Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 16, 1917, Image 1

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wetterberlchi.
Für Omaha und Umgegend:, SchZn un?
etwas wärmer heute abend, Djeiistag schon und'
wärmer.
Für NebraSla: Schön und wärmer heufa
abend und Dienstag.
Für Iowa: Schön heute abend und Ticns
tag. wärmer Dienstag.
34. Jahrgang.
Omaha, Neb., Montag, den 16. Juli 1917.
-4 Seiten.-No. 107.
Der Ncichskllttzlcr ging doch;
i Michaelis sein Nachfolger;
Die Folge des Friedcttsstreits!
Graf Vrocköorff-Uantzau, Gesandter in Dänenzarl:, ist zum Nachfolger
des Dr. Alfred Zimmermann, Minister des Answärtis
gen, ernannt worden.
Reichstag einige Tage vertagt; sein lzanptausschusz scheint an der Arbeit!
Der neue ttanzler wird am Donnerstag sein Programm im Reichstag
erklären; Washington hält Wendung für Erfolg der Militär
Partei, die dem Uaiser den Sieg versprochen.
London, JB. Juli. 1 Reichs,
sanier von Bctljinmrn Hollweg hat
abgedankt.
Dr. Georg Michaelis, preußischer
Finanzuntersckretar und Nahrungs
nlittellontrolleur. wurde zu seinem
Nachfolger ernannt.
Die Depesche wurde durch den
drahtlosen Telegraphen der deutschen
Regierung der britischen Admiralität
übermittelt. . (is wird hinzugefügt,
der Kaiser habe die Resignation an
genomnien und Tr. Michaelis zu
Bethinaim Hollmegs Nachfolger k
stimmt.
Das Tageblatt macht gegen den
Rücktritt des Neich?kanzlers energisch
Front.
Tr. Georg Michaelis wurde int
Jahre J!
in Schlesien geboren,
sieht also im 00. Lehensjahre. Nach
Beendigung seiner rechtswissenschaft
lichen Studie,! trat er im Jahre
3871 in den Staatsdienst ein, wur
de im Jahre 1NSI zum Gerichtsasse!,
sor ernannt und ging iin folgenden
Jahre nach Tokio, wo er bis zu,n
Jahre 1881) als Privatdozmt an kr
Schule deutscher Rechts, und Staats,
wijfenschast wirkte. Nach seinem Wie.
dcreintntt in den preußischen Jusliz.
dienst war er 1891 StaatSanwalt in
Schneidemühl, 1802 Regierungsrat
in Trier und 1805 in gleicher Eigen,
schaff, in Trier. 1897 Oberregie
rungsrnt und Dirigent der Abtei,
lung für Kirchen, und Schulwesen,
1900 Stellvertreter dos Regierungs.
Präsidenten in Lii'gnih, 1902 Ober.
Präsident des Regierungsbezirks
Brcslau. 1905 Geheimer Oberregie-
rungSrai und 1909 llnicrfiooti-ft-f ro
töc im Finanzministerium, als wel
cher er zum Wirtlichen Geheimen
Obersinanzrat ernannt ivurde,)
Reichstag fiir Frieden. '
Amsterdam, io. Juli. Tie in
nerpolitische Krise in Tentschland Hot
sich jetzt soweit geklärt, das; jetzt le
diglich die Iriedensbedingungcn er
örtert werden. Man glaubt, daß die
Majorität im Reichstag baldmög.
lichsi eine FriedeuLrefolutio einrei
chcn wird. Wie der Lokalan.zeiger
heute meldet, hat sich bei der Abreise
des Feldmarschalls Hiudenburg nach
dem Großen Hauptquartier auf dem
Bahnhof eine Temonürntion zugun
sten des Friedens ereignet. Hinden.
bürg hat mit uiehreren Parteifiih.
rern eine längere ionfereiiz gehabt.
Eine große Volksmenge hatte sich bei
der Abreise des Heerführers auf dem
Bahnhof cingefunden, welche den
Feldherrn enthusiasiisch begrüßte.
Geben Tie uns einen guten Frie.
den!" rief die Mensckumenge, und
einen recht baldigen Fried? i"
Hindenburg schwieg und grüßte
Militärisch.
