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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (June 21, 1917)
Seite '.fr Omaha' TrlbNtte TonilerZtag, don 21. Jttttl 1917 Vöchentllchs Gmsha Cribuns. Tribüne Publishing Co. Bak. I. Peter Präsident. 1311 Howard Ctrsße, Omaha, Rebr. Telephon Thler 3!. Preis des Tageblatts: ' '-rdj 2r5,icr, per Woche 10c Durch die Post, per Fahr $3.00, Preis des Wochenblatts: $1.50 das Jahr bei Borausbezahlung. r.ntprcd Scrond-claäs Matter June 10, 1303, at tha Fostoffice at Omaha, Ncbraska, under the Act of Congresa, March 3, 1879. Cmafjo, Nebr., Tonuerstag, den 21. Juni 1917. Ungeheure UriegsKosten. Millionen. Gesamtschulden Vorherige Schulden 26,230 Millionen Gesamrschulden Vorberige Schulden 14,423 Gesanit Cine fivfien erschienene Vergleichstabelle von, F. Landern, gibt ein an schau! iches Bild von den ungeheuren Kriegsaufwendungen vnd Staats Mulden. Welch enorme Summen der Krieg verschlingt, kann cr graphi. Mm Darstellungen, per Tag., per Stunde. Minuten und Sekunden abqc lisen werden: Per Taq 330 Millionen 86.824 Mark, per Swnde 13.. 774,122 Mark, per Minute 220,574 Mark, per Sekunde 382 Mark. Die Schulden der kriegfichrenden Staaten und die Kosten des Krieges ergeben folgende nesenhafts Zahlen (so weit sie bekannt) : Deutschland: 8,2 Millionen Einwohner, Staatsschulden am Anfang des Krieges 492 Millionen Mark (auf den Kopf der Bevölkerung 72 Mark). ils;erordentlickc Krieqskredite 61,000 Millionen Mark lauf den Nopf der Bevölkerung 1009 Mark). ' , OesterreichUngarn: 53,17 Millionen Einwohner. Staatsschulden am ?ln''ang des Krieges 11,012 Millionen Mark, per Kopf 207 Mark. -Kriegs, fredte 22,52? Millionen Mark. Gcsamtschulden 33,537 Millionen Mark, per stotf 37 Mark. Türkei: 21,6 Millionen Einwohner. Staatsschuldell bei Beginn des Krieges 38? t Millionen Mark, ter Kopf 177 Mark. Kriegskredite 1412 Millionen Mark.. Gesamtschulden 5246 Millionen Mark, per Kopf 212 Mark. ' - Bulgarien: 4,6 Millionen Einwohner. Vorherige Schulden 458 Mil lioneu Mark, per Kopf 187 Mark, Kriegskredite 500 Millionen Mark, Ge fmntuimldcn 1358 Millionen Mark, per Kopf 296 Mark. . -RiifslanÖ: 140,7 Millionen Einwohner. Vorherige Schulden 21 ,."-50 Millionen (152). Kriegskrcdite - 44,857 ' 66.216 Millionen (472). Frankreich: 39,8 Millionen Einwohner. Millionen (650). Kriegskredite 51.056 77,28 Millionen Mark (1942). Enaland: 46.697 Millionen Einwohner Millionen Mark (309). Kriegskredite 78,580 Millionen Mark, schulden 93,003 Millionen Mark (1992). Italien: 35,.4 Millionen Einwohner. Vorherige Schulden 14,423 Millionen Mark (358). Kriegskredite 16,000 Mark. Gcsamtscbulden 2,609 Millionen Mark (810). Rumänien: 7,4 Millionen Einwohner, bat 20,12 Millionen Mark (esamtschulden , (271). ' Total der Kriegsanleihcn 279,859 Millionen Mark (mkl Serbien und Portugal 281,219 Mill.) Teutschland (deutsche Reichsbank) .hat Ende 1916 den höchsten Gold bestand. :. - Die gesamten Kosten des Krieges sind aber durch die Ausgaben derschatzamter der kriegführenden Staaten allein lange nicht erschöpft. Zn diesen inüssen noch die Rüswngsausgabcn der neutralen Staaten, die örlegemtsgabm der Gemeinden, die verloren gegangen, unberechenbaren Zöerte, die durch Ausfall eines großen Teils der Produktion in dieser lan. ?en Zeit durch Vernichtung der vielen Schiffe und deren Ladungen, wie mich des KriegSmaterials aus der Zeit vor dem Kriege, die Vertviistun gen, die auf den Kriegsschauplätzen entstanden sind: ferner die geleistete freiwilligs Hilfe und Untentützungen cm Krieger und Zivilbevölkerung hinzugerechnet werden. Sin Uriegsziel angedeutet. Prozessor William R. Sheppard regt an, bah wir nach Vccndiauna bcs Krieges unsers Rechnung vorlegen sollen, und wir werden es wahr scheinlich auch tun." John Bull und Marianne, an Tr. Onkel Sam, für geleistete