Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 17, 1917, Image 6

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Seite 6-TaglichO Omaha Tribüne -Tionötag, den '17. Jntt '1917.
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Omaha.
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HELEN MACKIN
Studio: 19 Arlington Block,
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Sel. Dsuglas 9Ö28
Tie britische Admiralität.
Erteilt Piano . Un
terricht und unter
richtet auch im Teut
schen während der
Sommermonate.
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"A A"
Sranspsrtiert Alles
Xo0la bIZ. 1605 j!tÄ,kNr Stk.
Royrmöbel aufzufri.
sehen. Zunächst bereitet man sich
eine Lauge von gutem Seisenpulver
und Borax. Nun scheuert man die
Rchrmöbel mittels einer Warfen
tpiirftc ab, spült nachdem mit klarem
Nasser nach. Sollte die von der
?onne entstandene Bräune noch
nicht ganz verschwuren sein, so
bleicht man die Möbel mit Wasser
slosfuperor!zd. Schon altere Möbel
frischt man am besten gleich mit ei
Mm Llustrich von Nohrgeflechtlack
eus.
Bereitung von Seife. Man
kauft eine Kanne Lauge und össnet sie
mit einem Blechkznnenauffchneider
recht vorsichtig, wenn keine Kinder in
Zi'ähe sind. Ein Spritzer der Lauae
kann ein Kind blind machen. Für
Seife von reinern Fett gebrancbt man:
Z Quart kaltes Wasser, worin man
die Lauge auslöst (10 Cents Kanne),
' wobei man mit einem Holzstock öster
umrührt. Ist die Lauge völlig auf
gelöst, läßt man das Wasser noch
etwa 5 Minuten stehen. Man schmilzt
2'i Quart reines Fett, und wenn es
out lauwarm ist, gießt man es zum
Laugenwasser. Man rührt die Seife
etwa 8 Minuten mit einem Stock,
dann läßt man sie ruhig stehen, bis
sie fest geworden ist, worauf man sie
in Stucke schneidet. Am besten ist es.
" sich eines Holzeimers oder eines Holz
zberZ zu bedienen und die Seife in
einem solchen anzurühren und stehen
zu lassen. Auf keinen Fall nehme
man Blechaefäße, da die Lauge diese
caitz zerfrißt.
Auf welcher Seite soll
man schlafen? Zu dieser, so oft
erklärten Frage, die von den Aerzten
aus die verschiedenste Weise beantwor
ict wird, hat sich neuerdings ein deut
scher Arzt geäußert. Nach seiner An
sicht muß man während der ersten
Stunden auf der rechten Seite schla
fen, damit die zurzeit eingenommene
's)r.hr im f,Ff in !ln 1Tf.irtrl rt,s.m
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Ueber die Umgestaltung der Bri
tischen Admiralität schreibt ein Kor
respondent nu3 London um die
Mitte des Monats Mai:
Vald nach jicr Seeschlacht bei
JiUland wurde der OberbesehlSha
ber der englischen Hochseeslotte, Ad
miral Jellicoe, nach London zurück
gerufen und zum ersten Seelord ge
macht, mit dem' Austrage, die Ad
miralität neu zu gestalten und die
jenigen Reformen auszuführen,
welche die 5iamvssähigkeit der
liriegsflotte erhöhen können. Gleich
nach seinem AintsantriUe sträubte
sich Admiral Jellicoe gegen die Un
masje von Schreibereien, die ihm zu
gemutet wurden. Jetzt hat er eine
durchgreifende Neugestaltung der
obersten Flottenbehörde durchgesetzt,
und der letzte der srühcrcn See
lordö, Admiral Tudor, ist versetzt
worden. Angesichts der großen
Verluste, welche die deutschen Tauch
boote der englischen Handelsmarine
zugefügt haben, vernimmt man hier
mit Befriedigung, daß Admiral
Jellicoe zur Äelämpfung der Un
tersecboote eine neue Abteilung im
ter Admiral Tusf eingerichtet hat,
die bereits mit solchem Erfolg ar
beitet, daß die Versenkung einer
weit größeren Zahl deutscher Tauch
boote als je zuvor seit Anfang des
Krieges gemeldet werden konnte.
