Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 28, 1917, Image 1
Rein Geschäft Kann ohne Uunden bestehen Und es ist die Zcitungsrcklamo, die Kunden einbringt. Sie sön nen auf keine andere Weise Kunden erlangen. izT ff hl rfsT?nT $fn . w rf l I 1 ä P iäS '"irfl iyp. M ' ?sys 11 fSy jiw,!i-ti.j4 M, M Q ij iv I f l jv 4 yo .a a y "1 1 E 1 "t I fA .i'A'w WstterVsrZHk... Für Omaha und Umgegend: S'chZn rjairs abend und Freitag, kein Tcmpcratuttvechsel. Für Ncbraska: Schön heute abend, wärmer Im äußersten westlichen Teil; Freitag schön und gegen Abend wahrscheinlich veränderlich. Fiir Iowa: Teilweise bewölkt heute abend, Freitag allgemein schön. , , B4. Jahrgang. Omaha, Neb., Donnerstag, den 23. Juni 1917. 8 Seiten.-No. 92. Llilldmig der amerikNischen ruHen in Frankreich ein großes Ereignis! Die Amerikaner verden von Sranzosen mit ungeheu rem Jubel begnW-Die Felddienftübmzgen der Truppen beginnen sofort! Washington entzückt ilber die glückliche Landung: 1 Auch öie Briten jubeln und sind jetzt wieder voller Hoffnung und Sieges- Zuversicht; neues Uapitel der Geschichte. Amerikanische Uriegsflotte bildete sicheres Geleite! In einem französischen Hasen, 28. Lzuni. Unter lautem Jubel der LZevölkerung erfolgte die Ausschif fung der amerikanischen Truppen: Noch größer aber wurde die Begci. sterung der leicht erregbaren Frail. osen, als bekannt wurde, daß die Transportschiffe den Tauchbooten entgangen sind. Tie Ausschiffung der Truppen erfolgte im Laufe des gestrigen Tages. Auf den Tocks ahnten sie Aufstellung und mar schieden nach den vorher in Stand gesetzten Feldlagern begTcitet von Eeifallöbezeugungen der Franzosen. Felddienstübung beginnt sofort. Washington. 28. Juni. Allem Anschein nach werden sich die Trup pen des General Pershings noch vor Eintritt des Winters im .ugelregcn befinden. Vor mehreren Tagen hieß es. bafe- die amerikanischen Truppen Stellungen zwischen der britischen Und französischen Kompflinie einneh tuen würden; dieses würde etwa-in der Nähe von St. Oucntin, an der Linie Touai.Cambrai.Tt. Ouentin u La Fere sein' dort haben die Deut Y schen ihre stärkste Stellung inne, und dort war auch, wo die Alliierten ihre große Kraft eingesetzt haben, um den Feind zum Rückzug zil zwingen. (Ta die Briten und Franzosen an jenem Punkte schachmatt gesetzt worden sind. ßunger starrt den Neutralen entgegen! $n Teilen Schwedens und Finn Zands verwendet man Baum rinde als Nahrungsmittel. Stockholm, 28. Juni. In ganz Schweden hat das Vorgehen des uiu?rikanischen Kongresscs. wonach den neutralen Ländern nur sehr ge ringe Lebenömittcl aus Amerika zu. geführt werdeil sollen, große 33estür zung hervorgerufen um so mehr, da die Ernteauösichtcn in Schweden in folge der anhaltenden Dürre die denkbar schlechtesten sind. In Ska. ne, der reichsten Gegend Schwedens, ist die Ernte ruiniert. Vichfutter ist fast nirgends aufzutreibcn. Die Koffimng Schwedens beruht aus einen Sondcrsrieden zwischen Rufe land und den Mittelmächten, um dann Gcteriede aus Rußland ein. fuhren zu können. Man ist hier über, zeugt, daß genug Getreide i,l Ruß. land zu haben ist, daß dasselbe aber infolge der miserablen Bahnverhält. xiisse nicht befördert, werden kann. Auch in Finnland' ist die Lage traurig. Tie Bewohner Nord Finn. landi und des Distriktes Ulcavorg haben die Regierung gebeten, zu ge störten, Baumrinde sammeln zu dür fen," um dieselbe zu trocknen, zu mah. len und dann mit den kargen Le densmittcln zu vermischen. Es gibt n Finnland ganze Distrikte, in wel. 