohl nickt finden, aber es wird. damit den Teutsch-Amerikanern ein be. sonderer Dienst geleistet werden. Tcnn die wollen von irgendwelchen un. gesetzlichem Treiben nichts wissen und find geneigt, sich derjenigen Stam. mesaenost'en zu schämen, die Mitglieder der I. 23. W." sind vor- , ausgesetzt natürlich, daß diese auch nur aiinähernd so schlimm ist. wie - acschildcrt. Das Lcbtcre scheint noch die Frage. Tcr Bericht über die Auswei. sunz der 128 I. 33. .".Mitglieder aus Viobee, Arizona, wid andere Meldungen drängen zu der Aimalnne. daß die Schuld an beiden Seiten liegt: die I. W. W.s" sich vielleicht Trobungen uns unoerccyligte or fienrnam. ia Frevel aeaen die Ordnung und den Bcnd zuschulden kominen ließen, dann aber die Ortsvehörd?n, Korporationen und ordnungerbalte, den Elemente ihre Machtöcfugni'fe weit überschritten, sich schwerer Ueber. griffe schuldig machten und den armen Teufeln gegenüber Recht und Gesetz ganz außer Acht sehten. VrAident Wilson tat sehr reckt, den Gouverneur Canipbcll von Art zona daran zu erinnern, daß c;ne große Gefahr darin liegt, wenn Bürger das Gesetz in ihre eigenen Hände nehnci!, und zu erklären: Ich blicke mit großer 'Sorge auf solche Handlungen. Solche Vorgänge führen zu einer Zehr ernsten Verantwonlichkeit." Solche Warnung ist aber nicht genug. Tie Bundcsregiening muß Zchar',ne Mittel anwenden, eigen mächtiges und gesetzwidriges Vorgehen von Vertretern und Angestellten von Korporationen, testen Bürgern und gefällig? Ortsbehörden gegen unbequeme oder verdächtige (flenicnie in der Zukunft zu verhüten. Sie muß Schritte tun, der I. W. W..Frage af den Grund zu komme:: und ' dann dafür sorgen, daß beiden Parteien ihr Recht werde. s Wenn nicht. . dann mag die jetzige I. W. W..Hciö leicht zu einer allgemeinen Fremden, bay und schweren inneren Unruhen führen, zu einer Zeit, da innere Ni'.he und Einigkeit mehr cls ie daZ Hauptcrfordcrnis ist. my M Ällies Do Not Ecrnbard Tfi8 German ''Hinterland!" Ihe diflkulty uhich English and Fronch acroplancs expcrii'nee in rro.3 sing the battlc linca far into Gt'rrnany is due chiefly to the sollowing causes: The Atlied rnotor of the best type wi-ighs approximately 4'i pounds per hoiso-powcr; many weiglf es much os eijrht pounds per hore-power, while t!.e best Ameriran motors h:ive not beon brought below 8 '-4 pounds per horse-power. Whut does this mean? It roeans that a rnachine of 150 horse-power requires a rnotor of ?2T pounds weight, in the very best Alliod type, and about 12W) pounds, in other rnachines on the Allios' sido. The Jlcrcedcs rnotor of 150 horse-power weiffha only ?6() pound loavin about 4GO pounds für extra stud and bomb supply. I will tnke it for prantod that the rnachines are about the Käme type, and carry the Eame mimber of nien for attacking purposes. A dispatch of the raid on England, from Frenoh headonarter., ghowed that Eea-planes went sorth to attack the returning German raiders, but that they hat to rrturn srom the R outing flight after an hour "to replenish their petrol". This bears out what I paid besore naniely that an Allied airplane if it desires'to carry armament or bomb?, can only carry a very sinall ajnount of fuel. A modern aeroplan of 150 horse-power requires a gallon gasoline for every five minutes of flight, under the best condition. An hour's reeonnoitering, with the time required for ri.:ing and descending, eats up obout 25 gallons of gasoline. Very few of the aeros used for lombing and sighting carry rnore than CO gallons of gas' on the Allies' side. The German rnachines, raiding London, travclled at least 300 iiiles, and probably as much as 420 milcs. They were in the air between four und five hours, in continuous flight, eating up at least 80 to !)0 gallons of gasoline each. 90 gallons of gasoline weigh about 600 pounds and this COO pounds of extra woight iü just vhat prevents the. Allled planes fron, "r,.iding