Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 23, 1917, Image 4

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    ecftc '4-TSglichO Omaha Tribüne -TamZwg, den 23. Juni 1917.
tägliche Dmaha Tribune
TEIBUNE PUBLISHING C0. VAL. j. PETER, Preddent.
I3U Howard Str. Telephon: TYLER 810. Oman, Nebrsaka.
De Moineg, la, Branch Office 407 6th Are.
lms des Tageblatts: Durch den Träge? per 804t 10c; durch die
von, utt Jahr $5.00; einzelne S!mmern 2c Preis des Wochen.
b.atts: B strikter BoranöbezahZllvg, per Jahr $1.50.
Entered as second-class matter March 14, 1912. at the postoffice of
Omaha, Nebraska, ander the act of Conjrress, March 3, 1879.
Cmoljti, Nrbr., Samstag, den 23. Juni 1917.
proh!b!t!ott für die Alliierten.
Tic Prohibitionistm verlangen, daß in diesem Lande das Brauen
son Pier eingestellt werde, da wir sein Getreide vergeuden dürfen, welches
)azu Verwendung finden kann, um die Alliierten mit Brotstoffen zu ver
ibcn, schreibt' die New Aorler k'venina Mail".
Aber wir senden gegenwärtig den Alliierten grobe Mengen Getreide,
relche für andere als Ernahrungszwecke derwendrt werden. Wir senden
ihnen eine cjrofo: Menge Getreide, welches sie dazu verwenden um Bier
daraus zu brauen. Gibt es irgend einen besonderen Gnmd, ans welchem
unseren Arbeitern ein mildes Getränk entzogen werden soll, um die Ar.
Seiler von Großbritannien mit Bier und Ale zu versorgen?
Der Zufall hat es gewollt, daß diese ganze Lage am 8. Mai im
britischen Parlammt klar dargelegt wurde. Tr. Addifon, der britische
Muuitlonsminister, erklärte, dafz der britische Getreidebedarf für Ernäh.
rungszwecke 600,000 Tons den, Monat betrage. Er erkärte ferner, daß
die Produttion von Bier wesentlich bezcl'rankt worden sei. Tie Anfordc
rungen der britischen Brauereien für das kommende Jahre, sagte er,
würden nur 000,000 Tons Getreide betragen. Es ist ein eigentümliches
Zusmnmentreffen von Umständen, dafz die niedrigste Ziffer, auf welche
Großbritannien seinen Getreidcbedarf zu Brauereizwecken für 1917 genau
dermbö Betrag ist, welchen es zeden Monat gebraucht, um feine Beihilfe
rung zu ernähren. Mit anderen Worten, der Getreidebcdarf eines Mo.
nais traft importiert werden, um die britischen Brauereien zu verseben.
Tice 00,000 Tonnen Getreide sollen dazu dienen, tun 10,000,000
Barrels Bier für Zivilkonsum 311 brauen. Tic Brauereien können außer,
dem noch eine große Quantität Bier brauen, uni den großen Bedarf der
Armee und der flotte zu decken.
Wo kommt dieses Getreide nun her? Jedermann weiß, daß es aus
den Vereinigten Staaten kommt Tic argentinische Ernte ist ein Fehs,
schlag. Die australische Ernte ist zu weit entfernt und es sieben keine
Schiffe zur Verfügung um sie zu befördern. Tie kanadische Ernte ist
auch sehr knapp, da es- an Männern fehlt, indem dieselben entweder an
der Front oder in Munitionsfabriken tätig sind. Es bleiben somit nur
die Vereinigten Staaten übrig, um das Getreide zu liefern, aus welchen
britisches Bier gebraut werden soll. Mit anderen Worten, man mutet
unserm Arbeitern zu, daß sie auf eines ihrer täglichen Lebensbedürfnisse
verzichten, damit die Arbeiter von Großbritannien nur ja nicht beeinträch.
tigt werden. Es ist das eine Forderung, welche an das Lächerliche grenzt.
Um die 000,000 Tonnen (jetreide, wclcke die britischen Arbeiter ver
langen, um daraus ihr Bier zu brauen, nach Großbritannien zu schicken,
würden 100 von durchschnittlich 6,000 Tonnen nötig sein. Tiefe Schiffe
würden also nickt zur Verfügung stehen, um Mehl oder Lebcnmittel nach
England oder für unsere eigenen Truppen, welche in Frankreich kämpfen.,
zu befördern. Deren Laderaum würde von Gerste, Mais, Reis oder Malz
für die britischen Brauereien in Anspruch genommen werden. Tr. ?lddison
weiß dies alles. Angesichts des britischen Mangels an Schiffen, der Ab,
senkung von Schiffen durch die deutschen Tauchboote, dem bedenklichen
Mangel an Lebensmitteln, welchem Großbritannien sich gegenüber sieht,
muß eine dringende Notwendigkeit dafür vorliegen, daß auf diesem be
beulenden Import für Brauercizwccke bestanden wird. Und diese Normen.
t 'i.:rjs.- oi--! - . a . . .
