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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (June 30, 1917)
V rette 6-Täglicho Omaha Tribünc-Samsiag, öcn 30. Juni 1917. ZNarZttverlwze. ' i Amerikaner lnachen sich in Frankreich heimisch! Jhnr zntril grivordkne 5mpfang nrnr bfflciftfrt; Zritungcn wnr nrn vor Optimiömns. A V. . Lriten briisten sich mit weiteren Erfolgen! Tie Tcntschcu nrrifrn die ftrnnjosrn n dcr Bcrdnnfront unrnt wrgt an. Ein fraiizi'siichcr Hafen, 30. Juni. sVon 2i. S. Rorrcit, Korespon. bent der United Preß.f Amerikani. sche 2.rttppm füllten sich aus fmn ösischi!in Bodcil bereit 5 wie daheim. Bleich nach der Landung wurden die kruppcn in Zelten unternebracht, und die meisten schrieben 'Postkarten ach Hause, von ihrer glücklichen An kunst Kunde aedend. Tann spiel hm mehrere Phonographen Home Lweet Home". Man drückt in Cs fizierskrcisen hohe Befriedigung über die Art und Weise der Einschiffung und Ausschiffung eins; lind cimeri. kanischen Offizieren werden von ih ren französischen Kameraden Kom plimente gemacht. . Bei einem Gang durch die Stadt stießen nmerifanische Soldaten mich auf deutsche Kriegsgefangene, die zu Straszenarbeiten herangezogen wor den waren. Ein Amerikaner aus Clenelnnd, O der deutschen Sprache mächtig, unterhielt fich mit einem! von ihnen. Sie sind ein AinerU kaner", sagte der deutsche Gefan gene? Sie werden finden, das; sie hier andere Gegner vor sich haben werden, als die Mexikaner" Mit diesen Worten schritt er van hinnen. (General Pershing und Marschall offre sind seit der Zeit, als sie sich kennen lernten, intime Freunde gc worden. Ta Marschall Joffre dem amerikanischen Otierkommando als Berater zugeteilt ist, werden die bei. den Offiziere häusig Gelegenheit haben, zusammenzutreffen. General Pershing hatte zuerst beträchtliche Schwierigkeiten mit der französischen Sprache, soll jefct aber so schnelle Fortschritte machen, das; seine Freun de glauben, er werde in Kürze ebenso zut französisch wie englisch spre. fjen. ?1 Zufriedenstellenden Fortschritt ma fien die Vorbereitungen für die amc rikanifche Armee. Einzelheiten über die Arbeiten werden allerdings vom Hauptquartier nicht bekannt gegeben, aber von zuverlässiger Seite wird berichtet, daß Amerika in hohem Maße beim Van neuer Eisenbalmen helfen wird. Ferner ist der Vor schlag gemacht worden, das; die ge schäftlichen Arbeiten des ganzen Um ternehmens in die Hände mebrerer bedeutender amerikanischer Geschäfts, leute gelegt werden sollen. Obwohl die Franzosen große Er Wartungen auf die Vereinigten Staa. ton setzen, warnen die Zeitungen das Publikum doch' vor Uebertrcibum gen. wer die Schuld am Weltkrieg hat! Ziussischcr Mobilmachungsbefehl vom 27. Juli 1014 beweist, wer den Krieg veranlasitc. Zürich, 30. Juni Tie Nord deutsche Allgemeine Zeitung" ver öffentlicht eine kürzlich aufgefundene, vom 27. Juli 1914 datierte Verfü gung des 5lommandanten der rus fischen Festung üotvno, durch welche liber jeden Zweifel erhaben bewiesen wird, dass die Schuld des Krieges der russischen Negierung zur Las; fällt.. Die Verfügung hat den fol genden Wortlaut: Verfügung No. 287 vom 27. Juli 1014, erlassen vom Komman danten der Festung Kowno. In Uebereinstimmung mit der kaiserlichen Verfügung, durch welche der Belagerungszustand der Festung Nomno angeordnet wird, erlasse ich die folgende Verfügung: 1. Dampfer und sonstige Schiffe dürfen vom 27. Juli ab nur in der Zeit von 6 Uhr morgen bis 6 Uhr abends den Hafen von Koiuno ver lassen: ,,2. In der Nacht zwischen (? Uhr abends und 6 Uhr morgens dürfen sich Tampfer und sonstige schiffe den Brückenpfeilern nicht