Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 22, 1917, Image 1

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    Keift Geschäft kann cfyu
Uttnöcn bestehen
Und os ist dio Zoitttngsroklamc,
fcic Kttndol: cinbrillgt. Sie sän
nen auf keine andere Weise
'Kunden erlangen.
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lvcStsrberkchk.'
Für Onww nnd Umgegend: SlcrstncrX 1
anet im Allgeineinen schön heute obenb v (
Samstag: fei wesetttlicher Teniperarurwechsc
; ' Für Nebraska: Bcröndcrlick, aber im Mg
mri"'"i frfiön heute abend und SamLiaa.
. Für Iowa: üZerändcrlich heute aoenS und
Sai,,MiZ.' v .' 5 ,'','5 ,
34. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Freitag, den 22. Juni 1917.'
'-8 Seiten.-No. 87..
AD der Zar soll
prozessiert lverden!
'Cflgu Noot meint, öah sich trotz aller Schwarz
seherei der petrograder die Zustände
im russischen Reich bessern.
Friedensfreund Aik. Oenin gegen die Uegierung!
London, 22. Juni. Nikolaus
Nomanow, früher Zar von Nußland,
wird hier eingetroffciicn Nachrichten
zufolge prozessiert werden. Kriegs,
minist Kcrensky hat behauptet, das;
Dokumente gefunden worden sind,
uö welchen hervorgeht, das; der frü
here Zar und Mitglieder seiner Nc
gimmg sich mit dem Plane getragen
kiaben, einen Sonderfrieden zu schlie
ßen. Eine Anzahl Mitglieder der
Hofpartei werden ebenfalls vrozcs.
siert werden, weil sie den Versuch
gemacht haben sollen, Rußland an
Deutschland auszuliefern.
Petrograd pessimistisch.
Petrograd, 22. Juni, Clihu
Root, Führer der nach Nußland ge
sandten amerikanischen Kommission,
sagte heute: Ich sinde. daß die 33iir
gerschaft Petrograds immer noch
schwarzseherisch ist, aber tch glaube,
daß sich die Lage in Rußland bessert.
!Oie einzige lsesahr aber droht von
Kommission sofort der Bau von zwei
Tocks in Angriff genominen wurden.
(Tos war aber auch höchst nötig, da
die ' Hauptdocks bekanntlich durch
Feuer, das infolge einer gewaltigen
(!xplosion entstand, eingeäschert wur
den,)
Unerschrocken ricdevsfrrnnd.
Petrograd, 22. Juni, über Lon
don. Nikolaf Lenin, der jüngst
aus der Schweiz über Deutschland
hierher zurückgekehrte rabiate Frie.
densapostel", machte dem seit mehre,
renagen hier versammelten allrus
fischen Kongreß seine Aufwartung.
Er hielt dabei eine lange, leiden,
schaftliche Rede gegen die provisori.
sche .Regierung, ihre Mißgriffe und
Unterlassungen und charakterisierte
des Pottimnriers Tschcrtelli Erklä
rung. daß kein Sonderfrieden abge.
schlössen werden dürfe, und des
Kriegsministers Kcrensky Appell,
daß sobald wie möglich eine neue Of
Deutschland. Letzteres aber wird fensive gegen Teutsche unternommen
Wohl die Hoffnung, mit Rußland , werde, als Verrat an den neugewon
einen Separatfrieden abzuschließen,! neuen Freiheiten und an den Inte
vufgebcn müssen."
Die amerikanische Eisenbnhnkom.
Mission welche sich ebenfalls in Pe
trograd befindet, glmibt, daß sich be.
deutende Berbcsserungm im russi
scheu Eisenbahndienst bewerkstelligen
lassen werden, sogar init dem gerin.
gen zur Verfügung stehenden Roll,
inaterial. In Wladiwostok ist auf
Veranlassung , der amerikanischen
Appam"-Vesitzer
verlieren Prozetz!
Vcscllschaft erhält das ans dem Ber
kaufe der l'abuiiq erzielte
Weib nicht.
