Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 07, 1917, Image 5

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MfcC
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' yfiwSy, ta.
Seite -Tägliche Omaha Tribüne-S.nnstag, icit 7. Juli 1017,
Dr. Lun-Yat-Sen
an der Spitze aller
rep. StreitKräfte!
Fcng 5ttv lshang ist tkinporärrx
Präsidrnt drr rcp. Ncgicrnng;
Älliiertc nn nllcm schuld.
"San Srcmcisco, Gal., 7. Juli.
Tr. S"N'?)clt.-Ln. der erste Präsi
dent rfstncischeii iliYtutulif, wur
de, will hierher berichtet worden, ge
stern in i uighai nn die 8it;e her
Land- und Seestreilkräste der Re
publik gestellt, während Feng Suvo
b'hnng. der Bizeprösident der chinefi.
scheu Nepublik. zum teuipuräreil
Präsidenten der republikanischen Sie
giernug ernannt worden ist.
Republikeiner in Shanghai haben
den Kreuzer Hai-Chi" nach China
wangtac int Golf von Lian Tun,? be
ordert, uni den abgesetzten Präsiden
ten L'i )uan ff iinst zu überreden,
Peking zu verlassen und nach Shang.
Hai zu kämmen. Tie repnblikani
schen Truppen unter Tuan Chi.Iui
nähern sich bereits Peking.
Pekinger Blatt beschuldigt Alliierte.
San Francisco, 7. Juli. Tie
Peking Gazette" misit die .Haupt
schuld an der nun erfolgten Wieder
herstelluna, der Monarchie in China
den Alliierten bei. Tas Blatt
schreibt in. seiner letzten liier eilige
trusseneii Nummer, das; der .Kamps
zwischen der Tcmokratie und der
Autokratie seit nahezu vier Monate
im Gange gewesen sei. Tie Alliier
ten hätten sich ans die Seite der
Monarchisten gestellt, weil eine Auto,
kratie den Zwecken der traditionellen
Diplomatie leichter dienlich gemacht
werden könne, als eine Republik.
Eine Clique von Mandarinen, die
nach Wiederherstellung ihrer einsti
gen Macht strebten, habe eine Propa
ganda für den Eintritt Chinas in
den Krieg ins Werk gesetzt und den
früheren Premier Tuan ClilIui aus
ihre Seite gebracht. Pon diesen mo
narchistischen Verschwörern seien Ver
Handlungen mit den Alliierten ctngc
knüpft und teils in Peking, teils in
Tokio geführt worden. Tie japani
sche Regierung habe einen 'Agenten
nach der chinesischen Hauptstadt ge
schickt und als die Liberalen sich der
Teilnahme an dem Kriege widersetz
ten, sei von einem gedungenen Mob
das Parlament gestürmt und terro
risiert worden. Sodann habe der
Premier die Militurgouverneure
nach Peking berufe, um den Prä
sidenten zur .Kriegserklärung zn
zwingen. 2er französische Gesandte
habe ein (Gastmahl zu Ehren der
(tfouberneitrc gegeben. AIs der
Premier Tuan Ehi In, vom Priist.
.denten abgesetzt worden sei, hätten
die Verschwörer unter der Führung
des (Generals Cliang-Hsun die Ab
setzung des Präsidenten und die Wie
derherstellung der Monarchie be
schiessen.
Es war wieder eine
Catarcnnachricht!
Washington. 7. Juli. Wenn eZ
sich auch herausgenellt hat, das; der
jüngste Tauchbootschreck dieses Mal
in Hampton Roads weiter nichts
als eine unschuldige Austeninei
lange war, die eiucni Perijcope ahn
lich sieht, so sagt man im Marine,
nint dennoch, das; man deshalb doch
die Vorsicht nicht ruifzer acht lassen
dürste. Es sei besser, allen Gerüch
ten über das Erscheinen von Tauch
booten auf den Grund zu geben,
auch wenn sie sich als falsch erweisen,
als sich Gefahren auszusetzen.
Nolland bietet den
' Alliierten Schiffe an!
Hofft dadurch rine Linderung der
Lkbensmittcl Embnrgvs
zu erzielen.