towns and ciiies far in the interior of Germany!" as the London public dmands. An aeroplane rnotor vhich weigh 600 pounds more than another motnr of ihe same horse-power, proves a handicap, not only in direct proportion to the extra wt-ight carried, but also in the amount of real propelling force delivered to the propeller. That is to say, the 600 pounds dead weight are not the only drag on the machine, für each reciprocating part of the rnotor, being three times as heavy as the corresponding part of the latent Mercedes motor, consumes from three to nine times as muth power for its own motion, thereby permitting only a fraction of the theoretical 150 horse power to be delivered at the propeller shaft. It is an incontrovcrtible fact that, all other things being equal, a Ger man machine witli a 150 HP. Mercedes rnotor can take along 00 pounds in large bombst. S00 pounds in Email bornbs, 650 pounds of gasoline, and two aviators, in addition to carrying its own weight, while the best French plane of 150 HP. can only carry 600 pounds in large bombs, SOO in small bombs and 200 pounds in gasoline. If the gasoline amount is increased, the number of the ßize of the bombs is decreasedj the French machine will reach a top spead of 110 miles an hour under these circumstances the German machine 125 K;0 miles an hour. That's why the Allies have not raided the German "Hinterland" to any extent so far! And for no other reason take it from one who knowsJ THE PEO PLE'S CONGRESS? Heaviest Sacrifices in War Taxes Stiould be De manded from the Privileged Classes. Die Dtik jfrau. j Cfizze ben Dmothee Gobeler. The "Cliicago Herald" commends the prayer of Billy Sunday, in Lieh "he damns the German". The blasphemous "evangelist is certainly a thoroughbred, for his prayer demands the complete destruction of Germany and the German people. . Tcrsonally I prefer the religion of the old Scot dominie, who prayed God to hold hiü enemy over the fl&mes of hell, but added humanely: but, ie God, hinna let ftim fa' in." (La Salle County Herald.) Vergeßz bei Einkäufen '.cht, oaß jede Unterkiütztuig der deutschea Leitung auch eine Kräftigung ieS Teutschthurns l As yet these is no indication' that the Senate has wakened up to the fact that the country de mands conscription of large in comes in a very different sense from anything yet proposed. The Senate has not yet ser iously turned to the location of our taxable resources. Some people think that a mistake was made in levying a tax on in comes below $3,000. Since the beginning of the war the cost of living has g-nne up twice as fast as the avr-ii,? income. It is pointed out thr., in the ex ::ise and customs taxes, the iniaü man of the country has I ahvays contributed most of our .lational revenues. And yet it is right to levy a direct income tax on the small man. He should be made to feel that he contributes to the Government, just like the rieh man. When appropriations are koted, he should realize that his money is called upon, as well as that of his more prosperous fellow-citizen. Tliere is every reason why the tax on incomes below $3,000 should be redticed, but no reason why these in comes should not be taxed at all. The proposed 4 per cent. rate is too high. The' gain in taxing these small incomes will be a gain m principle, hardly a gain in re venue. For example, the num ber of persons reeeiving a net taxable ineome of ?2,000 to $3,000 can be safely estimated at about 200.000.. Assuming for them an average income of $2,500 and an exemption of $2,000, their total income upon which the 4 per cent. tax would be levied is $100,000,000. The tax yield would be only $4,000, 000. At 2 per cent. it would be $2,000,000, enough to take from these people. We do not know how many neoole in 1916 had taxable in comes over $100,000. We know that in Ivlo the number oi per sons reoortinc such incomes was 