'chen den Bewohnern nur so geringe Mchlrationcn zugemessen werden, baß sie in keiner Weise hinlänglich sind: sie reichen nur sür ein Fünftel der Bevölkerung aus. Die Fiunlän der haben die Regierung ersucht, das zahlreiche Militär ,aus dem Lande furückzuziehen, weil dasselbe die mci. ten Nahrungsmittel für sich in An. pnlch nimnü und namentlich den Viebbestand dezimiert. Es gibt in Europa Distrikte, die kommenden Winter ohne Lebensmit tel fein werden die dortigen Be. kvokner sind dem Hungertode preis gegeben. Teutsche und österreichische S"lda tcn. die aus russischer Gefangenschaft entfloben find, erreichen Finnland in fo großer Zahl, 'daß zu deren Ein. fangen besondere Polizcimannschaft uuaeboten wird, ' sollen offenbar die Amerikaner für sie in die Bresche springen,) Pershings Truppen haben wnh. rcnd der Monate, die. sie in Mexiko verbrachten, sich im Schützengraben, krieg geübt und sich der Kampsiveise der Truppen der Alliierten angepaßt. Hiesige Militärs sind der Ansicht, daß die Truppen kampfgeübt sind, uin mit ihren französischen und bei tischen Kameraden gemeinsam den Teutschen erfolgreich die Stirn ine ten zu können. Uin sie mehr feucr. fest" zu machen, werden die gestern eingctroffeiien Truppe jedensalls mit den Franzosen und Briten ver mischt werden, spater aber nach er folgtem Nachschub anderer amerika. nischer Mannschaften ihr eigenes Kommando haben und ein geschlossn ncs Ganzes für sich bilden, Und dieser Nachschub wird so schnell wie es angeht, erfolgen. Wann die nächsten Truppen aber das ameri kanische Gestade verlassen werden, wird nicht angegeben. Sicher ober ist. daß nachdem alle verfügbaren Regulären in Frankreich gelandet sind, die Ntionalgarden an die Reihe kommen. Die neue aufzuslel. lende Armee dürste kaum vor Früh jahr soweit ausgebildet sein, um nach Frankreich geschickt werden zu können. Eine große Leistung. Das glückliche Eintrcsfen der Per-shing-Mannschaften in Frankreich wird in hiesigen Armee- und Marine, kreisen als epochemachend hingestellt. Es war eine gewaltige Aufgabe, welche an dqs Marine, und Militär departement die größte Anforderung stellte. Als der Befehl an General Pcrshing erging sich bereit zu lial ten, ging er mit seinem Stäbe sofort an die Arbeit, um die Einzelheiten der Expedition auszuarbeiten: aber die Sache war nicht so leicht, denn es galt schier unüberwindliche Hin dernisse zu bewältigen. Es mangel. te an Schiffen, während feindliche Tauchboote zahlreich waren. Diesen aus dem Wege zu gehen und seine Division nebst Ausrüstung und Nah. rungsmitteln glücklich über den Ozean zu bringen, war keine kleine Aufgabe. Er fand aber bei dem! Marinedepartemcnt große Unterstütz, ung. Kriegsschiffe blieben den TraiisPortschiffen von der Zeit ab, als sie den amerikanischen Hafen der ließen, bis sie in den französischen Hasen cinsuhreu, zur Seite, Jit einer kurz gefaßten Depesche wurde gestern das Staatsdepartement in Kenntnis gesetzt, daß die amerikani scheit Transportsschiffe an der fran. zösischen Küste eingetroffen waren. Anfänglich wollte man diese Nach richt nicht der Öffentlichkeit über gebe, schließlich aber tat man es dennoch, zu wichtig war die Neuig. keit, um sie den: amerikanischen Vol ke lange vorzuenthalten. Tie ge naue Beschreibung der Meer.esfahrt dürste gegen Abend hier eintreffen. Generalmajor' Siliert, der die Ex pedition leitete, hat T fen st auf Kuba, den Philippinen und in China gese hen; er ist 