New Dork, 22. Juni. Bundes
richter Charles M. Hough wies die
llage der British and African
Steam Navigation Co. ab, die An
spruch auf den Erlös aus der La
dung der seinerzeit von einer deut
schen Prisemnannschaft eingebrachten
Appam" erhob. Die Gesellschaft er
hielt bekanntlich den Dampfer vom
obersten Bundesgericht wieder zuge
sprochen. In der Begründung seines
Schiedsspruch' erklärte der Nichter,
daß die Kaperung der Appam ab
soklt rechtsgültig gewesen sei und
daß dadurch die deutsche Prisen
Mannschaft einen absoluten Anspruch
auf Ladung und Cchisf erhielt. Da
durch, daßxdas Schiff aber in einen
amerikanischen Hafen eingebracht
wurde, gingen die Ansprüche der
deutschen Regierung auf das Schiff
selbst verloren.
Venizelos auf dem
tvege nach Zlthen!
Athen, 22. Juni. Ex-Minister
präftdeirt Venizelos, später Präsident
der von ihm ins Leben- gerufenen
Republik, hat Saloniki verlassen und
besinnet sich auf dein Wege nach
Slciis'
ressen des internationalen Sozialis-
nius. Er verlangte zum Schluß sei
ner Rede einen schleunigen Friedens
schluß mit Deutschland. Kriegsmini
ster Kerenskn erwiderte erregt mit
dem Borwnrf, daß Lenin iin Solde
deö deutzchen Generaltabes stehe.
Deutschlands Ausfuhr
nach Zlmerika nur 1 ()c!
Einfuhr ans fast allen Länder Eu
ropas im Mai viel weniger
als vorher.
9,049,985 haben sich
registrieren lassen!
Washington, 22. Juni. Nach,
dem jetzt endlich die Zahlen aus al
len Staaten cittgrtrvsse, stellt sich
die Zahl der jungen Leute, die sich
haben registrieren lassen, auf 9M0,
083.
Deutschland braucht Phosphate.
fohe Prämien onf ßiudrrfiing neuer
Phosphatlagcr ansgeschricbrn.
Kopenhagen, 22. Juni. Die in
knistriellen mid landwirtschastlichen
Nepräsentanten der preußischen Ne
gierung habeil große Präniien ans
die Entdeckung iveiterer Pboöphat
lager in Teutschland ausgeschrieben.
Die Phosphate werden zur Pro
biission künstlichen Düngers ver
wandt, (iin kleine? Lager cristiert
an der Lahn und wird intensiv aus
gedeutet. Por dem ,Urieg imp,rtier.
k Deutschland , für etwa 50 Mll,
ren Mark Phosphate jährlich
New Aork. 22. Juni. Die Ein.
fuhr aus Deutschland nach den Bcr.
Staaten ist im Monat Mai 1917
aum bare 10 Cents herabgesnn
fcn,' gegen einen Jmpol-t im Werte
van . $328,168 im gleichen Monat
1916. Die Einfuhr bestand in
einem Pakete, das' über England
nach New ?rk gelangte. Die Ge
samteinsulir im Mai bclief sich auf
$118,850,750, gegen $115,086,411
un gleickei'chMonat des Vorzahrcs.
Die EinsiJaus fast sämtlichen
europWchen Staaten ist gegen den
korrcsvondierciiden Monat des Vor
jahres beträchtlich gesunken, so die
Frankreichs von .$7,276,5;iä auf
$5,283,500, die Italiens van $1,.
:.!87,39l) auf $2,508,201 und so
weiter. Dagegen hat die Ziiilihr
aus Südamerika und Asien stark zu
genommen. Chile führte $7,237,.
456 gegen $3,800,815 ein China
$5,0G2,9(i0 gegen $2,235,177. Nor
wegen hatte eine Einfuhr von $1..
131.937 gegen $372,108 zu verzeich,
nen, und Portugal eine solche von
$912,792 gegen $351,4.03.
Gleiche Stellung,
gleicher cohn!
Weibl. Angestellte in, Mirink.Tepnv
tcment erhalten den gleichen
Lohn wie die Männer.
Uuhland wird den
Urieg fortsetzen!
Tiefe Erklärung wird don dem ruf
fischen Sendboten Boris Bakh
merieff abgegeben.
