Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 09, 1917, Image 2

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Seite 2-Tägliche Omaha Tribüne -Montag, den 9. Juli 1917.
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l'KIBUNE PUBLISHING CO.; VAL. . PETER, President.
13U Howard Str. Telephon: TYLER 340. Omaha, Nebraska,
ägliche Wmaha Tribüne
Preis des Tageblatts: Turch den Träger, vcr Wochi 10c; durch die
Post, per Jahr $5.00; einzelue Nummer 2c Preis des Wochen
biatts: Bei strikter Vorausbezahlung, per Jahr 51.50.
Entcred &s second-class matter Alarch 14, 1912, at the postoffice of
Omaha, Nebraska, under the act of Confcress, March 3, 1879.
Omaha, Ncb., Montag, den 9. Juli 1917.
Gegen Spekulanten!
Tie vom Kongrcsz angeitonuiinic Bill, welche bem Präsidenten das
Nech! telälit, zu licminmcn, irrn 4 fon den Bahnen als Vorzugssracht bc
fördert werden Zoll, iil eine ä'iafnaSirnc von allerhöchster Wichtigkeit. Es
wurde behauptet, und nickt etwa von beuten, die aufö Geratemohl rede,
daß auf den Bahngcleiseil des Landes Tausende von Frachtwaagons mit
dem Verderben auSaesetzten Lebensinitteln stellen, ebne daf; auch nur der
geringste Versuch gemacht würde, diese Baren ihrem Bestimmungsort 31131
führen. ES mag sein, daß diese Zvracht'tauima teilweise dadurch herbei
szesührt worden war, das; an die Kalmen unaewohnte Anforderungen gestellt
wurden. Ader sind es nickt immer unsere Bahnen, die sich rühmen, allen
Anforderungen gewachsen zu sein? Wie man sich die Sache auch über
legen mag, man muß immer wieder zu dem Schluß kommen, daß etwas
anderes dahinter stecken muß. und dieses etwas anderes" dürste mit den
unskrupuloscn Spekula-ren in Nahningsmittcln identisch sein. Wir wollen
l.ickt behaupten, daß die Bahnen sich mit diesen Wucherern vcrschlvoren
haben. Tie letzteren verstebeil es eben, sich die jetzige Krise des Landes
zunutze zu machen, und aus dem Pul'lifum jeden Cent herauszuschinden,
indem sie die Nahrungsniittelnot vcrsckärfen, im Hinblick auf die allgemeine
Lage ein verhältnismäßig leichtes Unternehmen. Tie ?'dministration sollte
nicht zogern, den Spekulanten die Taumschraubcn aufzusetzen, und zwar
fest. Je eher das geschieht, desto besser.
Ein Schandfleck unserer Zivilisation!
'" Die Massakrierung von Negern in der Stadt Gast St. Louis scheint
südlich nach mehrtägigen Orgien des Rassenhasses ibr Ende gefunden zu
fiebert, und geordnete Verhakmifse scheinen in jenem Distrikte des Staates
Illinois wieder eingekehrt zu sein. Ein volles Regiment Staatsmiliz
wurde vom Gouverneur mit dem Auftrage, dem Gcscve Achtung zu
verschaffen und die Ruhe wiederherzustellen, nach dem Schauplatze der
Unruhen gesandt: die Tnrvpcn waren jedoch außerstande vielleicht auch
nicht mit aller Kraft bemüht dem Pöbel Einhalt zu tun, ehe nicht ein
Paar Tage verstricken, über hundert Männer, grauen und Kinder getötet,
fünfhundert verwundet und einige hundert Negcrbehausungen verbrannt
worden waren.