auf mehr als 50 Schäfchen nähern: 3. Tcr Briickeninspcktor hat zu ollen Zeiten des Tages und der Nacht genügend starke Gendarmerie. Posten aufzustellen, mit jeden, der diese Verfügung übertritt, sofort festnehmen zu können." Tie Verfügung ist von Leutnant ?!olpnzcintech'Seiderovitch und dein .Uapitän Bjelogorzew, sowie dem Vizc.Adjntanten des 5loinmandan ten unterschrieben. London, 30. Juni. Tas Kriegsamt meldet, dasz die Briten feindliche Verteidigungswerke zn bei den Seiten des Sonches Flusses, die Lens vorgelagert find, genommen haben. Paris, 30. Juni. Offiziell wird gemeldet, dasz die Teutschen ge stern abend ihre Angriffe an der Verdnn Front fortseien und trotz schwerer Verluste französische Ttel hingen an dem westlichen Abhang deö Toten ManN'Hügels cingenom mm haben. Deutsche sehen ZZrieöen und machen Einkäufe! Im Haag. Holland, 30. Juni. Teutsche Agenten, einen nahen Frie den voraussehend, laufe gegenwär. tig große Mengen Eopra igetrock nete Sterne der ilofiumusj) in hollän disch Ostindien auf; sie erhalten die Ware zu hinein billigen Preise, da die dortigen chinesischen Spekulanten am Rande des Bankerotte stehen und froh find, die Ware loszuschlagen. Tie dortige Zuckerernte ist in dieser Saison besonders fein und ergiebig. Während fich Europa nach Zucker sehnt, herrscht im fernen Osten ein Uebersluf; daran, und man weis; dort nickt, luas man mit dem unge Heuren Vorrat anfangen soll. Tie Tampferverbindnng zwischen Holland und Südamerika wird in der zweiten Woche des Juli wieder aufgenomnien werden. Neuer .ürchtenichts vom Stapel gelaufen! Eamden, N. I.. 8. Juni. Der! FürchtenichiÄ Jdaho", ein Tchwe sterschnf der Pennsylvania" und des Mississippi", Amerikas zwei mächtigsten Schlachtschiffen, ist beute hier auf der Rede der New ?)ork Ship Bnilding Eo. vom Stapel ge laufen. Hundert Seeleute vom Zerstörer Bownes" standen in Paradesiel. lnng, als der mächtige Koloß ins Wasser glitt, und die Kapelle spielte das Sternenbanner. Wegen des Krieges niit Teutschland war die Oeffentlichkeit ausgeschlossen worden. Frl. Henrietta Sunmons, Enkelin des (Gouverneurs Moses Alexander war die Patin des Tanipsers. Tcr solbe ist 32,000 Tonnen groß und wird eine Schnelligkeit von 21 Kno ten entwickeln. Sie wird, wie Offi ziere der Flotte behaupten, jedem Torpedo Trotz bieten. Premier cloyd-George schwadroniert weiter! Erznhlt seinen Zuhörern in Tundcr, Schottland, das; sich die Tcut schcn verkriechen. Dundee, Schottland, 30. Juni. Tcr britische Ministerpräs. Lloyd. George hielt hier heute vor einer zahlreichen Zuhörerschaft eine Nedc. in welcher er unter anderen! sagte: Wir verfügen gegenwärtig über ge nügend Munitionsreserve. das;, was immer die deutschen Tauchboote auch ausstellen mögen, wir den Krieg er folgreich fortsetzen können, wenig stens inbezng ans die Menge Muni tion, die wir an Hand haben. Die grofze deutfche Armee ist unter Grund getrieben und das bedeutet den Aniana vom Ende. Es bedeu tet, das; wir dem Teutschen beibrin gen, wie niinderwcrtig er uns gegen über ist. (Na, da hört doch alles auf!) Tie Preufzen bcsihcn viele Tugenden, nnr Bescheidenheit geht ihnen ab, und diese wird ihnen jetzt durch gewaltige unaufhörliche Schlä. ge beigebracht." (So ein blutivürfch. tigcr Unglücksrabe Huckebein!) Auf die Besprechung der wirtschaftlichen Verhältnisse kommend, fagte er: Falls es nötig fein sollte, wird die Regierung selbst den Unterschied in dein Preis des Brotes bezahlen, da. mit jedermann sich Brot verschaffen kann." Tazn schreien seine Zuhörer laut Hurrnh! Dcr lilltbhcmDck. ffion Peter Robinsun. Ein Gradmesser des Geschäftslebens! Tie