Dienste." Unter diefcr Uetierschrift werden dann die Nomen der England und Frankreich gehörenden Zänkischen Inseln stehen. Wir sollten fcircr die Liste cin wenig erweitern. Wir sollten nicht mir Guadeloupe. Martinique, Managt usw. von Frarckreich, und Jamaika. Trinidad, Ber muda. Dominicas Barbados, Grenada und St. Lucia von England fordern: wir sollten auch die Bahama.J'nscln verlangen. Wir sollten das karibische Meer zu einem amerikanischm Meer machen. Wir sollten selbst die Zu längs dazu schützen. Wir sollten das tun, uns-den Panamakaual zu ba schützen. Der Handel spielt dabei keine große Rolle. Der Hauptpunkt ist der, daß wir den Kanal schützen. Wenn England im karibischen Meer Kohlenstationen wünscht, so soll es sie haben, vorausgesetzt, dafz es mit uns cui Flottenbündnis schließt. . Nationen ziehen in den Krieg unter schönen, uneigennützigen Erklä rungen. Sie kehren hartköpfig und mit materialistischen Wünschen aus iöm zurück. Wir sind wie die anderen Nationen. Tas ist reckt so. So wird ci'.is unserer Kriegsziels die Anierikanisierung des karibischen Meeres und seiner Zugänge sein, um dadurch den Panamakanal zu schützen. Wir sind jest im Besitz von Porto Rico. Praktisch besitzen wir Kuba, Haiti und San Dommgo. TäniMWestindien haben wir käuflich erworben. Alle jene französischen und englischerl Inseln sollten an uns als Aequivalcnt' für geleistete Tienste abgetreten werden. Tas wäre keine große Rechnung. Wie solche Geschäfte geregelt werden, ist es außerordentlich billig. Frank reich verlangte Savoyen, weil es geholfen hatte, Italien zu , befreien. Frankreich erhielt es. obgleich in Savoyen der Begräbnisplatz der italieni schen ÄomgsMuue gelegen war. Pershings Mission. ' Amerika's chervorragendster Feldherr, General Pershing, dem man Im Kosenamen "Black Jack beigelegt hat, um seinen Löwenmut in das Li6.t der Popularität zu stellen, wird wohl auf dem groben Kricgstheatcr n Frankreich und Belgien genau Umichau halten, um sich klar zu wer den über die Stärke des Feindes und die Schwächen auf Seiten der Ver kündeten, zu deren Stärkung Amerika einen großen Teil feiner Jugend- it;;l jjbcr's Meer senden soll.- Söchimzahrscheinlich wird General Per. slünz e:ncn geheimen Bericht an unser 5!riegministerium senden über das Resultat seiner Forschungen, der Wahrheiten enthalten wird, die am Ende nicht dazu angetan find, die Wanderlust von Jungamcrika über das Vetaicer nach den blutigen Gefielden Frankreich'S 'zu stimulieren. Seine Mission mufz iedenfalls als eine weise Handlung bezeichnet werden. Sie :n.-z au Ede dazu beitragen, einen schleunigen Frieden herbeizuführen. Enic Llssftellung der Sachlage von kompetenter Seite mag am Ende dazu beitragen, überhitzte Gemüter zur Besinnung zu bringen und die unbe zähmbare Eitelkeit zu bewegen, vom hohm Roß herabzusteigen und sich zu f'edlichen Vereinbarungen herabzulassen. - Wenn es ihm gelingen sollte, durch feine Mission das große Lügen g?wüe zu zerreißen, das als Schleier der Verblendung dem amerikanischen .Volle von London aus vors Gesicht gehalten wird, würde er sich einen Fekdherrnruhm erringen, der von keiner Großtat auf blutigein Schlacht jclde überstrahlt würde. Einige kräftige Federstriche von ihm dürften die f'-i.'irftm Schmerter in die Scheiden zurückdrängen. Wer weiß, was uns t-:nc M:istn csfenbaren wird?! (Peoria Sonne.) Lcbett-rerZlchenmg sür amerikanische Soldaten. Tc? Beschluß der Regicnmg, daß jeder Soldat kostenlos eine für die Dauer des Krieget gültige Lebensversicherung von $4000 erhalten soll, ver int, Van praktischen wie vom ethischen Stmsdpunkt aus, rückhaltlose Au kvmiiina. Vom praktischen aus nach zwei Richtungen hin zunächst wird die Weri'etätigkeit wesentlich erleichtert, wen der Wehrfähige weis;. - ; i.n Falle seines Todes für die 'Hinterbliebenen gesorgt ist, nicht durch ItaiiiTi, die tropfenweise, dem Nutznießer zusticht, außerdem auch '.r i:i f-.i! iilhTystimsteii Fällen genügt, die Not von der Tür zu halten. i " .! c::.; die Az.'