Schreiben Sie in ö e u t s ch e r Sprache m die Geschäftsleute, die in der Täglichen Omaha Tribüne anzeigen. Ihre Wünsche wrrdm genau so ausgesührt werden, als wenn Sie in der englischen Sprache schrieben. T.i . . F7f7Z7 "2 i n V': ' ' ' r7 l lS Ei Jr if'lfil (t k" i Jl w Ä- I H rf s k! wetterberZchk. ' Mir Omaha und Umgegend: Schön henke alicnd und Mittwoch, kühler Mittwoch. Für Nebraska: Schön heute abend und Mittwoch, kühler Mittwoch und im westlichen Teile heute abend. Für Iowa: Teilweise bewölkt heute abend und Mittwoch, kühler Mittwoch nachmittag. 34. Jahrgang. Omaha, Neb., Dienstag, den 10. Juli 1917. -8 Seiten.-No. ,102. ft PllP dcnt WM beruft die Milizen! Zieht in einer Proklamation die Uationalgarde zum vunöes-MilitnröZenst heran; Linzie hung erfolgt bis zum 5. August. Milizoffiziere bis Oberst behalten ihren ttang! Washington, 10. Juli. Präsi dent WilZon hat gestern den letzten Schritt getan, die ganze National garde des Landes für den Krieg dienst in Frankreich verfügbar zu machen, indein er durch eine Pro klamation die Einreihung der Staatötruppcn in die Armee der Wer. Staaten anordnete. Tie Mlliztruppen werden bis zum 5. August vollständig der Bundes, armee angegliedert sein und hören zu gleicher Zeit auf, der alten Miliz anzugehören, um dadurch die Be stimmung der Konstitution, welche die Benutzung der Nationalgarden außerhalb der betreffenden Staaten verbietet, hinfällig zu machen. Die Proklamation hat den folgen, den Wortlaut: Da sich die Vcr. Stcmten von Amerika und die kaiserliche deutsche Regierung jetzt im Krieg befinden und in Anbetracht der hieraus dro henden Gefahr eines Angriffs seitens eines auKioartigen Feindes aus das Gebiet der Ver. Staaten so,uie der Notwendigkeit, für genügenden Schutz gegen eine mögliche Emmi schung in die Ausführung dcrGesctzc der Union durch Agenten deö Fei, des zu sorgen, rufe ich, Boodrow Wilson, Präsident der Vcr. Staaten, auf Grund der mir durch die Kon stitution und Gesetze der Ler. Stern ten und durch die Gouverneure der refp. Staaten verliehenen Vollmacht n den unten ermähnten Taten in den Dienst der Bcr. Staaten alle Mitglieder dr Natioualgarde und alle eingciragenen Mitglieder der Naiil'nalgardercserpe der folgende!! Staaten, welche jetzt nicht im Tienst der Ver. Staaten stehen, näml,ch: vim io. oiui ui i : cew Mrr, Pennsylvania, Ohio. West Virginia, Michigan, Wikonsiii, Minnesota, Iowa. Nord'Takota, Tüd.Tnkota m 'irasla. i ?. Juli: Maine, New Ham fhsto ..rmont, Mafsachukll,?, Rhode Island, Connecticut, New Jersey, Telaware, Maryland, Tistrict of Co lumbia, Virginia, Nord-Carolina, Süd-Carolina, Tcnnessee, Illinois, Montana, Wyonung, Jdaho, Wasy ingtou und Oregon. Tie Mitglieder kr Nationalgar de der durch dicse Berufung berühr ten verschiedenen Staaten werden an Plätzen zusammengezogen werden, welche vom Kriegsamt dafür angc setzt werden. Zweitens: Unter der mir durch die zweite Klausel der Sektion eins des Kongreßaltes, den Präsident zu er. mächtigen, zeitweise die Militärmacht . der Ver. Staaten zu vergröszern, wie er am 13. Mai 1!17 angenommen wurde, ziehe ich hiermit in den Mi litärdienst der Aer. Staaten am und vom 5. August alle Mitglieder der Nationalgarde und aller cingetra gcnen Mitglieder der Nationalgarde Reserve