Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 20, 1917, Image 1

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    Hunderte gehen täglich an
Ihren Geschäften vorüber
k?mn fmd sie nicht alle Ihre Kunden?
SScil Sie sie nicht auf Ihre Warm aufmerk
fim aemamt haben. Dazu bedürfen Sie der
citungörellame. Eine Anzeige in der Tri
liüne wird neue 5wnden für Sie gewinnen.
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,weKstVerM.
Für Omaha und Umgegend: VerZndcr??
unö kühler heute abend und Donnerstag mit
Möglichen Regenschauern.
Für NcbraLka: Veränderlich heute abend und
Donnerstag, wahrscheinlich Regenschauer.
Für Iowa: Teilweise bewölkt mit Nezm
schauern heute abend und Donnerstag. . j
B4. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Mittwoch, den 20. Juni 1917.
8 Seiten.-No. 85.
2al
u
rv
nin).i Hin die
cbensmittel-M!
3U NegZerung verweist darauf, öasz aller Weizen
aus dem canöe geführt wird; Gegenn,atz
regeln müssen getroffen werden.
3ro Hause w!rö die Debatte heute abgeschlossen!
Washington, 20.
Juni.
vimuiuna oeoauulcr. oan oie neu,
tralcn Länder den Weizettuorrot in
diesem Land erschöpften und daß.
falls nicht bis zum 1. Juli eine Kon
trolle der Nahrungsmittel in Ame
rila eingeführt wird, der Weizen im
Lande zu den gewesenen Dingen ge
hören wird. Es wird hervorgeha
..den, dasz im Süden hie Ernte bereits
v... ngchÄnft und verfrachtet ist. Da
ber auch die Alliierten mit Geld
amerikaiiischem Gell, in Hülle
rnd Fülle versehen sind, werden auch
qicsc Getreide in Masse aufkaufen
liVjd die Bevölkerung der Ver. Staa.
te wird schließlich das Nachsehen
haben. Hoover selbst befindet sich
heute in New fjoxl, um sich zu über.
zeugen, welchen umfang die Getreu
deaussuhr annimmt.
Präsident Wilson dürfte noch heu
te oder doch morgen die Spionage
AlU unterzeichnen, welche einen au'
Embargo Bezug habenden Para
graphen enthält. Darnach ist es
ihm uiiheimgesiellt, eilt Verbot au
ie Getreideaubfiihr zu erlassen.
Tci selben gemäß soll darmif geach
tet werden, daß die Neutralen nicht
inehr Getrewe von Amerika erhob
len, wie unbedingt nötig ist.
Im Senat gibt es trotz aller Er
Mahnungen der Regierung noch im
uier große Opposition gegen die Bill,
die iiontrvllieruiig der Nahrung
Mittel betreffend. Im Hause dürste
die Debatte über die Borlage noch
heute nachmittag beendet werden.
Bei Begiiin der Debatte erklärte Le
ver. der die iM namens der Regie.
iwia ini cuamc ocnnir, oan icin
ehrlicher Geschäftsmann etwas durch
Berleiyung der Gewalt an den Nah,
' rungSmitteldirektor befürchten dürfe,
nur der Betrüger und Nichfpatrio
soll leiden. In scharfen Ausdrücken
verteidigte Lever seine Ansicht und
zog sogar den deutschen Kaiser hiu
ein, behauptete auch, das; den wilden
Spekulationen und Preistreibereien
nur durch außergewöhnliche Mittel
gesteuert werden könne.
Repräsentant Joung von Zea:
sagte: Nennt es eine Lebcnsmit.
Die tel Administration wenn Ihr wollt.
Geschichte des Krieges
in franz. Beleuchtung!
Französische Offiziere halten auf der
Harvard Universität Vorlesung
über Slrieg.
JUNI.
Cambridge, Mass.. 20.
feine Anzahl zur Zeit in Amerika
feilender französischer Offiziere und
verschiedene hervorragende amerika
Nische Gelehrte auf dein Gebiet der
beschichte und Sozialökonomie wev
den in dem Harvarder Sommerkur,
sus Vorlesungen über die Geschichte
deS jetzigen Kneges halten.