Wie das getan wird, kann uatür
lich nicht gesagt werden.
Eine weitere Reform ist die, daß
der erste Seelord zum Stabschef
wird, mit Admiral Oliver 13
Stellvertreter, so daß, wie es im
Kriegsamt seit dessen Neugestaltung
der Fall ist. die drei Seelords Jel
licoe, Oliver und Tuff gewissenua
ßen den Admiralsslab der Flotte
vorstellen und die Tenkarbeit für
das Seewesen verrichten. Mit rein
geschäftlichen Angelegenheiten, die
ebenso zeitraubend wie ermüdend
sind, brauchen sich die Seelords in
Zukunft nicht mehr abzugeben.
Tiefe geschäftliche Seite und
dies ist wohl die bedeutendste und
wichtigste Neuerung in der Hinge
stallung der Admiralität wird
in Zukunft gänzlich von einem Kon
trolleur besorgt, der in erster Linie
Geschäftsmann sein muß und im
Flortenwcsm keine Erfahrung zu be
sitzen braucht, auch wenn er der
Form wegen den Admiralstitel er
hält. Eine solche Persönlichkeit hat
man nun in Sir -(5ric Eeddcs ge
sunden, der als Eencralausschcr der
Verkehrswege in Frankreich dem
britischen Oberbefehlshaber Sir
Touglas Haig äußerst wertvolle
Dienste geleistet hat. Gcddes besitzt
ein erstklassiges Organisationstalent
und die (öabe, seine Untergebenen
zu den größten Anstrengunaen an
zuspornen. Als Winston Churchill j
das Seewesen im Parlament als er j
ster Lord der Admiralität vertrat, j
schasste er die Stelle eines Kontrol-j
leurs ab und verteilte dessen Ge- j
schäste unter die übrigen Ablrilun- !
gen. Jetzt, wo st infolge des Welt- i
krieges unvorhergesehenen Umfang j
angenommen haben und obendrein j
der größere Teil der Handelsslotte !
von der Admiralität übernommen j
worden ist, sind die Obliegenheiten 1
eines geschäMundigen lvontrclleurs ;
wichtiger als je zuvor. !
4W4ti
Ü 1 Seine englische Lrau. I
Roman von Nudolph Stratz.
JK4H,i
(8. Fortsetzung.) t mit blutroten Fahnen unter freiem
Er nahm' den Hut und begleitete Himmel zu Mord und Brandreden
seinen Gast durch die altertümlichen versammelt und Schutzleute, die th
Waffen und Plätze von Oxford zur nen. die Hände auf den Mücken ge
Bi'hn. Ueberall tauten eseuumspon-, ?egt. gähnend zuhörten. Er tonite,
nen die Zinnen und"Türme und Ka daß es nicht gab, waZ man m die.
ellcnkuppeln der Colleges, von denen ser Staot der siebeneinhalb Millionen
sedes mit seinen Höfen. Parken und nicht finden tonnte außer viel,
vie'aründen eine kleine Stadt für leicht einen unhöflichen Menschen,
sich bildete. j UnD drang man durch den tosenden.
