Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 17, 1917, Image 7

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! es Toch-menot". Sowie du ti
f.l, schlicht c3 feine Blüte und es
rt lange, bis es sich von seinem aus
mdenen Schrecken erholt bat und sich
:.i ansucht der Sonne wagt,
u Lcbcn gibt es viele solcher Men
!. Sie dienen oft den Spöttern
i Ziel. Mit Unrecht! Denn es ist
, gutes, aber leicht verwundbares
rz, das eine solche Natur zwingt, sich
ntcr der Schranke eines reservierten
.Lesens zu verbergen. Em solcher Gcha
lattcr surchtet den rauhen Hauch des Le,
bens und um sich dagegen zu schühen,
nimmt er selber ein unnatürliches, rauhes
Zleußere an. Die meisten dieser Leute
sind in Wirklichkeit gute, herzige Men
schen, aber sie wollen verstanden sein.
Es ist ober nicht jedermanns Sache, sie
zu verstehen und richtig zu nehmen. Es
gehört viel Takt dazu, over vicueicyl
richtiger gesagt. Herz. Ist ober das
rechte Verständnis da, so erschließen sich,
und ganz von selbst, wunderbare Schätze
eines vollen, reichen Seelenlebens.
Solche Menschen haben das Bedürfnis,
sich mitzuteilen und von ihrem Reich
tum abzugeben. Ja, sie leiden, wenn sie
ks nicht können, und doch, wo sie empfin
den. dak sie nicht verstanden sind, rich
ten sie im Augenblick eine Wand auf,
welchen jeden Einblick des Unbefugten
verbieten muß. Sie weiden einsilbig, ja
rauh und abstoßend, (fi ist schade
drum! Manch herzige Bliite verblüht
auf diese Weise unbemerkt am Wege,
und manch' liebe Blume ist nie zur Reife
ackommcn. weil e ihr an warmem
Sonnenschein nefchlt bat!
Cs kommt manchmal vor. daß solch
ein Mensch 'auf einer oicsellschaft. durch
die Anregung der Unterhaltung aus sich
kierausgegangen ist, und man erinnert
sich mit Vergnügen seines geistreichen
Geplaudcrs. vor allen Dingen aber des
herzlichen Wesens, welches jedes seiner
Worte und icde seiner Hanviungen renn
zeichnete.
Nun trifft ma.i ihn zufällig bald dar.
auf auf der Straße, im Geschäft oder
irgendwo anders und man freut sich
wahrhaftig, ihn zu sehen. Man streckt
ihm Die Hand entgegen. Man öffnet
den Mund, um ihn herzlich zu begrüßen,
aber die, Werte bleiben auf der Zunge.
Denn die Mauer, die alte Schranke, das
Zurückhaltende, fast rauhe Wesen ist mit
einem Schlage wieder da! Und doch ists
ein lieber Mensch! Ein Mensch, der von
seinem Reichtum geben möchte, ja muß.
und es doch nicht über sich gewinnen
kann. Schade, jammerschade darum!
So sonderbar es längen mag, auch
Chesterfield, der . gewandte Weltmann,
war in seiner Jugend einer dieser scheuen
Menschen. Er selbst schreibt darüber:
Ich war der ganzen Welt gegenüber die
Höflichkeit selbst. Ich nahm meinen
Platz ftctö . ' i, ich am venigsten aus
iotMU. rri'.-.TT ich zwei mitein
A . tuscheln sah. war ich immer
überzeugt, das; ich der Gegenstand ihrer
Unterhaltung war. und daß sie über mich
lackclten!'
Wie der englische Philosoph es dann
fertig brachte, seine Schwäche abzulegen
und berühmt zu meiden, finden wir im
Leben häufig Beispiele, wo solche Men
schen mit einem Male, nachdem sie ihr
reserviertes Wesen verloren haben, einen
großen und guten Einfluß auf ihre Um
gebung ausübten, denn Takt und Herz
sind noch immer die besten Mittel gewe
sen, um Andere zu gewinnen!
Chesterfield selbst verdankt seine Be
kchrung' einer klugen Frau, welche in
dem jungen Manne das erkannte, was
ihn später zum berühmten Manne
machte. Er hat davon folgeilde omü
sante Schilderung hinterlassen.
.Nach und nach, und ohne es zu mcr
ken. schien ich doch etwas von meiner
Scheu zu verlieren und eines Tages
fand ich sogar den Mut, einer klugen
und liebenswürdigen Dame unaufgesor,
dcrt zu sagen, daß ich der Ansicht sei,
daß heute schönes Wetter wäre.
