Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 17, 1917, Image 1

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    schreiben 5U In deutscher
Sprache an öle Geschäftsleute,
die in der Täglichen Omaha Tribüne anzeigen,
vstjre Wünsche werden genau so ausgeführt
werden, als wenn Sie in der englischen
Sprache schrieben.
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Wetterbericht.
Für Omaha und Ilingegend: Schön und
Warn, er heute abend und Mittnwch. .
Für J!ebraska: Schön heute abend und
, Mittwoch, wärmer heute abend im östlichen und
ini südlichzentralen Teil Mittwoch.
Für Iowa: Schön und wärmer heule abend
und Mittwoch. '
34. Jahrgang.
Omaha, Ncb., Dienstag, den 17. Juli 1917.
8 Seitcn.-No. 103.
Cfl
Ein
igkcit nach Außen,
igkeit im Jllllcru!"
So lautet das Programm öes neuen deutschen
Ae!chsl:anzlers Dr. Michaelis; Presse kom
mentiert noch wenig über ihn.
Das Friedensprogrannn des MajorZtätsblocks!
Berlin. 16. Juli. (Von John
Grerndens, Korrespondent der United
Presz. Verspätet.) Das Programni
des neuen Reichökanzsers Tr. Mi
chaelis wird sein:, Festigkeit nach
Außen; Einigkeit im Innern!" 'Man
ist allgemein aus die Rede des Stanz
lerS, welche er am Donnerstag, diel
leicht auch schon früher halten wird,
gespannt. Tie hiesigen Zeitungen
äußern sich über den neuen Reichs
kanzler sehr vorsichtig: es wird aber
allseitig zugestanden, das; er ein cha
raktcrfester Mann ist. Eigentümlich
wie es lauten mag, Tatsache aber ist
es doch, das; sich weder die Führer
der Sazialisten noch die sozialistischen
Zeitungen mit dem neuen Kanzler
besassen.
Die Jingo Presse schüttet ihren
ganzen Zorn über den srüheren
Reichskanzler anö und lässt an ihm
sein gutes Haar.
Die meisten Reichsiagsführer
glauben, oast der iirnH'C über ben 'Verantwortlichkeit dafür zu über
Rücktritt Vcthinanil Hvllivrgs wirk. Z nehmen. Die Teutsche Tageszeitung
lich traurig gestimmt wurde und fei. j behauptet., das; von Bethmann-Holl.
neu wahren Gefühlen in dem Schrei.' weg die Lait der Verantwortung
den an den Ex.ttanzier Ausdruck 'nicht zu ertragen vermochte und der
verliehen habe. Gemme Führer der deutschn, Nation den Athem genom.
jlonscrbat'.ven sind der Ansicht, das;! mm babe und die Oieialir vorlna.
auskoininen konnte, Hindenburg
kam mit der Erklärung für einen
deutschen Frieden heraus und sagte,
daß ein siegreicher Krieg vermöge
der Arbeiten der U-Boote sicher sei.
Dr. v. Bethinann.Hollwcg resig
nicrte von seinem Posten als Reichs,
kanzler. nachdem er mit dem Krön
Prinzen eine längere Konferenz gc
habt hatte. Es heisst, daß der Kron
Prinz dem 'Reichskanzler die Ueber,
zeugung beigebracht hat, das; er mit
seinen Ansichten über einen Frieden
ohne Aiinerion und ohne Entschädig
gung nicht durchzudringen vermöge.
Teutsche Prrszkommentare
Amsterdam, über London, 17.
Juli. Das Berliner Tageblatt
erklärt, der neue Reichskanzler
müsse durch Wort und Tat beweisen,
daß er willens ist, dem Reichstag
volle Macht zu erteilen, kommende
isse zu kontrollieren und die
der Kaiser erst dann die Resignation
des Reichskanzlers angenommen,
nachdem er eingesehen hatte, das; der
Kanzler sich nicht entschließen konnte,
ob er sich der Reaktion oder den Li
beraten anschlichen sollte. Alan gibt
zu, das; v. Vethmann Hollwca die
das; Deutschland ersticken würde.
Auch war der Reichskanzler nicht
in.stande, einen Weg zu finden, der
Sache des Friedens Vorschub zu lei
sten. Trotz der politischen Krise.
schreibt die katholische Germania
besten nmtmjatk m aber das ist die Nation nach wie 'vor ent.