.I'.lunz eines Kapitals, deisen Zinsen allein größer - d . 2.:,:i;:ei! 'i-n-stcrcii, tH'gLiihcu dufon, das; mit $100:) nU ! i.üc a."'.' ästlichc Beuif-gjng cniior,!:dst wird, im 6'u' ur.t einer 1 . ! Yoiiiic:i niä'i i'ji de.'len N'äre. Vibcc auch ueo Lmt nnonust : jui:' -t Scst'.'üit die ttest'",! einmaliger Adiindung re'ckeit v'chl an. jekiaen e ..... I. ! ,,szan.-!,'lem?. dos seit übn sjuf,:g d? rerJaui g ein feic oliu-chni 4'i'ircn j !)". 'f't.";f'- ch:n ?lucr., vre j.t die 2u 2cr2e eiwerin t Zi'blung größerer Kapitalien ganz von selbst mit sich bringt. Und diese volkswirtschaftlichen Vorteile, die sich daraus ergeben, das; das CMd in den meisten. Fällen sofort angelegt tvird in industriellen oder landivirtschaft lichen Betrieben kommen nicht erst einem späteren Geschlecht zugute, sondern machen sich sofort geltend und tragen auf die Weise dazu die durch den Krieg entstandenen Lasten zu erleichtern. Tas ist die praktische Seite, neben der jedoch die Bedeutung der eilst schen kaum minder wichtig ist. Die Tatsache, das; der Staat rückhaltlos seine moralische Verpflichtung denjenigen gegenüber anerkennt, die für ihn das Leben sufs Spiel sehen, wird dem Volk die schwere Bürde des Krieges weniger fühlbar inachen, indem es daraus erkennt, daß die Für sorge der Regierung sich nicht auf das Ausland beschränkt, sondern auch das Wohl der eigenen Nation im Auge hat. (West!. Post.) Die Uriegsbotschaft und oie Tatsachen hinter ihr." England wenigstens das amtliche England billigt und unter schreibt in vollem Umfange die Erklärung der 5l!riegsziele der amerikani schen Regierung, die Präsident Wilson der russischen Regierung gab. Es versteht diese Kriegsziele, loeiß worauf fie letzten Endes hinauslaufen und freut sich ihrer. Vom amerikanischen Bolle wird inan das nicht behaupten können. Ja es wird offen gesagt, das; die Massen des amerikanischen Volkes sie nicht recht verstehen und sich soweit nicht für den Krieg begeistern liesien. Es wird mittelbar zugestanden, das; fie die Notwendigkeit oder Ratsainkeit des Krieges nicht erkennen. Ties geschieht, offensichtlich sehr widerwillig, in den Leitailfsaben kriegsfreudiger Blätter und als ein solches mittelbares Eingeständnis nmsz die Veröffentlichung eines Dokumentes betitelt, Die Kriegöbetschaft und die Tatsachen hinter ihr", gelten. Denn neue, bisher unbekannte Tat sachen werden durch dieses Dokument nicht enthüllt, hingegen wird der Versuch gemacht, die Lage so zu schildern, als sei der 5trieg im eigensten Interesse eine Notwendigkeit für Ainerika: als sei er ein Akt der ?!otwehr? als stünde die große Republik vor der Frage Sein oder Nichtsein" und könne ihre Zukunft nur gesichert werden durch den Krieg. Die Tatsache, daß bislang gesagt worden war, Amerika verfolge in diesem Kriege keinerlei selbstische Interessen, Amerika wolle nur für die Demokratie und die Freiheit und das Selbstbestiinmungsrecht der bedrohten europäi schen Völker kämpfen, berechtigt zit der Annahme, daß Washington das Ilngenügen dieser Kriegsbegründung. dem Volke gegenüber, erkannte und die Erklärung. Die 5rriegsbotschast und die Tatsachen hinter inr", erließ, in der Hosfnung, durch sie die soweit mangelnde Krlegsbegeiskernng zu entzünden. In diesem Dokument wird zwar wieder auf die Schädigungen hinge wiesen, die amerikanischen Interessen und Veritralen durch die deutsche Kriegführung wurden, dos Hauptgewicht wird aber aus die Gefahr gelegt, die den Ver. Staaten drohe, für den Fall, daß Teutschland im Kriege gegen England und Frankreich siegreich bleiben sollte, was als sehr gut möglich" bezeichnet wird. Offensichtlich." heißt es da. wird, sofern wir Nicht