Sie erwiderte darauf sehr höflich, daß
dies auch ihre Ansicht sei, und damit
war die Unterhaltung, was mich anbe
langte, fürs erste vorbei. Nach länge
rem ernstem Stillschweigen auf beiden
Seiten sagte die kluge Frau endlich mit
feinem Lächeln: Junger Mann, ich et
stehe Ihre Verlegenheit, und ich bin
überzeugt, daß die wenigen Worte, die
Sie zu mir gesprochen, Ihnen viel ge
kostet haben. Aber ziehen Sie sich Ihrer
Schwache wegen nicht von Ihren Mit
menschen zurück! Die Welt sieht und
weiß, daß Sie Allen gern gefällig sein
möchten, und das ist am Ende die große
Hauptsache. Sie wissen nur noch nicht,
wie Sie es anzufangen haben, aber das
lernt sich! Geben Sie sich einfach und
natürlich und sprechen Sie mit mir, wie
Sie mit Ihrer Mutter, Ihrer Schwester
und anderen Angehörigen sprechen wllr
den! Legen Sie nicht jedes Ihrer Worte
auf die Wagschale. , So lange eZ gut ge
meint ist, findet das, was Sie sagen,
s-", den rechten Platz. Es wird schon
geWn'."
Und es ist bei dem englischen Weisen
g-gangen. Er wurde bekannt, beliebt,
berühmt!
Möchten sich unsere lieben Mitmen
schen, welche beute so sehr unter dem
?:range ihrer Empfindlichkeit leiden, ein
Beispiel an diesem Philosophen nehmen!
Jndia Pudding.
1 Tasse Cemmclkrumen! 1 Ouart
Magermilch: Tasse Zucker; 2 Eßlöffel
zerlassene Butter; Tasse Syrup;
Tcclösel Ingwer und Nelken, gemischt; 1
Prise Zimmet. Die Krumen werden mit
der kochenden Milch Übergossen, die übn
gen Ingredienzien hinzugegeben und dos
Ganze "in mäßig warmem Ofen lj
Stunden dc backen.
Sie Schreibmaschine.
Aus die Frage, wer die Cchreibma
schine erfunden habe, wird gewöhnlich
die Antwork gegeben: Nemington. Tat
sächlich Ist auf ihn die große Verbreitung
der modernen Schreibmaschine zurückzu
führen; allein Nemingtons Cchreibma
schine hat eine ganze Reihe von Vor
läufcrn, und die älteste, die die Ke
schichte der Technik hat Nachweisen kön
nen, ist die des Engländers Mill, der
sich vor rd 200 Jahren, 1714, eine
Schreibmaschine patentieren ließ, von d;r
die Patentschrift behauptete, daß sie gc
statte, die Buchstaben getrennt und fort
laufend wie in einem Manuskript zu
drucken und i den Geschäftsstubcn und
den öffentlichen Bureaus von wesentli
cyem vmhtn sein werde. Wie diese Mn
schine aussah, und wie sie arbeitete, ist
nicht bekannt, und es scheint, als ob sich
anen lein mit lyr geqrieoenes yjianu
skript erhalten habe.
Etwas jünger, wahrscheinlich aus der
zweiten Halste des 18. Jahrhunderts
flammend, Ist ein weiterer sehr würd,
gec Ahnherr -der heutigen Cchreibma,
schine. eine Erfindung Wolsgangs von
Kempelen, eines berühmten Mechanikers
as Preßburg. Dessen Erfindung hat
mit Per Mills das gemein, daß man
über sie nichts Genaueres weiß: wohl
aber sind noch Manuskripte erhalten, die
mit ihrer Hülse hergestellt sind: im
Wiener und im Linzer Blindcninstitut
werden noch heute Briefe aufbewahrt,
die mit slempelens Maschine geschrieben
sind, und sie zeigen, daß jedenfalls die
Schrift schön, sauber und gut leserlich
war. Aus dem 18. Jahrhundert stammt
noch eine Schreibmaschine von Brahma
von der auch so gut wie nichts bekannt
ist. und im 19. Jahrhundert wächst die
Anzahl der Schreibmaschinen ziemlich
rasch, so daß eine Aufführung aller Er
findungen in dieser Richtung ziemlich
weit fuhren ' wurde. Es seien im fol
genden nur wenige herausgegriffen, ge
wisscrmaßen die Marksteine auf dem
Wege zur heutigen Schreibmaschine.
Da ist zunächst die Sckfrcibmaschine des
Italieners Pellegrini Turri aus dem
Jahre 1808 zu nennen. Es ist die erste
Schreibmaschine, von der noch ein Excm
plar vorhanden ist. Die Schrift
Turn hat übrigens die Maschine zum
Gebrauch einer Blinden angefertigt
besteht aus großen, schöngeschnittenen
Antiquabuchstaben. An Klarheit steht sie
hinter der heutigen Schreibmaschinen
fchrift durchaus nicht zurück, ebenso bil
den die Zcilenansänge eine gerade Linie.