' notige Rückgrat geschlt habe. x;c
Liberalen gestehen zu, das; mehrere
Wahlreformen in Preußen auf Ver
anlassung Hollwegs vorgenommen
wurden.
Wiener Meinungen.
Wien, über Berlin und London,
17. Juli. Wenn auch die Wiener
Zeitungen im allgemeinen den Rück
tritt des Kanzlers bedauern, so find
doch etliche über die Neigung des
früheren Ministerpräsidenten, alles
durch einen Konivroinist miszuglci
chen, erbittert. Tie Wiener Zeitung
verweist in sarkastischer Weise dar.
auf, daß Hollweg mit gleicher Leich.
tigkcit die Prinzipien der Konserva
tiven betreffs Annenon verschluckt,
als diejenigen der Sozialdemokratie,
welche bekanntlich gegen alle An
Unionen sind."
Die Neue Freie Presse erklärt:
Hollwcg habe es wissen müssen, dasz
er fein eigenes Todesurteil unter
zeichnete, als er den Wablreform'
Vorschlägen des Kaisers beipflich
iett."
Kaiser lobt Bcthmann'Hvllwcg.
Im Haag. 17. Juli, Der Ber.
liner Reichsanzeiger veröffentlicht
in eigenhändiges Schreiben ,des
deutschen Kaisers an Dr. v. Beth
mann.Hvlljneg, in welchem er sein
Bedauern über die Resignation des
selben als Reichskanzler Ausdruck
verleiht In dein Schreiben heisst
eS unter anderem: Schweren Her.
zerns . entschließe ich mich, Ihrem
Wunsche, Ihres Amtes enthoben zu
werden, zu entsprechen. Acht Jahre
lang haben Sie den höchsten und
verantwortlichsten Posten im Deut
schen Reichs u. preußischen Staats.
Dienst treu verwaltet und mit Er
folg Ihre brillianten Fähigkeiten
und Personaliiät in den Dienst des
Kaisers und des Kaiserreichs, sowie
des Königs und deö Vaterlands ge
stellt. .
In der Zeit der schwersten Not,
von welcher je die deutschen Länder
und deren Völker befallen wurden
Zeiten, in welchen weitgehende
Schritte bezüglich der Eristenz und
der Zukunft des Vaterlandes' getan
wurden, haben Sie mit Rrit und
Tat zur Seite gestanden. Es ist
mein Herzenswunsch, Ihnen für
treue Pflichterfüllung nicinen tief,
gefühlten Tank aiiSzusprechen."
.Äronprinz gegen Hollweg.
Amsterdam, über London, 17,
Juli. Tie Bevölkerung Berlin!
ki'Nnbt, daß BethmaiiN'Hollmeg es
mit seinen Reformbcstrebungen ehr
lich gemeint habe, daß er aber ge
gen das vorwiegende Ansehen deS
königlichen .euises und der Mili
tärvarkei. an deren Spifce Hinden-
verfolgen. Der Vorwärts ermähnt
ihn, politische und militärische An
gelegcnbeiten streng von einader
zu trennen. '
Tie Deutsche Tages Zeitung sogt,
daß der Kanzler aift dem Gebiete
des Jiiianzivescns Bescheid weiß und
deshalb einsehen muß. daß eine
g'ßv Kriegsentschädigung unbedingt
rg und Ludendorff stehen, nicht verlangt werden müsse. Auch macht
schlössen, den Krieg nicht eher ' zu
beendigen, bis ein siegreicher Ab.
schluß desselben erzielt worden ist.
Der Vowärts. Organ der So
zialistcn, schreibt, daß - die Soziali.
sten unter Mitwirkung der künftigen
Negierung ' willens sind. Teutsch,
land es den freicsten Landern der
Welt gleich zn tun und ans einen
dauernden Frieden hinzuarbeiten.
In der Vossischen Zeitung ver
meist George Bernhard darauf, daß
Dr. v. Bethmann'.Holliveg und der
Minister des Aeußern, Dr. Zimmer,
mann mit Washington ein Doppel,
spiel getrieben und den Krieg mit
den Ver. Staaten herbeigeführt ha
ben, indem sie Präsident Wilson be
treffs der Politik und der Absichten
Teutschlands hinters Licht führten.