Unter den Vortragenden befinden
sich der franzosische Mazor Paul
Azan, Prof. Wm. McDonald von der
BrowN'Universität, der sich zur Zeit
in Frankreich befindet, und verschie,
dene Mitglieder der Harvarder Ja
kultät.
Deutsche presse über
Vorschlag an Nutzlanö!
Alldeutsche Blätter nicht eluverstan'
drn mit Frieden ohne Schaden
ersah und AnveLion.
Berlin, 20. Juni. Die Alldeut,
sehen Zeitungen find sehr erregt über
die Bemerkungen, welche die sozia
lislische Zeitimg Vorwärts" über
die Ankündigung der halbamtlichen
Norddeutschen Allgemeinen Zeitung
über einen Frieden mit Rußland
Mine Gebietsaneignung und ohne
Tchodenersab gemacht hat, nachdem
Präsident Wilson's Note bezüglich
il'llsilands bekannt geworden war.
Die Post" schreibt: Die Regierung
taufe Gefahr, sich an solche Frie
SiMsbedingungen binden zu müssen,
vcnn auch erst an dem Tage, an
welchem tie Verhandlungeit zwi
'chcn Deutschland und Nus'.land be
zinuen werden. Die Neueste Nach,
rid'lcn" ist fchr ärgerlich über die
kiuinbigcii Wiederholungen solcher
Irtiärungen 2htfclan& gegenüber..
aber es wird der Verstlch gemacht in
diesem Lande eine LebensmitteUDik
tatorschaft zu schaffen. Ein Lebens
mittel.Diktator würde das Eigen
mm eineS jeden kleineil Farmers im
Lande beschlagnahmen, der hart für
seine und die vkislenz seiner Faini
Ire kämpft.
Die Welt steht einem Lebensmit
telmangel gegenüber, ein jeder Far,
mer weis; es. Doch ist L eitel Ge
schwätz zu behaupten, das! der amen
konische Farmer Anweisungen be
darf, mit seine Lebenömittelprodnk
non zu llarren. vanr oen Farmer
allein, legt ihm keine Hindernisse in
den Weg."
Repräsentant Anderson von Min
nesota führte drei Hauptpunkte bor:
er,tms sagte er, wenn die Alliierten
sur 3 Tage von der Nahrungsmit
telzufuhr abgeschnitten wären, müß.
ten sie Frieden erklären? zweitens,
wenn deit Alliierten und Neutralen
fortgesetzt Zugang zu den anieri,
kanischen Lebenömittelvorräten ge,
stattet ist, mag in diesein Lande Huw
gerönoth auöbrechen, und drittens,
wenn in diesem abnormalen Zufww
de nicht Remedur geschaffen wird,
dürften hier gesellschaftliche Störun.
gen eintreten, welche Teilnahme an
dem iionflikt verhindern mögen.
Japans wirkliche,
wahre Gesinnung!
Japanffche Prefiartikel beweisen,
Krieg mit Amerika der Wunsch
des Volkes.
Frankreichs neue
Schwarze cifte"!
Unter 2ZM aufaesührten Firmen
reine amenkanliche.
Paris, 20. Jun,. In der neuen
Schwarzen Liste, welche im Amts
blatt veröffentlicht ist und die an
Stelle aller früheren Listen tritt, er,
scheinen keine amerikanischen Nomen.
Die neue Verfugung umfaßt menr
als 2200 auslandische Firmen, mit
denen Geschäfte zu machen französi
schen Burgern verboten :st.
Amerikaner ohne
Pässe ,n Stockholm!
Stockholm "tt. Juni Wx. Ar.
thur E. Mann, 5Lrresponden' der
United Preß,) Jene drei ..ameri.
kanischen Delegaten" zu der hier ta
genden internationalen sozialistischen
Friedenskonvention gaben heute dem
holländisch skandinavischen Komitee
eine oee, wie die amerikanischen
Sozialisten sich dem Weltkriege ge
genüber verhalten. Alle bisherigen
Bemühungen, die drei amerikani.
schen" Sozialsten es find dieses
: Tavidovitch, BoriS Reinstein und
Max Goldfarb zu veranlassen,
ihre Beglaubignngszertifikate oder
Pässe vorzuzeigen, sind bis jetzt ver
geblich gewesen. Die hier wohnen
den Amerikaner sind erstaunt, wie
eS dem Trio gelungen ist, den ame
manischen Beamten in New Aork
und den Briten in Halifax auszu.
weichen, falls sie wirklich ans dem
Tonchfer Oskar der Zweite hier ein.
getroffen sind. Die drei Amerikaner
bestehen darauf, daz sie die amerika.
