f L DU s.cDciifniirfcs; UontroUeöZL im Senat Präs. WiZson brstcht auf l.rschlkig ic Beratung derseib, ymb d nähme vor dem 1. 2fi Washington, 16. Juni. lic betresfS 5lotrollicruna der Nahrungsmittel dos Lanöes ist nun. tnhr im Senat eingereicht worden und die Debatte über dieselbe dürfte nicht nur von den Amerikanern, Zon dem hauptsächlich von dem britischen Volk mit gröber Spannung verfolgt werden. Tas Ackerbnnkomitee eU rles die Vorlage in Bercimug hatte ttnö zu derselben Empfehlungen mx chen sollte, Hai selbige ohn? solche kmberichtet, damit der Senat die Ar beit unverzüglich beginnen könne. Senator Gore, Vorsitzender des Komitees, welcher der Borlage nicht günstig gesinnt ist. hzt den Senntor rchamberlam ersucht, die Regierung in der Debatte zu vertreten. Clmm- berlain wird Unterstützung bei den demokratischen Senatoren Sheppard, Tc?as; ohnson. Sud-Takota; und bei den republtkanischn Senatoren Kennen, Jowa,-und Norris, Nc&ra. ka, finden. Tas Schicksal der Bill ist noch in Zweifel; gegen die An nähme derselben dürfte sich ein star. ler Widerstand entwickeln. N Der Präsident will den Stampf uni di? Bill im Senat zur Entscheidung dringen; im Hause wird die Annahm me derselben als sicker in Aussicht gestellt. Alle anderen Vorlagen, die gegenwärtig im Senat schweben, werden zurückgelegt werden, bis die Entscheidung über die Bill betreffs Kontrollicmng des Lcbensmittel ge troffen ist. Man gebe uns legislatives We zerecht", sagte Senator 5!enyon und wir Pressen die Bill durch d Senat. Wir haben genug Stimmen, dieses zu tun." Kenyon ist ein ei riger Befürworte? der Bill. Senator Gore, welcher der 33 i. opponiert, sagt: Ich wünsche, da der Bill dos Borrecht im Senat ge geben wird, gleichviel welchen lauf die Abstimmung auch nehmen mag." Dieses Land wird nicht belagert sagte Senator Wadsworth, New Iork. Solche grotze Machtbefug nis, wie sie für einen Mann in der Bill verlangt wird, ist einfach unct hört; wir dürfen dieses nicht gcstat ten. Senator Wadsworth ist für ei Annahme einer Vorlage, weiche fol flendes vorsieht. Amerika soll als Marktplatz Kr die Alliierten gelten und einen Preis aus olle Lebensmch icl festsetzen, damit der großen Teue rung gesteuert wird. Aufhänftntg von Lebensmtttcln zu Spckmations lvecken soll unter ollen Umständen verboten werden, Senator Gore bielt mit Senator Hoke Smith eine längere Konferenz auch Smith zählt zu den Gegnern der Geietzvorlage, wird ober nächste Woche nicht den Verhandlungen im Lmat venvobnen, da er verreist. Bcdcuwngsvoll Zagte er: Die Te. batte wird lang genug ausgedchn werden, so dafz ich noch Gelegenheit haben werde. Mich nach meiner Rück kehr daran zu beteiligen.' In heftiger W'ise hat Senator Neeö von Mysoun die Vorlage so. wie die Gewalt Welche dem Nah ningsmitteldirektor in derselben ve? liehen wird, angegnffen. Es ist eine Gewalt," sagte Recd, wie sie bisher noch keinem Konig oder Po tentat der Erde zugestandm wurde, Sogar Julius Eaiar hat eme dcv artige Gewalt in den eroberten qal lischm Provinzen nicht ausgeübt, ötahrungsmitteldirektor Hoover soll das Recht haben, zu sagen, was wir eisen sollen; er darf den Speisezettel ni zeder amentamichen Fam?lie her stellen. Damit ist ihm die Gewalt Iiber Leben und Tod gegeben. P. mehreren Jahren verlief; Soover un !.. c .s r-a nur.M : ar..t, sie mmm, um Liu liimu un anst' lande zu suchen; seiner Profession nach war er Bergwerks Ingenieur. Jetzt ist er heimgckebrt. E,s ist wahr. er hat lobenswerte, Arbeit verrichtet, ich beanstande auch keineswegs seine ttumchtigkeit und seinen guten Wi5 lm, aber herzlich wenig wissen wir über Hoovers Vorleben, um ihn mit erner so großen Verantivortung zu betraue:. Die Vorlage ist an und sät sich vom ökonomischen Stand. dun aus betrachtet, ein Fehler. Sie ist eine Veleidiguitg der omerikani schon Konstitution, ein Eingriff in unsere