Das ist doch nun eine Untoerfi- mcnschenwimmclnden bleichen Nebel
läU" sagte er. .Bei uns wird geehrt. deS Jniuren gen Osten, hinunter ans
wer etm i seinen Sektor summa curn; Saftet, so tagten da die Waldungen
lande maciii. Darum küminert sich der Schiffsmasien. dehnten ,,ch die
hier kein Kuäuck. Die acht 3ur ; Tocfs, krächzten die Kränen m den
schert die du vorige Wocke in London Speicherluken. wirrte es wie in Anin
I , t ... 1 r.t-..r. . , r...ju ks M)??
bets Wetiruoern gegen linrncriogt ( icnynuitn, wai ein auiv ui -""-
minnen kabit das ist hier unser der Weite, ein Ahnen, daß das
ganzer Stolz. Das sind Halbgötter
aus Lebenszeit. Es ist lein Ernst
hier . . . eitiiai Spielerei. . . Zurück
r.,M-,htr.ht' . . der Sport macht d
Leute ur.wodern und unpraktisch. Es
wird sich noch einmal manches an ih'
nen und ihrer Selbstgerechtigkeit ra
chen. Wenn ich's ibnen sage, lachen
sie mich aus. . . Na, ich danke d
h,;n Beinck,!. . . Auf Wieder
.-.,,. ! jtr.mifuri! Wo bleibst du den Strand, entlang. Tie
"Hl - ü- . .. . , . . n. - l-i.-
denn ien' übec Ostein?. . . In ver nayenoen ,ier,eieriage mzwi
con? Aber Menschenkind, da ist's sich schon: Ueberall waren Anschlage
ja z'um Auswachsen. . . da ist ja . mit Anzeigen von Sonderzugen.
keine Seele. . . nee. . . hör mal. . .Wanz London, schien ihm. ratete uch
das i't eine Kateriocel Ich bin froh, ! zum Aufbruch. Nur ihn hatte man
ick ,u Bekannten auf Land gehen vergessen. Am nächsten Vormittag
kann
.'gentliche Großbritannien über See
lag und dieser Welihasen und diese
k j zwei Inseln des Vereinigten Komg
ie reicks nur. seine Vorposten bildeten.
Noch immer keine Briefe sur
mich?"
.Nein. Sir!'
Helmut Merker siampfie mit dem
Fuß und ging, wie .er es jeden Tag
zehnmal tat, die große Bammelsiraße,
Zeichen
es war bereits der Gründonners-
id& Kab' aber keine Einladung: ! lag. nieo lyn oie unzcouo in o,c
I . , : .:.. . ! ; OTK 11. -.SOr,, siiö nnr h,i8
erte ieimut xunce in itm vi;ifnu, "
V . . . r i i- f. , ... .... w I't
Eroitteruna. er dcuw ;;cmior von noing unu jtuiiijiuu.
ver
mislfiiTlitfifn
ssch aus dem Fenster des Ei'.cnbayn- (ir yaite nicht die AL,,i. rcue
tD-nens reichte dem Better die Hand hinzutreten. Der alte Herr halte ihn
,um Abschied, und der Zug setzte sich, damals nicht gerade ermutigend emp
in Bemeaung. ! fangen. Er wollte bloß sehen. Auf
nnr hfn ftenfierit des ! iraend kinen merkwürdigen Zufall
Wagens war das alle, sich überall
gleichbleibende Bild die weiten
Rasenslächen. die weidenden Hammel
und Rir.dzr. das Städtchen mit seinen
winziaen. wie aus eine aiui
r,him Rackneinbäuechen. die Fabrik
inmitten von Schlacken bergen, auf
parkzriinem Hügel das Tudorschloß
des Lords Helmut Merker sah das
alles mit leeren Augen. Zerstreut.
Unsuiricoen mit dieser Fahrt nach
warten. Aber zu seinem Kummer
war auch da überall schon großer Avrk gehe.