'.gini ufgi vor. iie oriiizme Negierung Ivagi rs man, nzrcn eigenen
Arbeitern in ihren Munitionsfabriken einen Artikel zu entziehen, welchen
brrie als ein Leblnisbedürsnis betrachten. Tas hat Tr. Addison selber in
folgenden Worten zugegeben:
, Wie das Haus wohl weiß, bin ich nie ein Verteidiger des Bier
gesckäiles gewesen. Niemand würde niich dessen beschuldigen, aber zur
gleichen Zeit mochte ich erklären, daß eä durchaus nicht genügt zu sagen,
daß das Volk sich des Bieres enthalten soll. Tas ist keine Antwort für
den, Munitionsarbeiter, für den Mann, welcher an den Hochöfen arbeitet
und welcher sein Glas Bier verlangt. Ich kann keinen Grund einsehen,!
immun sie es nicht haben sollen. Unter allen Umstanden kann es nichts
helfen, wenn wir unserer Augen dieser Forderung schließen.
Als Munitionsr.. '..'ister wird dies mir jeden Tag vor,, Augen
geführt und wenn Mitglieder dieses Hauses diesen Konsum von Bier
bemängeln, dann sollten sie nicht vergessen, daß ein großer Teil unserer
Bevölkerung gegenwärtig sehr ermüdende und schwere Arbeit verrichtet,
Leute, welche daran gewöhnt sind, nach des Tages Last und Arbeit ihr
Gins Vier zu heben, und diese Leute, soweit sie mit Schwerarbeit be
schaftigt sind, bestehen darauf, daß sie es erhalten."
So lange nicht in allen Ländern unserer Verbündeten totale Prohibi
tion eingeführt ist, laßt uns dieses Gerede des Verbotes der Herstellung
von Bier in Amerika, um die Alliierten damit zu versorgen, einstellen.
Aber selbst wenn dort die Prohibition eingeführt wird, dann wird derselbe
Gmnd nicht in Amerika bestehen. England wird nur aus dein Grunde
ti f'V'j.: r.f.-.- . ! 1 , . r 'f . r t
PrmMuion yaven, weit es maii genug sänne verommen rann, um oen
Uneg weiter zu führen und gleichzeitig Getreide und Malz für die
Lrmiereien zu importieren. Wenn die Tauchboote die Handelsflotten der
ganzen Welt soweit vernichtet haben, dann wird der amerikanische Farmer
all die Käufer für sein Getreide brauchen, welche er bekommen kann. Tic
kmkländifchcn Märkte werden dann so schnell schwinden, da wir alle die
kmheimischen Märkte, welche wir finden können, willkommen heißen
erden. .
Trotz all dieser unwiderleglichen Gründe scheinen nach den jüngsten
Lsrgängen im 5longreß unsere Prohibitionisten mit ihren rabiaten Fordc
cungen der Lkriegsprohibition Aussicht auf Erfolg zu haben. Es geht in
unserem Lande täglich toller zu. Tie Führer des Volkes haben anscheinend
nicht nur das Gleichgewicht, sondern auch den Verstand verloren.
der bislang der Herrgott oder ttötze Amerikas" war, ruchlos" mordet,
sie muß fordern, was sie fordert. Sie muß suchen, alle Lebensmittel deS
Landes unter ihre Kontrolle zu bringen' denn das Land läuft Gefahr, von
dem notwendigen Vorrat entblößt zu werden. Ueberall auf dem Erden
rund herrscht Zinapbheit, überall in Europa großer Mangel. In den neu
tralen Ländern und in denen der Alliierten, und die Neutralen wie die
Alliierten haben Geld genug, zu höheren Preisen zu kaufen als die Masse
des amerikanischen Volles, plus Spekulanten' und Wucherprokit. zahlen
kann. Tie Neutralen Tank ihrem prositreichen Kriegshandel. Tie Alliier.
ten Tank der Freigebigkeit Amerikas. Tie tegieruiig hat sich verpflichtet,
die Alliierten" zu füttern: sie wird sich auch noch ihrer Pflicht, das eigene
Volk zu schützen, erinnern. Es ist nicht denkbar, daß sie sollte denken
können: Erst die Alliierten, dann das eigene Volk. Sie wird, wenn
iclit aus Pflichtgefühl, sondern aus ureigenstem Interesse, vor Allem
dafür sorgen wolle, daß Amerika zu halbwegs aimelmibaren oder er.
schwinglichen Preisen mit den nötigen Lebensrnitteln versorgt bleibe.