Und der Grund für diesen blutigen Ausbruch des Rassenhasses, der
hinsichtlich der Zahl seiner per, der verübten Unmcnschlichkeiten. der
Lässigkeit der Behörden und der Tauer der Ausschreitungen in der Ge
schichte der Nordstaaten der Union kaum seinesgleichen haben dürfte? Nicht
ein von Negern begangenes unnennbares" Verbrechen an einer weißen
Frau oder einem weißen Mädchen, das in so vielen Fällen als Rcchtfcrti
g'img für Lynchjustiz angeführt wird, auch nickt Widersetzlichkeit gegen Po.
lizli oder Sheriff, ja auch nicht einmal Betrunkenheit, die eventuell zu
Besorgnissen vor Ausschreitungen hätte Anlaß geben können. Bloß die
Tatfache, daß seit einiger Zeit größere Scharen von Negern nach der Stadt
gekommen waren, um Arbeit zu stichcn, und daß die weiße Arbeitcrbcvöl.
terung der Stadt diesen Wettbewerb aus dem Arbeitsmarkte nicht dulden
wollte, möglicherweise vaeil sie sich ihm ruckt gewachsen fühlte.
Zu Hunderten stand die weiße Bevölkerung der Stadt, ohne einen
Finger zum Löschen zu rühren, um die brennenden Negerhäuser und trieb
d'.e Bewohner, die sich aus den Zzlannnen retten wollten, mit Schüssen
zurück. Erbarnmngsloscr, barbarischer, unmenschlicher können auch die
ärgsten Horden auf den europäischen Schlachtfeldern oder in besetzten Ge.
bieten nicht hausen. Nach Vorfällen wie diesem Negcnnassaker steht es uns
i'bel an. in sittlicher Entrüstung von den Greueltaten der Hunnen"
' in sprechen.
Sin Verlangen nicht ans Furcht gestellt.
(Aus Gcrmania.Hcrold" ani 5. Juli.)
An die Redaktion. Können Sie uns in Ihrer Zeitung weiteren
Aufschluß geben über die Vorlage des Repräsentanten Britten, der zufolge
Amerikaner deutscher Geburt oder" Söhne von in Teutschland geborenen
Eltern vom Frontdienst in Europa entbunden sein sollen? So viel ich
rnich erinnern kann, erschien in Ihrem Blatte über die Vorlage bisher nur
xme kurze Notiz. Wie ich, möchten wahrscheinlich noch viele andere Am?
rikaner deutschen Stanmies wissen, wie Sie scher die Frage denken. Haupt-
'schlich möchte ich von Ihnen wissen, ob Sie ein Eintreten stir diese Vor.
läge für eine Feigheit erachten würden. Oder wünschen Sie selbst aus
Vorsicht sich nicht über die Angelegenheit äußern ?.
'Achtungsvoll H. G.
Milwaukee, den 3. Juli 1917.
' Wir werden gerne im Verlaufe der allernächsten Zeit weiteren Auf.
sch'uß über die Brittensche Vorlage geben.
An anderer Stelle auf dieser Seite drucken wir gleich beute in wärt,
licher Ueberschung einen Brief des aus Chicago stammenden Illinoiser
Repräsentanten an den Kriegssekrctär Baker ab. Aus dem Briefe gebt
klar und deutlich hervor, was Herr Britten niit seinem Entwurf bezweckt.
Auch den Wortlaut der Vorlage werden wir unseren Lesern gelegentlich
unterbreiten.' Auch sollen an dieser Stelle noch weitere Besprechungen
folgen.
Beinabe komisch erscheint uns die in dem oben wiedergegeben
Schreiben an uns gerichtete Frage, da keinerlei Veranlassung zur Vor
sicht bei der Besprechung vorliegen kann.
, Es sei fernerhin gleich zu Anfang klar und deutlich erklärt, daß wir
aus innerster Ueberzeugung und mit ganzem Herzen für die Annahme
eines Gesetzes in dem Sinne eintreten, wie es Herrn Britten vorschwebt.
Doch betteln um die Annehme werden wir nicht.
Unsere Gründe?