Ter VonvärtS" zweifelt nicht
daran, daß die vom König von
Preußen versprochene Wahlreform
auch zur Turchführung kommt,
wenn gleich die konservativen euer
gifch opponieren würden. Ueber die
vom Reichstag anzunehmende Frie
dcnsformel, die iin allgemeinen auf
keine Annexion und keine ikriegsent
schädignng anSklingen wird, sagt die.
selbe Zeitung: Irgend ein Reichs
knzler kann sich mit derselben ein
verstanden erklären."
Viöher aber hat der neue Reichs,
kanzler Tr. Michaelis nichts über
seinen einzubauenden Kurs vertäu
ten lassen. Toch scheint es nicht aus.
geschlossen, daß der neue Kanzler
sich dein Willen des Reichstags beu
gen wird.
Tie Neutralen behaupten, daß die
Resignation Bethmann Hollwegs ein
Sieg sür den Kronprinzen und Feld.
rnorirfwlT Hindenburg bedeute, die
mit ihrem 5iriegsprogramm durcke.
drungcn sind.
Tie Frankfurter Zeitung schreibt:
Tr. Mickiaclis ist durch und durch
Preuße, verfolgt aber keine Sonder!
befircbungen des Königreichs Prra.
ßen. Toll seine Ernennung sür das
Amt des Reichskanzlers dem Bater.
lande zum Porteil gereichen, dann
muß er mit der Majorität des
Reichstags Hand in Hand geben. Ob
er dieses zu tun imstande ist, weiß
man noch nicht."
Tie Mannheim Bolkssiimme, Or
gan der Sozialisteu in Baden. iht
spricht Michaelis die ttnterstützung
der Sozialiücn, falls er den Wün
schen der Majorität des Reichstags
Rechnung trägt. Friede und Frei
beit müssen .sein Programm sein,"
schreibt die genannte Zeitung.
Heutige Berliner Depeschen lassen
erkennen, daß die kutschen Zeitun
geii ebenso wenig über die Ansichten
des neuen Reichskanzlers unterrichtet
find, als die neutralen. 'Tr. Michae
lis luird als ein gerechter und euer,
gi scher Mann gelobt, niemand aber
kann sich eine Borstellung machen,
welchen Kurs er als Reichskanzler
einholten wird. Sogar die Junker
.'Zeitungen stellen ihn als unbekaiin.
tc Größe" hin. Man glauöt jedoch,
daß Tr. Michaelis sich mehr der kon
servativen Partei hinneigt, als den
Radikale.
Es ist bezeichnend, daß jetzt nach
dem Rückt, ilt des Kanzlers v. Beth,
mann Hollwcg gewisse konservative
Z,eitungen diesem den Borwurf ma.
chen, daß er persönliche" Politik ge
triedeil habe.
Wie dns Aiiolnud denkt.
Petrograd, 16. Juli. Tie Re
signation des Reichskanzlers hat alle
Hessin aus eine baldige Temokra
tisicrnng Tcutschlands zuiiichte ge
macht. Tieier Aiißcht sind die Inen
gen Zeitungen. Sie betrachten die
Einmischung deö ,Uronunnzeu sowie
der Heerführer Hindenburg und Lu
dendorif in die innere , Politik
Tcutschlands als ei,n Zeiche, daß
der Krieg fortgesetzt werden wird.
London, 16. uli. Hiesige Za
hingen sagen, daß die Ernennung
von Tr. Georg Michaelis zum
Reichskanzler die Reichotagsrefonna
toreu keiiiesniegs befriedigt bat.
Man ist darüber ungehalten, daß
ein neuer Neichslanzier enanni
ivurde, ohne die Reichstagsmitglieder
darüber zu bcsragen. Es liegt nichts
vor, daß der neue Reichskanzler
mehr demokrakijch gesinnt ist, als
Bethmann .vollweg. Neue Elemente
haben sich jetzt in der deutschen ilnse
breit gemacht. Tie lnihtanichcn
Kreise haben nach wie vor den größ
ten Einfluß auf die deutsche Regie,
rung, dieses geht aus dem Eingrei
fen des Kronprinzen sowie der Heer,
sichrer Hindenburg und Ludendorsf
in die innere Politik Teutschlands
deutlich hervor.
