Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 07, 1917, Image 7
' "NBap' " Jty i j iwwwfr-""'' " ' v. iM!" WWVifft';!' nay Scito 7-TägIicho Omah'a Tribüne-T.imstag, den 7. uK '1917. r j"! v i ? ! ll fc z I i j" IV, t im Frühling. Von Ä. Wiche. lliiit ein fflaldo&m aus licktblauem Atlas Kamt q oer inunel uvcr der jauchzenden Feiertagsstimmung, . die Wald und Wiese und den Garten mit dem kleinen Landhaus darinnen umschloß und durchtränkte bis hinein in jebea Halm und jede schimmernde Falterschwinge. Ueber den Kiefern des Forstes schrien die Taubenstößer, lebensgierig und hoch. An den unteren Aestcn hin ge Heine Meisen wie lebendige Trauben. An der weißschaligenBir it, die ganz vorne am Waldsaum stand, Heiterten zwei Eichkatzen zwit ' schernd auf und ab, und aus der Tiese gurrten die wilven Tauben., Hiizler dem Eisengiltcr, das Weih' dorn und weißer Flieder überbluhten, im Garten der weißen, lustigen Ailla, die in bunter Schrift den Namen Haus Hagen" an der Stirne trug, freute sich das Lebendige ebenso des Lebens. Notdrüstchen und aunlöni ge. Stieglitz und Grasmücken sangen darin. Und es war lein Baum und lein Busch, in dem sich nicht irgend ein Vogelhäuschen so inbrünstig gen Himmel reckte, daß ihm der Kehitopf unter den weichen Federn sichtbar sprang. Die kleinen Vögel sprangen und tanzten auch selber dazu, und mitunter so unbändig, daß sie den Ast, auf dem sie saßen, verloren. Tann schlugen sie heftig mit den Flü geln, bis sie wieder oben waren, und dos alte Spiel begann von neuem. Das Grün der Älättcr um sich her um war von der verschiedensten Tö nung und sang und klang auf feine Art mit. Von der dunklen Färbung der stornieren vor dem Hause, die im Baßione sprachen, glitt es langsam und sacht bis zu der hellen, ganz lich ten Kinderstimme des Birkcniaubs hinauf. Und am Boden war es noch viel bunter. Zu beiden Seiten des Kiesweges, den geschorenen Nasen wie mit farbigen Schnüren umfassend, blühten Vergißmeinnicht, Primeln, Stiefmütterchen und viele andere Blumen. Das große Rondell um die schneeig weiß: überlebensgroße Tta tue der Blumengöttin jedoch trug größtenteils Goldlack, Tulpen und eine Unzahl verschiedenfarbiger TuU ken. Alle aber atmeten einen süßen Dust aus. den sie jedem Zitronenfal ter und jedem Zeisig wie auch jedem Luftzug auf die Schioingen hauchten, so daß Wald nd Weide auch davon erfüllt wurden. Besonders der weiße Flieder, der sich hoch und königlich den ganzen Zaun entlang zog. tonnte sich uicht genug daran tun. Aus tau send blühenden Trauben strömte er Wolken von Wohlgeruch aus. Sie waren nicht sichtbar, aber in ihrer .schweren Süße drückten sie fühlbar und fast betäubend auf alles Leben dige. Auf dem großen Nasenplatz vor dem Rondell stand ein schwarzlackier ter Eifenständer mit goldenem Äeifen, in dem sich ein blaustirniger Amazv' nenpapagci schaukelte. Er hatte den Schnabel halb in die Vrustsedern ver graben und raunte leise Unverstand liche Worte vor sich hin.' Mit einem Male aber begann er den 5iopf unru hig hin und her zu wiegen und knar rend zu sprechen. ' .Zucker. Zuckcrchen geben'. Zucker! Dafür sind wir Menschen! Hahaha!" Er äugte dabei in die Nedenlaube hinein, die in einem Winkel des Gar tens auf einem kleinen Hügel stand und der Lieblingsausenthatt der jun gen Elli Hagen war. Elli Hagen achtete aber nicht aus seine Rede. Bewegungslos saß sie auf der gro btn Holzbank, die halbnackten weißen Arme auf die Knie gestemmt und mit den langen, dünnen Fingern ihr