Washington, 22. Juni. Ruß.
land wird sich bis zum Ende dem
Kriege gegen deutsche Autokratie
weihen!" So sagte gestern Boris
A. Bakhmctieff, Führer der vor kur
zem hier eingctroffencn russische
Kommission. Nur durch einen Sieg
können ein andauernder Weltfriede
geschaffen und die Früchte der russi.
schen Revolution eingeheimst werden.
Ts russische Volk ist sich bewußt,
daß die Ausrottung der aiilokrati.
schen Prinzipien, welche den Frieden,
die Freiheit und das Glück der Welt
bedrohen, eine absolute Notwendig,
keit ist. Alle Klassen Rußlands ha.
ben sich bereinigt, um ein neues ruf
fisches Reich zu errichten. (Die tag.
lichen Berichte über den in Rußland
herrschenden Wirrwarr reden eine
ganz andere Sprache.)
Im Namen der neuen russischen
Regierung und namens des russi.
schen Volkes bin ich hier erschienen,
um den Ver, Staaten zu danken, daß
sie die neilo riissische Regierung an.
erkannt haben. Diese edle Hand.
luugöweise seitens der größten, De
niokratic der Welt hat uns eine gk.
waltige moralische Kraft verliehen
und unter meinem Volke einen über,
wä lügenden Eindruck hervorgerufen.
Ich muß gestehen, daß die Ver.
Staaten infolge ihrer ungeheuren
.vilfsguellcn bei der Reorganisation
Rußlands bedeutend mithelfen kön
nen. Die provisorische Regierung
tut alles Mögliche, den Krieg weiter
fortzusetzen, dazu aber bedürfen wir
des Beistandes der Ver. Staaten,
und Sache der Kommission ist es,
sich mit der Bundesregierung dar.
über einig zu werden. Wir werden
der Bundesregierung gegenüber sei
ne Geheimnisse über die in Rußland
herrschenden Zustände haben.
Das nationale Programm.
Die provisorische Regierung hat in
Uebereinstimmung mit Vertretern
des Volks den Gedanken eines San.
derfriedens abgewiesen und besteht
auf einen allgemeinen Frieden: sie
dringt auf einen Frieden, der keine
Unterdrückung anderer Nationen in
sich birgt, keine Gcbictscrobcrungen
oder Kriegsentschädigungen anstrebt,
sondern jeder Nation Selbstreg icrung
verleiht.
Die provisorische Regierung ist sich
bewußt, daß eine entscheidende Nie.
derlage Nunlands und seiner Ver.
kündeten die Quelle des größten
Elends sein würde: denn dadurch
würde ein allgemeiner Weltfricde
zur Unmöglichkeit gemacht werden.
Die provisorische Regierung ist der
Ueberzcngilng, daß die russische Rc
volutionsarmee eine Zerschmettenmg
der Franzosen und Engländer an
der Westfront nicht gestatten wird,
uin nachher mit kolossalen K'räften
über uns herzufallen und uns zu
zermalmen. Das Hauptziel der Re
gierung ist jetzt darauf gerichtet, die
russische Armee zu reorganisieren
und zrnit Angriff sowie zur Verteidi
gung kampfgeübt zu machen. Dieses
Ziel strebt ganz Rußland an."
Washington, 22. Juni Sekretär
Daniels, der gleichzeitig mit andere
Mitgliedern des Kabinetts neulich
ankündigte, daß Clerk . Stellungen
während des Krieges vorzugoweise
mit Frauen befetzt werden würden,
bat eine. Aiisrage der Frau Cnrrie
Cbavnian Eait, der Präsidentin des
l?.ationalverbades der FrauensiiinM'
rechtlerinnen, dahin beantwortet, daß
Frauen in, Marine . Departement
ebensoviel Gdrntt beziehen werden,
wie Männer in gleichen Stellungen.
Schreckenotnt eines nhnfiiiiiige.
Toledo. Ja., 22. Juni. Die
ganze amilic Lud,cek, 'bestehend
as Frau Joseph ' Ludicek. deren
Tochter Heien, sowie deren beide
Sobni',, James und Alinnl, wurde
gestern vonnitiag von dein, Zchwie
gersoln, der Frau, als derselbe sie
oeUlchcn wollte, auf ihrer Farm er.
schössen und ti't aufgefunden. Neben
der Leiche des 21jährigen Albert
wurde ein Gewehr gesunden, und
man nimmt an, daß derielue in
ein plötzlichen Wahi'iinninsti!l die
anderen schössen und dann Selbst,
Mord begangen hat. .