Aus demselben Grunde wird sie die Kontrolle über den Kohlemnarkt
und die ttohlenbefördcrung anstreben und wenn der Krieg andauert
schließlich die volle Kontrolle über die Stahl und Eisen, Kupfer und
jegliche andere Metallgewinnung erlangen müssen. Tenn das Bedürfnis
der Regierung allein an Kohlen, Eisen, Stahl. .Kupfer usiu. ist ungebener
groß; gleichviel, ob nun im Herbst oder übers Jahr, oder gar nickt, größere
und große Truppcnmassen mich Frankreich geschickt werden. Es ist not
wendig, eine starke Armee und große Vorräte an Kriegöniaterial jeglicher
Art zu schaffen, denn Amerika hat noch andere und diel gefährlichere, dro.
dendere Feinde als Tentschland und muß sich in die Lage setzen, ihren
Trohungen und Unverschämtheiten entgegentreten zu können.
Ebenso groß, oder noch größer ist das Bedürfnis des friedlichen Ge
p : . , . . . n t r. - r . ' . . 1 's Ci .1 .. r ff , ! -
maits oes anoes an ;noij!ioncn icgncncr i 1 rr. uno cccnw oringeno ioic
die Aufgabe, für die Sicherheit des Landes gegen den offenen oder gehei
inen äußeren Feind zu sorgen, ist für die Negierung die Aufgabe, dem
Geschält des Landes die Betriebsmöaljchkeit und Lust zu erhalten, Ei
wird nichts nützen, ein weiteres Steigen der Nahrungsmittelpreise zu ver
hüten, wenn großen Industrien dank der maßlosen Verteuerung ihrer Roh.
sroffe der Beirieb unmöglich und durch enorme Besteuerung und andere
Erschwerungen der geschäftliche Unternehmungsgeist, lahmgelegt wird.
Tenn wer keine Arbeit hat, wird auch die vernüftigeren" Preise nicht
zahlen können.
Alle, weil die Regierung jetzt fordert, wird ihr bewilligt werden
müssen. Und mehr dazu, Sie wird dadurch zu einer Autokratie werden,
wie die Welt eine solche nie zuvor sah. Man wird über die autokratiscke
Republik spotten, wir werden uns selbst verspotten aber wir werden
niemanden und nichts anderes mit Recht dafür verantwortlich machen
können als den Krieg. Ten Krieg, der früher in so scheußlicher Gestalt
gezeichnet wurde in unserer Presse, und den dieselbe Presse heute verherr
licht und in Wort und Bild preist als den Bahnbrecher für Frauensiimm
recht, Prohibition, Demokratie und Nahrungsmittelkontrolle, den Bezwin
ger von Habsucht, Schnaps, Brotwucher. Politik, Autokratie und Pluto
kratie! Chieago Abendposl".
Deutschlanös Zukunft!
Wie sich Professor Kuns Francke
die zukiinftige Entwickelung
Trutschland's denkt.
Y,
So mutzt' es kommen.
Tie Regierung verlangt vom Kongreß die Annahme einer Bill".
dis ihr , vollständige zlontrolle über die Nahrnngsmittelerzeugung und
.Verteilung geben würde. Ein solches Gesetz wird für durchaus notwendig
er:. an, oer Preisirewerei ourm peruianien und Wumerer ein irtiflc zu
machen und unerschwinglichen Preisen, schwerem Mangel und der Gekahr
einer Hungersnot, bezw. allgemeinen Ausstanden vorzubeugen. Tie Re.
girning strebt ferner nach voller Kontrolle der Kohlengewinnung und
.Marktung und erklärt eine Art Verstaatlichung oder .Verbundlichung oller
Eisenbahnen für notwendig. Tie Vundes.Handelskommission verlangt die
Uebernahme aller Zeitungspapiermühlen durch die Regierung. Ter l,
tensekretär Daniels berief die Mitglieder der nationalen Handelskominission
z:t euier Kmifercnz, m derern Verlaufe er ste beauftragte, sofort die Gewin
nungsko'ten aller in der Mnnitionsfabrikation und im Schiffbau benötig
ten Rohstoffs festzustellen, damit von Seiten der Regierung die Preise
f.ttgciet,t werden konnten, die gezahlt werden sollen. In allen,, zallen
H! (fnr Nal'nmgsmittcl wie für Kohlen, Eisenbahntransport, Kupier,
Stahl, unv.. ujw.) Preise angesetzt und gezahlt werden, die die Gewin.
r.nnzk.''n, und alle die nötigen Abschreibungen, decken und einen ge
t"i.'i, Profit einschließen. Es soll, in den Worten'dcs Sekretär Taniels,
.den Produzenten ein liberaler Prosit erlaubt werden, aber mehr nicht!"