verfünlichcn Rechte; die Ge schälte des LandeZ werden dadurch bce.ch gelegt, und es wird uns un. möglich geinacht, die Armeen mit lkb zu versorgen und die Lolker Unserer Alliierten zu ernähren." Lkbeäsmittelvorlage soll durch' gepeitscht werde - Waslnngton, IG. Juni, PrLsi. !ent Wilson forderte gestern die Führer des Senats auf, die Regie, rungsvorlage für i LebensmA!l.5ton. trolle, über welche das Hau äch. Un Montag die Beratung bezinneil! w't', so bald als möglich, öurckn.' nach'nttag die Vorlage ein. Vor. sitzer Gore von,. LandvirtschaftSKo. nvm wollte tc nicht einberichten, da W vielen ihrer Bestinimungen op. ponierr, Zwei Umstände haben die Regie. rung ocwogen, die sofortige Passie rung der Vorlage kicgorisch zu fordern: England und Frankreich murren bereits über die Verzögerung in der wissenschaftlichen" Verteilung der grossen Slahrurigöniittelvorrate in den Ver. Staaten. In weiter Linie wird darauf hingewiesen, dafz oas Weine ?aus mit V rote ten der 5iosumenten im eigenen Lande. bc sonders der organisierten Ardeiter. über die rapide steigenden Lebens mitrelpreise überschwemmt wird. Präsident Wilson sieht sich zwi. schen zwei Stühlen und glaubt sich nur durch auszerordentuche Macht befugnisse aus der Klcmiite retten zu sonne. Der Präsident möchte im acaeii- wnrtigeii Stadium des Krieges nicht gerne persönlich vor dem Kongreß erscheinen, mag sich aber bei an dauernder Verzögerung direkt an das Land wenden. Der Emst der Lage nuifc dein Bolke zuin Vcivuiziiem gcbrackt wer den," sagte ein Kabinettsmitalied, wir munen um unieren Erzeugnis sen iticht nur uns selbst, sondern auch unsere Alliierten und die neu. trole Weit ernähren. Es mag nach dein lkriege sogar nottvendiq wer. den, Teutschland und Oesterreich auezuhelfm." Graut Hanülton vom Legislatur. Ausschuß der American Federation erklärte, das Komitee würde sich be- müden, den drei Ac'ahrunasmittel- Vorlagen vor dem 1. Juli zur An. nähme zu verhelfen, weil in Teras die Ernte schon im Juli beginnt und ohne geeignete Gesetze von Speknlan. ten mit Beschlag belegt werden! pkoniirc ast Nttttkarde mehr, als verlangt w!rö! KriegKanlrilie stark überzekchnck, nd Geld zur Äriegoführung ist jetzt in Hülle und Fülle dorhirndrn; aber es wird auch grbrancht. Eine zweite iZriegsanleihe am l September. Ivilson unterzeichnet SpZonagevorlage! Die iu derselbe enthaltene Em bargoklauscl bildet einen neue Waffe des Präsidenten. I ringen, das der Präsident deren i',nüme noch dor dem 1. Juli v-iik'fcht, ehe, die Ernte beg!nnt Jgfola? der Besprechung d-n, raudenten Washington, 16. Juni. Prä sidet'.t Wilsoit hat gestern die voni Kongreß angenommene Spionage. Vorlage unterzeichnet und sie somit zum Gesetz erhoben. Durch dieses neue Gesetz wird der Regierung die völlige Kontrolle über den gesamten Export übertragen. Da. mit hat der Präsident nicht nur eine Waffe in der ,vand, um Vorratszu. fuhr nach Teutschland durch neutrale Länder zu verhindern, sondern das Gesetz räumt auch großenteils mit der Notwendigkeit der britischen Blockade auf, da die Ver. Staaten als das Land, wsher die nieisten Importe der Naitralen kommen, mit StNe des von den Briten in drei "Tohfsln rntrvsthnJ-nv fTTV Iiaa! S. UUILVUUltJl vfului:? uu für sorgen kann, dafz die Neutralen nur gerade so viel bekommen, wie sie selber brauchen. Das Gesetz gibt dem Präsidenten auch eine mächtige Woffe nach andc. rer Richtung: er kann um Waren feilschen, welche die Alliierten kon. trollieren und bisher nur in be schrankten Quantitäten nach Amerika gelangen ließen. Die Wer. Staa ten, mit ihrer ungeheuren günstigen Handelsbilanz und unabbängig von der übrigen Welt im Punkt der Roh.' Materialien, können die Freigabe der Zufuhr, die sie benötigen, durch auf die Ausfuhr geübten Druck erzmin-j gen. i Aiidi eine Kontrolle der Sckin. fahrt dürite sich ergeben. Die Akte! erheischt