Mit dem Fall Hollwegs haben
jetzt alle kriegführenden europäischen
Mächte ihre Ministerpräsideiüen ge
wechselt. ES wird hier daraus auf
merksarn gemacht, daß Botschafter
Bernüorff sich in Washington äußer
te, daß kein Friede in Aussicht sei.
so lange alle Ministerpräsidenten,
die vor dem Kriege im Amt waren,
nicht zurückgetreten seien. Tie Män
ner aber, von welchen man erwarten
kann, daß sie den Frieden herbeifüh
ren können, stehen gegenwärtig nicht
an der Spitze der kutschen Regie,
rnng. Es iit dieses der dritte In,
kersieg in 'Teutschland. Tcr erste
war. schreibt der Manchester Guar
dian,,daß die deutsche Regierung be
schloß', den Krieg anzufangen, und
der ziveite war die Einführung des
unbeschränkten Tauchbootlrieges. Ter
Kaiser befindet sich nach wie vor in
den Händen der Junker. Tr. Mi.
chaelis ist ein Mann aus dem Bolle,
wird aber als ein typischer preußi
scher Bureaukrat hingestellt. Man ist
hier neugierig, zu erfahren, wie sich
der Tozialistensührer Scheideman
zu der Ernennung Michaelis' verhal
ten wird.
Paris, 16. Juli. Alan verweist
hier auf die Tatsache, daß der
Reichskanzler am Jahrestage seines
Amtsantritts, U. Juli, auch wieder
seinen Posten ausgegeben hat. Im
allgemeinen sprechen sich die Zciwn
gen dahin ans, daß durch den Wech
sel des Kabinetts keine Aenderung
in der Lage hervcigefiihrt werden
wird.
Washington, IG. Juli. Kaiser
Wilhelm hat sich ganz und gar der
Militärpartei ergehen Tieser An
sicht wird, in hiesigen Regicrungs
kreisen gehuldigt. Tie deutschen
Heerführer haben aller Wahrschein.
Iichkeit nach dem Kaiser die Ueber
zeugung beigebracht, daß Deutschland
in diesem Krieg obsiegen wird und er
braucht deshalb den Forderungen ge
wisser Parteien nach einem Friede
ohne Annerion und Entschädigung
nicht Rechnung zu trogen. Ein Kom
promiß scheint ausgeschlossen. Hin.
deuburg und Ludendorsf haben vor
läufig freie Hand. Ter Reichskanz
ler Michaelis befindet sich in schivie
riger Lage. Tie im Reichstag tw
bereitete Friedensresolntion stellt
ihn vor die Alternative, entweder zu
der NeichZtagSuiajorität oder zu der
Militäu'ciriei zu hallen.
Klinzlerrcde bald erwartet.
Kopenhagen, ltt, Juli. Näch
sten TannerStag wird der neue
Reichskanzler im Reichstag seine erste
Rede halten. Man erivartet, daß
er in derselben sein Prograinm ent
wickeln wird.
Ter Konferenz zwischen dem Kai
ser, Hiiidenburg und Ludendorsf
wohnte der Reichskanzler Tr. Mi
chaelis ebenfalls bei.
Tie Vertreter der Unabhängige
Liga der Alldeutschen" haben in ei
er Konferenz gelmrnischte Beschlüsse
gegen die beabsichtigte FricdenSreso.
lution der Mehrheit der Reichstag:
Mitglieder gesaßt. In dettselven
wird erklärt, daß die 'Annahme eines
, drartigcil Beschlusses den Krieg un-
aviehvar in die Lange ziehen und
den politischen und wirtschaftlichen
Ruin Teutschlands bedeuten würde.
Zininicrimums Nachfolger.
Kopenhagen. 1. Juli. Ter
bisherige deutsche Gesandte am dä
nischen Hos Graf Brockdorff Rankau
ist zum Nachfolger des deutschen Mi
nisters sür answärtige Angelegenhei
ten Tr. Zimmermann ernannt wor
den. lraf Nantzau wird als ein
willenöstarker Mann bezeichnet. Er
ist ein Better des Grafen v. Bern
slorff und unverheiratet.