Seit Wockcn wird in den großen, in englischer Sprache erscheinenden
mprikanischen 5!eitunacn darüber geschrieben, von welcher Beschaffenheit
die Truppen sein müssen, die uns den Sieg sickern sollen. An der Spitze
der Zeitungen, die beinahe täglich darüber lcitartikeln, stand die Chicago
Tribune", Zimmer wieder und wieder erklärte sie: der Geist (the moralc)
der Truppen ist die Hauptsache; dagegen erscheinen alle anderen Momente
nebensächlich. Eine Zeit lang wratt, fin? Heilung ragum oaoon, oag in
unseren Trupdcn die Eroberung?!': ttbe will io conauer) wach sein
müfe, wenn sie siegreich sein wollten, und sogar der Wille zur Vcrnich
tnng lthe will to kill). Und die Chicago Tribune" hat Recht, wenn sie
agt, daß der Geist der Trucpcn im Kriege zunächst der maßgebende Faktor
sei. Kann aber im Amerikaner deutschen Stammes ein solcher Geist, wie
der von der Tribune" verlangte, lebendig sein, wenn diesem Amerikaner
auf dem Schlachtfeld? fein nächster Blutsverwandter gegenübersteht?
Unmögliches wird niemand verlangen.
Und im Interesse der auf europäischem Beden kämpfenden Armee
kann es nurjein, wenn unter den Matitiichasten nicht zu viele dieser Leute
ch befinden.
Wenn wir zugunsten der Annahme eines Gesetzes nach dem Entwürfe
des Abgeordneten Britten sprechen, so gcsckieht dies sicherlich nicht zugunsten
von Drückebergern in den Reihen der Bürger deutschen Stammes, wenn
: solche überhaupt geben sollte. Alle diese Bürger wollen ihre Pflickt
n:n gegenüber dem Lande ihrer Wahl oder Geburt. Es lieht ihnen nichts
serner, als sich der gesetzlichen Zwangsausbebung zu entziehen. Sie wol.
len in? Kriegsfalle Dienste leisten. Und Gelegenheit in ilincn gegeben,
Dienste zu leisten auf "allen möglichen Gebieten. Billig werden- sie die
Sofien einnehmen, mif,die man sie stellt, um so williger, wenn sie wissen,
daß man nicht von ihnen verlangt. Blutsverwandte niederzumetzeln.
Doch sie werden nicht betteln um Ausnahmegestche.
Und wenn wir an dieser Stelle in ihrem Namen eintreten für An
.'ahme eines Gesetze?, wie es dem Abgeordneten Britten und allem An
scheine nach auch dem Senator. Fall vorschwebt, so werden uns diejenigen
unserer Mitbürger, die uns kennen, nicht der Feigheit zeihen.
Denn die, die uns kennen, wissen, daß auch wir Amerikaner deutscher
Wkun't wie unsere Lorväter nur Gvtt fürchte nd sonst nichts i
itx Üdt "
Onkel Sanis enorme Krieg
HMIt? ttt?i ffiii fttt t?itfitt
" l VIII
Washington, 7. Juli. Folgende Tabelle zeigt, welche Ricscnsummcn
die Regierung in diesem Jahre ausgeben muß. um das geplante Heer von
1,300,000 Mann seldmnrjchmaszig auszurüsten.
Verwilligungen: 1915 Dieses Jahr
Flugabteilung $ 450,000 ? 47,000,000
Regulärer Bedarf 10,000,000 110,000,000
Transport 13,000,000 222,000,000
Kleider, Lager und Garnifons -Ausrüstung. . 0,500,000 231,500,000
Zeug-Abteiluna 300,000 2,650,000
Munition für Handwaffen 375,000 118,500.000
Waffenfabrikation 700,000 1.00,500,000
Einkauft wurden: Mebr als 5.000.000 Wolldecken, 37.000.000 ?1ards
schnüre, 2,000,000 Feldbetten, 15,000,000 lards Baumwotltuck, 21,300,.
000 Yards ungebleichter Drillich, 0.000,000 Paar Schuhe, 11.191,000
Paar leickte Wollsocken.
In Fricdenszcitcn brauchte das Heer: 5,32,050 Büchsen Konserven
für 05.000 Mann; heute braucht es 110,011,037 Büchsen sür 1,300,000
Mann.
drittens Antrag!