Lizensirnrng von Export ! Kargos, womit neutrale Schiffe aus den Häfen, in denen sie Schutz vor! den Tauchbooten suchten, heraus.! und in den Transport von für ihre Länder bestimmten 5targos hineinge- zwungen werden können. Auch ame rikanische und alliiert Schiffe Ion nen nach Bestimmungshäfen dirigiert werden, welche die Regierung aus Gründen der 5trieqmhrung nnt Vor. raten versehen will. Die Durchführung der Ate dürste dem Handels.Tepartement zurollen, mit einem Beirat aus dein Staats, dem Kriegs., dem Marine-Teparte. inent und der NahrtingZmitteI.Ver. waltung. Eine Proklamation des Präsiden ten über die Ausführungs-Beitim. mungen des Gesetzes ist binnen we. nigen Tagen zu erwarten. Tasselbe wird so gehandhabt werden, dafz zu. nächst Amerika im Kriege leistungs. ahig gemacht wird, dann die Alli icrten, endlich freundliche Dienste den Neutralen geleistet werden. welche den Alliierten freundlich ge sinnt sind. Man wird dabei eine Unmenge Tonnage sparen. Zum Beispiel dürste 5tolilenallsfuhr nach Spanien nicht erlaubt werden, wenn s ebenso ant Kohlen von England bezieben kann. Amerikas Eintritt in die Allianz, supplementiert durch das angenommene Gesetz, gibt den Al liierten die WeWerrschaft übe? den Handel mißerhalb der Zentralmach te, T'e, Neutralen sind lulflos obne die Schisse und die Kohle der Alli. ierten. Washington, 16. Juni. Es steht außer Frage, daß die Krieasameihe bei weitem überzeichnet worden ist. Angestellten Berechnungen in den zwo!? Bundes Neserizebanloisirikten zufolge haben die Zeichnungen die gewaltige Summe von 52.862.000,. 00 ergeben. Dieselbe verteilt sich wie solnt: New Jork. !?l,N0.0().V.. Busum. Philltdelpliia, $200,000,000. Eleveland. $-281,000,000. Richmond, iiber $100,000,000. Eh:cago, $;2ö,000,000. St. Louis, $81,500,000. .Maiisos Eitn, $00,000,000. Minneapolis. $62,000,000. Tallas. $17,000,000. San Francisco, $160,000,000. Schahamösekrctar McAdoo sagte gestern nach Schluh der Kabinets. fitzung, daß vor nächstem Herbst keine weitere Äriegsanleihe ausgeschrieben werden wird, da man bis dahin Geld genug an Hand babe. Er bat allen denen, die fiir den Erfolg der jlriegc-anleihe sorgten, offiziell Dank gesagt. Bei der Zusammenitellung der Li sten bat es sich heute herausgestellt, daß die Anleihe eine noch größere Summe ergeben wird, wie olvn an gegeben; sie dürfte m eine-Milliar. dc heranreicken. iian iit mit der Zusammenstellung der Zahlen noch nicht tertiq geworden und säion sprickt man von einer zweiten zu er hebenden .Mrieasanleihe. Dieselbe soll am 1. September ausgeschrieben werden und wird ebenfalls auf zwei Milliarden lauten. Vor Montag dürfte das offizielle Resultat der Anleihe nickt betannt sein. Man legt großes Gewicht da rauf, daß Deutschland Kenntnis über die Zeichnungen der Mriegsanleibc erhält. Es Zoll Deutschland die Ueber,zeugi,!!g beigebracht iverdcu. daß es den Ver. Staaten mit dieiem Kriege bitterer Ernst in. zu dessen siegreichem Ende alle Hilfsmittel de? ''AriSiVi rtiTt.lflilfim litirlSrtT lisfuii uu 'yvvi'uu iiuviii (.'tiu)i. Das Mriegs. und Flottendepnrte' mcnt babe den öirieg seither sozuia. gen auf Pump gefübrt, langfristige Noten ausgegeben oder die Kon- lvilfon sendet noch eine Note an ZZlchlano! In derselben wird der Kommission Vollmacht znr Abschlirßnng von Vertragen erteilt. Washington. 