der folgenden Staaten, näm lich: New Jork, Pennsnlvauia, Ohio, West Virginia. Michigan, Wiscom sin, Minncsota, Joioa, Nord-Tokota, Süd-Takota, Nebra;fa, Maine, Neu, Hampshire, Verntont, Massachusetts. Rhode Island, Connecticut, Neiu Jersey, Tclaivare, Maryland, Ti strict of Columbia, Virginia, Nord Carolina, Süd-Carolina, Tennessee, Illinois, Montana. Äyoming. Jda ho, Washington, Lregon, Jndiana, Kentucky, l'ieorgia, Florida.. Alaba ma, Mississippi, Arkansas, Louisiana. Oklahoma. Teras, Missouri, Kaufn, Colorado, New Meviko, Arizona. Ulah und California, Drittens: Alle so gezogenen Per sonen sollen vom 5. Äuguit 1 'J 1 7 an eis aus dem Milizdienst entlassen be trachtet werden und unter den Be stimmungen der Sektion z:vci deö Aktes vom 10. A'ai J'J17 den Ge setzen und Negulationeit der rcgnlä ren Armee, ausgenommen bezüglich der Beförderungen, unterstehen, so. weit dieselben angewandt werden können aus Personen, deren perma nentes Verbleiben im Militärdienst, aktiv oder aus'.er Tienst. durch Ge setze nicht vorgeiebcn ist. Viertens: Tie Mitglieder, jeder Nompagnie, Pattaillons. Regiments Brigade. Tiviston oder anderer r ganisationen der Nationalgarde sol hsx in Organisationen gewmtde.lt werden, welche denjenigen der regn lnren Armee gleich stehen. Tiefern gen Ofsiziere nicht über Obersten rang der Nationalgarde, deren Rän ge es auch in der regulären Armee gibt', werden zu Offizieren der regu lären Armee unter ' Beibehaltung ihres Ranges ernannt. Tie Unter offiziere der in die Bundesarmee eingezogenen Miliztruppen werden hiermit zu Unteroffizieren der regu lären Armee unter Beibehaltung ih re Ranges ernannt. Fünftens: Jede Organisation der hiermit gcschasfenen Militärstreit krast wird bis auf weitere Befehle denselben Namen und Bestimmung beibehalten, wie früher als Teil der Nationalgardc von deren Mitglie dern sie zusammengesetzt ist. Sechsstens: Alle notivcndigen Be fehle über Zusa,nmenziehung der Organisationen, welche durch die Einfügung der Mitglieder der Na tionalgarde und deren Reserve ge ; schaffen sind und hiermit in den Mi , litärdienst der Ver. Staaten gezogen inid, werden vom Kriegsamt erfolgen. Drohen mit Streik der armarbeiter! I. W. W. habrn kein Interesse am ilricg, nur am Vorteil der Arbeiterklasse. Chicago, Jll., 1. Juli. Frank H. Little. Mitglied des Generalaus, schusies der Jndustrial Workers of the World. I. W. W gab gesteru die Erklärung ab, daß 50,000 Farmarbciter in den Weizenfeldern des Nordwestcns die Arbeit nieder legen werden, falls die Forderungen der streikenden Bergleute in Äri. zona und Montana, die er, Little, organisiert bat, nicht bewilligt wer den würden, Wir haben kein In teresse am Krieg", sagte Little. ,,Un ser Interesse liegt allein in der Ar beiterklasse. Wir werden den Krieg genau so wie die (Wchärtsleitte be nützen, für unsere Klasse Gewinn zu erzielen. . Wir haben eine Mitgliedschaft von fast 50,000 Wander-Arbeitern, welche diesen Sommer Crntearbeit leisten werden. Wir sind sicher, das; es den Farmern nicht gelingen wird, Streikbrecher für sie zu finden. berliner Bericht über Zlngriff auf Lonoon! Fcindliche Fliegerangriffe in Wcst phnlen vrrnrsachtrn seinen mili tä'rischkn Schaden. Berlin, über London. 