blas seS Gesicht bis an die rosigen Ohr läppchen umspannend. Ihre großen, dunklen, traumhiiften Augen fahen in den Garten hinein mit Blicken, die nicht wußten, wohin sie gingen, und deren Licht in all dem anderen Licht draußen verloren ging. Ihre dünnen, fcingeäderten Nasenflügel bewegten sich zitternd, als tränken sie unauf hörlich aus dem unsichtbaren Duft rneer; und ihr schwarzes welliges Haar streckte überall einzelne 5ärchen aus der künstlichen Frisur hervor, die sich wie lebendige, unendlich feine, sei. digglänzende Saugarme tastend hin und her schwangen. Alle ihre Sinne badeten in diesem unbeschreiblichen Konzert von Klang. Farbe und Duft, das so gut zu der heimlichen Erwar in ifire'r Seele bakte. Sie liebte einen, der sie wiederliebte " nk nrni dem sie wußte, daß kr heute noch kommen wollte, um sie von ihrem Aater zu verlangen, euie uoq mm de sie Braut sem 3rrtH mit daS Wort schon klang Halb wie ein Vogelruf und halb wie (VUnrf i-nia littst. Sie löste ihr Gesicht aus den Hän den und dehnte und reckte lyre iqian , nd dock vollerblübte Gestalt, mit traumverlorenem Lächeln sich weit hinten iiberneigend. so daß ihre Brust tinrl kikkvortrat. Und dann schlug sie die Arme durch die Luft, als ob sie die Düfte des Fuevers ooer eiwas nkkS. das nur für ihre Gedanken zugegen war, ganz fest an sich ziehen wollte. Ihr junger tedenfprühender Letd löste sich ober schnell auS diesen Träumen, wenn ihr Geist auch darin befangen blieb. Sie sprang auf und schritt zur Laube heraus und den mit Unkraut wild überwucherten Hiigel herunter. Ihr loses weißes Gewand, das nur der blaue Samtgürtel enger an den Körper zog, raffte sie dabei bis über die Knöchel, so daß die wer- ßcn Halbschuhe und die fleischfarbe nen Seidenstrümpfe sichtbar wurden. o kam sie auf den Nasenplatz, der so viel Sonnenwärme in sich einae- sogen hatte, daß Elli sie durch die dünnen Ledersohlen hindurch in den Füßen verspürte. Die Füße wechselten den Schritt, traten vorwärts und wieder rückwärts, wiegten sich auf den Zehenspitzen und gingen endlich bewußt in einen leichten, gleitenden Tanz über. Dazu bewegten sich ihre Lippen, die voll und von der Farbe der blaßroten Nelken waren, leise, ganz leise in einem Singsang, den Sehnsucht und Schelmerei selder in ihr dichteten. .Ach, mein Liebster ist so sehr kor- rett Ich fürchte fast, er hat vor mir Respekt. Als wär' ich meine eigne Großmama Und nicht den Zwanzigen kaum nah. La la, la la!" Damit tänzelte pe bis an den Pa- pageiständer und machte ihrem Joko einen zierlichen Knix. .Bin ich hübsch. Joko? Was?" Joko hob den linken Fuß an den Kopf, den er ganz schief hielt und murmelte schmeichelnd: Zucker, Zu!-kcrchen." Elli nickte. .Soll ich sein! Aber nicht für dich!" Dann tänzelte sie wieder rückwärts und sang: Wenn ich's doch nur selber könnte, Hätt' ich mich schon längst geküßt, Weil ich gar zu gerne wüßte. Was so Sußeö an mir ij!. Tralala! Aber dann lachte sie hell und klin gend auf. .Was ich doch für dummes Zeug mache, weil ich vergnügt bin, Jokolo! Ist das eigentlich recht? Sag, Joko. ist das recht?" Mit dem rosigen Zeigefinger kraute ie ihm die Federn unterm Halse und pie'end griff der Papagei mit seinem dicken schwarzen Schnabel darnach. ,Da ur sind wir Menschen lgte er knarrend. .Menschen." Jawohl! Und du bist ein Philo oph. weil du überhaupt nichts andc- res sagen kannst!" I Verächtlich rümpfte sie das schmale Näschen. Hinterher gab sie ihm aber doch einen Kuß auf den blauen Schei tcl. weil sie