18. Juni. Präsident Wilson hat eine weitere Note, eine Ergänzung der ersten, an Rußland gesendet, in welcher es heißt: Die amerikanische Kommission befindet sich zur jetzigen Zeit jedenfalls in .Rußland, um der russischen Regie, rung von den titfen Gefühlen, die das amerikanische Volk für die ruf sische Demokratie hegt, in enntnis zu setzen, eine Demokratie, die Ame rika groß gemacht hat. Die ameri konische Kommission ist nicht aus einer einzigen politischen Pattci zu- mnmcngelctzt. . sondern sie besteht ans Mitgliedern verschiedener Grup. pen, die vereint die Ver. Staaten von Nord-Amerika repräsentieren. Die Kommission inaa in Politischer 'Hinsicht nicht eines Sinnes sein, bil den aber als Verfechter der Demo- iraiie uno tn ,urer einolcyast gc. gen die Widersacher der Demokratie ein geschlossenes Oianzes. Sollte die nissischc Regierung es wünschen, sich mit der amerikanischen Komniission auf Verträge zmecks Be kämpfung der deutschen Autokratie einzulassen, dann hat die Kommission olle Vollmacht dazu. Wie groß die zu bringenden Opfer für die Ver. nichtung der Gegner der Demokratie auch sein mögen, sie müssen auf dem Altar der Demokratie gebracht wer. den. um den Feind niederzuzwingen, Erst dann kann von einem univer- cllen frieden und allgemeinem Völ 1 ' ' ' ' ' ' ' ' I t '4' DZe Hallevöows. i 4 1 , - t i i j Roman von Horst Aodemer. 1 kerglück die Rede fein. in- er. raaien yaven ucv rn den Dienst der Menschlichkeit gestellt uns werden Rußland in seinem Kainvie für die Demokratie olle lln tcrstützung zuteil werden lassen. Nach errungenem Siege wird das nissj. sche und das amerikanische Volk auf Jahrhunderte hinaus in Freundschaft leben. Die Ver. Staaten wünschen dem russischen Volk nur Gutes." traktorcn verkrustet. Sobald der Pev sidenl die Bill unterzeichnet bavcn wird, werden Schatzamtsainvemrn. gen zuni Betrage von vielen hundert Millionen ausgestellt werden. ' bis das Geld alle ist, und dann kommt die zweite Ausschreibung einer Kricgsanleihe. Das jiricgsdepartement hat allein 'twa $900,000,000 Schulden zu be zahlen und das Flottendepartement nickt viel weniger. Außerdem sieht die Bill $5,00.. 00,000 als Betriebskapital für die zu gründende Emergencr? Fleet Cor poration und die sofortige Auftrete bung von $250.000,000 fir deren Zwecke, eine große amerikanische Handelsmarine zu schaffen, vor. Die gesamte Leitung dieses ae wältigen Regicrungsunternehmens liegt in der Hand des Präsidenten, welchem dadurch eine Macht verlie hen wird, wie sie wohl kaum eine andere Einzelperson besitzt. Es gibt wohl größere Korporationen, wie z. B. der Stahltrust, aber diese werden von Direktoren und Anssichstsräten in größerer Zahl geleitet, die all.' mitzureden haben. Amerikaner doch auf den, Sozialistenkongretz Teutsche Sozialistcik in Stoähnlm von ihren Genossen ,nit schcc. len Augen befrachtet. Manchmal sckmantt man h Imme brachte Senator. Zwischen nei EntickZüZvn. Zn, mii hanerlam noch gestern am Sxcit ch Zur einen dritten entMeÄst. französische presse gegen Spanien! Paris, 18. Juni. Ein Marine. Attache der deutschen Botschaft traf in Cadiz ein, so lautet eine Havas Meldung, um das Unterseeboot U. 52" zu besichtigen, das int dortigen Hafen zu Neparturzniecken liegt. Die französische Presse protestiert dage. U. ij'.i" nach einem kurzen Aufent Unterseeboot Unterkunft zu Repara turzmecken gewährt. Der Tenips' weist auf die Tatsache hin, daß das gen, daß Spanien einem deutschen halt in einem amerikanischen Hasen im letzten Oktober sechs Schisse ver. senkt habe, deren Noutcn es väh reud seines Aufenthaltes erfabren hatte. Eine halbamtliche Noie besagt, daß das deutsche 1I.Boot 52, das ain 11. Juni iu den Hafen von Eadix geschleppt wurde, vor der Hafencin fahrt operierte und die Annahme be gründet sei, daß ein N.-BootGe. schmader die Häfen von Eadix und .vuelva blockiere. Stockholm. 18. Juni, Das hol. ländisch standinaviscke Komitee mach te heute bekannt, daß drei Sozmli. sten aus Anierika hier eingetrosfen sind, um an der sozialistischen Frie denskonferenz teilzunehmen. Es sind dieses Max Goldsarb Boris Rein stei,! und T. Tavitovitsch. Es wird nicht gesagt, wie sich diese Vertreter der Sozialinen Amerikas in den Be sitz von Pässen gesetzt haben. Teutsche Sozialisten angefeindet. Bern, Schweiz, iiber London. 