Nischen Sozialisteil repräsentieren.
weigern sich zedoch, die Beginnt,
gniigspapiere vorzulegen und sagen
auch, das; nian sich im amerikanischen
Staatsdepartement umsonst den stopf i
zerbrechen wird, wie es ihnen gelun
gen ist, nach Stockbolm zu gelangen.
Tr. Tavidovitch erklärte dafz er sich
nach Rußland begeben wolle. Von
Reinskein heißt eö, das; Geheimage.
ten in New Jork ihm den Pasz abge
nommen habe und er ohne einen sol.
chen lieriibergekomnlen war. Er be.
hauptet, die soziale Arbeiter Parte!
zn vertreten. Alle drei erklären, das;
ihre Telegatenbescheinigung demPrä.
ldenten des Internationalen Sozia
listen Bureaus, Huyamann? biniiber.
depeschiert worden sei, nachdem sie
ich aus der Dampser Otkar d. Z'ei
i'n eingeschifft ballen.
Die nissifcken Soldaten werfen im
wörtlichsten Sinne des Wortes die
tlinrc ins Korn und drängen sich in
die Schulen, um die Rudimente der
Wissen schofti'n zu lernen. Sie zie
bei, das ABCSchiitzenjunl dem mi.
Mänschen Schützentum tmr
Amsterdam, 20. Juni. Die
tvahre Stellung Japans iin gegen,
wärtigen Kriege kommt gelegentlich
in einiiigsrnlein zum Aiisoruae,
die mehr oder weniaer offiziellen
Charakters sind und ohne Rückhalt
erklären, dasz Japans Interesse auf
Seiten Delltschlands und seiner Ver.
kündeten liegt.
Die "Junta de Defensa National"
in Tokio, das Organ des Premiermi
nisterS Grasen Okunia, des Grafen
Aasamete und des Ministers des
Auswärtigen, Kate, veröffentlicht den
folgenden Artikel:
Die M,0,0 Japaner, die
sämtlich ' ihrem Kaiser treu ergeben
und stolz auf ihre unbeweglichen, die
Flucht nicht kennenden Soldaten
sind, haben keinen sehnlicheren
Wunsch als den, mit den Ver. Staa.
ten von Amerika die Klinge zu kreu.
gen. Das Ziel Japans ist die Be.
setzung von Califoruien, der Phili.
pinen und Honolullis. Ein Blind
nis mit Deutschland wäre daher für
Japan weit wertvoller als ein sol
ches init England und Rußland. Die
Seemacht der Ver. Staaten ist ein
Spott für die ganze Welt, und die
alnerika msche Regierung sucht aus
diesein (feinde die ganze Welt mit
ihrem allerdings reichlich Vorhände
nen Gelde zu kaufen."
5lennrn das treulose Albion.
Die Zeitung Chugai Shiinpe"
läßt sich folgendermaszen aus:
Es wäre eine Sinnlosigkeit, wenn
wir Truppen nach Europa schicken
wollten. Die Freundichaft mit Eng
land ist nur von kurzer Dauer, da
die Briten, wie die Geschichte nnt
zahllosen Beispielen beweist, ihre
freunde m dem Augenblick zurück
stoßen, in dein sie dieselben nicht
mehr brauchen. Wir werden es. ewig
bedauern, daß wir uus genötigt ge
sehen haben, mit England gemein
sanu; Sache zu niachen. Ein Bünd
nis mit Deutschland würde für uns
viel größere Aussichten für die Zu.
kunft bieten als diese zweifelhafte
Freundschaft mit England.