Heute zu, Unrecht vergessen 'ist die
Schreibmaschine eines Mannes, der sich
in seiner Zeit nicht durchzusetzen wußte:
es ist die des deutschen Erfinders Trais,
auf den auch die Ersindung des Fahr
rades zurückgeht. Der Geschichtsschrei
bet der Technik. F. M. Fcldhaus, hat
Daraus hingewiesen, daß Trais bereits
im Jahre 1832 eine Schreibmaschine
fertiggestellt hat, , die sicherlich ganz vor
trefflich war. Ein berühmter Mathema
tikcr, von Langsdorf in Heidelberg, gab
vas Gutachten ab, sie sei wegen der Wich
tigkeit des Zweckes der größten Aufmcrk
samkcit wert, und Sachvcrständ! des
Mannheimer Obcrhosgerichtcs gaben am
1. Juli 3833 ihr Urteil dahin ab. der
Mechanismus der Draibschcn Schnell
Schreibmaschine beruhe auf einer sehr
sinnreichen, einfachen und dauerhaften
Konstruktion und läßt keinen Zweifel
darüber, daß sich die berühmten Tasten
genau und vollständig in dem auf der
Walze aufgcwundeiicn Papicrstrcifcn ein
drücken.
I,. Baden, der Heimat des Erfinders.
gab es damals noch keinen Patentschutz,
und die Bewilligung eines Privilegs,
wegen der sich Trais an das Ministe
rium des Innern wandte, wurde abgc
lehnt. Die Erfindung wurde aber den
noch bekannt gemacht, und zwar durch
Drais selber, der eine Beschreibung dem
deutsch-englischen Anzeiger in London
einsandte, von dem aus sie in das Me
chanics Magazine überging. Die un
geschlitzte Ersindung war somit den Eng
landein bekannt gegeben! Es läßt sich
schwer verfolgen, was die Engländer da
:nit machten; aber es ist ziemlich wahr
fcheinlich, daß ihre und der Amerikaner
Erfindungen wenigstens mit der deut
fchcn im Zusammenhange stehen. Aus
allen bekannten Schreibmaschincnerfin
düngen destillierten die Amerikaner dann
etwas Brauchbares heraus. In den
60er Jahren fing Sholes an, Schreib
Maschinen zu bauen; er war geradezu
unermüdlich und baute nacheinander über
20 Modelle, deren vollkommenstes Re
minaton aufgriff und geschäftlich aus
nutzte.
Tct gkwifscnhafte Nachtwächter.
Beim Dorfschulzen zu D. in Nieder
achsen sind die Bauern versammelt und
beraten über Einnahmen und Ausgaben.
Beim Nachtwächterlohn angekommen,
bemerkt der Nachbar Lohmann: Tat
Geld för den Nachtwächter is ook weg
meeten; ick bew den Nachtwachter
Paukschcn in twee Johrn noch nich fleu
ten hört."
Am anderen Tane füll der Schulze
dem Nachtwächter bis 8 vor und jagt:
Pauksch, ower di iS Klag inloopen; du
fcüst nich am Posten; Lohmann seggt
gistern, er hätt di in twee Johrn noch
nich flcuten hört."
Am Abend, als Lobmann längst zur
Ruhe gegangen, hört er unausgesetzt den
Scachtwachter unter seinem Fenster psei
ett. Nachdem er dies eine Weile mitan
gehört, macht er sich endlich auf ans
fsenster und ruft: Pauksch, Minsch. wat
is mit di hüt los?"
,oa.' sagt Pauksch. du bäst l
gistern seggt. bat du rni in twee Johrn
nich häst fleutcn hört; du sollst doch
Nicg io tthaoen kamen, und n muH
irf bitt allen! nachholen." 1
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Die Kinderbilderbücher unserer Zeit
lassen sich in zwei Teile zerlegen: in sol.
che, die es gut meinen und in anbete,
die wirklich gut sind, d. h. i nützlicher
Weise und in der richtigen Art auf un
fere Kleinen einwirken. Jedenfalls ist es
von der größten Wichtigkeit, ihnen von
allem Ansang an gutgezcichi,ete charak
teristische Bilder vor Äugen zu führen
und überhaupt den Wunsch, mit Schie
fcrstift und Bleifeder Zcichenstudien zu
treiben, bei ihnen hcrvorzulocken. Mit
welchem Vergnügen erinnere ich mich
unserer ersten Versuche unter Anleitung
der Mutter auf der Tafel! Wir nann
ten das natürlich malen". Unser Mii!
ierchcn verband nämlich mit dicsun Un
tcrricht allerlei interessante Geschichten
und die Zeichnungen entstanden dadurch
spielend. Sie erzählte von einem Bauer,
der sich ein Haus baute, und fing mit
einem kleinen Punkte an; als die Gc
schichte aber fertig war, stand ein lang
beiniger Storch mit einem ungeheuren
Schnabel zum allgemeinen Jubel auf der
Tafel. Häuser wurden gemalt mit ge
walligen Rauchwolken aus dc.n Schorn
stein, Pappelallcen, tanzende Männer
und Frauen, Treppen von der einfachsten
Hühnerleiter bis zur stolzesten Schloß
tcrasse und im höheren Kurs sogar
Pferde und Hunde. Dazwischen schnit
ten wir auch Silhouetten und manche
niedliche ffigur verdankten ': der lie
ben schlichten Muttcrhand.