18. xMir. Zte i'kmrn Züricher Nach, richten, ein Organ der Schweizer akyoltten. das in enger Verbindung mit dem deutschen Reichstagsabge. ordneten Mathias Erzberger steht, bringt nachstehende Berliner T?pe sche: Die deutschen Soziallsten, die in Stockholm zum Sozialiskenkon. greß eingetrofsen sind, haben viele Enttäuschungen erfahren. Sie l.aben in Erfahrung gebracht, daß die Ge. n offen anderer Länder keineswegs von der Unschuld Teutschlands, den Krieg begonnen zu haben, überzeugt sind. Sie haben sich sast immer ge. gen Angriffe zu verteidigen, wie wenn sie eines Verbrechens ange klagt sind. Tie Ttockholnier Konfe renz bedeutet, daß Gewalt immer noch das letzte Wort hat, welchen Fortschritt die Pacifisien auch immer zu erreichen imiionde sind. Es ist jetzt Sache der kolossalen Organisa tion der katholischen Kirche, sich für das Friedensmcrk ins Geschirr zu legen." Dnrchhalten!" sagt sächs. Finanzminister! Ainnerdam, 18. Juni. In sei ner Ansprache an die zweite sächsi sche Kammer am Donnerstag er. mahnte der Finaruuimstcr das Volk, :' die Verausgabung von Milliarden ' nicht als eine La!t zit deuten, denn ; es gelte, eine große Aufgabe zu er : süffcn. lern deiitschen Volk sei der Krieg aufgezmungen worden, und ! der deutsche Kaiser habe alles in sei- i neu Kräften stehende getan, den j Krieg abzuwenden. Teutschland könne mit reinem Gewissen vor den : Allmächtigen treten und sein autes ; Recht auf volle Eutfchädiauna aeM tend machen. j Loudmt, 18. Juni. lieber die Explosion in der Munitivrissabrik in Asbton Under Line am Mittwoch wird amtlich gemeldet: Die Explosion forderte 41 Men schenleben; 2') der Getöteten sind Männer, 3 Frauen und 9 Kinder' ISO Personen wurden schwer ver letzt. ' Allem Anscheine nach rührt die Explosion von rneni Feuer der. Un ter den Toten befindet sich der Ge. Zchaftsführer.'' Kapitän Persins warnt die Deut ' schen davor. Amerikas iütocht zu uu terschätzen. Die Teutschen haben nur zu oft den Fehler der Unterschätzung gemacht. Wir konstatieren diese Tat (7. Fichedung). Ernst Hallerkow hatte die Mund Winkel höhnisch herabhängen lassen und und erwidert: ,Dak du doch den Bauer noch im mer nicht loswerden kannst, Vater!" Anstatt dem Jungen sofort eine tüchtige Tracht Prügel zu verabfol, gen. steckte Paul Hallerkom die Hän de in die Hosentaschen und blies die dicken Backen auf. Für seine Kinder hatte er tminer Entichuld:gungen bei der Hand. Die waren doch in ihrer ersten Jugend in so ganz veränderte Verhältnisse getoininen, da mußte man vorsichtig sein. Nach und nach würden sie schon vernünftig werden. Ueber den Uebergang half das Geld hinweg, man hatte e ja dazu. Eei nen so lange und so heiß ersehnten Jungen durfte er nicht vor den Kopf stoßen. Der hatte neulich von einer Reise um die Welt mit agd aus o Iren und andere wilde Tiere gespro chen, daß ihm heiß und kalt wurde, wenn er nur daran dachte. Und gab er ihm nicht das Geld dazu, pumpte es sich Ernst zusammen, bekommen tat er's schon . . . Da faßte ihn die Angst, Wenn ihm einer .handgreiflich" ge kommen wäre mit zweiundzwanzw Jahren, wenn es selbst der leibliche Vater geivesen wäre, er hätte sein Bündel geschnürt und wär' losgezo gen... Die Haller kows waren doch tzksundes Blut, und seine Christine stammte ouch aus einer rechtschaffe- r.en Familie, da kam schon die Stun- de, in der tn Ernst das gesunde Bin durchbrach. Mit einer langen Rede voller wohlwollender Ermahnungen hoffte er st recht bald heranzaubnn zu tonnen... Ruhig horte sein Jun oe zu, besah seine polierten Fin gernägel. Er wußte, ging dem Vater ' der Atem aus, dann bekam er auch Geld. Und die Ohrfeige mußte natur Iich'eztra bezahlt werden, damit sol che Entgleisungen nicht wieder vor kamen... Auf Umwegen steuerte er auf fein Ziel los. .Er wußte schon, wie er seinen Vater anzupacken hatie, Sieh mal, Du Hast's nicht mehr liltig. Geld zu verdienen, ich aber werde es eines Tages müssen! Und will es! ... Es kommt ganz