Washington, D. C., 7. Juli
Tnrch ihren Gesandten in Washing
ton, D. C., Chevalier Ban Rappard,
bat die holländische Regierung daS
Staatsdepartement benachrichtigt,
das; Holland ein jedes Pfund Wa
ren, das es aus den 33er. Staaten
beziehe, in seinen eigenen Schissen
befördern wolle. Ferner hat die
holländische Regirrung sich anheischig
gemacht, den Alliierten die überzäh.
ligen Schisse unter der Bedingung
zu leihen, das; diese Fahrzeuge nicht
durch die Gefahrene gesandt wür
den. Chevalier Pan Nappard mach
te geltend, das; die bolländischen
Schisse von grosiem Nutzen sein
könnten, indem sie aus Australien
und Südamerika Lebensrnittel nach
den Häfen der Ver. Staaten bringen
könnten. Ties ist mir eine der man
chen Vorstellungen, welche die Neu
traten machen, um eine Linderung
des Nahrungsmittel. Embargos zu
erzielen.
Dentfche diplomatische
Agenten müssen 'raus!
Washington, 7. Iuli.-Alle deut
schen diplomatischen Agenten, denen
bisher der Aufenthalt in den Ver.
Staaten gestattet war, müssen jetzt,
nachdem es sich herausgestellt hat,
dasz man in Teutschland von hier
aus Kunde von der Abfahrt der ame
rikanischen Erpedition erhalten, au?
Amerika heraus. Frühere Ange
stellte der hiesigen deutschen Bot
schaft, haben Weisung erhalten, sich
reisefertig zn machen. Tie Konsu--karsekretäre
H. Schafshaufen und
M. Bern werden zuerst abreisen: an
dere, die ans der Schweizer Gesandt
schaft tätig waren, werden ihnen
bald folgen.
Frankreich hat kein
Uriegsmaterial mehr!
Paris, 7. Juli. Mit unserem
vorrätigen Stahl und nnoerem
Kriegsmaterial reichen wir noch bis
Mitte Juli aus, wollen wir offensiv
vorgeben," sagte ein sranzösisches
Mitglied des Militärkabinetts zn
ei nein Vertreter einer großen arne
rikanischen Zeitung, welchem er eine
Unterredung bewilligte. Tiefer .Krieg
aber kamt nicht durch bloße Verteidi
gung der Schützengräben gewonnen
werden, und mit dem noch vorhaben
den Kriegsmaterial müssen wir spar
sarn umgehen. Wir haben aller-
dings bunderttausende Tonnen von
Stahl in Amerika liegen, die wir
dort auskauften, können denselben
aber nicht beriiberbekoinmen, denn
die Tauchboote haben unter den
Frachtschiffen so sehr ausgeräumt,
das; feine Schüfe zur Beförderung
des Stahls vorhanden find."
Deutschland irnift mit
tt. 5. Truppen rechnen!
Kopenhagen, über London, 7. In
li. Hauptuiann v. Salzinann, Mi
litarkritiker der Vossische Zeitung,
beschreibt in einem zwei Spalten
langen Artikel den amerikanischen
Einflnsz auf den .Krieg und bezeich
nete denselben bereits schon jetzt als
unverkennbar. Er sagt, das; der
ainerikanische Soldat lange nicht in
Bezug auf Qualität an den deutschen
und französischen heranreiche, in.
dessen wird dieses ebenso wie bei
den Briten durch die ungeheuren
Massen ersetzt. Immerliin aber wer
den die Amerikaner keine zu unter
schätzenden Gegner sein. Taö ame
rikanische Heer wird auf das End
resultat des Feldzuges an der West
front keinen Einflnsz haben, denn
Hindenburg bat die Erklärung ab
gegeben, das; die Tauchboote die
Entscheidung herbeiführen werden,
ehe die Amerikaner entscheidend ein
greisen können.
Sneg M f rickiu
Ekizze bon P. Georg.
Sozialistenkonserenz
verläuft in, Sande!