Hulbjahrolierichtc unserer Lcil nd nugksellschaftcn lauten nus'krst günstig. Nüssen von Türken zurückgetrieben: London, 30. Juni. Türken ia hen an der per stich nie opotannichen Grenze gegen die Russe die Offen. ,'ive erarlhen, dieselben südlich von Banm iiber den Abis Hirman Flufz geworfen und zum Rückzug gezivun. gen. Amerikanischer Gel Dampfer verbrannt! Tampiro. Meziko, 30. Juni Ter merikanifche Oeldampfer San. tnrce, der sich mit einer Fracht Oel und Gasolin auf dein Wege van !ampico nach einem amerikanischen Hasen befand, ist zehn Meilen von der Insel Lobos bis auf den Wasser, spiegel niedergebrannt. Man glaubt, das) deutsche Agenten das Feuer angelegt haben, (Natür. lich!) Ter Tampfer war 1820 Tom nen groß. Tie Einkünfte der Leih, und Bau. geZellschaften sind bezeichnend sür die lokalen Geschäfts, und industriellen Verhältnisse. Herr W. R. Adair. Se kretär der Onmhei Loair and Build. ing Association, macht in- seinem halbjährlichen Bericht zwei sehr be deutende Erklärungeil: 1. Taf; die Einnahmen für das Jahr 5,ll)l,33!).57 betrugen, und das; der ,Urieg das Volk zum Sparen veranlnsit hat. Tie Gesellschaft hat auf $300,000 Freiheitsanlaihe sub skribiert. Tcr Tirektorenrat hat in seiner Sitzung am Dienstag den Geschäfts, bericht des Sekretärs entgegenge nommen, der bestätigt wurde. Er schildert prosperierende Verhältnisse unter den Arbeitern und den Ge. irfiüsImitei! der Stadt. Tie Zu nähme des Vermögens in den letzten sechs Monaten betrug $ 00,212 l.uJ, was daö Gesamtvermögen auf $10, 707,302.91 bringt. Tie ansgeliche. nen Gelder erreichten die Summe von $2,803,217.10. Tcr Reservefond beträgt zurzeit $250,000,000.00. Tividendm wur. den im Jahre ausbezahlt $101,486.- 30, Gesamtdividenden seit Bestehen nahezu $3.000,000.00. Tie ausste Darleben betraaen $10,065, 200.00. Sekretär Adair berichtet über eine vielversprechende Zirkunst. 4 lote bei Pulver Explosion! Trinidad, Eolo., 30. Juni. Vier Mann, darunter Superintendent I. B. Ieandell, fanden gestern nachm.it. ina dc Tod. und !,ekn Arbeiter wur den verletzt, als eine Explosion zwei Gebäude der Xu Pont Pulver ,5a brik in Trumrner legte. Tie Zeitnugepapikr-Tknerung. Washington, 30. Juni. Tie Resolution des Senators Need von Missouri, in der es heißt, die Bnm des-Haiidelskommifsion solle dem Senat mitteilen, weshalb sie nicht den Fabrikanten von Zettungspapicr anboten hat. von ihren ungesetzlichen Maßnahmen und unerhörten Preisen abzustehen, wurde vom Senat ein stimmig angenommen. ES bezahlt sich, in den Klas. sisizierten Amciacn" der Tribüne zu nnsncik Stimmrn kardinal Gibbons bei. Baltimore, Wd 30. Juni. Tie freie Aussprache von Üardinal Gibbons in bezng auf die Prohibi. tionsfrage findet bei Katholiken und Nichtkatholilen allgemeinen Anklang. Ter Uirchenjürjt hatte bekanntlich erklärt, dast allgemeine Prohibition gegen perwittiche trcu;cit ver,ioe und Heuchler erziehe: so lange die Welt besteht und bestehen wird, wird die Menschheit zum Genusz berau. ickender Getränke hinneigen. Nur Local Option gesteht der Kardinal gewisse Berechtigung zu. Stellt sich sclbsr. Clevelnnd. O., 20. Juni. E. T. Ruthenberg, Sekretär der hiesigen Sozialisten, welcher mit anderen von deit GroKgeschworenen in Anklage zustand gestellt worden ist, weil er die militärische Restriernng gehemnä habe, bat sich heute selbst den Behör. den gestcllt. Ruthenberg ist der so zialististhe Kandidat für Bürgermei. ster und war früher Kandidat für Bundcsjenatoc und Gouverneur von Ohia. ES gibt Patrioten auch hierzu, lande, die rö wunderschön finden, für das Vaterland zu sterben wenn es den anderen betrifft. Und sie sind gar nicht