Bernhard deutete an, daß, hatte man
die Marine'Politik mehr geschickt
geleitet, nicht zum Kriege geführt ha
ben würde. Er sagt, sie hätten die
Vermittlungs.Jdee des Präsidenten
ermutigt haben aber nichts getan,
sie daheim annehmbar zu machen,
machten Meriko den Vorschlag, sich
gegen die Ver. Staaten zu wenden,
währeiid die mit der Vundesrcgicr.
ung in Unterhandlung standen, ein
Festessen zu Ehren des amerikani
schen Botschafters in Berlin arran
gierten, dessen Rede bei dem Fest
essen beipflichteten und gleich darauf
den Präsidenten mit der Note 6e
treffs des unbegrenzten Tauchboot
kriegs überraschten. Bethmann-Holl
weg versuchte, alle Schuld von sich
abzuwälzen und sie dem deutschen
Botschafter in Washington auszu
bürden.
Das Tageblatt und der Vorwärts
mache daraus aufmerksam, daß die
Ernennung des Reichskanzlers Mi
chaelis erfolgt sei, ohne die Partei
führer zu Rate zu ziehen, und daß
der neue Kanzler das Amt übcrnom
mm habe, ohne sich vorher mit den
Reichstagssührcrn über die von ihm
einzuhaltende Politik in Verbindung
zu sehen.
Tie liberalen Zeitungen verspre
chen sich von dem neuen Reichskaiiz
!er nicbt viel: sie innen, daß er wäb
rend der vierzigjährigen Dienstzeiten und großer Ezekutivkrast gcschil
im preußischen Staatsdienst pch nach
der Seite der Konservativen nei
gen müsse. Von fait allen Zeitungen
werden ihm seht Rchichläge erteilt,
je nach der Politik, welche dieselben
sie den Vorschlag, daß er die angc
strebten Wahlrcformcn in Prctißen
fallen lassen solle.
Erste Amtshandlung.
Berlin, über London. 17. Juli.
Als erste Amtshandlung empfing
D. Georg Michaelis die Vertreter
der beiden feindlichen Hauptgrup
Pen im Reichstag, um ihnen Gele,
genheit zu geben,, sich über die Lage
auszusprechen. Er spielte selbst
dabei nur den aufmerksamen, aber
stummen Zuhörer, Geführt wurde
die Unterhaltung durch den Vize.
Kanzler und Minister des Innern,
Dr. Hclsscrich. (Demgemäß ist der
selbe also noch im Amt,) Später
konferierte D. Michaelis niit den
Heerführern' Hindcnburg uiid Lu
dcndorsf.
Tie Fricdensrcsoliltion.
Berlin. 17. Jnli, über Kopcnha
gen und London Die Friedens,
resolut, on des Rcichstageö, auf wel
che sich der Mehrheitsblack des Zen
trums, der Radikalen nnd der So
zialisten einigte, und die dein Reichs
tag in seiner nächsten Sitzung vor
gelegt werden soll, lautet wie folgt:
Wie am 4. August 1911, so
steht an der Schwelle des vierten
Kriegsjahres das deutsche Volk aus
der in der Thronrede enthaltenen
Versicherung: Wir werden nicht
von Erobeningslust getrieben."
Deutschland griff zur Verteidi
gung seiner Freiheit und Unabhän
gigkeit, zur Wahrung seines Ge
bietöbestandes zu den Waffen. Der
Reichstag arbeitet für den Frieden,
für das gegenseitige Verstehen und
eine daueriide Versöhnung der Völ
ker. Erzwungener Gebiet scrwerb, so
wie politische, wirtschaftliche und
finanzielle Verletzungen sind unver
einbar mit einem solchen Frieden.
Der Reichstag weist alle Pläne
zurück, die ans eine wirtschaftliche
Blockade und die Aufstachelnng der
Feindschaft unter den Völkern nach
dem Kriege abzielt. Die Freiheit der
Meere muß gesichert werden. Nur
ein wirtschaftlicher Friede kanu den
Boden vorbereiten für das ireund
schaftliche Zusammenleben aller
Voller.