Kebraus. Flucht aus der Stadt. Tie
Buchhalter schlössen ihre Kassenschrän
fe, die Chefs ihre Bureaus, die Tür
hüter di," Haustore. Tie' eisernen
Rolläden rasselten herunter. Er
drehte sich um und wanderte hinaus
nach Westen, nach Belgravia. wo die
vornehn.e Welt wohnte. Er sand den
Grosoencrplatz. Er fand auch in
England, auf die er sich so gefreut j der Nähe das Wlldinzsche Haus. Alle
w , w U. n ;tXlr iAnTi. Wn v At Vti.- V J r X v n i i? ä
hMt Ur.C D!C UUU lUUC iiuut u. , , ycn ic . luiucii vvtyuiiy. x,
' ' . '- i . ' , r r y ' . c, n . L 7 je.
unh i'Vrftnnö verlies. Lanzn war
sein ursprünglicher Reiseplan umze
warfen. Wohl hatte er von London
aus ein Paar Sehenswürdigkeiten be
sichtiat. Kathedralen und Festen des
Mittelalters aber es war ihm
ganz g.eich gewesen, wo und wann
sich Heinrich der Achte mit Anna
Bullen, getroffen, und welche Leute
die Nacht vor ihrer Hinrichtung in
diesem oder jenem Turm gesessen
es zog ihn immer wieder an die
Themse zurück. Er klebte an seinem
Hotel in Ehacing Eroß. Er harrte
d.ri. Alle Welt hatte ihm ja über
einstimmend versichert, die englische
Post sei zuoerlässiz. Die Briefe wur
den pünktlich uderallym an eine am
befand sich offenbar keine Menschen
?cele darjn. Enttauscht machte er
auch da kchrt. Er war so unmutig
und, eigentlich ohne Grund, nieder
geschlagen, daß ihm. als er in der
Abenddämmerung sein Stübchen be
trat, schon der Gedanke kam: Am
Ende reise ich einfach von England
ab. Aber wohin mit dem schönen
Urlaub? Nach Frankreich durste er
als Offizier nicht. Bloß Belgien
und Holland daS war doch jam
merfchade! Ueberhaupt es war
doch lächerlich, sich so in die Flucht
schlagen zu lassen. . . Mochten sich
also die Wildings nicht weiter um ihn
kümmern und er sich nicht um sie. Er
blieb stehen. Ein freudiger Schrecken
gegebene Adresse nachgesendet. Aber ! durchzuckte ihn. Sein Auge fiel tm
ihm schien es doch sicherer, hier an ! Zwielicht auf etwas Weißes ouf dem
. Daher. .Aber das Etikett mit ;
dem Preise will ja garnicht von der
Lampe, die Tu mir laustest, herunter- :
gehn i
.Ja. Müllers haben feste Preise." j
i
Betrachtung. Studiosus i
Pump: Tret Tinge jind'S, denen
noch die Hoffnung dieser Welt ge-,
hört: Tie Quadratur des Greises. ;
das Perpetuum mobile und meine .
Finanzen.
Immer schöner. Mutter
.Junge, Tu hast ja furchtbar schmut
zige Händel"
,'s ist möglich, ich bin mir ins Se j
sicht gefahren.' j
Sensibel. Stubenmäd !
chen (die mit der Tochter des Hau '
s fe in deren Waschekommode herum ;
! kramt): .Ach, da riechts aber schön!
! nach Liebesbriesen." !
j Kathederblüte. Lehrer: ;
I Müller. Lhre Arbeit fängt schon ohne ,
! Schlußpunkt an! j
i DasSchrecklichste. Torf, j
bader: An Zorn hab' i' auf den j
! Hinterhuber, an Zorn a'rai' raste I
kann. Dann aber ist es besser. ren kunnt' l den Lumpen!
auf die linke Seite zu drehen, ! - Ernt. Bankier Goldstein fvon
damit der Mäzen sich ausdehnen und : einer Kunstauktion kommend) : .Sa :
ilm Beschwerden verdauen kann. DaZ rah, ich hab' eben gekauft für unsern
Liegen auf dem Rücken führt vielfach Salon einen prachtvollen Kupfer
!?e!chwerden und Unannehmlichkeiten njch j
-iteu " I enrnh- .M.iZ? Rist T.11 mc
Zchugge geworden? Einen Kupfer'
stich? Ich sag' Tir: Unechtes kommt
Schneidig. ' Gnädiges
raultZa sind, zu hübjch! An Ihrer
Quge muß em ganzes
Lrczn gejtande habtnl
HM f. U I . . . . ,m
Um muß ein ganzes Regiment ! nicht in unsern alonl
ocrtnctct hat Kauze ziorn-.ndaiZii.
z'z Rck-.ü.'N aufzbracht. Und tx
knont ist ein durch und durch cm?,
nfanisarr Slzt, in dem eZ o gut
t:
H?phenZ gibt,
' Der Sonntagsjäger.