Wir sind für alle Zeiten die Her
ren oes astati chen, Meeres. Wir
miiLcn auf jeden Fall, auch auf Ko.
sten der Ver. Staaten, unsere Herr,
fchaft zur Geltung bringen, und da.
zu kann uns am besten Deutschland
verhelfen.
Heute versorgt Amerika die Alli
ierten mit Waffen und Munition ge
gen Deutschland: eines Tages aber
wird uns Deutschland beistehen, in
dem es uns Wasfen und Munition
gegen Amerika und Australien ver
schafft
Achtung vor den deutschen Helden.
Die Teutschen können nicht leug.
nen, oaß wir feine Burger. die wah.
rend des Krieges von uns gefangen
genommen worden find, mit größter
Freundlichkeit und Fürsorge behan
bellt. Weder Rußland noch Frank
reich noch England behandeln die
von ilmen gefangenen Deutschen so.
wie es diese Helden verdienen. Es
gibt auch nicht einen Deutschen, der
sich über rücksichtslose oder gar
strenge Behandlung seitens der Ja
paner beklagen kann. Wir hoffen.
daß Deutschland unsere gegenwärti
ge, notgedrungene Gegnerschaft bald
vergessen wird. Was dann folgt, da
rüber zu sprechen, ist jetzt nicht der
Zeitpunkt gekommen. Wir zwei
lein nicht daran, daß Detitichland
und seine Verbündeten als Sieger
aus diesem Kriege hervorgehen wer
den, auch für den Fall, daß sich noch
andere Nationen seinen Feinden an
schlienen sollten. Wir siihlen sei
nen Haß gegen Teutsch land, wir be.
wundern e? vielmebr und wir wün
schern daß es die wohlnrrdienten
Früchte ans seinem heldenhaften
Ringen ziehen mag."
Die Schiffsverluste
6er Englander zeigen
riesiges Anwachsen!
Die Verluste der vergnngenen Woche
die schlimmsten seit langer
Zeit.
ironoon. nu. um. Tie wo
chentliche Liste der englischen Schiffs
Verluste der letzten Woche, welche
heute noch veröffentlicht werdm
wird, gibt die größte Zahl Versen
lungen seit vielen Wochen an.
Die Zabl der Schisse, welche den
deutschen Tauchbooten in der letzten
Woche zum Opfer gefallen sind, ist
mindestens ebenso groß, wie diejeni
ge der bisher schlimmsten Woche seit
Beginn des rücksichtslosen Tauch,
bootkrieges.
Die bisherigen Wochenberichte las
sen ersehen, daß die Tätigkeit der
Tauchboote wellenartig auf. und nie
dergeht. und man glaubt, daß die
vergangene Woche den Höhepunkt
einer llebertätigleit während der
letzten Wochen bildet.
Die Lage wird jedoch nicht über
pessimistisch, von Fachleuten betrach
tet. welche behaupten, daß die Me
thoden der Admiralität in der Be.
kmnpfung der Tauchboote ständig
an Wirksamkeit gewinnen (bisher
war davon nicht viel zu beinerken.
Um dies zu bekräftigen, weisen sie
mif die intmer größer werdende Zahl
der Dampfer hin. denen es gelungen
ist, den Tauchbooten zu entgehen.
Sndamerik. Barke versenkt.
New Nork. 20. Juni. Ein Be
richt, daß die in Uruguay behcima
tete Barke Nosario" an der fran
zösischen 5lüste von einem deutschen
Tauchboot versenkt wurde, ist von
Offizieren eines englischen Ozean
dampsers, bereden ersten Offizier
und acht Mann der Besatzung auf
nahm und gestern hier anlangte, be
stätigt worden.
Bahn frei für neutrale Dampfer.
VUiüios Aires, zvi. um. ücr
argentinische Gesandle zn Berlin ha
seiner !jtegicrnng mitgeteilt, daß
eutichlaud Maßnahmen getroffen
habe, welche vorsehen, daß neutrale
(schnw, die l'r. bntischen Häfen lie
gen, dieselben ohne Gcfabr auch
durch die Sperrzone, mit Ausnahme
Mit der Ausbildung
des Heeres hapert es!
Die Einrichtungen der sechzehn
ßen Heerlager werde m
Woche verzögert.