Der Reichstag wird die Bildung
völkerrechtlicher Bereinigungen eis
rig fördern. So lange jedoch die
feindlichen Regierungen einen sol
chen gricorn nicht annehmen: so
lange sie Teutschland und seilten
Verbündeten mit Eroberung und Ge-
bietsaufteilung drohen, wird das
deutsche Volk wie ein Mann zusanr
menstehen und kämpfen, bis sein
eigenes Recht und das seiner Ver
bündeten auf Leben und Entwick
hing gesichert erscheint. Geeint ist
die deutsche öcation unbesiegbar.
Der Reichstag weiß, daß er in
dieser Ankündigung eins ist mit den
Männern, die das Vaterland ver,
teidigen. In ihrem heroischen Rin
gen sind sie des unvergänglichen
Dankes des ganzen Volkes geivif;'
Ter Nachfolger Tr. Zimmcrmanns.
London, 17. Juli, Wenn sich
diese Gerüchte von der Erneniunig
des Grafen Brockdorff Rantzau be
stätigen sollten, würde es heißen,
daß in Teutschland wieder die ari
stokratischen Tendenzen an die Ober
fläche gelangen. (!) Graf Brock
dorff Rantzau ist bei Hofe sehr be
liebt und angesehen, sein Stiefbruder
ist ein hoher Beamter und seine
Mutter, Obcrhofmeisterin der Kai
serin. eine der einflußreichsten Per
sönlichkeiten am Hofe. Noch, bedeu
tender ist aber die Rolle, die Graf
Brockdorff bei den deutschamcrikani-
schen Beziehungen seit Ausbruch des
lZricges gespielt hatte. Graf voir
Bernstorsf, der ehemalige deutsche
Botschafter in Washington, war in
keiner Weile znfnedm über den vor
schriftsmäßigen Nachrichtenwcg zlni
schen Washington und Berlin und
hatte den Versuch gemacht, den Gra
fen Brockdorff als Vermittler zu er
halten, um diesen nach Washington
o,e ofsiziellen Berichte aus Berlin
übersenden zu lassen. Graf Brock
dorff hat diese Versuche als -zweck,
los erachtet, u,,d angeblich schon frü-
her mit einem Bruche zwischen
Deutschland und den Vereinigten
Staaten gerechnet. Er wird als ein
Mann von festem, entschlossenem We-
wohin die Spionen
Sucht führen kann!
Versammlung einer Farmers-Bcrei
nignilg als uiittcrnnchtliche
Znsammenkmist Tcut-
scher denunziert.
Grand Island, Neb.. 17. Juli.
lliiter den Farmern der hiesigen Ge
gend herrscht eine große Erbitterung
über den Vorsitzer Whitmore vom
hiesigen Verteidigungsrat, welcher
der staatlichen ,VerteöigungLbehörde
in Lincoln, die letzten MitNvoch hier
abgehaltene halbmonatlicheVerfainm
lung der Farmers lraiige in einem
Bericht als eine mitternächtliche Zu
fammenkunft Teutscher denunziert
hat. Die Mitglieder sind empört
und sowohl der Präsident wie der
Sekretär erklären, daß nicht ein
Wort Teutsch gesprochen wurde, da
die Versammlungen seit Jahreil in
der cnglischcil Sprache gejährt, wcr
den.
(Ta sieht nian wieder, wohin es
führen kann, wenn Leute glauben,
den Patriotismus für sich allein ge
pachtet zu haben und sich auf billige
Art einen Namen als Patriot ma
cheil wollen. Sich genau zu erkun
digen, daran denken derartige ,Pa
trone nicht, lieber denunzieren sie
gute Bürger und beschmieren ihren
Charakter.)
Deutsche 2lamen bei
tt. in. C. A. verpönt!
Teilnehmer am KrikgolagcrKnrsns
vom Dienst in Frankreich
ausgefurrrt.
Neutrale müssen sagen,
was sie brauchen!
Ver. Staaten wollen von ihn? fer
ner wissen, was sie nach ande
ren Ländern exportieren.
Washington, 17. Juli. Daö
Staatsdepartement bat an die neu
tralen Länder Europas das An.
suchen um vollständige Mitteilung
betreffs Produktion und Bedarf.