10, Juli. Zusätzlich zu dem gestrigen offiziel len Bericht über den Fliegerangriff mif London (soweit ihn der britisch? Zensor durchgelossen) heisst es heute ferner: Aiu Morgen des 7. Juli griff eines unserer Flngzeuggeschwader London an. Um 1l Uhr wurden Bomben in grosser Zahl auf die Toeks, Hafenanlagen und Waren bauser an der Thnnfc ndgeloorfen. Brände und Ctt'losioncn liesten sich beobachten. Ein britischer Acroplan wurde über London abgeschossen. Bomben wurden bei Margate. an der Ostküste CuglandZ. abg.'wor'en. Alle unsere Aeroplane kehrten bis aus eines zurück, das gezwungen war, auf das Meer abzusteigen, und von unteren Marinestreitkrästen nicht gc rettet werden konnte. In der Freitagnacht kam es auster den Bombenwürsen nahe der Front zl Zusammenstoßen in deut schein Gebiet. Feindliche Flieger warfen über 100 Brandbomben im weüpbälischen Jndnstriebezirk ab, auf Trier und die Nachbarschast so wie aus Mannheim, LudwigSbafen und Rodalben. Militärischer Scha den wurde nicht angerichtet. Chic feindliche Maschine fiel in unsere Hände. Ter Feiiid verlor am Saniotag an der Front in Lusttänwfcn und durch unser Abwehrfeuer neun Acro. plane." vriten gewinnen wieder ein bischen! Russen bcnnsprnchrn f inen weiteren Sicg und wollen Weitcrc Tör fcr bcscht haben. London. 1. Juli. General Haig meldet, daß britische Truppen in dem Messines-Wytschäte Abschnitt etwas an Grund und Boden gewon nen haben. Oestlich von Ostavcrne haben wir unsere Linien etwas vor geschoben. Südlich vom ?)pernCo mincs Kanal nahmen. wir bei einem Ucbcrfall mehrere Feinde gefangen. Was die Frnnzofcn fngcn. Paris, 10. Juli. Die Teutschen setzen ihre Angrisfe am Tamenweg fort; ivir halten unsere Stellungen. So lautet heute der französische offi zielle Bericht. Tie russischen Sicgcöberichtc. Petrograd, 10. Juli. ' Bei dem Vorstvb auf Lemberg aus südlicher Richtung haben die Russen weitere 1000 Gefangene geinacht, mehrere weitere Torfer genommen, drei gro ße und eiiie Anzahl kleinerer Ge fchütze erobert, überhaupt gehe die Ossensivc trotz der energischen Ge geniochr der Feinde, ganz nach Wunsch, meldet der russische Gene ralstab. Der Feind giebt sich aus den Flus; Lomnicka zurück. Wir ha ben ' die feindlichen Linien in einer Tiefe von sechs Meilen durchkochen. Nein sicheres Geleit für die tzollänöer! Britische Botschaft weigert sich, Nah rnngsmittcl nach Holland durchzulasscn. New York, 10. Juli. In New Jork liegen nicht weniger als 35 holländische Dampfer, die mit Ge treibe und anderei? Vorräten beladen sind, aber nicht auskaufen können, weil sich die britische Votschaft gcwci. gert hat, den Schissen sicheres Geleit zuzugestehen. Man nimmt an, daß diese Weigerung ans den Plan zu rnckzilführen ist, die Ausfuhr nach neutralen Ländern einzuschränken, um auf alle mögliche Weise zu ver hindern, das; ein Teil der Vorräte nach Deutschland gelangt. Unter den festgelegten Schiffen be finden sich 11 große Tanipfer der HollandAmcrikaLinie und zwei neue Schiffe, welche für den Ver kehr zwischen Holland, Halifax, New ?Jork und Südamerika in den Tienst gestellt wurden. Einer dieser Tam pser. die Frist", hat Mitglieder des deutschen diulomatischen Stabs von Brasilien und Aolivia an Bord. Auf den Piers und in Warenhäu fern der Holland-Amerika-Linie war ten noch 175,000 Tonnen