Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 03, 1917, Image 7

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Bedürfnis, Bei festlichen Ge
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dciiidc vtDcnsiraft und
Freude durch lärmende Bc
wlgungkn sowie durch AnLschmiicknngen
dcr eigenen Person und' der Umgebung
an fern Zag zu legen, äußert sich in sei
net elementarsten Form in den geräusch
ollen Spielen der Kinder und den
Nriegstänzen der Naturvölker. Bet
dem Kulturmenschen nimmt ti begreif
literweise verfeinerte Formen an, be
dient sich zu seiner Betätigung der der
schicdenartigstcn Mittel und verschmäht
H nicht, mich die neuesten Errungen
schassen der Technik in vollstem Maße
auszunutzen, i
Wir werden wohl nicht fehlgehen,
wenn wir die Veranstaltung von Feuer
werks-Vorfllhrungen demselben uralten
Instinkt des Menschen zuschreiben.
Tas seit Jahrtausenden übliche und in
manchen (hegenden Europas noch bis
auf den heutigen Tag erhaltene Anzun
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holfensten Form dar, aus dem sich
einerseits die Illuminationstechnil!
(unter gelegentlicher Benutzung' tlcltti
scher Beleuchtungskörper) und anderer
, seits die heutige Pyrotechnik entwickelt
haben.
Die Kunst der Herstellung von ezplo
swen Feuerwnkskörpcrn ist in Europa
erst verhältnismäfzig spät bekannt ge
worden. I China bestand sie hinge
gen. ebenso wie die der Bereitung des,
CchießpulverZ, schon seit undenklichen
Zeiten. Etwa um das dreizehnte Jahr
hundert drang dann diese Zkuikst gleich
zeitig mit dem Bekanntwerden bcS
Schießpulvers allmählich nach dem
Westen vor. und das erste Feuerwerk,
von dem die Chroniken berichten, fand
i,n Jahre 3379 in Vicenza bei Gelegen
heit eines Friedensfcstes statt. Ebenso
berühmt ist das Feuerwerk, das Jakob
Fugger in Augsburg im Jahre 151g
zur Feier der Krönung Karls V. ab
brennen ließ. Durch die Erfindungen
zweier Italiener, namens Ruggieri
(ßakt und Cohn). entwickelte sich dann
die neue Kunst in Europa bald zu
großer Blüte. Ihre Erzeugnisse wur
den einerseits für Kriegszwecke, zum
Abfeuern von Mörsern und anderen
Feuerwaffen, und andererseits für die
uns hier ausschließlich beschäftigenden
Schauzwecke nutzbar gemacht.
Vom Ausgang des Miticlaltcks an
bis in das achtzehnte Jahrhundert hin
ein wurde denn auch jede festliche Gele
genbcit zum Abbrennen eines. Feuer
wrks benutzt, und besonders bei allen
öffentlichen Lustbarkeiten entfaltete man
in dieser Hinsicht eine Pracht, an die,
wenn wir den Aufzeichnungen der Chro
nilen Glauben schenken wollen, die Lei
stungen der heutigen Fcuerwerkstcchnik
kaum heranreichen.
Wenn die Veranstaltung eines Feuer
Werks heutzutage rtwas ganz Alltag,
lichcö geworden ist, so ist es zu berste
Asien, daß pyrotechnische Darbietungen
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liche Gemüt ihren unverminderten. Neiz
ausüben. Nichtsdestoweniger sind die
mit Hilfe von Fenerwerkskörpern erziel
ten Licht, Knall und Farbenersche!
nungen auch für den gereiften Beobach
ter sa verblüffend, dafz er in den Feuer
werk-körpern ganz außerordentlich vcr
wickelte Mechanismen vermuten könnte.
In Wirklichkeit ist jedoch die mechanische
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Das Auslegen einer Figur zn Dekorationszweckcn.
Die Herstellung dcr Pappröhre.
Konstruktion eines derartigen Körpers,
wie sich aus dem solgcndden ergeben
wird, außerordentlich einfach, die über
laschenden Effekte find rein chemischer
Natur und nur der wohldurchdachten
Susammensctzung gewisser Zünd und
Ezplosionsmassen zu verdanken. Um
das Funktionieren eines Fcuerwcrkskör
pers verständlich zu machen, müssen wir
den Leser zunächst an gewisse Grundbc
griffe in dcr Chemie erinnern:
Viele Substanzen besitzen bekanntlich
ein ausgeprägtes Bestreben, sich mit
Caucrstosf zu vereinigen. Manchmal
ist dieses Bestreben so energisch, daß bei
der Verbindung mit diesem Gase starke
Erhitzung nebst Lichterscheinugnen auf
tritt. In solchen Fällen sagt man im
gewöhnlichen Leben, daß die Cubsianz
verbrennt.