Das beliebte Ausmalen der Vilderbo.
gen sollte man nie ohne ernsten Rat und
" suur . l,wAvKs
- fckj
Die ersten Nkalstudien.
Beistand seinen Lieblingen überlassen.
Statt über ein grünes Gesicht und blaue
Haare zu lachen, gehe man ihnen mit
aller Gcwisscnhafligkeil in der richtigen
Wahl der Farben zur Hand. Wie oft
hört man eine Mutter klagen: Ich weiß
meine Kinder nicht still zu halten, sie
bringen mich um durch ihren Lärm!"
Dieser Seufzer beweis , daß der müt.
terliche Zeichenunterricht in d Kinder
stube noch nicht mit dem gehörigen Ernst
betrieben wurde. Die wildesten Knaben
sind bei der richtigen Anleitung stunden
lang an eine Schiefertasel oder ein Blatt
apicr zu bannen und der Rat der Mut
ter bildet dabei die höchste Instanz.
Das Bild eines eifrig malenden Kin
des ist obendrein für die Augen der El
lern eine so reizende Studie, daß sie
nicht versäumen sollten, sich diesen herz'
erquickenden Anblick möglichst oft zu vcr
schaffen. Wie sie dasitzen, die kleinen Ar
beiter, ganz in ihre Aufgabe versenkt,
mit heißen Wangen und vorgeschobener
Unterlippe, ohne aufzublicken!" Die wir
ren Locken fallen über die Stirn, mö
gen sie hängen, die kleine Hand hat keine
Zeit, sie wegzustreichen. Aber wer be
schreibt den strahlenden Blick der Kin
dcraiigen, wenn das Bild" endlich vol
lendet ist, und welche Mutter vergäße
ihn! Er zeigt die Genugtuung des er
sten Schaffens, die leuchtende Bcfricdi
gung nach vollbrachter Arbeit. Ach,
aller spätere Ruhm bringt uns nicht
eine ffreude, wie sie das erste Lob des
Vaters oder der Mutter uns spendet,
wenn wir ihnen unsere ersten Künstle?
ftungen" hintragen, um vonden gelicb
ten Lippen zu hören: Das hast du gut
gemacht, mein Kind, das ist wirklich
hübsch geworden!"
Nach meinem Gcsühl gehören in die
Kinderstube hübsche, den kindlichen Sinn
anregende Bilder. Formen und Farben
in der täglichen Umgebung müssen das
junge Auge, das manchmal viel wachsa
mer ist als große Leute gemeiniglich
denken, wohltuend berühren. Nach der
gewöhnlichen Meinung ist leider alls gut
genug für die Kinderstube. Nicht nur
das Ausrangierte, auch das absolut
Häßliche findet darin noch feinen Platz.
Weil die Kinder doch alles zerstören",
wirft man ein. Das ist aber nicht der
Fall, behaupte ich. Lehrt die Mutter
sie, was schön ist, achten und schonen,
tun sie -es auch im allgemeinen, bcson
dcrs die kleinen Mädchen, und der Zer
slörungsiricb der Kinder ergeht sich meist
nur an Dingen, die ihnen direkr oder
indirekt von den Erwachsenen als wert
los bezeichnet werden, oder aus Neu
gierde, zu erfahren, was darin steckt.
Ein Kind besitzt ein viel feineres Unter
schcidungsgefühl als wir ihm häufig zu
trauen. ,
Anfänglich ist alle Kunst Spielerei,
aber nach den ersten Versuchen tritt schon
der Witte zum Formen schöner Gebilde
hervor, und was früher dem Zufall an
hcimgestcllt wurde, wird später bewußt
betrieben. ,Tas Gelingen verdoppelt die
Freude.
Die vier Teilbader.
Im Jahre 1809 gastierte Adcline
Patti in der durch ihre Tulpenzucht be
rühmten holländischen Stadt Mastricht.
Da die berühmte Sängerin damals auf
der ft'ohe ihres Ruhmes stand, mußte
der Direktor des dortigen Theaters ihr
für das Gastspiel ein recht erkleckliches
Sümmchen zahlen. Um diese Ausgabe
wieder einzubringen, erhöhte cr die Ein
trittspreise um das Dreifache.
Vier musikliebcnde Mastrichtcr Biir
gcr, die nicht eben reich waren und doch
die Patti gar zu gcr wenigstens ein
mal auf der Bühne gehört hätten, kauf
ten sich nun zu einer Auffuhrung von
Tonizettis Lucia von Lammermoor"
zusammen eine Eintrittskarte und losten
untereinander aus, wer von ihnen den
ersten, zweiten, dritten oder vierten Akt
genießen solle.