Kopenhagen. 7. Juli. Tie deut
schen Majoriläts-Sozialisien (An
hänger der Regierung in diesem
Kriege) sind aus Stockholm zurück
gekehrt und ergehen sich in leiden
schaftlichen Ausdrücken über Eng
land und Frankreich und kritisieren
besonders die Ver. Staaten dafür,
das; sie nicht den deutschen Friedens
ideen Rechnung tragen. In einer
Ansprache an eine Masfenverfamin
Inng in Berlin sagte der Sozialisten,
sichrer Richard Fischer bezüglich der
Konferenz in Stockholm, die ganze
Welt, ausgenommen die Regierun
gen von Großbritannien, Frankreich
und Italien und jenes Erzbeuch,
lers Wilsou" habe sich für den Frie
den verwendet. Herr Fischer lobte
den Patriotismus, den die deutschen
Sozialisken dadurch zeigen, daß sie
sur die Kriegsanleihe stimmten.
Aus einer Konvention in der
Provinz Westpreußen sagte ein an
derer Sozialist nach heftigen Beiner
knugen über , England und Frank
reich. Präsident Wilson sei ein größe
rer Autokrat als es der Zar von
Rußland gewesen.
Tcr Vorwärts ' sagt in einem
Leitartikel, Rußland brauche sich
keine Hoffnung auf eine Revolution
in Teutfchland machen.
wöchentlicher
Wetterbericht!
Für die Wvche beginnend am
Sonntag, den 8. Juli, für die Prä
riestanten sowie das obere und mit
tlere MnfüsUwi Tal:
Srn Allgemeinen schönes Wetter
während der Wochr, außer lokaler
Gewittcrstürme. Warm während
der ersten und bedeutend kühler wäh
rend der zweiten Halste der Woche.
Ulassisizierte 2lnzeigel
Medizinisches.
Tr. Jvhn Hui st, Svezialist in Au-gen-,
Ohren-, Nasen- und ,Kehlkop
leiden. 690-02 01 Brandeis Bldg
Omaha. Nebr. Tel. Touglas 1531.
1-7-18
Wm. ,x. Wiuip'.ch. Äddokal.
Spricht deutsch und ist öffentlicher
frotar. 348 Omaha National Ban!
Aebäude. Omaha. Nebraöka.
"aktiziert in allen Gerichten des
Staats und der Ver. Staaten.
Schreibt Testamente aus. besorgt Be
iiztitel und sieht Abstrakte durch:
sieht, ber Testamente im Nachlassen
schaftsgerichle neorfrW werden. Be
sorgt Vollmachten unb zieht Erb
schaften in irgend einem Teil der
Velt ein. ffollektiert Ausstände.
Wenn Tr. Weiland Ihre Augen
untersucht, so entgehen Sie dadurch
der Gefahr unsicherer Experimente.
Auch Zlrgentinien
gegen Deutschland?
Amsterdam, über London, 7. Juli.
Tiplomatische 4t reist in Berlin
glauben, daß ein Abbruch der diplo
matischen Beziehungen zwischen
Teutsch land und Argentinien nabe
bevorstehend ist, wenn derselbe sich
nicht bereits vollzogen hat. So lau.
teu heute hier aus Berlin eingetrof.
fenen Tepefchen. Es heißt, daß der
argentinische kesandte in Berlin
eine längere Konferenz mit dem
Staatssekretär des Aeußeren gehabt
hat und später beim Reichskanzler
vorsprach, mit welchem er eine kurze
Unterredung hatte. Später begab
er sich nach der spanischen und chile
nischen (esandschaft.
Kürzlich, wurde gemeldet, dasz Ar
gentinien ein Ultimatum wegen Ent
schädigung eines versenkten argenti
nischen Schiffes gesandt habe. In
zwischen ist ein weiteres argentini
sches Schiff, der Tampfcr Toro, von
einem deutschen Tauchboot zerstört
InnrSi'M
Amerik. Soldaten
lernen Französisch!
Boston. Mass.. 7. Juli. Miliz,
soldaten, welche jetzt in Wagenhallen
und Lagern mobilisiert sind, sollen
Unterricht int Französischen erhallen
Ter Unterricht wird von dem staat
lichen Erziehungsrat geleitet und in
20 Lektionen bestehen.
Größere Einnahmen
aus der vinilensteuer!
Washington, T. C., 7. Juli.