?eistcns findet die mit Verbrennung
bezeichnete Vereinigung mit Sauerstoff
auf Kosten des Sauerstoffs der Luft
statt. In anderen Fällen wird das zur
Verbrennung nötige Saucrstoffgas je
doch von gewissen festen Substanzen ge
liefert, die es in Verbindung mit andc
ren chemischen Grundstoffen in sich ent
halten und die Fähigkeit besitzen, es im
gewünschten Augenblick in großen Men
gen abzugeben. Von diesen Substanzen
sind Salpeter (oder Kaliumnitrat) und
chlorsaures Kali die bekanntesten. Wenn
man eine dieser Verbindungen in Pul
vcrform mit gewissen anderen Substan
zen mischt, so verbrennen letztere mit
außerordentlicher Kraft und manchmal
mit solcher Energie, daß man von einer
wirklichen Explosion sprechen kann. Der
ganze Vorgang erfolgt ohne äußere Zu
führung von Wärme oder anderer Encr
gie: mir zu seiner Einleitung ist die
Erzeugung von Wärme (durch Reibung
oder Schlag) erfordenlich.
Feuciwerkskörper sind nun im allge
meinen mit derartigen explosiven und
brennbaren Mischungen (in dcr Sprache
der Pnrotechniker Sätze") angefüllte
Hülsen; zur Auslösung der Explosion
und Verbrennung dient eine Lunte oder
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Die Füllung der Hülsen.
Zündschnur.
Wenn auch die Zusammensetzung die
ser Mischungen, je nach den gewünschten
Farben und Lichtcssektcn variiert, so bil
det doch, ebenso wie bei Schießpulver,
eine Mischung von Kohle, Schwefel und
Salpeter die Grundlage.. Man unter
scheidet im allgemeinen drei verschiedene
Gruppen von Feuerwerkskörpern, und
zwar erstens, die langsam verbrennen
den F l a m m e n f e u e r ; zweitens,
die von einem Lichtpunkt auZ weißglü
hend; Funkensirahlen ' entsendenden
Funkknfeuer; und drittens, die
zur Färbung dienenden Pulver, wie
z. ,58. Zink und Antimon, die weißes
Feucr erzeugen; Kupfer und Borsäure,
die grünliche; und Bariumnitrat, das
schöne rote Tönungen liefert. Diese
Farben lassen sich aber durch geeignete
Wahl der Mischungen bis ins llncnd
liche variieren. Hierzu kommen noch die
zur Einleitung der Explosion von
Schwärmern und zur Entzündung von
Sternen, Feuerregen und Raketen die
nendcn .Leitseuer".
Bei der Herstellung von Feuerwerks
körpcrn sind die weitgehendsten Vor
sichtsmaßregeln zu beobachten. Eine
pyrotechnische Fabrik darf begreiflicher
weise nicht innerhalb des Weichbildes
einer Stadt oder auch in dessen Nähe
liegen; die einzelnen Baulichkeiten miis
sen ferner so weit voneinander entfernt
sein, daß eine etwaige Vzplosion auf
ihren Herd beschränkt bleibt.
Die Werkstätten find gewöhnlich au
Holz, gepreßtem Kork oder anderem
leichten Material bestehende Baracken,
zwischen denen sich Erdhügel befinden,
die das Uebcrgreifcn einer Explosion
von einer Werkstäite zur anderen un
möglich machen. In jeder Baracke sind
höchstens 3 bis 4 Arbeiter beschäftigt,
die natürlich mit der größten Vorsicht
zu Werke gehen müssen. Beim Betreten
eines Raumes, in dcni mit Schießpulver,
Kaliumchlorat und anderen Explosions
siosseN hantiert wird, müssen die Feuer
werker ihr Schuhwerk gegen Sandalen
oder Holzschuhe austauschen; die mei
sten von ihnen bei der Arbeit benutzten
Werkzeuge sind aus Holz, Kupfer oder
Bronze, jedenfalls aber aus einem Ma
tcrial gefertigt, das keine Funken gibt.
Der Fußboden, sowie die Wände der
einzelnen Räume müssen häufig be
sprengt und ausgekehrt werden, um
jeder Selbstentzündung vorzubeugen.
Die zur Lieferung der Triebkraft die
enden Maschinen sind von den eigent
lichen Werkstätten so weit wie möglich
entfernt.
Wenn wir die einzelnen Arbeitsstät
ien der Feuerwerker nacheinander betre
ten, so können wir zunächst die Herstel
lung der Pappröhren beobachten, die als
Hülsen für die Explosivstoffe dienen.