Der Kongreßabgeordnete Britten
hat im Abgeordnetenhaus einen Gc.
setzentwurf einaebrackt, dem zufolge
Bürger deutscher oder österreichischer
vl ifrnm (ins ihren ausoruckiimen
Wunsch hin vom Präsidenten für den
.veeres und ,v ottend;enst aut ame
rikanückem Boden, oder in amcrika
nii'chen Gewässern bestimmt werden
können oder tur solche Stellungen
in solchen Inounricn, cni'chlu'Bncrj
der Landwirtschaft, die zur Erbal
tun der Leistunasstmiakeit des
Heeres oder zur Wahrung sonstiger
nationaler Interessen notwendig
sind. Zur Begründung dieses 05c
seventwur'es. der die Befreiung ante
nkanischer Bürger deutscher oder
österreichischer Abkunn vom Heeres
dienst aus euroväischem Boden be
zweckt, richtn? Kongrev.abgeordncter
Britten nachstebendes schreiben an
den Kriegssekrctär Baker:
20. Juni, 1917.
Lieber Herr Sekretär:
In der Anlage sende ich Ihnen ei
nige Exemplare des Gesetzentwurfs
5181 zu. der den Zweck verfolgt, eine
gewisse Klane von Bürgern, deren
Loyalität ich nicht bezweifle, deren
Leistungsfähigkeit aber jedenfalls im
Kampfe gegen ihre eigenen Stam
mesgcnofsen auf fremdem Boden
nickt den höchsten 0rad erreichen
wird, von der .vcereedicnstpflicht im
Auslande zu befreien.
Der Zweck meines Gesetzentwurfs
läßt sich wahrscheinlich durch eine
Verfügung des Departements er
reichen, sobald man erfährt, daß die
meisten Offiziere ernstlich im Zwei
fel darüber sind, ob es ratsam fei,
solcke Bürger deutscher oder öster
reichischer Abstammung, die dem
Heeresdienst im Auslande widerstre
den, in die europäischen Schützengrä
bcn zu schicken.
Tie Vorlage befreit niemanden
von der Aushebung, sondern sorgt
nur dafür, daß der Ausgchobenc
wahlweise dort Verwendung findet,
wo seine besonderen Fähigkeiten von
der Regierung zu ihrcin größten
Vorteil verwertet werden können.
Sollten Bande des Blutes sich
dort, wo der feste Entschluß, zu tö
ten und zu gewinnen, allein maß
gebend sein soll, nicht vollständig
verleugnen lassen, so haben England
und 5ianada klug gehandelt, in
dein sie es ablehnten, ihre Bürger
deutscher Abkunft nach Frankreich
oder überhaupt gegen die Mittel
mächte zu schicken.
Wir würlen Millionen von Anie
rikanern, die niit zu unseren besten
Bürgern gehören einen wohlver
dienten Tribut zollen, wenn wir
Männer nicht zu einer Dicnstlei.
stung verpslichtcn, die sie dazu
zwingt, Kugeln in einen Schützen
graben zu schießen, in dem sich ihre
nächsten Verwandten befinden mö
gen, sondern zu einer anderen, bei
der ihre Lotialität nicht in Frage gc
zogen werden braucht.
Im Heerivcsen gerade wie im Ge
schäftsleben bringt systematische Aus.
lese die größte Leistungsfähigkeit
hervor. Mit ihrer .vilie kann die
Leistungsfähigkeit des einzelnen In
dividuums aus 100 Prozent gebracht
werden.
Man hat meine Ausmerksainkeit
auf verschiedene Fälle von Selbst,
mord gelenkt, die in der Abneigring
gegen den Militärdienst in Europa
ihre Ursache hatten.
Sie werden jedenfalls darin mit
mir übereinstimmen, daß Männer,
die durch Blutsbande mit den feind
likjen Streitkräften verbunden sind,
zeöe anoere .lenzlieiMüig, ganz
gleich wie schwere körperliche Ar
beit oder Gefahren sie mit sich brin
gen mag, dem Morde am eigenen
Fleisch und Blute vorziehen wür.
den.
Meine Vorlage zielt darauf
hin, einem Elemente unserer Gesell
schaft, das sich stets lonal und opfer
willig bewiei'm hat und sich zur Zeit
in einer überaus tragischen Lage
sieht, gewisse Rücksichten zu erweisen.
Ich danke Ihnen aufrichtig für
jede Unterstützung, die Sie der Vor
läge 5181 angedeidcn lassen wollen
und bin, indem ich einer baldigen
Gegmäußerung entgegensehe, mit
meinen besten Wünschen
Ihr sehe ergebener
Fred A. Britten.