Conniagsjäger (zum Treiber, den er
angeschossen hat): Wie heißen Sie
denn?
; Treiber: Ich heiße Lock.
EonntagZjäger: Daß ich doch :m
znez nur Böcke lchieea muß,! ,,.
X
Ort und Stelle das versprochene Le
benszeichcn von Edith Wilding zu er
warten.
Seine Ungeduld wuchs. Sein Herz
tat ihm förmlich weh,' als er wieder
in London vor der Schranke des Post
verschlag? in seinem Hotel stand und
der Giert innen trocken sagte: .Nichts
da. Herr!' Eine tiefe Traurigkeit
kam über ihn. Das war nun schon
eine Woche her. seit er und Edith sich
am Tage der Regatta getrennt. Er
sagte sich bitter: Nun ja die hat
dich vergessen! Die ist doch solch ein
Flatterkopl'. Nur auf ihr vergnügen
erpicht. Sie braucht Leute, die ihr
Keifen, die Zeit totzufchlagen. Wer
da ist. ist ihr recht. Wer nicht da ist
euch gut. . .
Und doch konnte er sich nicht von
m Hoffnung unö nicht von London
uennen. So bracht; ihm sein briti
scher Aufenthalt einen anderen Ge
inst als er gedacht. Er lernte
wirtlich daS steinerne Meer an der
Themse kennen. Er durchstreifte in
seiner fiebernden Unruhe nach ollen
Dichtungen die größte Stadt, die die
Trd je geschaut. Er sah in PKca
silly die athletischen, glattrasierten
Lngelsachfen der oberen Zehntausend
in gesättigter Ruhe auf dem Weg zu
ihren Klubpalästen und sah in White
chavel Hunger. Lasier und olle Not
der Erde aus ausgemergelten Zügen
grinsen. Er sah im Hydepark die
Viererzüge und Automobile, die
Schwärme von berittenen Gentlemen
und Ladies unc in der Cüy auf den
Sassen zum Fluß hinab in zer
lumpte Kah'ensäcke gehüllte Eestal
ten. die kaum mehr etwas Menschli
ches an sich hatten. Er sah die Spe
lunkenschwestern der Heilsarmee mit
Hallelujz und Paukenschlaz gerettete
Seelen aus der Destille zum Betsaal
schleppen und sah die eleganten, jun
gen Suffragetten mit stoischer Ruhe,
das Banner der Frauenrechte in der
Hand, im Gewühl an den Straßen
ecken stehen cder. auf dem schmutzi
gen Doden kniemd, mit Kreide ihr
.voteZ for women' auf Pflaster
Keine kritzeln, er sah ie Anarchisten
Tisch. Es war ein Brief. Seine
Adresse in großer steiler englischer
Tamenhandschrist. Er riß den Um
schlag auf und los:
.Lieber Better!
Borgestern bin ich aus Schottland
zurückgekommen. Ich hatte da eine
gute Zeit. Wir fanden guten Sport
und ich habe da viel gefischt. Mein
größter Lachs weg sechs Pfund. Aber
andere fingen viel besser. Das Wet
ter war nicht gut. Es hat oft gereg
net. So war das Wasser kalt und
wir hatten viel darin zu stehen und
das war nicht angenehm.
Wir sind jetzt alle, ich und die
Eltern und die Geschwister, hier im
Bungalow bei Bnchurch. bet mei
nem Bruder. Ich habe Ma erzählt.
Sie wäre so froh, wenn sie mit Ih
nen. . .'