Früher wurde diese Arbeit mit der Hand
erledigt; der Arbeiter legte einen Holz
der Kupfcrzylindcr von größerem oder
kleinerem Durchmesser auf eine recht
glatte Tafel, rollte einen Papicrbogen
von erforderlicher Länge auf ihn auf
und klebte das Papier mit Mehlkleister
fest. Dieses Bewickeln wurde so oft
wiederholt, bis die Hülse fertig war;
dann wurde diese abgenommen und ge
trocknet.
Heutzutage wird dieselbe Arbeit
natürlich weit besser auf maschinellem
Wege erledigt. Das aufzuw?ckende Pa
pier geht unter einem Trichter hin, aus
dem Kleister ausfließt, und -wird dann
auf einen gußeisernen Zylinder von ge
wünschter Diele aufgerollt. Hierauf
schneidet dcr Arbeiter die Papphülsen
mittelst eines Hackemessers auf die ge
wünschte Große ab. ' Sobald die Hülsen
halb getrocknet sind, steckt man sie auf
Kupferstangen von gewünschter Länge
und Dicke auf und schnürt das eine
Ende ein (Fig. 2), um auf diese Weise
die reichlich entwickelten Gase am freien
Austritt zu behindern und dem Feuer
werkakörpec durch den Rückschlag des
Gasstromes die zu feiner Fortbewegung
erforderliche Kraft zu erteilen.
Die zur Füllung dienenden Explosiv
stoffe werden zunächst in einem Mahl
werk zerkleinert und dann sorgfältig
durchgesiebt; das hierzu dienende Trom
melsicb ist oben mit einem fest
schließenden Deckel verschen Wodurch
jedes Umherschleudern von explosivem
Staub vermieden wird. Hierauf wer
den die einzelnen Substanzen nach den
durch die Erfahrung oder durch chemische
Ueberlegungcn gegebenen Rezepten ge
mischt und zur Erziclung einer völlig
gleichmäßigen Zusammensetzung noch
mehrcremals durch das Sieb geschickt.
Die Füllung der Hülfen eriolgte frü
her mit der Hand, wobei mannigfache
Vorsichtsmaßregeln zu beobachten wa
ren. Neuerdings ist auch hierbei ma'
schineller Betrieb eingeführt worden,
wodurch weit größere Schnelligkeit und
Sicherheit gewährleistet wird. Der Ar
beitcr steckt die Hülse zunächst auf einen
auf dem Sockel der Maschine angebrach
ten Stock, über dem sich ein rotierender
Verteiler befindet. Die Vertiefungen
dieses Verteilers werden beim Vorbei
passieren unterhalb des Behälters mit
Feucrwcrkssgtz gefüllt, um dann, sobald
er den über der Hülse angebrachten
Trichter berührt, entleert zu werden.
Nach jedesmaligem Füllen wird die
Masse mittelst einer Kupferstange in der
Richiung der Achse zusammengepreßt;
die hierzu dienende Maschine macht, so
bald die Füllung fertig ist, selbsttätig
Halt. Hierauf braucht der Arbeiter die
gefüllte Hülse nur durch Vetäkigung
eines Hebels mit dem oben erwähnten
Stock herauszustoßen.
Bei Flammenfeuern wird im Innern
der Füllung ein leerer Raum gelassen;
der Fcuerwcrkskörper kann dann über
eine größere Fläche auf einmal entzün
det werden, wodurch eine zum Fort
schleudern ausreichende größere Gasent
Wickelung erzielt wird. Um dem Feuer
werskörper die gewünschte Richtung zu
erteilen, bringt man an ihm häufig eine
lange Holzstange an. s
Ueber die eigentlichen Feuerwerkskör
per kommt dann häufig die sogenannte
Garnitur (bestehend aus Sternen,
Feuerregcn, Feuerschlangen, Raketen
usw.), die erst dann zur Entzündung
gelangt, wenn irflenk am Ziel &w
langt ist. Die Sterne .werden ans einer
Masse hergestellt, deren Grundlage aus
Salpeter, zerstoßenem Glas und Schwe
fcl besteht. An diesem Gemenge stellt
man durch Kneten mit Allvholloim
einen Teig her, den man in Form von
kleinen Zylindern auf den Feuerwerks
körper aussetzt. Feuerregen wird in
ahnlicher Weise wie die eigentliche,
Feuerwerkskörper fabriziert, nur daß die
für ihn benutzte Masse eine andere Zu
sammensetzung besitzt. Zum glcuiti,
gen Abfeuern einer großen A,;h!
