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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (June 30, 1917)
r-'"-J,''A-'i vi"'i'f-ii"Ti'i TSzNcht Craäiia Trn?e V ffitmm Wer Rratteinsatz an den l Schwierigkeiten bei Feststellung der Sahlenstär 5en. Kritik der beiderseitigen Berichte. Das Schicksal eines j)rovinzneste5. Ein Angelpunkt hitziger Kämpfe. ts7stä in dich Sbkyt noch je J& i weilen am schwierigsten fejtjuK-Ccn gewesen ist. war der Kiafteinsatz. der bei den derschiedenen Kämpfen und Schlachten stattgefunden hat, die Heeres, stärken, die sich bei diesen Aktionen gegenübergestanden haben. Hieran sind verschiedene Umsiciiwe schuld. Für's erste vermeidet es jede Partei, und zwar je länger je mehr, ihre bei einer Opera tion beteiligte Truppen.zahl in den esst ziellen oder offiziösen Berichten zu rien nett oder auch nur die Meldungen so zu gestalten, daß hieraus die Truppedetei ligung und damit die aufgewendeten Zahlenslärken rekonstruiert werden tönn ten. Dazu kommt, daß beim Ansbruch des Krieges und bei der Ueberfiihrunz der Heere aus der FriedenZgliederung in die Kriegsgliederung durch die Einstcl lung von Reserve-, Landwehr- und Landsturrntruppen und ihre Zusammen fassung zu Reserve- und Ersatzeinheiien eine solche Umwandlung in den sonst be kannten und gemutmaßten Formationen kingetretm ist, die es außerordentlich schwer, fast unmöglich gemacht hat, Kauernd auf dem laufenden zu bleiben. Sodann sind während der langen Dauer des Krieges mit den rieuausgebildeten Truppen nicht nur die schon bestehenden Formationen, Korps, TiLifionen usw. ausgefüllt und in ihren durch ßteseckns und Kcankenderluste geschwächten Be ständen wieder ergänzt worden, fondern man bat unter teilweise starken Organi saiionsänderungen ganz neue Heeresein heiien geschaffen und die bestehenden in ihrer Zahl vermehrt. In dieser Be zichung sei hier nur daran erinnert, daß die deutsche Division, die ursprünglich einen Bestand von zwei Insanteriebri- gaben mit je zwei Regimcniern gehabt hat, bei Neuschöpfungkn und sonst auch in eine solche umgewandelt worden ist, die an Infanterie nur noch drei Aegi menier zählt, denen man aber eine der hältnismäßig starke Artillerie und zahl reich: Maschinengewehre beigibt. Es sei aber auch daran erinnert, daß je nach Umständen , ganze Einheiten aus der Front zurückgenommen und in Retab lierungsquartiere versetzt worden sind, gar nicht zu sprechen von den Bersetzun gen und Verschiebungen von einer Front zur andern, aus einem bisherigen Cvt rationsgebiet in ein neu entstandenes, die gar nicht immer nur ganze Heeres cinheiicn betroffen haben, sondern auch Cemsijtlte Truppenteile. Bei dieser Mannigfaltigleit der Neubildungen, Umformungen und lokalen Verschie bungen ist es auch ein höchst Problem tisches Unterfangen, aus Verlust und Gefangenenangabkn nachträglich eine Ordre de bataille konstruieren zu wol len; das schon aus dem Grunde, weil in diesen Listen, eben um dem Gegner keine Anhaltspunkte zu bieten, Wohl der Truppenteil angegeben wird, nicht aber die Zeit und der Ort des Todes, der Verwundung oder Gefangennahme. Es ist eben in allen diesen Beziehungen nicht mir, wie ti 1866, 187071 und auch noch 187778 gewesen ist, wo die Hee- resleitungen in ihren Berichten viel we Niger zurückhaltend gewesen sind, ' die Kriegsgliederung sich von der Friedens gliederung nicht stark entfernt hat