daran an, wie man das Leben studiert. Der eine geht auf die Universal und das kostet Geld, der andere steht sich mit offenen Augen tn der Wen um, vmfonst läßt sich das natürlich nicht machen... und wenn ich schon die Schule durchgeholten hatte und au die Universität gegangen wäre, was war ich geworden? Beamter der sich kuschen muß und dafür 'n Butterbrot bezieht! Heutzutage heißt's: selbst ist der Wann! nrei fein, großzügig an dere für sich arbeiten lassen, regieren vno anstanoigen eroienii einpeaen, so macht man's! Reden konnte der Junge und Bei spiele kannte der Vater gerade ge- nug. Manner, die nur über Volts schulbildung verfügten, hatten es zu Reichtum und Ansehen, gebracht! Und wenn einer einen strammen Beutel hinter sich hatte, war der erste An lauf schon gewonnen. Auf den Kopf gefallen war Ernst ja Gott sei Dank nicht, eines Tages meldete sich sein .gesundes Blut" und dann stürzte er sich in die Arbeit. Vielleicht war die stunde ganz nahe. Also m den Geld, schrank gegriffen, man hatte es ja . . ! Ernst Hallerkow machte die Wet um bet den Pferderennen gewiß Spaß, aber schließlich war das eine unslchtte wache, und eme Rolle im Leben wollte er auch spülen. Ein paar Leute.die es sich zurEhre anrechneten, mit ihm Kult, natürlich auf seine Ko sten, zu trinken, lagen ihm in den Ohren, sich einen .Rennstall" anzu schaffen. Einer war unter seinen Be. kannten unter den .SportLleuten", Colemacher hieß er, ein großer, älte rer Herr mit einer mächtigen Glatze, aus dem keiner so recht klug wurde. Auf jedem Rennen war er zu treffen, ging immer tadellos gekleidet, be wohnie am Augufta-Ufer eine sehr gediegen eingerichtete Vierzimmer Wohnung und verstand, sich intcr essant zu machen. Die einen sagten, er habe einen Pserdeuerstand wie kein anderer, immer lande" er fei ne Wetten, oft heimse er zehnfaches Geld und mehr ein. ober er sei mr schwiegen wie das Grab und Ossi zier wär' er früher auch gewesen, na türljch bei der Kavallerie. Andere wie. der wollten wissen, seine Hauptein fünfte beziehe er auS Jinanzgeschäs ten. Nicht etwa, dasz er fünfzig Pro zent Wechsel diskontiere, och nein rer enbeite für Großbanken, nur in Millionengeschafle lasse er sich ein, bei denen Provistonen von fünfzigtausend und mehr zu verdienen seien. Von vielen wurde er auf den Rennplätzen sehr ehrerbietig gegrüßt und daß er tJ,. rYTft r V r-, - y . . - : l" V""" Mlj'-D Viin H suche fdlitf cmr d'e Gefahr bn, uns , TlUt kurz, bochmütig für die devo. bei den hiesigen Reichsdeutschen un- seit Grüße dankte, erhöhte natürlich beliebt zu machen. Per,ms bat . ut j;. Vewundmina di, tfrnff einen außerordentlichen Ruf als Mi. litär und Marine Sochverständiger und Kritiker. Persius sollte gekört werden. N. I Abendblatt. ,- Abbouniett ouf diese LeitWg! ur d Vewunderuna. d e Ern t Hallerkow seiner Persönlichkeit schon Zeit längerer Zeit entgegenbrachte. er eines Tages beim Hinde: xisrennen in Karlshorsi mit einem sei m Bttamlm zusammenstand, das ; Programm in der Hand, war dieser Herr Solemacher zufällig an ihnen vorbeigegangen. Der Bekannte, auch ein Mann, der dem Sport eifrig cr geben war und unter den Jockeis ein paar gute Freunoe besaß, hatte tief den Hut gezogen. Herr Solemacher hatte nur hochmutig genickt, war stehen geblieben und hatte mit einem lässigen Lächeln um den bartlosen Mund gefragt, welches Pferd er denn setzen wolle. Da htte Ernst Hallerkow iurz entichloszen, mit rotem Ztopf. ge teicn, ihn doch Herrn Solemacher vorzustellen. Das war geschehen. Ei nen flüchtigen Händedruck hatte er so gar bekommen und dann hatte Herr Solemacher. schon im Weitergeize, gesagt: , Aber nichts verraten!" Und dann war Herr Solcmacher in der Menge untergctciilcht. Das hatten die beiden getan. Leib- gendarm" gewann: sür dreißig Mark auf Sieg, die sie zusammen gesetzt Ernst Hallerkow hatte einstweilen aus. gelegt