Alles klappte an dem Borsiellunqs
abend wunderschön bis zum vierten
Akt. War ein Akt zu Ende, so eilte der
jeweilige Inhaber während der Pause in
das dem Theater gegenüberliegende Eafö
VenctikN und bändigte seinem Nach
folger die Eintrittskarte aus. M! nun
die Reihe an den vierten kommt, einen
braven Hutmacher, namens Grooneycr,
eilt dieser hochbeglückt in den Musen
tcmpcl. nimmt seinen Platz ein und
wartet ungeduldig auf das Hochgehen
des Vorhangs. ,
Wer aber beschreibt die Enttäuschung
deS Acrmsten. als der Tenor sofort den
Akt mit der Trauerarie eröffnet: Lucia
ist tot". Noch hofft Grooneyer. Lucia
würde vielleicht doch noch rinmal leben
big werden. Aber der Akt geht zu Ende,
ohne daß der Geprellte, dcr den Inhalt
der Oper nicht kannte und daher auch
nicht wußte, daß Lucia von Lammer
moor tatsächlich bereits im dritten Akt
stirbt, die Patti auch nur zu Gesicht be
kommt.
Wütend stürmt kr sofort nach Schluß
der Vorstellung in das Es, und als er
die schadenfroh lächelnden Micncn seiner
freunde sicht, verliert er vollends jede
Selbstbeherrschung, schimpft seine drei
Genossen wiederholt Betrüger", droht
mit gerichtlicher Klage und wird schließ
lich von dem Wirt wegen Unruhestiftung
unsanft vor die Tür'gesetzt.
Die Folge war erstens eine Beleidi
gungsklage dcr drei öffentlich als Be
trllger" Bezeichneten gegen den Hut
machcr Grooneizer, die mit dcr Vcrur
tcilung dieses z einer erheblichen Geld
büße endigte. Zweitens eine Klage
Grooncyers gegen die drei übrigen Teil
haber an dcr Eintrittskarte zu Lucia
von Lammermoor" auf Rückerstattung
des von ihm gezahlten Beitrags. Dcr
Prozeß ging durch alle Instanzen. Der
Hutmacher verlor ihn endgültig, was
wieder einen Batzen Geld kostete.
Schließlich: Der Direktor des Mastrich
ter Theater klagte, aufmerksam gemach!
durch den von Grooneyer angestrengten
Zivilprozcß, gegen jeden dcr vier Teil
haber auf Nachzahlung des vollen Ein
trittsprcises, dz die Karten laut Auf
druck nicht übertragbar" gewesen feien.
Auch dieser Rechtsstreit durchlief sämt
liche Instanzen. Die schlauen Patti
Schwärmer mußten bluten, es half alles
nichts. Die teure Eintrittskarte, die
Prozeßkosten, dazu noch 'all der Aerger
es wurde ein sehr kostspieliger Thea
terabend, am kostspieligsten natürlich für
deu Genießer des vierten Aktes, den
cholerischen Grooncyer.
Abgewehrte Huldigung.
Als im Jahre 1848 Lamartine Präs,
dent der provisorischen Regierung war,
erzwängen sich einmal eine Anzahl De
putierte der Vesuvienncs" eine Audienz
bei ihm, indem sie ohne weitere Forma
litäten in das Zimmer des Stadthauses
drangen, das Lamartine als Arbcits
zimmcr benutzte. Nun waren aber diese
Vesuvienncs" zu damaliger Zeit das
selbe, was man zu anderen Zeiten der
französischen Geschichte Trikoleusen",
wieder zu anderen Petrolcuscn" ge
nannt hat. daß heißt Damen von nicht
zu bestreitender Unerschrockenheit und
Tatkraft, aber im' großen ganzen jedes
weiblichen Liebreize! bar. Der berühmte
Dichter war daher von ihrem ungcbete
nen Eintritt nichts weniger als ange
nehm berührt, erkundigte sich jedoch Hof
lich nach den Wünschen der Damen.
Sofort ergriff die Sprecherin das
Wort. Bürger." sagte sie mit aller
Liebenswürdigkeit, die sie auftrciben
konnte, .der Klub der VesuvienneZ schickt
uns als Deputierte an Sie, Ihnen zu
sagen, wie sehr wir Sie bewundern.
Wir sind unser fünfzig und haben Be
fehl erhalten, als Zeichen unserer außer
ordentlichen Hochachtung Sie dcr Reihe
nach zu küssen!"
Die Haltung und Miene, mit dcr die
etwa zwei Zentner schwere Holde diese
Drohung aussprach, ließ den Präsiden
ten nur zu deutlich erkennen, daß cr auf
keinen Pardon zu rechnen habe, und daß
cr mit einer Abweisung nicht durchdrin
gen werde. Die Gefahr des Augenblicks
jedoch inspirierte ihn.