Ter Kongreß sträubt sich noch gegen diese Forderungen der Regierung.
r d'e NohrungSmiUelkontrolle-Bill ist ein heftiger Kampf entbrannt,'
ste wird aller zweifellos schließlich Annahme finden. Und auch den anderen
."ordrunaen der .Regierung wird der Kongreß stattgeben, so lange die
l n;!dnrache, der all dies Schone zu danken ist, fortdauert, solange der
: !" lirt und der soll ja so sagt rian fortgeführt werden bis zum
l und litten Ende: der völligen Niederwerfung und Zertrümmerung
r r .',.'! tralinächtc. . ,
Ter Arginu,!g aus ihrem Verlangen nach Gesetzgebung, welche ihr
' e i-"nc Peherr'chtlng der LebensmttteZproduktion und .Marktung, der
l " '.'I.wittüung und .Verteilmig. des Eisenbahnwesens des Landes, der
'1k v Z.ir Kurier, Eilen und tcl)I. usw.. uim. geben würde, einen Vor
- r - i maenen, bn wird nicht angeben. Man kann getrost sniiehmen,
, ' e !,.cht gern Zalcks Forderungen stellt, die unserer ganzen bisherigen
n; i;::-ri?l:t!f Zchnur'strcckS zuwiderlauken und de Individual'smuS,
FREHCH-CANAD1AN OF1NI0N ON ENGLAND'S WAR
"LE CANADA".
"Several of our Ministers at Ottawa declare thcrnselvcs rcady to dis
organize Canada to satiüfy the niedley jingoistic clement. One talks of
going aa far as bankruptey, the otlier of pulling up all the rails of our
railway, the third of going to the very last man. The prosperity of
Canada sig-nalizcd by intensive production will do more for the Allies
than to pile up indennitely the already considerablc figure of our army
or to throw into the Conflict all our resources in a täte of panic.
DEVOlir.
In an artitle entitled "The Problem of the Rate Two Concepts of
Tatriotism", ' M. Buurassa, in Le Oevo!, declares that there actually
exists between the Anglo-Canadians and French-Canadians "a deep line
of cleavage". It u not to "demagogues" that one should turn for the
cause of this condition, but of the fundamental differences of viewpoint
of the two races. The development of this diiTerence of point of view
could be traced through a Century and a half of history, Lini e the English
conquest there has been a divergente of opinion and of aspiration be
tween the races. Was it reasonable or po-ssible t expect that French
Canadians and Anglo-Canadians could have comraon thought or common
effort when it was remembered that there resided simultaneausly on
Canadian soll a compact of nearly 2,000,000 Canadian citizens of pure
French race and heterogenous races of nearly 5,000,000 Engliüh-Kpt'akmg
people, of whom a quarter was not of üritigh origin. The French
Canadianß, it could not be too often repeated, wer exciusively Canadian,
and bad 110 other country but Canada. They recognized toward other
countries at all times and in all places, those duties whidi are incunibent
alone on the citizens of those countries. "Separated from France for 150
years, first by the conquest and perhaps even more by the French Eevolu-
tion, they had conserved toward their country of origin a sincere affc-ction, j
but they did not feel themselves obliged to fight for Trance any more
than the French of Europe would feel themselves umlcr an Obligation to
fight for Canada if civil war broke out here, or if the v.hols of Canada
were attacked by the United States or Japan.
When French propagandists were ent out to preach the Ffcnch
Canadians' duty toward France, the lütter feit the same impatience whlch
would be feit in Brüssels or Geneva if the French made the , game at
ternpts there.
With regard to England, French-Canadians believed themseives bound
by all duties whith resulted from the constitution. The agreement, half
a Century old, arrartged between the Inipcrial Government and the Cana
dian Government and the respective Konstitution of the two countries'
internat ional order but by nothing eine. For half a Century their leaders
in all fields of thougbt had taught them that they had no other duty to
perform than to defend Canadian territory when it was attacked. These
same leaders had constantly repeated that England, sole nilrtms of the
international policy of the Empire, was alone undtr the Obligation of
waging imperial wars. As long as this Conception was as.eepted thrpugh
out the whole of Canada, there was no hinting of trouule between the
two races.