Feueisterne benutzt man Kanoueii.
schsäge", die n,8 improvisierten, bei
größeren Sicherheit wegen zu drei Vier,
teln in die Erde ringegrabencn. Mörsern
abgeschossen werden.. Zur Herstellung
der beim Beginn eines jeden größeren
Feuerwerkes abgelassenen Schwärme,
benutzt man mehr kantige oder zylindri ,
sche Pappkästen, die mit Pulver snge
füllt und sorgfältig zusammengeschnürt
werden, so daß sie in der Lust mit siar
kcm Knall zerspringen. '
Die Funkenfeuer werden ganz ebenso
fabriziert wie Flammenfeucr. nur daß
im Inneren kein freier Raum gelassen
wird; zu der eigentlichen Zündmasse
wird noch Eisen oder Stahlpulvck hin
zugesügt.
Auch im Kriege spielt daS Feuerwerk
eine große Rolle. Die Feuerwerker dcr
deutschen Armee gehen aus den Unter
offizicren dcr Artillerie hervor und er
halten auf den Obckftuerwerkcrschulen
zu Berlin oder München ihre theoretische
und praktische Ausbildung, die sie besa
higt, die Anfertigung von Kriegsfeuern,
Munition usw. zu leiten.
WatS) dem wir im obigen die Herstel
lung dcr einzelnen Feuriwerkskökpcr
kurz betrachtet haben, wollen wir zu '
sehen, wie man mit ihrer Hilfe ein gan
zes Feuerwerk herrichten kann:
Ein Arbeiter zeichnet die Umrisse des
herzustellenden Dekorationsstückes mit
Kreide auf den Fußboden der Tischler
Werkstatt auf. Seine Kameraden legen
dann hierauf einen Rahmen von leichten -Latten
und biegsamem Rohr, der die
Umrisse dcr Zeichnung wiedergibt. Je
der solche Rahmen wird nach erfylgtem
Zusammenfügen für sich an Ort und
Stelle geschafft, um erst dort mit den
anderen zusammengesetzt zu werden,
wobei die Reihenfolge durch Numerieren
der einzelnen Rahmen leicht bcrausge
funden werden kann. Hierauf schlägt
man in das Rohr senkrecht zur Rahmen
ebene lange Stifte ein, auf ' die man
dann in Zwischenräumen Feuerwerks
körper von gewünschter Länge aufsteckt.
Hierauf werden die an den einzelnen
Feuerwerkskörpcrn angebrachten Zünd
schnüren durch Pappröhren miteinander
verbunden, in denen sich eins Lunte aus
Baumwollfäden (getränkt in gummier
tem Alkohol und in . Schießpulöer ge '
taucht) befindet.
Zur Zusammensetzung umfangreicher .
Dekorativstücke muß man manchmal erst :
eine größere Anzahl von Holzpsählcn in .
die Erde einrammen, um dann auf diese
die einzelnen Rahmen mittelst Seilen
und Rollen anzuhängen. Die zur Her '
stcllung der manchmal aus 1? 2,(r
einzelnen Feuerwerkskörpern bestehenden
Blumenbukctts verwandten Feuer wer
den mit ihren Richtstangen senkrecht in
durchlochte Kästen eingesetzt und mit
Lunten verbunden.
Umfangreich und langwierig ist das
Fabrikationsvcrfahren von Feuerwerts, .
körperri, die dann meistens in, wenigen .
Sekunden, ihre Bestimmung erfüllen,
da Auge einen kurzen Augenblick er
götzeil und dann zu einer unförmigen
Masse verbrannt sind. . .
Das Stottern der Kinder.
Das Worj ..Stottern" auszusprcchen
ist eine so schlechte Gewohnheit von El
lern und Erziehern, daß es jahrelanger
Arbeit der Forscher bedurft hat, um
feststellen zu können, daß man diesen
Ausdruck im Volke irrtümlich auf die im
Grunde allerverschiedensien Erschejnun
gen anwendet.
Dcr Ausdruck Stottern" besagt,
wenn wir der Logik und nicht dem Her
kommen die Ehre geben woll.n, daß an
den Anfängen von Worten die ersten
Buchstaben und Silben mehrfach gespro
chen werden, etwa wie ,DDD-Tavid"
oder .Te-TeTe-Teller". Diese Wieder
holungen sind Erscheinungen einer un
genügenden Verbindung zwischen dem
Willen zu sprechen (einer geistigen Trieb
traft) und dem Worte (einem- Formele
mente unseres Denkens). Die Ursache
ist verschieden, und e darf IS ein un
bestreitbares Verdienst dcr psychoanalyti
schen Forschung angesehen werden, auf
diesen Umstand hingewiesen zu haben.