konnten sie hundertvicrund. zwanzig Mark beim Totalisator ein heimsen. Zufällig kreuzte Herr Solcmacher. eine Stunde später, Ernst Hallerkows Weg, als der nach einem Rennen on einer Barriere stand, das Gesicht in Falten gelegt, denn das Glück war umgeschlagen. Die .totstchere" Sache hatte sich wie so oft auf dem gru nen 'Jiatu im ge auazenen jjeioe re funden. Kein Glück, kein Stern?" Ernst Hallerkow fuhr zusamii'.en sah erst jetzt Herrn Colemacher, der ihn mit hochmütigem Lächeln mu sterte. Da riß er den Hui vom Kose, Ach Gott, nicht weiter schlimm. Ich habe mich nur iiber einen geär gert, oer mir schon ein paar Mal falsch gerate hat. Eigentlich wolite ich den Sieger setzen! .Run, Herr Hallerkow, das macht lynen övaz nichts aus:' Der fühlte sich geschmeichelt. Nichts!... Absolut nichts!" Herr Solemacher blieb, ganz ge gen feine Gewohnheit, immer noch stehen, lächelte weiter hochmütig und sagte ichucßlich: .Sie gefallen mir. H:rr Hallerkow, ich veobachte Wie schon langer! Wol len wir heute um neun Uhr iin Ne staurant wanszoucl zu Nacht essen? Natürlich im Frack und wir beide allein! Ob solcher Äuszeichnunq fühlte :ch der zunge Mensch höchst erfreut. UZ ist mir naturlich eine Ehre! Und ich werde von Herzen gern kam nien" Stumm, mit einem freundlichen Nicken, drückte Herr Solemacher Ernst Hallerkows Hcnd und ging weiter. ieich nach dem Rennen fuhr er nach Haufe, ließ seinen ganz tadellsen Frack vom Schneider noch einmal ausbügeln. Ganz benommen war er von dieser Ehre. In den Cportkreisen, in denen er bisher verkehrt hatte, würde man große Augen machen, wenn er so ganz nebenbei sagte: Ja. und vorigen Mittwoch habe ich mit Herrn Solcmacher im Restaurant Sanssouci zu Abend gegessen. Wir beide on einem Tisch allein, eZ war sehr nett!" Und hochmütig lächeln wollte er lernen, gerade wie Herr So lemacher... Da stellte er sich vor den -piegei und übte... Natürlich trua er das Gesicht glatt rasiert, denn was ein richtiger Sportsmann ist . . . Pünktlich um neun Uhr war er im Restaurant Sanssouci. Die Haus kapelle spielte, aber es waren noch die le Tische frei. Eigentlich traf man sich bier erst nach dem Theater und aß ur teures Geld recht gut. Herr Sole, macher war nicht zu entdecken. Da uchte er sich einen Tisch in einer Ecke. von wo aus er das Lokal gut über ehen tonnte, und wartete. Seine Ge duld wurde auf eine harte Probe ge icllt, denn erst gegen dreiviertel zehn kam Herr Solemacher. Und da hatte er es auch noch nicht eilig. Das. Mo nokel im Auge, in Frack, weißer We e und weißer Binde, betrat er lang am den Raum, ließ gleichgültig den Blick über die Menschen gleiten und druckte dann, indem er sein hochmü tiges Lachein ou setzte, Ernst Haller ix, der ihm entgegengegangen war uns sich verbeugte, die Hand. Entschuldigen Sie, eS ist etwas päter geworden! Kleine Abhaltung. na, das kommt ja vor!" Ernst Hallerksw wehrte ab. Sar nicht langweilig sei ihm das Warte? geworden und sehr lange sei er auch noch nicht da. Herr Solemachcr lächele te wieder, stellte das Souper zusam. men. Erst eine Rüdesheimer Berg, dann Sekt, nicht wahr, Herr Hallerkow, sa ge wir Weuve Cliquot, und schließ lich zum Nachtisch Bordeaux, Mou ton Nothschild, denke ich!" .Ganz einverstanden stotterte der mit rotem Kopf. Und gestand sich im stillen: Herr Solemacher stellt ein Souper zusammen, alle Wetter! Das werd' ich mir merken!" Die beiden ließen ti sich gut schnief j kcn. Ab und zu machte Herr Solcms cher eine ; witzige Bemerkung über einen der Gäste, Ernst Hallerkow lä' chelte vielsagend dazu. Aber viel Worte wurden picht gewechselt bis der Nachtisch dastand und die zlveüe Flasche Mouton Rothschild. Da legte Herr Solemacher seine Hand leicht auf Ernst Hallerkows Un terarm, das hochmütige Lächeln spiel te wieder um seinen Mund. .Sie werden sich gewundert haben, junger Freund, über meine Ausser derung!" Eine große Ehre war sie mir, Herr Colemacher!" .Nun, nun!... Ja. waS ich sagen wollte, Ihr Umgang gesällt mir nämlich nicht! Ich beobachte Sie schon länger! Diese Leute" entsetzlich, höhnisch wurden diese zweiten Worte xesogt sind kein Verkehr kür Sie!" Ernst Hallcrlow wurde das Herz weit. Oer Mund floß ihm über, er glaubte sich verteidigen zu müssen. 