gar nichts Besseres dafür in der Nähe wußte. Die Zeit verging so entsetzlich lang am. Die Mittagsstunde wollte und wollte nicht kommen, und Elli wünschte doch nichts sehnlicher, als daß er erst dagewesen und alles Fei erliche Antrag und Vatersegen und was sonst noch daran herum hing vorbei wäre! Sie traute sich gar nicht in das Haus zurück. Wenn der Vater sie jetzt erwischte, würde er sie wo möglich in sein Arbeitszimmer rufen, um irgend etwas Mit ihr zu bespre chen, und gerade dunn, ausgerechnet in diesen Minuten würde ihr Hans kommen. Brr! Sie schüttelte sich und schämte sich ein bißchen. Eigentlich ging es doch nicht einmal ihr Väter chen was an. wenn sie verliebt war! Ob die beiden jungen Rotkehlchen, die ich dort tn den Koniserenzweigen herumtollten, auch erst bei den Alten angefragt hatten? Keine Spur! spann sie ihre Gedan- ken weiter. Die haben das hübsch mit sich allein ausgemacht. Es wäre doch auch zu komisch! Sie lachte hell auf, weil sie in ihrer Phantasie mit einem Male das Bild des werbenden Rot kelchens zum Mahlen deutlich vor sich sah: mit abgezogenem Zylinderhut vor einem behäbig ausgeplusterten äl- teren Tierchen, wahrend Fräulein Tochter hinter ihm ihr Haupt schäm- hast an der mütterlichen Brust barg. Nein, nein! So wollte sie es ganz gewiß nicht machen. Sie bleibt einfach in der Laube und rührte sich nicht eher heraus, als bis die beiden Herren im ilaren waren und man sie rief. Und dann, wenn man sie rief, kam sie noch lange nicht, sondern wartete, bis ihr HanS sie gesunden hatte. Vor dem genierte sie sich nämlich viel we niger als vor ihrem Vater, dem sie doch auch von Herzen gut war und der ihr doch auch ganz gewiß alles Gute wünschte. Hinterher aber, ach Gott! mußte das dann wunderschon werden. Erschrocken fuhr sie aus. Die Tür knirschte in den Angeln und ihr Hans, dessen nahende Schrit te der weiche Waldbodcn verschluckt hatte, ' trat in den Garten. Er sah ganz anders aus als lern i und un- willkürlich preßte sie die Hand aus ihr ängstlich pochendes Herz. Mit tief ernstem Gesichte, die Lippen unter dem langen blonden Schnurrbart fest aufeinandergepreßt, ging er, beinahe gewaltsam aufrecht, auf dem breiten Kiesweg vorüber, ohne nur nach der Laube zu blicken. 'Mit nervo er m bärde !nivste er sich in Stäubchen vom Aermel seines Ueberrockes und zupfte am Handschuh. Als ob er zum Begräbnis geht, dachte Elli beklommen. Warum er nur so ernst und so blak ist? Vorsichtig schob sie eine Hand durch die Reben und brach eine kleine Flie dertraube ab. Sie wollte sie ihm hin ,terher werfen und sich damit bemerk' dar machen. Ader dann ließ sie eS doch, von einer plötzlichen mutlosen Schwäche befallen, die sie sich nicht erklären konnte. Sie hörte, wie er die Haustür auf klinkte, dann wurde alles still. Im Geiste begleitete sie ihn aber weiter, bis in das Arbeitszimmer ihres Ba ters, des alten weißhaarigen Regie rungsrates, den die Akten selbst bis in ein andyaus verfolgten, uno ie sah den verwunderten fragenden Blick, den er aus seinen schon mü- den Augen auf die feierliche Kleidung seines Besuches warf, und dann horte sie Sie schlug die Hände vor ihr er- glühendes Gesicht und ein wortloses toßgebet, daß doch nur alles gut enden möge, rang sich ihr vom Her- zen. Als sie die Hände wieder herabsin- ken ließ, hatte sie Tränen in den Augen und wußte nicht warum. Im Ernst hatte sie doch ichts zu befürch ten. Sie hatten sich doch lieb und er war klug und so gut, daß sie in der ganzen Welt leinen