Ein- und Ausfuhr von Nahrungs
mitteln, wie viel sie importieren
müssen, an wen sie exportieren usw.
gestellt. Von der erhaltenen Antwort,
zusammen mit der bereits im Besitze
der Erport'Kommission befindlichen
Handelsstatistik wird es abhängen,
wieviel jedes dieser Länder ans den
Ver. Staaten wird einführen kön
nen. Das Staatsdepartement stellt
sich auf den Standpunkt, die Lizen
tierung der Nahrungsmittel-Aus-fuhr
und die Bevorzugung gewisser
Länder bei Festsetzung ihrer Quote
sei keine VlockadeMaßregel, son
dern eine durch die Notwendigkeit
gebotene Maßnahme zur Erhaltimg
von amerikanischen Waren und zur
Haushaltung init ihnen, angesichts
eines Mankos in der ganzen Welt,
der sich nicht nur in Brotstoffen,
sondern in Stahl, Kohle usw. fühl
bar macht. Mit dem Einnehmen die
ses Standpunktes sucht das Staats
dcpartcment mich dem Vorwnrf zu
entgehen, daß es alle Prinzipien, die
es zur Zeit, da die Ver. Staaten
noch 'neutral innren, gegen Eng
land verfochten, nun im Stiche lasse.
szUMn an oci orninca
uns ßwm Mttrkttmps
Hllj VMH tUW'.gW
J
Die russische Offensive erweist sich nach Ansicht
einer Züricher Zeitung als ein
zweischneidiges Schwert.
hartnäckige Uämpfe an der westlichen Front!
Petrograd, 17. Juli. Offiziell
wird berichtet: An der Landstreu,
Ldziany Krasna Front kämpften
wir den ganzen gestrigen Tag hin.
durch. Die österreichisch.ungarischen
Truppen wurden aus Ldziany ver
triebe: am Lomniea Fluß aber nr
den wir schwer bedrängt, Da srische
feindliche Reserven in den Kampf
eingriffen und wir schwere Verluste
an Offizieren erlitten Hütten, sahen
wir uns gezwungen, zu weichen. Wir
haben uns in der Nähe von Ldziany
verschanzt.
Ueber die russische Offensive
schreibt der Züricher Tagesanzeiger:
,,,Es ist sehr wahrscheinlich, daß die
leitenden Männer in der russischen
Offensive, die sowohl das Heer als
anch das Volk mit sich fortreißt, und
sie von inireren Angelegenheiten ab
lenkt, die einzige Lösung der russi
schen Verwirrung sehen. Das Ge
fährlichste bei diesem Unternehmen
ist, daß, wenn die Offensive scher
Wut.UmS hn
ahgeschlossen.
Springfield, Mass., 17. Juli.
75 Teilnehmer an den Spezialkurseu
der üiuig Men s Ehnst,an Assoeia
tion zur Vorbereitung für den Dienst
in Truppenlagern nn
ben ihre Ausbildung
Die Leute waren ans allen Teilen
des Landes zusammengekommen,
und eine größere Zahl wird an ei
nein zweiten Kursus teilnehmen, der
nächste Woche beginnt.
Es wurde, bekannt gegeben, daß
mehrere Absolventen, dieser, Kurse
vom Dienst in,; den Lagern in Frank
reich ausgeschlossen werden, weil sie
dentschklingende Namen haben.
N. Y. Oandelszeitung
ist eingegangen!
Krieg zwingt zu zeitweiliger Einstel
lung des Erschein?, sagt
Verlag.
oeri. irr ur unggeseue uns ein
Vetter des Grasen Bernstorsf. '
Frachtdampfer
Sylvanien dahin!
Nein Aork. 17. Fiili. Hier ein
getroffene Meldungen besagen, daß
der zur Leyland Linie gehörige 4858
Tonnen große Frachtdanipser Sylva
nien auf dem Wege von Liverpool
nach New !)ork begriffen, von einem
Tauchboot torpediert und versenkt
wurde.
New York, l7. Juli. Die New
Yorker Handelszeitnng" erläßt eine
Mitteilung an ihre Leser, derzufolge
das Blatt sein Erscheinen des Krie
ges wegen ans unbestimmte Zeit ein-
zustellen gezwungen ist.