so selten. Emprcfz Theater. ..Tie männliche itunst der Selbst verteidigung" nennen die Taizlor Trillmge ihre ankerst neue uno et genartige Nuinmer. Tie lustigen Lente vom Sangesland, Lemis und Leopold, find vorzügliche (ejangs. komiker. Ran Bruee und ,!?ay tre ten in der komischen Skizze THe Wops' Busn-Tay" auf und stellen den ltaliemlchen (i,haralter Vorzug, lich dar. Tie Eosta Truppe besteht aus lensationellen rapeztuniliern und das Wandelbild mit Earle Wil. liams und Torothli .Keller in den Hauptrollen ist großartig. kirchliche Nnchrichtcn. Tciitschr eliangel..lnth. St. Pauls Kirche, Ecke 25 und Evans trane, E P. Otto, Pastor. Gottesdienst 10:30 Uhr. Pastor Hilgendorf w,rd predigen. Abendgottesdieust tn engumzer Sprache um X Uhr. Sunntagsfchule englisch 0:30 mor- gens. Nncknuttaa 3 Ul,r halbiahrlicve Gcmemdepersammlung der flimmbe rechtigten Glieder. Suchen Sk Arbeit? lassen Sie eine kleine An zeige in der Täglichen Omaha Tribüne" einrücken. Cylcr 540 AnzeigcU'Ädteilnng. ! Die Frentdenpension Toldl" in der Marimiliaitstraße zu München ging sehr gut. Meistens wohnten dort Engländer und Amerikaner. Frau Toldl war in ihrer Jugend Kinderfränlein in England gewcfen, und an ihrer Korridortür das Schild mit der Aufschrift English sparen" war nicht, wie sonst in vie lern Fällen, nur ein lächerlich über trieben Hinweis auf einen Vorrat von zwei oder drei Dutzend falsch ausgesprochener Vokabeln, sondern lautere Wahrheit. Frau Toldl hielt gute Küche in englischein Geschmack mit Joint zum Tinner und Marine lladentöpsen zum Frühstück, verstand mit ihren Gästen zil konverjieren und lvufzte sogar durch geschickte Ausnutzung verwandtschaftlicher Be Ziehungen zu maßgebenden Stellen Billetts sür das Prinzregententhea. ter, wenn anderwärts keine niehr zu haben waren, noch zu annähernd normalen Preisen zu besorgen. Mehr konnte man wirtlich von ciiict Penjionswirtin nicht verlangen. Herr Toldl war gleiches sehr tüchtig, wenn er auch das umguiche nicht so beherrschte wie seinen ange stammten bafuwarischcn Dialekt. Er bezog eine ticine Peiipon; un uvrt gen machte er sich nützlich, indem er die notwendigen Familien-Erbstücke besorgte. Nach Schluß dcr Fremden Saison fipg er daintt an, und zum Frühjahr war er sertig. Bei Tand lern und aus der Xiut lauste er cm, alles, alles, was ihm lohnend schien und antik und ehnvurdig aussah Porzellane, Gläser, Bric-abrac von Silber und Elsenbein, manchmal auch ein Möbelstück, eine kleine Ent pireotlomane, einen Tanienjchreib tijch und dergleichen. Alle diese bil lig erstandenen ii-ingc wurden im UNO im cpci ujUimiL'i. uuiui; stellt oder an die Wände gehängt oder sonstwie möglichst sichtbar un tergebracht. Und dann, wenn die Gäste kamen, wurde Herr Doldl Dichter, und seine Phantasie wan derte die mit Herbstblumen der Er inneruiig geschmückte Straße der Vergangenheit. Da, die schöne Standuhr in der Ecke, deren Ziffer btatt ein auf blauen Wogen rhyth. misch nach den Penöelschlägen schau telndes Schiff zierte, - ja, die alte Standuhr hatte noch in Großvaters Zimmer gestanden, und die hellen Schläge ihrer silbernen Glocke hat. ten manche frohe, manche ernste Stunde iin .'eben der Großeltern eingeläutet. Ach ja, die liebe alte Uhrl So ein Erbstück gibt nian n& türlich nicht her, und wenn einem fön einem Liebhaber auch noch so viel dasür geboten wird! Nein, davon kann ich mich nicht treu, nienials!" versicherte Herr Doldl dem Gast, dem gerade diese Uhr be sonders gefiel, und zärtlich strich er mit sachler Hand über den Kasten und schaute gerührt aus das schau kelnde Schiff, sehr merkbar gerührt, .venn er wußte, daß der Blick des