Cxpreszbeamter
gesteht Uaub ein!
Hatte in'hicago am Dienstag abend
aus einem Exprrfiwagcn
$25,000 gestohlen.
Chicago, Jll., 22. Juni. James
Burgeß, ein Angestellter der Adams
Erpreß Co., welcher die Verladung
der Waren unter sich hat, hat der
Polizei gegenüber das Geständnis
abgelegt, daß er der Aahnräuber gc.
wesen, der Dienstag abend aus ei
nein Extncßmagen eines Burlington
Zuges $25,000 in Bargeld gestoh.
len. AIs Komplizen gab er den
Weichen'leller Peter Peloqni und
dessen Bruder Joe an. Die beiden
letztere,! sind bisher noch nicht ver
haftet.
Das Geld war für Banken in
Omaha bestimmt. Die Polizei hatte
zuerft den Auslagen der beiden Be
annen es Q'rvre mvaaaons. we
gefesselt und geknebelt worden wa
reu, wenig Glauben geschenkt und
diese selbst im Verdacht der Täter,
schaft gehabt.
Der Nekrutierungs
plan der Regierung!
Geht alles nach Wunsch, dann wer
den bis Weihnachten 1,625,000
Mann unter Waffen stehen.
. '
Washington, 22. Juni. Das
KriegSdepartemcnt hat über die
Kriegsplänc folgendes verlauten las.
sen:
,1. Innerhalb weniger Monate,
nachdem sich die ersten 25,000 Ein
gezogenen der N'ationalarmee in den
Uebungslogern befinde, wird eine
zweite Aushebung stattfinden.
2. Persbings erste Division wird
unverzüglich durch ein anderes gro.
ncs ontmgcut ausgewählter Trup.
pen verstärkt und gegen September
werde die ersten Divisionen der Na
tionalgarden ubers Meer gesandt
weroen,
3. Die New ?)orker Nationalgar.
de wird als die erste Division der
Miliztruppen nach Europa geben.
Ihnen werden unmittelbar die Na.
tionalgarden von Illinois folgen.
Heutigen Andeutungen zufolge
wird die zweite Aushebung, für wel
che sich die Militärbehörden nun end.
giltig entschieden, nicht später als im
November, fünf Monate von heute,
vorgenommen werden. Wahrschein,
lich werden weitere 025.000 Mann,
wenn nicht mehr einberufen werden.
da der Generalstab jetzt plant, alle
durch Verluste und Verwundungen
entstandenen Lücken durch die zweite
Aushebung wieder auszufüllen. Es
ist deshalb niöglich, daß fogar 1,.
009,000 Mann eingezogen werden,
so daß sich bis Weihnachten 1,625,.
000 Mann, abzüglich der Verluste,
unter den Fahnen befinden.
Gouverneure müssen helfen.
' Die Gonberncure der verschiedenen
Staaten werden dafür verantwortlich
gemacht, daß die Ziehung in erfolg,
reicher Weise vor sich geht. Jeder
(Gouverneur ist aufgefordert worden,
die Leute zu ernennen, aus denen
die lokale Behörde bestehen soll, die
das Recht hat, Kantonisten vom
Militärdienst zil befreien. Diese No.
minationen werden sodann voin
Präsidenten gut geheißen, sofern von
Kongreßmitgliedern kein Einspruch
erhoben wird, denen die Liste zur
Begutachtung vorgelegt wird.
Während des Bürgerkrieges hat.
teil sich bei der Ziehung Schwierig,
keiteu gezeigt, weil man ein zentra
lisiertcs Bundeösystem in Anwen.
dung zu bringen versuchte. Dieser.
hall, ist der Präsident nun entschlos.
sen. jeden Gouverneur in feinern
Staate für die Ausführung der Zie.
hiing verantwortlich zu machen.