und wäbrend der Kriegsdauer kaum geändert wrr:en ist. Neben onderm wird in den beidersei tigen Berichten als ein Hauptergebnis der Schlachten und Kampfe zwischen Ler.1 und der Cuippe der große Kraft einfatz und Krafwerbrauch hervorgc hoben, den beide Gegner zu leisten ge zmungen worden sind. Tabei weist die deutscht Berichterstattung darauf hin, daß der große britische wie französische .rafteinsat zu den erreichten Erfolgen in einem grellen Mißverhältnis stehe, während die Ententeberichte besonders den Verbrauch an strategischen Reserven unterstreichen, zu dem die deutsche Hee resführung durch die britischen und französischen Offensivoperationen nord lich der Straße von BoPaume nach Cam brai und östlich von Soissons nach Laon wungen worden ist. Nach der deut n Auffassung find von der britischen .'Ji'ffeitung schon Anfang Mai etwa 4t TidisioLen eingesetzt worden, wovon 12 T!vijj zum zweitenmal. Von der französischen Seite hat man volle 53 Divisionen in den Kampf geworfen und im weitern Operationsverlauf noch auf frische Reservedivisionen gegriffen. Alle diese Streitkräfte haben vor den deuisch'n Linien unverhältnismäßig starte Verluste erlitten, so daß einzelne Divisionen als fast ganz aufgerieben, ".den bis zur Hälfte oder bis zu einem Drittel verbraucht angesehen werden Zön ren. Für den deutschen Einsatz und Verbrauch wird von der Gegenseite fol, ende Rechnung aufgestellt. Deutschland baü. Anfang 1S17 an den verschiedenen Fronten etwa 219 Divisionen auf den deinen, was gegenüber dem Jahre 1516 einem Zuwachs von rund 40 Divisionen gleichkommt. Hiervon standen bei Be ginn der britisch-französischen Offensive an t j Westfront 143 Divisionen, wäh ter.a die übrigen 76 Divisionen sich auf die russischt, die rumänische und die a . ceoonrebe Front verteilten. An ftrate eichen Reserven verfügte man über rund .7) Divisionen. Infolge rer britisch frsvzsiücke Osftnnve dat man von di'sen Nqerdea anfänglich 33 Tmmo nen und dan noch mehr nbrauien r:rt, so dß eigentlich ur noch fünf D ??nok völlig nnbcrökrt sind, Hier !L kkrnrnt. daß noch vielfach in der Pi USit, im LrtoiS und in der Ehampagne verbksuchtt Tiv'üonen gegen solche an tau D?utÄschnme mgetauZcht n. ton sd, bei denen Vk Abnützung eine wmiger starke gewesen ist, ober gegen scckhe, die eine gewiss Ntablierungrzeit hmkr sch hatten. ZHimmt man die jetzige Divisionsstärke durchschnittlich zu 10,000 bis 12.0(10 Mann an. so kann man leicht errechnen, welche Ctreiterzah len in den genannten Kämpfn engagiert sind und weicher ktraftverbrauch statt gesund hat. Wie schon aus den einfettenden Er örterungn hervorgcht, kann ei sich hier bei nur um ganz appiorimaiioe Zahlen handeln, auch muß die Verantwortlich keit für ihre Richtigkeit gänzlich den- '"'jL-jfaR8 CWy f t -.1 jfTß J &L-(A vVC 1 naiifYwXGr-- m. I J l s j Wß)Xil ( Klsl. "T?Kj't . lin VW o7 1 H 2L.- 2V -'s . L-).: . .'. jpva. V I rtW-xftv r -v"-' SXVl 8sXl iJ c-. -J -- chV, 0if Na Qejwji, jlsnvävi 3A0N,Lpp,s. f soucyieXK" f Ä rw li VbiPv . . I t V 4 ' l mm 11 ISrS Hl 't-' o oft j fi3ineV r nA vi"y wVr'1 v rrtnt o VT3 -l ' JojO"f o SkZ1 öoissoriMTB'!. lVijCSr Tcr Aienc Abschnitt. . i . s " V, vft- J. j? ' ' " ! ' ..-1. I Mv.HN1 j yr.::--j-f,vm'-A. . . t . ! ,.' " r .,V , : X N ' s z V? . ' ' ! . jr i; 'j, i , y, -v l' ' , xxrWSg 4i'1: """x. juw ' ; L- V: . . . . V . v ! 