In dreißig Prozent der Falle, in denen
ein dauernder Zustand aus solchen An
säugen sich entwickelt, ist ein Unfall oder
ein seelischer Chok als Ursache für diese
anfängliche Erscheinung na-,uweisen,
die ihrerseits auf einer Locken oder
.jcrrk!bung der eben genannte Ideen
'erbindung, aber nicht auf ein irgend
vie beschaffenen Schädigung der Ner
vensubstanz beruht. In weiteren dreißig
Prozent der Fälle ist eine hochfieberhafte
Erkrankung des Kindcsaltcrs die Ursache
dieses anfänglichen Ctotterns; im lctz
ten Drittel findet infolge einer ungiinsti
gen erblichen Beeinflussung der Entwick
lungkglcichmäßigkeit eine nfängliche
Ungleichartigkeit zwischen geistiger und
sprachlicher Entwicklung statt. , Soweit
paßt der Ausdruck .Stottern" auf die
ErschewllNgen es sprachliche.! Buch
siaben und Sllbenwiederholens.
Hier setzte die schlechte Angewohnheit
von Eltern und Erziehern ein, sich bei
der Diagnose zu beruhigen und nun
alles andere zu ziehen und zu erziehen,
nur Nicht die unfertige Sprache; woher
soll man es auch wissen? Man lacht
wohl gar darüber, man läßt, als päda
gogisäxr Kunstgriff gemeint, rskil gar
andere noch dar"bck lachen. Nichts ist
herzloser und unsinniger zugleich. Gäbe
man sich Muhe, so würde man erkennen.
dn die Storurg einen ganz anderen
Charakter annimmt: sie verliert daS Zu
fällige, Unwillkürliche und wird sichtlich
gesetzmäßiger, zwangsmößiger.
Das kommt so zustande. Das Kind
hat eine Seele, wie Man eigentlich wissen
sollte, und diese Seele nimmt, lang
sanier oder geschwinder, eine Vorstellung
davon auf, daß an bestimmten Stellen
der Vewegungsvorgang des Sprechens
unterbrochen und der Ausdruck dcS Gc
dachten folglich verzögert, die eigenartige
Lautvermehrfachung für andere Men
fchen etwas Lächerliches oder Aerger
lichcs oder gar Mißdeutbares wird. Ist
dieser geistige Eiiiwiltlungsvorgang,
diese Vorstcllungsbildung, geschehen, so
fühlt sich daS Kind in feiner Eigenliebe
und in feiner Liebe zu seinen Mitmen
fchen unangenehm und, beschämend ge
troffen. Damit sind aber, wie jeder psy
chologisch nur einigermaßen Gebildete
weiß, die Bedingungen für ein eigenes
Handeln, für ein Wollen geschaffen. Da
das Kind nun richtigmachen, wiederhcr
stellen, überwinden will, was ihm als
Falsches, alS Gestörte, als Hindernis
erscheint, sa strengt es sich an, und zwar
in der, naivsten Weise, in der, seit die
Welt steht, schließlich alle mehr oder we
Niger psychisch'diplomatischen Konflikte
entschieden, wurden: es läßt die Muskeln
stärker arbeiten. Es liegt nun in der
Natur der Sprechmuskclbewegungen,
daß sie, da sie zarte Lautgebilde hervor
bringen, aber keine Kampfprobleme lösen
sollen, infolge dieser mit ihnen ausge
führten Anstrengungen die Aussprache
der Laute verdecken, verderben und ver
zögern. DaS Kind hat aber erreicht,
was es wollte: es hat seinem Vorstellen
Genüge getan und die schleppenden
Buchstaben und Silbenverdoppelungen
aus der Welt geschaf,!; daß es aber da,
durch in gewolltungewollter Weise nun
selbst zum Störer der richtiger, Aus
spräche wird, das merkt es nicht gleich.
Die Umgebung des Kindes melkt es -",ch
nicht, deutet das, was sie sieht, entweder
gar nicht oder hält die anfängliche und
die gesetzmäßige Form der Störung für
das gleiche. Selbst erfahrene Aerzte sind
dieser Täuschung anheimgefallen; man
verwechselte die störenden Sclbsihilfsan
strengungen mit Krämfen. Dabei be
dachte man. nicht, daß Krämpse weh tun
und unwillkürlich streikn, wahrend die
hier beschriebenen Erscheinungen laus die
als der Ausdruck Stottern" nicht mcbr
Paßt) ganz vom Willen abhängen: sie
können verstärkt werden, können dadurch,
daß man mit dem Cprechenwollen auf
hört, unterbrochen werden und können,
wenn der ernste Wille dazu besteht, auch,
im Anfangsstadium, noch ohne besondere
Unterweisung vermieden werden.