Als genauerer Grund der Maß.
nähme wird angegeben, daß die Zei
tung infolge der Unregelmäßigkeit
oder Unterbrechung der Posrabliese
ruug in kriegführenden und neutra
len Ländern ihre-Funktionen nicht in
zufriedenstellender Weise erfüllen
kann." Sie soll ferner zur Erfüllung
des ausgesprochenen Wunsches des
Präsidenten Wilson, daß keine Nach
richten verösfenllicht werden, welche
dem Feinde in irgend einer Weise
ivertvvlle Informationen liefern
könnten," beitragen. Tie Erklärung
weist daraus hin, daß, obgleich die
Zeitimg in deutscher Sprache ver
öffentlicht wurde, ihr Eigentümer
und alle ihre Angestellten Amerika
ner sind, und es wird versichert, daß
das Blatt stets bestrebt gewesen sei.
amerikanische Interessen und Han
delsbeziehungen mit anderen Län
dern zu fördern, daß es in dieser
Hinsicht bemerkenswerten Erfolg ge
habt habe, und daß feine Leser und
Anzeigekünden mit den geleisteten
Diensten zufrieden gewesen seien.
Abonnenten und Anzeigekuuden
werden auf den unerfüllten Teil
ihrer Abonnements und Anzeigen
nach der Wiederanfnahme der Ver
öffentlichung, die hoffentlich in naher
Zukunft ekfolgen wird, Anspruch ha
ben." - !
Ter Anwalt Meyer Auerbach ist
aer Eigentümer oeö Blattes, das st
CG Jahren besteht.
stS Staatsdepartement erwartet , der Rückschlag viel größer sein
Proteste gegen die vcrsiugte Ezport- die Männer stürzen wird, die
muimuc von Spanien, .youanu unu ,; m
den skandinavischen Ländern
durch, daß es nicht das Recht der
Ver. Staaten zum Treffen der Maß.
nähme geltend macht, sondern sich
auf ihre wirtschaftliche Notwendig
keit berrift, hofft das Staatsdepar
tement der ganzen Kontroverse die
Spitze abzubrechen, dabei aber gleich
zeitig die Neutralen in die Zwangs
läge zu versetzen, entweder auf die
Einfuhr aus oen er. Staaten zu
verzichten, oder ihreir schwungvollen
und ' lohnenden Handel nach den
Mittelmächten auszugeben.
Das Publikum wird nicht in die
Embargo Bestimmungen eingc
weiht.. Es wird nicht erfahren, wie
viel von der Ausfuhr jedem Lande
zugemessen ist, noch auf welchen
Lchiffcn die Ausfuhr stattfindet,
doch inag das Hardelsdcpartcmcnt
Mitteilungen darüber vcröffentli
chen, aber erst, nachdem die Artikel
lange ihren Bestimmungsort erreicht
haben. Ter Schatzamtöfckrctär hat
den Zollkollektorcn heute wieder in
einem Erlasse eingeschärft, nieman
den Angaben über Abfahrt der
Schisse, Ein- und Ausfuhr u. dgl.
zu machen, außer ihren Vorgesetz.
te,i.
Tie Ernbargo-Verfügung erstreckt
sich nicht nur ans Dampfer, sondern
auch auf Eisenbahnen. Diese sind
angewiesen, Fracht für das Aus
land mir dann anzunehmen, wenn
der Absender sich mit der Ewort-
Lizens ausweisen kann. Mit dieser
Versugung hofft man auch der un
nötigen Anstauung von Fracht in
den Bahnhöfen der Seehäfen ein
Ende zu machen.
Aix daitsch mehr!"
KtSrnrt rirtfrtt
fv .-.. v v.v.
London. 17. Juli, Nachdem .Kö
nig George die deutschen Familien
namen seiner englischen Großen aus
gemerzt und ihnen dafür hübsch eng
lische Titel gegeben, hat er jetzt auch
den Familiennamen seines Hauses
geändert. Nicht wie bisher mehr
wird das königlich englische Haus
von Sachsen Koburg und Gotha be.
nennt, sondern es heisst jetzt das Ge
schlecht der Windsors. What's
in a namc?" Zagt Shakespeare.
cht in Händen
Die Gefahr einer Gegenrevolution
zu Gunsten der gestürzten Dynastie
besteht noch, und das Scheitern ei
ner militärischen Operation der ge-
gcnwartig am Ruder befindlichen
Manner wurde diese Gefahr noch er
höhen. Aus diesem Grunde erweist
lich die russische Offensive als ein
zweischneidiges Schwert.