Tie Buineusteuereinnahmen in dem
mit dem o(X Juni endenden Rech
nnngsjahre haben den Gesamtertrag
von ,f.N09,215,907 ergeben, von wel
cher Summe $179,91 1,177 aus der
Besteuerung der Privateinlommen
herrührten und .f 180,00 1,003 aus
der Besteuerung des Einkommens
der Korporationen. Ter Gesamtbe
trag übertraf um beinahe 00 Pro
zent die $5I2,723,2.S7 betragenden
.'Ziffern des Jahres 191G. Wie am
Tienstagabend Sekretär MeAöoo be.
konnt gegeben hat, haben die Kosten
der Einsaminlnng dieser Gelder sich
auf l,)5 Cents per $100 belaufen, dit
niedrigste Gebühr in ' der Geschichte
des Landes.
Teutsche Chemie blüht.
Fabrikiniteiivrrbaud tnt erfolgreiches
Jahr hinter sich.
Machen sich bezahlt.
Bcschsagnahmte deutsche Tampser
bringe gute Zinsen.
London, 7. Juli. Tie bei
Kriegsbeginn in den indischen Häfen
beschlagnahmten zwölf deutschen
Tampfer haben seither durch ih?e
Fahrten 120,:m Pfund Sterling
eingebracht. Sie werden zum Teil
in Tienstcn der britischen Admirali
tät, zum Teil int kommerziellen Ver
kehr verwandt. Eines der Schisse
wurde iinFebruar von einem deut
schen Tauchtet torpediert.
Amsterdam, 7. Juli. Wie aus
dem ersten Bericht über die Tätig,
feit des deutschen .Kartells der chemi
schen Industrien hervorgeht, kaun
dieser aus ein ersprießliches Ge
schastsjahr zurückblicke. Hauptzweck
des Verbandes ist die Bewilligung
der Produklionskoueii, die in dein
scharfen Wettbewerb nach Abschluß
des .Krieges eine hervorragende
Rolle spielen dürste.
Tie Mitglieder des Verbandes,
der acht Zweige der chemischen I
dnstrie umfaßt, wahren ihre Unub
hängigkeit, sind aber verpflichtet, Ge.
schäsisgeheimnisse, soweit sie sich ans
die Fabrikation beziehen, den aiide
re Mitgliedern mitzuteilen. Ge
schäftsgewin wird aus (Grundlage
einer ProzentuabSkala verteilt.
Beschwerden über .Kardinal. Mercicr.
Kopenhagen, 7. Juli, Tr. Alfred
iniuiermann. der deutsche Sekretär
des Auswärtigen, hat laut hier
eingetroffenen Tepefchen gestern ei
nem Komitee des Reichstages er
klärt, daß die deutsche Regierung bei
dem Vatikan gegen den letzten Hir
tenbrief des Kardinals Mereier,
worin derselbe sich in falschen An
klagen gegen die deutsche Regierung
erklärt, Einwendungen erhoben
babe. Ter Hirteubries ist in der
französische Presse verössentlicht
worden, und hat in deutschen Zei
tungen scharfe Kommentare hervor-gerufen.
England verlangt von den Ver.
Staaten, Holland und die skandina
vischen Länder aus Hungerrationen
zu setzen. Aber die Barbaren
iai sind die Teutschen!
Ter Bassist Wetzel und der Bari
ionist Ziegler von. der Oper waren
liele Jahre hindurch die besten
freunde gewesen. Das) sie sich über
rorfcn hatten, daran ionr der, Welt
krieg schuld, denn der Ziegler wollte
,mch ans einmal etwas von Stra
tegie verstehen, und der Wetzel war
er Meinung, daß man, um über
üie Pläne eines Hindenburg und
Mackensen mitzureden, doch minie
stcns ein Jahr den Soldatenrock ge
tragen haben müsse.
So erklärte er die Unstimmig
keiten", die sich jedesmal einstellten,
wenn das Gespräch zwischen ihnen
ans den Krieg kam. Eine derartige
Auseinandersetzung spitzte sich dann
so scharf persönlich zu, daß der
öruch ersolgte. Ma,t sprach nicht
mehr miteinander und grüßte sich
nicht mehr. Ziegler, der unverhei
ratet war, wollte durch einen En
gagementswechsel auch einen mög
lichst weilen räumlichen Abstand
einnehmen.