Nahrungs mittel auf Verschiffung. W. Van Toorn, der Geschäftslei ter der HottandAmerika-Linie, er klärte, es wäre eine Tollkühnheit, wenn die Schiffe ohne die ansdrnck liche Zustimmung der Briten auslau. fen würden, weil sie sicherlich auf gebracht und nach Halisaz dirigiert werde würden. Franz. pasfagier Dampfer gefuicken! Bei dem Untergang des Calcdo. nian" kamen 51 Personen in den Wellen nm. i,s, 10. Juli. Wie vom Marineministcrium gestern bekamst gegeben wurde, ist ain L0. Juni der Dampfer Caledonian" von einer Mine oder einem Tauchboot im Mit-telländischc-n Meere versenkt worden. Es sind 51 Personen ertrunken, wäh rend 380 gerettet worden sind. Ter Caledonian" gehörte den Messag&ries Maritimes und war in Marseilles beheimatet. Er war 4110 Tonnen grosz und im Jahre 1882 erbaut worden. Belgier nennen . den Friedenspreis! Tie Sozialisten verlangen das Vcr schwinden der Hohcnzollern und Habsburger. Stockholm, 10. Juli Tas holländisch-skandinavische Sozialistcn Äoiiiitec veröffentlicht eine ihm von der belgischen Delegation zugegan gene längere Kommunikation, in der die Belgier ihrer Ansicht Ausdruck geben, das; ein dauernder Friede nicht möglich ist, solange die Tyna stien der Hohcnzollern und Habs burger ihre jetzige Macht behalten. Tie Belgier weigern sich nicht, mit Vertretern der österreichischen und deutschen Mcbrhcits-Tozialisten zu verhandeln, aber sie verlangen, das; diese vorher ihre jetzigen Irrtümer bekennen und offen und in männ licher Weise gegen' ihre Kaiser Stel lung nehmen. Die Kommunikation sagt ferner, die Basis für die Verhandlungen auf einer derartigen Konferenz müsse eine anti-iniperialistische sein. Die Belgier erklären sich mit der Resolu tion der russischen Arbeiter und Sol daten, welche sich für einen Frieden ohne Annexionen und Entschädi gungcn ausspricht?einverstanden, fü gen jedoch hinzu, asz sie diese Bedin gungen folgcndcrmaszen verstanden haben wissen wollen: Annexion existiert, wo ein Feind mit Gewalt gegen den Willen der Bevölkerung einen Teil des Landes oder das ganze Land seines Geg. ners beherrscht. Ein klassisches Bei spiel hierfür ist die Annexion Elsaß-Lothringens durch Deutschland. Die Zurückweisung jeder Annexion schliesst für uns nicht nötigerwcisc die Aufrechterhaltung des territori alen Status auo ein, und die Neu regulicrung einer Grenze erscheint uns gerechtfertigt, wenn sie dem Willen der Bevölkerung einspricht. Unter Kriegsentschädigungen ver stehen wir Ltompensationcn, wie sie Bisrnarck 1871 von dem besiegten Frankreich erlangte oder wie die ! Teutschen sie jetzt fortgesetzt dem von ihnen okkupierten Teil Belgiens ianferlegen. Tas Recht der Selbst ! bestimmn, ig der Völker legen wir da hin aus, daß ein Volk keinen Herren haben soll, weder im Ausland noch im eigenen Laiid. Untersuchung auf Alare Island eingeleitet! Vallejo, Cal., 10. Juli. Von der Bnndedbehörde ist bereits eine Untersuchung eingeleitet worden, nm auozufinden. ivas die Ursache der gestrigen Pulvenrplostou auf der Marinewerft auf Mare Island war, tt'obei sechs Personen den Tod sän den und 3S verletzt wurden. Beamte der Werst sind der An ficht, das; eine Selbstentzündung des Pulvers auogefchlofsen ist, und das; nur Brandstiftung vorliegen kann. Verschiedene Gerüchte, deren Wahr he.it jedoch nicht bewiesen werden konnte, geben herum, um aus ein omplott schließen zu lassen. Drei finden Flammentod! Cincinnati. .. 