Wer, sei es Arzt, Lehnr, Vater oder
Mutter, zuerst gesagt hat, ein bißchen"
Stottern schade nichts, das läßt sich nicht
mehr feststellen. Jedenfalls erbt sich eine
unglaubliche pädagogische Stumpfheit in
diesem Punkte fort wie eine Kinder
frcnienuntugend, nur aß man diese frü
her wenigstens irgendwa n einmal als
Tugend kzeichnctk Aber beim Sto!
tern, bescmders beim Zustand der aus
gebildeten Störung, hat man bis zum
heutigen Tage vergessen, sich vorzustellen,
daß man ein Kind nicht ungestraf' in
seinen tiefer und tiefer werdenden
sprachlichen Konslikten sitzen und versin
sen läßt. Die weitaus meisten stottern
den Kinder sind nach einiger Zeit schwer
erzichbar, moralisch undurchsichtig, zu
starken Affekten geneigt, häufig verlogen,
aller Verstellungen fähig. Dabei wer
den die Worte schwer findbar, der
Sprachschatz verarmt und mit ihm Rede
gewandtheit und die Schärfe der Be
griffe. Krankheitsgefühl. Unlust, Ge
reiztheit stellen sich ein, oft übergehend
in hypochondrischen oder hysterieartigcn
Egoismus. Die Schiüleistungen lassen
nach, nicht so sehr nur wegen der sprach
lichen Behinderung, als weil schließlich
überhaupt jeder klare Trieb und Wille,
etwas zu leisten, fehlt. Wer hat gesagt,
daß das von selbst besser würde oder
ganz wegginge? In der Wissenschaft
lichen Literatur habe ich nichts Genaues
darüber gefunden. Selbstzeugnisse be
dürfen, gerade wegen den angedeuteten
Folgeerscheinungen, gründlichster Prü
fung, alle Erfahrung aber spricht da
gegen, daß dcr ungirnstigr Einfluß einer
jahrelangen Sprachbehinderung ohne
besondere Maßnahmen einfach spurlos
verschwinde. Jede! geistig normale Er
wachsen? wird sich eingestehen, daß ein
Leid, das jahrelang ohne eigene Schuld
getragen wurde, von Einsluh auf seine
Auffassung deS Lebens, auf Selbstein
schätzung, Altruismus, Religion und
Ethik gewesen; wie oder warum so7 es
hier ander! sein? Und die Ersahrung
des Fachmannes lehrt, daß es nicht, an
ders ilt. Wo aber ,oralische nd gei
stige Eigenarten von solcher Deutlich
keit und Eiaenart wahrnehmbar werden,
da sollte nach erprobtem nd sonst ange
wendetem Brauche ein Grund siir erzie
herische Bedenken und Maßnahr.cn nicht
erst gesucht werden.
Kriminalität der Kinder.
bgleirf) die Kriminalität der
Kinder schon vielfach Gegen
Jj stand gründlicher Studien der
Männer von Wissen gewesen
ist, harrt diese Frage noch im
mer einer befriedigenden Llifung. Staat
und Gesellschaft wenden dafür manches
Hilfsmittel an, und dennoch scheitern
diese edlen Bemühungen, nicht zum we
nigsten an dem immer schwieriger wer
dendcn sozialen Kampfe. Wir alle ha
bcn gewiß schon bei gelegentlichen Rund
gängen durch irgend ein starkbewohntes
Volksviertel oas widrige Schauspiel
systematisch verwahrloster Kino be
obachtet, und unsere Entrüstung über
die Eltern solcher unglücklichen Wesen ist
daher leicht erklärlich. Vornehmlich zie
hen abends im Sommer ganze Rotten
dieser jugendlichen Vagabunden, zu al
lerhand nichtsivurdiaen Streichen auf
gelegt, mit wüstem Geheul von Straße
zu Straße. Es gibt Familien, die sich
tatsächlich gar nicht um ihre kleinen Her
umtreibcr kümmern und sie a'if diese
Weise zu frühreifen Helden der Unsitt
lichkeit und des Verbrechens machen.
Das schändliche Lasier' ist weit verbrei
tet, und dazu finden diese Kinder noch
im eignen Heim jeden Augenblick Bei
spiele, die den Keim zu jeder besseren
Neigung sofort in ihnen ersticken. Ge
formt von dem Milieu, in dem f.; leben,
langen sie schließlich an jenem Gra5 der
Entwicklung an, der ihre Gcdank. ,, fort
während auf die Ausführung unsinniger
unh schlimmer Handlungen gegen ihre
Mitmenschen lenkt.