53 , Jahre alt und ein tüchtiger Soldat, der sich namentlich als ührer von Genietruppen ans gezeichnet hat. Admiral Gleavis befehligte die amerikanischen Kriegsschiffe, welche die Transportschiffe begleiteten, lieber die Zahl der 'Krirgsschisfe, welche die Begleitung bildeten, und die Zabl der gelandeten Mannschaf ten verlautet bis jetzt immer noch nichts. Das Krieg sdcpartement mag dieselbe später bekannt machen. Briten freue sich. London, 28. Juni. Ganz Eng. land ist vor Freude über das Ein. treffen cmterikanischer Truppen inj Frankreich außer sich. Tie Times" betrachtet die Landung der Ameri kaner als ein gutes Omen voll von Hosfnung und Siegeszuversicht. Der moralische ' Mut der Briten und Franzosen wird gehoben, und die Weltgeschichte ist mit einem weiteren wichtigen Kapitel bereichert worden. Reichstag wird am .5. )uli eröffnet! Haiiptansschns, tritt am 3. Juli, 2 Tage vor Eröffnung, zusammen. Berlin, über London, 28. Juni. Wie das Tageblatt" bekannt gibt, ist der Hauptausschuß des Reichstags übereingekommen, seine Beratungen am 3. Juli wieder aufzunehmen. Die erste Plenarsitzung der Hoch. sommerSession des Reichstags, die 8 bis 10 Tage dauern dürfte, wird am 5, Juli beginnen. Ein Brite will fcMtt fiMlrflf fMttt j- w Vl Baron Muntagne erkllirt die Luft angriffe der Teutschen ans London für berechtigt. London, 2S. Juni. Das briti. sehe Oberhaus erörterte die Frage der Vergeltungsmaßrcgeln für die deutschen Luftangriffe in England. Die T-ebatte zeigte, daß die Regie rung nicht die Absicht hat. der all gemernen Forderung des Landes nachzugeben". Als Bertreier der Regierung sprach Kriegsminister Graf Derby die Ueberzeugung aus, daß man im Lande gewiß nicht dafür sei, die deutsche Brutalität nachzuahmen". Er dürfe im Namen des Chefs des britischen Flicgerdienstes in Frank reich sagen, daß für jede deutsche Bombe, die hinter der britischen Front einschlage, deren hundert hin ter der deutschen abgeworfen wür den. Mie diesen Bombenübersällen verfolge man aber' ausschließlich mi litärische Ziele. (II) Baron Montague of Vcaulicu er klärte, daß es absoluter Humbug sei, von London als einer wekrlolen und nicht verteidigten Stadt zu sprechen. Wie er weiter aussuhrtc. hatten d,c Teutschen das unbestreitbare Recht, die britische Hauptstadt anzugreifen. Man müsse das allgemein fehlerhafte System der Luftabwehr für das Ge lingen der feindlichen Angriffe der antworilich halten. ranzös. Negierung scharf angegriffen! Erhält wegen gesäkjrlicher Lage der ftanzos. .vandrldschiffahrt" derbe Zurechtweisung. Paris, 28. Juni. Scharfen Jnter pcllationen in Bezug auf den deut schen Tauchbootkricg hatte der Un. terstaatssekrctär-. für die Handels flotte, Louis Nail, Rede und Ant wort zu stehen. Er gab zu. daß die französische s Handelsmarine, die beim Beginn des Krieges über einen Laderaum von 2,500,000 Tonnen verfügte, seitdem über 3(50,000 Ton nen eingebüßt - habe. Allerdings baue Frankreich fortgesetzt neue Schiffe fast 700,000 Tonnen, während die Meldungen vgn riesi gen deutschen Schifssneubaiiten nach seiner Ansicht nichts als Bluff" seien. Scharfe Zurechtweisung. Der Herr UnterstaatSselretar ist zu optimistisch", fiel ih,n der Depu tierte Fonisson ins Wort. Die Sta tistiken und andere maßgebendere Au toritäten beweisen uns. daß sich die französische Handelsschiffahrt in ei ncr gefährlichen Situation befindet, und der Untersckretär kann die Tat. sache, daß die Regierung an die sein Zustand die Hauptschuld