Munition, Truppen, Tauchbootjäger,' usw.. nach England, Frankreich und vielleukjt auch Zlußland schicken, der Krieg sür uns wenig mebr bedeuten als Schimpfen über den Ozean hinweg bis der euro päische 5!rieg beendet ist und dann kann Deutschland, wenn es ein Pfund .Kraft übrig hat, und es mag sehr gut siegreich bleiben, an uns all seinen Haß und seine Wut auslassen und von uns die Entschädigungen erzwingen, die es von einem bankerotten Europa nicht erlangen kann. Ein ver preußtes Teutschland triumphierend in Europa und vorherrschend auf dem Meere, würde seine Gelegenheit sehen, das vereinsamte Amerika niederzuschlagen und uns zu einem überseeischen Vasallenstaat eines nnien römischen Reiches zu machen." Es will undenkbar scheinen, dan man Solches wirklich glauben und tur niogluh halten kann, denn wenn Deutschland auch über Nacht einen vollständigen Sieg über seine europäischen Feinde erringen und ein Pfund" oder auch tausend Pfund Macht behalten sollte, so müßte es doch völlig wahnsinnig sein, wollte es dann die große Republik angreifen, die heute unvergleichlich viel stärker ist als sie je war, und viel stärker als irgend einer der europäischen Feinde Teutschlands bei Kriegsausbruch. 1l e b e r wahnstmug sozusagen, munte die deutsche Regierung fein. wenn sie Amerika über den Ozean hinweg angreisen wollte, nachdem die ungeheuren Eckpoierigkeiten überseeischer Kriegfiihrung in dem europäischen Krieg fc) überzeugend dargetan wurden und das deutsche Volk so heiß den frieden herbettehnt, gute Beziehungen zu Amerika nach Friedensschluß aus wirtschanl'.chen und anderen Gründen so sehr nötig hat. Es will als unniöglich erscheinen, daß Washington nach Beendigung des europäischen Krieges einen Angrisf oder irgendwelche teindliche Sand lilngen seitens Teutschlands sollte befürchten können, und unmöglich, daß es sollte gelingen können, auch nur einem vernunftbegabten Bürger durch solche (espenlternmlerei bange zu machen und für den Vorbeugungs. krieg zu begeistern: indessen heutzutage muß Alles für nwalich gelten: hätte man doch noch vor drei Jahren den ganzen europäischen Krieg und noch vor sechs Monaten, unmittelbar nachdenr Präsident Wilson wieder gewählt worden war, weil er uns aus dem Kriege heraushielt", nieren Eintritt in denselben für schlechterdings unmöglich gehalten. Da es schon. und zwar amtlicherseits, behauptet wurde, Deutschland werde, wenn es nicht mit Hilfe Amerikas 'oder durch anierikanische Kraft zu Boden geivorzen wird, einen Angriffskrieg gegen Amerika fuhren, muß damit gerechnet werden, wird auch Deutschland damit rechnen müssen, sollten die deutsche Regienmg und, der deutsche Reichstag Gelegenheit nehmen, über diese ijrage eme klare, knappe und bindende Erklärung abzugeben. , - Das wird geschehen müssen, wenn nicht die beiden großen und einst so befreundeten Völker in einen wahnsinnigen 5lrieg bis rnifs Messer ge. stürzt werden sollen. Teutschland wird nicht etiva sagen dürfen: Tos ist zu dumm, es verdient keine Antwort." Stillschweigen gilt auch als Antwort, und zwar als zustimmende, und es ist deutscherseits Vieles gesagt worden, was zu sagen nicht notuz war und bester ungerngt geblieben wäre: es ist so Manches gesagt worden, was sich mit einigem guten Willen" und Geschick als Beweis für die Richtigkeit jener Behauptung deuten und hinstellen läßt. Tie Negierung in Washington sollte der deutschen Regierung durch die Vertretung der Schweiz eine Kopie ihres Dokuments Die .Kriegs botschaft und die Tatsachen hinter ihr" zugehen lassen. Tann darf sie eine Antwort erwarten. Tann werden wir erfahren, woran wir sind. Und das amerikanische Volk bat das Recht, das zu erfahren, zuverlässige Information über diesen Punkt zu fordern. Das kriegsmüde Uanaoa. Die Versuche der kanadischen Regierung, den Widerfiand der Bevöl kerung gegen die geplante Einführung des