oeijern üJiann hatte finden können. Und mehr war doch eigentlich nicht nötig! Freilich: die alten Leute sprachen immer so viel von Geld, und wenn sie davon nicht sprachen, dann dachten sie doch daran. Sie wußte das von ihrem Va ter her, dessen Augen strenge, beinahe hart wurden, wenn sie oder die Brü- der besonders zu oft danach kamen. Dann nahm er leinen großen Bleibst und rechnete ihnen vor, wie teuer das Leben wäre und daß er durchaus nicht reich sei. Aber deswegen brauchte ie sich doch auch nicht zu furchten! Hans lebte und sie lebte, also muß- ten sie doch auch zusammenleben ton-nen! Die Spannung in ihr war aber. zu groß, als daß eö ihr möglich ge- mesen wäre, wieder in die früheren, üßduftigen Frühlmgstraume zurück- zugleiten. Leise und vorsichtig, ob- gleich sie auch bei lauterem Auftreten nicht gehört worden wäre, hujchte sie wieder aus der Laube und über den Rasen dem Hause zu. Tort rankten ich Kletterrosen in dichter Menge die ganze Vorderfront entlang, uno vor vielen blieb sie stehen, als ob sie ich ihrer freuen wollte. In Wirklichkeit aber lauschte sie nach den Fenstern ihres Vaters hin, die nach Norden hinausgingen uno von denen das eine um der löstlichwarmen Luft willen halbgeöffnet war. Erst horte sie nur die merkwürdig gedämpfte Stimme des Besuchers, ie seine Worte zedoch ver,!ehen zu können. Die Stimme war ohne Me tall, ein halbes Murmeln, aus dem eine dunkle Welle Verzagtheit zu ihr hinüberslutcte, die sie diö in ihr son nenscliges Herz hinein ergriff. Und durch die Stille, die dann entstand, klang das nervöse, taktmäßige Aus- chlaacn eines harten Gegenstandes an ihr Ohr. Sie sah ihn ja nicht, aber Ne wußte, daß es der große Blei- siift war, der die Züge ihres Vaters immer so herbe und ernst machte. Und dann hörte sie ihren Vater reden, klar und bestimmt, in dem festen Tone eines Mannes, der sein letztes uner chüiterliches Wort spricht. .Nochmals, Herr Assessor: Sie wä- ren mir sonst herzlich willkommen ge- welcn, aber unier den vorliegenden Verhältnissen würde ich ein Verbre chen an meiner Tochter und schließ- lich auch an Ihnen begehen, wenn lch meine Zustimmung gäbe. Ter Zu schuß. den ich für meine Tochter er- übrigen könnte, ist viel zu gering, als daß Sie damit und mit Ihrem eige nen kleinen Einkommen einen sian desgemäßen Haushalt führen könn ten. Also würde hinter dem ersten Liebesrausch ein Leben voll bittrer, kleiner Sorgen stehen, die einen star ken Mann zermürben, geschweige denn ein wcicyes. verwoynvs yjiacqtn. Nein, nein, das werde ich nie zuge- den! Nie!" Und dann, nach einer kleinen Weile hörte sie noch einige Worte, die wei- cher und milder klangen. .Ich und meine tote Frau iibcn es erlebt und durchgemacht! Lieber ein großer chmerz am Ansang. IS eine end- lose Kette von kleinen hinterher Aber das verstand Elli Hagen kaum noch. Es war ,hr, als ov sie emen Schlag gegen das Herz bekommen hätte, einen Elfenschlag, durch den ür sie das Gelicht der ganzen Welt verzerrt worden war. Sie stützte sich mit der feinen, weißen Hand an die Mauer. Sonst wäre sie zu Boden ge- schlagen. So verworren und dumpf wurde ihr zu Mut. Nach einigen Sekunden kam ihr aber der Gedanke, daß HanS nun das Haus verlassen würoe und daß es nicht gut wäre, wenn er sie hier sähe. Da bist sie die Zähne zusammen und raffte sich wieder auf. Langsam und mit müden Schritten ging sie über den Nasen der alten Laube zu. die ihre Zuflucht in Glück und Unglück war. und ihr ungerafftes Kleid schleppte rauschend