The great influx of Britlsh Immigration had, however, tiisturbcd the
balance, and the Canadian nation had entered into the war divided both
within itself and upon gentiment with regard to Great Briiain and her
Allies. The niajority of the leaders of the Frenclr-Canachqn had under
taken the task of consolidating: their compatriotä in aid of the caue of
Eritain and her Ailios. They had not tmcceeded, and ti.ey could not euc
ceed becaute one could not (hange in a moment the mentaüty of a people,
its temperament and its ideas, particularly v.hen it was attempted to
teach a doctrine radically opposed to that whith had betn preached as the
one true one during the last Century and a half.
THE FORUM!
LET'S NOT MAKE AfeSES OF
OIRSELVES.
Omaha, June IS. 1017.
To the Editor:
Just because we are at war with
Germany is no reason why we should
niaks bloornißg a.sses of ourselve in
trying to belittle the accomplibh
ments of the Germaa people. It does
not get us anywhers with our Ger-man-American
citizens at home and
surely will not help us win the war.
England, who feel the Wrath of the
enemy in a way that we never hall,
is not so childish as we are. For in
ßtance, the President of the Board of
Education of Great Britain haa given
notice in the House of Common s that
a soon as possib'e Great Britain will
apt the German yatem of national
education, nhkh he tay ie "admit
tedly not only more thorough in Con
ception thaa ths ngiih but has
yielded to Germany a rieh harvest
of social and economical benetit".
This is in glaring contrast to the
attitude many Amerkans are taking
in regard to anything Gtrman. This
action of the National Board of
Education f Great Britain is r
Spectfully submittcd to the Universi
ty of Omaha that is reported to have
penuitted a silly young: wornan to
call down one of her professors for
bis tejnerity in stating that the
German Fystem of education was
rather comrnendable. We lose with
every exhibit of piejudice, jsanw
mindedness and provincialiem. We
are not going to win the war by
sticking out our tongue at Germany
nor by wagging our tongue either.
Kespectfully,
HAIiiiY DIETZ,
SSir müssen alle unseren, Teil an
den .ttriegskosieil tragen, sagen die
ahnn'.agüaten. da wollten sie
ihren Teil aus das Publikum ao.
laden! ,
Unter den Auspizien des Teut
schen Vereins der Universität nun
Pennsiilvanien", welcher sich aus
Studenten zusammen seht, die die
deutsche Shrache und Literatur zu
ihrem Studium gemacht haben, resp,
sich dasür interessieren, hielt Präses,
sar Slimo Francke von der Harbard
Universität, der llurator des ,,Ger.
manischen Museums" daselbst, in
Philadelphia in der Houston Hall",
dein Versammlung, und Älub
lokal der Umversitäts.Studenteli,''ei'
neu Bortrag über' DeutschlAld's I
ukunti .
Im Beginne seiner Ansprache wies
der berübmte Gelehrte und intime
5!enner der deutschen Geschichte ans
die bewunderungswürdige Einigkeit
und den Opfermut des deutschen Vol.
kes hin. Er hob hervor, daß die So
zial Demokraten so patriotisch sich be
tätigt hätten, wie andere Parteien,
daß ihre lewerksclpsten für die Tau.
er des Krieges alle Strikes unter
sagten und der Regierung bei der
Losung schwieriger Arbeitö'Probleme
die wirksiviisie Unterstützung leiste
ten.
Prof. Francke wandte sich alsdann
der Frage zu: Welche Aussicht er
öffnet diese außerordentliche Schau
stillimg eines gemeinsamen Volks,
willens für TeutZchland's Zukunft?"
Zunächst gab er der Ueberzeugung
Ausdruck, daß der Krieg nicht mit
der politischen und wirtschaftlichen
Vernichtung Deutschland's enden
wird. Aber selbst", fuhr er fort,
wenn die deutschen Waffen was
glücklicher Weise unwahrscheinlich
ist schließlich durch eine Uebev
macht an Mannschaft und Geld iiher
wunden werden sollten, so wird der
deutsche lßeist übrig bleiben und un
verzagt sich, an , die Schaffung na
tionaler Verhältnisse machen, würdig
eines Volkes, das in so wunderbarer
Beile diese ohne Gleichen dastehende
Probe völkischer Tüchtigkeit und Tu
gcnd bestanden hat."
Prol. Francke glaubt, daß sich in
Deutschland's öffentlichem Heben der
Zukunft der Wunsch und das Strc
ben zu erkennen geben werden', ein
neues und besseres Tentschland aus
dem eltenbrcmd unserer Tage er
stehen zu lassen. Tarauf werde jetzt
schon inmitten des Krieges mit aller
Stacht hingearbeitet. Ter deutsche
Kaiser selbst ist erfüllt von dem
brennenden, geadelten und der
genügten Teutschland.