Rcichctag vertagt.
Aiiisterdam, 1. Juli. Eine
hier kingetroffene Berliner Tepesche
meldet, daß der Reichstag auf ein
paar Tage feine Sitzungen eingestellt
bat. Ter Reichstagspräsident war.
de ermächtigt, den Reichstag wieder
einzuberufen, sobald die Umstände
dieses erheischen.
s. cuftflotte
(Yuebecks Bürger sind
gegen Uonskription!
Ouebeck. 16. Juli Mehrere tau
send Personen nahmen gestern abend
an einer Massenversammlung gegen
Einführung der Konskription in
Kanada teil. Senator Landn? und
andere bervor'ragende politische
Führer hielten begeistert ausgenom
mene Ansprachen. Ein Beschluß gc
gen die Einführung des militäri
schen Zivangsdienstes wurde ange
nomme. Nach der Temonstration schlugen
verschiedene Leute die Fenster der
Zeilimgen Ehroniclc" und L'Eve
nemcnt" ein.
Wissen möchten wir doch, sb die
deutsche Negierung weiß, daß es so
schlimm um sie steht, wie Amster
dam, Zürich, Kopenhagen das hier
her melden.
tt.
wird Uiel Uanal und
Flotte angreifen!
i)000 Flieger sollen innerhalb ) M,,'
naten nttsgcbildet werde; 22,023
Aeroplunc wcrdru gronnk. .
Washington, 15. Juni. Ten
Kiel Kanal anßer Betrieb zu setzen
und die darin eingestöpselte deutsche
Flotte von der Lust aus anzugreifen
und zu zerstören, ist die Aufgabe der
amerikanischen Flieger, die gegen
wärtig zu Tausenden ausgebildet
werden. Dies wurde vom Brigade,
gcneral Geo. O. Sanier, dem Bor.
sleher der Fliegcrableilung des amc
rikanischen Heeres, bekannt gegeben.
Tie Ber. Staaten werden $1,000,
000,000 für diese Abteilung aus
iuerfeu, die mindestens 5000 Flieger
innerhalb nenn Monaten ansbilöen
und 10.000 Fluginafchineu verschie
denen Typs herstellen wird. Gene
ral Squier sagte, es ist die Ausgabe
Amerikas, alle Möglichkeiten deö
Flugwesens auszunutzen. Europa
ist müde und erschöpft. Tas Pcrso
ual unserer Verhiiiidetcn, das sür
Flieger in Betracht kommt, ist ver
braucht. Es wurde in der Infan
terie, Kavallerie und Artillerie ge
tötet. Ich meine die' jungen Leiite
im Alter von 18 bis 25 Jahren, die
beste Zeit des Lebens, Tüchtiges im
Flugwesen zu. leisten. Mit Teutsch
land steht das genau so.
Schnelligkeit in der Herstellung
der Flugmaschinen und der Ausbil
dung der Flieger ist jetzt die Haupt
aufgabe. Tieser unser Flicgerplan
ist durchaus amerikaiüsch in seiner
Auf. und Umfassung. Turch die
große Zahl unserer Flugmaschinen
werden wir den Kamps entscheiden,
und doch mir das Minimum von
Leuten in die Schützengräben senden
brauchen.
Wir bilden unsere Leute für akti
ven Kriegsdienst innerhalb 7 Mona
ten ans! 8 Wochen davon entfallen
auf Anfangsunterricht und vier Mo
nate auf das Fliegen in unseren
verschiedenen Fliegerschulen. Tann
kommt hinzu ein Monat intensiver
TchlachtäroplanAusbildung hinter
der Front in Frankreich. Wie viele
Flieger wir brauchen, werden, weiß
ich nicht. Tas kommt auf Hinden
purg an. Wir rnüsien aber genug
haben, um in Regimentern ndBn
gaben zu operiere, um ganz Teutsch,
land Uiisicher zu inachen: um es zu
zivingen, seine Fliegerkräfte von der
Front zurückzuziehen und die Fiie
ger mit ihren Maschinen dazu zn be
nützen, die Städte im Innern des
Reiches zu beschützen. Tadurch wird
ihre Artillerie blind und hilflos wer
den, da sie ihr Ziel nicht finden
können wird.