10. Juli. In st'Ige einer Cn'Iosion eines mit flns sigen Chemikalien angefüllten Ve Halters ivurde heute die Fabrikan läge der Interstate Sanitation Ca. in Brand gesetzt. Trei Angestellte kamen in den Flammen um. wäh rcnd vier schwere Brandwunden davontrugen. Bilden Milizkompngnie. . Chadron, Neb.. 10. Juli. H'cr hatten sich 71 Mann sur das neue (i. Nebraeka Regiment gemeldet und im benachbarten Lewellen 5 Mann, 7eti ist ein Uebercinkommen erzielt .worden, tnonach diese zusammen zu 1 einer Kompagnie zusammengezogen jverden. Aenderung in der Politik Norwegens? Washington, 10, Juli. Wie ver lautet. N'ird ein entscheidender Wech sel in der äusteren Politik Nonne gens ungefähr Ende Juli als wahr scheinlich enoarlet, wenn Tr. Fridt jof Namen, der berühmte norivegi sche Forscher, in einer besonderen Mission in den Ver. Staaten ein tressen soll. Es heisst, wenn anch offiziell Nansen den Austrag bebe, Angelegenheiten betreffs der ameri. konischen Auc-'ul'r nach neutralen Ländern, speziell von Lebenoniittcln, zu bebandeln, man allacmcin an ncbnie, dar, die Frage der Neutrali tät Norwegens erörtert werden seile. In amtlichen Kreisen in Wash ington wird erklärt, die Berichte ., . . t- .. V.. ! .,. , r. von einem ri'uuiHciji-iiuui ihuj. zwischen Tentschlan und Norwegen seien mehr oder weniger begründet. Es wird hierzu angedeutet. Nansens Besuch in den Ver. Staaten sei das Vorspiel zu einer festeren Antwort ans die bisherigen Erklärungen der deutschen Regierung betreffs der Versenkung nonocgischer Schiffe. ). lv. Gerard kehrt ins Privatleben zurück! Washington, 10. Juli. Jamcö W. erard. vormotö Bolicyastcr am Berliner Hof, hat die diplomatische Die londoner Presse tadelt die Uegirung! l?.z wird Iservorgehoben, da. die völ lige Zerstörung Londons 'ein leerer Wahn. ist. 'London, 10. Juli. Unter der Überschrift Londons Luftvertcidi. gung besiegt" schreibt der Londoner Star: Ganz abgesehen von der Zahl der Verluste und des angerichteten Materialschadens, ninsz der heutige Luftangriff auf London ernster gc. nommen werden, als der des 13. Juni. Erstens waren .dreiundcin halb Wochen seitdem vergangen und das Publikum begann sich wieder sorgloser zu fühlen. Gerüchtweise verlautete, die Luftverteidigung sei an dem Küstenstrich verbessert war den, den die feindlichen Flugzeuge passieren müssen. Die Besieger der Londoner Luft Verteidigung hatten uns viel Zeit gelassen, uns sür eine Invasion vor zubereiten und trotz der Tatsache, das-, britische Flugzeuge aufstiegen und eine beträchtliche Zahl derselben den Feind in einen Kampf verwickel te, bleibt das Resultat bestehen, daß London ein Bombardeincnt auszll halten hatte, wie es kurz nach dem Eintritt Zlumäniens in den ftrieg Bukarest erleiden musste. Die un lengbarc Schlußfolgeniug ist, daß der Angriff den Verteidigungsmit teln überlegen gewesen war." Andere Zeitungen machen darauf aufmerksam, das; England in einer Weise gedemütigt worden ist, wie es seit der Zerstörung Chnthams durch die holländische Flotte nicht der Fall gewesen. Ter Landesverteidigung wird gesagt, das; die Lustverteidi gung Londons einfach miserabel