Zieilektanten auf ihm ruhte. Die iolge war natürlich, daß das Erb jtück um hundert Prozent höher be zahlt wurde, als es unter den be kannten Brüdern wert geweien wäre, die, wie man weiß, gewöhnlich sehr teuer zu verlauien pslegen. Und "so ging ein Erbstück nach dem anderen, fort, bis eö Zeit wur- te, von neuem zu erben. Besonders sriguiLÜ war ja Herrn Dolols Ber jähren nicht; es wird auch andeo iärts häuiig geübt, wenn auch vieb leicht nicht mit dem gleichen Auf vand an Phantasie und vorgetäusch :cr Sentimentalität, wie er Herrn lolbl zur Verfügung stand. In Zirol kann man unzählige Erbstücke irstehen, die alle von Andreas Hoser itammen, und in Frankreich gibt es überall Schnupstabakdojen, die bei irgendeiner Gelegenheit von Napo leon 1. svrtgejchcnlt wurden. Menn llle diese Tosen Anspruch auf Echt heil befäßen, hätte Napoleon den ganzen Tag nichts, anderes zu tun zehabt, als chnup tabakdo en fort mgebeit, cs wäre ihm überhaupt nicht Zeit sür andere Dinge übrig zedlieben, und die Weltgeschichte liätte einen ganz anderen Verlauf genommen. Im ollgemeinen ist der verkauf von Erbstücken ein recht lohnendes Geschäst, und so lvar es uich bei Herrn Toldl. Eine Aus riahine niuchte nur der unglückliche Sommer, in dem Mr. Sainpson )!ewman ach München kain und in der Pension Toldl Wohnung nahm, freunde hatten ihm diese Pension empfohlen : cs waren dieselben, die gor zwei Jahren die alte Bibel cr korben hatten. Sie flammte von Einern Vorfahren de Herrn Toldl ; dcr Name war auf dem Titelblatt m lesen. Einen halben .Tag hatte 's Herrn Doldl gekostet, richtig ver tlaßte Tinte herzustellen ; mit einem zugespitzten Streichholz war ge schrieben worden. Es war eine schö ne Bibel mit originellen Kupfern darin. Also, Mr. Nemman auZ Vriahtan kam. Es war ein würdiger Herr; beinahe sah er wie ein emeritierter Zleverend gus. Unter, seinem Gepäck befanden sich zwölf Spazicrstöcke. Sa viele brauchte er nämlich minde stens, denn er trug vormittags einen anderen als nachmittags, und am Freitag andere als am Montag, und wieder am Sonntag andere als in der Woche. Herr Toldl wollte ihm schon sagen, daß für München ein einziger Regenschirm besser ange. zeigt wäre als zwölf Spazicrstöcke, unterdrückte diese Bemerkung aber doch, da sie mit den Interessen der Pension nicht recht vereinbar war. Zu Haufe hatte Mr. Netvman noch achthundertzwciundvicrzig Spazier stocke. Er war ein Sammler davon; hauptsächlich sammelte er Stöcke, die durch ihre früheren Besitzer merk würdig waren. TaS hervorragendste Stück seine Sammlung war ein Stock, der einst von Wilhelm dein Eroberer getragen sein sollte. Es war ein handfester Mahagonikniip Pel, und da Mahagoniholz erst ctiva unfhmldcrt Jahre nach Wilhelm dem Eroberer in Europa bekannt wurde, kann nian die ungeheure Merkwürdigkeit und Kostbarkeit die ses Stockes leicht crnicsscn. Mr. Nemman zog in die Frein dcnpeiision Doldl" ein; es war noch sehr früh in dcr Saison. AIS cr fich am ersten Abend mit seiner .Morn ing Post" er war also wirklich ein sehr würdiger Herr, denn vor zugöwcise solche lesen dieses Blatt in den Salon ge etzt halte, fiel ihm nebcn dcr großen Vitrine, in dcr al lerlct Kostbarkeiten zur Schau ge stellt waren, ein Spazierstock auf. der an einem silbernen Kettchen an der Wand hing. Er fah ihn sich an. Ein schönes Äanibusrohr, sehr lang. mit emem vortrefflichen Silberknopf darauf, nichts sehr seltenes, aber ein würdiges, ehrbares Stück. Herr iilM rni Xn Un Ji 51) i 41, 1-r. ivut yuuvt V.V UU AJllLlilK. vt" schästigt. Was das für ein Stock wäre' Oh, das wäre der Stock vom Großvater. So, so! Vom Großvater, ja, so sähe der Stock mich aus. Was denn der Herr Großvater gewesen wäre? Wahrscheinlich eine Amtsperson. freilich, reiiict, t ein Rats. Herr!" Beinahe stimmte das auch; Herrn Tutdts Großvater war Gememdevorstand in Feldmoching gewesen. Mr. Newman wurde nachdenklich. 