5 ...4? vlt. ,1 -r? ' ' ) 'r ' V " C ?Z. i i? li; . " ? A 4iV-.V;Vr W i y l i, V . " 'I f ' v V ? 5 h. ? "W ' v ' ' r A V , Jt j Yl f i ' , i -. Lf, ' 1 v r ' , ' ; 0.W M-v-. , f v c ,,.-., , ä.' -W" AV. ''M Ä i t k' , ' .7! . -r r. - 'j " f f f ? i- 4 - ' S ' ' .rjr-M? ',- j x -' " , - 1 --v v" . r - 1 vx ?. -s' V :Vv, ; - i y j , w V?-i',5.- - . ? - S - - ' ..'- f ' V s ' H . tu Z - ''''..-' ""'"C: 4 I . a - -rv- -4 .1 ' ' & ' T y e- .4 ir,'! f " m Ji -4), 5'- Zenigen überlassen bleiben, die sie aufge stellt haben. Besonders skeptisch sind immer die Toten und Verwundetenan gaben aufzunehmen, da ihr Betrag an fänqlich nur auf einer oberflächlichen Schätzung beruhen kann. Auf dem westlichen Kriegsschauplatz bat. wa übriqens auch für andere Fronten zu konstatieren ist, die rnfanu ristische Tätigkeit mächtig abgeflaut, so , daß in fast allen Abschnitten vom Meere , bis zur Schweizer Grenze nur Artille rietätigkcit geherrscht hat. Immerhin muß man sich nicht vorstellen, daß der Jnfanteriekampf gänzlich ausgeschaltet ist. Im eigentlichen Operationsgebiet ist es beispielsweise im Aisne-Abschnitt. am Ehemin-des-Dames. zwischen Braye en-Laonnois und Caronne sowie östlich dieser Ortschaft, dann ober auch in der Champagne am Mont Cornillet und bei Moronvilliers, ebenso im britischen Ab schnitt nördlich der Straße Bapaume Cambrai zu verschiedenen infanteristi schen Unternehmungen gekommen. Nur tragen alle diese Aktionen einen eng loka len Charatter und sind Unternehmungen persönlichen und örtlichen Impulses und nicht solche eines planvollen Zusammen crbeitens großen Stils. Das ganze Bei fahren liefert den besten Beweis für den enormen Krafteinsotz und Kraftver brauck, den die April- und Mai'chlach' ten hüben und drüben beansprucht und verursacht haben. . ' D!e Gespensterstabi. Von Tr. as Osborn. An den letzten' Häusern des Torfes Tanizy biegt der Mg scharf um die Ecke, und wir sind in der Londoner Vorstadt von La Feie. Eine menschen leere Straße führt zwischen furchtbar zugerichteten Häusern schnurgerade nach Westen. Auf diesen Zugang zur Festung prasseln die Geschosse der Franzosen mit besonderer Vorliebe. Kaum ein Gebäude ist verschont. Manche sind nur noch ein wüster Haufen von Splittern und Ge bröckel. Der gewaltige Luftdruck hat ganze Täcber abgehoben und herabge stürzt. Rechts und links ist alles zer stampft und geborsten. Aber das ist nur der finstere Prolo gus zu der Tragödie, die jetzt anhebt. Wir überschreiten die Brücke eines Gra bens, passieren ein Tor, und sind in La FSr selbst. Ein Grauen öffnet sich, dem wenig vergleichbar. Was uns um fängt, war einstens ein Städtchen voll alttNümlicher und malerischer Heimlich keit. Eine der nordsranzösischen Siede lungen, die sich in die Stingmauern und Wälle der kleinen Vaubanschen Festun gea klemmen, mehr Füllsel der Bastio nen als Gebilde von eigener Geltung. Die Enge des verfügbaren Bodens ließ schmale, gewundene, winklige Gaffen entstehen, zwischen denen der Stolz d Bürger dann doch Raum für einen freien Platz von gravitätischem Umfang schaffte. So blieb La Ferö, ein Pro dinzneft von krausem und nettem Beha gelr, kaum mehr als fünftausend Bewoh ner zählend, durch die Jahrhunderte. Der Krieg schien daran dorübergebraust. Die Franzosen hatten es Anfang Sep tember 1914 geräumt, nachdem sie die Forts draußen gesprengt hatten, un) zwischen den Einheimiscben urd der deutschen Besatzung hatte sich