trägt, nicht durch Beschönigungen und Ab. schwächungen aus der Welt schaffen." Der Deputierte verlangte möglichste Beschleunigung der Neukonstruktion von Schiffen, sonst kommt Frank reich in die Lage, sich selbst nicht mehr ernähren zu können. Diese Angelegenheit ist so wichtig, daß sie diejenige der militärischen Aus rüstung übersteigt, und wir müssen kategorisch von England und unse ren anderen Verbündeten die Unter stützuug verlangen, die sie uns schul dig sind." Amerika getadelt. Zur Verteidigung der Regierung ergriss hierauf Premierminister Ri bot selbst das Wort. Er müsse ein gestehen, daß die Lage der französi schen Handelsmarine eher alles an dere als befriedigend sei, aber man dürfe auch nicht die Schwierigkei ten vergessen, die dem Neubau und namentlich den Ankauf von Han dclsschiffeil im Wege ständen. Der inAnierika weilende Rcgieruugs Kommissär Tärdicii hat einige Schif fe in den Vereinigten Staaten gc kauft und neue zu kaufen sich be müht, aber ich muß konstatieren, daß die Resultate nicht unseren Er Wartungen, entsprachen. Die Frage der Baarbezahlung, auf der die Amc rikaner bestanden, verursachte und verursacht die größten Hindernisse, und den raschen Neubau von Schis fen in unserem eigenen Lande hemmt der Mangel an Rohmaterialien und geschulten Arbeitern." Der Mini sterpräsident drohte zum Schluß der Kammer, daß er die Vertrauensfrage gestellt haben würde, wenn die De batte nicht unpolitisch" gewesen wäre. Groszer brit. Dampfer untergegangen! Die 9,035 Tonnen große Mongo lia" läuft auf eine Mine und findet 'Wellengrab. Italiens Sozialisten gegen den Urieg! Wo?cn den Frieden nd eine Ne pnblik mit einer wirklichen Bolksvertretung. Uecht der freien Uede aufgehoben! Tozinlistcnführer Dcbs ist das Re denhaltcn in Minnesota ter sagt worden. St. Peter. Minn., 28. Juni. Tie öffentliche Sichcrhcitskommission von Minnesota hat aiigeordnet, daß der bekannte Sozialislcnführer Enge ne B. Debs und ehemaliger Kandi dat für das Amt des Präsidenten der Ver. Staaten, der am 4. Julj hier eine Ansprache halten sollte, nicht spreckjen darf. (So geschehen in der demokratischsten Republik der Welt und nicht etwa in einer outo kratisch regierten Monarchie.) Neklamemacher der Freiheitsankeihr resigniert. l Washington, 27. Juni. Robert 23. Aoolcy. Vorstcber der Reklame abtcilung der Frcihcitsunleihe. hat resigniert, da seine Arbeit bis auf weiteres erledigt ist. Bombai, Indien. Der Dampfer Mongolia" von der Peninsular & Oriental Linie, ist am 23. Juni auf der Höhe von Bombai auf eine Mine gestoßen und untergegangen. Tie Besatzung und Passagiere konnten gerettet werden, doch die Post ist verloren. Der unteraeaanaene Tanivier war 9,05? Fuß groß. Rom, über Paris. 23. Juni. Die sozialistische Partei Italiens und ihr Organ, der Aoanti" in Mai. land, haben nun offen gegen den Krieg Stellung genommen. Die italienischen Sozialisten arbeiten Hand in Hand mit den einen jofor tigcn Frieden verlangenden radika len Elementen der anderen kriegfüh. rendcn Länder und gehen noch wei ter, denn sie wollen die jetzige Re gierung stürzen und Italien in eine Republik verwandeln. . Republik das Ziel. Die Exekutive der Partei hielt vor einigen Tagen in Mailand eine ge Heime Sitzung ab und stellte ein Parteiprogranim auf, das folgende Forderungen umfaßt: 1. Italien soll eine republikani sche Regieruttgsform mit einem Par lament erhalten, das aus eigener Machtvollkommenheit zusammentre ten kann, wenn immer es dies für nötig hält. Beide Geschlechter sollen das allgemeine Stinimrccht erhalten und die Volksvertretung soll nach dem Proportionssystem eingerichtet werden. Der von der 5lrone er nannte Senat muß abgeschafft wer. den, und ebenso auch die politische Polizei. Ferner sollcil alle Beschrän kungen des Versammlungsrechtes und der Rede, und Preßfrcihcit auf gehoben werden. Andere radikale Forderungen. 