Carcy'ö, die gute öleiniger. '
Uonsumvereine in
England!
In verschiedenen Teilen der Ver.
Staaten sind von Zeit zu Zeit den
deutschen Konsumvereinen analoge
Genossenschaften gearündct worden,
deren Hauptzweck war. für ihre Mit
glicder die Kosten der Lebensfi'chr.
ung möglichst zu verbilligen, iie
sind jedoch im allgemeinen kein bc.
sondcrcr Erfolg gcivcsen. vor allem
weil weder Klänh'rfaust'r, noch
Großhändler ihnen großes Weh!
wollen entgegengebracht oder auch
nur eine neutrale, abwartende Hal
tnng ibnen gegenüber beobachtet ba
ben. Die Gründe für die Gegner
scha''t der ersteren liegen so klar zu
tage, daß sie keiner Erklärung bc
dürsen: die 05egncrschakt der letz
teren aber ist weniger verständlich.
Vielleicht ist sie daraus zurückzuisch
ren, daß die 05enossensckasten zum
teil unmittelbar vom Produzenten
beziehen und so den (Großhändler
ausschalten, zumteil, wo dies nicht
angängig, wegen des Umfangs ihrer
Bestellungen größere Preisbegünsti
gungen verlangen als die ,Kleinhänd
!c; und sparsamer einzukaufen im
stände sind.
In Großbritannien dagegen er
freuen sich derartige genossenschast
licke Kaufvereinigungen. die söge
nannten Co-operative Socielies,
sehr guten Erfolges und spielen im
wirtschaftlichen Leben der Nation
eine wichtige Rolle, wie aus dem
jüngst in Washington eingetrosse.
ncn Berichte unseres Vizekonsuls in
Nottingham herdorgcht. Vor nahe
zu 75 Iahren von einer kleinen
Schar von 28 Männern begonnen,
hat die Bewegung stete Fortschritte
gemacht, bis die Konsumvereine in
Großbritannien heute über dreiund
einhalb Millionen Mitglieder zäh.
len, deren genossenschastliches Ka
pital über 230.000,000 Dollars be.
trägt, und deren Jahresumsatz im
Jahre 1911, dem letzten, in wcl
chem noch fast durchwegs normale
Verhältnisse obwalteten, sich auf
nahezu dreiviertel-Milliarden Dol
lars beließ In sscottingham sel.
her, einer äußerst rührigen Fabrik.
stadt von der ungefähren Größe von
Äinneavolis. bewerteten sich die
Verkäufe des letzten Jahres bei einer
Mitgliedschaft von 17,000 auf ung
ähr zinciundeinhalb Millionen Dol.
lar: her dortige Konsumverein aus
dem Konsularberichte scheint her
vorzugehen, daß sich alle genossen,
schefllichen Bestrebungen dieser Art
in einem einzigen Vereine konzen
kriercn verkauft in 31 Läden, in
denen 450 Personen augestcllt sind,
und bewirtschaftet 350 Acres Farm,
land, auf dem Pferde und Schlacht
Vieh gezüchtet, Weizen, Hafer, MaiZ,
Kartoffeln und Gemüse gezogen wer
den.
Das in seinen Hauptzügcn allen
genossenschaftlichen Kaufvcrcinigun
gen in Großbritannien gemeinsame
Prinzip ist. die Verzinsung des ange
legten .Capitals auf fünf bis sechs
Prozeit z:l beschränken und den
über die dastir notwendige Summe
erzielten Ucbcrichuß an die Däuser
zu verteilen, und zwar im Verhält
niste zur Groß? ihrer Einkaufe
während des Betriebsjahres. Auf
diese Art huben die Mitglieder ein
besonderes Interesse daran, ihren
Bedarf nach Möglichkeil in den La
den des .Konstimvereins zu decken, da
sie direkt, durch mäßigere Preise,
und indirekt, durch verhältnismäßig
erfolgende Verteilung des Ueber
schufses, dabei profitieren. In man
chen Oicgcnden lassen die Konsum
vereine auch kleine Wohnhäuser
bauen, um sie an ihre Mitglieder zu
vermieten oder zu leichten Bedingun
gen zu verkaufen; audcrsmo unter
halten die?e Genossenschaften Lese
ziinmcr und ganze Bibliotheken und
sorgen auch auf ander Weife für an
ständige Vergnügungen ibrcr Mit
glicder zu sehr mäßigen Zinsen und
ohne beschwerliche Bedingungen
cld. In den letzten Jahren ha
ben sie auch begonen, aktiven o? der
örtlichen Politik zu nehmen und Ge
ietzgebung gegen ausbeuterische Be
srrcbnngcn aus allen Gebieten des
Wirtschaftslebens zu beeinflussen.