im Laufe der Jahre erne sanfte Vertragl!crke:t ent wickelt. Da kam, eben jetzt. iuch für La Fre die Zeit dek Ent'etz,nZ. i ist dafür gesorgt, daß flicht? verschont bleibt Mit blind Wüt fsbrer die Erana ten ihrer 'genen Ztwr.ikatt ruia Tag cu8 T:z m ia die Ttavt. Die Be Trümmerstatten bei Arraö. völkerung ist verschwunden. Man blickt I durch die Straßen, um die Ecken, in die schluchtartigen Durchgänge keine Seele. Kein lebendes Wesen. Kein Mensch und kiin Tier. Man hatte mir gesagt, ich würde nur noch Hunde und Katze antreffen. Aber auch das stellt sich als Uebertreibung heraus, auch die Katzen und Hunde find auf und davon. An den zerschossenen, aufttaffenden Häusern hängen noch die Schilder, die vom Leben erzählen, hängen oft an einem Nagel mühsam noch lim!d. ober sie blicken auf Siummheit und Tov. Wie eine Halbinsel ist die Festung in die Niederung der Oise hineingehen,!:, seltsamerweise mit der Front nach We ften, so daß sie nun der deutscken Be wegung als vorgeschobener Stützpunkt dienen kann. Sie schwimmt gleichsam im breiten ylußtal und ist von Kanälen, von Gräben, von Wasserarmen durch zogen, daß es fast venezianisch anmu tende Partien gibt. Da gluckt es und plätschert es. Gleitet ein Nacken heran? Hantiert eine Wäscherin? Nein, nie man naht; kleine Wellen nur, vom Winde bewegt, schlagen gegen altes Ge stein. Die Sonnenhelle des Ostersonn tags ist längst wieder gewichen. Graues Gewölk, lief herabhängend, zu Fetzen zerrissen, jagt über La Fre. Ein Sturm kommt angesetzt und spektakelt und pfeift und heult durch die leeren Häuser, durch die leeren Zimmer, durch die leeren Fensterrahmen. Es poltert und wackelt und stöbnt. Auf dem Pfla ster ein wüstes Durebeinander, Glas scherben ohne Zahl, Steine, Ho'zstücke, Hausrat, von platzenden Granaten ber ausgeschleudert und in der Straße her umgewühlt. Aus einem Laden, in den ein Loch geschossen ist, sind Rüschen itni Kartons beraus-zerollt. Dazwischen ruht friedlich gebettet, in Blindgänger. Nickt weit davon liegt vor einem ehe maligen Modegeschäft eine lächerliche Puppe quer über dem Weg; ein geschnie gelier Herrenwachskoxf mit rosigen Wangen stiert uns an. Das Heulen und Aeckzen des Windes will nicht aufhören. Ich muß plötzlich an eine ganz ferne Welt denken, an das Geheul unb Gewimmer, das Mcr. Rein hardt einmal in Sirindbergs Tcheiier Haufen" durch den hohlen Kamin fegen ließ. Ein Haustor fällt dröhnend ins Schloß. Ist da jemand? Schweigen ist die Antwort. Fenster klappern auf und zu. Doch noch ein Bewohner? Nein. Nichts! Als wenn Geisterhände das alles bewegten. Wie zum Hohn flattern grüne und gelbe Confetti-Pa pierstreifen durch die Luft, hängen sich in losen Knäueln an zerbrochenen La reinen fest und lassen ihre Enden wie spukhaft! flehende Arme herumfuchteln. Weiß der Teufel, wo das Zeug sich los gerissen hat. Man meint. Gespenster hätten in der vergangenen Nacht in La Före Karneoalsorgien gefeiert, kichernd über die heransausenden Geschosse, die ihnen nichts anhaben konnten. Zur Seite, ein wenig zurückgebaut, ein epheuumranktes Haus, eine Idylle in der verzerrten Vollheit ringsum. Ein Horticulteur et Fleuriste' bat hier ge wohnt. Er war vielleicht befreundet mit dem Apotheker drüben in dem Pracht vollen alten Fachwertbau der Phar macie Centrale" mit dem vorgebauten, mächtig ausladenden Obcrstockweck, das an der Ecke ein gefundener schwerer Balken