3ch, teile hre Ansichten durchaus Herr Solemacher! Und Lehrgeld habe ich gerade genug gezahlt! Ich sehne mich danach, diese Leute" fast so gut wie sein SReister konnte er die beiden Worte sagen loszuwerden aber das ist entsetzlich schwer! Wenn Sie sich gütig in meine Lage versetzen wellen! Ich bin passionierter Sports. mann wirklich! Jung und un erfahren ..." Das iit'Z eben," unterbrach ihn Herr Colemacher. Ernst Hallerkow griff zum Glase stürzte den schweren Rotwein in einem Zuge hinunter und fuhr dann mit rotem Kopfe fort: Ja, und Beziehungen habe ich nicht, wie soll nian da in die wirklich . vornehmen Kreise kommen, nach dc nen ich mich wayryastig sehne! , ! Herr Solemacher machte gar lcm' spöttisches Elesicht, sondern ein sehr nachdenkliches. Aber ich bitte Sie, das kann einem nicht schwer fallen! Sie sind seh;: weltgewandt, elegant und toe" zeihen Sie, Herr Hallcrlow, aber w.an weiß doch Bescheid stammen auZ sehr vermögendem .Hause... Bitte, ich kann mir schon denken, WaS Sie , sagen wollen, das ist doch kein Grund, verlegen zu werden, denn iiber Zeiten sind wir doch Gott sei Dank . voll ständig hinaus, in denen blaues Blut dazu gehörte, um eine Rolle zu spie len!... Geld regiert die Welt! Hat man die nötige Energie, so fetzt sich einer wie Sie schon durch." Das Blut brauste Ernst Hallerkow in den Schläfen. Ihm gegenüber saß einer, der ihm helfen konnte, die Hindernisse mit eincm hochmütigen Lächeln aus dem Wege zu schieben! Also die Stunde genützt. Sein zähes Lauernblut erwachte, Herr Colemacher, wenn ich erst einmal diese Leute los würde, die wie die Ketten an mir hängen!" Pah. man steht sie einfach nicht mehr!" Sie liegen mir in den Ohren., ich soll mir einen Nennstall zulegen!" Herr Solcmacher wiegte den Kodk hin und her. Noch nicht mal ein so übler Ge danke! Das ist ein Sprungbrett, von dem sich schon mancher in die bor nehme Gesellschaft eingeführt ,hat! , Aber diese Leute würden Ihnen Schinder anschmieren! Schinder! Na, türlich für sehr teures Geld!... Na. reden wir darüber jetzt nicht! Jt sage Ihnen schon, später vielleicht! Ich würde Ihnen raten, vorläufig crst einmal in ganz anderer Weis in der guten. Gesellschaft festen Fuß u sa,ien: Mit dem ruhigsten Gesicht von bei Welt drehte Herr Solemacher den Stengel seines Weinglases zwischen , Daumen und Zeigefinger. Und wie denken Sie sich das. e Colemacher?" , Da lächelte der wieder. Nicht- so hitzig, junger ftrninW Erst lernen Sie mich ein bischen nähq kennen, damit Sie Vertrauen zu rnil soff! ,0, das habe ich doch.' versicherte Hallerkow mit dem Brustton der Ue berzeugung. Aber Herr Colemacher winkte ab. Nein, nein, warten wir!" Ernst Hallerkows Herz hämmerte gegen seine weiße Weste. (Fortsetzung folgt.) '? M 5. - L'tf Räson im verboten. Heute, im Zeitalter des Räsonie rens, mag es nicht uninteressant fein, daran zu erinnern, wie das Prob lcm, Unzufriedene zur Ruhe zu brin gen, vor anderthalb Jahrhndcrten durch den Herzog hon Sachsen-Wci mar auf die einfachste Weise gelöst wurde. Der Herzog erließ nämlich folgenden Ukas: Das vielfache Rä sonieren Unserer Unterthanen wird hiemit bei halbjährlicher Zuchthaus, strafe verboten und haben die Bcam ten auf das strengste darüber zu wa chen. da das Regiment von Uns un nicht von den Bauern abhängt un! Wir keine Räsoneurs zu Unterthan haben wollen." Stoßseufzer. .. . . O. früher war ein Mann alücklick, tvknn er eine Frau hatte, die ihm gut kochtk heute aber verlangt er gleich, daß sie ihn ernäh?!!" r -- ! j