3.824. Altogether, their taxable incomes in 1915 report ed amounted to $1.103.050.000. It was a goodly sum. If all ex cess above $100,000 of income had been taken from each of these persons in the form of taxation, the net returns to the government in 1915 would have been $721,000,000. Such a tax would to-day, of Course, raise far more than $721, 000,000. To-day we have far more than 3,824 persons with in comes in excess of $100,000. The number of such persons grew from 2,348 in 1914 to 3,824 in 1915, an increase of 1,500. Yet in 1915 our prosperity was only beginning. Assume, however, that the number of those with incomes over $100,000 has in creased only at the rate of 1,500 per year since 1914. If we as sume only this rate of increase. 6,848 persons will report such incomes in 1917. If all their ex cess over $300,000 each were conscripted by taxation, they would yield not merely $721.. 000,000, but somewhere between $1,500,000,000 and $2,000,000,-000. Otto II. Kahn teils us that if we levied ruercly a 40 per cent. tax on excess profits Corpora tion profits in excess of the aver age of pre-war year we should get ? 1,1)00,000,000. It would be interesting to know whose interests are being cherished by a Congress which neglects such sources of reve nue and proposes to put heavy taxes on tea, coffee, cocoa, su- gar, cheap amusements, Ford automobiles, graphophones, post age stamps, express and parcels post and dozens of other neces sities or comforts of the aver age man' Ii re is this a Congress of the Unit ed States, or is it'a Congress only of those interests that can afford highly paid represent atives to go to Washington and plead for exemption from taxa tion ? It has been hinted that there are members of Congress who are eager to make the Amer ican people sick of the war. No more certain means toward that end could be adopted than the proposition to extoit' the "hea viest sacrifices, in blood and money, from the common people while the privileged classes sit idly by and grow rieh. (N. Y. Evening Mail.) mXtt Vater kommt! Der Vater kommt!" Tie Binder jubelten durch HauS und Garten. Ter Köchin rie jen sie es in die fluche hinein, dem alten Rutscher in den Stall. Und sie kamen dann wieder zurück in das Wohnzimmer, wo Gesine am Fenster saß und mit großen, leeren Augen über die Handarbeit irt sah, die still in ihrem Schoße lag. .Mutter, wann kommt Vater? Wirklich morgen schon?" Ja, morgen schon!" .Mutter, und nun bleibt er lange hier, ja?" Die kleine Truoe drängte sich dicht an ihre ölnie. Ja, lange." .Äiele Äochm? Muitcr. ja?" fragte Hilde, die ältere von beiden. Mutter, dann gehen wir wieder mit ihm spazieren, nicht wahr? Mutter, und er muß uns vom Krieg erzählen das wird fein! Ich freue mich un bändig darauf. Freust du dich auch, Mutter, ja?" Ja, ja ich ich freue mich!" In ihres Mannes Arbeitszimmer stand Gesine am Schreibtisch und hielt ein Bild in der Hand, da Bild von ihres Mannes erster Frau. Mit starren Blicken sah sie in das junge, lachende Gesicht. Braune Ningellocken über einer 5tinderftirn große, dunkle Augen Hilde hatte diese Augen geerbt des Vaters Liebling war auch Hilde. Um den Mund der rau ging ein Zucken. Langsam ließ sie sich in den Sessel gleiten. Ganz in sich zusam mengesunken saß sie da und hielt die Hände zwischen den Knien. Gerds Sessel war es. hier hatte er gesessen, damals, an jenem Tage, da die Ein berufung gekommen, da er sie gebe ten. sein Weib zu werden. Warum hatte er es getan? Als ob ich es r.icht wußte!" Sie lachte hart oaf. .AIs ob er's nicht gesagt mit kla ren, dürren Worten der Kinder wegen und nur der Kinder wegen. Was hab' ich eingewilligt, wenn ich wenn" Sie sprach nicht aus. .Und nun kommst du wieder kommst heim zu Weib und Kindern!" In ihren Augen leuchtete ein Glanz auf, aber er erlosch, so schnell, wie er gekommen: Heim zu Weiv und Kindern zu den Kindern ja zu ver Frau och! .Liegt