GeueralProfoß Crowdcr fetzte in
einem Briefe an einen Kongreßabge.
ordneten die Anordnungen wie folgt
auseinander:
Man glaubt, daß bei der Erfül
lung unserer Organisationöarbcit
eine Einrichtung geschaffen werden
muß zur Beschaffung von Rekruten
in jedem Staate. Sobald dann Leu.
te benötigt werden, wird der Staat
von der Bundesregierung aufgefor
dert werden, so und so viel Mann zu
stelleil, worauf die Maschinerie sich in
Bewegung setzt, bis die notwendige
Quota von Soldaten erlangt ist.
Frachrwaggsnmangel
etwas behoben!
c " "
Frachtwaggons nötiger als (Md und
Soldaten, sagt Handrlsse
krriär Ncdfield.
New Jork, 21. Juni. Wie die
American Nailway Association ge.
stern bekannt gab, ist vom 1. 'Mai,
an welchem Tage die Eisenbahn
Kricgsbehörde die Lage in die Hand
nahm, der Mangel an Frachtwag.
gons im Lande bereits um fast ein
Drittel reduziert worden. Am 1
Mai mangelte es an 148,627 Wag
gons, und ani 1. Juni nur an 105,
127.
Frachtwnggons jetzt das Wichtigste
Washington, 22. Juni, Fracht.
Waggons sind gegenwärtig weit wich,
tiger für eine erfolgreiche Forb
setzuilg des Krieges als Soldaten
und Geld, ist die Ueberzeugung des
Handelssekretars Redsield.
Der Sekretär, welcher die Frage
in erschöpfender Weise studiert und
das Transportsystem des Landes be
rets stark überlastet gefunden hat,
erklärte:
Die Situation ist weit ernster,
als das Volk weiß und wahrscheinlich
ebenso ernst, wie jedes andere
Kriegsproblem, dem wir uns gegen
über sehen. Die Eisenbahnen des
Landes sind für die gegenwärtig von
ihnen verlangte Aufgabe nicht aus
gerüstet und bereits enonn überbür
der. Was soll mit den gewaltigen
Frachtmengen geschehen, die bald
auf Beförderung harren werden?
Was alles zu befördern ist.
- Zu der gewöhnlichen Fracht kom
men noch: Die neuen, durch die ver
mehrte Nachfrage stark vermehrten
Ernten, Heeresmassen von je 500,.
000 Mann müssen nach Konzentra
tionslagern gebracht und dort mäh
rend der Eincxerzicrung erhalten
werden.
Die durch den Krieg gewaltig ge
steigerten Erzeugnisse der Jndil
strieu warten auf Beförderung.
Die amerikanischen Streitmächte
in Europa müsse mit einem bestän.
digen. Strom von Vorräten und Mit
nitio versorgt werden.
Mit allen diesen Anforderungen
werden die Eisenbahnen bis zum tat-
sachlichen Zusemmenbruch des Trans-
Portsystems in Anspruch genommen
fein. Sie haben die Ausrüstung
nicht und sönnen sie nicht bekommen.
Sie haben bereits 100,000 Waggons
und viele Tausend Lokomotiven be
stellt. Die Lieferung verzögert sich,
lind selbst tvenn sie geliefert werden
könnten, würde immer noch ein ge
fährlicher Mangel herrschen. Die
enorme Nachfrage nach Stahl für
Schiffe und Munition schließt seine
Verwendilng für rollendes Material
aus.
mvtvattt
4" V
eutschlM
auf seine Tanchbogte!
Man ist dort davon überzeugt, datz dieselben Eng
land auss Unie zwingen werden; Entbeh- -rungen
werden geduldig ertragen ' .
wenn" die Nüssen Frieden machen sollten!