China hat wieder die Monarchie
cingefuijrt. Von rechtswcgen sollte
das genügend jem, ihm den Krieg zu
erUarcn.
weine der oeutschen
Schiffe versteigert!
Im Weinkeller der Vaterland" und
vier anderer Dampfer Schätze
flüssigen Goldes rutdeclt.
Nav Jork, 9. Juli. Als Onkel
Sam die in feinen Gewässer lie
gende deutsche Handelsflotte über
nahm, da sind ihm außer den Schi f.
fen allerlei seltene Schätze in die
Hände gefallen. Und d,e,e Schätze
tragen Namen, bei deren jilang der
lebensfrohe Weinlenner verzückt mit
der Zunge schnalzt und die Augen
sehnsuchtsvoll gen Himmel dreht.
Dies perlende Gold in schlanken oder
dickbäuchigen Flaschen 'soll jetzt unter
den Hammer kommen. Tie beiden
Präsidenten Lincoln" und Grm",
sowie- die Hamburg" und Pennsnl.
vania" haben sich mit einen, beschei
denen Vorrat begnügt. Ibr Vieller
umfaßte nur etliche hundert Flaschen
Rhein, und Moselweine, diverse Pul.
len Schampus, etliche Tutzend Fla
scken und jtrüge mit verschiedene!!
Sorten Feucrwasser, sowie auch ..
.. viele Tutzend Ginger Ale, Soda.
Tafelwafser und andere Mucker
Hochgenüsse.
Aber die Vaterland ist ein schwim.
mender Weinkeller gewesen. Die Liste
ihrer Weine füllt zwciundzivanzig
große Aktenbogen mit enger Maschj.
nenschrist. Das meiste davon sind
Kisten, die zwölf Flaschen enthalten.
Nur einige wahllose Stickmoben
nus dcr Menge flüssiger Schätze:
.-zoriker IeiuitengartenAuslcse 1900.-
Hochhcimer Tomverwaltung 1897;
Piesporter 1901; Berncastler Toc
kor, feinste Auslese 1911.- Rüdesbei
mer Notland Auslese 1807; Eltuil.
1er Langcnstück Graf Elfe 1907:
ttcifenheimcr; Teidesbeimer: Nicr
sieiner; llerziaer: Astmannsbäuser:
Liebfrauenmilch: Cafeler : Mnrm,
brunner; Laubenhenncr; Rauenta-
ler; Winklcr Tachsberg; Tom Her.
renberger: Wehlener Sonnenuvr:
Trarbacher usw. Von den Scktmar.
ken lit eine vollzählige Auswahl vor.
bansen, darunter Mumin, .ttrug,
Moet und Cbandon. Viver Heidttck.
K'upserberg Oiold, Feist. Cliquot.
Pommcry und wie sie sonst noch alle
heißen mögen. Tie Liste der feu
rigcn Getränke, die nach Wilhelm
Bunß im Besitze aller Leute sind, die
Sorgen haben, weist Namen auf. die
man seit fast zivci Jahren in New
ort. und den umliegenden Bierdör.
fern nicht mehr gehört und nahezu
vergessen hat. als da sind russische
und Uüinmcl vom grünen Strand
der Spree, Konibranntweine, ferner
die gelben und grünen Charrrcuw.
die anderen Edelcrieuanme tcr
Schnaps brennenden sZranzniäimr
und Benediktiner. Und zu guter letzt
eien Äiim vebrauck am nächste
'corgen, noch die (Getränke ge
nannt, deren 'cainen neben den oben
angeführten mächtig abfallen, näm
lich: kiventa. Hunyadi Janos. Bib
linger Sauerbrunn und andere Was
scr. denen auf deutschen Scki?sen
während ihrer Lagerzeit im Hafen
wenig oder gar keine Beachtung igc-
1 chen kt wurde.