Das war durchgestrichen und es
ging weiter:
r . . mit Tir zusammen sein könn
te. Pa auch. Auch mein Bruder
Tickie, dem der Bungalow gehört.
Er und seine rau lassen Tich bit
ten, ob Tu nicht jetzt, nach dem Gu
ten Freitag, über das lange Wochen
ende zu ihnen hinauskommen willst.
Man kann in diesen Feiertagen we
nig Sport haben. Aber Bonchurch ist
ein lieblicher Ort. Wir hossen, daß
das Wetter gut werden mag. Und
wir hoffen, daß Tu kommst.
Fours truly
Edith Wildinz. .
Auf dem Kaiu'er, daS im Osten
das weite Hafenbecken von Ports
mouth einsäumte, schlenderte Helmut
Merier cm Sinnabendmorgen in ei
nem wilden Fieber von Ungeduld auf
und ab. Vor ihm lag die graue,
silberglänzende Wasserfläche von
Spitheas. Tahinter ein langgestreck
ter dunkler Streisen. Tie Küste der
Insel Wight. Er konnte sie deutlich
mit bloßem Auge erkennen und mußte
doch hier unnütz ein paar Siunden
warten. Er hatte übersehen, daß sich
an dies' Feiertage alle englischen
Fahrpläne änderten.
Er sagte sich im Auf- und Abge
hen: Ist das vielleicht ein Zeich," 1
Soll ich noch umkehren? Da ist
verrückt. Sie hat mich doch einge
laden. , Sie hat an mich gedacht.
Aber 'wie? Ja, wer mir daS sagen
könnte! Wer mir überhaupt raten
könnte! Das Leben ist nicht so leicht,
als man glaubt. Wieder riß er seine
Uhr heraus und zählte erbittert die
Minuten. . . Gräßlich, wie schnecken
gleich die dahinschlichen. Da hörte er
hinter sich eine Stmme: .Helmut. . .
Donnerwetter ja. . .'
Ein kräftiger Schlag auf die Schul
ter traf ihn. Hinter ihm stand, als
er sich umdrehte, ein junger Offizier
der deutschen Handelsmarine lu
ftige blaue Scemannsaugen in dem
kastanienbraun gebrannten Gesicht,
das trotz seiner kaum fünfundzwanzig
Jahre schon ein kurzgeschnittener,
krausblonder Vvllbart umrahmte, auf
der Mütze die gekreuzten Anker und
Schlüssel, das Wappen des Norddcrt
fchen Lloyd.
.Kurt!' Ter Leutnant erkannte
seinen jünaeren Bruder und schüttelte
ihm überrascht die Hand. ..Kerlchen
wo kommst denn du auf einmal
her?"
.Ich?'' Der junae Seemann lachte.
Na aus New")rni Wir müs
sen in Souihainpton einen Tag lie
gen. Kleiner Maschinendefekt. Da
bin ich eben auf einen Sprung herü
ber, um mir mal die Bullerians da
draußen anzusehen!'
Es rauchte nah und fern auf der
Reede von Portsmouth. Schwere, dll
slergraue. schwimmende Festungen la
gen träge im Wasser, sireckten schwei
gend ihre langen Geschützrohre auS
den Kuppeln der Panzertürme. Kurt
Merker, der Kaiserliche Leutnant zur
See der Reserve, prüfte zwinkernd,
sachkundig diese Treadnoughts und
Jnvinciolesund fuhr fort: .In Bre
men muß ich gleich weiter! Wir
schicken einen Tampfer ersierGüte nach
Australien, um 'unsere Baumwollen
lel aus Melbourne und Sidncy abzu
holen. Alle Plätze schon gebucht. Es
lann sein, daß ich dort abgelöst werde
und gleich wieder zur Aushilfe über
Japan und durch die States nach New
vrk gehe, um Iruyiingsze,aza,i.