Kopenhagen, 22. Juni. Berlin,
ja ganz Teutschland, ist lauchbooi
toll". Männer und Frauen, deren
Gesichter infolge unzulänglicher
Nahrung hager geworden sind, hol
ten in heldenhafter Weise an dem
Glauben fest, daß der Krieg durch
die taufend und mehr Tauchboote,
die sich in der Sperrzone umhertum
incln, gewonnen werden wird. Keine
Unannehmlichkeiten, welchen das
Volke auch ausgesetzt tocrden mag,
sind zu groß, um nicht ertragen wer
den zu sönnen, wenn der Erfolg
dadurch nur gesichert wird. Dieser
Gedanke hat heute in ganz Teutsch,
land Fuß gefaßt. Obiges ergibt
sich aus einem Brief, den ein Däne,
der in hohen deutschen Regierungs
ireie reunoe vc mt, von einem
derselben erhalten hat. Der Schrcr
be; des Briefes sagt, die Teutschen
haben zu den Tauchbooteil alles Ver.
trauen und sind der Ueberzeugung,
öasz durch dieselben der Krieg gewon
nen werden wird.
Jeder ist sich in Deutschland be
wußt, daß vor allen Dinge Eng
land geschlagen werden muß", sagt
der Brienchreiber. , D,e Teutschen
vetrachten England als eine Na
tion, die für die Verlaiigernng des
Krieges verantwortlich zu halten ist
Die deutsche Regierung, Marine, Ar.
uee und, das Bolk selbst sind aar
nicht erpicht darauf, Feindseligkeiten
gegen Amerika zu eröffnen. Eng
land ist Teutschlands Hauptfeind,
und Teutschland glaubt, mit ihren
aiichvooten eine Wafle gefunden zu
yavcn, mittels welcher es England
auss Nme zwingen wird.
eondon bittet: Schickt
uns eure Schuljungen!
Britischer Ottizier wünscht, daß
Amerikas ,voch,chnlen die
Flieger stellen sollen.
Mchlpreise sehr gefallen.
3iub in ein er Woche m $2.10 per
Fas; herniitergegnngen
Chicago, Jll.. 22. Juni. Mehl
wurde gester hier um $12.50 Pro
Faß billiger verkau't als am Toi!'
iierstog vergangener Woche, Tit
br'tc cnrtrM'ehl brachte -$11 und
Backereimcyl $12.10. Der Preis ist neu der Ucpcltätcr persönlich.
Unansgcbildct an die Front?
Die Annahme, daß die Miliztnip
Peil nach Frankreich geschickt werden,
ohne in den iin Süden des Landes
gelegenen Uebnngslagern ausgcbil.
det zil werden, wie anfangs geplant
war. ist durch die Verfügungen ver
stärkt worden, welche BrigadcGene
ral Mann, Cbcs des Miliz Bureaus
des Kriegsdepartements, an die Gc.
neraladjutanten aller Staaten ge
schickt hat. daß die Nationalgarden
in den Wassenhallen ,n den Groß
stadten mobilisiert werden können
und dort eitere Verfügungen ab
zuwarten boben. Es scheint dem
nach, als ob die amerikanischen Mi
iizirul'i'e u,nier oer ,xeuertln,e in
t)ranlrcich und nicht im Süden ons
gebildet wcrdtu sollen, wie dn
!rieg-!oepartemet noch vor einem
Monat verfügt hatte.
gegen Mittwoch, alw in einem Tage.
allein um !.)0c gefallen.
Auch ein vfer des Krieges.
Jndiann, Pa 22. um. Als Re
sultat eines Ansichten-Anstansches"
über den Krieg mit mehreren Jtalie
ncrn. wurde der amerikanische Bürger
George Burnes aus Blicklick bewußt
los geschlagen, mit den Füßen an ein
Geführt gebunden und eine halbe
Meile weit geschleppt und darauf
als tot angesehen in den Blicklick
Creek gcworsen. Um die Mitter.
nacht gewann Burnes, in flachem
Wasser liegend, das Bewußtsein zu
rück. Er hotte ein Auge verlor n
und arge lesichtswunden und iu'l,
schungen erlitten. Burnes kennt sei-1
Transport zn Wasser empfohlen.
Der einzige Weg zur unmittel.
baren Besserung der Situation liegt
darin, täglich so viel gewölmliche
Fracht wie möglich aus dem Wasser,
wege zu transportieren. Jedes
Schiff auf unseren Flüsse, Seen
und Kanälen jeder Prahmen und
jedes Biotoröoot muß in den Dienst
gepreßt werden. Jeder natürliche
und künstliche Wasserweg im Lande
muß voll ausgenützt werden, um die
Eisenbahnen nach Möglichkeit zu
entlasten und für die gewaltige-Aufgabe,
die ihnen bevorsteht, freizuma
chen. Die Frage der Beschaffung von
Frachtivoggons ist dem Präsidenten
und seinem Kabinett vorgelegt wor
den:' der Vorschlag, der Regierung
den Ankauf von 100,000 Waggons
zu überlassen, wurde wieder fallen
getanen, weil seine rechtzeitige Aus
führung nicht möglich ist.