stützt. Zwei französische Spitz weggestalikn mögen das gewesen sein. J,tzt sind sie fort, sind ihre Häuser ver, cdet, gusgkstorbea, und warten, bis auch an sie dik Reihe kommt. Der Stolz des Ttädichenz aber war W Esplanah, mit ihr: stattliche Ge Wildert aus dem achtzehnten Jahrhun dcrt, den Barockkasernen und der be rühmten Artillerieschule von La Före, in der Navoleon I. als junger Leutnant stand. Wie munter es bei diesen fran zösischen Artilleristen zur Rokokozeit zu gegangen ist, beweist ein Werbeplakat aus dem Jahre TM, das ein deutscher Offizier aus einem zusammensinkenden Gebäude rettete. Vvig ä la Wie jennesse" betitelt sich das zierlich ge druckte Blatt au der Offizin des Wei sters Rocher, in RoDon, und es verheißt allen denen, die Luft heiben, in die Kom pagnie des Monsieur de Richoufftz auf Schloß Nauchelles bei Ncyoa einzutre ten, ein Leben voll eitel Fröhlichkeit mit Tanz und Ball u::d Kegel und ande ren Spielen. Ils sont avertis que ce Regiment st c'lui d a Picards, l'on y dnnee troi fois iar Kcmaine, on y joue avec Bat toirs deux folR, ft le reste du temp (st f-mployfe fcux QuelUs, aux Barrens k faire des armff. Les plaisirs y rf-irnent, tous les Foldats ont la haute paye." u. s. w. Und schöne Burschen wollte Herr de Richoufftz in seiner Kompagnie: II recompenfeera ceux qul lul araen erotit de btaux horames." Jetzt sind alle diese militärischen In stilllte von Tresfern und SplitterA r fetzt, uns aus einem alten Toreingang spült das Ueberschwemmungswasscr der Oise über die Esplanade. Denn ganz La Före ist nun von diesen Fluten dicht umflossen. Vom weit vorgeschobenen westlichen Teil dn Festung übersieht man die meerarlige Fläche ringsum, die sich im Norden userlos zu verbreiten scheint, wo der Sevre-Bach, dessen Gewässer sich wiederum gewaltig ausgebreitet haben, in die Oise mundet. Das .Hornwerl" wird dieses fortarlige Endstück der Fe stunz genannt, weil t sich ihrer Stirn wie ein Horn ansügt. Ss stößt schon an den Kanal, der das Tal westlich be grenzr. und an dessen anderem Ufer jetzt die französischen Schützen lauern. Auch hier alles toi, auszestorben. leer. Ein samkeit in der Runde. Aber wenn der Franzose drüben darum etwa glauben sollte, die Festung und Stadt seien sür ihn leichte Beute, so irrt er sich. Er hat es schon LUsgePiobt. mehrmals, daß das ein Irrtum wäre. Unaufhörlich beschießt er die Werke, de Häuser, die Fabriken om Bahnhof, die nur noch ein Gewirr verbogener Eisenstangen sind; an drei tausend Granaten hat er kürzlich allein an einem Tag! herübergefunkt. Dann ist seine Infanterie wiederholt ange rannt, in dichten Kolonnen, in vielen Wellen hintcreinander. Aber mit einem Schlage, wie aui dem Boden gezaubert, waren die sächsischen Landwehrmänner ur Stelle, denen die Verteidigung von La Fe-re anvertraut war, und mit schwe ren Verlusten fluteten die feindlichen Massen zurück, ehe sie auch nur daran denken konnten, das starke Hindernis zu überwinden, das ihnen der angeschmol lene Kanal entgegensetzte. Wir wandern zurück, durch die Fe stungswerke. durch die Stadt. Immer noch kein Mensch zu sehen. Die Wol ken jagen, der Wind , heult wie vorher. Jetzt klatscht uns auch noch Regen ins Gesicht. Wieoer knarren die Türen, klappern die Fenster, von unsichtbaren Geisterhände bewegt. Doch sieh da tinten kommen zwei Soldaten. Sie tragen ine schwere Rolle Stacheldraht. Un der eine halt in sei mr Linken einen ufgefpagntca zer fchlissenen Regenschirm! Menscbenskino, maS machst Tu denn . damit ?" fragt ihn der Offizier, der nc, ben mir geht. .Nu. 