Von der deutschen Armee der Zu
kiinit hof't Prof. Francs e, falls Ab
ri.nung sich nicht durchführen läßt,
daß sie noch iner, wie bisher, ein
nationales Institut ein Volk in
Kaffen-wcrden wird mit Ausschal,
tiing vor dem Kriege bestehender
ißftände, des Kastengeistes des s.
siziersstandes und der Ausschließung
von Jude und Nadikalen aus seinen
Reihen. Prof. Francke's Ansicht
nach wird eine größere Temokrati
sierung dazu beitragen, daß die
ganze Armee sich nicht mehr als ab
gesondert von der Zivil-'öevölkeruttg
oder ihr sogar überlegen ' fühlen
wird, soliden! identisch mit ihr und
als Tieiisizweig auf demselben
veau mit anoeren organisierten Kör.
verschalten der öffentlichen Wohl
fahrt und Produktion.
Ein zweiter Wechsel von vitaler
Wichtigkeit, der Prof. Francke's An
ficht nach durch den Krieg herbeige
führt werden wird, dürfte in den
Beziehungen zwifchen Regierung und
Volksvertretung zu Tage treten. Es
scheint mir unbestreitbar, daß daö
deutsche System, dem zufolge die ?ie
giernng über der großen Ä'enge der
Parteien steht und durch beständig
sich verschiebende 5Uzuipromisse mit
allen Parteien arbeitet, im Ganzen
genommen sehr wirfsam gewesen
ist. Aber die letzte Konsequenz einer
nichtparteilichen Regierung wäre in
Deutschland noch nicht gezogen wor
den 7 sie bestehe darin,daß sämtliche
großen Parteien, einschließlich de?
Sozialdemokraten, im Ministerium
vertreten sein müßten. Professors
Francke's Ansicht nach wird nach denl
ttriege auch diese unabweisbare
Forderung eines wirklichen Koali.
tionsMinisierimns" erfüllt werden.
Erst dann würd? das krönende Sym
bol der völligen deutschen Einigkeit
gewonnen sein. (5s würde eine
schweigende Anerkennung der Mo
narchie seitens der Sozialdemokra
ton bedeuten und aus dem Leben des
deutschen Parlaments die heftige
und unsruchtbare Parteileidenschaft
au? schalten, welche es so osterbit
tert hat.
Damit in Verbindung würde eine
Wahbttesetze und ahlbestimm.
Revision der Wahlgesehe und Wahl
bestimmungen für Reichstag und
Landtage det Einzclstaatcn kommen.
Pei box Neneinteilung der Reichs
Sie sollten erwägen, daß Ueber,
annrengung Ihrer Augen deren
zarte Struktur und ebenfalls die
das Auae beherrschenden Gchinizel
len schädigt. Tr. Heiland wir
Ahnen helfen.
tagZwahlbezirke würde dem enor
wen WachZtuin der städtischen Aevöl
kenmg. die bisher keine angemessene
Vertretung habe, besser entsprochen
werden. In Bezug auf den Land
t.ig der Einzclitaaten, namentlich
Preußen's und Sachsens, für vel
chen daö Wahlrecht beschränkt ist,
würden Wahl-Nesormen eingeführt
werden, um auch für ihn wie Beim
Reichstag allgcincincs Wahlrecht zu
sichern, trotzdem die Landtage stets
für das össentliche Wohl und öffent
liche Verbesserungen eingetreten sei
en und viel weniger von selbstischen
Interessen beherrscht wären, wie
manche unserer StaatsLegislatu
rcn.
Tie dritte Frage der inneren Po
litik, welche in den letzten Jahrzehn,
teil die öffentliche Meinung in
Teutschland beschäit,g1"hat, und viel
leicht mehr noch die auswärtigen In
terpreten der deutschen Volksftiin
mung, hat mit der Stellung deZ
Beamtentums im deutschen Leben zu
tun." Prof. Francke führt aus, daß
di. deutsche Biireaukratie trotz aller
Anfeindungen im Wesentlichen nichts
Anderes sei, als eine Herrschaft von
Experten, die für den öffentlichen
Tienst geschult und kontrolliert und
mit weitreichender Machtbefugnis
und Verantwortlichieit tu dem von
ihnen gewähltes Wirkungskreise
ausgestattet seien. Eine Herrschaft
von Erpertcn wäre aber entschieden
einer solchen von Voßes". der
Hochfinanz" oder gar des Mobs"
vorzuziehen. Das deutsche Veaiw
tentum hätte glänzende Beispiele
von Unbescholtenheit, Umsicht, ge
wissenhafter Arbeit, bürgerlicher Tu.