2. Die auswärtige Politik der Na tion soll aus den Händen des Ere kutivzweiges der Regierung genom men und in diejenigen des Parla ments gelegt werden. 3. Alle Gemeinden und Provinzen sollen vollständige Selbstverwaltung erhalten. 4. Entwicklung des latenten Reich, tums des Landes durch eine zielbe wußte Arbeiterpolitik. 5. Schutz für die Konsumenten , in Verbindung mit einer energischen Produktioiwpolitik. - 6. Das Recht jedes Arbeiters auf eine menschentvürdige Existenz soll von der Gesellschaft anerkannt wer den. Propaganda im Heer geplant. Vorläufig ist die rege sozialistische Propaganda auf die Zivilbevölke rung in den Städten und den land. lichen Distrikten beschränkt, aber spä ter soll sich auch unter die Truppen an der ront getrogen werden. Das ist der gesährlichste Teil der Pläne der ozialisten.idenn der Höchtkom mandierende Graf Cadorna hat wie verholt emphatisch erklärt, daß er in der Kriegszone keine Politik dulden und jeden Versuch, die Soldaten auf zuhctzen, schonungslos unterdrücken wird. Regiernng erhält Galgenfrist. Die Deputiertenkaminer hat heute mit 227 gegen 28 Stimmen beschlos sen, die Regierung vorläufig auf einen weiteren Monat zu unter stützen. Prohibitionsstein m als der Nahrungsbil Senatskomitee für candwirtfchaft ist zugunsten der nationalen Prohibition; nur mit wein sott Ausnahme gemacht werden. Sin heftiger Rampf deshalb im Senat entbrannt lolland befindet sich zwischen zwei Feuern! Unter AiUvendnng von Tanmschrau beMethoden muß Holland bei den Parteien liefern. Deutsche Schiffahrt hebt sich wieder! London, 28. Juni. Eine Depe sche der Times" aus Amsterdam gibt zu, daß das deutsche Lchisss Wesen sich beständig mehrt. 22 deut- fche Schiffe trafen letzte Woche von Hamburg und Oilsechäfcn in Rotter dam ein. 2 deutsche Schiffe wur den von den Briten torpediert und miniert: doch hatte dies weiter kei nen Einslud auf das Verkehrs-geschäft. Fordern Besprechung der Uriegsziele! Amsterdam. 23. Juni. Wie eine Depesche aus Wien besagt, hat das Unterhaus des österreichischen Reichsrates den Vorschlag seines Präsidenten gutgebeißen, wonach die Pröparationeil und Kricgszicle des Landes, welche die Basis sür irgend welch? riedcnsvcrbandlunaen bil. ten,, diskutiert werden jollm. London, 28. Juni. Eine Mel dung der Times" aus Amsterdam besagt, daß ein Haufen Frauen ein Dutzend Barken in dem inneren Ha fen von Rotterdam stürmten und ehwi eine Tonne Kartoffeln an sich rissen, die für England bestimmt wa ren. Tie Schiffe, die mit 11,000 Tonnen Kartoffeln geladen waren, wurden darauf unter Polizeilicher Bewachung nach dem Außenhafen gebracht. Dem Zeitiings-Korrespon dcnten zufolge ist dieser Zwischenfall nur einer von vielen. Zwischen zwei Nebeln zu wählen. Deutschland erwartete vorige Wo che eine Ladung neuer Kartoffeln aus Holland als Gegenleistung für deutsche Kohlen. Bevor diese La dung jedoch abgesandt werden sonn te, mußten 11,000 Tonnen alter Kartoffeln in Erfüllung eines Kon trakts nach England verschifft wer den. Das Volk in Rotterdam, das selbst unter Mangel an Kartosseln leidet, hörte