0, cm matsyerr alio. Wo denn? Herr Doldl jagte jetzt nicht Feld- moching, sondern Rothenburg. Das war ein Ort, den die Engländer ge wöhnlich alle kannten. Mr. Newman kannte ihn auch. Ein reizendes Städtchen; er hatte dort im goldenen Hirsch gewohnt. Und der Stock jiamnüe da her. Welch ein interes santes Erbstück I Herr Toldl wurde beredt. Und was sich sür ihn noch für Erinnerun gen an den totock knüpften I Als Hei ner Junge hatte er ihn als Stecken pferd benutzen dürfen, aber natürlich nur an Feiertagen, und wenn der Großvater gut gelaunt war, denn mit solch einem Stock, dcr ein wich, tigcs Attribut der Ratshcrriuvürde ist, darf nicht leichtfertig uingegam gen werden. In der Tat, in der Tat," nieinte Mr. Newman, und überlegte. Den Stock eines deutschen Natsherrn hatte er noch nicht in sei. ner Sammlug, also mußte er ihii eigentlich erwerben. Aber Mr. New. man - er war doch wohl ein emeri ticrtcr Reverend r- wollte die za ten Empfindungen feines Wirtes nicht beleidigen. Sie verkaufen ihn natürlich nicht?" fragte er zögernd Herr Toldl hob nur feierlich die Hände. Tas hatte sich Mr. Nclvman gedacht. Ja, ein Amerikaner, der hätte nun gleich ein vorteilhaftes Gejchäst zu machen gesucht, aber die Teutschen sind von einer so bewun. derungowürdigeil sentimentalen Treue. Ein liebenswürdiges Bolkl Und Mr. Newman setzte sich wieder hin und las in seiner Zeitung einen gegen daö liebenswürdige Volk ge richteten Artikel. Herr Toldl ärgerte sich und sagte beim Schlafengehen zu feiner Frau: Er will nur nichts rechtes bezahlen!" Während der nächsten Tage sah Mr. Newman den Stock wiederholt an, erklärte aber Herrn Toldl jedes mal: .Ich hätte ihn gern, aber wie dürste ich Ihnen einen Gegenstand, der so viele anmutige Erinnerungen in Ihnen wachruft, rauben wollen!" Und Herr Toldl freute sich jedesmal, so gut verstanden zu werden. Zwei Tomen aus Kingston r nicht auf Jamaika, sondern upon Thames", wie sie vorsorglich erklär ten 1 kamen in der Pension an, mir auf ein paar Tage; sie waren auf der Rückreise nach England. In der Vitrine stand ein Kaffeeservice. Welch herrliches Service! Aha! Meijjener Porzellan ! So, so, ein ivamilienervuncr, - von ,rau Doldls Großmutter. Wie iiiterettant. Mr. Neivman mischte sich ein und erklärte, Herr und Fraii Doldl der kauften prinzipiell nichts von ihren Erbstücken. Er hielt eine lange Rede dcr emeritierte Reverend wurde immer wahrscheinlicher in der ungeheuer viel von Pietät vorkam, und die beiden Tainen fuhren ohne das Service ab nach Kingston, nicht auf Jamaika, sondern upon Thames". Mr. Newman wollte biZ Ende September bleiben. Herr Doldl sag. te zu seiner Frau: Wenn er jedes, mal dazwischen redet, werden wir ,die!en Sommer gsr ichts lc3."- , Ein schöner Türkensäbel war da. Eine altere Tarne aus Manchester" interessierte sich dasür. Sie sammelte Massen: vielleicht war sie eine Suf sragette. Ein Vorfahre Doldls hatte den Säbel in einem Türkenkriege ccbeutet. Mit Rücksicht darauf hätte die altere Dame gern b:S zu zehn Pfund bezahlt. Bei Tisch setzte ihr Mr. Newman auseinander, sie täuschte sich ganz gewaltig in Herrn Toldl: der hielte auf Pietät. Der Türiensäbel blieb da, und Mr. Newman war so entzückt, daß er Herrn Toldl zu einem Glase Bier einlud. Im Juli und August, so hatte Herr Toldl gerechnet, sollten die kleine Eauseufe im Salon, das Spieltischchen, daö alte Schachbrett. zivei