Außerdem werden unsere Flieger
Regimenter und .Brigaden vefähigt
sein, die Tranc'portlinien sür Trup
pen und Borräte, zu zerstören und
die feindliche Kriegsflotte ihrer Si
cherheit zu verauben, deren sie sich
jetzt in Kiel erfreut. Ein Aeroplan
kann jetzt 10U0 Pfund Explosivstoffe
tragen und schleudern. Wenn dies
vielleicht auch nicht genug ist, einen
Fürchtenichts zn versenken, so genügt
es doch, ihn auf mehrere Monate
lang unschädlich zu machen, bis spa
ter das Manöver wiederholt werden
känii. Wir könne überhaupt den
Kiel Kanal uiMrauchbar machen.
Ties sind einige der Tingc. die
Amerika tun kann, wenn es die ge
nügende llevennacht in Flugmaschi
nen bat. Außerdem werden wir
auch die herkömmliche Fliegerarbeit
an der Front besorgen durch unsere
drei Arten Maschinen, von denen die
eine 10,000 Fuß hoch stiegt, die an
dere nur eine Meile hoch über die
Geschütze fliegt und die dritte, die
das Bombemverfen besorgt.
Vorläufig befinden sich allerdings
noch viele dieser Pläne ans Papier,
allein in den levten Wochen bat un
ser Flngwesen riesige Fortschritte ge
macht. Wir nützen nicht nur jede
Maschine unserer Berbündeten ans,
mir elperimeiitieren auch mit
Schlachtäroplanen eigener Erfindung
und Konstrnktion. Wir baben eine
kolossale Anigabe vor uns, die wir
aber durchführen werden.
Niemand .kennt unsere Riesenaus.
gäbe besser als Hauptmann de iaj
Orange, von der französischen Flie
gerarmee. der hier i't, um der Ad
miniüratio,, mit Rat und Tat bei
zustehe. Ter Frauzose sagte:
Tie Schassung einer großen
Fliegerabteilnng sür die Ber. Staa
ten iit mir eine Frage des Gelde?.
Es nimmt 3 bis 4 Monate, einen
tüchtigen Flieger auszubilden. Wir
baben bereits bewiesen, wie rasch
tüchtige mutige junge Männer zu
Fliegern ausgebildet werden können.
In weniger als einem J'abre wird es
möglich sein, mebr'als 5000 Piloten
auszubilden. Tiefe Flieger werden
jucrfl hier, und dann in der ame
Die Friedensfrage
ist der Uernpunkt der
Krise," sagt Uarolyi!
Jeder in Teutschliuld wünsche den
Frieden: Praschck fiir Trennung
don Teutschland.
Fran
Kopenhagen, 16. Juli. Gras
Karolhi, der Führer der ungarischen
Unabhängigen, hat im ungarischen
Abgeordnetenhanse Samstag erklärt,
daß der Kernpunkt der gegcnwärt',.
gen Krise in Berlin die Friedens,
frage fei. Jeder in Tcutfchland
wünsche den Frieden, mit dem
Wunsch sei es aber nicht allein ge.
tan, es müßten auch Behandlungen
stattfinden. Eine der unerläßlichsten
Friedensbcdingungen sei die Temo
tratisicrung jeden Landes. Ihm folg
te Baron Julius Beck mit der Ver
sichcrmlg, daß es keine Kricgspolitik,
sondern nur noch eine Friedenspoli
tik gebe. Tcr Friede müsse ehren
haft sein und Ungarns Grenzen und
politische Unabhängigkeit garantie
ren. Graf Moritz Estcrhazy, der un
garische Premier, sagte, daß die neue
ungarische Regierung sür die Auf
rcchtcrhaltung des Bündnisses mit
Teutschland eintreten werde, wie es
ihre Vorgängerin getan habe. Wir
halten jest an dein glänzend erprob
ten Bündnis der Monarchie mit
Teutschland. Wir kämpfen diesen
Krieg als Verteidigungskrieg. Unser
Ziel sind nicht Eroberungen. Wir
lassen unsere Feinde darüber nicht
iin Zlveifcl, haben im Gegenteil vor
aller -Welt unsere Bereitschaft zum
Frieden verkündet, in voller Ueber
einstimmnng mit unseren Bundes
genossen. Wir betonten, daß es ein
für alle Kriegführenden ehrenhafter
und annehmbarer Frieden sein solle.