Zioaugsdienstes durch Bildung eines zloalitionsministeriumS zu überwinden, sind gescheitert. Sir Wilfrio Laurier hat es abgelehnt, sich an der Bildung -eines solchen Ministeriums zu beteiligen. Laurier ist gegen Konskription und würde zu ihrer Ein fülirung nur dann seine Zustimmung geben, wenn das Volk sich dafür erklärte. Aber darauf ist nicht zu rechnen. Ter Krieg ist nun auch für Kanada bald drei Jahre alt, und für 51anada ist das eine schwere Zeit ge wijen. Tas Land hat noch nicht acht Millionen Einmohnev. Taraus hat es 400,000 Freiwillige für den 5lrieg verfügbar gemacht. Wenn nian des starke Bedürfnis des Landes an Arbeitskräften in Betracht zieht und wenn lian ferner in Betracht zieht, daß Kanada eigentlich wenig Wer anlasfung hatte, sich in dieser Weise für das Mutterland zu opfern, dann ist das -bedeutend mehr als England geleistet hat. Der 51rieg ist auch für die Kanadier -ein grausmner Lehrmeister gewesen. Als die ersten Truppenteile auszogen, tat man,-als gehe es zum Freudenschießen. Den Ausziehenden' versprach nian baldige Rück, kehr, den. Taheimbleibenden ein baldiges Siegesfest. Allein diesen ersten Truppenteilen folgten andere. Aus den Tausenden, die iibei Meer, zogen, wurden Zrhtttausende: Hnnderttausende schließlich, und noch immer ist England nicht zufrieden. Deshalb will es Konskription eingeführt haben, und in dem Premierminister Borden hat es ein williges Werkzeug für die Ausführung dieses neuen Anschlages auf die kanadische Jugend gefunden Die Beveiekning von Qiedec hat zuerst den Widerimnd gegen de Pläne Bordens organisiert. Sie hat noch andere Beschwerden gegen die ,ieaierung m Ottawa. Auch BrsibweldiM gegen die Bevölkerung der englischen Sprachgebiete. Diese Kanadier sranzösnchcr Almammung käm i'sen sür i!,re Muttersprache und für ikre Religion, die beide von den ob i:;n'f Unduldsamkeit rerucht-gten englischen Prcvrmenanern u,:d Epilkopa. Jen bero!-i werden. Ader frrYr Kampf tritt zurück gegen den 5'a:npf um v'':!ich?r!cl-n', ccani den ilarj-r. der die drohende jtonstnrtion von Icw: Die Prophezeiung voll Wismr! (Auf vielfachen Wunsch Zinserer Leser bringen wir die berühmte Pro hheziimg von Wismar über dn Verlauf des Weltkriege? nochmals zum Abdruck. Selten hat eine Sache solch riesiges Aufsehen erregt, wie diese Prophezeiung' alle noch vor handenen Zeitungen, die dieselbe enthielten, sind vergriffen, weshalli wir unö entschlossen, dieselbe noch mals abzudrucken. Die Redaktion.) Beim Niederlegen einer Mauer im ülosier zum hl. Geist zn Wismar in Mecklenburg, wurde in einer Bi kl ein Pergament mit einer prophe tischen Inschrift, gefunden. Das Pergament befindet sich jetzt im Nathause zu Wismar unter Glas und Rahmen. Die im Jahre 1701 von einem fliehenden Klosterbruder geschriebene Aufschrift lautet, wie mm: denl "Grenzer ans seinen! Leserkreis mitteilt, wie folgt: "Herr erbarme dich deines Volke?, welches sich iinmer mehr von dir ab wendet. Es zerstört deine Klöster, vernichtet deine hl. Orden. Es eig net sich die .straft an und macht sie diesen Zwecken dienstbar. Europa wird zu einer Zeit, da der päpstliche Stuhl leer ist, von fürchterlichen Züchtigungen heimgesucht. Bosheit. Verleumdungen, Gehässigkeit wird ein kleines Häufchen aufreizen. Tie Vogel werden mit ihren Fitticheil ihr Recht schützen lind mit ihren Krallen werden sie es verteidigen. Ein Fürst aus der Mitte, der sein Roß von der verkehrten Seite be steigt, wird von einem Wall von Feinden umringt sein. Des - Mo narchen Wahlspruch lautet: Mit Gott vorwärts." Tie Allmacht Gottes wird diesem beistehen und ihn von Sieg zu Sieg führen. Es wird ein großes Ringen stattfinden von Ost und West und wird viele Menschen vernichten. Die Wagen werden ohne Rosse dahinsausen, fen 1 rige Drachen werden durch die Lüste fliegen und werden Feuer und Schwefel speien, Städte und Dörfer vemichten, machtlos werden die Menschen allem zusehen. Das Volk wird die Warnung Gottes hören und Gott wird sein Antlitz abwenden. 