'i räznt doch'' antwortet und grinst übers ganze Eesicht. 'lind envurg if W4 .' A ,. ; i X ' , , .. , i . f'i, V iV" 'I -5, i , ?v H, r s m I ' a . . l 'i,A'--: . ; ', " j 4 '4 t.. "': f . it. t, s'll 5 ' t ' tl m . 3 I ""Yt i i . -1 , , , r ' i . ?-. - -v ' v -t K - A H.. 6 4 ' A - ' , '-V ' " u ' ' - Jl1, ' -tr-i - V , 'T -Tt7 ' ' , " ' -WTtfJ 'mc''j ut- ' , , " 1 ' l-tf-is ' ' v . -i - " f- -"LJjZ.""." ', , j'tx , rv ti" - s '-' fc " 't ': . -:r .r.-:. Tas Rathaus in Arras. 'H-.' ' ' - 'iTT-'W . ,J -WX? ..V.- - : j, v li ' ' . -j ''. ':'-f . 'VV ii)'f" us"',' b t , h ' -""-,, U ff . - vV;7 y ; 's.'-, f . tJ-yi : 9 ' if JF ' - - Nsj "' : ; ' 1- " V V Jt fj? ' X ' . ,v, ; i; & '-"4? '. x y ! M .': t i, i -i. r. ; y.s .w. - f'i 'J' f f i'l - A 1 ' ' -- ' ' . ;nA. ' 7 iA X, V -sX HS i ! l I ' :Am4ML ' r ' " 4 ' t. rT i t 'r- , t ' " i ; . 5 , 4 ' : I ' ifi f j 5 '. ' u f t l ' y - X " ' : if i i : ' ,y ; i -' , ' ' ?,; - tj , ,. - ' t lJ ' . - , ' t ' " y' '9 c i . "-' r v Z 5 . i t k .-)$ : . . i? .lV jf ; - :v..s.V;?4;v. .'-a- Im. w-V " r , ' r,?' t t f t 5 ' ''s- ' V' $ , p ? if"i?fjs ' "K" J 1 ". 's ' ...'..'' 4 . , ' f 'j. :s' fy ' ' ' V 4 : " ,t r - -' C'A''-f:: .v , k r ? . . - - . ' i ' . i' : ' ' sVtK' , t . t& f ', 1 "' " f tf Ij, , Tas Trümmerfeld von Baupanme. So beschwört ein sächsischer Land wehrmann zwischen Granaten und Schrapnell! Spukend Gespenster. . An der Gife. Von Tr. Biaz Oeborn. Südöstlich St. Ouentin. Dem Zentrum der neuen Linie fcrn ich hur nahe, die das dcutsck)e Heer vom Artois her bis zur Aisnc bei Vailly zog. Rings dehnen sich kahle Höhenzüge, in deren Falten sich versteckte Dörfer jchmie gen. Es ist Ostersonntag heute, und zum ersten Tllale leuchtet vom klaren Himmel frühlingshafter Sonnenschein. Gestern tanzten im Sturmwind Schnee flocken über das Land; heute strahlt eö in feiertäglicher Schönheit. Wie eine Verheißung wäre das, wie eine Berkün dung der Rückkehr von Vernunft und neuem Blühen in der Welt der Menschen wäre das. wenn nicht über die weit, hin gelagerten Feld und Weidenrücken immer und immer noch die Wutstimme der Geschütze brüllte, die nie mehr der stummen will. Niemand hatte heute Zeit, niich zu führen, und so wandere ich allein über die GraS und Erdhänge. .Mutterwmd a kleine", wie der Volksmund sagt, durch riesengroße, menschenleere Einsamkeit, aus deren verborgenen Winkeln das un sichtbare Grauen oussteigt. Nichts Le beiides sehe ich auf diesem Osterspazier. gang ohne Hoffnung, nicht einmal einen schwarzen Pudel. Der Teufel, der über dies Land Tod und Vernichtung säet, nimmt keine faßbare Gestalt on. Nur sein Geheul und sein satanisches Knur ren tönt durch die Lüfte. Man hat mir den Weg angegeben. Jetzt kommt die Höhe. Sehen Sie sich ein bißchen vor. die Stelle wird vom Feind einaefehen." Jetzt kommt die Straßenkreuzung. Da nehmen Sie sich auch in acht, die Franzosen funken feit gestern in dem Winkel herum." Dann on dm Fort Mayot vorbei, da? zur Festung La Ftte gehört Die Fron zoscit selbst haben ks im Spätsommer 1914 zerstört. Nun immer weiter, durch ciufgeweichtkZ, scblammigeS und sumpi, ges Erdreich. Mitunter knallt es aus unmittelborer Nähe erschreckend auf. Teutsche Batterien haben sich