Bürgerinnen," begann er mit tadel
loser Höflichkeit, empfangen Sie meinen
verbindlichsten Tank für die freund
schaftliche Gesinnung gegen mich, die Sie
da zum Ausdruck bringen. Erlauben
Sie mir nur, Ihnen in größter Hoch
tung zu bemerken, daß Damen wie Sie,
ausgesprochene Patriotinnen nicht länger
dem schwachen Geschlecht zuzuzählen
find, fondern daß sie Männer, ehren
werte, uns gleichstehende Männer sind.
Männer aber küssen einander nicht, fon
dern äußern ihre Zuneigung durch einen
kräftigen Händedruck. Gestatten Sie
also, daß ich Ihnen die Hände schüttle!"
Damit ging er von einer zur anderen
und schüttelte ihnen bieder und herzhaft
die Hände, froh, der ihm zugedachten
Liebkosung entgangen zu sein.
Alles schon dagewesen. '
Eine Verordnung des Hochsürstlichen
Würzburgischen Polizeigerichts vom 22.
September 1741) hat folgenden Work
laut: Da die Erfahrniß zeithero ge
geben hat, daß durch fast allgemeinen
Umgang der weiblichen Dienstboten mit
den Soldaten nicht nur verschiedene Un
gebühren vorgehen, sondern auch den
Dienstherren große und merkliche Be
fchädigungen vermittelst heimlicher Ab
tragung von Brot, Fleisch, Wein und
dergleichen zugezogen werden: also wird
biemit den Tienstmitgden aller Umgang
sowohl auf den Gassen als In den Häu
sern mit den 'Soldaten dergestalten ver
boten, daß im widrigen solche Dienst
mägde sogleich dcs Dienstes verlustigst
und dieselben aus der Stadt, auf weite
res -Betreten aber, in das Spinnhaus
vermiesen werden sollen."
Uache ist fiife,"
sagt das Sprichwort, und in der Tat
muß das Auskosten dieser Leidenschaft
etwas geradezu Berauschendes in sich
bergen, um die Mühe und Arbeit zu be
greifen, die manche Menschen sich ma
chen, um ihre unbezähmbare Rachegelüste
zu befriedigen.
Direkt komisch wirkt zum Beispiel ein
Fall, der vor Jahren das Gericht ta
LeedS in England beschäftigte. Herr
Bentlcy, ein zurückgezogen lebender Arzt,
besaß einen Hund, der durch wütendks
Gebell fortgesetzt die Nachtruhe lZ
Herrn Fielding, eine? Naturforschers
und nächsten Nachbarn dcs Acrzjtes,
störte. Fielding beschwerte sich wieder
holt darüber, aber ohne Erfolg. SÄicß
lich klagte er, aber auch das half ihm
nichts, denn Bentlcy wieS nach, daß er
eines Hos und Wachhundes bei der ein
samen Lage seines HauseS nicht wohl
entraten konnte. Der Hund bekäme satt
zu fressen und leide nie Wassermangel;
die Ursache deS Bellens könne er nicht
angeben. Dem Hunde das Bellen durch
Mzläge abzugewöhnen, könne er sich nicht
entschließen, denn ein Wachhund, dcr
nicht belle, nutze ihm nichts. Wie gesagt.
die Klag des Herrn Fielding wurde ab
gewiesen, und er hatte zu seinen; Scha
den auch noch das etwas spöttische La
chen seines siegfrohen Nachbarn mit in
Kauf zu nehmen.
Eine Woche später entdeckte das Gc
sinde Bentleys in fast jedem Raume deZ
Hauses ganze Zuge von ncöien roten
Ameisen. Die Ameisenpest mußte daS
Haus ganz plötzlich überzogen haben,
denn niemand konnte sich enträtseln, wo
her die lästigen Insekten kamen. Allen
Gegenmitteln zum Trotz vermehrten sie
sich von Tag zu Tag in ungeheuerster
Weise. Nichts half, und die Hausbewoh
ner verzweifelten. Schon hatte der Arzt
sich entschlossen, sein Haus zu räumen,
als er eines abends eine überraschende
Entdeckung machte. Einer vergessenen
Angelegenheit wegen hatte tx sich aus
seinem Schlafzimmer noch einmal in die
unteren Räumlichkeiten begeben, als er
plötzlich ein verdachtiges Garausch ver
nahm. Er ging ihm nach und war
nicht wenig erstaunt, seinen lieben Nach
barn Fielding anzutreffen, der eben im
Begriff war, einen ganzen Sack voll de?
kleinen Insekten durch das offene Keller
fcnster ins Haus zu schütten. Damit
war das rote Geheimnis" enthüllt, und
nun wurde Fielding verklagt. Bei der
Gerichtsverhandlung gab er unumwun
den zu, daß er seit einem, Monat Abend
für Abend einen oder auch mehrere
Säcke voll Ameisen in das Haus seines
feindlichen Nachbarn gebracht habe. Er
Ward zu einer bedeutenden Geldstrafe
verurteilt, die er sofort erlegte. Dann
verließ er stolz, mit hocherhobenem
Haupte .im Vollgefühl befriedigter Rache
den Gerichtssaal.