Der amerikanische
Fahneneid!
Auf Wunsch unserer Leser bringen
wir hiermit in englischer und deut
scher Sprache den Jahneneiö zum
Abdruck, den Rekruten, die ins ame
rikanische Heer eintreten, ablegen
müssen.
I do solcmnly swear that I 'will
bear tme saith and allegiance to the
Uniled States of America and to the
State of , and that I
will gerve them honestly and faith
fully against all their enemies whom
soever, and that I v.ill obey the
orders of the President of the United
States and of the governor of the
State of , aad of the
ostkers appointed over me aecording
to law and the rules and articles of
war.
(Seal.)
Subscribed and du'y sworn to be-
sore nie this .... day of ..,
A. D. 101..
Ich schwöre hiermit feierlich, daß
ich den Vereinigten Staaten von
Amerika und dem Staate
wahre Treue und Ergebenheit be
wahren, daß ich ihnen ehrlich und
treu gegen alle Feinde, wer immer
dieselben sein mögen, dienen, und
daß ich den Besehlen des Präsidenten
der Ver. Staaten sowie deö Staates
, wie auch der laut
dem Gesetz und den Kriegsregeln
und Artikeln mir vorgesetzten Ossi
zieren gehorchen werde.
(Siegel.)
Unterschrieben und richtig vor mir
beschiooren diesen . . . .Tag des
A. T. 191..
Bitly Sunday will feine Teufel
austreibungen nach Frankreich verle
gen. Wir wünschen gute Reise! Und
gute Verrichtung!
Eine Frau, die forttvährend la
chelt, ist nicht notgedrungen glücklich,
manchmal tut sie's nur, weil sie schö
ne Zähne oder Grübchen in den
Wangen hat,
Gerechter Prozes; silr
Uapitän Thierichens!
Bundeöri'chter Tljompsons gibt dem
Angeklagten Znsicherung nd
parteiischer Behandlung.
Philadelphia, Pa.. 9. Juli. Der
des angeblichen ' Schinuggelns und
der Übertretung des Mann'schen
White Slave"-Gesekes angeklagte
.sapi1än?cutnant Max Thierichens
vom deutschen Hilfskreuzer Prinz
Eitel Friedrich" wird hier einen ge
rechten Prozeß erhalten. Daiür
bürgt das Wort dcö Bnndes-Richter
Thompsons, welcher dem Drängen
der Anklage um Beschleunigung des
Prozesses nicht Folge gab und er
klänc:
Wozu die Dringlichkeit? Etwa
weil Thierichens deutscher Offizier
ist, soll sein Prozeß vor allen ande
ren kommen? Der Angeklagte wird
hier dieselbe gerechte Behandlung
erfahren, die wir verlangen wür
den, wenn einer unserer Offiziere
in Teutschland in ähnlicher Lage sich
befände."
Tie Verteidigung, welche ,Uon
heit und Fortschritt, ist nach zwei
wöchenllichem Krankenlager gestor
ben. Er hatte auf einer Borlese
tour im Osten einen Unfall erlitten,
bei welchen: er tätliche Verletzungen
davongetragen hatte.
Er hatte vor 53 Jahren in Wei.
mar das Licht dcr Welt erblickt und
auf den Universitäten zu Jena, Ber
lin. Zürich und Leipzig studiert und
den Toltorhut der Philosophie auf
letztgenannter Lehranstalt erworben.
Vor dreißig Jahren ivandcrte er
nach Amerika aus und hier ließ er
sich in Philadelphia nieder, woselbst
er dald zum Sprecher ber Freien
Teutschen (Gemeinde erwählt wurde.
Er betätigte sich auch literarisch und
wendete sich insbesondere der Tages
presse zu.
Im Jahre 1 802 übersiedelte er
nach San Francisco, um die Lei
tnng der deutschen Zeitung Demo
hat" zu übernehmen. Später wurde
er Chef, Redakteur des Tageblatt"
und eine Zeitlang redigierte er den
Vorwärts". Auch in San Fran
cisco wurde er von der hiesigen
Teutschen Gemeinde" als Sprecher
eingesetzt.