Nachfrage nach Stahl zu groß.
Es ist sicher, daß die zur Herstel
lung von Waggons benötigte
Stahlmengen nicht beschafft werde
können..
Die Nachirage übertrisit das An
gebot gewaltig. Tas Angebot wird!
nach den Erzmengcn bemessen, welche
von Minnesota nach Pirtsburgh ge
schafft werden können. Ter,versüg.
bare Stahl muß zum Bau von Schis
feil und zur Fabrikation der cnor
men Munitionsnicngen benutzt wer
den, welche die amerikanische Trup
pen, die Flotte und die Alliierten
benötigen."
Wege nnli'linlrr Bemerkung ent
lassen.
Ct. Louis, Mo., 2?.. Juni.
Der seit 37 Jahren im hiesigen Post,
dienst angestellte Juüns H. Rci.
hardt, erster Stempelbeamier in ei
iiem Jwcigamt, wurde ans Befeh.
len von Wafhingto hin wege von
ihm getaner unkonaler Handlunaen
jummariich entlasten.
London, 22. Jnni. Amcrikafii.
sche Schüler, die Sttidenten aus den
Hochschulen und den Universitäten,
Hunderte davon, sind nötig, um das
ailtrcgcndste und feelndste Spiel
der Welt zu spielen, das Spielen
der Luft. Für sie alle ist au der
Westfront Raum und Arbeit, und
wie die Briten ihre besten Flieger
aus den Schulen gezogen haben, so
glauoen ne auch, daß die besten amc.
rikanischen Flieger vom Campus und
aus den Klassenzimmern kommen
werden.
Ein britischer Offizier, der im
Kriegsamt eine große Rolle spielt,
sagte: Nehmen wir einmal an, daß
die Vereinigten Staaten in sechs
Monaten 500 Maschinen ail der
Westfront haben werden, welche mit
Leuten, die beute Fußball, Basket
ball und Baseball spielen, bemannt
find. Die Teutschen hätten es dann
mit lvciteren Flugzeugen zu tun,
und Amerika kann dann immer wei
tcr fast zahllose Flugzeuge und Flie
ger liefern. Zusammen könnten wir
die Teutschen einfach überwältigen.
Wir konnten täglich Luttangriffe auf!
das Hinterland unternebinen, wo sich
zahlreiche Miinitionsniederlagen, so
wie Speicher und Hauptquartiere be
finden.
Gegenwärtig können wir nicht
genug Flugzeuge und Flieger er
übrige, lim solch? Angriffe im groß,
te Maße duräiznfübrcn, aber' wir
sind stark genug in der Luft, um de
Boche i der Defensive Zl, kalten.
Man stelle sich nur vor. inelchcn Un
terschied es für die deutsche Heeres,
leitung machen lvürde, wenn 500
oder 1000 oder 1500 Flieger
und diese Zahl ist nicht hochgegriffen
frisch für das neue Sviel ankä
men. Wir könnte,? um sie herum
fliegen. Amerikanische Schüler glci
clicn den britischen und französischen
Schülern. Sie spielen Flißball und
nehmen gern eine Chance. Solche
Leute geben den besten Flieger ab.
Die deutschen Lnstüreitkräfte hatten
einige Sterne, aber im allgemeinen
ist ihr Geist gesunken. Sie können
nicht mitkommen, weil sie nicht den
Sportgeist besiben.
Schickt uns eure Schuijunge.
Sie werde, i da 5 Spiel in der Lust
großartig finden das größte aller
Lmele."