sei. Gleichzeitig wird auf Haigs Bericht verwiesen, in welchem es heisst, daß die deutschen Flieger an der Front eine immer größere Tätigkeit cnt stiltkn, ein Zeichen, daß die deut, schen Flieger und Flugzeuge den bri tischen überlegen find. Dieses geht schon daraus bcrvor, daß feindliche Flieger am hellen Tage London be' schießen und mre Ruckkehr nach Teutschland unbestraft bewcrkstelli gen. Es wird die Frage aufgeworfen, daß, wenn schon 20 feindliche Aero. plane einen so ungeheuren Sach schaden anrichteten, was wohl 200 solcher ausrichten würden, oder gar 1000, wie die Kölnische Zeitung kürzlich bemerkte. London würde dann dem Erdboden gleich gemacht werden, wenn nicht sofort genügende Schuhvorrichtungen getroffen wär. den. Man rechnet auch in diesem Falle auf Amerika. Zeitungen von der Regierung konfisziert! Chicago, Jll.. 10. Juli. Seit Annahme der Spionage-Vorlage am 15. Juui seitens des Bundcskongres ses ist, tvie die in Chicago, Jll., erscheinende Tribune" zu berichten weiß, bereits zahlreichen Zeitungen und Zeitschriften das Postprivile gium entzogen worden, so unter an dercnl am Freitag der in Girard, Kas., erscheinenden sozialistischen Wochenschnsr Appeal to Reason". Andere Zeilschristen, von denen eine bezin. mehrere Ausgaben vom Postamt in Washington in Bann er klärt wurden, sind Tom Watsons Jeskersonuiii", Gcorgia: Tbe Four Lights", Organ der Woman's Peace Party von Nein Aerk; American Socialist", Chicago: Tbe Blast", Alerander Berkinans anarchistisches Wochenblatt, und Mother Earth", Emma l-wldinanns Organ. Wie ein Beamter des Bundes Postamts erklärt, sind fast täglich seit dein 15. Jniii Ausgaben kriegö feindlicher, sozialistischer oder pazifi flischer Zeitschristen wegen angrbli cher hochverräterischer" Artikel von der Post ausgeschlossen worden. Wie es heisst, ist bis setzt in keinem einzigen Fall die im Spionage Gesey festgesetzte Strase verhängt worden, dagegen sollen Generalpost, meisler Burleso, Solicstor Tcmar und Gencralprofeß Croivder sich ent schlössen haben, in Zukunft drasti scher vorzugchen. Tie Höchststrafe ist zwanzig Jahre Haft oder $10, 000 Geldbuße, oder Beides. Ka iscr beruft den ronrat zur Sitzung! Die Urisis in Deutschland von radikalen Blattern als gefährlicher hingestellt, als es wirklich der Fall ist. Zimmermann und tzelfferich treten angeblich ab! Neues Ministerium in Oesterreich! Amsterdam, 10. Juli. Das temporäre österreichische- Kabinett, welches vor zwei Wochen von Tr. von Scydler gevildet wurde, ist zu rückgctreten und ein ucucö ist in Bildung begriffen. Nicht registriert, verhaftet. Wnrtsi Nlatte. Neb.. 10. iUli Weil er sich nicht hatte registrieren vernner VOJ, um nie uiiuirnuiiun .-li. ,, -i. -i --"'i Laufbahn aufgegeben und ist insIasZeu, wurde John Johnson arrc Privatleben zurückgekehrt. tiert. Amsterdam, 10. Juli. Es wird offiziell gemeldet, daß der Kaiser gestern den Kronrat zu einer Sitz, ung einberufen hatte, bei welcher der deutsche Herrscher den Vorsitz sührte. Alle preußischen Minister wohnten der Sitzung bei. Seit Kriegsbeginn war es das erste Mal, daß diese Körperschaft zu einer Sitz, ung einberufen wurde. Tcpcschcn, die gestern zu später Abendstrinde hier eintrafen, besagen, daß der 5lanzlcr möglicherweise im Laufe des heutigen