Offizieller deutscher Bericht.
Berlin, über London, 17. Juli.
Das Kriegsamt meldet: Armeegrup
pe Kronprinz Rupprecht von Bayern:
In Flandern erreichte das Artillerie
duell an der Küste, zwischen Vösighe
und Wyschaete und nahe Apern gro
ße Heftigkeit. Bei Lens und zu bei
den Seiten der , Scarpe , zeitweilig
starkes Feuer. Britische Kompag
nien, die nahe Gavrelle, östlich Croi
selles und nahe Bullccourt zum An.
griff vorgingen, wurden durch Ge
gcnstöße zurückgetrieben, desgleichen
bei Lombaertzyde.
Links der Maas griff der Feind
nach längerem Trommelfeuer auf 'der
Höhe Na. 304 an. Nur an einem
Ännkte gelang es ihm, unsere Gra
ben zu erreichen: seine Swrmwel
len brache,: unter unserem vernich
tendem Feuer zusammen. Im Ab.
schnitt von Vacheranville, östlich der
Maas, vereitelten unsere Batterien,
einen Angrisfsdersuch.
Ter französische Bericht.
Paris. 17. Juli. In der Cham
pagne wiederholten letzte Nacht die
Deutschen ihre Angriffe auf dein
Mont Teton.' dieselben aber' wur
den abgeschlagen.
Griechen schließen
sich der Entente an!
Man erwartet, daß General Sctr
rail jetzt bit 'Offenste er
greife wird.
Aenderungen im
russ. Uabinett!
Drei russische Minister haben stg
niert, und ein vierten mag
v ihnen folgen.
ül"
Moskitos als Landesverrciter.
- New ?lork. 17. Juli. MoskitoS
sind bei ?)aphank. L. I., wo die Ba
racken für das Militärlager im Bau
begriffen sind, in derartigen Men
gen ausgetreten, daß die Bauarbei.
ter die Arbeit niedergelegt haben.
Selbst Lohnerhöhungen haben die
Einheimischen nicht veranlassen ton
nen, die Ouartiere der Soldcken zu
baue. Dies bedeutet einen ra:st
lichen Hemmschuh für die militari-
ckjKi VoMreUmn,
lZelfferich erhalt
einen Nachfolger?
Amsterdam. 17. Jnli, über Lon
don. Dem Berliner Tageblatt zu
folge ist Dr. Helsferich. bisher Mini,
ster des Innern, von feinem Pusren
zurückgetreten. Sein Amtsnachfol
ger soll der Finanzminister Graf von
Rödem sein.
Neues Piuicr-Rkgim,rut.
Washington. 17. Juli' Das
Krirgöanit gab heute den Befehl zu
der Bildung eines zehnten Pionier
regiments, um die neun Regimenter
zu erfetzen, welche nach Frankreich
gesandt worden sind, um die sronzö
Zischen Eisenbahnen wieder in Stand
zu setzen. Dasselbe wird in Fort
Lcaoenworth, Kansas, statioiiicrt
XScrdm.
Petrograd, 17. Juli Der
nanzminisler Shingareff, der Kul
tusminister Manueiloff und der Mi
nister für öffentliche . Hilfe, Prinz
Shakhovskoy haben heute ihre Resig
nation eingereicht.
Auch der Eiseiibahniilimster Nck
rafsoff trägt sich mit der Absicht, sein
Amt niederzulegen, wie es heißt,
doch versucht der Premier Lvosf ihn
voir seinem Vorhaben zuriickztchalten.
Die drei abgehenden Munster ge-
hören sämtlich der Kadettcnpartei an.
shingareff und Manueiloff waren
beide Mitglieder der ursprünglichen
Dtimakabinettes, wie es gleich nach
der Revolution organisiert worden
war. Prinz Shakhovskov war frü
her Sekretär der Duma und Direk
tor der Getreidespeicher von Petro
grad. Auch Nekrassoff gehörte dem
ersten Dumakabinett an.