Tie Verantwortung für die Fort
setziuig des Krieges trifft unsere
Feinde."
Oesterreich soll Tcütfchland
verlassen!"
Zürich, 1. Juli. Ter Tsche
chensührer Praschek rief im österrei
chischen Reichsrat eine riesige Sen
sation hervor, als er erklärte, daß
der Häß der Welt nicht gegen Oester
reich, sondern gegen Teutschland ge
richtet sei, und daß Oesterreich
Schritte unternehmen sollte, sich
selbst von' der deutschen Regierung
zu trennen, so lautet eine gestern
hier ans Wien eingetroffene Tepc
sehe. Wie könne wir Frieden erlan
gen, wenn wir an der Seite Tcutsch
lands bleiben?" soll dieser frühere
Minister sich geäußert haben. Müs
sen wir weiter unsere Interessen der
(vi-lni'itcrmtsT Tpiitirsismids normt?
Müssen wie uns weiter dem deut.
scheu Militarismus beugen, der uns
in diesen Krieg hineingezogen hat?
Praschck beschwerte sich, daß tsche
chische Abgeordnete, welche versucht
hatten, ein Bündnis zwischen Öster
reich und Rußland und Frankreich
zustande zu bringen, eingekerkert
worden leicn. Er lagtc, daß, wenn
derartige Leute als Verräter ge
brandmarkt würden, alle Tschechen,
welche dieselbe Ueberzeugung hatten,
ebenfalls derartig gcbrandmarkt wer
deii sollten.
zoscn erleiden
weitere
Schlappe!
Am Damenhochweg werden ihnen mehr Stellun
geit entrissen; britischer Sturmangriff bei
Lambärtzyde bricht zusammen.
DieZussen wollen weitere Erfolge erzielt haben!
litauischen Fliegerschule zu Jssoudan
in Frankreich ausgebildet. Auch
wird man, in Frankreich amerikani
sche Fabriken errichten müssen, um
beschädigte Maschinen, die von der
Front zurückkehren, auszubessern.
Die Ber. Staaten müssen innerbalb
des nächsten Jahres mindestens 22,
000 Neroplane und 10,000 Motoren
fabrizieren. Um dies möglich zu
machen, wird man die Fabriken un
aufhörlich, Tag und Nacht, arbeiten
lasten, was sich in Frankreich sehr
bewährt bat. Ich bin überzeugt,
daß der schnellste Weg, ans welchem
Amerika seinen Verbündeten helfen
kann, die Ln'tschifserei ist. Inner
halb nenn Monate von jetzt, am 1.
April 1918, verdc wir, davon bin
ich überzeugt, ein Fliegerkorps von
mindestens 5000 Mann ausgebildet
und zum aktiven Kriegsdienst bereit
haben."
22,(i25 Acrovlane werden gebaut
Tie Borlage des Kriegs-Tepar-tements,
die $(.; 10,000,000 für den
Ban von 22,fi25 Aerovlanen vor
sieht, wurde iin Hause ohne Namen
aukruf angenommen.
Tie Bill gibt dem Präsidenten
weitgehende Vollmachten in der Er
neiimmg eines Fliegerkorps von
75.000 Mann. Sie sieht den Bau
von 23,625 Luftschiffen innerhalb
eines Jahres, sowie der notwendi
ge,! Motore vor. Ter Präsident
soll ermächtigt werden zur Kon
ssription Zuflucht zu nehmen, um
die erforderlichen Mannschaften zu
beschossen.
Abonniert aus die Tägliche Tribüne.
Offizieller deutscher Bericht. .'