Tages iiu Reichs, tag sprechen werde; spätere Berichte aber ließen dieses nicht erkennen. Er n'iag den Zeitpunkt seiner Rede ver schieben; wenn immer er aber seine Rede halten wird, dann kann man darauf rechnen, daß die Krisis ihren Höhepunkt erreicht hat. In mehreren deutschen Zeitungen wird darauf verwiesen, daß Erzber. gcr kürzlich mit Kaiser Karl von Oesterreich-Ungarn eine Unterredung gehalten und diesen für seine Ideen, einen Frieden ohne Anncrion und obne Kriegsentschädigung, gewonnen hat. Spitze der 5lrisis gebrochen. Kopenhagen. 10. Juli, über Lon don Ohne Frage hat Deutschland in Bezug auf innere Reform, den Tauchbootkrieg und Fricdensbedin gungen eine 5trisiS durchzumachen. Liest und vergleicht man die ver. schiedencn aus Berlin kommenden Berichte und die mehr oder weniger geheiinnisvollen Andeutungen auf die Debatten im Rcichstagskomitee. welche hinter geschlossene Türen statt fanden, so gewinnt man den Ein drnck. daß die Sache lange nicht so schlimnr ist, wie gewisse radikale Zei. tungen sie darstellen. Wie man aus den hier eingetroffcnen doppelt zen sicrten Depefchen ersehen kann, lie gen die politischen Verhältnisse in Deutschland etwa so: Mathias Erz berger, ein hervorragender Vertrc ter der Zentrumspartei, hielt in der geheimen Sitzung des Hauptreichs tags-Komitees eine Rede, in welcher er die Admiralität und die Alldeut schen als das Haupthindernis pr Erlangung des Friedens hinstellt und einen Frieden ohne Annexion und Kricgsentichadigung, sowie eine umfassendere Beteiligung des Volkes an. der Regierung verlangt. Herr Erzbergcr aber sprach nicht im Na inen seiner Partei, was bedeuten würde, daß der Reichskanzler mit einer feindlichen Majorität im Reichstag zu rechnen haben wird. Tr. Peter Spähn, Präsident der klerikalen, hob in seiner Rede her vor, daß seine Partei zu den An sichten Crzbergers noch keine Stcl lung genommen habe, und dem 5ianler seien in der Frage eines Friedens ohne Annexion und ohne Entschädigung" die Hände keines wegs gebunden. Zurzeit, als die Sitzung des Hauvtkomitees des Reichstags am Sonntag schloß, war die Lust mit Gerüchten aller Art dnrchschwängert. die (Germania aber, daö Organ des Zentrums, behauptete, daß die Er klärungeu und der Appell des Kauz lers an die Komitcemitglieder einen günstigen Eindruck gemacht habe und der Krisis die Spitze genommen tvorden ist. Reden nicht veröffentlicht. Was Erzberger über den Tauch bootkrieg fagtc, kann leider nicht erörtert werden. Den Berliner Zei. tungen ist es ebenfalls untersagt worden, etwas hierüber zu vcrösfcnt. lichcn. Auch die Reden des Marine Ministers Capelle und des Vize Kanzlers Tr. elfferich find nicht in die Öffentlichkeit gedrungen. Kaiser hält zum Kanzler. Kopenhagen, 10. Juli. Eine scheust zensierte Berliner Spezialde. peschc besag, daß der Kaiser in der gestrigen seinen Ratgebern Beth mann-Hollweg, Hindenburg und Lu deudorsf erteilten Audienz den Kurs des Reichskanzlers in der Friedens, frage gutheiße. Er ist gegen die Zu mutuiig, einen Frieden ohne Anne rion und ohne Entschädigung" ab zuschließen. Tas Berliner Tageblatt meldet. daß in einer gestrigen Konferenz Mischen Vertretern des Zentrums und der gemäßigten Sozialisten die Friedens und Wahlrcformrage eingehend erörtert wurde und eine