deine Frau nicht auf dem Kirchhof craußen die Frau, der für immer dein Herz gehört? Ich. was bin ich?" Und wieder kam ihr das harte Lachen: .Wirtschafterin und Erzieherin die man sich sich!? auf Lebenszeit, die man durch Heirat an das Haus band, damit sie nicht eines Tages fortgehen konnte. Sie stöhnte tief auf. Und un willkürlich griff sie von neuem nach dem Bilde der ersten Frau, fast wie Haß flammte es plötzlich auf in ihrem (Besicht: .Tu. ach du war es nicht genug, daß du ihn gehabt hast acht lange Jahre? Mußt du ihn auch noch halten über das Grab hinaus?" im lchten Moment. Ein rascher Ent' schluß. um der Kinder willen, und nun auf einmal Mann und Frau waö konnte man sich schreiben? Sonderbar genug überhaupt, daß sie eingewilligt damals so rasch und kurz entschlossen. Wärmn hatte sie eS getan? Merkwürdig, tii heut war ihm die Frage noch nie gekom men! Jetzt sann er ihr nach. Mitleid mit den Kindern? Sie hing an ihnen aber bloß darum? Oder die AuS sich! auf eine sichere Versorgung? Sie war am Ende nicht zu verachten, die Stellung, die er ihr, der armen Er zicherin. geboten. Was gab ihm diese Vorstellung trotzdem einen Stich? Und wenn es auch nur das gewesen, konnte er zürnen darum? Aber es war nicht das nein und unwillkürlich suhlte, er wieder nach ihren Briefen. Es war so viel Freude und Friede mit ihnen zu ihm gekommen in das Feld hinaus. In alle Kriegswirren hinein ein Hauch der Heimat, ein heimliches Nufcn: Tu darfst nicht fortbleiben." Tie Kinder hatten ihn durch die Zimmer gezogen und in den Garten hinaus, damit er sehe, daß noch olles am alten Fleck stände dann hatten sie alle zusammen am Teetisch geses sen, Gesine hatte ihm eingeschenkt und ihm den Kuchen vorgeschnitten. Er hatte seinen sehnigen Körper gereckt und gedehnt im Gefühl eines unend liehen Wohlbehagen. Nun waren die Kinder zu Bett geschickt. Mann und Frau standen sich allein gegenüber. Es war ein Schwei gen zwischen ihnen. Sie wußten nicht recht, was einander sagen, die zwei, die so lange als Herr und Angestellte nebeneinander hingclebt und ausge kommen waren, und die nun Mann und Weib waren, weil ein Tag wir rer Sorge sie dazu gemacht um der Kinder willen. Die Frau dachte: .Ich muß wohl gehen, er wird allein bleiben wollen." Er blieb ja abends stets ollein mit sich und seinen Erinnerungen. Sie blieb trotz dem da und machte sich am Büsett zu schaffen. Und der Mann sah zu ihr hinüber, und, war es, weil er Frauenanmut solange hatte entbehren müssen, oder weil der Schein der rotöerhangenen Lampe so weich herunterfloß an ihrer hohen Gestalt, er dachte: Wie sie rei zenv ist und wie voll stiller Har- inonie!" Unier einer jähen Eingebung rizf er nach ihrer Hand und preßte sie: .Gesine ich muß dir danken!" In die Wangen der Frau stieg ein jähes Rot. Sie ließ ihm die Hand, aber sie sah an ihm vorbei: .Nicht doch Gerd! Tanten? Wofür?" Er zog sie näher zu sich heran: .Wofür? Wofür? Für alles, was du hier ge- an. Daß meinen Kindern das Zu- hause blieb. Daß sie die Mutter nicht entbehren mußten." .Aber bitte dazu otn ich ja da. ch habe nur meine Pflicht getan." Kühl und herb klang die Stimme der Frau. Da ließ er ihre Hand wieder ahren. mahas Sckmldefizit. In dcr Schulratssiizung am Mon- taa abend wurde vom ctraar Course der Jahresbericht über das am 20. Juni geendete chuliayr verlesen. Derselbe , ergibt ein Tefi ,zit von $128,87.15. mit dem iai neue Schuljahr beginnt. Tie Ausga den im Schuljahr bclicfen sich auf Z1.5ZZ,NL.LS, denw EinnshyM lvon nur $1,220,003.70 gegenüber stehen. Besucht Otto Lorsatz. In seinein neuen Lokal ZU Süd 14. Straße. . Begehrenswerteste alks' holfreie Getränke und feiner Lunch. Beruft Euch .bei Einkäufen euZ Kie mZr&i Durch Deutschlands Fluren rollte der Urlauberzug. Unter Sang und Lachen fuhr er hin. Frohe Gesichter an allen Fenstern, yelle Stimmen grüßten die Heimatfluren.' den Hei matmald. Gerd Anders stimmte nicht mit