Jeder Erdenbürger bekommt von sei
nen Eltern etwas mit; er ist ein Opfer
der, Vererbung und der Verhältnisse
in gutem wie In bösem Sinne. Aber er
ist auch daS Produkt der Erziehung, die
er im Kindcsalter empfangen. Und
manche Eigenschaft, welche, ein Mensch
geerbt, mag unlxwußt in ihm schlum
mern und vielleicht später erst zum Aus
druck kommen, oder sie taucht in der fol
gendcn Generation plötzlich wieder auf.
Man hört nicht, selten, daß besondere
körperliche Merkmale oder Charakter
eigenschnftcn ein und derselben Familie
immer in neuer, bisweilen sehr verstärk
ter Auflage zum Vorschein gelangen.
Darum rm'ifztc ein Mensch, bei' dem die
Möglichkeit zu sittlichen Entgleisungen
durch Vererbung oder auch durch Ange
wchnhcit vollieft, am ehesten dazu ange
halten werden, mit Kraft und Selbst
Überwindung dcr Versuchung zu wider
stehen.
Der väterliche, leider mich oft der
mütterliche Hang zum Alkohol verur
seicht im Hause oft widerliche Szenen.
Ihnen wohnen die Kinder oftmals bei,
und das Zusammenfein mit den Eltern
bietet ihnen nichts als Schläge und
Schmähungen. Diese Behandlung, im
Verein mit Nahrungsmangel, treiben
jene unglückseligen Kinder zur Bettelei,
zum Spiel und dann zum Dicbstahl,
ohne daß etwas in der Welt sie von dem
verhängnisvollen Abgrund zurückhalten
kann. Nicht einmal die gerichtliche Vcr
urteilung wird dazu imstande sein, da
sie gerade das Schandmal ist, welches
diese Halt und Charakterlosen auf die
Bahn des Verbrechens stößt. So bilden
sich jene Unglllcksgeschöpfe Mit der Zeit
ihre eigne Moral, die in krassem Wider
spruch zu allen menschlichen Gesetzen
sieht. Ich war schon von kleinauf der
Dieb." laßt Maxim Gorki den Wasjka
Pepel" in seinem .Nachtasyl" ausrufen.
Immer hieß es: Wasjka, dcr Dieb,
Wasjka dcr Cpitzbubenjunge. Gut, mir
kann's recht sein; weil Ihr es so gewollt,
bin ich cin Dieb geworden . . ."
Ich glaube mich nicht zu täuschen,
wenn ich behaupte, daß dermaßen ent
artete Wesen relativ selten sind. Das
frühzeitig grausame Geschöpfchen, das
nicht erschüttert wird von dem, was all
gemein die kindliche Seele bewegt, und
das nur Befriedigung empfindet, wenn
es seinen bösen Instinkten folgen kann,
findet sich nicht häufig. Und viele De
jiqucnten würden von ihrem moralischen
Ruin gerettet weren, wenn man sie
früh genug der Straß entrissen hatte.
Auf diese lasterhaften Kinder, auf
diese Parias der Gesellschaft, auf diese
dem Verbrechen und dcr Verderbtheit
Geweihten sollen sich also unsere Blicke
richten, ihnen sollen wir unser Mitleid
zuwenden und auf sie unsere Kräfte
konzentrieren. Es ist nicht schwer, diese
Aermsicn zu finden. Eines Tages ging
ich, von Ncugierde 'getrieben, einer Kna
benschar im Älter von 10 bis 1 Jahren
nach, um ihre sehr angeregte Untcrhal
tung zu belauschen. Ihr yViitv. drehte
sich um die Straflosigkeit häuslichen
Tiebstahls und es war schmerzlich, an
zuhören, mit welcher außergewöhnlichen
Sachkenntnis diese halbwüchsigen Jün
gelchen alle Strafgesetz: diskutierten.
Man darf auch nicht hoffen, daß ein
Verfahren gegen Eltern, die ihre Kin
der vernachlässigen, zu einem befried!
senden Resultat führen würde, weil keine
Furcht vor Bestrafung genügt, sorglose
Eheleute zurückzuhalten, die Kleinen
einem schlechten Lebenswandel züzutrei
den. Das einzige Radikalmittel wäre
die Entfernung derselben auS dieser in
fizierten Umgebung, wobei dek Wille der
Eltern gänzlich ausgeschaltet sein sollte.
Und loenn man sie durchführen könnte,
würde sie in wenigen Jahren den Pro
zentsatz dieser moralisch Belasteten merk
lich herabsetzen. Der zum Verbrecher
Gewordene ist viel häufiger als der mit
diesem Defekt' Geborene; es ließen sich
mehrere solcher Beispiele anführen.