Tw( tnirh ipfcf nllci bmakbracki. was
schwimmen kann. Siebentausend
Dankees warten bei uns drüben auf
die Uebelfahr:!"
.Da kommst du ja rund um die
Welt!' meinte der Landoffizier, und
der Seemann erwiderte flüchtig, den
Blick auf den Panzern draußen: Na
ja. . .! Ich war's schon zweimal!"
Für ihn war trotz seiner jungen
Jahre der Begriff des Erdkreises sehr
zusammmgeschrumpst. Er fühlte sich
hier in ber Seebrise und dem Hasen
geruch von Tang und Teer dem Ael
teren überlegen. Er lachte.
,Na was machst du denn so in
England, du lleene Landratte?. . .
Gefällt's dir? Das glaub' ich!. . .
Aber laß dir nur nicht zu sehr von
den Enalishmen imponieren! Sei
ja kein deutscher Michel! Wir sind
auch nicht von Pappe! Wir haben
ihnen schon eine hollische Ecke obge
guckt!
ist. . ."
Der Insanierieleuinant nickte.
Sein Bruder erschien ihm jetzt auf
diesem Boden vertraut als sonst,
wenn er auf Urlaub in die Pfalz
kam. Er begriff ihn hier viel mehr,
hier in scmem Lebenselement, der See.
Er sagte: .Weißt du, hier wird einem
erst so klar, was dein Lloyd be
deutet vier die Hamburg-Amerika-Li
nie. . .'
Und unsere Schlachtflotie!
gwami. :a
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assified Ad,
You Should Read
S
Die Reklame ist eine Notwendigkeit, weil
Leute jene Sorten Waren kaufen, von denen sie
gehört oder gelesen haben, die sie kennen, und ihr
Geld nicht in unbekannten Sachen anlegen wol
len. Kein vernünftiger Mensch kauft, wie das
Sprichwort sagt, eine Katze im Sack.
klassifizierte Anzeigen.
Verlangt Weiblich.
Bedangt: Ein tüchtiges deut
sches Mädchen in deutscher Familie,
nter Lohn und dauernde Stellung.
Telephon T oug las 4:Jti8. t
Verlangt: Junges Mädchen
zur Hilfe bei Arbeiten für Room und
Boards,, Tyler dt!I.W,. 7-18-17
Verlangt: Tüchtiges Mädchen
für allgenteine Hausarbeit: kein Wa
schen. Fort Omaha, Eolsar, 696.
7-1847
Verlangt: Mädchen mit Ein
pfchlungeu für allgemeine HauSar
beit in Familie von 3 Personen.
Harnen 4t7J5. 7-17-17
Verlangt: Erfahrenes Mädchen
für allgemeine Hausarbeit in kleiner
Familie bet gutem Lohn: rufe gut,
.öititt sein. Frau Svence. Tel.
Walnut 1437. 7-17-17
Stellengesuch. Frau in mittle
reu Jahren mit einem 14jährigen
Nnabcn sucht Stellung als Haushäl
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Tribüne. 7-20.1
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Ichemlich. w,e ein Traumbild vergan- porimcnt.(3CB5uIid,fciten in Oma
gener Zaten zwischen den modernen , t unb trieben von der
!f!?rt?,!?,,-fmii mitt tm Fotn lnn ! ' " "... . n.
.x rose Holömg Company, xtc ru.
- em altfränkischer, dreimasttger ! i.p1nmmm aha ni nur 6Cf
Segler, drei weiße Linien von Stuck
Pforten an den hohen Bordwanden
$100 für Automobil, oder Traetor
Magnetes, die wir nicht reparieren
können. Prompte Bedienung, mäßige
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Firma, die seit 43 Jahren Quali.
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Er drückte dem Bruder die Rechte
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rasch und entschlossen. DaS Zusam
mentreffen mit dem Bruder hatte ihm
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sich als Deutscher. Er sagte sich:
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vor einet kleineu Engländerin zu
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engländerin!. . . Zur Hälfte ist sie
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