Aber eines Abend trat in der
Partie, die Wetzel singen sollte, ein
drahtlich herbeigerufener Gast ans.
Wetzel hatte seine Einberufung er
halten und ihr sogleich folgen müs
sen. Und nach nicht langer Zeit
wurde auf der Probe eine Karte
herumgereicht, die er geschrieben
hatte aus Rußland.
Ziegler warf keinen Blick darauf.
Was kümmerte ihn das? Er sonn
te froh sein, vorläufig mit dem un
leidlichen Menschen nicht in Berüh
rung kommen zu müssen.
Gegen seinen Willen hörte er
ober doch hin und wieder von dem
ehemaligen Freunde, und ans ein
mal hieß cs, Wetzel sei verwundet,
schwer verwundet.
Halsschuß!" erzählte man sich,
und in der Teilnahme nuschle sich
ein Klang von Grimm und Bitter
keit. Halsschuß I ToS konnte den
Tod oder bei einer Heilung den
Verlust der Stimme bedeuten. Wel
ches Schicksal war dos schlimmere?
Er wußte, wie sehr Wetzet an
seinem Berufe hing, wie er ihn
liebte. Alle Rollen wurden ihm
gegenwärtig, in denen der treuli
che Bassist Triumphe gefeiert hatte.
Er wußte ferner, wie sehr der Kol
lege auf seinen Beruf angewiesen
war. So glänzende Gagen, daß er
hätie Ersparnisse machen können,
hatte er noch nicht bezogen. Tabei
besaß er eine kränkelnde Frau,
mehrere Kinder. Und der begabte
Aelteste sollte studieren.
Wieder wollte er mit einem
gleichmütigen Was geht dich an?"
darüber hinweg, aber diesmal ge
lang es ihm nicht. Taö Bild des
von einer tückischen Kugel Tahinge
rassten verfolgte ihn unablässig.
Schulschluß. Aus der Türe des
alten GmnnajiumS drängten sich die
Schiller.
Ein blonder Sekundaner drehte
sich erstaunt um. Auf seine Schulter
hatte sich mit kräjtigem Truck eine
Hand gelegt.
Herr Ziegler 1"
Guten Tag, mein Junge! Sieht
man dich auch mal wieder? Ich kam
gerade des Weges, ais euer Weis
heitsternpel sich austat. Bist ja
schon wieder ein ordentliches Stück
gewachsen 1"
Bin aber immer noch nicht groß
und vor allem nicht alt genug '
Wieso denn?"
Weil ich noch nicht Soldat wer
den kann. Ich bin der Jüngste in
der Klasse."
So, du möchtest auch in den
Krieg?"
Tie Brust des zarten Jungen
hob sich. Ob ich mochte! Wir be
neiden alle von uns, die schon drau
ßen sind."
Niedergeschlagen war der nicht,
daS stand fest. Entweder war feine
Begeisterung durch nichts, auch nicht
durch das traurige Geschick, daS fei
neu Vater ereilt hatte, zu dämpfen,
oder aber befand sich noch in Un
wissenheit darüber. Vorsichtig srag
tc er deshalb:
Und was sagt die Mutter zu
deinem Wnnsch?"
Sie kennt ihn noch nicht. Es
wird ja immer noch Zeit sein, wenn
es so weit ist. Aber dann wird
sie mich nicht zurückhalten. Sie war
auch ganz gcsoßt, als Vater fort
mußte."
Tas Wort war gefallen. Er war
tete auf eine Aeußerung, wie man
die Nachricht von der Verwundung
des Vaters aufgenommen hatte.
AIS sie ausblieb, meinte er:
Taran hat du recht getan. Man
soll den Frauen und Müttern, die
ihr Teuerstes für das Vaterland
hingeben und die größten Schmer
zen mit Heldenmut ertragen, nicht
noch unnötige Sorgen aufbürden.
Und bei der Gelegenheit, Max:
wenn du über irgend etwas im
Zweifel sein solltest, ich dir in einer
Sache raten oder beistchen kann
in einem solchen langen und schwe
ren Kriege ist doch alles möglich
du wirst mich jederzeit bereit finden.".