Einigung zu erwarten ist. Verhandlungen fortgesetzt. Amsterdam, über London, 10. Juli, Den gestrigen Verhandlun gen dos Hauptkomnees öcs Reichs tags wohnten auch der Reichskanz ler, die Staatssekretäre und viele Mitglieder des Bundesrats bei.. Alle Redner sprachen ihr Bedauern darüber aus, daß ein Teil der Presse die geheimen Sitzungen des Komitees nicht respektiert, fondern irreführende Berichte über dieselben . veröffentlicht hätten. Ministerwechsel in Aussicht? : Amsterdam, 10. Juli. Hier un bestätigte Gerüchte besagen, daß der Kaiser die Resignation des Ministers des Acußcrn, Tr. Zimmermann, und des Vizekanzlers Tr. Helfferich angenonlmcir habe. (Dr. Zimmer mann ist seit geraumer Zeit in Teutschland heftigen Angriffen aus gefetzt gewesen, besonders wegen sei ner knabenhaften Versuche, Mexiko und Japan gegen die Ver. Staaten aufzuhetzen. Einmal hieß es, daß Gras von Bernstorff, früher Bot schaftcr in Washington, zu seinem Nachfolger ausersehen worden ist. Vizekanzler von Helfserich soll eben falls, soweit die Nahrungsmittelkon trolle in Vctrach komnrt, große Fehler begangen haben, die ihm hes tige Angrisfe seitens der Presse ein. brachten. Aber wie gesagt, die Ge rüchtc über die Resignation der bei. den Minister sind bisher ' nicht be stätigt.) Londoner Qnatsch. London. 10. Juli. England verfolgt den Kainpf des deutschen. Volkes zlvccks Erlangung einer mehr demokratischen Regierung mit stei gendem Interesse. Jeder britische Korrespondent in Holland und Dä nemark hat die Spalten der hiesigen Zeitungen mit Berichten über die inncrpolitische Lage in Teutschland angefüllt. (Das mögen recht ergötz-. liche Berichte fein.) Aus denselben geht hervor, daß die Bestrebungen des deutschen Volkes nach mehr poli tischer Freiheit auf den Appell des Präsidenten Wilson an dasselbe zu rückzuführcn ist. Die Forderungen des deutschen Volkes gehen weit über das Maß der Sozialisten hinaus. Eine große Anzahl politischer Füh rer, die bisher stramnie Anhänger der Regierung waren, haben sich von derselben abgewandt und zählen Heu te zu denjenigen, die die gegenwär tige inncrpolitische Krisis in Teutsch land veranlaßt haben. Was ober in Deutschland besonderes Interesse hervorrufe, ist die Tatsache, daß Ma rincminister v. Capelle heftigen An-, griffen im Rcichstagskomitee ausge setzt gewesen ist. (Ist ja gar nicht wahr; in diesem Komitee sind die Ersolgc des Tauchbootkrieges in keiner Weise angezweifelt worden.) Tie Opposition, so heißt es, ist aus die falschen Gerüchte zurückzuführen, . in welchen von einem Monat aus den anderen gesagt wird, daß die Briten ungeheuer viel Schiffe verlo ren haben und daß England bald ausgehungert werden wird. Natür lich hat sich all dieses nicht erfüllt. (Aber dabei ist den Briten das Heu len näher als das Grinsen.) Für Verschiebung des Bundesturnfestes! Brookln E. T. Turn-Vercin em pfiehlt, Zeitverhältnissen Rech nung zu tragen. New 7)oxl 10. Juli. Auf das Erjucheil um Urabstimmung über die Frage der Abhaltung des Bundes Turnfestes programmäßig in diesem Jahre, das vom Nordamerikanischen Turnerbunde an die Einzelvereine erging, hat der Brooklun , E. D. Turnverein beschlossen, in Alubetracht der Zcitverhältnisse die Verschiebung des Festes aus das nächste Jahr zu empfehlen, -