Washington, 20. Juni. Den
Erstlingsplänen des Kriegsdcparto
ments betreffs Einrichtung der sech
zehn großen Heerlager zur Aufnahm
me der Rekruten für die neue 650,.
000 Marnt zahlende Armee haben
sich heute fo große Schwierigkeiten
entgcgengqtellt, daß an eine Entseu
düng großer Truppenkörper nach
Europa vorläufig nicht zu denken
ist. Alles, !vas man tun kann, tst.
gegenwärtig so viele reguläre Trup
pcn wie möglich nach Frankreich zu
senden, dann sollen die Nationulgar,
den folgen, das heißt, nachdem sie
die notige Ausbildung erhalten ha
ben, und erst im Latife des nächsten
Jahres kann nian daran denken,
Teile des aufziibringendeu tteuen
Heeres nach Europa zu senden.
schon letzt agt man im tm
Kriegödcpartement, daß die geplan
ten sechzehn großen Truppen lagcr,
in denen der erste Teil der 650,000
Mann ausgebildet werden soll, nicht
bis zum 1. September fertig gestellt
werden können, auch schwerlich vor
dem 1. Oktober. Mit der Ausbil
dung kann vielleicht erst 6 Wochen
später begonnen werden. Auch wird
man wohl den Plan fallen lassen
müssen, wonach die Nationalgarden
am 15. und 25. Juli und am 5. 2lu
gust einberufen werden sollen. Vor
allen Dingen mangelt es an Aus
rüstung für die Soldaten.
Mexiko bleibt auch
ferner neutral!
Daran andern alle Schreibereien der
pro-Alluerteu Zeitungen
nicht ein bischen.
eckaatlilsluna der
oPenfierBlDerfe!
vundes-Hanöelskonnniffion empfiehlt dieses aus
nahe liegenden Gründen; die Negierung
allein kann Abhilfe schaffen.
Transportwesen ist ebenfalls zu verstaatlichen?
des enallschen 5lanals. am 1. 5vli
verladen tonnen,
Oesterreichs Uabinett
hat abgedankt!
Polen verweigern für Kriegskredit
z stimmen und verlangen
ein Großpolcn.
Wiener Zeitnng lobt deutsche Frie
densvorschläge.
Amsterdam, 20. Juni. Das Wie.
er Fremdenblatt schreibt, die An
kiindigung der Norddeutschen Allge.
meinen Zeitiing ließe leinen Zweifel
übrig, daß die deutsche Regierung
fest entschlossen sei, mit Rußland
Frieden zu schließen, ohne Gebiets
aiieigniing oder Schadenersatz zu ver
langen. Das Blatt fügt dem jedoch
hinzu, daß solche Erklärungen nur
int Allgemeinen gehalten seien, und
daß z. B. die polnische Frage und
eine Grundlase für zukünftige
freundschaitliche Beziehungen zu
Rußland in direkter Verhandlung
bci'.iinmt werde mußten.
Wien, 20. Juni, über London.
Das österreichische Ministerium-, an
dessen Spitze Graf Clam-Martiniz
Itcyt, tst zurückgetreten: die polni
schen Mitglieder des Reichsrats ha
ben revolutioniert und sind entschlof
sen, gegen das Budget zu stimmen;
mich haben sie sich geweigert, mit
dem Kabinett Clam-Martiniz weiter
zir unterhandeln. Die meisten deut,
Iffleit Zeitungen tn Oesterreich wie
in Deutschland behandeln die Sache
bis letzt selir zurückhaltend. Schon
am Samstag kam es im Rcichsrat
zu stürmischen Szenen, denn der Mi
nisterpräsident drang darauf, daß die
polnischen Neichsratönutglteder be
treffs ihrer Bestrebungen sofort Far
be bekennen sollten. Die polnischen
Bestrebungen, wie sie jüngst zu er
kennen gaben, zielen auf ein fogut
wie unabhängiges Großpolen ab mit
einer ausgesprochenen deutschfeind
lichen Grundlage.
Liegt Verbrechen vor??
Eriche eines znngen Mädchens mit
abgetrennten l'jliedmaizcn im
verbrannten Hause gefunden.
jirnt.