Puderhoschcn und eine Pot pvurrivase Reflektanten finden. Aber Mr. Newman wachte darüber und fang Lobhumnen auf die deut sche Trelie. Herr Toldl überlegte, ob er ihn hinauswerfen füllte. Aber daö ging mit Ruckpcht auf die Pem fion nicht: man konnte ja nicht wif sen, ob er nicht an Aädeker schrieb. Im SepteirDer kam Mr. Benja. niin Walker Ins Boston. Der war ein Kollege t'ßi Mr. Sampson New man, ' 1113t als wahrscheinlicher Reverend, sondern als Slocksanun ler. Er hatte schon zwölshundertdrei zehn stocke und verabredete mit Mr .Newman einen Austausch von Doubletten. Einen deutschen Rats herrnsiock hatte cr aber auch noch nicht. Er bot Herrn Toldl hundert Mark, nein huudertsünszig, nein zweihundert Mark. Mr. Newman stand wachsam dabei. Er lächelte mitleidig. ZU'änkeil Sie meinen gu ten Herrn Toldl nicht, Mr. Waller; Sie tonnen ihm noch so viel bieten, der Stock, an dem sein Herz hängt, ist ihm nicht seil." Am Nachmittag, als -Mr. Waller in den Hofgarten gegangen war, nahm Mr. Neivman den Stock und sprach zn Herrn Doldl: Ich werde ihn in meinen Schrank einschließen, bis Mr. Wal ler abgereist ist. Ich kenne Ihr gu tes Herz, Sie würden sich überreden lassen, und nachher würden Sie sich entere Vorwürfe machen. Herr Toldl zeigte sich gerührt und tmrschte mit den Zähnen. Mr. Walker hatte keine Zeit: cr hatte schon eine Kabine im Steamer ab Eherbourg belegt. Er reiste ab. l,eg auer aus der Tour i.ach Frank furt in Steinach aus, um schnell noch nach Rothenburg hinüberzufah ren und sich dort nach einem echten Ralslicrrnilock umzusehen. Und dann kam auch der Tag, an dem auch Mr. Sampson Neivman endlich abreiste. Nachdem cr das Auto wartete schon auf der Straße im ialon wine, Rechnung bezahlt hatte, zeigte er Herrn Doldl den von ihm zuletzt unter Verschluß ge haltenen Stock und begann diese Rede: Denken Sie daran. Herr Toldl, was ich alles, für Sie getan habe. Lllle Ihre Ihnen 10 teuren Erbstücke habe ich behütet: Sie hät ten sich beschwätzen lassen und sie. wenn auch mit Uumincr im Herzen, dahlngegeben. Sehen Sie fich um, da sind sie noch alle: dcr Tür kcnsäbcl, das Kaffeeservice, die Pot- pourrivasc, die Eauseuse und alle die anderen Sachen. Wäre ich nicht gewesen, man hatte Ihnen alles fortgeschleppt. Und nun der Stock? Wirklich, ich habe mein Herz daran gehängt, wollen Sie ihn mir nicht lassen? Alles andere ist Ihnen durch mich erhalten geblieben. Ah, e wollen! Wie dankbar bin ich Ihnen! Ich weiß, es würde Sie be leidigen, wenn ich Ihnen einen un verhaltnißmamgen Preis bieten wür de: ich darf Ihnen nur den reellen Wert ersetzen. Wollen Sie zehn Mark?" Herr Toldl schien glücklich, Mr. Newman den Gefallen tun zu kön nen. Er sagle ja. Und außerdem fünf Mark Verdienst waren besser als nichts. Während der Fahrt nach dem Bahnhof streichelte Mr. Newman zärtlich feinen neuen Stock und sprach halblaut vor sich hin: Der alte Esel, der Walker, hätte wahr, haftig noch dreihundert Mark dafür bezahlt. Na, jetzt habe ich doch den Stock eines deutschen Ratsherrn!" Nun, er stammte ans dem Nach, laß eines Bufsobassisten, der den Stock immer getragen hatte, wenn er als kluger Bürgermeister von Taardam auftrat. Gedankensplitter. ' Liebe macht blind darum wundert man sich später oft, wo man die Augen gehabt. Z w e a 5o s. Amtmann: Wenn Sie noch einmal als Stromer ringe bracht werden, lasse ich Sie einfach über die Grenze schieben. Stromer: Wird Ihnen wohl nicht viel helfen, Herr Amtmann, denn ich bin ein grenzenloser Lump! Unverfroren. WaS, das Kalbfleisch bieten Sie mir an das riecht ja schon! Seg'n S', gnä' Frau, da sind nun Sie schuld: warum hab'n Sie'S net schon vor aner Wochen, wie i's Ihn an boten hab , g nomm n! Aus der Schule. Lehrer Karlchen, wenn du vier Wecken issest und noch vier dazu, wieviel has du oann gegeben? Karlchen: G'rade genuz! ttikdcrmMclt don iiMiMl Fruit Ctf.) Crniin ... !!, fi, 'PC ilK. ....... !), l'.ll, Vi'i, 2UU 10(1, Litt, 2"0 aislloiiiia Vic teurer. yilrüiirii ,(11111), cv tfiiwiinuiiiille. l'tfC VI ötoiieliuil its.KO ..,.. $.4.75 ....Sfi.IS .... .43.75 ...S4.75 ...