gend, Vorurteilslosigkeit Energie
und Fortschrittlichkeit geliesert, wie
die Bürgermeister der deutschen
tadle. Tie deutschen taatsbeam
ton ständen hinter denen der Städte
zurück. Ter deutsche Bürokrat möge
vielleicht bisweilen abstoßend und
hochfahrend fein und einen Kasten
geist entwickelt haben, aber im Gro
ßen'und Ganzen wäre er dach stets
ein tüchtiger Diener des Volkes ge
wesen. Ter Redner gab der Ueber
zeugung Ausdruck, daß nach dem
Kriege das deutsche Beamtentum
liberalen Gesinnungen sich zugäng
lich erweisen würde. Tie Regierung
würde sich ihre Ezperten für den
Beaniienstand aus Männern aller
Parteien suchen. Sie würde von
ihrem Veto-Recht bei der Ernennung
von Bürgermeistern nur selten Ge
brauch machen. Sie würde der poli
tischen Affiliation der OberPräsi
deuten den weitesten Spielraum ge
ben und bei der Auswahl von Ureis.
direktoren und Landräten provin
ziellcn und Traditionen Konzessionen
machen. Sie wird dem diplomati
schen Tienst neues Leben einflößen,
indem sie häusiger als bisher her
vorragende Geschäftsleute und aus
gezeichnete Gelehrte dazu beruft.
Das Beamtentum wird, ohne die
Autorität von Sachverständigen zu
verlieren, menschlich näher gerückt
und volkstümlicher werden, und da
mit wird eine weitere Grundmauer
beim Ausbau des neuen Deutschland
gelegt werden.
Wie alle deutschen Parteien und
alle gesellschaftlichen Klassen haben
auch die 5l,rchen, besonders die katho
luche und die protestantische, in dem
großen riege Schulter an Schulter
geikanden. Tas Jahr 1917 wird
eine ungewöhnliche Gelegenheit zur
einonftrieruiig gegenseitiger An
erkenmmg und gegenseitigen Per.
stehens geben, denn es wird das Ru.
vumnn der Reiormatwn bringen."
Der Redner gab der Hosfnung Aus
druck, daß es 21t einer nationalen
Zrendendeinopstration darüber kom
wen inürde, daß endlich der Zwie
svalt überbrückt worden ist und daß
Millionen von .siatholiken und Pro
testanten für dieselbe Sache ihr Bltit
vergoren haben. Wahrend des 5ine,
ges hätten Millionen und Abermil
lioncn von sogenannten Nichtglän
lügen die Ueberzeugung gewonnen,
daß sie im innersten Herzen religiös
seien. ,e waren gegen Lippen
tvottesdienst und für religiöse Un
abhaiigigkeit. Sie mit Hilfe des
Staates der einen oder der ande
ren Kirche anzugliedern, würde ein
Versuch sein, der für Entwicklung
des zukünftigen Teutschland von den
schlunmiten 'Folgen sein würde.
Nichts würde für Teutschland ein
größerer Segen sein, als eine Tren
nnng von Kirche und Staat.
Nachdem der Redner kurz davon
gesprochen hatte, daß auch das deut
sche Schnl-System trotz seiner Gründ
lichten und Tüchtigkeit noch Nesor
inen unterworfen werden könnte,
wandte er sich der nationalen Mission
von Literatur und Kunst zu. Schi!
(er hätte in feinem Briete über
ästhetische Erziehung" auf deren na
tionale Mission hingewiesen. Ter
Krieg würde der idealistischen Ten
denz der deutschen Kunst und Litera
tur einen größeren Ansporn geben.
Tie Schrecken und Leiden des ftrie
ges würden in poetischer und künst
lerischer Form und in geläuteter
und verklärter Art fortleben. Eine
Menge anderer Probleme wurde
nach dem Kriege für Teutschland zu
lösen st'in. Als das gewaltigste die
scr Probleme wäre die Weiterfuhr
ung und der Ausbau der foziaiisi,.
jchen Gesetz2ebung zu bezchnen, in
Deutsches Theater
im-SeutZchen Na::fc!
Murgkn, Sonntng nachmittg wird
daselbst der mkomische Schwank
Ter liebe Onkel" aufgeführt. .
; Tcr von den vielen Theatcrfram.
den heiß ersehnte Tag, da, ihnen
wieder einmal die Gelegenheit ge
boten wird, sich an einer deutschen
Theatervorstellung zu crg,"v'n, s''t'
bor der Tür, denn morgen. Sonn
tag, den 21. Juni, nachmittags D'o
Uhr, gelangt im Teutschen Hause der
lustige Vierakier von Robert Knei
fet Der liebe Onkel" zur Aussüh.
rung.