ein. Hauptmann Gerd Anders hatte den Kopf tief in die weichen Polster gedrückt und die Augen ge schlössen. Ein still behagliches Träumen war es. Er kam aus den Wettern der Sommeschlacht, und er dachte: .Heim wärts geht es heim! Daß ich mich freuen kann aus mein Heim! Und bin doch fortaegangen vor Jahr und Tag in der Hoffnuna auf Nimmer wieverkehr und hab' die Kugel segnen wollen, die allem Gram ein Ende machte dem Gram, um das, was einstmals war. Und nun. Er sah das Hans vor sich mit den hohen, sonnenhellen jim mern die Kinder lachten und lärmten, gtoß mochten sie geworden sein. Und die Weiteste schrieb: .Wir würden uns freuen, wenn du heim kommst. Mutter auch." Mutter? Ach. daZ war Gesine sie hatten sich gut an sie gewöhnt.. die Kmoer und daran, daß ne nun ihre Mutter war. Nun, es war am Ende kein Wunder sie hatten sie geliebt von dem Tage an. da sie in das verwaiste Haus gckommen, die 4,. vnreittn s?H A.ttiT TH jujjli VUIUI ntnjnu )ulä Zauber aus von diesem großen, stil len Mädchen mit den klaren Augen. Ruhe und Frieden laa um sie her Hatte doch nicht einmal er selber sich Diesem Zauber entziehen können, nein, nicht einmal er .Gesine" er murmelte ihren Namen Gesine, daß du zu unö' kamst, daß wir dich haben und nun sur unmer! Er fühlte nach der Brusttasche.' wo ihre Brie e steckten. Er hatte sie vs zelesen kurz waren sie nur, viel leicht etwas fmk sogar Gott, es war zu begreifen. Eigentlich doch ein eigentüMlichcz Verhältnis, in Im sie iueincmder standen. Knezstrauung Weil jede Frau die Kinder hassen lernt, um deren toten Mutter wi! len der Vater ihr sein Herz entzieht. , , Und eZ geschah zum andern Mal an diesem Tage, daß Gesine zu dem Manne trat und ihm mit kurzen, fühlen Worten saate. sie wolle fort. verreisen für die Zeit, die er noch hier fei, es sei da eine alte Freundin, die habe sie schon längst um den Be such aebeten. Sie ivracb sebr kur und sachlich, wie eine Angestellte, die um Urlaub bittet. Er aber starrte it an und stammelte: Fortgehen willst du, Gesine? Fort?" rafit teilt so au!." saate die Frau, .gerade jetzt, wo du hier bist, ich bin entbehrlich." .Meinst du. daß du es bist, Ge- lin.'?" ...V . .Auguste besorgt mit Berta die Wirtschaft, ich kann mich durchaus auf sie verlassen und die Kinder haben dich." .Und ich? Wen hab' ich?" Wie ein Allsschrei, ungewollt fast, kam es über . seine Lippen. .Gerd?" Und auf einmal wurden die Augen der Frau groß, als sähen sie etwas ganz neues. Ein heimliches, fernes Leuchten flammte darin aus. .Gerd? Gerd?" Und der Mann sah das Leuchten, und wie unter einem Zauber schlag zerriß ein Schleier vor seiner Seele. .Warum willst vu ge hcn, Gesine?" Er trat auf sie zu und fein Arm laa um ihre Schultern. und seine Stimme war an ihrem Ohr: Gesine, warum willst du ge hen? Ist es nur, weil ich dir einmal aesaat babe weil du glaubst, daß ich noch immer nicht Gesine, und wenn ich dich nicht gehen lat und wenn ick dir heute sagen muh daß auch ich dich nicht entbehren kannr Und dann lag ihr Kopf an seiner Brust, und feine Lippen suchten die ihren: .Willst du fort. Gesine willst du noch immer fort?" Aber zu ihm herauf klangen nichts als zwei Worte zwischen Lachen und Weinen klangen sie: .Nie mehr Gerd nie mehr."'- An vielem Zimmer laß er allein ange noch. .Nur ihre Pflicht' Er sprach es vor sich hin und lachte rauh auf: .Ja, und was weiter? Hab' ich mehr er-wartet?" Sie lebten nebeneinander hin, ganz o wie damals, als Frau Gesine noch Fräulein Gesine gewesen war, Reprä- entantin und Erzieherin im Hause des verwitweten Professors Anders. Er konnte sich nicht beklagen sie hatte ch seine Liebhabereien und Gewöhn heiten gut gemerkt und nahm Rücksicht darauf, und als der erste Sonntag kam, den er tn setnem Heim verbrachte, erschien sie, so wie einst, zum Ausgehen fertig mit den Kindern in seinem Zimmer: Wir wollen doch wohl wieder nach dem Kirchhof ge- hen." Es fiel ihm ein tawohl das war