3 Jahre 2 Monate wird der Auf. ruh? dauern. Hungersnot, Seuchen und Pcst werden diele Menschen fordern. Tie Zeit wird kommen, da du Iveder kaufen noch verkmifen kannst. TaS Brot wird gezeichnet und geteilt werden. Meere werden sich rot färben vom Blut, die Men schen werden auf dein Gnind des Meeres wohnen und auf ihre Beute lauern. Tas Volk des Siebengestirns wird in das Ringen eingreifen und dem bärtigen Volk in den Rücken fallen und sich von der Mitte abtuen den. Ter ganze Niederrhcin wird er liegen, fondern bestehen bis ans Ende der Zeit. Tas Land im We ien wird em Land der Zerstörung sein. Das Land inl Meer wird nnt einem König geschlagen und auf die tiesste Stufe des Elends kom men, das bärtige Volk tvird. auch lange bestehen. Alle Völker werden i,i Mitleidenschaft gezogen und es findet ein Wogen aller Völker statt. Ter Sieger trägt ein -Kreuz und zwischen 4 Städten mit 4 glei chen Türmen findet die Entscheidimg statt. Tort steht ein Kreuz zivischen 2 Lindenbrnimen. Hier wird der Sieger nicderknien, seine Arme aus breiten und seinem Gott danken. Alle Tänze der Gottlosigkeit wird der Krieg abschaffen und wieder göttliche Ordnung in Kirche, Staat und Familie herstellen. Der Krieg wird beginnen, wenn die Aehren sich voll neigen, wird seinen Höhe. Punkt erreichen, wenn die Kirschen zunl drittenmale blühen. Frieden schließt der Fürst zur Zeit der Licht. Niesse. Ohne Gnnst und ohne Haß. Auf den vielen Tausenden von örtlichen Kommissionen, welche die Gesuche um Oefreii,ng von der Dienstpflicht zu imtersnchen und über Be willigung oder Nichtbewilligung zn eMscheiden haben werden, ruht eine schivere, eine furchtbar ernste Verantwortlichkeit. Sie haben in die Tat umzusehen, was andere versprochen haben. Als der otiitrcB sich zum Grundsatz der zwangsweisen Aushebung, der allgemeine Dienstpflicht bekannte, als Präsident Wilson die diesbe zügliche Vorlage unterzeichnete, da gaben sie ein zwar wortloses, aber destennnaeachtet unbedingt bindendes und nicht zu mißdeutendes Wer sprechen, daß auch vor diesem Gesetze alle gleich sein würden, der Reiche und der Arme, der Mann mit politischem Einslusse und der Mann ohne ihn, der Weiße, der Indianer und der Neger. Die Mstglieder dieser Tienstbefreiungs Kommissionen sitzen sozusagen als Richter über die Wahr. hastigkeit ihrer Mitbürger, und wenn zemals das Wort von der Gerech tigleit. die blind fein muß. am Platze tvor, so ist es in diesem Falle. Die Zustände und Vorkommnisse, wie sie in verschiedenen Teilen des Landes , in den Zähren des Bürgerkrieges sich ereigneten und den Kon skriptionsgedanken in solchen Verruf brachten, dürfen sich in diesem Kriege nicht wiederyolen. Die Mitglieder der Kommissionen dürfen keine poli iifchc, geschäftliche der Person liche Freundschaft oder Feindschaft kennen, dürseil sich in ihrem Urteile nicht durch Rassen, oder Klassengefühle kein flussen lassen, dürfen sich nicht kniesckwach vor Reichtum oder angesehener Stellung beugen, aber auch nicht in übel angebrachtem Mitempfinden für den wirtschaftlich Schwachen ihn ungebührlich begunitigen. Ohne Gunst und ohne Haß müssen die Tienstbefreiungs.Kommlssionen ihres schwierigen Vertrauensamtes walten. Es darf ihnen nicht genügen. öay sie in der großen Mehrzahl der ihrer Beurteilung und Entscheidung unterbreiteten Fälle nach ihrem besten Wissen und Gewissen ihre Pflicht getan uns nur m einigen wenigen, besonders bcrucknchngungSivurdigen Fällen, die über ihren Augen liegende Binde gelüftet haben. Das Gesetz, das sie geschaffen hat. schreibt ihnen ihre Aufgabe genau nmrisfen vor: diese Aufgabe haben sie ausnahmslos in allen Fällen zu erfüllen, wenn sie ihrer Pflicht gerecht werden wollen. Von ihnen