Es war ausgesprochen, ks ihm
wahrend all der Tage ans der See
le gelegen und weshalb er die Be
gegnung mit dem Jungen, gesucht
hatte. Er wollte ihn über seine
Zukunft beruhigen. Deiner Mut
ter brauchst du hiervon einstweilen
noch nichts mitzuteilen," fügte er
noch hinzu.
Aber dem Vater darf ich's schrei
ben?" Nein, dem schon garnicht. Kein
Wort! DaS möchte ja so aussehen,
als ob einem seinetwegen bangte.
Und ich und er , hm, du wirst
vielleicht davon gehört haben, daß
wir so närrisch waren, uns zu verzanken?"
Max Wetzel nickte. Eben des-
halb möchte ickss ihm gern schrei
ben. Als Vater Abschied nahm,
sagte er nämlich zu mir fast das
selbe, was Sie soeben gesagt ha
ben: Wenn du einen Mannesrat
brauchst man weiß ja nicht, was
mir passieren kann so geh' zn
meinem alten Freund und Kollegen
Ziegler. Wir sind uns zwar in die
Haare geraten und schneiden uns
gegenseitig, aber ich kenne ihn, er
ein guter ""
Was den ein guter"
forschte Ziegler, als der Jungling
stockte. Heraus damitl"
Verzeihung ein guter Kerl.
Bestelle ihm einen Gruß von mir,
und ich ließe ihn bitten, sich deiner
ein wenig anznnchnicn. Er wird's
nicht abschlagen."
Ziegler ränsperte sich. Tas freut
mich, das freut mich I" murmelte er.
Taß er trotzdem Vertrauen zu
mir hatte. Tann schreib ihm nur
bald! Oder laß mich an ihn schrei
ben! Ja, ich werde es tun. Ich
muß ihm doch für seine gute Mei
nung danken."
Ter Herr Baritonist Ziegler kam
mehrere Tage später in sichtlich aus
geräumter Stimmnng znr Probe.
Ehe damit begonnen wurde, trat
er in die Mitte der Bühne, und
man merkte, daß er eine Ansprache
halten wollte.
Kinder," sagte er, ich habe Euch
eine srohe Votschaft zu überbringen.
Unser lieber Kollege Wetzel ist ans
dem Wege der Besserung. Er hat
mir eigenhändig geschrieben, daß
die russische Kugel, die ihn getrossen
hat, rücksichtsvoller war, als es zu
erst den Anschein hatte. Er ist
außer Lebensgefahr, und feine
Stimmbänder sind unbeschädigt. Ter
Arzt hofst, daß er nach drei bis
vier Wochen seinen Lazareltgenossen
schon werde etwas Vorsingen kön
nen. Ihr wundert Euch, daß er
das an mich geschrieben hat! Kin
der, ein Krieg unter Feinden kann
nicht ewig währen, und unter
Freunden muß er doch erst recht
einmal ein Ende haben."
Ter dicke Kapellmeister, der schon
seinen Platz am Tirigentenpnlt ein
genommen hatte, beugte sich vor.
Ter Herr Tirektor wird uns leine
Ordnungsstrafe aufbrummen, wenn
wir solchem Ereignis die musikali
sche Weihe geben.". Er t'lopste mit
dem Taktstock ans. Einen Tusch
für den Kollegen Wetzel und den
Kollegen Ziegler!"
Und Geigen, Bratschen, Bässe,
Flöten und Trompeten solgten der
Weisung, und ans der Bühne fie
len sie im brausenden Ehore mit
ein.
Das Zügle. Passagier
(zui.i Stationsbeamlen): Der a.zr
plan ist aber sehr wcn übersichtlich;
kommt dieser Zug nun morgens um
L Uhr oder abends?"
Ru, meistens hält er so die
goldene Mitte."
Mißverständnis. Kauf
mann (einem Freunde seine Ge
schäftsräume zeigend): Uno hier ist
das Reich der Schreibmaschine."
Hm aber (chon ein älteres
System!"
Schreibmaschinen Fräulein (pi
kiert): Bitte sehr erst 25!"
Kindlich. Elschen: Mama,
kann denn ein Mensch ohne Herz le
ben
Mutier: Nein, mein Kind.