von der beabsichtigten Ausfuhr urfd stürmte die Schiffe. Mittlerweile wird von deutscher Sei te damit gcdrobt, die Kohlenausfuhr nach Holland einzustellen, falls nicht Kartosseln gesandt werden. Sollten die Holländer dem deutschen Druck nachgeben und ihren Kontrakt mit England brechen, würden sie Ge fabr lausen, ihre Kornlieferunaen aus AmerUa zu verüeren. Washington, 28. Juni. Dem Bier wurde gestern abend durch das Senats-Ackerbaukomitee der Todes stoß versetzt. Nachdem der Unter ausschuß desselben sich darüber einig geworden war. daß der Präsident über die weitere Herstellung von Bier entscheiden soll, hat das Haupt komitec mit 8 gegen 7 Stimmen be schlössen, die Empfehlung des Unter komiteeö abzulehnen und , das vom Hause angenommene Prohibitions Amcndement gutzuheißen und dem Senat zur Annahme zu empfehlen. Doch wird dem Präsidenten das Recht gegeben, die Herstellung von Wein zu gestatten. Sollte der Se nat die vom Komitee gemachten Em pfehlungen annehmen, dann haben wir die nationale Prohibition, soweit es Bier und Whiskey anbetrifft, da, wenigstens für die Tauer des Krie ges. Nur die Herstellung von Wein wird gestattet werden. Wie aber ein Mitglied des Komitees einem Vertreter der Bier-Jndustrie sagte, ist der legislative Weg, den man vor der Annahme der Bill zurückzu legen hat, sehr weit." ' Heute begann im Senat der Kampf um die Nahrungsmittel-Kon trollicrungsBill: derselbe aber dreht sich hailptsächlich um das Prohibi tions-Amendement, resp, um-die Er Haltung des Bieres und Weins. Das Schicksal des , Whiskey ist besiegelt er ist so gut wie abgetan. Alle Aus. sichten, die Bill bis zum 1. Juli durchzubriugen, sind dahin, denn die Debatten über den ProhibitionSM satz werdeil sich in die Länge ziehen, Senatoren, die die Vorlage anfängt lich begünstigten, sind jetzt gegen die, selbe wegen der Prohibitionsklausel eingcnomen. Viele, die der Prohibi, tion unter der Maske der Lebens, niittel.Kontrolle-Gesetzgebung oppo. Nieren, werden diese Maßnahme jetzt angreifen. Andere werde das Amendcment bekämpfen, welches die Herstellung von Vier und Whiskey verbietet, die Fabrikation von Wein aber dem Gutdünken des Präsiden ten überläßt. Sie bezeichnen dieses als eine Voreingenommenheit." Muß ich ein Bild malen", sagte Senator Lewis von Illinois, wie ein reicher Jüngling mit seiner Da, me sich eine Flasche Champagner zu Gemüte führen, und der Jung, ling den Schuh seiner Begleiterin mit dem Wein füllt und ihn dann hinunterschlürft, - während es einem gewöhnlichen Arbeiter unmöglich ist, sein Glas Vier zu erhalten?" Wäre es nicht für das kriegs, trockene" Gefühl, daS sich im Lands breit macht, dann wäre die Möglich keit vorhanden, daß das nasse Ele ment im Senat das Prohibitions Amendement von der Hauptbill weglachen,, würden. Wie die Sache nun aber einmal liegt, werden Amendcments aller Art zur Bill ein gereicht: etliche derselben verbieten sogar die Zubereitung von Candy, Kaugummi und dergleichen, weil auch diese aus Nährmiteln herze stellt werden. Die sich heute entwickelnde Dcbat te verspricht recht lärmend zu wer den und in mancher Beziehung anch komisch zu wirken. Aber die Ait nähme der Hauptbill wird dadurch über die Gebühr in die Länge gezo gen. Briten verloren letzte Woche 28 Dampfer! So behauptet England? Italiener wollen nur ein chtff verloren habe. London, 28. Juni. Die eng lische Admiralität gab gestern be kannt, daß in der letzten Woche im ganzen 28 englische Dampfer deut schen