Berlin, 16. Juli. Tas deutsche
Kriegsamt meldet, daß die Franzo
sen an dem Damcnhochweg (an der
Aisnc Front) wieder eine schwere
Schlappe erlitten haben. Französi
sche Stellungen in einer Breite von
1500 und einer Tiese von 300 Me
ier wurden durchbrochen: 350 Fran
zosen gerieten in Gefangenschaft.
Starke französische Angriffe in der
Champagne, südlich von Moronvil
lieres, ivurden von den Teutschen
mit schweren Verlusten für den Feind
abgeschlagen.
In dem Samstag Wcndbericht
heißt es: Tie Engländer eröffneten
gestern abend ein heftiges Feuer auf
unsere Stellungen an der Küste und
im Verlaufe der Nacht wurde in der
Gegend von Lombärtzyde zum
Sturm vorgegangen, doch brach die
ser mit schweren Verlusten für die
Angreifenden zusammen.
Öestlich und südöstlich von ?jpmt,
sowie in verschiedenen Abschnitten der
Artois-Front gestaltete das Artille
rieduell sich sehr lebhaft. Nordwest
lich von St. Oiieniin machten wir
eine Anzahl britische und französische
Gefangene.
Armee des Herzogs Albrecht: Das
Artilleriebombardement beider Sei
ten in Lothringen gestaltete sich leb
haftcr. Von unseren Aufklärungs
abteilungcn am, westlichen Abbange
der Vogesen unternommenen Opera
tionen Verliesen erfolgreich. Südlich
des bei Soulains gelegenen Waldes
besetzten unsere Sturmabteilungen
einen Teil einer feindlichen Schützen
grabcnstelluiig. die sich bisher gegen
unsere Angriffe gehalten hatte. Im
Walde von Avocourt machten wir
eine Anzahl Gefangene.
Von der Ostfront.
Tie Kampftätigkeit im nördlichen
Absäjnitt der' russischen Front bei
Tünaburg und Smorgen ist andau
ernd eine lebhafte. In Galizien
wurde sie durch Gclvittersturm und
Regen unterbrochen.
Russen siegen" weiter.
Petrograd. 16. Juli. Offiziell
wird gemeldet, daß nissische Truppen
trotz der ungünstigen Witterung süd
westlich Kaluß, Ostgalizicn, wieder
angriffen und 100 Oesterreich-Ungarn
gefangen nah inen sowie eine
Anzahl Geschütze erobert haben. Tie
Oestcrreicher aber haben Verstärk.
gen erhalten und kämpfen mit größ
ter Hartnäckigkeit. An der Lomnica
Front sind sie zum Angriff überge
gangen. London. 16. Juli. Einer Te-
pesche mis Petrograd zufolge haben
die Russen die gaüzische Ortschaft
Tolina besetzt. Die Armee des oste"
reichischcn Generals Boehm-Ermc
ist nach den Karpathen hincingcwo
fen.
Was die Franzosen sagen.
Paris. 16. Juli. Das Kriegs,
amt meldet, daß französische Trup
Pen nördlich vom Mount Haut und
nordwestlich von Teeton in der
Champagne deutsche Stellungen in
einer Breite von 800 fjatbä und
einer Tiefe von 300 Metern genom
men haben; 350 Deutsche wurden ge
fangen genommen.
Britische Meldungen.
London, 16. Juli. General
Haig meldet: Patrouillenkänipse ge
stalteten sich zu unseren Eanscen.
Südöstlich von Havrincourt, Bulle
cuort, Gavrclle und südlich von Ar
menticrcs stieß britische Infanterie
mit deutsche,: Patrouillen znsainmen,
und die Deutschen wurden zum Rück
zug gezwungen.
Das Hlottenprogramm
gröszer als erwartet!
Tie bewilligten $750,000,(X)0. schon
aufgebraucht, weitere $500,000,-benötigt.
Groszer Passagier
Dampfer aufgelaufen!
Ter norwegische Dampfer Kr!
stianinfjord" gerät auf Grund;
alle Passagiere gerettet.