Ein anderer, aber furchtbarer Rache
akt war der eines Chemikers namens
Newman. Der Chemiker war mit einem
jungen Mädchen verlobt gewesen; aber
dieses hob ohne stichhaltigen Grund
eines Tages das Verlöbnis auf und vcr
heiratete sich kurze Zeit nachher mit
einem Architekten. Wie sehr dcr Treu
bruch dcs Madchens ihn verletzt hatte,
zeigte der Chemiker nicht, aber er brü
tct Rache. Vierzehn Monate nach dcr
Hochzeit des jungen Paares sandte er
seinem glücklichen Rivalen durch die Post
ein Flacon, das die Etikette des bckann
ten Parfüms Jockey Club" trug, in
Wirklichkeit aber eine Reinkultur von
Typhusbazillen in einer lcicht parfii
mierten Bouillonlösung enthielt. So
wohl der Architekt wie seine junge Frau
rochen daran, und innerhalb eines Mo
nats waren beide Eheleute dem Typhus
erlegen. Das Verbrechen wurde entdeckt,
und Newman sühnte seine entsetzliche
Tat am Galgen.
Schlagfertige Erwiderung.
Der Maler Wilhelm v. Kaulbach war
nicht nur ein großer Künstler, sondern
auch ein geistreicher Mensch. Einst war
ihm vom Fürsten L. der Auftrag gewor
den, eine Dame seiner Verwandtschaft
au malen, aber der ?iiift der d?n K linst.
V lcr wiederholt während der Arbeit be
lucnie, yane zevesmai eine beenge Aus
stellungen an dem werdenden Bilde zu
machen, verlangte mehr Ausdruck in den
Zügen, mehr Leben in dem Blick, zarte
Fleischtöne und eine Menge anderer
Dinge, die dcr Maler durchaus nicht am
Originale zu entdecken vermochte.
Das Bild war schließlich schon ziem
lich weit vorgeschritten, als dcr Auftrag
gcber abermals erschien, das Porträt eine
Weile betrachtete, den Kopf schüttelte
und sich mit den Worten an den Künstler
wandte: Aber, lieber Kaulbach, mir
scheint es doch, als ob Ihr Pinsel an
finge, alt zu werden!"
Si: mögen recht haben, Durchlaucht,
versetzte der Meister, aber ich meine, für
einen alten Pinsel ist ,r noch immer gut
genug !'
Crmuntenmg.
Junger Dichter: Wie ich sehe, haben
Sie sich den ersten Roman, den ich ge
schrieben, zugelegt!"
Parvenü: Aber selbstverständlich! Sie
können ruhig noch einen zweiten schrei
den . . . den kaufen Ivir uns auch!"
Durch die Blume.
Gast: Herr Wirt, warum nennen
Sie mich auf einmal Herr Bergwerkbe
sitzer?"
Wl.t: .Wett Sie eine so große Zeche
haben."
Ausnahme.
Mama: Der erste Mensch würde aus
Lebm geschaffen."
Die kleine Baroneß: Aber nicht
wahr, wir sind aus der königlichen Por
,ellnfabii!Z"
Der Schrecken
der Dünett.
Unter der Bezeichnung Dünen" ver.
steht man jene langgestrccktne Hügel, die
der Seewind aus dem Meeressande aus
baut und die sich in einer uha mJju
ren Reihen hinter einander an den ge
dehnten Flachküsten Ostfrieslands,
Schleswigs, Ostpreußens, Belgiens. deS
südwestlichen Frankreichs, Hollands usw.