ja einmal sein ständiger Sonn taasgang gewe m. Er hatte es ganz vergesst. Aber er ging mit und legte sei- nen Kranz auf das Grab der toten Frau und hörte wie die Kinder von Mama erzählten und daß .die Mutter ihnen gesagt sie let lo schön und gut gewesen, und dabei gingen seine Augen über da! Grab fort zu der .Mutter' hin. Abseits stand sie, wie eine, die nicht mit dazu gehört und sah den Weg hinab nach einer anderen Richtung. Da bückte sich Gerd Anders und zupfte an dem Efeu und seufzte tief und schwer. Die Frau aber, die es horte, dach ie: .Wie sehr er sie noch rmmer liebt, wie wenig er sie doch vergessen kann!" Und es ge chah tm Lause die es Tages, daß Hilde zu Gesine kam, mit irqend einer Bitte, wie sie Kinder oft haben, und dabei zu ihr aufsah mit ihrer toten Mutter Augen und daß Gesine sie von sich stieß und schalt und nach ihr schlug, als sie nicht Ruhe gab. Ein leichter Schlag nur war es gewesen, aber daS Kind schrie auf und lief zitternd da von. Wie betäubt saß die Frau und sah ihm nach und schlug dann die Hände bo:S Gesicht in wortlosem Schluchzen. Böse Stiefmutter war es nun so weit? Böse Stiefmutter die schilt und schlägt, und warum ach, ciiumi Plauderstündchen für Kinder. Wenn wir an unsere Kindheit zu rückdenken. so tritt mit besonderer Deutlichkeit jene Zeit in unsere Erin nerung, da man uns Märchen zu er zählen ansing. Ungeduldig drängten wir rnS dann heran und baten: .Mutter, bitte, er zähle uns etwas!" Und wenn es die Mutter nicht verstand ol: ein großer Pflichtmkreis sie leider oft allzufrüh wegrief von unserer Seite, dann fand meist wohl Großmutter das rechte Wort, unseren Geist zu fesseln, unsere Nbant.isie zu beleben mir den alten. , schönen Märchen vom Rotkäppchen, den sieben Zwergen, dem gestiefelten Kater u. a. m. Freilich, die Verhält nisse sind inzwischen andere gewor den; die alte liebenswürdige Groß mutter, ohne die das Haus unserer Kindheit kaum denkbar war, ist sei ten noch ein ständiges Fami'ienmit glied. Und wenn unsere Kleinen mit ihr zusammenkommen, so ist meist die Zeit viel zu kurz bemessen, als daß die Kinder ihre Bitte: .Großmutter, erzähle uns etwas!" anbringen könn ten. Und die Mutter hat noch weni- ger Zeit, uns das ijt iqavc. Wir lassen uns zu sehr vom zzasten uno Treiben der Jetztzeit in Fesseln schla gen, auch wenn wir nicht gezwungen ind. neben unserer Häuslichkeit einen Beruf auszuüben. Wir haben zu al lem Zeit, nur nicht zum Marchener- zählen. Und es ist, als fühlten unsere Kinder, daß sie uns, die wir so die lerlel Interessen haben, nicht mit ihren Bitten um ein Märchen belä tigen dürfen. Es ist, als wagten sie nicht mehr zu bitten: .Mutter, er zähle .uns doch etwas!" Damit ober geht ihnen etwas für immer verloren: der Marchenschatz, der unsere Kmd heit so reich machte, unsere Phantasie mit farbenprächtigen Bildern füllte, das Gute in uns ohne aufdringliche Moral weckte und Haß und Abscheu gegen Bosheit und Schlechtigkeit er starkte. Ja, es ist ein fchwerer Ver- lust, den unsere Kinder erleiden, wenn ihnen die herrliche Märchenwelt verlo ren geht, denn wir wissen aus Er fahrung, daß Gehörtes viel eindring licher und nachhaltiger auf unö wirkt. als Gelesenes. Deshalb werden auch unsere schönen, gemütvollen Märchen, von unseren Kindern selbst gelesen, nie einen so tiefen Eindruck auf sie machen, als wenn wir sie ihnen in all ihrer Schönheit erzählend erschließen. Teshald tollten wir Mütter, so weit wir nicht in anderer Weife be schäftigt und tätig sein müssen, dar nach streben, für unsere Kinder ein Stündchen freizuhalten, in dem sie mit der Gewißheit ihrer Erfüllung uns mit der Litte nahen dürfen: .Mutter, erzähle uns etwaS!" Auch in Trost. .Wie, Dich trifft man hier und so ganz allein?' .Na, denke nur, ich bin hier in diestm Park mit meinem Lrautigam verabredet, und nun sche!t es, der, setzt er mich; ist daS nich: rn3' rend?!' Na, tröste Dich, xaaa nuz lrapnde." n