Aus diese Reorganisation des Ka
binetts im Interesse einer größeren
Harmonie und besserer Organisation
war schon in früheren Mitteilun
gen hingewiesen worden. (Bisher
hatte man jedoch 'von diesen Mittei
lungen in Amerika noch' nichts ge
hört.) An Stelle des bereits am 31.
Mai von seinen? Posten zuriickgctre.
tenen Konovaloff ist Prokopovich zum
Haiidelsminister ernannt worden.
Tscharnowsky wird Mamieilofss
Nachfolger als Kultusminister.
Chinef. Revolution
niedergeschlagen!
Tokio, 17. Juli. Verspätet aus
Peking hier cingctroffene Depeschen
besagen, daß sich 3000 Soldaten des
Generals Chang Hsun, die im Tem
pel des Himmels einquartiert waren,
den Republikanern, welche in einer
Stärke von 30,0 Mann Peking
eingeschlossen hatten, ergeben haben.
Angrifsc von Luftzeugen seitens der
Republikaner ftihrten-die Ergebung
herbei. Während der letzten Gefechte
wiirden fünf oder sechs Ausländer
verwundet. Tie Wachen der iapa-
nisclien und amerikanischen Gesandt-
Ichauen waren rn
Washington, 17. Juli. Hier
eingetroffcne Meldungen aus Athen '
lassen erkennen, daß Griechenland
nicht nur die diplomatischen Verbiil.
düngen mit den Zentralmächten ab
gebrochen, sondern sich mit diesen in
Kriegszustand befindet. Der gricchi
sche Gesandte in Paris hat die Er
klärung abgegeben, daß eine sormel-,
le Kriegserklärung nicht nötig sei.
Griechenland wird sofort an die Mo
bilisierung seiner Streitkräfte gehen .
und diese unter 'dem Befehl , des
an der Salmriki Front kommandie.
renden französischen Generals stellen.
Lenezelos verfugt angeblich über
eine Armee von 60,000 Mann, und
das stehende griechische Heer hat 30,-:
0000 Mann aufzuweisen: Griechen,
land aber kann insgesamt 300,000
Mann ins Feld stellen, so daß die
Alliierten zusammen mit ihren ,
Truppen eine Million Soldaten auf
dein Balkan haben werden. (Und
was für welche!) Was Griechenland
aber fehlt, ist Munition und Ge
schütze, und diese werden von den
Ententemächten geliefert werden.
Wenn sich in Griechenland auch
immer noch deutschfreundliche Bestre
bungen geltend machen, fo ist die
überwiegende Masse des Griechen
Volkes jetzt dennoch froh. daß es der
Ungewißheit entrissen ist.
Sachverständige und yohe hiesige -Militärs
sind der Ansicht, , daß die
Alliierten jetzt an der Saloniki-Front
die Offensive ergreifen werden; ihr .
Ziel ist die Berlin5onstantinopcl
Bahn. General Sarrail hat bisher
nicht gewagt, loszuschlagen, weil er
das griechische Heer im Rücken fiirch
tete. Diese Gefahr aber ist jetzt
überwunden, und man dürfte bntd )
von kriegerischen Ereignissen auf "der' '
Balkanhalbinsel hören.
Unter Militär? oder
Divilbewachung?
San Francisco, Cal., 17. Juli.
Bunöesgencralanwalt Gregory wur
de heute als höchste Instanz ange.
rufen, darüber zu entscheiden, ob der
frühere hiesige deutsche Generalkon .
sul Franz Bopp, der frühere deut,
sche Vizekonsul E. H. von Schack
und Leutnant von Brincken, , welche '
überführt sind, die amerikanische
Neutralität verletzt zu haben, unter
der Jurisdiktion der Kriegs, oder
Zivilbehörden stehen.
Bopp und seine Assistenten wur
dtrn von Angel Island, wo sie als
feindliche Auöläirder verhaftet wa
ren, hierher gebracht, um sich vor
Gericht 'vor der Anklage zu verant.
Worten, das Zustandekommen einer
Revolution in Indien unterstützt zu
haben.
Tie MiliiarbehLröen ' behaupten,
daß die Bewachung der Gefangenen
lant einem Verhafiungshefchl des
Prästdeuten ihnen zukomme, wäh.
rend der BundesdistrMsanwalt Pre
sto dabei blecht, da& sie sich tot den
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