hinziehen. So großen Nutzen nun auch
diese natürlichen Bollwerke gegen den
Anprall dcZ MeereZ gewähren,, um so
viel besser sie auch als die von Men
schenhänden errichteten künstlichen Täm
me und Deiche den ein und andrängen
den Mcercswogen zu widerstehen ver
mögen, übersehen darf man nicht, daß
die Stranddünen trotz dieser großen
Borteile dem Festlande stellenweise auch
sehr bedeutenden Schabn zufügen. Aus
beweglichm Sande entstanden, haben sie
fortwährend da? Bestreben, landein
wärts fortzuschreiten. Diese Eigenschaft
macht sie oftmals zu einer verwüstenden
Landplage. DaS hat die Ostseeküste
Preußens erfahren, wo im Verlaufe von
SO Jahren von dem Schmolsiner
Strandforst 8000 Morgen Waldes un
ter dem Sande begraben sind und aus
den mit einer Schnelligkeit von 4 bis
50 Fuß alljährlich vorrückenden Sand
bergen nur noch die Wipfel der 60 bis
80 Fuß hohen Kiefern hervorragen. Noch
furchtbarer und schrecklicher zeigt sich die
verheerende Gewalt der Dünen im De
partement lcS Landes im südwestlichen
Frankreich. Hier sind zwischen den
Mündungen deS Adour und dek Gi
ronde nicht weniger als 217 Quadrat
meilen Landes mit ungefähr 60 Fuß
hohen Dünen Kdeckt, die mit ihren
Sandmassen nicht nur Waldungen und
fruchtbare Felder, sondern auch ganze
Dorfschaften für immer verschüttet ha,
ben. Ein gleiches Schicksal der Versan,
düng hat manches Torf an der Küste
von Cornwall in England ereilt, nickt
minoer und an ver nuste Irlands durch
oie nmg tortwandernden Sandberge
blühende Besitzungen vom Erdboden der
tilgt worden. Auf der Küste von Do
negal war vor 80 Jahren noch die Herr
schaft des Grafen Boyne eine der schön
sten Besitzungen der Umgegend, aber
schon wenige Jahre später steckte das :
herrschaftliche Schloß bis an's Dach im
Dünensande und' die jetzige Generation
kennt den einst so prächtigen Bau des,
englischen PairZ nur von Hörensagen.
Und doch hat der Mensch nach langem .
Suchen ein Mittel gefunden, mit dem
er die furchtbaren Verheerungen dcr ,
Stranddiincn erfolgreich bekämpfen kann.
Es besteht dasselbe h einer systemati
schen Besamung der Dünen mit Fichten
und Ginster; allerdings eine sehr müh
famö Aroeit, bei der es dem Bebauer
des sterilen Bodens nicht an Ausdauer
und Geduld fehlen darf. Eine einzige
Sturmflut zerstört oft die Arbeit vieler
Jahre, aber der menschliche Geist läßt
sich durch solche Mißerfolge nicht ent
mutigen. Er pflanzt wieder von neuem
Schößlinge in den lockeren Sand und,
gönnt sich nicht eher Rast, bis es ihm '
schließlich gelungen ist, dem Einwan
dem der Dünen einen grünenden Wall
entgegenzustellen. Auf diese Weise hat
z. B. die preußische Regierung an der
Ostseeküste dem Vorrücken der Dünen
Einhalt getan.
TaS Mutterherz ...
Ein österreichischer Offizier, der an
der serbischen Grenze steht, schildert in
einem Brief, den die Neue Freie Presse"
mitteilt, folgende Episode: Bei einem
Truppendidisionskommando erschien die
ser Tage plötzlich eine, alte Bäuerin, die
von Szegedin aus nach endlosen Tages
maischen im Regen die aufgeweichten
Straßen entlang gewandert war, um
ihrem achtzehnjährigen Sohn, der als
Freiwilliger bei einem ungarischen In
fanterie Regiment steht, persönlich
Wäsche zu bringen. Unzähligem! wat
sie unterwegs angehauen worden, immer
wkder aber hatten sich gutherzige Men
schen gefunden, die ihr forthalfen und
den Weg wiesen. Bei dcr Truppe end
imj angciangi, wouie man i,ie nicyl zu ,-'
ihrem Sohn lassen, bis ihre Bitte' dem
Divisionar, einem Feldmarschallcutnakit,
vorgebracht wurde. Gerührt über soiel
Mutterliebe, ließ der Kommandantden
jungen Krieger holen, und es spielte sich' -nun
eine innige Szene des Wiedersehens
ab. Die brave Mutter wurde nun von
den Offizieren reich beschenkt, und be ;
friedigt trat sie den Rückweg an.
Genau nach Borschrift.
Ein Anwalt in Baltimore hatte einen
Officejungen, der die unangenehme An
gewohnheit besaß, in anderen Bureaus
zu erzählen, was in seinem eigenen vor
gegangen. Ter Anwalt wollte den Jun
aen nickt entlassen, er rieft ibn in hin
Vriöatbureau und biclt ibm einen l,'in
geren Vortrag:
.Du mußt niemals hören, waZ An
deren aelaat wird? tue mir tna& n,
dir sagt und verschließe Deine Ohren jeder
unieryailung. die dich nichts angeht."
Die Moralpauke hatte in Gegenwart
der Sekretärin siattaesnr,?n n v,,
Anwalt wollte gleichzeitig auch ihr eine
,cn,on erreticn:
Fräulein Braun fsnUn si! .nxr
waZ ich soeben gesagt habe?".
.üttin, Herr Franklin". 'antwortete
prompt die Sekretärin.
' Aufmerksam.
Dame: .Wird htr fimmt st,,..'
- .uiui Ulm
taicht sein, wenn er mein Liebeg,'bei'
Paket erhält. Der schrieb mir nämlich. '
seine Leute batken ihm i?.
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