Elschen: Der Papa lebt aber doch,
und du sagst immer, er hat lein Herz
im Leibe!
Ahnung. Onkel (einen
Brief seines Neffen öffnend): O
weh, der sängt schon wieder mit
Leider" an!"
D i e Freundinnen.
Tie Toiletten der Frau Sekretär
sind surchtbar einfach."
Ja einfach furchtbar."
Kindermund. Sag
Onkel, kriegen die Trinker vom Weiß
wein auch eine rote Nase?"
Beim Pferdeverleiher.
Geben Sie mir ein Pferd, aber
ein. das nix abwirft."
Meine Pferde müssen alle was
abwerfen."
Zuviel. Warum haben
Sie denn Ihr Dienstmädchen Anna
nicht mehr? Sie kam mir so ordent
lich vor. . .
Mir ging es anfangs auch so!
Aber neulich sagte sie auf einmal
während des Essens, daß ihr etwas
in den falschen Schlund gekommen
sei, und da habe ich ihr sofort ge
kündigt, dem, eine Magd mit zwei
Schlunden kann ich nicht gebrau
iitrxi
Aussen ergreifen bei
pinsk die Gsfensive!
London, 7. Juli. Einer Reuter
Tepesche aus Petrograd zufolge sind
dii Russen bei Binsk. das sich in
Händen der Teutschen befindet, znr
Ossensive übergegangen, xts nist
idic Artillerie bereitet einen Jnfan-
terieangriff vor. Tie Stadt PinSk
soll in Flammen stehen.
Tie Erben des verstorbenen Kaisers
ranz Joseph.
I den der Krone gehörenden
Schlössern in Ungarn wird gegen
wärtig die Hinterlassenschaft des ver
storbenen Kaisers -)raz Joseph aus-
ae,,omien, soweit es lich um per
sönliches Besitztum handelt. Tieses
besteht in der Hauptsache aus Ge
mälden und Knnstgegenp.anden, so
wie in ungarischen Kriegsanleiheob
ligationen int Betrage von 21 Mit-
honen Kronen. AIS Erben haben
sich die, Priiizessiiinen Gisela von
Bauern und die Erzgroßherzogin
Marie Valerie als Töchter und die
Fürstin Elisabeth Windischgrätz als
Enkelin gemeldet.
Aus Council Bluffs.
Schadhafte elektrische Leitung.
Im Gebäude der Wilson Chemical
Company an der 7. Ave. und Main
Straße brach Feuer aus durch einen
elektrischen Traht, der an der Au
ßenioaiid der Mauer mit der Eisen
Verankerung in Berührung kam und
sich den metallischen Gegenständen im
Innern mitteilte, wodurch das Holz
werk in Brand geriet. Tie Feuer
wehr mußte gerufen werden, um das
Feuer zu unterdrücken.
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Herr Henri) Petersen, der Zweit
älteste Sohn des wohlbekannten
deutschen Geschäftsmannes, Theodor
Petersen, von der Firma Petersen u.
Schöning, starb Freitag morgen nach
nur kurzem Krankenlager. Ter Ver
storbene, welcher erst seit wenige, i
Monaten glücklich verheiratet war,
wird von der Gattin, den Eltern,
zwei Brüdern und einer Schwester
kies betrauert. Auch wir möchten
den Hinterbliebenen unser innigstes
Mitgefühl über den Tod des Tahin
geschiedeneu aussprechen.
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toinfiilut, ut Ifnite, $3.23,
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&H!lK..-',!lli(;MlI, lil'lllC fiie...
ü'i-niiiif'a ;-i;ncCcln, Cü'üin für.
tote iiwiciioiii, "4;iuid ut ;;c
itulil. Pimid fiit 4c
iiivfen, crlia fund), Tutz $1.00, fanct).
fciumuL'oiil. Craie für $2.75
Sluaiia-.'., tütuntiMior, (Tritte fite .
inuiunnia ,mnch,'n, Juüc für...
viunsivcii, jiiite für
!irffrftf, ctifle für
ijiiiiiiini'it, lu'; l'iir
'liliiimncM, fmiiN, Stille für
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Rindvieh Zusuhr 1.00.
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Wnte bis beste Veeveö 12.40
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Mittelmästige Beeveö 11.50
, 12.25.