irgendwo ingeqraben. Bis ich auf einem erhöh ten Punkte angelangt bin, wo sich der Beobachtuisnzposten gngesiedelt hat. AuS einer dunklen Erbhöhle kriechen ein paar uniformierte Troglodyten her der: der junge Offizier und feine Leute: Sonntagsbesuch'. , Das ist endlich ein, mal eine angenehme Abmechsluna, Bis her ab ti immer nur die ine Abzoechs lung in der Eintönigkeit hier oben: wenn die Kerle drüben hier hcrumstreuen. Soll mich nicht wundern, wenn wir gleich wieder was aufs Dach kriegen." Vorsichtig kriechen wir auf dem Bauch on den Höhenrand und lugen hinüber. Der blutjunge Leutnant erklärt die Lage wie ein lter Generalstäbler. Sehen Sie," sagt er, als der Krieg ausbrach, war ich Unterprimaner. Dann Not ezamen und gleich heraus. Ich kenne von der Welt ur Gymnasium und Krieg. Sonst nichts." Wie eine Reliefkarte liegt das Kampf geländi vor uns. Die Hügel auf unserer Seite fallen nach Westen hin ob, und im Grunde schimmert ein breiter Streifen. Das ist der Wasserlauf der Oise, der in seinen große Windungen hier auf eine Strecke von etwa zwölf Kilometern ein mal die Richtung von Norden nach Sü den annimmt: von dem Torfe ffleithin court, wo er von Nordosten aus der Ge gend um Guise herkommt, bis La Fbre, wo er dann wieder nach Südmcsten wei ter strömt, der Seine zu. So fügt sich der Flußlauf an dieser Strecke etwa den deutschen Frontstellungen ein, die jetzt in einer wesentlich nordsudlich gebenden Geraden den früheren weitläufig nach Westen ausladenden Bogen abkürzen. D! Bett der Oise bildet dabei eine breite Niederung. Zwischen den ce schlangelten Armen des vielfach geteilten und verbundenen FlusseS und dem Ka nal, der ihn begleitet, um ihn weiter nordwärts mit der Sambre in Bezie hung zu fetzen, ziebt sich sonft sumpfiges Wiesenland hin. Da alles aber ist zur zeit weithin überschwemmt, die Regen güsse der letzten Wochen und der getaute Schnee haben da ganze Becken zwischen den einrahmenden Hohen Mit Wa er ge, süllt. Nur ein paar Gruppen hoher Baumkronen oder kahler dünner Stamme oder ein paar winzige Jnselchen heben sich dunkel von dem hellen Spiegel ob. Das ganze Tal ward ein einziger, bis zu zwei Kilometer breiter, bis zum Rand vollgelaufener Festungsgraben, der un, sere Linie schützt. Die steil ansteigenden Plateaus am rechten, westlichen Ufer der Oise sind dem Feinde überlassen; ober der Franzose, der nachiastend bis hierher vorgefühlt hat, sieht sich nun vor einem oewalttgen naturlichen Hindernis. Im hellen Sonnenschein liegen drüben die Trümmer der Dörfer, die sich am Talrand folgen: Aloineourt, Moy. Ven deuil. Tracern. Hock, ragen über sie em per die Kuppeln der Forts Lendeuil und Liez, die wiederum zu den vorgeschobe nen Posten der Festung La zahlen, Und zwischen Dörfern und yortkuppcln zieht sich die- baumbestandene große Straße La Fen St. Ouentin, der Oise , parallel, nach Norden. Tort wollte sich gestern, erzarni der reunianr, ein mun teres Leben und amieen eniwiaein: aber unsere Batterien störten daS Ver gniigen." Er ist ein Anielpiinkt mieia Kampfe geworden, dieser Teil des lieblichen Oise Tals. Das Artillerieduell geht hin und her. Auch die feindliche Infanterie hat sich schon heragcniack!t, aber nur blutige Köpfe gebolt. Unaufhörlich suchen fran , zösisckie' Flieger durchzubrechen, um das Geheimnis unserer neuen Stellungen zu ariinoen. Weiter zurück nach Osten hin, ein tii!ig Stück