durch die jungen Halme. Bei einer jungen Birke aber mußte sie stehenbleiben und sich wie derum festklammern. Die Haustür ging auf und der Weakiez knirschte unter Schritten, die ebenso schwer und müde klangen wie ihre eigenen. HanS Heuwia durch schritt den Garten zum letztenmal. Aeußerlich hielt er sich ebenso auf recht wie beim Eingang, aber sein Gesicht war entjarbt und schlaff. Mit einem Male stutzt er und blieb stehen. Der weiße Schein ihreS Kleides hatte seine Augen berührt und er sah sie. Eine Sekunde zuckte eS unschlüssig !n seinem Gesichte. Mechanisch griff er mit der Hand nach dem Hute, als ob er sie nur von ferne grüßen mußte, weil sie so bleich und sterbens schwach aussah, und alles .Korrekte" und Zu, Lückhaltende fiel wie Faschingsplunder von seiner starken, gesunden Natur. Ueber den Nasen und über das Rondell hinweg schritt er auf sie zu, ohne der Nelken und der Stiefmütter chen zu achten, die er dabei zertrat. Und als er vor ihr stand, sagte er: Es darf nicht sein, Elli. Du weißt es schon?" Er hatte noch nie du" zu ihr ge sagt, auch in den Minuten seiner glücklichsten Hoffnung nicht. Aber jetzt in seinem schüttelnden Schmerz fand er keine andere Anrede. Elli nickte. Hals und Mund waren ihr so trocken, daß sie keinen anderen Ton hervorbringen konnte. Hans Heilwig griff nach ihrer Hand. Weich, schmal und willenlos lag sie in seiner, und aus der Berüh rung der beiden Hände glitt es wie ein Feuerstrom, der immer heißer und breiter wurde, in ihre Herzen. So sah er auf ihr Antlitz, auf das die Frühlingssonne fiel und das in sei ner feinen Blässe jetzt doch so sonnen los und traurig war; auf den blaß roten Mund, um den es zuckte wie bei einem Kinde, das sich zwingen will, nicht zu weinen; auf die Augen, die ihn wieder ansehen wollten und es doch nicht vermochten und sich scheu und schmerzlich unter den langen Wimpern verbargen. Es waren ganz andere Augen, als er sie von frulcl her kannte, und da riß er Elli in Schmerz und Leidenschaft so heftig an sich, daß er sie dabei vom Boden aushob. Schwach und .haltlos lag sie an seiner Brust und er küßte sie, als ob er ihr die Seele aus dem Leibe trinken wollte. Tann verließ er sie wortlos. Ohne sich noch einmal umzusehen, schritt ei zur Pforte hinaus. Elli Hagen blieb an der jungen Birke zurück, reglos, in der gleichen Stellung, in die er sie niedergesetzt hatte: mit zurückgebogcnem 5iopf und den Mund noch geöffnet von seinen brennenden Küssen. Wie aus fchwe rcm Traume erwachend fah sie sich dann um und fand sich müha,i wie der in die Wirklichkeit. Ter Flieder blühte noch ebenso hoch und königlich den Zaun entlang und schickte eine Woze Duft nach del anderen über sie dahin. Auch bei Goldlack und die Nelken, so viel auch davon zertreten waren, standen wi srü!er, bunt, duftig und frühlings froh, und die kleinen Vögel tanzten und fangen wie nur je. Und dennoch war alles anders, ganz anders als wie zuvor. Das seine, duftige Band, das Sehnsucht, Hosfnung und Liebe zwi schen ihr und der jauchzenden Natur gewebt hatten, war zerrissen. Solange das Glück in ihr selber seine tausend Knospen getrieben hatte, war jeder Stieglitz und jedes zwitschernde Rot kehlchen ihr wie ein Freund, wie eine Schwester, ja wie ein Stück ihrer eigenen Seele gewesen, und einer hat te dem anderen, im lieblichen Wechsel von Klang und Wieöcrllang, feine eigene Lebensfreude zugesungen. Jetzt aber hatte ein einziges Wort einen unüberbrückbaren Abgrund von Ver- ständigungslosigteit