St. Johns, N. F., 16. Juli
Tcr norwegische Tanipfer Kri
flianiafjord", der sich mit etwa
1,200 Passagieren auf der Fahrt von
einem amerikanischen Hasen über
Halifax nach Norwegen befand, ist
gestern sieben Meilen westlich von
Kap Nace an der südöstlichen Küste
von Neufundland aufgelaufen. Ter
Tanipfer hatte während eines hef
tigen Regens und dichten Nebels
seine Richtung verloren. Verschic
dene Tampfer von hier, sowie der
kanadische RegierungsdampfcrStan
len" ,fmd dem bedrängten Tampfer
zur ,ilfc geeilt. Heute wurde damit
vegonne, einen Teil der Ladung
auf andere Tampfer zu überführen,
uni den Tampfer flott machen zu
können. Tcr Tampfer soll, wie
cingclausene Tepeschen besagen,
nicht hoffnungslos beschädigt sein,
obgleich drei seiner Abteilungen mit
Walscr angefüllt sind. Unter den
Passagieren befindet sich Heinrich
chafshauscn, ein Vertreter des Gra
fen von Bcrnstorff, der vom Staats
amt in Washington deportiert wor
den war. Ter Kristianiasjord" ist
10,650 Tonnen groß, gehört der nor
wcgisch-amerikanischen Linie in
Cbrisliania und war im Jahre 1013
erbaut worden.
Washington, 16. Juli Das Pro
gramm für den Bau der amerikani
schen Not-Handelsflotte ist bedeutend
größer, als zuerst beabsichtigt mor
den war. Ter Bau der voraesebe
neu 025 Dampfer wird die von dem
Kongreß bewilligte Summe von
!j!7ö0,000,000 völlig in Anspruch
nehmen, und Vorsitzer Tenmau von'
der Schiffsbehörde beabsichtigt, dem.
Kongreß in dieser Woche einen Be
richt einzureichen, wonach noch wei
tere $ 100,000,000 bis ? "00,000,
000 benötigt werden. Koi, ; akte fiir .
den Bau von 318 HolzdaiNofern
von einer Kapazität von 1,218;00Q
iLHiiiL'ii iiiu) oereiis vergcven ooer
vereinbart worden. Der Herstel
lungspreis beträgt 5171,000.000.
Kontrakte fiir weitere hundert
Holzdampfer sollen noch vergeben
werden.
Ferner sind Kontrakte für den
Vail von 77 Siahldampferu von
insgesamt 612,800 Tonnen berge
ben worden, welche $101,660,356
kosten sollen.
Es sollen sofort zwei Regierung?
schiffsbauhöfe gebaut werden, in
denen 100 Ctahlschiffe von 2,500,
000 Tonnen gebaut werden kön
nen. Auch sollen im Bau für Pri
vatrcchuung befindliche Schiffe von
insgesamt 1,5000,000 Tonnen an
gekauft werden. Der Kongreß wird
um eine weitere große Verwilli
gung für den Schiffsbau angegan
gen werden.
Ferner fallen fertig gebaute und
zur Abfahrt bereite ncuirale Äam-
pjer von der chiffsbchörde, requi
fieri werden.
Außer diesen obigen, Dampfern
sollen 100 weitere Siahldampfer
von einer Kapazität von 2,500,000
Tonneii in deil nächsten 18 oder 21
Monaten gebaut werden. Die An
gebote hierfür sollen heute voch aus
geschrieben werden, ebenso wie für
die oben erwähnten zwei Schiffsbau
Höfe der Regierung.
wollen tt-Boote
versenkt haben!
London, 16. Juli. Depeschen
über Rom und Bern besagen, daß
vier große deutsche Tauchboote von
amerikanischen Kriegsschiffen, welche
die amerikanischen Truppen mich
Frankreich begleiteten, angegriffen
angegriffen und versenkt wurden.
(Die Botschaft bör ich wohl, jedoch
mir fehlt der (Glaube. Am beste
ist. daß diese Nachricht direkt ans
Berlin nach Rom gelangt sein soll,)
Trri Amerikaner iu vhina ver
wundet. Washington, 16. Juli. Trei
Amerikaner wurden im Verlauf?
des Angriffs auf die chiiische
Haupinadi Peking verwundet, wird
dem Staatsdepartement berichtet.