hinter unserer Front, beobackletk man vor einigen 2a ptn, wie in dr Nähe vonPouilln-sur Serie ein JlugZ'uq landete, das alsbald von seinen abgestiegenen Insassen zer stört wurde. Eine Hnsarcnpatrouillc streifte alebald die Gegend ob und fand zwei Franzosen in einem Gehölz ver steckt. Nicht weit davon auch ihr Mit gebrachlce" zwei Körbe mit je vier Brieftauben, die bestimmt waren, gute Kunde zurückzutrage,!. Das Bild der Landschaft ist so schön. Doch ohne Unterbrechung hämmern die Gcschüne hinein. In der ungewohnten Helligkeit flimmert und zittert die Luft. Aber es ist, als wenn sie nicht nur vom Lichte und dem aussteigenden feuchten Dunste der Oise-Niederung zitterte, son dein vor Erwartung d-r neuen Gewalt probe zwischen zwei Völkern. Endlos nach Norden hin, endlos nach Süden hin tobe Lianoncn und Haubitzen, Bald werden die feindlichen Sturmtruppen wieder verbrechen in dichten Reihen, um den deutschen Panzer zu durchlöchern. Wird cs endlich der Entsck)eidungs!ampf, der Endkampf sein? Meine Zeit ist um; ich verabschiede mich. Der junge Leutnant aber und seine Leute liegen weiter auf dem Bauch am Höhenrand und lugen nach Westen. L1!e der erste Rontanew auf den Zarenthron knin. Die Abdankung des Zaren NilolauZ II. ist ein neuer denkwürdiger Punkt auf dem Entwicklungswege des Ge schlechtes der Romanow, da in den bis her 304 Jahren seines Thronbesches so manchen gewaltsamen Umschwung mit machen, so viel Blut vergießen und so oft den Äiord in seinem eigenen Hause entdecken mußte. Am 21. Februar 1613 wurde der lyjährige Michail Feodoro witsch Romanow auf dem Roten Platz zu Moskau zum Zaren. Großfürsten und Selbstherrscher oller Rcußen, aus gerufen. Damit hatte die berühmte Dynastie Rußlands den Thron bestic, gen. Der älteste Ahnherr des Geschlech les der Romanow wanderte nach de nicht genau feststehenden Ueberlieferungen in der Zeit um das Jahr 1280 entweder ans Preußen, wahrscheinlicher aber aus Litauen nach Rußland ein. Es War , der Edelmann Glianda Kobyla, der den christlichen Namen Johann annahm und in Rußland bald eine hohe Stellung be kleidete. Die Familie der Romanow kam schnell vorwärts und wurde in den Vojarenstand erlioben; bereits Andrea? Fedor verband sich mit dem Herrscher haus der Rurik, sein Enkel, der Bojar Roman Juricwitsch, gab der Familie den Namen Romanow und vcrhalf einem weiblichen Mitglied seines, Ge schleckst auf den Zarenthron, seine Toch ter Anastasia wurde nämlich mit Iwan dem Schrecklichen vermählt. Seitdem herrsch! ein beständiger , Kampf um den Thron zwischen dem Haust Rurik und dem Hause Roma now. Boris Godunom, der im Jahre 1589 nach dem Aussterben deö Man nesstammes des Hauses Rurik als ZZar die Regierung übernahm, suchte die Ro manows mit ollen Mitteln zu vernieh ten. Ein Teil der Familienmiiglieder wurde nach Sibirien verbannt, das Haupt des Geschlechts wurde in ein 5Uo ster gesteckt und in den Mönch Philaret verwandelt. Nach Godunows Tod wur den die Verhältnisse immer verwickelter, Mord folgte auf Mord, eine Zeit lang stritten vier Parteien um die Herrschaft, bis die Bojaren endlich den Sieg davon trugen. Unter ihnen war das vornehmste Geschlecht das der Romanow und da Philaret als Mönch ichj zum Zaren gewählt werden konnte, wurde sein eben falls im Kloster erzogener, mehrmalz nur mit knapper Not Mordanschläg' entronnener Sohn Michail mit 16 Iah n auf de Thro erhoben.