zwischen ihnen aufgerissen. iednsucht und Liebe das klang und blühte aus jeder Blume und je der Vogelkehle. Aber was Gelo" war, das wußte keiner von all dem Blühenden um sie herum und keiner hatte sie verstanden, wenn sie ihm ge klagt hätte, daß sie um Geld ihr jun ges Herz totdrucken müsse. Kein Jun ges und kein Altes, kein Blühendes und auch kein Verblühtes! Teilnahmlos sah sie aus das froh- liche Leben und Treiben, eine Hand um das weiße Birkenstämmchen ge krampst, reglos und mit unheimlich blassem Gesicht. Eine Fremdgewor dene, die den vertrauten Muttcrboden verloren hat und noch nicht weiß, wie das Land heißt, auf dem sie fürder hin leben muß. Geld! Ein Totes, das Macht über das Lebendige hat. Eine Macht, die keine gute und keine rechte fein könn te. weil all die tausend anderen Ge schöpfe der Mutter Natur nichts da von wußten! Elli Hagen fror in der warmen Mittagssohne. Müde und teilnahms los schritt sie auf ihren-Papagei zu, um ihn mit sich in daS Haus hinein zu nehmen. Als sie aber den Ständer berührte, verdrehte der kluge Vogel den Kopf und begann wieder schnar rend sein altes Sprüchlein: .Dafür sind wir Menschen. Hahaha! Dafür sind Wir Menschen!" Und da mußte sie das Gestell wie, der zur Erde fetzen. Ihre Augen wurden naß. erst von großen einzel nen Tropfen, die ihr langsam über die blassen Wangen liefen, bis ihre starre Verzagtheit sich in einem festi gen Tränenstrom löste, der ihren gan zen Körper erschütterte. Lakonisch. .Sie wohnen wohl sehr ruhig in der Gartenstraße, Herr Blümchen?" ..Ach das war einmal!"' Wieso ausgezogen?" ..Nein Zwillinge. ' tw-W'C 2f JM r'u,.,,,y - iii,. r iirn in i Winke für seine Konstruktion und Einrichtung Ein Haus mit guter Zentralhalle M jpg JC '" VAV X. 4: v- n-w?x v r x . t II ' ' zy I k:,V"-VUi: II t g T i Z-, tt -' W F 1 r m 1 1 r h i l U .t " ' ' jj riH " ' j-tf " ,:mr' t j . u" -i "", t f - uVww.. f i ,5. 'r-,Tflh,. t' - - - -: ; ri" MKk.M-.'.' - f l V' M;7, M s i h ' i' " ? wJt "z-e -4 ' . h h -5- i ' ,'L V- : & i f r -f V i 1 n . 7, . h ' s ! " - ' I I I , s 1 -hb i r : r ä 1 m t 4 ... . 1 1 9- ' 'wWMt-:WJW -5. . f ' v t-. JÄ- " fj'v v 4, fcJÄ4fj(fe,i r--H -v.l "N- " t '"y'yä y Jn.nv - ( ' rl - s w szZx-jk- -"-V- t KL Z5S?' rKV.'i' 'W- Wf.Ä riß 'fe.:" '"' " Pf rrtrr rj-ni .. -v"s - " " Lrtr- Perspcktiv-Ansicht nach rincr Photographie. mt-xfi Kv , r i ' ( i I , Ä " 5, ' . 6 , r-' f l , T p 5 S ' r v -4 ' v ? , , ; 'z. 7 , v-t :rA r jrrtr, . v... " " -m-vrv?r 1 . 4 ß xlb' . . $ ' . , ; ,-- " ? t , . S4Ai ' n y wwA . Ji , -iC-ff u 7 ,m ' .j1 i j ki-f 1f - ' ,' i fißi i ? 1 -v 4' ' ' " - v N'i . . i S v-.W- KS ' -r - j sf .,. i-fau.j. ttJXS Attraktive Zentralhalle. Die Innenansicht zeigt eine Zcntralhalle mit der Verbindung zwi. schen Halle und Speisezimmer. Die jetzt so beliebte Glasthure rst gut zu erkennen, auch die ausgelegten Glas-Tassenträger im Porzellanschrank. TieseZ Haus ist 36 Fuß breit bei einer Tiefe don 34 Fuß und besmdsn sich fünf' hervorragende Kammern im zweiten Stock. Baukosten, nut Aus-., nähme von Wasserleitung und Heizanlage, $5,200. Wir wollen Ihnen Ban i yfyf k)vfä berkanfen für Ihr! VV Haus und Stall. . jh Senden Sie uns Jl'rc Wel-j ix r i s lung für Ve. ?&W abgeliefert Jp2 d.Jhrcr Station VA E. H. Howland, Lumber Company 0 24. Straße Tiid'Omnlm, Ncbraska. Tachbcdcckniig über Schindeln ffclcqt ist billwrr, wahrt lünqcr als ,'l,,ichlndrln und i st fnfiitffl ffui-r firticr. 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