Das deutsche Volk bedauert, daß
englische Frrnien und Kinder infolge
des Mangels an N'ahrungsmitteln
zu leiden haben werden, doch wird
daran erinnert, daß derttsche Frallen
und Kinder seit langer Zeit infolge
der brittschen Aushungerungsblo
ckade ebenfalls gelitten haben. , Es
steht außer Frage, daß in. Teutsch
land kein Uebcrfluß an Nahmngs
Mitteln vorhanden ist. Alle unsere
Gesichter sind hager geworden, außer
diejenigen solcher Personen, die eZ
verstanden haben, Vorräte cinzule
gen und selbige zu verbergen, und
es gibt hiervon hier derer mehrere.
Wir aber halten durch und verfolgen
die Arbeit der Tauchboote mit gro
ßcm Interesse. Erfreulicherweise ha
be wir gegenwärtig eine Menge Ge
nlüse und Feldfrüchte, auch sind1 un
scre Fleischrationen vergrößert wor
den, und wird offiziell mitgeteilt,
daß die Beute der Tauchboote don
Tag zu Tag wächst.
Wir wissen nicht, was sich in Nuß.
land ereignen mag. Möglich, daß
es einen Separatfrieden abschließt;
in einem solchen Fall würde Deutsch
laild den Russen riefige Geldsummen
leihen möglicherweise Milliarden.
Italien würde, sollte Rußland Frie.
den machen, ebenfalls zum Frieden
geneigt sein, denn die italienische Re
gierung weiß, was aus Italien wird,
wenn die österreichischen Truppen
von der Ostfront nach der italieni
schen Grenze geworfen würden.
Tann ' müßte sich natürlich auch
Frankreich zum Frieden bequemen,
und Deutschland würde den Franz,
sen . günstige Bedingungen stellen.
Niemand kann dann den Gedanken
hegen, daß England allein oder zu
sanrmcn mit den Ver. Staaten den
Krieg fortsetzen wird. Sollte Eng.
land dieses aber dennoch tun, dann
würde Deutschland ein Stahlnetz aus
Tauchbooten um Englands Küste zie
hen und es einfach aushungern. Und
das würde binnen wenigen Monaten
bewerkstelligt werden." , .
Erschießt seine
Frau im Streit!
Der Wagrnrevarierer John Pctlom
ermordet seine Frau, die an
gcblich auf ihn geschossen
haben soll.
Der 28 Jahre alte Wagenreparie.
rer John Pertlom, 5213 Süd 18.
Straße wohnhaft, erschoß gestern
abend seine Frau im Verlauf eines
Streites. Frau Pctlom brach auf
der Straße vor . ihrem Haufe, cuä
dem sie geflohen war, zusammen und
verschied nach wenigen Minuten.
Petlorn hatte, als er von der Polizei
verhaftet wurde, eine Schußwunde
an der Schläfe, welche ihm, wie er
mls sagte, seine Frau, die zuerst auf
ihn geschossen habe, beigebracht ha
ben soll.
Nach der Aussage des Mörders
kam seine Frau Tonnerstag abend
lim öl. Uhr. heim, worauf er ihr
gesagt haben will : Ich denke, ' ich
gehe jetzt zu Bett." Seine Frau soll
hierauf erwidert haben: Es ist des
ser, Til gehst sofort, oder Tu be
kommst dieses." Mit diesen Worten
soll sie aus ihn geseuert haben. Er
habe seiner Frau dann die Waffe
entrissen, und auf .sie zwei Schüsse
abgegeben. Dieser Aussage steht je
doch diejenige seines Nachbars Frank
Tolezal gegenüber, der erklärte, ge.
hört zu haben, wie der Mörder zu
seiner Frau rief: Wenn Du nnr
das Geld nicht gibst, zwinge ich Dich
dazu," worauf sogleich drei Schüsse
gefallen seien.
In den Taschen Pctlorns wurden
voil der Polizei $77.65 vorgefunden,
die derselbe im Keller gefunden ha.
ben will, wo sie seine Frau versteckt
hatte. , .
Die beiden Binder von zwei und
fünf Jachre wurden der Lbhut ih. .
rer Großmutter, Frau P. Zclinka.
übergeben.
In dieser Welt gibt es nichts Si
cherere als den Tod und die Stcu.
ern. schrieb Benjamin Franklin iir
Jahre 17fe'J an den Franzosen L;
zoo.