und von ihnen allein wird es abhängen, ob die diesmalige Zwangöaushebung von dem Stigma oer !parteiNchieit und Einfeingkeit begleitet sein wird oder nicht. Bestrasung der Drückeberger. Ein südstaatlicher Abgeordneter in Washington hat vorgeschlagen, daß diejenigen, welche sich der Registrierung entzogen haben, dadurch bestraft weroen sollen, öazz ihnen wahrend der Dauer des 5meges durch einen Kongreßbeschluß das Wahlrecht entzogen werde. Ter gute Mann hat die sen Vorschlag in vollem Erwste gemacht und aus jedenfalls sehr lobens werten patriotischen Motiven: aber es geht ihm wie es so manchem ande, rat wohlmeinenden Gesetzgeber gegangen ist und gehen wird: in feinem gutgeninnten Eifer schießt er weit über das Ziel hinaus. ' Ter Vorschlag ist ganz einfach rechtlich undurchführbar. Dir Kon gren als einer der drei Ziveige der Bundesregierung kann seinen Einfluß seib,tver,tanöilch nur rn Bundesangelegenheiten zur Geltung bringen.' er könnte also höchstens durch einen Beschluß, der obendrein noch die Gut heißung des Präsidenten haben muß. nur das Bundeswahlrecht einschrän ken oder entziehen, nicht aber das Recht, an staatlichen, städtischen, County und Towninahlen sich zu beteiligen. Da aber die nächsten Vundeswahlen nicht vor'Noveinber 1918 stattfinden werden, bis zu welchem Zeitpunkte der 5lrieg hoffentlich längst beendet sein wird, so würde die Entziehung dieses Wahlrechts für die Drückeberger nur eine recht illusorische Maßregel sein. Aber selbst davon ganz abgesehen, ist nicht gut einzusehen, wie einem Bürger durch einen bloßen Kongreßbeschluß ein Recht entzogen werden kann, das ihm in der Verfassung gewährleifttt ist. Es heißt in derselben ausdrücklich, daß das Recht, die Mitglieder des Repräsentantenhaufes zu wählen, an dieselben Bedingungen geknüpft sein soll wie das Recht, die Mitglieder des Unterhauses der Staatslegiölatur zu wählen. Als vor einigen Jahren direkte Wahl der Buridessenatoren durch das Volk gut. gehmßen wurde, wurde auch betreffs ihrer die oben erwähnte Bestim mung der Verfassung beigefügt, welche das Wahlrecht sür die nationale Volksvertretung von den für Ttaatswahlen festgesetzten Oualifikationen ab hängig macht. So lange also nicht die Wahlgesetze der einzelnen Bundcöstaaten eine Aenderung in dem Sinne des Vorschlages erfahren, den der Abgeordnete ou3 den Südilaaten gemacht hat, ist an eine Durchführung des Vorschlages nicht zu denken. Und die Vorgänge der letzten Jahre haben gezeigt, daß der Gedanke, die Cwatenrechte im Gegensatze zu den Rechten des Bundes fest zu behmst'teil und womöglich noch zn kröftigen, eher an Boden gemon uen, als verloren hat, daß' also die Staaten kaum etwas beschließen wür den, was Zentralisiermigsbestrebungen fördern könnte. ftönig K.'nstantin bat, von der Entente dazu geziviingen, abge dankt. Tie Weltgeschue ist das Weligericht" Wenn die Gelchichie dez areen Weltkriezes einmal ge schrien, wstd. fj wird tu- öafsttel Griechenland eines dr schn'ärzken fc:.1 in Bezug cüf Jntnzucn und Lügen, Bcrleumdmigcn und Ver. rat, Bestechungen inid Bedrchungen und Vergewaltigungen. Unversöhnliche Meinungcverschlc denhcsten über die Kriegss:euervor lnge herrschen im F'nanzsowitce bei Mehr Schisse" ist das eldgeschrei! Northclifse ls Berater? Amerikas Zchisfsproduktion gibt dk Ankschlag im Kriege. Washington, 16. Juni. Lord Northcliffe wird, wie von einer Per sönlichkeit in Erfahrung gebracht wurde, die mit den Vertretern ttiro päischer Mächte in enger Berührung steht, den größten Teil feiner Tätig, keit darauf verwenden, die Wieder holung des Fehlers Großbritanniens bei Galliswli durch die amerikani schen Militärbehörden zu verhindern, nämlich die Entsendung einer Armee nach Frankreich, so lange nicht gemi gend Schisse vorhandeil sind, diese Armee zu versorgen. Llvhd Gcvrge lies, spionieren. Wie hier bekannt