$:. 00 ...$5.50 00 ...Mit 3, lirc !P('S 4i, io t 'J-Oi: M, W SOl ,P ,!',' bei StlUltÖ lliulofltltl jiiuiP, vn !wii"... Pimfnrtotfclii. Dcc tslllll'CC .u (Srwiile--. ..... n- Clnnflfi, TiiBciir l"r vcv'rn ,ul'ff(!l(it, tut (fniie, ti.Üi, ubciu)..60i. aouialcit, ö t nie litc. f - i SiMhlwiciielii, tfrutc für. J- inimina Wniclxl, ötale tut l-'a yiule .iu'ienciii, Uifimo iiic .-c .uolil, Pluiii' für Win:(i'ii, cjiti'H faiict), Tutz 1.00, füllst). . . JTimntiUUlH, uiui i.V-r ?l,ias, ruimnililxa-, (finte fiir... ht-'i l5iUifüiiiio Juristen, tllfie für. 2j Vltirirnfpn. .(liile tut.. ,, 5 0, Wni,l,?, siilie für. !,',"? Vlnmuen, Mdie ir. "' P,ni,i,rn, itJiuxj, nute fur J2.25--fff.o .fiuiriii'ii, flilie für '.Siiiicniieiuiicii, Pfund für ISOlitUltllll'l' Mirn (itiinPiitn, vrme ,nr Ponies, rate für ZZ-v ßlal, (Siale für ...12.00 Juni. Omaha, 30. Rindvieh Zufuhr 10. Beefstiere heilte fest, für die Woche 25 75c niedriger. inte b,ö beste Jährlinge 12.00 13.0. Mitteln?. Jährlinge 1111.75. Gewöhnliche Jährlinge 9.50 10.75. iiiihe und Heifers heute fest, für die Woche 50c bis $1 niedriger. Gute bis beste Heifers 10.00 11.00. ttute bis beste Kühe 9,00 10.00. Mittelmäßige Kühe 8.009.00. Gewöhnliche 6.008.00. Stockers und Feeders heute fest, sür die Woche 50 100c niedriger Gute bis beste Feeders 8.75 9.50. Mittelmäßige 7.758.50. Gewöhnliche 6.757.50. Gute, beste Skockers 8.50 9.5u. Stock Heifers 8.009.50. ' Stock iUihe 7.009.00. Stock Kälber 7.509.50.' Beal Kälber 10.0014.00. Bull und Stags 6.6010.50. Cchweine Zufuhr 6800; Markt durchschnittlich stark. Höchster Preis 15.20, für die Wo che 35c niedriger, chafc Zufuhr keine; Markt heu te fest, für die Woche ,$1 niedriger. Shorn Lämmer 12.50 14.00. Spring Lämmer 15.5017.35. Shorn Jährlinge 11.0012.00. Shorn Mutterschafe 8.509.50. Shorn Widders 10.0010.75. Jd'aho Spring Lämmer 18.40. Elipped Lämmer 16.55. Ealif. Spring Lämmer 18.65. Chicago Marktbericht. Cbicaao. 30. Iluni. , Rindvieh Zufuhr 2000; Markt durchweg fchwach. Tchiueine Zufuhr 7000; Markt meistens 5 10c niedriger. Höchster Preis 15.65. Durchschnittspreis 11.4015.30. Schafe Zufuhr 9000 ; Maikt schwach, $1 $2 niedriger fur die Markt ;,-,rs St. Joseph Marktbericht. , St. Joseph, 30. Juni Rindvieh Zufuhr 100; Markt fest. Schweine Zufuhr 4500; fest bis 10c niedriger. Höchster Preis 15.60. Durchschnittspreis 1 4.60 15.35. Schafe Zufuhr 50; Markt 5c niedriger. Kaufn s sslty Marktbericht, lansas City, 30. Juni. Rlndvielj Zufuhr 100; Markt normal. Schlueine Zufuhr 500; Markt fest. Höchster Preis 15.65. Durchschnittspreis 14.5015.50. Schafe Zufuhr 1000. Omaha Getreidemarkt. Omaha, 30. Juni. Harter Weizen Nr. 2 235238 Nr. 3 231233 Weiszes Coril Nr. 2 169 170 Nr. 3 169t4170 Nr. 4 169169i3 Nr. 5 168'2169 Nr. 6 168 168i2 ' Gelbes Corn Nr. 2 168 169 Nr. 3 16812169 Nr. 4 168 168iz Nr. 5 16712163 Nr. G 1671671a Gemischtes Corn Nr. 2 168 169 Nr. 3 1682 169 Nr. 4 1681681 Nr. 5 1 67 M 68 1,2 Nr. 6 167 1684 3 , Weißer Hafer Nr. 2 69 70 Nr. 3 691269 Standard Hafer 6'J 691 Nr. 4 681269 Gerste Malzgerste 110115 Futtergerste 100108 Roggen Nr. 2 221227 Die Milch der frommen Tcnku?z5 art ist bei vielen Menschen ebge- rahmt. i V "-i . , mfp&i&k- , V