Gewöhnliche Beeves 0.7511.50.
(inte bis beste Jährlinge 12.00
13.00.
Mitteln:. Jährlinge 11.00 11.75
(.'jeluöhiiliche abrlinge v.oO
10.75.'
Kühe und Heisers heute sest. für
die Üi'aehe fest.
Ernte b. beste Heisers 0.50 10.50
(mte bis beste Kühe 8.509.50.
Mittelmäßige Kühe 7.508.50.
Gewöhnliche 5.007.50.
tockers und veederö heute fest,
für die Woche sest.
l'mte bis beste Feeders 8,75
0.50.
Mitteln, äszige 7.758.50.
(Gewöhnliche 0.75 7.50.
Emte, beste Steckers 8.00 0.00.
Stock Heisers 7.008.00.
Stock Kübe 6.50 7.50.
Stock .Kälber 0.500.00.
Veal Kälber 10.00 13.50.
Bull und Stags 5.5010.00.
Schweine Anfuhr J2.000; Turch-
saniitt 10 15c niedriger.
Turchschnittspreis 1 1.5)015.10.
Höristter Preis 15.50, sür die
Wockc 10 15c höher,
schafc Zufuhr 850: Markt heu-
te fest, sür die Woche 50 100e
niedriger.
('tute ti. beste Lämmer 15 10.25.
25c niedriger.
0.ute it. beste Jährlinge 10.00
12.25.
iite, bette Mutterschafe S 0.00.
("inte, beste Widders 00010.00.
Gefütterte Lämmer 1 6.25.
Ehicag Marktbericht.
Ehicago, 7. Juli,
ölindvteh Zufuhr 300; Markt fest.
Schweine Zufuhr 12,000; Markt
fest bis 15c niedriger.
Höchster Preis 10.00.
Turchschnittspreis 118015.80.
Schafe Zufuhr 3000; alles direkt.
St. Joseph Marktbericht.
St. J'osepb, 7. Jult.
Rindvieh Zusiihr 100.
Schweine Zufuhr -1500; Markt
sest bis schivach.
Höchster Preis 15.35.
Turchschuittspreis 15.75 15.85.
Schafe Zufuhr 300; Markt tut
verändert. .Kniisas Eiti, Marktbericht.
KansaS City, 7. Juli.
Nindvich Zufuhr 500.
Schweine Zusuhr 1000; 5 10c
niedriger.
Höchster Preis 15.75.
Turchschnittspreis 15.0015.70.
Schafe Zufuhr keine; für die Wo
che 50 200c niedriger.
Omaha ttetreidemarkt.
., 7 i,K
vniuyu, i. iik
Harter Weizen
:Kx. 2 225227
i'i'r. 3 222227
Weisteö Corn
r. 2 170170''
:Kt. 3 178110
iir. 1 178178'!.
Nr. 5 177J178
Nr. (i 17717715
öelbcs Eorn
Nr. 2 170Vo177i2
Nr. 3 1701. 177
Nr. 1 17017012
Nr. 5 17514 170
Nr. 0 17517512
E'eiuWtes Eorn
Nr. 2 1701. 1771
Nr. 3 1701 177
Nr. -1 170 170i
Nr. 5 1751. 170
Nr. 0 11175
Weistcr Hafer
Nr. 2 71 711 1
Nr. 3 70 71
Standard afer 701. 70
Nr. 4 707012 " . y
Gerste .
Malzgerste 110125
Jiittergerste 105 112
Roggen
Nr. 2 232231
Nr. 3 231233
Kansas City Marktbericht.
Kansqs City, 7. Mi. -
Harter Weizen
Nr. 2. 230237
Nr. 3 230
Nr. 4 185220
Noter Weizen
Nr. 2 210215
Nr. 3 205212
Gemischtes Corn
Nr. 2 170180
Nr. 3 178179
Gelbes Corn
Nr. 2. 180
Nr. 3 179
Weistes Corn
Nr. 2 180181
Nr. 3 179180
Gemischtes Haser
Nr. 2 7570
Nr. 3 75
ister Haser
Nr.
c 7
374
Nr. 3 7273
Tie silberne Kugel allein lav.ic
keinen Krieg geivinnen.