ist. hat Pre mierminister Tavid Llond George hier seit Monaten einen Agenten cu der Arbeit, mit der Instruktion, auch unter der Oberfläche nachzuforschen, bei den Chefs der Departements Er kundigungeu einzuziehen und aus erster Hand in Erfahrung zu briii gen. was Amerika tut. was es unter läßt, und was es nicht tun sollte. Er hat besonders sein Augenmerk auf die Möglichkeit, der Wiederho. lung der Fehler gerichtet, die Groß brstannien so teuer zu stehen kamen. Tie Berichte dieses Agenten, beson. dcrs diejenigen, die sich auf die Ver. zögerung des Schisssbauprogramms und der Nahrung.ömittel.Versorgun'Z bezogen, waren derartiger Natur, daß entschieden wurde, Lord North. cliffe so schnell wie möglich nach Amerika zu entsenden. Schiffsbaiiprograiiim die grösste -Sorge. Tas Schiffsbauproblem ist zwei, fellos eine der größten und fchwie rigsien Fragen, denen sich heute Amerika gegenüber sieht. Niemand in Regierungskreisen macht sich dar über mehr Sorgen als der Nah. rt'.ngsinikteldütator Herbert C. Hoo ver. Die Fähigkeit Amerikas, Schis, se zu liefern, beeinflußt den Lebens, nerv , der. Lebensmitteluerwaltung und Kontrolle. Es kann nicht direkt gesagt werden, daß diese beiden Pro bleme in eins zusammenfallen, denn alle Bemühungen sür die diesjährige Ernte .'iirdcn zum Teil vergebens sein, falls es nicht möglich fein wür. de. den Alliierteil aus Amerika die Lebensrnittel auch zuzuführen. Hoover ist der Ansicht, wie aus vertraulicher Quelle gemeldet wird, daß die Anzahl der Schiffe, die Amerika in den nächsten sechs oder acht Monaten zu bauen imstande den entscheidenden Ausjchlag int Kriege geben werden. Großbritan nien hat es immer und beständig wiederholt, daß Schiffe und nocl. nials Schisse daö allernotwendigste sind. Im nächsten Jahre mögen die. se Schisse bereits zu spät kommeil und Hoover ist davon überzeugt, daß nichts mehr leichter zu einer Kata. strophe führen kömite, als die wett verbreitete Annahme, daß der U. Bootkrieg ivirkungslos geivordcn oder auch nur erfolgreich bekämpft worden ist. Diese Tatsachen wur den Herrn Hoover nahegelegt, als er in London weilte. .Die erste Hilfe, so sagte man In London, die von. Amerika erivartet wird, ist eine Er Ohung des verfügbaren Schisfs. raums. All andere, cin Expedi. tionstorps, Munition, ja sogar Nah. rungsmittel und die Bekämpfung der UBoote stehen weit hinter die fern dringenden Bedürfnis zurück und kommen erst in zweiter Linie. Auch andere Alliierte brauchen Tonnage. Man , erwartet, daß Lord North cliffe diese' Vorstellungen persönlich und mit Nachdruck der hiesigen Ne. gierung unterbreiten Wird. Den dri tischen Beamten, welche beständig auf die Nostvendigkeit des Baus von mehr Schiffen als erste und drin gendste Notwendigkeit bestanden, schließt sich der Vizepräsident der Bundes.Tchiffkommifsian, Theodor Brent, an. Kilrz bor seiner Uontro. verse niit General Goethals betressö des Baues der hölzernen Flotte, bis kutierte Brent die Entsendung enies Ardeitöhecres von 500,000 Mann nach Frankreich, das die Bahnen hinter den französischen Linien wie. der ausbauen sollte. Damals erklär, te er, daß Amerika mit all der ihm zur Verfügung stehenden und noch im Bau befindlichen oder geplanten Tonnage nicht imstande sein würde, dieses Heer zu unterhalten, falls die Ansprüche in Betracht gezogen wür. den, die von anderen Seiten an im fere Handelsflotte gestellt werde würden. Jedenfalls sei es absolut unmöglich, eine Million Truppe nach Frankreich zu senden und dies auch zu versorgen. Die Größe fal Expeditionskorps müsse im Verhält nis zu der Anzahl von Schissen ste hen, denen die Aufgabe obliegt, die. sen Soldaten Lebensrnittel und Mh nition zuzuführen. im icarBaiB'XiiK iita Gebrauchten Motorrädern Victor H. Roos Senoks. Der Burgfriede: längst cm' - " -xt" '""" ' Tinz der Saentc! -. .....il 5, s rfi Hy?j