Nach der eingetretenen Entwicklung übt
die Erziehung freilich keinen so heil
famen Einfluß mehr aus, wenn es sich
aber um Kinder handelt, kann sie oft
Wunder wirken. Wollten sich auf dieses
Vesscrungswerk die Augen der Eltern
und Pädagogen etwas ernsthafter rich'
ten. hätten wir ohne Zweifel nicht mehr
soviel über die Kriminalität der Kinder
in unserer Gesellschaft zu klagen. Das
Gericht kann solche Fälle wohl bestrafen,
,aber nicht verhindern, denm letzteres ist
Sache deS Erziehers.
Selbst Handwerker sein
Die allgemeine Teuerung hat nainr
gemäß auch die Löhne der Handwerker
stark in die Höhe getrieben, und zwar
in doppelter Weise, da es einmal gilt,
die gesteigerten Lohnansprüche zu befrie
digen, zweitens die vermehrten Haus
Haltskosten der Handwerkersamilien auf
zubringen. So haben wir e denn er
lebt, daß in den letzten fünfzehn Jahre
die Arbeitsstunde der Handwerker fast
um das Doppelte gestiegen ist. Die
Hausfrau, die sparen muß und welche
muß eS jetzt nicht! kann nichts Bes
sercs tun, als selbst ein bißchen Hand
werker zu spielen, sich einen reichhaltigen
Jnstrumentenkasten zu halten und bei
kleinen Schäden möglichst selbst einzu
greifen. Es ist kein besondere Kunst
stück, den Rand eines japanischen Ta
bletts oder ein lose gewordenes Stuhl
dein selbst wieder einzuleimen; der neue
Leimticgkl, dcr gleich in einein passenden
Vlechgefäß mit heißem Wasser sieht, hat
nichts Schmutziges und Unangenehme!
an sich. Fehlt die große Holzschraube
der Tischler, so genügt ein festes Um
schn fei, ilmk iuit ttiii faulm
Bindfaden auch. Bei Türen, die nach '
dem Schließen wieder- aufspringen,
schlägt gewöhnlich der Schnepper nicht
richtig ein. Meist genügt es, die Tür
etwa! zu heben, indem man über jede
Haspe einen Lederring einfügt. An
einem Schlosse, das nicht mehr richtig ,
funktioniert, ist gewöhnlich das Schmier
öl dick geworden. Man kann seh: leicht
mit dem Schraubenzieher die vier Eck -schrauben
lösen, das Schloß abnehmen,
in Benzin auswaschen und eS wieder
frifch einölen, um es tadellos gebrailchs
fähig zu machen. Versagt an der elck
irischen Leitung Plötzlich eine einzige
Klingel, so daß ein Schaden der Batterie
Nicht in Frage kommt, so wird meist
eine Verschiebung der Leikungsdrähic der
Grund sein. Der Knopf, je nachdem "
die Birne, ist leicht abzunehmen, die
Drähte sind unschwer in der richtigen
Weise zu legen. Freilich heißt eS dabei,
zuerst dem Fachmann seine Künste ab,
gucken, um nicht größeren Schaden an,
.zurichten. Dasselbe gilt bei kleinerem
Reparaturen dcr Gasleitung. Dei
Klcinstellcr durch Anziehen oder Locker
de! Schräubchens zu regulieren, ist dal
Werk einer Minute. Wenn das Gas
bullert", so ist gewöhnlich die Zufuhr
der Außenluft zu stark, man verstopft
dann eincö der vier Löcher unterhalb
de Brenner! mit Watte oder, was we
Niger unschön. Überklebt es mit Heft. .
Pflaster. Macht sich, während die Flam
me brennt, ein unangenehmer reichlicher
Gasgeruch bemerkbar, so ist gewöhnlich
die .Düse" verstopft, jene mit fünf Lö
chern versehene Zufuhrstelle des Aren
ners. Mit einer ganz feinen Nadel
oder einer Borste läßt sie sich offnen,
und der Schaden ist kuriert.
Gebet der Iran.
Du herbe Zeit, du harte Zeit.
Sieh, meine Hände sind bereit,
Sich deinem Willen einzufügen?
Ich will dir dienen. Gib mir Nof
Und lehre mich dm Dank um Brot
In einem schweigenden Genügen.
Gib mir den Schmerz, dcr dich durh.
schreit.
Du hohe Zeit, du Harfe Jett,
Ich will im Dunkel mit di; beten
Bis cinst das Frühlicht siegend Irbis
Allein den Tod och nur den lit
Laß Nicht an diese Türe treten.
Margs! toyx,
Staunend muß man oft sag?: j
kul Ehrsucht und so weniz g'csj;-
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"--H"',.