Wer sich einmal so richtig auSla
cheit und die Sorgen des Alltags
lebens vergessen will, versäume es
nicht, sich diese Vorstellung anzuse
hen. Die Proben sind seit Wochen
im Gange, und alle Mitspielenden
sind mit Lust und Liebe bei der
Sache. Freitag abend fand die Ge
neralprobe statt, und nach derselben
zu urteilen, steht den Besuchern eine
glatte, abgerundete Verstellung " ir
Aussicht.
Tie Eintrittspreise betragen K0,
für Herren und 2t inr Damen mit
die Eintrittskarten berechtigen auch
Z"
Ball.
biine"
dein am Abend siattsmdender
Die Träger der Omaha Tri.
tivrden den Lesern heute und
morgen Eiutrittskarleit zu'. Verkauf
anbieten, und ma,i mache von rnelel
Gelegenheit besten Gebrauch. Der
Reinertrag fällt bekanntlich der Kasse
des hiesigen Orlsberbandez zu.
Es folgt hierniit das
Personcnber'.eichnis:
August Hellborg, Lehrer in einem
Landsiädtchen Fritz Ricth,
Elise, dessen Frau
. . . .Frl. Agathe Weinhart.
Aemichen, bei Lehrers Base
Frl. Margarethe Kindcr.
Vcrthold Eichmann, Förster. . . .
....leorg 5l!eine.
Rat Zornbock Arel Tremö.
Hänfling, Muster .. Ernst Pacully.
Lotte, Köchin bei .elldorg
orl. Frieda Neese.
ilnrl, Kellner, deren Bräutigam. . . .
. . . .Anton Gnischewökii.
linanda Frl. Elsa Ncese.
Negic: Ernst Pacully.
Ort der Handlung: DeS Lehrers
Wohnung in einem Landstädtchen
nahe Berlin.
vorzügliches uisikalifcheS Pro
grainm.
Es dürste die Leser auch ganz be.
sonders interessieren, daß vor Beginn
der Vorstellung und während der
Zioischenpausen von Ernst Neeses
renommiertem Orchester das fol
gende treffliche Programm , zur
Durchführung kommt:
ErösfiinnaS'Marsch TtarS end
tripeS for euer" tooufa
-Citiinrf i'irrt rti 1 ä cC'rhfi'"
H UV -1. t w H 14.- Jv iijws'
Zwischen 1. und 2. Akt.
Walzer Wiener Blut". .Strauß
Zwischen 2.,m,d 3. Akt.
elektion an 3 Fledermaus" ......
Strauß
. Zwischen 3. und i. Alt.
Hnmoretk Tvora!
welcher Teutschlaud auch bahn
brechend gewirkt habe. Die Swu
ern müßten geregelt werden: rs
dürfe nicht mehr borkommen, daß
ein Junggeselle ohne Anhang die
selbe Einkommensteuer zahlt, wie
ein Vater von zivölf Kindern. ,Es
müsse darauf hingewirkt werden,
daß die durch den ürieg veranlaß
ten riesigen Menschenverlusle cini
.ermaßen wenigstens wieder auLge
glichen werden. Dazu aber sei die
Schassung von Bedingungen not
wendig, welche zahlreiche und ge
simde Ll'achkoimiieiischast ermöglichen.
Es müßte für bessere Wohnungen,
für Regulierung der Lohnsätze und
Arbeitszeit, für den Schutz der
Schwachen, Verstaatlichung großer
Industric'n. wie des ,?l,ohlenbauZ..
für Arbeit für die Beschaftigungs.
losen und ähnliches mehr gesorgt
werden. Prof. Francke gab auch
der Ansicht Ausdruck, daß nach dem '
Kriege die Stellung der Frau in
Tentschland eine völlig andere wer'
den und ihr das Stimmrecht, wenn
auch in etwas geänderter Form, ein
geräumt werden würde.
Er schloß, wie solgt: .Im Wirt
schafts, GesellZchastZ. Militär. Re f
gierimgs, Parlaments', ReligionS-, '
Erziehungs. und 5nmst Leben wird
ein neues Teutschland erstehen, nicht
ein Tentschland, das beständig reu
mistig die Vergangenheit herausbe
schwört, sondern ein Deutschland,
das die letzten Konsequenzen der
Prinzipien zieht, welche seine Per.
gangenhcit geleitet haben und cZ
jetzt aufrecht erhalten -in feinet
innde der größten Not und in de, ..
gewaltigsten Probe seines wahr
Wertes."
In Wallstreet ist die Freibeiis
aiileihe gestern schon unter Pari ge
handelt worden. Für Wallstreet is
die Anleihe eben weiter nichts Gh
ein Geschäft. Und nur Geschäft.
Die Bezeichnung Land der im
begrenzten Möglichkeiten" hat ers
seit Kriegsausbruch ihre vollste Be
deutung erlangt.