Beatrice Neb.. 20.
S'niirui fli" 1 , -irtfritrm 5Vn,'.' 5NI
rvnufi. iu i i 'jiuji lyji ii ,UslK
Erossin. Enkelin des bicr wolinenden
Ehepaares James Freed, ist. ük
hierher berichtet wurde, in den Rui.
nen des niedergebrannten Wohnhau
ses ihrer Pflegemutter, Frau Mary
Harlan, nahe Kecline, Wno,, mit
abgetrennten Beinen und Kopf halb
verkohlt aufgefunden worden. Das
Feuer ereignete sich bereits ant 10.
iinti.
Das junge Mädchen war wegen
schlechter Einflüsse in, elterlichen
Heim int Jahre 1914 nach dem
vein, sur yeimanvie Kinder in Li.
coln gesandt und in demselben Iah.
r von Frau Harlan adoptiert wor
den. Die Staatsbehörden werden
eine Untersuchung einleiten, da die
Leiche ohne einen Beschau begraben
worden ist. Frau Harlan erklärt.
daß sich die Tote geweigert habe, sich
mim imritrn tfnrf. in hnm 'Xmrr
I aufgebrochen war. heruntertragen
Stadt Meriko, 20. Juni. Ein
Zcitungs-Artikel. der die Möglichkeit
einer 5lriegöbetciligung Mexikos auf
Seitm der Alliierte diskutierte, der.
anlaßte eine Erklärung des Aus
wartigen Amts, daß die Haltung
Mexikos vom Präsidenten Carranza
als streng neutral definiert worden
fet, und daß Mcziko diese Haltung
beibehalten werde.
23 Mexikaner für Krieg mit
Teutschland.
Die hiesige Zeitung El Univcr.
sal" veröffentlicht heute die Erklä
rung von 23 Bürgern des Staates,
welche einen Abbruch der diplomati
fchen Beziehungen . mit Deutschland
befürworten und behaupten, daß
Mexikos Platz in diesem Kriege an
der Seite der Alliierten sei. Un
ter den 23 befindet sich Rafael Ca
brera, Gouverneur des Staates Pu.
ebla und Bmder des Finanzmini.
sters Luis Cabrera.
Ferner schreibt das obenaenannte
Blatt in einem anderen Artikel, daß
Frankreich sich erboten habe, Mexiko
die Smnme von 20,000,000 Pesos
zu leihen, und daß Mexiko an der
Seite der Alliierten in den Krieg
treten werde. (Tas bankerotte Frank,
reich, das hier um Geld betteln muß
m dich das Mausie beißt.)
Tritt für Deutschland ein.
Die Zeitung La Defensa" wid
mcte fast ihre ganze Sonntag Aus
gäbe der Bekämpfung der Idee er
ner Kriegsbcteiligung Mexikos auf
erten der Alliierten. Sie erklärt,
Mexikaner seien, ungeachtet des Te
mentis des amerikanischen Gesandten
gleicher, in die amerikanische Armee
gepreßt worden. Die Lage der Al
liierten insbesondere der Vereinigten
inniiiii i eine verMeneue. xne
Ä linsten Kriegsschiffe seien wegen
Mangels an Heizmaterial ohnmäch.
ig, mia die Munitionsfabriken litten
unter einem ähnlichen Mangel.
Mexikos Nnhriingsmittcl.Tituation.
Die Frage ,ov Mexikos Nah
rungsmittclbcstand genügend . groß
ist. um allen Bedürfnissen ohne Ein.
fuhr zu genügen, besckzäftigt äugen
blicklich die Aufmerksamkeit der Re
gierung und der mexikanischen Zci
tungen. Die Regierung dringt auf
die Bepflanzung aller verfügbaren
Ländereicn und verspricht Hilfe an
die Bauern.