Er war ein gewandter Redner
und reiste im Lande umher, tun Vor
grcßabgcordncter Iolm R. Scott
von Pcnnmlvanien vertritt, erwirkte , ül' politische und ethische
-,, Au.ii sr. iu. s,,;s I :. 1 ... ' .
i.-um inun, .;, ujl uiic """"'iwgen ztt Uaiim, Elne Witwe uno
lierte Anklage,chrisl von Bundes 3Ulci Töchter, sowie ein sehr großer
.inriktsanwalt izrancis i,'.,her Kane freundes, und Bekanntenkreis be.
zugestellt werden wird. Derselbe jfrnncn, fcin vorzeitiges Tahinschei.
iinru u,ainiz geoen muiieu uver,,,,
o,e angeblich ?n Verletzung des ge
gen Schmuggel gerichteten Gesetzes
an Land gebrachten Chronometer
und darüber, wann die angeblichen
Vergebungen gegen das Mann-Gesetz
stattfanden. Falls sie begangen
wurden, als Thierichens hier als
kaiserlicher Offizier und zur Zeit
des Friedens weilte, hat die Re
gierung nach Ansicht der Verteidi
gung keine Jurisdiktion über den
Fall. Es wäre Sache der deutschen
Regierung nach Auslieferung des
jetzigen Kriegsgefangenen, seine Be.
strasting zu versügen. wenn sie ibn
auf Grund des unterbreiteten Ma
tcrials schuldig befindet.
Tenttsch-aiiierikanischer
gestorben.
Emil Ließ erliegt Verletzungen, die
er vnf einer Vorlesetonr
erlitten.
San Francisco, Cal., 9. Juli.
Emil Lien, ein Vorkämpfer für Frei" uce, Benion
Zur Zwangsaushebung!
Tie BesreiiingsbcliördemTistrikte,
Vorsitzer derselben und deren Ver
saninllungsplätze in TouglaS County
sind folgendermasien:
1. Distrikt: 5. und 12. Ward; W.
G Ure. Chairman: Board sitzt in
dcr Feuer-Barn, 22. und Ames.
2. Distrikt: 4. und 10. Wards; I.
I. Breen, Chairinan; Stadthalle,
Südseite.
3. Distrikt: 8. und 3. Wards; W.
W. McComb. Chairman : Rcdwood's
Anwaltsossice, Patterson Block.
1. Distrikt: 1.. 2. und 7. Wards:
Zournalist! Elyde C. Sunblad, Chairman; Jury
Zimmer im Conntn Courthaus.
5. Distrikt: 9.. 11. und 0. Wards;
Charles S. Foster, Chairman; Rich
ter Lee Estelle's Court, County Buil.
ding,
0. Distrikt: Landbezirke: Oscar
Pickard, Cliairman; Dr. Rced's Of
Natur g8braucht Nacfiliiile, um Sie gesund zu erliailsn!
Ein bischen Nachhilfe geht weit.
Wollen Sie Ihren Körper in einein
gesunden und robusten Zustand er
halten, dann sehen Sie vor allen Tin
gen erst darauf, daß Ihr Blut rein
erhalten hltibt. Irgend welche leich
te Unreinheit, welche sich in Ihr Blut
einschleicht, wird bald den gesunden
Stand Ihres Systems beeinflußen.
Einige Flaschen von S. S. S.
werden Ihnen die Nachhilfe verschaf.
fen, welche die Natur gebraucht, um
das Blut bsolut frei von aller Un
Reinheit zu erhalten. Diese alte Me
dizin ist ein wundervoller Blutreini
ger und Tonic, und nichts kommt
ibr gleich fürs Reinerhaltcn des
Blutes. Sie erzeugt Appetit und
bringt das ganze System in gute
Ordnung.
S. S. S. wird überall von allen
Trogistcn verkauft. Es wurde mehr
als 50 Jahre erfolgreich gebraucht.
Schreibt für Büchlein und freien me
dizinischen Rat an Swift Specific
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