Tauchboote,! zum Opfer gefal len sind. Hiervon waren 21 Dam- pfer über 1600 Tonnen groß, wäh rend sieben kleiner waren. Dies sind vier Fahrzeuge weniger als in der vorhergehenden Woche. Nur ein Italiener versenkt. Rom. 28. Juni. Der wöchent lichc Bericht der italienischen Schisss- Verluste gibt an, daß in der am 21. Juni endenden Woche nur ein ein ziger italienischer Dampfer versenkt wurde. (Man weiß ja, was man vml italienischen Berichten zu, halten hat,) Griechischer Dampfer zum Meeres gründ. New Slvrk, 28. Juni. T griechische Dampfer Nadzukuria dos" wurde am 31. Mai 300 Mei len von cr englischen Küste ent fernt von einem deutschen Tauchboot versenkt, wobei 22 Mann ums Leben kanien. wie der hiestge Agent der Tampferlinie mitteilt. Das Schiff, das 2333 Tonnen groß war, befand sick auf der Fahrt von Südamerika nach England. Nur drei Mrnrn der Besatzung jini am Leben. s Gardinal Gibbons' vernichtendes Urteil gegen Prohibition! Baltimore, Md.. 28. Juni. Ich glaube nicht an nationale Pro hibition für leichte Weine und Bier und bin der Meinung, daß ein sol chcs Gesetz nicht durchgeführt werden könnte." erklärte Kardinal Gibbons. Ich bin gegen irgend eine nationale oder staatliche Prohibitions-Maßre-gcl. Ein Gesetz dieser Art beeinträch tigt die persönlichen Rechte und Freiheitm des Volkes und schafft Heuchelei unter dem Volke. Die Gc. jchichte der Welt bis 'zur gegenwär. tigen Zeit führt die Tatsache vor Augen, Laß sich das Volk , immer dem Genusse von berauschenden Ge tränken hingegeben hat und hingeben wird, ohne Rücksicht auf irgnü) eine, beschränkende Macht, die ihm aufzu halsen versucht wird." Der Kardinal fügte hinzu, daß in Landdistrikten Local Option ihr Gu tes haben mag, in großen Städten aber Prohibition eine schlimme Sa che sei. Er sagte, er könne im übn gen keine Notivendigkeit für natio nale Prohibition sehen, und halte es ftir ungerecht, dem Volke ohne feine Zustimmung Prohibition aufzubürden. Prophezeit Revolution.- St. Louis, Mo.. ' 28. Jum. John Pensa, Präsident der Missouri Retail Liquor Dealers Association, sagte, daß die Annahme des Pro hibitions-Amendements zur Nah rungsmittelkontrollierungs-Bill eine Revolution zur Folge haben werde. In Missouri allein würden 600,. 000 Personen durch Einführung der nationaben Prohibition in Mitlei denschaft gezogen werden. Die Ge schäftswelt Amerikas scheint zu schla fen und ist sich der Gefahr, in wel cher das Land schwebt, nicht bewußt. Ich hoffe, daß meine Ansicht falsch ist, aber ich befürchte, daß im ganzen Lande sine Revolution ausbrechsn wird, sollte rmtionale Prohibition angenommen werden. 60 prohibitions- Frevler verhaftet! Dss Moines. Ja., 28. Juni. Sechzig mit Whiskey und anderen schonm Flüssigkeiten oeladene Auto mobile würden in McGregor, Ja., gegenüber Prairie Du Chien, Wi., van Staatsagenten gestern abend be schlagnahmt und deren Besitzer wur den verhaftst. Auch zwei mit alko Holischen Getränken beladcne Fähr boote wurden konfisziert. Unter den Verbrechern gegen das Prohibitions gesetz, die arretiert wurden, befindet sich auch der Bürgermeister von Mc rgor. Olympia" fitzt noch ft-ft. Washington. 28. Juni. ?,?r Bundeskreuzer Olympia", der iciistag, nne berichtet, aufgelamcn ist, fitzt immer noch fest. Tie Mu nition und Vorräte sind bereits der- untcrgeholt und geborgim worden, um die Last zu erleichtern und das Schiff womöglich doch noch flott zu bekommen. Man wartrt auf d:e Flut heute abend, um, die 2ki;: U vdholen, f " ' j01mJk