Washington, 20. Juni. Die Bun
des Handelskomniission chat heute
in ine Regierung gedrungen, die
.Kontrolle über den Kohlen, und
Eoke-Handel sowie über die Bcför
derung derselben zu übernehmen,
Das sei die einzige Lösung des Pro,
blems der unverschämt hohen 5!oh,
len und Coke.Preise. Indem die
Kommission darauf hinweist, daß die
Industrien und Menschen bedroht
lind, macht sie folgende Empfchlun
gen:
1. Daß die Kohlen, und Cokc
Produktion unter Aufsicht der Regie
rung gestellt wird und zwar in einer
Weise, daß die Produzenten für die
5!ohlen in gerechter Weise Zahlung
erhalten, und daß
2. Die Beförderungsagenten des
Landes zu Wasser und zu Lande
ebenfalls von der Bundesregierung
kontrolliert werden, das heißt, für
die Beförderung der Kohlen gerecht
bezahlt werden.
Ferner empfiehlt dte Kommisston,
daß Kohlengräber vom Militärdienst
befreit werden, um unentwegt in den
.Kohlengruben beschäftigt zu bleiben.
Dieses gilt namentlich von den Hart
kohlengräbern. , !
Es wird darauf verwiesen, daß
vielfach in 5?ohlen spekuliert wird;
dadurch aber wird der Industrie
des ganzen Landes ungeheurer Scha
den zugeftigt, und der Ernährer der
Familie wird gezwungen, horrende
Kohlcnpreife zu bezahlen.
Das Kohlenproblem aber kann
nicht gelöst werden, fo lange den
Bahngesellschaften gestattet ist. bis
Beförderung der Kohlen nach Gut
dünken zu betreiben.
Die Kommission macht darauf auf
mcrksam, daß-daS Volk unter derar
eigen Verhältnissen fomrnendeu Win
ter schwar zu leiden haben wird,
während Fabriken gezwungen wer.
den, ihren Betrieb einzustellen. , Die
ses gilt besonders von den Neueng
land Staaten.
Sowohl die Alliierten wie Deutsch,
land haben im ganzen Lande Re
gicrungskontrolle eingeführt und un ,
sere Regierung kann daraus eine gc
waltige Lehre ' ziehen.
vanditen raubten
angeblich 30,000!
Ncbcrraschten die Beamten eines 5x
prcßwaggvns am Bahnhof in
Chicago, wie erstere
aussagen.
Zlöm. Simms befehligt
in irischen Gewässern!
80 Ueberlcbende versenkter Handels
dampfe? werden von amerika
Nischen Schiffen gerettet.
Mit der amerikanischen Torpedo
jäger.Flottille in britischen Gewäs
fern. '20. Juni. (Von W. Pegler,
5!orrespondent der United Preß.)
Nach einem äußerst schnellen Vor
stoß zur Nachtzeit weit ins Meer
hinaus, einem drahtlosen Notruf
Folge leistend, find heute vormittag
zwei amerikanische Torpedojäher mit
80 Ueberlcbendcn zweier torpedierter
und versenkter Handelsschiffe in ei
nem britischen Hasen eingetroffen.
Die Versenkung der beiden Schiffe
erfolgte an einem Punkte auf dem
Meere, weiter denn te vom Lande
entfernt. Tie amerikanischen Tor,
pedomger nuißten bei ihrem Ret
tungswerk mehrere hundert Meilen
zurücklegen. Einunddreißia Men
fchen wurden in Booten angetroffen.
ote von einem der torpedierten m
fe stammten, und noch weiter hinaus
stießen die Torpedojäger auf Ret
tungdboote, in welchen sich 49 Per
soneil befanden, die von einem an,
deren versenkten Schiffe dem Laitde
zuruderten. Vizeadmiral Simms,
letzt Befehlshaber aller Seestreitkräf
te in irländischen Gewässern, unter
hielt sich mit mehreren der Gerette
ten. Die Flagge des amerikanischen
Admirals flattert jetzt von einem an
der Srüste aufgestellten Flaggenmast.
Admiral Simms befehligt.
London, 20. Juni. Die briti.
sche Admiralität hat Vizeadmiral
Simms von der Ver. Staaten Flöt
te iu Abwef-aheit des britischen Ad.
mirals zum Oberbefehlshaber aller
in irländischen Gewässern kreuzen
den 5lriegöschiffe der Alliierten ge
macht, weil derselbe der rangälteste
Offizier der betreffenden Flottenab
teilung ist.
Chicago, Jll., 20. Juni. Zwei
mit Revolvern bewaffnete Banditen,
welche ihre Gesichter durch vorge
bundene Taschentücher kunstvoll der
borgen hielten, schlichen sich gestern
abend spät hier auf dem Bahnhos
in einen Expreßwagen der Adains
Expreß Co. eines nach Omaha ab.
gehenden Zuges der Burlington
Bahn. Nachdem sie die beiden Be.
ainten. Ward R. Smiley und A. R.
Airdrews gefesselt und geknebelt hat
ten, raubten sie aus dem Geldfchranl
zwischen 825,000 und 830,000 tn
Bargeld, die für Omahaer Banken'
bestimmt waren, sowie einen Sack
mit Diamanten.
Nach Aussagen der beiden Beam
ten hätten die Banditen sie über
rascht, getade als der Wagen dem
Zuge angegliedert werden sollte, sie
überwältigt und dann mit dem Du
plikat.Zifferblatt die Kombination
zum Geldschrank geöffnet. Die Be
amten, welche außerhalb des Wag.
gons liegen gelassen waren, haben
dann, wie sie erklären, ihre Fesseln
durchgenagt und sich so befteit. Die
Polizei steht der Sache skeptisch ge
genüber, da sich an den Stricken
keine Zeichen befinden, daß sie.
durchgenagt sind und haben die bei. -den
Beamten vorläufig in Gewahr
sam behalten. u
Deutsche an der Zlisue
' in der Gssensive!
,ranzoien urrichten, da ans der
ganzru ,vront ein ungrlicnres
bZeschiitzfener wütet.
Wöwüert cruj diezHu? M Äeg tejjp.
Paris. 20. Juni. Die deutsche
Artillerie hat auf der ganzen sran
osiichen Front in Nordtrankreich ein
ungeheures Geschiitzfeuer eroifnet.
Klient Anschein nach bereitet der
LeiuÄ e.int Oiisnsws twi
Verbeugung an Portugal.
London. 20. Juni. Der gestrige
amtliche Nachmittagsbericht hebt her.
vor, daß portugiesische Truppen
mehrere deutsche Erkundigungsvor.
stöße im Laufe deS Monats Juni zu.
riickgcfchlagen haben. Tann heißt es
weiter: Vergangene Nacht machten
wir als Resultat eines Ucbersalls in:
Norden von Gonzeaucourt einige
Gefangene. Im Süden des Zvern.
Comiueö Kanals wurde , eine fcind.
liche Patrouille zurückgeschlagen, rlic
sie unsere Schützengraben erreichen
minim.
Franz. Zllarmruf vor
deutschem Flugwesen!
Deutschland will 3,500 Flugzeuge
bis Frühjahr 1918 banenz
warnt die französisch
Regierung.
Paris. 20. Juni. Eine hier er.
schienene halbamtliche Erklärung
macht Frankreich warnend darauf
aufmerksain, daß Deutschland beah.
sichtige, im Frühjahr 1918 nicht we
nigcr als 3300 Flugmaschinen aller
Art aktionsbereit im Felde zu haben.
Wenn dieser Plan gelinge, sei eS mit
der alliierten Herrfchaft in der Lust"
vorbei und darum müßten die Alli
ierten alle ihre Kräfte aufbieten, um
ebenfalls möglichst viele neue Flug
Maschinen, und zwar möglichst bald.
zu bauen. Dabei vertraue man bor
allem anderen auf die kräftige Mit
arbeit der Vereinigten Staaten, . ,
Weitere Schlappe
der Italiener!
Wien. 20. Juni, über London.
Das österreichische Hauptauarti
meldete gestern abend:
Jtalientscher Krieasschaudlad: T(m
Abschnitt des Monte Rombon der.
trieben Abteilmtgen eines bosnisch,
herzcgowinischen Infanterie Reai
ntents den Feind aus einem starken
Stützpunkt, nahnurn einen Offizier
und 28 Mann gefangeit und hielten
Die Stellung gegen mehrere Gegen
angriffe. 1
Sonst hat sich nichts von Wichtig,
seit ereignet.
Staats.Tepartcment sieht eins
Wendung der Dinge in Rußland".
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